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Fallbericht Blutverlust belief sich auf 3000 ml, wovon kationen mit letalem Ausgang kommen
481 ml mittels maschineller Autotransfu- [1]. Die neue S3-Leitlinie zum Bauch-
Der vorliegende Fallbericht skizziert kurz sion retransfundiert werden konnten. Bei aortenaneurysma ist die einzig interdis-
die elektiv operative Versorgung eines einem Hb von 6,8 mg/dl wurde zusätzlich ziplinär erstellte Leitlinie, die insbeson-
Bauchaortenaneurysmas und den sich ein Erythrozytenkonzentrat verabreicht. dere auch das perioperative anästhesio-
aus Komorbiditäten heraus ergebenden Die Klemmzeiten beliefen sich auf 40 min logische und intensivmedizinische Ma-
Komplikationen: Ein Patient (männ- suprarenal und 67 min infrarenal bei ei- nagement beschreibt [2]. Die Leitlinie ist
lich, 60 Jahre) stellte sich im Dezember ner Gesamtoperationszeit von 6 h. Schon insgesamt sehr umfangreich; daher er-
2018 mit seit 2 Wochen rezidivierenden zum Ende des operativen Eingriffs entwi- scheint eine Fokussierung auf spezielle
Bauchschmerzen bei bekanntem Bauch- ckelte der Patient einen hohen Katechola- Aspekte hilfreich. Der folgende Artikel
aortenaneurysma in der Notaufnahme min- und Volumenbedarf. Er wurde intu- stellt eine Zusammenfassung der S3-Leit-
vor. An weiteren Vorerkrankungen wa- biert beatmet auf die Intensivstation ver- linie dar, mit Hauptaugenmerk auf die
ren ein Nikotinabusus, COPD, arterielle legt. Auch hier zeigten sich am ehesten im anästhesiologischen Besonderheiten.
Hypertonie und eine Hypercholesterin- Rahmen eines „systemic inflammatory
ämie bekannt. response syndrome“ (SIRS)eine hohe Vo- Definition
Im CT-Abdomen zeigten sich ein grö- lumen- und Katecholaminpflichtigkeit.
ßenprogredientes infrarenales Bauchaor- Zudem wies der Patient eine ausgepräg- Ein Bauchaortenaneurysma (AAA) ist ei-
tenaneurysma mit max. 5,7 cm Durch- te Myoglobinämie (>86.000 μg/l) auf, so- ne Wandschwäche im Bereich des abdo-
messer sowie ein Aneurysma der A. iliaca dass die kontinuierliche Hämodiafiltrati- minellen Abschnitts der Aorta, die dazu
communis beidseits. Eine endovaskulä- on bereits am ersten postoperativen Tag führt, dass sich das Gefäß aufgrund des
re Versorgung bot sich nicht an, sodass begonnen werden musste. Die Kreislauf- Drucks des Blutflusses in diesem Bereich
die Indikation zur elektiven operativen situation stabilisierte sich im Verlauf der ausbeult oder balloniert. Die meistak-
Versorgung gestellt wurde. Als Anästhe- ersten postoperativen Tage. Es gab keine zeptierte Definition eines Bauchaorten-
sieverfahren wurde eine Allgemeinanäs- Zeichen eines intraabdominellen Kom- aneurysmas basiert, unabhängig von der
thesie mit Epiduralanästhesie gewählt. partmentsyndroms. Nach einem Monat Pathogenese, auf dem Durchmesser der
Im Januar 2019 erfolgte die operati- stabilisierte sich auch die Nierenfunkti- Aorta [2]:
ve Versorgung des Aneurysmas mittels on, sodass die Hämodiafiltration beendet Ein AAA kann definiert werden als
Y-Prothese mit distalem Anschluss auf werden konnte. Aufgrund einer ventila- ein abdomineller Aortendurchmesser von
beide Aa. iliacae externae bei bekanntem torassoziierten Pneumonie (VAP) sowie 30 mm oder größer, entweder in der an-
Verschluss der Aa. iliacae internae. Ein- der vorbestehenden COPD gestaltete sich teroposterioren oder transversalen Ebene
leitung und operativer Verlauf gestalteten das Weaning erschwert, sodass der Pa- [2].
sich zunächst problemlos. Intraoperativ tient erst nach rund zwei Monaten die Das AAA wird des Weiteren hinsicht-
kam es jedoch kurzzeitig zu einer pulmo- Intensivstation in stabilem Zustand ver- lich seiner Position zu den Nierenarteri-
nalen Verschlechterung mit einem paO2 lassen konnte. enabgängen unterschieden. Diese Klas-
von 70 mm Hg bei einer FIO2 von 1,0. Das Bauchaortenaneurysma stellt uns sifikation ist in der Literatur jedoch un-
Bei Verdacht auf einen Bronchospasmus sowohl aus operativer als auch aus an- einheitlich. Vor allem die Begriffe juxta-,
erhielt der Patient zusätzlich zur bron- ästhesiologischer und intensivmedizin- para- und suprarenal werden von ver-
chodilatatorischen Wirkung des Inhala- scher Sicht vor Herausforderungen. In- schiedenen Gruppen unterschiedlich de-
tionsanästhestikums Bricanyl subkutan, tra- sowie postoperativ kann es trotz op- finiert. Die von der Autorengruppe der
woraufhin sich die pulmonale Situation timaler Voraussetzungen allein aufgrund vorliegenden Leitlinie [2] aufgeführten
wieder stabilisierte. Der intraoperative bestehender Komorbiditäten zu Kompli-
werden sollte. Debus et al. [2] verfassten cheranamnese empfohlen werden Anaesthesist 2020 · 69:20–36
daher folgende Empfehlungen: (Evidenzgrad 2a/Empfehlungsgrad A, https://doi.org/10.1007/s00101-019-00703-7
© Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil
4 Patienten mit einem AAA und kar- starker Konsens);
von Springer Nature 2019
diovaskulärer Komorbidität sollen zur 4 sollte Nichtraucherinnen mit fehlender
kardiovaskulären Protektion Statine Familienanamnese nicht empfohlen
A. Funk · A. Walther
erhalten, sofern keine Kontraindika- werden (Evidenzgrad 2a/Empfeh-
tionen bestehen (Evidenzgrad 2a/Em- lungsgrad B, starker Konsens); Zusammenfassung der S3-
pfehlungsgrad A, starker Konsens) 4 sollte bei Geschwistern 1. Grades eines Leitlinie
[2]. Patienten mit AAA erwogen werden Bauchaortenaneurysma aus
4 Die präprozedurale Initiierung einer (Evidenzgrad 2c/Empfehlungsgrad B, anästhesiologischer Sicht
Statintherapie sollte bei Patienten mit starker Konsens).
Zusammenfassung
einem Gefäßeingriff erwogen werden, Der vorliegende Artikel stellt eine Zusam-
idealerweise wenigstens zwei Wochen Überwachungsintervalle und menfassung der 2018 neuerarbeiteten S3
vor dem Eingriff (Evidenzgrad 2a/Em- Indikationsstellung Leitlinie zu Screening, Diagnostik, Therapie
pfehlungsgrad B, starker Konsens) und Nachsorge des Bauchaortenaneurysmas
[2]. Auch die internationalen Leitlinienemp- (AAA) aus anästhesiologischer Sicht
dar. Es ist die einzig interdisziplinär
4 Bei kardiovaskulärer Komorbidi- fehlungen zur Überwachung kleiner erstellte Leitlinie, die insbesondere auch
tät sollte Patienten mit AAA die AAA sind nicht einheitlich, da die emp- das perioperative anästhesiologische
Therapie mit Thrombozytenaggre- fohlenen Überwachungsintervalle nicht und intensivmedizinische Management
gationshemmern empfohlen werden in randomisierten Studien überprüft beschreibt.
(Evidenzgrad 2a/Empfehlungsgrad B, wurden. Die Leitlinie [2] schließt sich
Schlüsselwörter
starker Konsens) [2]. in ihren Empfehlungen der RESCAN- Anästhesie · Intensivmedizin · Gefäßchirurgie
Gruppe an, da die von ihr genannten
Rupturrisiko Überwachungsintervalle auf der größten
Metaanalyse zu diesem Thema beruhen Summary of the S3 guideline
Das Rupturrisiko für kleine Aneurysmen [19] und damit die am besten begrün- on abdominal aortic
(3,0–5,5 cm) beträgt über alle 0–1,61/100 deten zu sein scheinen: aneurysm from an
Personenjahre Evidenzgrad 1b, starker Überwachungsintervalle kleiner asym- anesthesiological perspective
Konsens [2]. ptomatischer AAA bei Männern:
Das Einjahresrupturrisiko steigt mit 4 alle 2 Jahre für AAA mit einem Abstract
der Aneurysmagröße an und übersteigt Durchmesser von 3,0–3,9 cm, The current article is a summary of the
10 % bei Patienten mit einem AAA 4 einmal jährlich für AAA mit einem 2018 revised S3 guideline on screening,
diagnosis, therapy, and follow-up of the
>6 cm. Bei einem AAA-Durchmesser Durchmesser 4,0–4,9 cm, abdominal aortic aneurysm (AAA) from
>8 cm kann das Rupturrisiko bis zu 4 alle 6 Monate für AAA mit einem an anesthesiological point of view. It is
25 % nach 6 Monaten betragen [2]. Durchmesser 5,0–5,4 cm the only interdisciplinary guideline that
Nach Brown et al. [18] gehören zu den (Evidenzgrad 2a/Empfehlungsgrad A, describes in particular the perioperative
Risikofaktoren, die eine AAA-Ruptur starker Konsens) [2]. anesthesiological and intensive care
management.
signifikant begünstigen: weibliches Ge-
schlecht („hazard ratio“, HR 4,50), AAA- Überwachungsintervalle kleiner asympto- Keywords
Durchmesser (HR 2,51) und gegenwär- matischer AAA bei Frauen: Anesthesia · Intensive care · Vascular surgery
tiger Raucher (HR 2,11) [2]. 4 alle 2 bis 3 Jahre für AAA mit einem
Durchmesser von 3,0–3,9 cm,
AAA-Screening 4 alle 6 Monate für AAA mit einem
Durchmesser von 4,0–4,5 cm, Zur Behandlung des asymptomati-
Die AAA-Screening-Empfehlungen ein- 4 alle 3 Monate für AAA mit einem schen AAA
zelner Fachgesellschaften variieren er- Durchmesser >4,5–4,9 cm, 4 soll die regelmäßige Überwachung die
heblich. Aufbauend auf den Leitlinien der 4 bei Größenkonstanz kann das Intervall Erstlinien-Managementstrategie der
European Society of Cardiology (ESC) verlängert werden Wahl für asymptomatische AAA von
empfehlen Debus et al. [2]: (Evidenzgrad 3b/Empfehlungsgrad B, 4,0 –5,4 cm sein
Ein Screening der Bevölkerung für ein starker Konsens) [2]. (Evidenzgrad 1a/Empfehlungsgrad A,
AAA mit Ultraschall starker Konsens)
4 soll allen Männern >65 Jahre empfoh- Die Behandlung eines asymptomati-
len werden (Evidenzgrad 1a/Empfeh- schen AAA hängt von seiner Größe und 4 sollen Patienten mit einem infrarena-
lungsgrad A, starker Konsens); dem Rupturrisiko ab, welches gegen das len oder juxtarenalen AAA 5,5 cm
4 soll Frauen >65 Jahre mit einer Operationsrisiko des prophylaktischen oder größer einer elektiven AAA-
jetzigen oder vergangenen Rau- Eingriffs abgewogen werden muss [2]. Versorgung zugeführt werden
die Bestimmung des täglichen Akti- >2 für nichtgefäßchirurgische Eingriffe) Eine präoperative Echokardiogra-
vitätsausmaßes, der Leistungsfähigkeit erwogen werden [2]. phie wird vor nichtkardiochirurgischen
und des Trainingszustands, zusammen- Operationen nur bei Patienten mit neu
gefasst in metabolischen Äquivalenten Abklärung des kardialen Risikos aufgetretener Dyspnoe unklarer Genese
(MET), mit ein [2]. sowie bei Patienten mit bekannter Herz-
Die Leitliniengruppe [2] schlägt als Good insuffizienz und Symptomverschlechte-
Routinelabor Clinical Practice zur Abklärung des kar- rung innerhalb der letzten 12 Monate
dialen Risikos Folgendes vor: empfohlen. Vor Eingriffen mit einem
Die Schwere des Eingriffs und das Alter 4 Abschätzung des kardialen Risikos mittleren oder hohen Risiko für kardio-
des Patienten stellen per se keine wis- mit dem Revised Cardiac Risk Index vaskuläre Komplikationen sollte jedoch
senschaftlich bewiesenen Indikationen (RCRI), bei Patienten mit nicht (vor-)bekannten
zur präoperativen Bestimmung von La- 4 Bestimmungen des Brain natriuretic oder bislang nichtabgeklärten Herzge-
borparametern dar [2, 22]. Bei Patienten peptide (BNP)- bzw. NT-proBNP (N- räuschen auch bei normaler Belastbarkeit
mit bekannten oder vermuteten Orga- terminales pro-BNP) bei kardialen eine Echokardiographie erwogen und
nerkrankungen wird die Bestimmung Hochrisikopatienten (Belastbarkeit Rücksprache mit einem Kardiologen
von Hämoglobin, Leukozyten, Throm- <4 MET, Revised Cardiac Risk Index gehalten werden [2].
bozyten, Natrium, Kalium, Kreatinin, (RCRI) >1), Die hohe Prävalenz der koronaren
ASAT, Bilirubin, aPTT und INR als 4 12-Kanal-EKG bei anamnestisch auf- Herzerkrankung (KHK) bei AAA-Pati-
sinnvoller Minimalstandard empfohlen. fälligen oder kardial symptomatischen enten ist bekannt, umgekehrt ist aber
Die Bestimmung der Hämoglobinkon- Patienten, weniger untersucht, wie häufig Patienten
zentration ist unabhängig von vorbe- 4 nichtinvasive kardiale Belastungstests mit KHK ein AAA aufweisen. McFalls
stehenden Organerkrankungen vorzu- bei Patienten mit ≥3 klinischen et al. [24] zeigten auf, dass eine Koro-
nehmen, wenn der geplante Eingriff ein Risikofaktoren und eingeschränkter narrevaskularisation vor einem großen
relevantes Blutungsrisiko aufweist (z. B. (<4 MET) Belastbarkeit, elektiven Gefäßeingriff das Langzeit-
>10 %) und verschiebbar ist, da in die- 4 präoperative Koronarangiographie Outcome der Patienten nicht signifikant
sem Fall die kausale Therapie einer neu bei Patienten mit nachgewiesener beeinflusst. Eine präoperative Koronar-
diagnostizierten Anämie (z. B. die Infu- myokardialer Ischämie, angiographie wird daher derzeit nur
sion von Eisen bei Eisenmangelanämie) 4 präoperative Echokardiographie bei bei Patienten mit nachgewiesener myo-
das Transfusionsrisiko der Patienten neu aufgetretener Dyspnoe unklarer kardialer Ischämie und bei Patienten
senkt. Bei Verdacht auf das Vorliegen Genese sowie bei bekannter Herzinsuf- mit medikamentös therapierefraktä-
einer Herzinsuffizienz kann zusätzlich fizienz und Symptomverschlechterung rem Thoraxschmerz empfohlen, sofern
das „brain natriuretic peptide“ (BNP) innerhalb der letzten 12 Monate. der Eingriff verschiebbar ist. Allerdings
bzw. NT-proBNP (N-terminales pro- verbesserten die routinemäßige Koro-
BNP) bestimmt werden. NT-proBNP Die offene Aortenchirurgie gehört zu den narangiographie und ggf. nachfolgende
gilt nicht nur als starker Vorhersagewert Eingriffen mit hohem kardialem Risiko. Revaskularisierung bei Patienten mit
für die Langzeitsterblichkeit, sondern Wegen der großen Bedeutung kardialer großen arteriellen Gefäßeingriffen mit
auch für größere unerwünschte kardiale Komplikationen, seiner guten Validie- 2 oder mehr kardialen Risikofaktoren, in
Ereignisse nach großen gefäßchirurgi- rung und leichten Erhebbarkeit wird zur einer bislang unbestätigten Studie [25],
schen Eingriffen [23]. Außerdem weisen Abschätzung des kardialen Risikos die das perioperative Outcome [2].
Patienten mit präoperativ erhöhten kar- Bestimmung des Revised Cardiac Risk Die Koronarrevaskularisation vor ope-
dialen Integritätsmarkern (z. B. Tropo- Index (RCRI) nach Lee empfohlen [2, rativer Versorgung sollte bei Patienten
nin, NT-proBNP) perioperativ vermehrt 22]. Die Durchführung nichtinvasiver mit akutem Herzinfarkt mit oder ohne
kardiovaskuläre Komplikationen auf [2, kardialer Belastungstests (wie z. B. Be- ST-Erhöhung, instabiler Angina oder sta-
22]. Ob die routinemäßige präoperative lastungs-EKG oder Dobutamin-Stress- biler Angina mit Erkrankung des linken
Bestimmung kardialer Integritätsmarker Echokardiographie) erscheint nach der- Hauptstamms oder Dreigefäßerkrankung
bei kardiovaskulären Risikopatienten zeitiger Kenntnis lediglich sinnvoll bei erfolgen
einen Beitrag zur Senkung der periope- Patienten mit ≥3 klinischen Risiko- (Evidenzgrad 2b/Empfehlungsgrad B,
rativen Morbidität oder Letalität leisten faktoren und eingeschränkter (<4 MET) starker Konsens) [2].
kann, ist bislang unklar und wird daher bzw. unbekannter Belastbarkeit vor einer
nicht empfohlen. Eine präoperative Be- Hochrisikooperation und kann erwogen Abklärung des pulmonalen
stimmung mit einer Verlaufskontrolle werden bei Patienten mit 1–2 klinischen Risikos
48–72 h postoperativ kann jedoch bei Risikofaktoren und eingeschränkter
kardialen Hochrisikopatienten (MET (<4 MET) bzw. unbekannter Belastbar- Eine präprozedurale Lungenfunktionsun-
<4, Revised Cardiac Risk Index (RCRI) keit vor einer Operation mit mittlerem tersuchung sollte bei Patienten mit Ver-
>1 für gefäßchirurgische Eingriffe bzw. oder hohem kardialem Risiko [2, 22]. dacht auf pulmonale Erkrankung durch-
geführt werden
K
Leitlinien und Empfehlungen
(Evidenzgrad 3b/Empfehlungsgrad B, GFR <60 ml/min/1,73 m2 (d. h. ab CKD- aufzeigen, dass die präoperative Hydrie-
starker Konsens) [2]. Stadium 3a) und gleichzeitigem Auf- rung mit 0,9 %-Kochsalzlösung keinen
Die Sensitivität einer Thoraxröntgen- treten eines der Kriterien: Proteinurie, Einfluss auf die postoperative akute Nie-
untersuchung in der Diagnostik kardio- Hämaturie, Hypertonie, morphologi- renschädigung hat. Für intraoperative
pulmonaler Erkrankungen ist bei unauf- sche Veränderungen, nierenspezifische Maßnahmen zur Nierenprotektion liegt
fälliger Anamnese und körperlicher Un- Komorbiditäten sollten einem Nephro- laut einem Cochrane Review bisher keine
tersuchung gering. Ihre Durchführung ist logen vorgestellt werden [27], mit der Evidenz vor [35].
daher präoperativ nur indiziert, wenn ei- Frage der Optimierung der Medikation Debus et al. [2] nehmen auch zu
ne klinische Verdachtsdiagnose mit Kon- vor Aneurysmaversorgung [28]. Eine Patienten Stellung, die Metformin ein-
sequenzen für das perioperative Vorge- ausreichende präoperative Hydrierung nehmen, und berufen sich hierbei auf
hen (z. B. Pleuraerguss, Atelektase, Pneu- des Patienten ist die wichtigste Maßnah- die ESUR-Leitlinien. Danach können
monie u. a.) erhärtet oder ausgeschlos- me, um eine kontrastmittelinduzierte Patienten mit einer GFR gleich oder grö-
sen werden soll. Es ist jedoch zu beach- Nephropathie zu vermeiden; dies gilt ßer 60 ml/min/1,73 m2 (CKD 1 und 2)
ten, dass in speziellen Fällen eine Tho- speziell für EVAR-Patienten. Hierzu mit der Metformineinnahme normal
raxübersichtsaufnahme auch unabhän- wird empfohlen, dem Patienten für 12 h fortfahren. Dies gilt auch für Patien-
gig von kardiopulmonalen Symptomen vor dem Eingriff und bis zu 24 h nach ten mit GFR >45 ml/min/1,73 m2, bei
sinnvoll sein kann (z. B. zur Abschätzung dem Eingriff eine 0,9 %-Kochsalzlösung denen Kontrastmittel intravenös verab-
einer Trachealverlagerung bei Struma). mit einer Rate von 1–1,5 ml/kgKG/h i. v. reicht werden. Patienten mit einer GFR
Liegt eine aktuelle CT-Thorax-Untersu- zu verabreichen [29]. Auch die Leitlini- von 30–59 ml/min/1,73 m2 (CKD 3),
chung vor, kann auf eine native Rönt- en der European Society of Cardiology die intraarteriell Kontrastmittel erhal-
gen-Thoraxaufnahme verzichtet werden (ESC) und der European Association ten, und solche mit einer GFR von
[2, 22]. for Cardio-Thoracic Surgery (EACTS) 30–44 ml/min/1,73 m2, die intravenös
Zwischen der Inzidenz pathologischer [30] empfehlen dieses Vorgehen, speziell, Kontrastmittel erhalten, sollten mit der
Befunde in der Lungenfunktionsdia- wenn die GFR bei <40 ml/min/1,73 m2 Metformineinnahme 48 h vor Kontrast-
gnostik und dem perioperativen Auftre- liegt. Des Weiteren wird auf die Leitlini- mittelgabe pausieren und die Medikati-
ten pulmonaler Komplikationen besteht en der European Society of Urogenital on erst 48 h danach wieder aufnehmen,
ein moderater Zusammenhang. Eine Radiology (ESUR) verwiesen, die be- wenn sich die Nierenfunktion nicht ver-
präoperative Lungenfunktionsdiagnos- reits bei einer GFR <60 ml/min/1,73 m2 schlechtert hat. Nach den ESUR-Leit-
tik ist bei Patienten mit neu aufgetretenen eine ausreichende Hydrierung für 6 h linien ist bei Patienten mit einer GFR
bzw. Verdacht auf akut symptomatische vor und 6 h nach Kontrastmittelgabe <30 ml/min/1,73 m2 (CKD 4 und 5)
pulmonale Erkrankungen zur Schwere- empfehlen [31]. Eine exzessive Hydrie- Metformin kontraindiziert; außerdem
gradeinschätzung und Therapiekontrolle rung wird jedoch nicht empfohlen [2, sollten bei diesen Patienten Jod-basierte
indiziert [2]. Nach einer retrospektiven 32]. Zu berücksichtigen ist, dass eine Kontrastmittel vermieden werden [2].
Erhebung von Ohrlander et al. [26] präoperative Hydrierung mit isotoner
hatten Patienten mit präinterventionell Kochsalzlösung empfohlen wird. Studi- Duplex der Halsgefäße
stark eingeschränkter Lungenfunktion en mit anderen Lösungen liegen bisher
langfristig ein ungünstiges Überleben, nicht vor. Allerdings empfiehlt die S3- Nach Zwissler et al. [22] geht eine Reihe
was bei der Eingriffsindikation gegen das Leitlinie „Intravasale Volumenthera- von operativen Eingriffen (z. B. Herz-
Rupturrisiko abgewogen werden muss pie beim Erwachsenen“ [33] generell, Thorax-Gefäßchirurgie) perioperativ
[2]. isotone Kochsalzlösung zum periinter- mit einer erhöhten Inzidenz apoplekti-
ventionellen Volumenersatz mit Blick scher, meist ischämischer Insulte einher.
Abklärung des renalen Risikos auf die Beeinflussung des Säure-Basen- Kurvers et al. [36] gaben die Prävalenz ei-
Haushaltes nicht zu verwenden (Grad- ner Stenose der A. carotis interna (ICAS)
Eine prä- und postinterventionelle Hy- A-Empfehlung). Stattdessen wird emp- >70 % bei Personen mit AAA mit 8,8 %
drierung soll bei Patienten mit einer ein- fohlen (Grad A), balancierte kristal- an und empfahlen ein ICAS-Screening
geschränkten Nierenfunktion und endo- loide isotone Vollelektrolyt-Lösungen für Patienten mit AAA. Vranes et al.
vaskulärer AAA-Versorgung insbesondere einzusetzen. Andererseits schränkt diese [37] kalkulierten die ICAS-Prävalenz bei
zur Vermeidung einer kontrastmittelbe- Leitlinie ihre Gültigkeit auf die periinter- Patienten mit AAA sogar mit 10,8 %. In
dingten Nephropathie erfolgen ventionelle Phase ein und sagt dezidiert einer Nachbeobachtung von Patienten
(Evidenzgrad 1b/Empfehlungsgrad A, aus, dass sie aufgrund ihrer Methodik zur mit offener Versorgung eines AAA er-
starker Konsens) [2]. präinterventionellen Flüssigkeitsthera- wies sich eine ICAS >50 % als prädiktiv
Bei allen Patienten mit AAA sollten pie in der Nüchternphase vor Operation für ein ungünstiges Langzeitergebnis.
präoperativ Serumkreatinin und GFR keine Empfehlungen abgeben kann und Eine asymptomatische ICAS >50 % war
bestimmt werden. Alle Patienten mit will [2, 33]. in 25 % der Fälle präprozedural gesehen
einer GFR <45 ml/min/1,73 m2 (d. h. Bei Patienten mit offener Versorgung worden [38]. Die Leitlinie [2] empfiehlt
ab CKD-Stadium 3b) oder mit einer eines AAA konnte Serrano et al. [34] daher:
Perioperatives anästhesio- ästhesie, wenn z. B. die Patienten unter Obwohl EVAR im Vergleich zu OR
logisches Management dualer Thrombozytenaggregationshem- eine geringere Invasivität aufweist, kön-
bei EVAR (endovaskuläre mung stehen, der Blutdruck titriert nen Stent-bedingte Komplikationen wie
Aortenreparatur) werden muss, der Eingriff bei komple- periphere oder zentrale Embolien, „En-
xen Prothesen länger dauert oder zum dograft“-Dislokation, „endoleaks“ oder
Die Leitlinie [2] empfiehlt als Good Clin- offenen Vorgehen konvertiert werden ein Postimplantationssyndrom [75] den
ical Practice: muss [2, 72]. Therapieerfolg negativ beeinflussen [2].
EVAR kann unter Lokalanästhesie, Die Leitlinie [2] beschreibt für die en- In dem AAA-Register der DGG für das
Regionalanästhesie oder Allgemeinan- dovaskuläre Versorgung außerdem fol- Jahr 2015 [62] wurden von den 3767
ästhesie durchgeführt werden. Eine ein- gende Empfehlungen: mit EVAR versorgten Patienten (in-
deutige Evidenz dafür, dass ein Verfah- Bei EVAR soll die Einmalgabe eines taktes AAA) 72,7 % postinterventionell
ren dem anderen hinsichtlich Morbidität Cephalosporins zur periinterventionellen auf ICU/IMC aufgenommen. Dass aber
oder Mortalität überlegen ist, gibt es nicht Antibiotikaprophylaxe erfolgen (Evi- EVAR generell einen sehr viel geringeren
(starker Konsens). denzgrad 5/Empfehlungsgrad A, starker postoperativen Überwachungsaufwand
Nach Broos et al. [68] ist nicht nur Konsens). im Vergleich zu OR erfordert, zeigen
die Eingriffszeit unter Regional- bzw. Bei allen Patienten mit EVAR, spe- nicht nur alle Studien, die die Länge des
Lokalanästhesie im Vergleich zur All- ziell bei einer GFR <40 ml/min/1,73 m2, stationären Aufenthaltes bei EVAR und
gemeinanästhesie kürzer, sondern auch soll vor, während und nach dem Ein- OR verglichen haben, sondern auch eine
die Hospitalisierungszeit, da weniger Pa- griff eine Hydrierung erfolgen (Evidenz- Erhebung von Shiels et al. [76]. In dieser
tienten einen Intensivstationsaufenthalt grad 1b/Empfehlungsgrad A, starker Kon- monozentrischen Untersuchung wurden
benötigen. Dies bestätigten auch eine sys- sens). der hohe Bedarf an Intensivmedizin (und
tematische Übersicht und Metaanalyse Aufgrund der intraprozeduralen Kon- die Kosten) bei offener Versorgung des
von Karthikesalingam et al. [69]. Ran- trastmittelgabe sind Patienten mit EVAR AAA herausgestellt und dem vergleichs-
domisierte Studien fehlen, jedoch zeigte im Vergleich zu OR einem erhöhten Ri- weise geringen Aufwand bei EVAR (alle
die Auswertung der nichtrandomisier- siko einer Nierenschädigung ausgesetzt 76 Patienten konnte nach dem Eingriff
ten Untersuchungen die oben genannten [2]. Zur Vermeidung der kontrastmittel- direkt auf die Allgemeinstation verlegt
Vorteile einschließlich weniger postpro- induzierten Nephropathie wird bei Pati- werden) gegenübergestellt [2].
zeduralen Komplikationen unter Lokal- enten mit EVAR die präinterventionelle
anästhesie. Die meisten Unterschiede intravenöse Hydrierung empfohlen [73]. Strahlenexposition
waren allerdings klinisch bedeutungslos. Die intravenöse Prähydrierung 12 h vor
Tatsächlich wird die Allgemeinanästhe- Kontrastmittelgabe und Hydrierung 12 h Ein wesentlicher Nachteil von EVAR im
sie bei Weitem bevorzugt. Die Eurostar- danach mit einer physiologischen Koch- Vergleich zum offenen Vorgehen ist die
Studie [70] untersuchte 5557 Patienten, salzlösung gilt als effektive Maßnahme, Notwendigkeit der intraprozeduralen
von denen 69 % eine Intubationsnarkose, bei Patienten mit normaler Nierenfunk- Durchleuchtung mit Angiographie. In
25 % eine Regionalanästhesie und 6 % tion einen Abfall der GFR nach Kontrast- einer systematischen Übersicht gaben
eine Lokalanästhesie erhielten. Neben mittelgabe zu verhindern, wie Bader et al. Monastiriotis et al. [77] die intraproze-
vermehrten kardialen Komplikationen, [74] in einer Studie mit 39 Patienten auf- durale Strahlenbelastung des Patienten
längerem Intensiv- und Krankenhaus- zeigen konnten. Inwieweit in dieser Si- als Dosisflächenprodukt mit 79,5 Gycm2
aufenthalt in der Allgemeinanästhesie- tuation anstatt der isotonen Kochsalzlö- im Mittel an, die effektive Dosis mit
gruppe, war hier zusätzlich die Erfahrung sung besser eine balancierte kristalloide 20 mSv. Mangelndes Training und man-
des operierenden Teams bei Patienten isotone Vollelektrolyt-Lösung verwendet gelnde Ausbildung der Operateure waren
mit lokoregionalem Anästhesieverfahren werden sollte, ist in Studien nicht über- ein wichtiger Grund für eine extreme
signifikant höher als bei Patienten, die in prüft worden [2]. Varianz in der Strahlenbelastung. Aber
Allgemeinanästhesie operiert wurden. auch Operateur und Personal sind einer
In einer Analyse der NSQIP-Datenbasis Postprozedurale Überwachung nichtunerheblichen Strahlenbelastung
wurden von 6009 elektiven EVAR 81 % ausgesetzt. Attigah et al. [78] nann-
in Allgemeinanästhesie, 7 % in Spinalan- Das Ausmaß der Intervention, die Wahl ten eine durchschnittliche Strahlendosis
ästhesie, 5,5 % in Epiduralanästhesie und des Anästhesieverfahrens sowie das indi- für die Augenlinse des Operateurs von
6,5 % in Lokalanästhesie durchgeführt viduelle Patientenrisiko sollten die post- 0,78 mSv bei Implantation von aor-
[71]. In dieser Untersuchung wiesen interventionelle Überwachung bestim- toiliakalen Stentgrafts; die Fingerdosis
Patienten unter Allgemeinanästhesie im men. Unkomplizierte EVAR-Prozeduren machte 1,31 mSv aus. Schutzmaßnahmen
Vergleich zu Lokal- und Spinalanästhesie bedürfen nicht grundsätzlich einer post- wie das Tragen von Protektionsbrillen,
eine höhere pulmonale Morbidität und interventionellen Intensivüberwachung strahlenabsorbierende Abdeckung und
einen längeren Krankenhausaufenthalt (Evidenzgrad 4/Empfehlungsgrad B, star- eine möglichst frontale Position vor der
auf. Die Allgemeinanästhesie ist aber ker Konsens) [2]. Strahlenquelle werden dringend angera-
häufig praktikabler als die Regionalan-
K
Leitlinien und Empfehlungen
ten. Für den Anästhesiearbeitsplatz wird und der Erfahrung des Therapeuten – Dies galt jedoch nicht für die Klinikleta-
eine Bleiwand angeraten [2]. bevorzugt werden, wenn OR und EVAR lität (69 % vs. 77 %). Die Kreislaufsitua-
gleichermaßen möglich sind (Evidenz- tion ließ sich durch die Ballonokklusion
Perioperatives anästhesio- grad 1b/Empfehlungsgrad B, Konsens) besser beherrschen, allerdings beinhal-
logisches Management bei [2]. tet die Ballonokklusion das Risiko der
rupturiertem AAA (rAAA) renalen und splanchnischen Ischämie so-
EVAR unter Lokalanästhesie bei wie distaler Embolisationen. Außerdem
Das rupturierte abdominale Aortenaneu- Patienten mit rAAA kann eine Blutung aus den iliofemora-
rysma ist definiert durch den eindeutigen len Arterien durch Ballonokklusion nicht
Nachweis von Blut oder Kontrastmittel Bei Versorgung des rAAA mit EVAR soll- verhindert werden [28].
außerhalb der Aortenwand, entdeckt z. B. te der Lokalanästhesie im Vergleich zur Die Leitlinie gibt hierzu folgende
durch ein präprozedurales CT, eine intra- Allgemeinanästhesie der Vorzug gegeben Empfehlung:
operative Angiographie oder während des werden (Evidenzgrad 3b/Empfehlungs- Der Einsatz des aortalen Okklusions-
Eingriffs (starker Konsens) [2]. grad B, starker Konsens) [2]. ballons bei EVAR sollte bei den Patienten
Das rupturierte AAA ist durch ei- In der IMPROVE-Studie [83] zeig- mit hypovolämischem Schock erwogen
ne Blutung außerhalb der Adventitia der ten Patienten, bei denen EVAR unter Lo- werden (Evidenzgrad 4/Empfehlungs-
dilatierten Aortenwand gekennzeichnet kalanästhesie durchgeführt wurde, auch grad B, starker Konsens) [2].
[28, 79]. Die Ruptur wird des Weiteren nach Risikoadjustierung der Daten eine
unterteilt, in eine freie Ruptur mit Blut- signifikant geringere Letalität als solche, Permissive Hypotension/
fluss in die freie Bauchhöhle und eine bei denen der Eingriff in Allgemeinan- Blutdruckgrenzen
retroperitoneale gedeckte Ruptur, wobei ästhesie erfolgte. Die Autoren erklärten
das retroperitoneale Gewebe als Tampo- dies mit den hämodynamischen Kon- Die permissive Hypotension mit dem
nade wirkt, was zu einem geringerenBlut- sequenzen der Allgemeinanästhesie und Ziel, einen systolischen Blutdruck von
verlust als bei der freien Ruptur führt. Im bezeichneten die Lokalanästhesie als das 80 mm Hg aufrechtzuerhalten, schränkt
CT ist das häufigste Zeichen der gedeck- Anästhesieverfahren erster Wahl bei Pa- die Volumenüberladung ein und scheint
ten Ruptur das retroperitoneale Häma- tienten mit rAAA und EVAR [2]. ausreichend zu sein, die kritische Endor-
tom [2, 80]. Dabei werden auch Befunde Als Good Clinical Practice zur Nar- ganperfusion zu gewährleisten. Sie soll bei
zu den Rupturen gerechnet, bei denen koseinduktion empfiehlt die Leitlinien- Patienten mit rAAA implementiert wer-
der Patient hämodynamisch stabil, die gruppe [2]: den (Evidenzgrad 3b/Empfehlungsgrad A,
Aorta geschlossen ist und sich patho- Die Narkoseeinleitung beim Patien- starker Konsens) [2].
logisch nur ein organisiertes Hämatom ten mit rAAA soll im Operationssaal er- Das Konzept der permissiven Hypo-
im Retroperitoneum demonstrieren lässt folgen, und zwar erst nach dem Abwa- tension hat das Ziel, bei Patienten mit
(„contained rupture“) [81, 82]. Auch CT- schen, dem sterilen Abdecken und bei rAAA im Schock die Flüssigkeitszufuhr
Befunde, bei denen sich ein intramurales eingriffsbereitem Operateur am Tisch. zu reduzieren, in der Vorstellung, dass
Hämatom zeigt oder bei denen die Hin- Eine invasive Blutdruckmessung sollte eine massive Flüssigkeitszufuhr infolge
terwand nicht mehr sicher abzugrenzen vor der Narkoseeinleitung angelegt wer- Hämodilution Sauerstoffversorgung und
ist, werden gelegentlich zu den rAAA den, darf den Operationsbeginn jedoch Blutgerinnung negativ beeinflusst und
gezählt [2]. nicht verzögern. Ein zentralvenöser Zu- die Blutung infolge erhöhten Blutungs-
Debus et al. [2] empfehlen folgendes gang sollte erst nach der Narkoseeinlei- drucks und durch Thrombusablösung
Vorgehen bei rAAA: tung und parallel zum Beginn des ope- verstärkt [2]. Angestrebt wird bei der
Bei hämodynamisch stabilen Patien- rativen Eingriffs etabliert werden [2, 46]. präprozeduralen Schockbehandlung le-
ten mit Zeichen der Ruptur eines AAA soll diglich eine Flüssigkeitszufuhr, die für
ein Notfall-CT angestrebt werden (Evi- Periprozedurales Management die Aufrechterhaltung des Bewusstseins
denzgrad 3b/Empfehlungsgrad A, starker des Patienten sorgt, ST-Veränderun-
Konsens) [2]. Nach Powell et al. [84] verbessert der gen im EKG verhindert und den sys-
Hämodynamisch instabile Patienten suprazöliakale aortale Okklusionsballon tolischen Blutdruck bei 70–80 mm Hg
mit gesicherter Ruptur eines AAA sollen bei hämodynamisch instabilen Patien- aufrechterhält [86], bis die chirurgische
unmittelbar in den (Hybrid)-OP gebracht ten mit rAAA die Ergebnisse von EVAR. Kontrolle der Blutung gesichert ist. Van
werden (Evidenzgrad 3b/Evidenzgrad A, Raux et al. [85] verglichen 40 Patien- der Vliet et al. [87] publizierten hierzu
starker Konsens) [2]. ten mit rAAA, bei denen die Aorta kon- die erste Machbarkeitsstudie. In ihrem
Patienten mit gesicherter Ruptur eines ventionell offen abgeklemmt wurde, mit Protokoll wurde die prähospitale Flüs-
AAA sollen sofort invasiv versorgt wer- 32 Patienten, bei denen eine proximale sigkeitszufuhr auf 500 ml begrenzt, und
den (Evidenzgrad 2b/Empfehlungsgrad A, Ballonokklusion erfolgte. Dabei konnte es wurde versucht, nach Aufnahme des
starker Konsens) [2]. aufgezeigt werden, dass die intraproze- Patienten im Krankenhaus den systo-
Beim rAAA sollte EVAR – abhän- durale Letalität bei der Ballonokklusion lischen Blutdruck in einer Spanne von
gig von der Anatomie des Aneurysmas signifikant niedriger (19 % vs. 43 %) war. 50 bis 100 mm Hg aufrechtzuerhalten,
4 bei IAP >20 mm Hg intensivierte ne spinale Rückenmarkischämie mit Pa- reporting on arterial aneurysms. Subcommittee
on Reporting Standards for Arterial Aneurysms, Ad
medikamentöse Therapie zur Druck- raplegie wurde auch nach endovaskulä- Hoc Committee on Reporting Standards, Society
senkung und erst bei Organversagen rer Versorgung rupturierter AAA und for Vascular Surgery and North American Chapter,
oder persistierendem IAP >20 mm Hg gleichzeitiger Unterbrechung der A. ilia- International Society for Cardiovascular Surgery.
J Vasc Surg 13:452–458
abdominelle Dekompression; ca interna gesehen, was laut Peppelen- 4. Sarac TP, Clair DG, Hertzer NR, Greenberg RK, Kra-
4 bei IAP >30 mm Hg abdominelle bosch et al. [96] den Schluss zulässt, bei jewski LP, O’Hara PJ, Ouriel K (2002) Contemporary
Dekompression; diesen Patienten den Zufluss in die A. ilia- results of juxtarenal aneurysm repair. J Vasc Surg
36:1104–1111
ca interna möglichst zu erhalten. 5. WestCA,NoelAA,BowerTC,CherryKJJr,GloviczkiP,
Anmerkung. Der intraabdominelle Sullivan TM, Kalra M, Hoskin TL, Harrington JR
Druck sollte über die Harnblase ge- (2006) Factors affecting outcomes of open surgical
Rückblick Fallbericht repair of pararenal aortic aneurysms: a 10-year
messen werden. Um die Messwerte experience. J Vasc Surg 43:921–927
reproduzierbar zu machen, sind eini- Im zu Beginn erwähnten Fallbericht 6. Cornuz J, Sidoti PintoC, Tevaearai H, EggerM(2004)
ge Voraussetzungen notwendig, die in zeigte sich postoperativ ein ausgeprägtes Risk factors for asymptomatic abdominal aortic
aneurysm: systematic review and meta-analysis of
einem Expertenpanel [94] so definiert Crush-Syndrom, dass zur Dialysepflich- population-based screening studies. Eur J Public
wurden: tigkeit führte. Vorbestehende Komorbi- Health 14:343–349
4 IAP sollte in mm Hg ausgedrückt ditäten lassen sich kaum beeinflussen, 7. Iribarren C, Darbinian JA, Go AS, Fireman BH,
Lee CD, Grey DP (2007) Traditional and novel risk
werden und sollte bestimmt werden, aber auch eine erhöhte Clamping-Zeit factors for clinically diagnosed abdominal aortic
bei Endexspiration und kompletter kann nicht immer vermieden werden. aneurysm: the Kaiser multiphasic health checkup
Rückenlage des Patienten, nachdem Wir sind den Herausforderungen, die cohort study. Ann Epidemiol 17:669–678
8. Stackelberg O, Wolk A, Eliasson K, Hellberg A,
sichergestellt wurde, dass abdominel- uns ein AAA peri- und postoperativ stellt, Bersztel A, Larsson SC, Orsini N, Wanhainen A,
le Muskelkontraktionen fehlen. Der nur gewachsen, wenn wir an Leitlinien Björck M (2017) Lifestyle and risk of screening-
Transducer sollte auf Nullstellung orientierte Standards etablieren, um ei- detected abdominal aortic aneurysm in men. J Am
Heart Assoc 6(5):e4725
auf Höhe der mittleren Axillarlinie ne bestmögliche und auf neuesten Stu- 9. Hernesniemi JA, Vänni V, Hakala T (2015) The
gebracht werden; dienergebnissen fundierte Medizin zu er- prevalence of abdominal aortic aneurysm is
4 der Referenzstandard für die inter- reichen. consistently high among patients with coronary
artery disease. J Vasc Surg 62:232–240
mittierende IAP-Bestimmung ist die 10. Larsson E, Granath F, Swedenborg J, Hultgren R
Bestimmung über die Harnblase mit Korrespondenzadresse (2009) A population-based case-control study of
einem maximalen Instillationsvolu- the familial risk of abdominal aortic aneurysm.
Prof. Dr. med. A. Walther J Vasc Surg 49:47–50 (discussion 51)
men von 25 ml steriler Kochsalzlö- Klinik für Anästhesiologie und operative 11. Majeed K, Hamer AW, White SC, Pegg TJ, Wilkins GT,
sung; Intensivmedizin, Klinikum Stuttgart | Williams SM, Chen YH, Williams MJ (2015) Preva-
4 der normale IAP beträgt ungefähr Katharinenhospital lence of abdominal aortic aneurysm in patients
referredfortransthoracicechocardiography.Intern
5–7 mm Hg bei kritisch kranken Kriegsbergstraße 60, 70174 Stuttgart, Med J 45:32–39
Patienten. Deutschland 12. Takagi H, Umemoto T, ALICE (All-Literature Inves-
a.walther@klinikum-stuttgart.de tigation of Cardiovascular Evidence) Group (2017)
Association of hypertension with abdominal aortic
Akute reversible Nierenfunktions- aneurysm expansion. Ann Vasc Surg 39:74–78
einschränkung 13. Rughani G, Robertson L, Clarke M (2012) Medical
treatment for small abdominal aortic aneurysms.
Einhaltung ethischer Richtlinien Cochrane Database Syst Rev 9:CD9536
Sowohl nach EVAR als auch nach OR 14. Bahia SS, Vidal-Diez A, Seshasai SR, Shpitser I,
(dort ausgeprägter) ist postprozedural mit Interessenkonflikt. A. Funk und A. Walther geben an, Brownrigg JR, Patterson BO, Ray KK, Holt PJ,
einer akuten reversiblen Nierenfunkti- dass kein Interessenkonflikt besteht. Thompson MM, Karthikesalingam A (2016) Car-
diovascular risk prevention and all-cause mortality
onseinschränkung zu rechnen. Langfris- in primary care patients with an abdominal aortic
Für diesen Beitrag wurden von den Autoren keine
tig verschlechtert sich die Nierenfunkti- Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt.
aneurysm. Br J Surg 103:1626–1633
on bei diesen Patienten altersabhängig 15. GaliñanesEL,ReynoldsS,DombrovskiyVY,VogelTR
Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort
(2015) The impact of preoperative statin therapy
und abhängig von der Ausgangsfunkti- angegebenen ethischen Richtlinien.
on open and endovascular abdominal aortic
on. Dass EVAR hier im Vergleich zu OR aneurysm repair outcomes. Vascular 23:344–349
aufgrund fortgesetzter Kontrastmittelga- 16. Kristensen SD, Knuuti J, Saraste A et al (2014)
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ben im Nachteil ist, kann evidenzbasiert cardiovascular assessment and management:
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Walther A, Weiss N, Wilhelmi M, Grundmann RT 2014 ESC/ESA guidelines on non-cardiac surgery:
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Versorgung eines pararenalen AAA mit pie und Nachsorge des Bauchaortenaneurysmas. the joint task force on non-cardiac surgery:
AWMF-Registernummer 004–14 cardiovascular assessment and management of
einem gebranchten Stentgraft gehört die 3. Johnston KW, Rutherford RB, Tilson MD, Shah DM, the European Society of Cardiology (ESC) and the
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