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INGENIEUR/IN

Dieser Beruf wird von dem Bundesland geregelt, in dem Ihr Arbeitsort liegt. Das bedeutet, das Verfahren und die
Voraussetzungen für die Anerkennung können in einem anderen Bundesland anders sein. Die folgenden Informationen gelten
für den Ort, den Sie gewählt haben.

Zuständige Stelle für die Antragstellung


Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung (BWFG)
Hamburger Straße 37 Ansprechpartner
22083 Hamburg Frau Andrea Brandenburg

Telefon: +49 40 428 280 7. Etage, Zimmer 733


Fax: +49 40 428 632 411
E-Mail: info@bwfg.hamburg.de Offene Sprechstunde: Donnerstag, 13:30 - 16:30
http://www.bwf.hamburg.de
Telefon: +49 40 428 63 4296
Fax: +49 40 428 63 29 25
E-Mail: Andrea.Brandenburg@bwfg.hamburg.de

Ansprechpartner
Herr Sebastian Kunze

7. Etage, Zimmer 724

Offene Sprechstunde: Donnerstag, 13:30 - 16:30

Telefon: +49 40 428 63 3538


Fax: +49 40 4279 75204
E-Mail: Sebastian.Kunze@bwfg.hamburg.de

Berufliche Anerkennung
BRAUCHE ICH EINE ANERKENNUNG MEINER BERUFSQUALIFIKATION?

Ja, Sie brauchen die Anerkennung Ihrer Berufsqualifikation. Der Beruf Ingenieur oder Ingenieurin ist in Deutschland
reglementiert. Das heißt, die Berufsbezeichnung „Ingenieur" oder „Ingenieurin" ist in Deutschland geschützt. Sie dürfen sich nur
„Ingenieur" oder „Ingenieurin" nennen, wenn Sie eine formale Erlaubnis dazu haben. Für die Erlaubnis muss die zuständige
Stelle Ihre berufliche Qualifikation anerkennen.

GIBT ES AUCH BESCHÄFTIGUNGSMÖGLICHKEITEN OHNE FORMALE ANERKENNUNG?

Ja, es gibt auch Möglichkeiten ohne formale Anerkennung zu arbeiten. Die Tätigkeiten von Ingenieuren sind nicht geschützt. Sie
können z.B. als Angestellter oder Angestellte in einem Ingenieurbüro arbeiten. Dann dürfen Sie sich aber nicht „Ingenieur" oder
„Ingenieurin" nennen.

Tipp: Die Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) kann Ihr Zeugnis bewerten. Eine Zeugnisbewertung von der ZAB
kann Ihre Chance auf dem deutschen Arbeitsmarkt verbessern. Mehr Informationen zu der Zeugnisbewertung finden Sie hier.

Beachten Sie: Die Zeugnisbewertung ersetzt nicht die Anerkennung Ihrer Berufsqualifikation. Sie dürfen sich mit der
Zeugnisbewertung nicht „Ingenieur" oder „Ingenieurin" nennen. Die Anerkennung Ihrer Berufsqualifikation bekommen Sie nur
von der zuständigen Stelle.

Informationen zum Verfahren

WER KANN DAS VERFAHREN DURCHLAUFEN?


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Jede Person, die die obengenannten Voraussetzungen erfüllt, kann einen Antrag stellen und das Verfahren durchlaufen. Es ist
nicht relevant, welche Staatsangehörigkeit Sie haben oder in welchem Land Sie Ihre Berufsqualifikation erworben haben. Sie
können den Antrag auch aus dem Ausland stellen.

WIE LÄUFT DAS VERFAHREN AB?

Sie stellen einen Antrag bei der zuständigen Stelle.


Die Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung prüft, ob Ihre im Ausland erworbene Qualifikation mit der
deutschen Qualifikation gleichwertig ist.
Die zuständige Stelle vergleicht Ihre Berufsqualifikation mit der deutschen Berufsqualifikation als Ingenieur oder
Ingenieurin. Dabei berücksichtigt die zuständige Stelle Ihre Berufspraxis, sonstige Befähigungsnachweise und sonstige
Qualifikationen (Gleichwertigkeitsprüfung).
In der Regel müssen Sie ein abgeschlossenes Hochschulstudium oder eine Ausbildung mit gleichem Niveau in einer
technischen oder naturwissenschaftlichen Fachrichtung von mindestens drei Jahren nachweisen.
Die zuständige Stelle teilt Ihnen das Ergebnis schriftlich oder elektronisch mit (Bescheid).

Hochschulabschlüsse aus der EU, dem EWR oder der Schweiz können in der Regel anerkannt werden. Erforderlich ist, dass
Sie im Herkunftsland als Ingenieur oder Ingenieurin arbeiten dürfen.

Wenn der Beruf in Ihrem Herkunftsland nicht reglementiert ist, müssen Sie auch ein Jahr Berufspraxis nachweisen (in Teilzeit
entsprechend länger). Die Ausbildung muss bestimmte Anforderungen der EU-Berufsanerkennungsrichtlinie erfüllen.

Für Hochschulabschlüsse aus Drittstaaten und Staatsangehörige von Drittstaaten ist das Verfahren in der Regel gleich. Ihr
Abschluss und Ihre sonstigen Dokumente und Nachweise müssen dann nach dem Abkommen der Europäischen Union mit
Drittstaaten als gleich bewertet werden.

WELCHE ERGEBNISSE SIND MÖGLICH?

Die Gleichwertigkeit zwischen Ihrer Berufsqualifikation und der deutschen Berufsqualifikation wird festgestellt und alle
weiteren Voraussetzungen sind erfüllt. Dann wird Ihre Berufsqualifikation anerkannt und Sie dürfen sich „Ingenieur“ oder
„Ingenieurin“ nennen. Sie werden rechtlich genauso behandelt wie Personen mit einer entsprechenden deutschen
Berufsqualifikation.
Es werden wesentliche Unterschiede zwischen Ihrer Berufsqualifikation und der deutschen Berufsqualifikation festgestellt.
Diese Unterschiede konnten Sie auch nicht mit Ihrer Berufspraxis und anderen Kenntnissen in dem Beruf ausgleichen.
Dann wird Ihre Berufsqualifikation nicht anerkannt.

Sie können aber eine Ausgleichsmaßnahme machen und die wesentlichen Unterschiede ausgleichen. Eine
Ausgleichsmaßnahme ist:
ein Anpassungslehrgang oder
eine Eignungsprüfung.

Die zuständige Stelle informiert Sie darüber, ob Sie

einen Anpassungslehrgang und eine Eignungsprüfung absolvieren müssen


oder einen Anpassungslehrgang oder einer Eignungsprüfung absolvieren können.

Das ist je nach Qualifikationsniveau Ihres ausländischen Abschlusses unterschiedlich.

Wenn Sie die Ausgleichsmaßnahme erfolgreich absolvieren und alle weiteren Voraussetzungen erfüllen, wird Ihre
Berufsqualifikation anerkannt. Sie dürfen sich „Ingenieur“ oder „Ingenieurin“ nennen.

Gegen die Entscheidung der zuständigen Stelle ist ein Rechtsbehelf zulässig. Damit können Sie gegen die Entscheidung
rechtlich vorgehen, damit sie überprüft wird. Details dazu stehen in der Rechtsbehelfsbelehrung am Ende Ihres Bescheides. Es
wird Ihnen jedoch empfohlen, die strittigen Fragen mit der zuständigen Stelle zu klären, bevor Sie einen Rechtsbehelf einlegen.

WELCHE UNTERLAGEN SIND FÜR DIE ANTRAGSTELLUNG NÖTIG?

Folgende Unterlagen sind nötig:

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Ausgefülltes und unterschriebenes Antragsformular von der zuständigen Stelle
Einen Identitätsnachweis (z.B. Ihr Reisepass oder Ihr Personalausweis)
Ihre Heiratsurkunde (wenn sich Ihr Familienname geändert hat)
Ihren Lebenslauf in Form einer Tabelle, unterschrieben und in deutscher Sprache (Liste von Ihren Ausbildungsgängen und
Ihrer Berufspraxis)
Abschlusszeugnis der Hochschule inklusive Notenübersicht und Fächerübersicht
Nachweise über Ihre Berufspraxis als Ingenieur oder Ingenieurin (z.B. Zeugnisse von Arbeitgebern)
Wenn der Beruf in Ihrem Herkunftsland nicht reglementiert ist: Einen Nachweis über eine mindestens einjährige
Berufspraxis
Aktuelle Meldebescheinigung

Die zuständige Stelle teilt Ihnen mit, welche Dokumente Sie im Original vorzeigen oder als Kopie abgeben müssen. Einige
Kopien müssen amtlich beglaubigt sein. Wir empfehlen Ihnen: Senden Sie keine Originale per Post.

Ihre Dokumente müssen Sie in deutscher Sprache vorlegen. Die Übersetzungen müssen von öffentlich bestellten oder
ermächtigten Übersetzerinnen und Übersetzern gemacht werden. Öffentlich bestellte/beeidigte Dolmetscher/Übersetzer in
Deutschland finden Sie hier.

Weitere Informationen zu den Dokumenten für die Antragstellung finden Sie hier.

WIE LANGE DAUERT DAS VERFAHREN?

Die zuständige Stelle bestätigt Ihnen nach maximal einem Monat, dass Ihre Unterlagen angekommen sind. Die zuständige Stelle
teilt Ihnen mit, wenn Unterlagen fehlen. Wenn die Unterlagen vollständig sind, dauert das Verfahren maximal 3 Monate. In
Einzelfällen kann die zuständige Stelle das Verfahren einmal verlängern.

WAS KOSTET DAS VERFAHREN? IST DIE ÜBERNAHME DER KOSTEN MÖGLICH?

Das Verfahren kostet circa 140-250 Euro. Die genauen Kosten für das Verfahren hängen vom Aufwand der Prüfung ab. Bitte
erkundigen Sie sich bei der Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung.

Zusätzlich können weitere Kosten entstehen (z.B. für Übersetzungen und Beglaubigungen oder Ausgleichmaßnahmen). Diese
Kosten sind individuell unterschiedlich.

Eventuell können Sie finanzielle Hilfe bekommen. Weitere Informationen finden Sie hier.

INFORMATIONEN & ANTRAGSFORMULARE DER ZUSTÄNDIGEN STELLEN

Antragsformular
Informationen von der zuständigen Stelle zu "Führung ausländischer Hochschulgrade" und "Führung geschützter deutscher
Berufsbezeichnungen"

SIND DEUTSCHKENNTNISSE ERFORDERLICH? WELCHES SPRACHNIVEAU WIRD VORAUSGESETZT?

Deutschkenntnisse werden für die Anerkennung nicht verlangt und werden nicht geprüft.

Antragstellung

Sie können Ihren Antrag auf Anerkennung direkt an die zuständige Stelle richten. Lassen Sie sich durch eine IQ-
Beratungsstelle beraten, bevor Sie den Antrag stellen. Beratungsangebote in Ihrer Nähe finden Sie hier.

Der Antrag kann auch an den Einheitlichen Ansprechpartner gesendet werden. Dieser hilft Ihnen und leitet den Antrag an die
zuständige Stelle weiter, die das Anerkennungsverfahren durchführt. Hier erhalten Sie weitere Informationen.

Sie können Ihren Antrag in der Regel auch elektronisch stellen. Die elektronische Übersendung von Nachweisen und anderen
Unterlagen ist aber nur dann möglich, wenn diese in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union oder des Europäischen
Wirtschaftsraums ausgestellt oder anerkannt wurden.

Im weiteren Verlauf des Verfahrens müssen Sie die Originaldokumente oder die beglaubigten Kopien vorlegen.

Gesetzliche Grundlagen

Hamburgisches Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz - HmbBQFG


Hamburgisches Gesetz über das Ingenieurwesen - HmbIngG

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Besonderer Hinweis

Spätaussiedler

Spätaussiedlerinnen oder Spätaussiedler können das Anerkennungsverfahren wahlweise nach dem hier genannten Gesetz oder
nach dem Bundesvertriebenengesetz (§ 10 BVG) durchlaufen. Dies können Sie selbst entscheiden. Ihre zuständige Stelle wird
Sie dazu beraten.

Beratungsangebote

Lassen Sie sich in einer IQ-Beratungsstelle persönlich zu diesem Verfahren und Ihrer Qualifikation beraten. Die Beraterinnen und
Berater helfen Ihnen auch vor der Antragstellung mit Ihren Unterlagen. Die Beratung ist kostenlos. Hier finden Sie eine
Beratungsstelle in Ihrer Nähe.

Sie können auch die Hotline vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge anrufen. Die Hotline beantwortet Ihnen Fragen zum
Thema „Arbeiten und Leben in Deutschland“. Sprechzeiten: Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 15 Uhr, Telefonnummer: +49 30
1815-1111.

Es gibt noch weitere Angebote. Wir informieren Sie hier.

Berufsprofil

Einsatzgebiete

Die Ingenieurberufe werden in Fachrichtungen unterteilt. Entsprechend den Fachrichtungen können Ingenieurinnen und
Ingenieure in unterschiedlichen Bereichen arbeiten. Für jede Fachrichtung gibt es viele Spezialisierungen. Es gibt z. B. diese
Fachrichtungen:

Bauingenieurwesen
Maschinenbau
Elektrotechnik
Informatik
Verfahrenstechnik
Wirtschaftsingenieurwesen

Berufliche Tätigkeiten

Ingenieurinnen und Ingenieure beraten, entwickeln, planen oder betreuen technische, wissenschaftliche oder wirtschaftliche
Projekte. Sie übernehmen auch die Kontrolle und Prüfung von Projekten. Ingenieurinnen und Ingenieure können auch als
Sachverständige und Forschungsaufgaben arbeiten.

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