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APA-Basisdienst 23.02.

2011

APA0243 5 II 0337 CI Mi, 23.Feb 2011

Nationalsozialismus/Extremismus/Tirol/FPÖ/Grüne

Grüne fordern FP-Königshofer zum Rücktritt wegen Wiederbetätigung auf

Utl.: Tiroler Nationalratsabgeordneter soll rechtsextreme Schrift auf


Homepage gestellt haben - FPÖ will Vorwürfe nicht kommentieren =

Wien (APA) - Die Grünen verlangen den Rücktritt des FPÖ-Nationalratsabgeordneten Werner Königshofer wegen des
Verdachts der NS-Wiederbetätigung. Grund dafür ist ein Dokument, dass der Tiroler Mandatar auf seine Homepage gestellt
habe und das Angriffe auf Muslime und Ausländer beinhaltet. Der Grüne Abgeordnete Karl Öllinger forderte am Mittwoch in
einer Pressekonferenz FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache auf, Königshofer zum politischen Rückzug zu bewegen. Die
FPÖ wollte die Vorwürfe nicht kommentieren.

"Tirol oder Türol", so der Titel des Dokuments, wurde mittlerweile wieder von Königshofers Web-Auftritt entfernt. Vom bis
dato unbekannten Verfasser wird darin vor einer "schleichenden Orientalisierung" des Bundeslandes gewarnt, vor dem
"Fremdling auf Dauer", der ein "Schädling" sei, sowie vor muslimischen "Samenkanonen". In Angriffen gegen die
Freimaurerei vermutet Öllinger zudem antisemitische Attacken. Im Nachrichtenmagazin "News", das auf die Schrift
aufmerksam gemacht hatte, meinte Königshofer, er habe sich mit einigen Aussagen "durchaus anfreunden" können, aber
nicht mit allen. Nach Protesten habe er das Dokument entfernt.

Für Öllinger rechtfertigt die Veröffentlichung des Dokuments auf Königshofers Homepage "so was von deutlich den
Verdacht der nationalsozialistischen Wiederbetätigung und der Verhetzung", etwa der darin enthaltene Terminus "Wirtsvolk".
Erwähnt wird auch die "sozialistische Bürgermeisterin Renate Brauner (übrigens eine Jüdin)", die vom "liberalen
Moslemfreund", Kardinal Christoph Schönborn, mit einem päpstlichen Orden geehrt worden sei. Öllinger appelliert nun an
Strache, seinen Abgeordneten dazu zu bewegen, sich "blitzartig zu verziehen" - "wenn nur ein Funke von demokratischem
Anstand in dieser Partei vorhanden ist".

Aber nicht nur Königshofer bereitet Öllinger Sorgen: "Es handelt sich bei der FPÖ - leider auch aktuell - nicht um
Einzelfälle." So würden etwa demnächst zwei Funktionäre des Rings Freiheitlicher Jugend vor einem Schwurgericht stehen.
Ihnen werde vorgeworfen, Teilnehmer einer Geburtstagsfeier schwer verletzt und sich dabei auch wiederbetätigt zu haben.
Auch die Exekutive sei mehr denn je gefordert. So habe es im Fall der Neonazi-Homepage alpen-donau.info zwar mehrere
Hausdurchsuchungen gegeben, die Website sei aber nach wie vor online, so Öllinger.
(Schluss) cts/spu

APA0243 2011-02-23/12:19

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