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L.

Placencia: Die Subjektivität der Maximen bei Kant (to be published in Kant und die Philosophie in
Weltbürgerlicher Absicht. Akten des XI Internationalen Kant-Kongresses)

Die Subjektivität der Maximen bei Kant*

1) Die Frage nach den Maximen und der Methode ihrer Untersuchung:

Was sind Maximen bei Kant? Dies ist eine noch offene und wichtige Frage. Da
die Maximen das Material des kategorischen Imperativs abgeben, kann man die
Relevanz einer genauen Analyse des Maximenbegriffs kaum überschätzen. Wenn von
kantischen Maximen die Rede ist, versuchen die Kantforscher fast immer jene drei
Eigenschaften zu erklären, mit denen Kant diesen Begriff charakterisiert. Die Maximen
seien laut Kant, so der Tenor der Forscher: (1) subjektive (2) Prinzipien (3) des Willens
oder der Handlung.1 Die folgenden Texte liefern Beispiele dafür, wie Kant die Maximen
mittels dieser drei Eigenschaften erklärt:
D1) „Maxime ist das subjektive Prinzip zu handeln und muss vom objektiven Prinzip,
nämlich dem praktischen Gesetze, unterschieden werden. Jene enthält die praktische
Regel, die die Vernunft den Bedingungen des Subjekts gemäß (öfters der Unwissenheit
oder auch den Neigungen desselben) bestimmt, und ist also der Grundsatz, nach
welchem das Subjekt handelt; das Gesetz aber ist das objektive Prinzip, gültig für jedes
vernünftige Wesen, und der Grundsatz, nach dem es handeln soll, d. i. ein Imperativ.“
(GMS AA 04: 420, 36-421, 30 FN.).
D2) „Praktische Grundsätze sind Sätze, welche eine allgemeine Bestimmung des
Willens enthalten, die mehrere praktische Regeln unter sich hat. Sie sind subjektiv oder
Maximen, wenn die Bedingung nur als für den Willen des Subjekts gültig von ihm
angesehen wird; objektiv aber oder praktische Gesetze, wenn jene als objektiv, d. i. für
den Willen jedes vernünftigen Wesens gültig, erkannt wird.“ (KpV AA 05: 19, 7-12).
D3) „Der Grundsatz, welcher gewisse Handlungen zur Pflicht macht, ist ein praktisches
Gesetz. Die Regel des Handelnden, die er sich selbst aus subjektiven Gründen zum
Prinzip macht, heißt seine Maxime; daher bei einerlei Gesetzen doch die Maximen der
Handelnden sehr verschieden sein können.“ (MS AA 06: 225, 1-5).

* Für interessante Fragen und Bemerkungen danke ich Gerhard Krieger, Eva Oggionni, Jens
Timmermann, José María Torralba, Jeppe von Platz und besonders Rainer Enskat und Jens Gillessen.
1 Vgl. z. B. Brinkmann, Walter: Praktische Notwendigkeit. Eine Formalisierung von Kants
Kategorischem Imperativ. Paderborn. 2003, 97 FN 5.
L. Placencia: Die Subjektivität der Maximen bei Kant (to be published in Kant und die Philosophie in
Weltbürgerlicher Absicht. Akten des XI Internationalen Kant-Kongresses)
So weit, so gut. Doch so einfach liegen die Dinge bei Kant niemals. Obwohl die
Texte klar zu sein scheinen, gibt es viele wichtige Unterschiede in den vorliegenden
Stellen und auch in jenen anderen, in denen Kant eine Definition des Maximenbegriffs
liefert. Natürlich erschweren diese Unterscheidungen die Aufgabe der Forscher, was
klar wird, wenn man die Literatur zum Begriff der Maxime untersucht. Welche
Differenzen findet man in den unterschiedlichen Stellen? Einmal behauptet Kant z. B.,
dass die Maximen Prinzipien seien (GMS AA 04: 400, 34 FN; GMS AA. 04: 420, 36-
421, 30 FN; KpV AA 05: 19, 7.), ein anderes Mal, dass sie Regeln (GMS AA. 04: 438,
25; MS AA. 06: 225, 2.) und wiederum ein weiteres Mal, dass sie Gesetze seien (Päd
AA 09: 481, 12; Refl 1663 AA 16: 70, 1; Refl 5237 AA 18: 128, 2; V-Mo/Kaehler
(Stark) 40, 8-9; 66, 13; V-Mo/Collins AA 27: 263, 12-13; V-Mo/Mron AA 27: 1413, 24).
Außerdem kann man die wichtigen Elemente im definierenden Ausdruck (definiens)
unterschiedlich auslegen, z. B. Konzepte wie „Regeln“, „Prinzip“ oder „Willen“, die
mannigfache Bedeutungen im Rahmen der kantischen Philosophie haben. Daher findet
sich bei den Kantforschern keine Übereinstimmung, was die zentralen Begriffe der
Definition – nämlich „subjektiv“, „Prinzip“, „Willen“ und „Handlung“ – in diesem
Zusammenhang bedeuten. Die Erklärung dieser Begriffe ist also die erste Aufgabe einer
Analyse des Maximenbegriffs, die uns wichtige Information liefern soll, um die
Struktur der Maximen zu rekonstruieren.
In diesem Aufsatz versuche ich, eine dieser Eigenschaften der Maximen zu
analysieren, nämlich die sogenannte Subjektivität, mit dem Ziel, einen kleinen Beitrag
zur Aufgabe der Analyse der Struktur der Maximen zu liefern. Analysieren kann jedoch
auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Es ist deshalb wichtig, die Methode zu
beachten, mit der man eine Begriffsanalyse vollziehen will, zumal es kaum
selbstverständlich ist, wie man die Anfangsergebnisse einer Analyse interpretieren soll.
Wenn man z. B. die Bedeutung eines Begriffs wie „Prinzip“ untersucht, wird leicht
ersichtlich, dass die Maximen als Prinzipien „allgemeine Sätze“ sein müssen. Diese
Analysemethode ist mithin ein erstes wichtiges Werkzeug für die Aufgabe der Erklärung
eines Textes bzw. eines Begriffes, aber sie ist auch ein Werkzeug, das uns triviale
Ergebnisse liefern kann. Wenn man bereits weiß, dass die Maximen allgemeine Sätze
sind, stellt sich natürlich die Frage: Welche Allgemeinheit haben die Maximen? Dies ist
eine Frage, die die bloße Beschreibung der definierenden Begriffe des Maximenbegriffs
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als „Singularität“ bzw. „Allgemeinheit“ usw. nicht beantworten kann, weil Kant selbst
keine explizite Aussage über die Bedeutung dieser Allgemeinheit oder dieser
Singularität macht. Die Maximen könnten im Prinzip in vielfachem Sinne allgemein
sein. Sie könnten entweder eine strenge oder komparative Allgemeinheit haben bzw.
einen entsprechenden Geltungsanspruch erheben. Die Allgemeinheit der Maximen
könnte außerdem den Leser irritieren, weil die Maximen den Kategorien der Freiheits-
Tafel nach eine subjektive Quantität haben (KpV AA. 05: 66, 21). Dies kann auch
vorkommen, wenn man in Betracht zieht, dass die Maximen das universalisierbare
Material sind, von dem das Universalisierungsverfahren des kategorischen Imperativs
abhängt. Man könnte denken, dass da die Maximen schon allgemeine Prinzipien sind,
sind sie deshalb weder der Universalisierung fähig noch der Universalisierung
bedürftig. Sie müssen jedoch universalisierungsfähig sein, weil sie das Material des
kategorischen Imperativs abgeben.2 Es stellt sich daher die Frage: Welche Allgemeinheit
haben die Maximen? Daher wird auch klar, dass der methodische Vorgang unvollständig
ist, der die Erklärung des Maximenbegriffs mittels der bloßen Analyse der definierenden
Begriffe ohne Berücksichtigung der kantischen Beispiele, worin der Begriff der Maxime
eine Rolle spielt, zu finden beansprucht.3 Man muss folglich diesen methodischen
Vorgang um eine Analyse der kantischen Beispiele des Begriffes der Maxime ergänzen.
Das Ziel dieser Ergänzung ist es u. a., das hermeneutische Laster zu vermeiden, die
kantischen Behauptungen in bestimmten Passagen für falsch zu halten, um eine
Interpretation jenseits der kantischen Behauptungen zu verteidigen.4 Im Gegensatz dazu
versuche ich hier eine Interpretation anzubieten, die die Struktur der Maximen und die
kantischen Beispiele erklären kann.
Meine These über die Subjektivität der Maximen lautet: Es gibt mehr als einen
Sinn, in dem man über die „Subjektivität“ der Maximen sprechen kann. Jeder dieser
Sinne oder Aspekte des Wortes „Subjektivität“ ist mittels der Analyse der Sätze,
Sprachwendungen und Beispiele Kants zu erforschen. Die Analyse des
„Subjektivitätselements“ der Maximen wird uns Elemente von Belang liefern, um eine
vorläufige Antwort auf die Frage nach der Struktur der Maximen zu erhalten. Einige
2 Vgl. Enskat, Rainer: „Universalität, Spontaneität, Solidarität“. In: Seebohm, Thomas (Hrsg.): Prinzip
und Applikation in der praktischen Philosophie. Stuttgart. 1990, 48.
3 Meiner Meinung nach ist der bekannte Text von R. Bittner ein Beispiel dieses methodisch
unvollständigen Vorgangs. Vgl. Bittner, Rüdiger: „Maximen“. In: Funke, Gerhard: Akten des 4.
Internationalen Kant-Kongresses. Berlin – New York. 1974.
4 Bittner macht m. E. einen solchen Fehler. Vgl. Bittner: „Maximen“, 497 FN.
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Autoren haben m. E. gut gezeigt, dass es mehr als einen Sinn des Wortes „Maxime“ bei
Kant gibt.5 Ich stimme mit ihnen darin überein, dass es eine Unterscheidung zwischen
Maximen als Prinzipien erster Stufe und als Prinzipien zweiter Stufe gibt, aber ich kann
hier die Struktur der Maximen zweiter Ordnung nicht analysieren. Daher beschränke ich
mich hier nur auf die sogenannte „Maximen der ersten Stufe“.

2) Die vier Sinne der Subjektivität der Maximen:

In den oben zitierten Texten wurde behauptet, dass die Maximen „subjektive
Prinzipien“ seien. Infolgedessen attribuieren die Kantforscher in der Regel den
Maximen die Eigenschaft der „Subjektivität“.6 Ein solches Substantiv wurde jedoch
niemals von Kant in seinem veröffentlichten Werk benutzt, obschon es wie ein typischer
kantischer Ausdruck klingt und eigentlich ein typisches Wort in der Kantforschung ist.
Es gibt Stellen im Nachlass, in denen Kant dieses Wort benutzt, aber Kant stellt auch da
keine Charakterisierung des Wortes zur Verfügung (vgl. Refl 6348 AA 18: 672, 3; Refl
6357 AA 18: 681, 26; OP AA 22: 309, 16). Hingegen verwendet Kant das Adjektiv
„subjektiv“ häufig mit unterschiedlichen Bedeutungen, z. B. wenn er behauptet, dass die
Maximen „subjektive Prinzipien“ seien oder wenn er den Raum und die Zeit als
„subjektive Bedingungen der Sinnlichkeit“ charakterisiert (vgl. KrV A 26/B 42; A 33/B
49). Der „Subjektiv-Charakter“ der Maximen ist aber nicht identisch mit dem
„Subjektiv-Charakter“ des Raumes, oder anders gesagt, das Adjektiv „subjektiv“
bedeutet nicht das Gleiche, wenn es auf die Maximen angewendet wird als wenn es den
Raum bestimmt. Das Adjektiv „subjektiv“ wird normalerweise als Gegenstück zu
„objektiv“ verwendet, z. B., wenn Kant die Maximen „subjektiv“ im Vergleich mit den
Imperativen nennt, die wiederum „objektive“ Prinzipien seien. Bei Raum und Zeit ist es
jedoch nicht so, weil deren „Subjektivität“ auch ihre „objektive Gültigkeit“ zur Folge
hat (Vgl. KrV A 34-35/B 51). Das Adjektiv „subjektiv“ scheint auch weiterhin
mannigfaltige Bedeutungen zu haben, wenn es auf das Substantiv „Maxime“
angewendet wird. Daher ist zu vermuten, dass die Wörter „subjektiv“ und
„Subjektivität“ Sammelnamen sind, die unterschiedliche formale Strukturen
5 Vgl. Schwartz, Maria: Der Begriff der Maxime bei Kant. Berlin. 2006, 23f. und Timmermann, Jens:
Sittengesetz und Freiheit. Berlin – New York. 2003, 149-154.
6 Vgl. z. B. Brinkmann: Praktische Notwendigkeit, 97, Thurnherr, Urs: Die Ästhetik der Existenz. Über
den Begriff der Maxime und die Bildung von Maximen bei Kant. Tübingen – Basel. 1994, 37f.
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zusammenfassen. Wenn man diese Strukturen entdecken will, ist eine Formalanalyse
nützlich, die verdeutlicht, welche Bedeutung die subjektivitätsanzeigenden Ausdrücke
haben, die in den kantischen Maximenbeispielen auftreten. Wie könnte man aber diese
Formalanalyse leisten? Eine mögliche Antwort auf diese Frage liegt in der kantischen
Behauptung, dass die Maximen „Sätze“ seien (vgl. D2, KpV AA 05: 19, 7). Der Satz-
Charakter der Maximen spielt eine zentrale Rolle in den kantischen Ideen über die
Methode, mit der Kant die beiden zentralen Probleme der praktischen Philosophie
behandeln will, nämlich das Problem der Begründung und das Problem der Anwendung
(oder anders formuliert: das Problem der Beurteilung). 7 Ich gehe auch davon aus, dass
man eine erste Antwort auf die Frage nach der „Subjektivität“ der Maximen finden
könnte, wenn man den Satz-Charakter der Maximen in Betracht zieht.
Eine erste Variante (und vielleicht die einfachste) dieser Analyse der Maximen
als Sätze ist diejenige, die die Maximen in linguistischer oder grammatischer Hinsicht
sieht. Wenn man die kantischen Beispiele von einem grammatischen oder linguistischen
Standpunkt aus betrachtet, fällt auf, dass die Maximen de facto immer in Ausdrücken
des Singulars formuliert werden, nämlich in der ersten oder dritten Person des
Singulars. Obwohl Kant kein Beispiel dafür gibt, könnte man theoretisch zumindest
davon ausgehen, dass die Formulierung einer Maxime auch in der zweiten Person des
Singulars möglich ist, z. B. dann, wenn man die Vorsätze einer anderen Person beurteilt.
Also könnte man in diesem Fall sagen: „Deine Maxime (Vorsatz) X ist unmoralisch
bzw. moralisch“ oder im Rahmen der Selbstbeurteilung: „Darfst du die Maxime X
wollen?“ Obschon uns dieses erste und einfache Ergebnis bereits Information über die
Subjektivität der Maximen liefert, ist diese Auskunft noch nutzlos, da sie keine
vollständige und hinreichende Erklärung der Subjektivität der Maximen ist. Die
Subjektivität ist ein Merkmal, das die Rolle der differentia specifica in der Definition
der Maximen als subjektive Prinzipien spielt, darin dürften sich die Maximen von
anderen praktischen Prinzipien unterscheiden. Entsprechend ist die Subjektivität etwas,
über das die Maximen verfügen und der kategorische Imperativ wiederum nicht. Die
grammatische Form des Singulars ist aber ein gemeinsames Merkmal des kategorischen
Imperativs und der Maximen. Auffällig ist dabei, dass in den kantischen Schriften der
kategorische Imperativ immer in der zweiten Person formuliert ist und die Maximen,

7 Vgl. dazu Enskat, Rainer: „Universalität, Spontaneität, Solidarität“, 35f. und Enskat, Rainer:
„Moralische Notwehr: Angewandte Ethik oder tätige Urteilskraft“. In: Methodus 1, 2006, 13.
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wie gesagt, in der ersten oder dritten Person.
Bevor wir diese Überlegungen über die Rolle der grammatischen Form der
Maximen hinter uns lassen, möchte ich noch einige Anmerkungen dazu machen. Man
könnte trotz der Form der kantischen Beispiele die folgende Frage stellen: Ist es
möglich, dass die Maximen auch im Plural ausgedrückt werden? Zuvor ist zu erkennen,
dass diese Möglichkeit zumindest denkbar ist. Es gibt außerdem Autoren, die die These
vertreten, dass zwei Personen dieselbe Maxime haben können. A. Wood hält auch diese
Idee für eine nötige Folgerung aus anderen kantischen Thesen, z. B. der kantischen
These, dass die Maximen diejenigen Sätze sind, die in der moralischen Beurteilung
bewertet werden.8 Trotzdem sehe ich nicht, wie sich diese These damit vereinbaren
lässt, dass die Maximen echte subjektive Prinzipien sind, d. h. Prinzipien, die nur auf
dem Gebiet des praktischen Lebens des handelnden Subjekts gültig sind. 9 Diese
Unmöglichkeit liefert uns Information über die Subjektivität der Maximen und deutet
darauf hin, dass die grammatische Form der Maximen mit einer tieferen Struktur zu tun
hat. Vielleicht ist noch ein weiterer Schritt in der grammatischen bzw. linguistischen
Analyse zu gehen, um diese Tiefenstruktur zu finden. Es ist in dieser Hinsicht
interessant, dass Kant nicht einfach davon spricht, eine Maxime zu „haben“, sondern
dass er normalerweise den Ausdruck verwendet „jemand (ich) macht (mache) sich (mir)
etwas zur Maxime“ (Vgl. z. B. KpV AA 05: 19, 19; KpV AA 05: 27, 22-23.).10 Welche
Struktur der Maximen betont diese sprachliche Form? Diese Struktur verweist darauf,
dass die Maximen immer Maximen einer Person sind. Man könnte dies die Ich-Struktur
nennen. Diese Struktur zeigt auf, dass die Maximen immer Maximen für einen
Handelnden sind, der sich die Maxime als Bestandselement seines praktischen Lebens
gibt, das nur im Rahmen dieses Lebens einen Sinn hat. Die Maxime ist daher mein
Prinzip, und solange sie mein Prinzip ist, ist sie nicht teilbar, weil sie mir gültig als ein
Prinzip meines praktischen Lebens ist und weil ich mir die Maxime aus subjektiven
Gründen gesetzt habe (vgl. oben D1). Daher können keine zwei Personen dieselbe

8 Vgl. Wood, Allen: „The good without limitation“. In: Horn, Christoph & Schönecker, Dieter:
Groundwork for the metaphysics of morals. Berlín – New York. 2006, 33. Eine ähnliche Deutung
vollzieht Albrecht, Michael: „Kants Maximenethik und ihre Begründung“. In: Kant-Studien 85, 132.
9 Die Mehrheit der Kantforscher denkt auch, dass die Maximen nur in den Formen des Singulars
formulierbar sind. Vgl. z. B. Brinkmann: Praktische Notwendigkeit, 98f., Köhl, Harald: Kants
Gesinnungsethik. Berlin – New York. 1990, 47.
10 Dieser Punkt wurde erstmals von Bittner betont. Vgl. Bittner: „Maximen“, 486f. Kant benutzt auch
andere ähnliche Ausdrücke. Vgl. Schwartz: Der Begriff der Maxime bei Kant, 37.
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Maxime teilen bzw. haben, obwohl sie den Gehalt – nämlich die Regel – teilen
können.11 Die Maxime beinhaltet eine Regel, die mir eine Vorschrift gibt, aber diese
Vorschrift ist nur im Zusammenhang meines praktischen Lebens bedeutsam und kann
nur im Rahmen meines praktischen Lebens in Erscheinung treten.
Also kann man schon darauf aufmerksam machen, dass die Maximen zumindest
zwei Bestandteile haben: 1) das durch das Personalpronomen ausgedrückte Ich-
Element, nämlich die Tatsache, dass sie im Rahmen meines praktischen Lebens Sinn
haben und sinnvoll erscheinen, und 2) der Gehalt, nämlich die Regeln. Was ich hier
„Gehalt“ nenne, ist die Regel, die in der Maxime ins Spiel kommt, z. B. „sich die Zähne
putzen“ oder „früher aufstehen“. Die Regeln ohne das „Ich-Element“ macht keine
Maxime aus. Dann sind z. B. die Regel „sich die Zähne putzen“ oder der Satz „Er putzt
sich die Zähne“ keine Maximen, solange man das „Ich-Element“ nicht einfügt. Obwohl
Kant manchmal Maximenbeispiele gibt, die die Form einer Regel ohne Subjekt oder
einer Regel mit einem Subjekt in der dritten Person haben, ist meiner Meinung nach
klar, dass all diese Beispiele uninterpretierbar wären, wenn man das Personalpronomen
„ich“ als Vertreter des „Ich-Elements“ nicht einzufügen imstande wäre. Wenn man z. B.
ein Beispiel hat, in dem es kein Subjekt gibt, muss man das Personalpronomen „ich“ als
Subjekt ergänzen, um eine Maxime zu haben. Das Gleiche kommt ggf. vor, wenn man
eine Regel in der dritten Person formuliert. Wenn Kant das Beispiel einführt: „Es kann
sich jemanden zur Maxime machen keine Beleidigung ungerächt zu erdulden“ (KpV
AA 05: 19, 19-20), versteht man daher gleich, dass jemand sich diese Regel gegeben
haben muss, jemand, der diese Maxime als Element seines praktischen Lebens
inkludiert hat und jemand, der über sich selbst sagen würde, dass die Regel „keine
Beleidigung ungerächet zu erdulden“, seine Regel oder besser Maxime ist. Diese
Unterscheidung zwischen dem „Gehalt“ und dem „Ich-Element“ lässt sich leicht in den
kantischen Beispielen beobachten. Einfacher ist es noch bei Beispielen, die das
Personalpronomen „ich“ beinhalten. Da lautet ein Maximenbeispiel: „Ich ziehe mich
durch ein unwahres Versprechen aus Verlegenheit.“ In diesem Beispiel finden wir also
die beiden Elemente: den Gehalt „sich durch ein unwahres Versprechen aus
Verlegenheit ziehen“ und das „Ich-Element“, welches durch das Personalpronomen
„ich“ ausgedrückt wird.

11 Vgl. Brinkmann: Praktische Notwendigkeit, 98.


L. Placencia: Die Subjektivität der Maximen bei Kant (to be published in Kant und die Philosophie in
Weltbürgerlicher Absicht. Akten des XI Internationalen Kant-Kongresses)
Zusammenfassend kann man behaupten, dass die Maximen zumindest in
zweifacher Hinsicht subjektiv sind:

1) Es sind Regeln, die nur im Singular formulierbar sind.


2) Es sind „selbst gemachte Regeln“ und deswegen drücken sie aus, was ich mir zur
Regel mache. Sie sind also ein Bestandteil meines praktischen Lebens.12

Der letzte Aspekt, unter dem eine Maxime „subjektiv“ genannt wird, wurde als
eine Folge der Betrachtung des Ausdrucks „jemand (ich) macht (mache) sich (mir)
etwas zur Maxime“ erkannt. Dieser Ausdruck wird, wie gesagt, vielmals von Kant
verwendet, wenn er Beispiele einführt, in denen Maximen ins Spiel kommen. Es gibt
also gute Gründe zu meinen, dass die Analyse dieses Ausdrucks interessante Folgen für
die Untersuchung der Struktur der Maximen hat. Wenn man diesen Ausdruck also noch
einmal in Betracht zieht, treten weitere interessante formale Aspekte auf, die die
Subjektivität der Maximen ausmachen und die auch eine Rolle in anderen wichtigen
kantischen Strukturen spielen. Vertiefen wir also unsere Analyse dieses Ausdrucks.
Wenn man den erwähnten Ausdruck betrachtet, ist auf den ersten Blick auffällig,
dass die Maximen etwas sind, was die handelnde Person sich selbst macht. Sie werden
daher nicht gegeben, sondern sind Folge einer Aktivität des Subjekts. Das Subjekt soll
bestimmte Haltungen einnehmen oder Fähigkeiten ausüben, wenn es sich etwas zur
Maxime macht. Man soll daher etwas machen, um Maximen zu haben. Wenn man dies
mit einer technischen Wendung der kantischen Philosophie ausdrücken würde, könnte
man sagen, dass die Maximen zumindest teilweise „selbst gegebene Vorstellungen“
sind, die außerdem ein Vermögen voraussetzen, diese Vorstellungen sich selbst geben zu
können. Die „technische“ Wendung, die dieses Vermögen anzeigt, ist das Wort
„Spontaneität“, das Kant als die Fähigkeit eines Subjekts, „Vorstellungen selbst
hervorzubringen“ (vgl. KrV A 51/B 75), charakterisiert. Da die Maximen deswegen
subjektiv sind, weil sie vom Subjekt selbst gemacht werden, bedeutet diese Subjektivität
auch, dass das Subjekt, das nach Maximen agiert, spontan agiert. Infolgedessen sind die

12 Das hat zur Folge, dass sie ein Bestandteil meiner Vorstellung des guten Lebens und eines
Lebensprojekts sind. Das wurde schon von Bittner: „Maximen“, 488f. und Höffe, Otfried: „Kants
kategorischer Imperativ als Kriterium des Sittlichen“. In: Zeitschrift für Philosophische Forschung 31,
360 betont. Da die Maximen ein Teil des praktischen Lebens eines Handelnden sind, setzen sie also
u. a. die Identität dieses Subjekts voraus.
L. Placencia: Die Subjektivität der Maximen bei Kant (to be published in Kant und die Philosophie in
Weltbürgerlicher Absicht. Akten des XI Internationalen Kant-Kongresses)
Maximen eine Leistung des Vermögens, das die menschlichen Handelnden als
vernünftige Wesen besitzen, nämlich das Vermögen nach Prinzipien, Gesetzen oder
Regeln zu handeln. Dies ist das, was Kant in der GMS Wille oder praktische Vernunft
nennt (GMS AA 04: 412, 26-30; VATL AA 23: 383, 25).
Die Maximen sind aber nur teilweise spontan. Das wird von Kant selbst
angedeutet, wenn er betont, dass die Maximen sich auf Neigungen und Begierden
stützen. Entsprechend weist Kant darauf hin, dass eine Maxime „die praktische Regel
[enthält], die die Vernunft den Bedingungen des Subjekts gemäß (öfters der
Unwissenheit oder auch den Neigungen desselben) bestimmt“ (D1 GMS AA 04: 421,
26). Auch behauptet er, dass in der praktischen Philosophie nicht zu untersuchen sei,
„warum etwas gefällt oder missfällt, wie das Vergnügen der bloßen Empfindung vom
Geschmacke, und ob dieser von einem allgemeinem Wohlgefallen der Vernunft
unterschieden sei, worauf Gefühl der Lust und Unlust beruhe, und wie hieraus
Begierden und Neigungen, aus diesen aber, durch Mitwirkung der Vernunft, Maximen
entspringen“ (GMS AA 04: 427, 5-9). Wenn ich mir also etwas zur Maxime mache,
spielen auch die Neigungen eine Rolle, die ein passives Element einführen (vgl. GMS
AA 04: 413, 26f FN.). Dieses Element führt wiederum einen Mangel an Spontaneität
ein. Daraus kann man leicht einen weiteren Schluss ziehen: Die Maximen erheben nur
einen subjektiven bzw. keinen intersubjektiven Geltungsanspruch. Das bedeutet, dass sie
nur für die Person gültig sind, die sich diese Maximen gegeben hat. Das hat eine
wichtige Konsequenz zur Folge: Die Maximen sind der Universalisierung fähig und von
einem moralischen Standpunkt aus auch der Universalisierung bedürftig.
Hier taucht ein dritter Aspekt auf, unter dem die Maximen subjektiv sind.
3) Die Maximen sind Regeln, die ich nur mir setze, weswegen sie nur für mich gültig
sind, daher erheben sie keinen intersubjektiven Geltungsanspruch.13

Es gibt jedoch noch einen vierten Aspekt, unter dem die Maximen subjektiv
sind. Es sind Regeln, die das Subjekt sich selbst für seine Handlung gibt, und als solche
sind sie Regeln, die nur im Rahmen einer Situation ins Spiel kommen können. Hier

13 Diese drei Aspekte, unter denen eine Maxime subjektiv sein kann, wurden auf gewisse Art schon von
Bittner identifiziert, vgl. Bittner, Rüdiger: Doing things for reasons. Oxford. 2001, 44. Ich wende ein,
dass Bittner die genannten Aspekte nur auf gewisse Art identifizierte, weil es m. E. einige Aspekte
gibt, die Bittner nicht genannt hat, die aber sehr wichtig sind, z. B. die Tragweite des „Ich-Elements“.
Dieses Element hat Bittner nicht betrachtet.
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taucht ein neues und außerordentlich wichtiges Element der Maximen auf, nämlich die
Situation. Dieses Element ist von großer Tragweite für die praktische Philosophie. Bei
den Regeln des Handelns handelt es sich immer um Regeln für ganz konkrete
Situationen, obwohl sie als Regeln die Funktion haben, die Situationen von einem
allgemeinen Standpunkt zu beschreiben. Hier kann man einen sehr wichtigen
Unterschied zwischen den theoretischen und praktischen Domänen erkennen. Wolfgang
Wieland betont: „Der Handelnde kann sich, anders als der Erkennende von dem
Singulären, Individuellen und Kontingenten der stets auch sinnlich bestimmenden
Erscheinungen nicht distanzieren, in der er sich vorfindet und in der er agieren und
reagieren muß. Auch wenn er sich an generellen Regeln orientiert, sind diese doch stets
dazu bestimmt, auf individuelle Situationen angewendet zu werden“.14 In diesem
Zusammenhang ist zu betonen, dass die Leistungen der Urteilskraft in der Welt der
Praxis wichtiger sind als in der Theorie. Da die moralische Beurteilung ein Bestandteil
der Welt der Praxis ist, ist die Situation dabei nicht anders. Die Ethik hat daher die
Aufgabe, ein Kriterium der Beurteilung zu finden, das sowohl kontingente und nicht
relevante Umstände der menschlichen Handlungen, die vom moralischen Standpunkt
aus unwichtig sind, eingrenzt als auch partikulare Interessen absondert und zugleich als
Werkzeug für die Beurteilung konkreter Situationen und individueller Handlungen
dient. Diese Spannung zwischen partikularen Umständen und allgemeinen Regeln wird
dramatischer, wenn man die Aufgabe der Ethik in geschichtlicher Hinsicht betrachtet.
Hier sollte sich die Ethik bemühen, einerseits „von allen mehr oder weniger
kontingenten geschichtlichen Umständen zu abstrahieren“, andererseits sollte sie aber
„ebenso planmäßig bemüht [sein], nach denjenigen Faktoren des menschlichen Lebens
zu suchen, die geschichtlich invariant und gleichzeitig ethisch relevant sind“. 15 Die
kantische Ethik hat mit Hilfe des kategorischen Imperativs eine Theorie, die wichtige
Vorteile bietet, um diese Schwierigkeiten zu bekämpfen. Die Maximen mit ihrem
Situationselement spielen in diesem Rahmen eine zentrale Rolle. Wenn man die
kantischen Beispiele in Betracht zieht, sieht man alsbald, dass die Tragweite des
Situationselements schwerlich überschätzt werden kann. In diesen Beispielen kann der
Kantleser ein interessantes Gefüge finden, in dem die Maximen eine Situationsanzeige
zum Ausdruck bringen, die sich auf die kantische Beschreibung der Situation bezieht.

14 Vgl. Wieland, Wolfgang: Urteil und Gefühl. Kants Theorie der Urteilskraft. Göttingen. 2001, 160.
15 Vgl. Enskat, Rainer: „Moralische Notwehr: Angewandte Ethik oder tätige Urteilskraft“, 8.
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Man liest in der GMS, wo Kant Beispiele der Anwendung des kategorischen Imperativs
gibt: „Einer, der durch eine Reihe von Übeln, die bis zur Hoffnungslosigkeit
angewachsen ist, einen Überdruss am Leben empfindet, ist noch so weit im Besitze
seiner Vernunft, dass er sich selbst fragen kann, ob es auch nicht etwa der Pflicht gegen
sich selbst zuwider sei, sich das Leben zu nehmen. Nun versucht er: ob die Maxime
seiner Handlung wohl ein allgemeines Naturgesetz werden könne. Seine Maxime aber
ist: ich mache es mir aus Selbstliebe zum Prinzip, wenn das Leben bei seiner längeren
Frist mehr Übel droht, als es Annehmlichkeit verspricht, es mir abzukürzen“ (GMS AA
04: 421, 24-422, 7). In diesem Beispiel wird die Beziehung zwischen der
„Situationsanzeige“ und der Beschreibung der Situation klar dargestellt. Die Maxime:
„Ich mache es mir aus Selbstliebe zum Prinzip, wenn das Leben bei seiner längeren
Frist mehr Übel droht, als es Annehmlichkeit verspricht, es mir abzukürzen“ beinhaltet
eine „Situationsanzeige“, nämlich „wenn das Leben bei seiner längeren Frist mehr Übel
droht, als es Annehmlichkeit verspricht“. Diese „Situationsanzeige“ gibt dem
handelnden Subjekt eine kurze Beschreibung der Bedingungen, unter denen die Maxime
ins Spiel tritt. Angesichts der Tatsache, dass die Situation als solche unbeschreiblich ist,
da sie potenziell immer ausführlicher beschrieben werden könnte, handelt es sich bei
dieser „Situationsanzeige“ um die Darstellung eines Situationstypus. Die
„Situationsanzeige“ könnte von der Beschreibung der Situation erfüllt bzw. nicht erfüllt
werden. Von dieser Erfüllung hängt teilweise ab, ob der Handelnde seine Regel
anwendet oder nicht. Wenn die „Situationsanzeige“ die Beschreibung der Situation
erfüllt, setzt die erste eine Regel in Gang, die einen Handlungstyp gebietet, z. B. „sich
das Leben abkürzen“.
Die Maxime wird im Beispiel also als eine Konjunktion des „Ich-Elements“, der
„Situationsanzeige“ und eines Handlungstyps dargestellt, die unter der Bedingung der
Erfüllung einer Beschreibung der Situation ins Spiel tritt. Dann könnte man ein
vorläufiges Schema der Struktur der Maxime in der folgenden Form darstellen: Immer
wenn ich mich in der Situation von Typ X befinde, mache ich Y (beschrieben als ein
Handlungstyp). Man kann daher bereits drei Bestandselemente der Struktur der
Maximen nennen: 1) Das „Ich-Element“, 2) den Gehalt (d. i. die Regel, „Ich ziehe mich
durch ein unwahres Versprechen aus Verlegenheit“), 3) die Situationsanzeige. Diese
„Situationsanzeige“ identifiziert in Bezug auf die Beschreibung der Situation einen
L. Placencia: Die Subjektivität der Maximen bei Kant (to be published in Kant und die Philosophie in
Weltbürgerlicher Absicht. Akten des XI Internationalen Kant-Kongresses)
neuen Sinn der Subjektivität der Maxime, d. h., die Maxime ist immer verflochten mit
einer konkreten, einmaligen Situation.
Dann sind die Maximen subjektiv in den folgenden vier Sinnen:
1) Es sind Regeln, die nur im Singular formulierbar sind.
2) Es sind „selbst gemachte Regeln“ und deswegen drücken sie aus, was ich mir zur
Regel mache. Sie sind also ein Bestandteil meines praktischen Lebens.
3) Es sind Regeln, die ich nur mir mache, weswegen sie nur für mich gültig sind, daher
erheben sie keinen intersubjektiven Geltungsanspruch.
4) Es sind Regeln, die einen Bezug auf eine Situation beinhalten, die als solche nur als
ein einmaliger Fall einer Regel erfahren werden kann.

Luis Placencia
(Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)

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