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Sprachliche Bilder – Rhetorische Figuren

Alliteration

Die Alliteration kommt aus dem Lateinischen ad=zu und littera=Buchstabe. Bei der Alliteration
werden die Anfangsbuchstaben der Wörter wiederholt.

Beispiel:

Milch macht müde Männer munter

Fischers Fritz fischt frische Fische

Alliteration wirkt einprägend und wird deshalb auch deshalb häufig für Werbungen benutzt. Dieses
Bild will auf etwas hinweisen und Verstärken.

Personifikation

Die Personifikation ist die Vermenschlichung einer Idee oder eine Sache.

Beispiele:

 Der Garten trauert.


 Jetzt lacht das Glück uns an.
 Der Tag verabschiedet sich.

Es kann die Sprache veranschaulichen und lebendiger machen.

Anapher
Erklärung: Eine Anapher ist eine Wiederholung eines oder mehrerer Wörter an Satz- oder
Versanfängen.

4 Beispiele einer Anapher:

1.) Wer soll nun die Kinder lehren und die Wissenschaft vermehren?
Wer soll nun für Lämpel leiten seines Amtes Tätigkeiten?
2.) Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan,
der Mohr kann gehen.
3.) Aufgestanden ist er, welcher lange schlief,
aufgestanden unten aus Gewölben tief.
Lateinischer und deutscher Begriff:

Deutsch: zurückführen, Anapher ist ein Lateinischer Begriff

Wirkung der Anapher:

Verstärkt die Wirkung eines Satzes oder rhythmisiert.

Warum wird eine Anapher verwendet?

Eine Anapher hämmert dem Leser den Inhalt nahezu ein.

Hyperbel
 Das Wort Hyperbel leitet sich aus dem griechischem (Hyperbolé) und bedeutet in etwa
„Übertreffung, Übertreibung“
 Erklärung: Eine Hyperbel stellt eine Übertreibung dar
 Beispiele: - Ein Meer von Tränen
- todsicher
- blitzschnell
- Ich hab es dir schon 1000 mal gesagt
 Wirkung: Eine Hyperbel soll die Abwertung oder die Aufwertung bewirken

Sprachliches Bild: Es ist ein rhetorisches Stilmittel, bei dem der Schreiber durch sprachliche
Übertreibung bis über die Grenzen der Glaubwürdigkeit hinaus Bilder im Kopf erzeugt. Dabei können
Vergleiche oder Metaphern verwendet werden. Die Hyperbel kann auch komisch oder witzig sein.

Verwendung: Die Hyperbel wird verwendet, um eine Situation oder ein Gefühl beim Leser deutlicher
zu machen oder zu verstärken.

Ellipse
Erklärung: Eine Ellipse ist ein unvollständiger Satz, Auslassung eines Satzgliedes/Wortes, das leicht
ergänz bar ist.

Griechischer Begriff: elleipsis deutscher Begriff: Fehlen, Auslassung

Die Wirkung: In der Literatur wird versucht, eine eindringliche Wirkung zu erzielen und Wichtiges
hervorzuheben. Ellipsen können aber auch bewirken dass sich der Text schneller liest, um zum
Beispiel Hektik zu vermeiden.

Warum wird es verwendet? Die Sätze sind einzigartig, einprägsamer und somit besser zu
transportieren.
Beispiele einer Ellipse:

Karl fährt nach Italien, Wilhelm an die Ostsee.

(Karl fährt nach Italien, Wilhelm fährt an die Ostsee).

Je früher der Abschied, desto kürzer die Qual.

(je früher der Abschied ist, desto kürzer ist die Qual).

Metapher
Das griechische Wort Metapher bedeutet auf Deutsch Übertragung. Die Metapher ist eines der
häufigsten sprachlichen Bilder.
z.B.

- Baumkrone für ,Spitze des Baum

- Wüstenschiff für ,Kamel’

Verwendung: die Metapher wird in feststehenden, allgemein gebräuchlichen Bezeichnungen, in


Redensarten und als Verben verwendet werden.

Warum wird es verwendet: Die Metapher wird verwendet um Sachen zu Beschreiben oder zu
verschmücken.

Bei einer Metapher werden zwei oder mehr Wörter miteinander verbunden, die eigentlich nicht
zusammen gehören. Die zusammen gehängten Wörter werden nicht wortwörtlich genommen.

Beispiele:

„ Jemandem das Herz brechen“

Dabei ist nicht wirklich gemeint, dass wir jemanden das Herz gebrochen haben, sondern dass wir
eine Person, die wir lieben, sehr verletzt haben mit unseren Worten oder Handlungen.

„Dort ist eine lange Warteschlange“

Hier ist kein Tier gemeint, sondern eine lange Reihe von Menschen, die vor einer Attraktion oder
Kasse warten.

Aus dem Gedicht „Der Septembermorgen“ von Eduard Mörike

„Bald siehst du, wenn der Schleier fällt“

Hier ist kein Schleier gemeint, sondern der Nebel der nachlässt.

Die Wirkung

Man sagt etwas mit anderen Worten, damit es besser klingt oder man es besser beschreiben kann.
Mit Metaphern werden Beschreibungen verkürzt oder ausschmückt.
Symbol
Symbol kommt aus dem Griechischen und bedeutet Kennzeichen.

Erklärung: Es ist ein Erkennungszeichen, aber auch ein bildhafter Ausdruck, der eine emotionale und
künstlerische Kraft besitzt.
Beispiele: - Stern - Kreuz - Adler - Flagge - Ring - Taube (für den Frieden)

Wirkung: Die Anschaulichkeit wird mit Hilfe eines Symbols erhöht.

Der Vergleich
Als Vergleich bezeichnet man das direkte Gegenüberstellen von zwei oder mehreren Sachverhalten,
Gegenständen oder sprachlichen Bildern.
Werden aber mehrere Objekte gegenübergestellt, dann handelt es sich um einen Sonderfall des
Vergleichs, dem Gleichnis.
Vergleiche werden meist mit den Wörtern als und wie eingeleitet.
Beispiele:

Er war so stark wie ein Stier.

Nina ist so schön wie Lisa.

Sie ist schneller als er.

Anna ist größer als ihre Freunde.

Der Vergleich meint also stets eine Form der Gegenüberstellung von Objekten, die eine
Gemeinsamkeit haben.
Diese Gemeinsamkeit wird durch das Vergleichsmoment (tertium comparationis = das Gemeinsame
mehrerer Objekte wird mithilfe des Vergleichs gegenübergestellt) angegeben.
Der Vergleich wird oft genutzt, um etwas zu veranschaulichen oder um ein Objekt noch näher und
genauer zu bestimmen.
Im Alltag werden dabei meist ähnliche Objekte verglichen.
Es wird mit Hilfe des Vergleiches eine Verbindung zweier Bereiche hergestellt, die etwas gemeinsam
haben.

Wirkung: Vergleiche erhöhen die Aussagekraft eines Textes und sie verdeutlichen Sachverhalte.

Enjambement (Zeilensprung)
Erklärung:

Enjambement (von französisch enjamber ‚überschreiten‘, ‚überspringen‘) – auch Zeilensprung


genannt – ist ein lyrisches Stilmittel. Wenn in einem lyrischen Text ein Satz auf die nächste Verszeile
übergreift, wird dies als Enjambement bezeichnet.

Beispiele:

Starkes Enjambement: Ich lief durch die regnerische


Nacht und wollte ins Trockene.
Schwaches Enjambement: Ich lief durch die regnerische Nacht
und wollte ins Trockene.

Wirkung:

Durch das Durchbrechen des monotonen Versmaßes wird der Zuhörer erstens überrascht und
zugleich tiefer in das Gedicht gezogen.

Verwendung:

Wichtig ist es das Versmaß beizubehalten, ohne den jeweiligen Satz daran zu fesseln, wodurch sich
eine faszinierende Wirkung erzielen lässt.

Bsp.:

Andreas Gryphius: Tränen in schwerer Krankheit (1640)

1. Mir ist, ich weiß nicht wie, ich seufze für und für.
2. Ich weine Tag und Nacht; ich sitz' in tausend Schmerzen;
3. Und tausend fürcht' ich noch; die Kraft in meinem Herzen
4. Verschwindt, der Geist verschmacht', die Hände sinken mir.

5. Die Wangen werden bleich, der muntern Augen Zier


6. Vergeht gleich als der Schein der schon verbrannten Kerzen.
7. Die Seele wird bestürmt, gleich wie die See im Märtzen.
8. Was ist dies Leben doch, was sind wir, ich und ihr?

Ironie
Erklärung: Bei Ironie als einem Stilmittel bzw. einer rhetorischen Figur handelt es sich um eine
besondere Form der Verstellung. Der Sprecher verstellt sich, indem er das Gegenteil dessen sagt, was
er eigentlich meint, es aber so sagt, dass man dennoch begreift, was er meint.

Beispiele von Ironie:

1. A hat einen Stapel Geschirr fallen lassen. Daraufhin sagt B: „Prima machst du das!“ – Das
geteilte Wissen besteht in diesem Fall darin, dass sowohl A als auch B wissen, dass es
keineswegs lobenswert ist, einen Stapel Geschirr fallen zu lassen.
2. A kommt mit einer schlechten Note nach Hause. Der Vater sagt: „Das hättest du gar nicht
besser machen können!“ Auch hier ist die Voraussetzung für das Verstehen des Tadels, dass
A und B sich jeweils darüber im Klaren sind, dass beide die Bedeutung des genannten
Gegenteils kennen.
3. Kind schmeißt im Porzellanladen eine teure Vase vom Tisch.
Mutter: Das hast du aber fein gemacht

Griechischer und deutscher Begriff: Deutscher Begriff: Ironie. Griechischer Begriff: eironeía, wörtlich
„Verstellung, Vortäuschung“.

Wirkung der Ironie: Unwahre Behauptung, die erkennen lässt, dass das Gegenteil gemeint ist.

Warum wird die Ironie verwendet? Ironie – vorausgesetzt, sie wird verstanden – lockert auf und
bringt Witz, Pfiff und Humor in die Situation, selbst wenn die Umstände vielleicht nicht wirklich dazu
angetan sind, zu schmunzeln oder zu lachen.
Parenthese
Deutscher Begriff: Zwischensatz

Warum wird dieses Sprachliche Bild verwendet? Die Parenthese wird verwendet für die
Unterbrechung eines Satzes und den Einschub eines anderen Satzes.

Erklärung, Wirkung und Funktion der Parenthese:


Die Parenthese ist ein grammatisch selbständiger Einschub in einen Satz, der dessen Zusammenhang
unterbricht, ohne die syntaktische Ordnung zu verändern. Ein solcher Einschub steht meist in
Gedankenstrichen kann aber auch in Klammern oder zwischen Kommas gesetzt werden. Dabei hat
die Parenthese den Effekt, dass sie uns zusätzliche Informationen über den jeweiligen Sachverhalt
verschaffen kann und außerdem die eingeschobene Wortgruppe betont. Diese Betonung liegt darin
begründet, dass wir beim Lesen über den parenthetischen Abschnitt stolpern, da er die Ordnung des
Satzes unterbricht. Dadurch kann das Eingeschobene natürlich verstärkt oder auch in den
Mittelpunkt gerückt werden.

Beispiele:

Ich sei, gewährt mir die Bitte, In eurem Bunde der Dritte!
Eines Tages - es war mitten im Winter - hagelte es kalte Brocken
So bitt ich – ein Versehen war’s, weiter nichts –
Für diese rasche Tat dich um Verzeihung.

Repetitio
Es werden einzelne Satzglieder wiederholt, dabei wird die Aussage verstärkt und die Eindringlichkeit
gesteigert.

Deutscher Name: Wiederholung

Beispiele: - „Oh je! Oh je!!!“

- „O Mutter! Was ist Seligkeit?


O Mutter was ist Hölle?“
- „ bald da, bald dort.“

Wichtig: Repetitio darf nicht mit der Anapher verwechselt

werden. Die Anapher widerholt einen bestimmten

Satzteil, das macht das Repetitio nicht.

Warum wird es verwendet?

Dass der Leser sich das wiederholte Wort besser merken kann.

Bei dem sprachlichen Bild Repetitio werden einzelne Satzglieder ein- oder mehrfach wiederholt. Dies
wird gemacht, dass man sich das wiederholte Wort besser merken kann. Man merkt dass dieser
Satzteil wichtig ist.
Repetitio darf nicht mit der Anapher verwechselt werden. Diese Wiederholt einen bestimmten
Satzteil. Das macht Repetitio nicht.
Die Epipher
Die Epipher wird auch Epiphora genannt. Auf Lateinisch heißt „Epipher“ conversio, was auf Deutsch
übersetzt so viel wie Hinzufügung oder Zugabe heißt.
Mehrere Sätze oder Verse schließen mit demselben Wort ab, also die Wortwiederholung am
Satzende.
Das Gegenstück zur Epipher ist die Anapher (Wiederholung am Satzanfang).
Beispiele:

 Mir geht es gut. Meinem Vater geht es gut. Dem Rest meiner Familie geht es gut. Allen geht
es gut.
 Aus der Verbannung heimgeholt sind sie von einem Toten, das Bürgerrecht ist verliehen von
einem Toten, Steuern sind aufgehoben von einem Toten.
 Alles hat seine Zeit. Die Arbeit hat ihre Zeit. Die Erholung hat ihre Zeit.

Durch die häufige Wiederholung dieser sprachlichen Äußerung, wird die Aussage verstärkt und der
Fokus des Lesers wird auf ebendiese Äußerung gelenkt.

Die Wirkung wird natürlich stärker, umso häufiger der entsprechende Abschnitt wiederholt wird.

Euphemismus
Bei dem Sprachlichen Bild Euphemismus werden Dinge, Gegenstände oder Personen beschönigt oder
vermildert. Dies wird gemacht um zum Beispiel traurige oder schlimme Dinge wie den Tod nicht so
krass auszudrücken.

Euphemismus stammt aus dem griechischen und lautet dort euphemein. Einen Deutschen Begriff zu
Euphemismus gibt es nicht, man sagt aber Beschönigung eines Begriffes im Deutschen. Dies sagt
auch schon wozu dieses Sprachliche Bild verwendet wird.

Beispiele:

 Um`s Lebens kommen => sterben


 Abfallverwertung => Müllabfuhr
 Geruchsintensiv => stinken

Rhetorische Frage
Für die Rhetorische Frage gibt es keine direkte lateinische Übersetzung wörtlich übersetzt heißt es
„rhetoricae quaestio“

Erklärung: Die Rhetorische Frage ist eine Frageform, die keine Antwort erwartet. Sie dient lediglich
dazu, eine Aussage stärker zu betonen oder eine unausgesprochene Verneinung zu erzeugen

Beispiel „Bin ich etwa deine Putzfrau?“ oder „Wird das heute noch was?“
Parallelismus
Parallelismus bedeutet auf Deutsch übersetzt „Nebeneinanderstellung“.

Als Parallelismus wird ein rhetorisches Stilmittel bezeichnet, das uns in allen literarischen
Gattungen begegnen kann. Der Parallelismus meint die Wiederholung derselben
Wortreihenfolge in Sätzen, die aufeinander folgen. Das bedeutet, dass gleiche Satzarten, die
nacheinander folgen, eine identische Abfolge ihrer Satzglieder (Subjekt, Prädikat, Objekt,
Adverbial etc.) aufweisen. Oft werden hierbei sogar Wörter wiederholt, was die Parallelität
verstärkt. Verwandt sind Chiasmus und Antithese.

Beispiele:

 Heiß ist die Liebe, kalt ist der Schnee


 Schnell lief er hin, langsam kam er zurück.
 Lang war der Weg, kurz war der Kampf

Onomatopoesie
Onomatopoesie ist die Sprachliche Nachahmung von außersprachlichen Schallereignissen
Eine alternative Bezeichnung ist die Lautmalerei
Beispiele: Schluck, Fetz, Boom, Krach, Kuckuck…
Das Sprachliche Bild wird dafür verwendet damit man sich die Sachen besser vorstellen kann.
Zur Wirkung kommt die Onomatopoesie erst durch lautes Lesen da es eine Sprachmusik ist.
Die Onomatopoesie bezeichnet eine bestimmte Weise, Wörter zu formen. Dabei wird ein klingendes
Geräusch sozusagen schreibend gemacht. Bei der Onomatopoesie werden Geräusche, Klänge oder
Naturlaute sprachlich nachgeahmt.

Litotes
Erklärung:
Die Litotes (griechisch λιτότης litótēs „Sparsamkeit‚ Zurückhaltung“, zu litos „schlicht, einfach“) ist
die Stilfigur der doppelten Verneinung (z. B. nicht unüblich) oder der Verneinung des Gegenteils
(z. B. nicht selten). Damit kann zum Beispiel eine Behauptung vorsichtig ausgedrückt oder eine
Aussage abgeschwächt werden (Untertreibung).
Die Litotes taucht oft im Rahmen von Ironie auf.
Beispiele:
Doppelte Verneinung: Er hat damit nicht unrecht
Mein Freund ist nicht gerade hässlich
Verneinung des Gegenteils: nicht übel
nicht wenig
Wirkung:
Ihre rhetorische Wirkung beruht darauf, dass die Verneinung stets einen Spielraum lässt, indem der
Erzähler seinem Zuhörer die Verantwortung gibt.
Bloßstellung, Spott, Ironisierung, Verschleierung oder ironische Verstärkung.
Verwendung:
Es wird verwendet, wenn man das Gegenteil zum Ausdruck bringen möchte oder auch das Gemeinte
abschwächen möchte, um es im Eigentlichen zu verstärken.

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