Leseheft
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Die wichtigsten Satzzeichen
In den folgenden Texten werden uns viele Satzzeichen begegnen. Hier eine kleine
Übersicht:
Satzzeichen übernehmen verschiedene Aufgaben. So ordnen sie einen Satz, gliedern ihn
und erhöhen die Übersicht und das Verständnis. Satzzeichen können Satzschlusszeichen
sein, wie der Punkt, das Ausrufezeichen oder Fragezeichen. In Sätzen gibt es die
Möglichkeit, Kommas, Gedankenstriche und Doppelpunkte zu verwenden.
oder Wortgruppen.
Zahra ist sehr hübsch. Sie hat dunkelbraune Haare und trägt einen blauen Rock,
eine grüne Bluse und einen weißen Schal.
Vokabeln:
der Schüler - die Schülerin - die Schüler - gerne (engl. with pleasure)
Zahra spricht - sprechen (engl. to speak) - die Sprache (engl. the language)
sehr (engl. very) - hübsch (engl. beautiful) - die Haare (engl. the hair)
Das ist Zahra. Sie ist _____ Jahre alt und __________________. Zahra spricht ______
Sie geht gerne in die Schule. Zahra hat _____________ Woche ____________________.
Sie ist sehr hübsch. Sie hat ___________________________ Haare und trägt einen
Vokabeln:
viel (engl. much) - viele (engl. many) - der Termin (engl. the appointment)
der Chef (engl. the boss) - arbeiten (engl. to work) - die Zeitung (engl. newspaper)
er muss (engl. he has to) - müssen (engl. to have to) - der Arzt (engl. the doctor)
Ali ______________bei einer Zeitung. Er hat heute in einer Woche einen Termin beim
Martina ist 32 Jahre alt. Sie ist ledig, hat keine Kinder und arbeitet als
Krankenschwester in einem Krankenhaus. Martina hat kein Auto. Sie fährt mit
dem Rad in die Arbeit. Sie spielt Gitarre und geht gerne mit Freundinnen ins
Kino. Am Wochenende geht sie manchmal wandern oder Rad fahren.
Vokabeln:
die Krankenschwester (engl. the nurse) - das Krankenhaus (engl. the hospital)
das Rad (engl. the bike) - sie spielt (engl. she plays) - spielen (engl. to play)
die Gitarre (engl. the guitar) - der Freund - die Freunde - die Freundin - die Freundinnen
das Kino - das Wochenende - manchmal (engl. sometimes) - wandern (engl. to hike)
Martina ____ 32 Jahre alt. Sie ist __________, hat __________ Kinder und arbeitet als
mit dem Rad in die Arbeit. Sie spielt ____________ und geht gerne mit _______________
ins Kino. Am Wochenende geht sie manchmal ___________ oder Rad fahren.
Paul ist 15 Jahre alt. Er geht in Wien in ein _______________________. Seine Mutter ist
Freunden aus. Die Schule mag er nicht. Für ihn ist_________________________ schwer.
Vokabeln: der beste Freund (engl. the best friend) - auch (engl. also)
aber (engl. but) - andere (engl. other) - die Klasse - nach (engl. after)
gemeinsam (engl. together) - ins (kurz für in das) - lieben (engl. to love) - der Film
Anton ist 15 Jahre alt. Er ist der _______________ Freund von Paul. Anton hat
und Horrorfilme.
Vokabeln: seit (engl. since) - der Übersetzer (engl. the translator) - die Übersetzerin
Ich ____________ Nathalie. Ich ___________ aus ___________________, aber ich lebe
habe einen Sohn. Sein Geburtsdatum ist der 3. 8. 1993. Von Beruf _______ ich
Vokabeln:
er war (engl. he was) - der Tischler (engl. carpenter) - aber (engl. but) - mehr (engl. more)
der Witwer (engl. the widower) die Witwe - ist gestorben (engl. had died)
Ist er verheiratet?__________________________________________________________
ist vor 8 Jahren gestorben. Hans-Peter _________ zwei Kinder, eine ____________ und
einen ____________. Er hat auch ___________ Enkelkinder. Er spielt gerne mit ihnen.
Anwar liegt im Bett und kann nicht schlafen. Er hat sehr starke Zahnschmerzen. Er nimmt
eine Tablette gegen Zahnschmerzen, aber sie hilft nicht.
Um 8 Uhr in der Früh ruft er einen Zahnarzt an und bekommt gleich einen Termin.
„Kommen Sie sofort, vor Mittag noch!“, sagt die Dame am Telefon. „Sonst müssen Sie bis
nächste Woche warten!“
Anwar trinkt einen Tee und fährt mit dem Fahrrad seines Freundes in die Ordination. Der
Zahnarzt ist sehr freundlich. Er behandelt den kaputten Zahn und schenkt Anwar eine
Zahnbürste.
Hilft Anwar die Tablette? Wann soll Anwar beim Zahnarzt sein? Womit fährt Anwar zum
Zahnarzt? Was schenkt der Zahnarzt Anwar?
Anwar ___________ im Bett und kann __________ schlafen. Er ________ sehr starke
Zahnschmerzen. Er __________ eine Tablette gegen __________________________,
aber sie hilft nicht.
Anwar ____________ einen Tee und ____________ mit dem Fahrrad seines Freundes in
die Ordination. Der Zahnarzt ist sehr freundlich. Er behandelt den kaputten Zahn und
_______________ Anwar eine ____________________.
Am Abend fahren sie mit dem Auto in die Stadt. Es ist Samstag. Am Samstag ist immer viel
Verkehr. Andrea findet einen Parkplatz vor der Tür.
„Gut, dass der Wein auch aus Frankreich ist!“, sagt Wolf zu Andrea. „Uje, der Kuchen! Der
Kuchen ist noch zu Hause!“, sagt Andrea zu Wolf.
Was kaufen Wolf und Andrea? Wo wohnen die Freunde? Wo parkt Andrea? Was kochen
die Freunde? Wo ist der Kuchen?
________________ fahren sie mit dem Auto in die Stadt. Es ist _____________. Am
Samstag ist immer viel Verkehr. Andrea____________ einen Parkplatz vor der Tür.
„Gut, dass der Wein auch aus __________________ist!“, sagt Wolf zu Andrea. „Uje, der
Kuchen! Der Kuchen ist noch_______________!“, sagt Andrea zu Wolf.
B: Wie bitte?
A: S - A – E - D - A - Doppel-D - I - N.
B: Gut, ich reserviere die Karten unter Ihrem Namen. Bitte eine halbe Stunde vor der
Vorstellung abholen.
B: Ja, einen Moment bitte, ich muss nachsehen... Es ist Viertel vor Acht, also in
Österreich „dreiviertel Acht“, also es ist 7 Uhr 45!
B: Nein! Ich komme aus Syrien und bin erst seit 10 Monaten in Österreich.
B: Aber gerne. Das ist sehr nett von Ihnen. So kann ich weiter Deutsch üben. Danke!
Für wen wollen Asifa und Harun kochen? Wo kauft Asifa das Fleisch? Wer wäscht das
Gemüse? Bäckt Asifa einen Kuchen?
Um 1 Uhr kocht er ein Mittagessen. Manchmal ist Andrea dann schon zurück und isst mit
ihm. Am Nachmittag wäscht Wolf Wäsche oder telefoniert mit Kollegen oder Freunden. Wolf
ist gerne zu Hause. Er braucht die Ruhe, sagt er. Andrea trifft sich gerne mit Freunden.
Abends schauen sie gerne gemeinsam fern oder gehen ins Kino. Und mittwochs geht Wolf
alleine aus. Da singt er in einem Chor.
Welchen Beruf hat Wolf? Wo arbeitet Andrea? Spielt Wolf gerne Fußball? Wann singt Wolf
im Chor?
Faiz braucht Brot. Er geht in eine Bäckerei. Er öffnet die Tür und geht
hinein in das Geschäft.
„Guten Tag!“, sagt Faiz.
„Guten Tag!“, antwortet die nette Verkäuferin.
„Ich möchte bitte Brot kaufen“, sagt Faiz.
„Dunkles Brot oder helles Brot?“, fragt die Verkäuferin.
„Helles Brot, bitte“, sagt Faiz.
„Ein Laib helles Brot kostet 2 Euro“, sagt die Verkäuferin und zeigt auf einen Laib Brot.
„Das Brot ist sehr groß“, sagt Faiz.
„Soll ich den Laib in die Hälfte schneiden?“, fragt die Verkäuferin.
„Ja, bitte!“, antwortet Faiz und freut sich.
Die Bäckerin schneidet das Brot in zwei Teile. Sie verpackt eine Hälfte und gibt sie Faiz.
„Das kostet 1 Euro“, sagt die Verkäuferin.
„Danke. Haben Sie auch Milch?“, fragt Faiz.
„Ja. Wollen Sie einen Liter Milch oder nur einen halben?“, fragt die Verkäuferin und zeigt
Faiz zwei Verpackungen.
„Bitte einen halben Liter Milch“, sagt Faiz.
Die Verkäuferin gibt ihm die Milch und sagt: „Zusammen kostet das 1,70 Euro. Brauchen
Sie ein Sackerl – eine Tüte?“
„Nein, danke, ich gebe die Sachen in meinen Rucksack“, sagt Faiz.
Er gibt das Brot und die Milch in seinen Rucksack und geht zur Tür.
„Halt! Warten Sie! Kommen Sie zurück!“, ruft die Verkäuferin aufgeregt.
Faiz dreht sich um. Er ist erstaunt. „Was ist denn los?“, fragt Faiz.
„Ihr Rucksack ist offen!“, sagt die Verkäuferin und lächelt.
„Oh, danke!“ Faiz macht seinen Rucksack zu und lächelt die freundliche Verkäuferin an.
„Auf Wiedersehen!“, sagt die Verkäuferin.
„Auf Wiedersehen!“, sagt Faiz und geht durch die Tür aus der Bäckerei auf die Straße.
Wo kauft Faiz ein? Wie viel kostet ein Laib helles Brot? Kauft Faiz einen ganzen Liter
Milch? Wie transportiert Faiz seine Einkäufe nach Hause?
Ali sucht im Vorzimmer, er schaut in alle Jackentaschen, er schaut sogar in den Schuhen
nach. Keine Schlüssel.
Dann geht Ali in das Wohnzimmer. Vielleicht liegen die Schlüssel ja dort auf dem Tisch?
Nein, auch dort sind sie nicht. Ali geht zu der Couch. Er nimmt alle Pölster herunter und
sucht auf der Couch, neben der Couch, hinter der Couch und sogar unter der Couch. Keine
Schlüssel.
Es ist schon 7:48. Ali ist nervös. Wo sind sie?! Ali denkt nach. Wo können die Schlüssel
sein? Er geht in das Badezimmer. Vielleicht sind sie noch in der Hose, die in der
Waschmaschine liegt? Ali holt die Wäsche aus der Waschmaschine heraus, sucht die Hose
und schaut in die Hosentaschen. Keine Schlüssel.
Er geht zum Waschbecken, er schaut in die Dusche, er schaut sogar unter den Teppich.
„Das Shampoo ist fast leer, ich muss eine neue Flasche kaufen“, denkt er sich. Aber halt!
Das ist jetzt nicht wichtig.
Es ist 7:53. Ali läuft in die Küche. Um 8:00 muss Ali das Haus verlassen, sonst kommt er zu
spät zu seinem Termin um 8:30. Er schaut auf den Küchentisch, auf die Arbeitsfläche, er
schaut sogar in alle Laden und auch die Mikrowelle. WO sind die Schlüssel?!
Ali beginnt zu schwitzen. Er nimmt ein Glas aus dem Regal und geht zum Kühlschrank. Er
öffnet den Kühlschrank und holt den Orangensaft heraus. Da liegen sie, die Schlüssel! Im
Kühlschrank! „Was? Aber warum?!“, ruft Ali laut. Aber dann denkt er: „Ach, egal, ich muss
los!“
Er stellt das Glas weg, nimmt die Schlüssel und seine Tasche und läuft zur Tür. Es ist 7:57.
„Alles ist gut, das schaffe ich“, denkt sich Ali.
Im Auto denkt Ali: „Ich glaube, ich habe etwas zu viel Stress!“
Was sucht Ali? In welchem Zimmer sucht er zuerst? Wie lange braucht Ali von seiner
Wohnung zum Büro? Was muss Ali kaufen? Wo findet Ali die Schlüssel? Wann findet Ali
die Schlüssel?
Impressum:
Texte von Nathalie Rouanet-Herlt, nathalie-rouanet-herlt.com , Harald Havas, www.havas.at und Stephanie Schmid
Illustrationen: Raffaela Bartik
Deutschkurs Klosterneuburg by Stephanie Schmid is licensed under a Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0
International License. Based on a work at deutsch.fit, ISBN: 978-3-7098-0785-9
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Rafik Schami ist ein syrischer Schriftsteller aus Damaskus. Anfang der 1970er Jahre flüchtet er
nach Deutschland. Dort studiert er Chemie. Er schreibt seit 1965 Märchen und Geschichten. Seine
Romane hat er auf Deutsch geschrieben. Sie sind in 28 Sprachen übersetzt: „Die dunkle Seite der
Liebe“, „Reise zwischen Nacht und Morgen“, „Angst im eigenen Land“, „Eine Handvoll Sterne“….
Er schreibt auch Kinder- und Jugendbücher.
Seit der Flüchtlingskrise hat er in seiner Stadt Tübingen einen Verein namens „Schams“
gegründet. „Schams“ heißt auf Deutsch: „Sonne“. Der Verein hilft Kindern und Jugendlichen in den
Flüchtlingslagern im Libanon, in Jordanien und in der Türkei in Zusammenarbeit mit lokalen
Organisationen. Sie sorgen für Kurse, psychologische Unterstützung, Lebensmittel und
Medikamente.
Jede Hilfe, auch die kleinste Unterstützung, ist wichtig. Es muss nicht unbedingt Geld sein. Ein
einziger Pullover kann jemanden wärmen. „Geld ist wichtig“, sagt er, „aber Zeit ist wichtiger. Die
Sprache ist der Schlüssel zu einem neuen Leben.“ Also gibt er Deutschkurse. „Aber dafür muss
man sich Zeit nehmen und viel Geduld haben“, sagt der Autor in vielen Interviews.
Fragen: Aus welcher Stadt kommt Rafik Schami? Was hat Rafik studiert? In welcher Sprache hat
er seine Geschichten geschrieben? Wie heißt der Verein, den Rafik gegründet hat?
Rafik Schami ist ein _______________ Schriftsteller aus Damaskus. Anfang der 1970er Jahre
______________ er nach Deutschland. Dort ______________ er Chemie. Er schreibt seit 1965
Märchen und Geschichten. Seine Romane hat er auf Deutsch_________________. Sie sind in 28
Sprachen übersetzt: „Die dunkle Seite der Liebe“, „Reise zwischen Nacht und Morgen“, „Angst im
eigenen Land“, „Eine Handvoll Sterne“.... Er ___________ auch Kinder- und Jugendbücher.
Seit der Flüchtlingskrise hat er in _________ Stadt Tübingen einen Verein namens „Schams“
gegründet. „Schams“ heißt auf Deutsch „___________“. Der Verein hilft Kindern und Jugendlichen
in den Flüchtlingslagern im Libanon, in Jordanien und in der Türkei in Zusammenarbeit mit lokalen
Organisationen. Sie sorgen für Kurse, psychologische Unterstützung, ___________________ und
_______________________.
Jede Hilfe, auch die kleinste Unterstützung, ist wichtig. Es muss nicht unbedingt _________ sein.
Ein einziger Pullover _________ jemanden wärmen. „Geld ist wichtig“, sagt er, „aber Zeit ist
wichtiger. Die ___________ ist der Schlüssel zu einem neuen Leben.“ Also gibt er Deutschkurse.
„Aber dafür muss man sich ________ nehmen und viel Geduld haben“, sagt der __________ in
vielen Interviews.
Mein Großvater ist 1914 geboren und ist von Beruf Elektriker gewesen. Er hat eine Lehre gemacht.
Da er Franzose war, hat er im Zweiten Weltkrieg gegen die Deutschen kämpfen müssen. Nach der
Kapitulation hat er weiter im Untergrund in einer Widerstandsbewegung gekämpft. Er hat
Nachrichten mit seinem Fahrrad transportiert. Er ist in ganz Frankreich herumgefahren! Es sind
sehr schwierige und gefährliche Zeiten gewesen und es hat wenig zu essen gegeben.
Nach dem Krieg hat er weiter als Elektriker auf Baustellen gearbeitet. Viel später hat er seinen
eigenen Betrieb aufgemacht. Er und seine Frau, meine Großmutter, haben vier Kinder bekommen,
darunter meine Mutter, viele Enkelkinder – darunter ich, Nathalie!
Inzwischen gibt es neun Urenkel, aber mein Großvater ist schon vor zwanzig Jahren gestorben
und hat sie nicht mehr kennengelernt. Er ist immer ein fröhlicher Mensch gewesen. Als er noch
jung war, ist er gerne angeln gegangen, Rad gefahren und hat gutes Essen geliebt, vor allem Käse
und gute französische Weine. Am Ende seines Lebens hat er gesagt: „Ich kann sagen, ich habe
ein gutes Leben gehabt.“
Fragen: Wer erzählt diese Geschichte? In welchem Land hat der Großvater gelebt? Lebt er noch?
Welchen Beruf hat er gehabt? Was hat er gerne gegessen?
Mein __________________ ist 1914 geboren und ist von Beruf _________________ gewesen. Er
hat ______________ gemacht. Da er __________________ war, hat er im Zweiten Weltkrieg
gegen die Deutschen kämpfen müssen. Nach der Kapitulation hat er weiter im Untergrund in einer
Widerstandsbewegung ________________. Er hat Nachrichten mit ______________________
transportiert. Er ist in ganz Frankreich herumgefahren! Es sind sehr schwierige und gefährliche
Zeiten gewesen und es hat wenig zu essen gegeben.
Nach dem Krieg hat er weiter als __________________ auf Baustellen gearbeitet. Viel später hat
er seinen eigenen Betrieb aufgemacht. Er und seine Frau, meine Großmutter, haben ___ Kinder
bekommen, darunter meine Mutter, viele Enkelkinder – darunter ich, Nathalie!
Inzwischen gibt es neun Urenkel, aber mein Großvater ist schon vor zwanzig Jahren
_______________ und hat sie nicht mehr kennengelernt. Er ist immer ein fröhlicher Mensch
gewesen. Als er noch jung war, ist er gerne ____________ gegangen, ________ gefahren und hat
gutes Essen geliebt, vor allem __________ und gute französische__________. Am Ende seines
Lebens hat er gesagt: „Ich kann sagen, ich habe ein erfülltes Leben gehabt.“
Hausaufgabe: Schreibe eine Geschichte über deinen Großvater. Lebt er noch? Welchen Beruf hat
er gehabt? Wie viele Kinder haben er und deine Großmutter bekommen? …
Namik hat Schmerzen. Sein Hals tut ihm weh und er hustet. Sein Freund Karim kennt einen guten
Arzt. Karim gibt Namik die Adresse. Am nächsten Tag geht Namik zum Arzt. Er öffnet die Tür und
geht hinein. Im Vorzimmer sitzt eine Frau an einem Tisch mit einem Computer. Das ist die
Assistentin des Arztes. Namik geht zu ihr.
Zu Gast bei Freunden ist ein Kochbuch, das von 12 syrischen Flüchtlingen
unter der Leitung von Jwan Joo Daod geschrieben wurde. Joo (30) ist
ausgebildeter Koch und hat in Restaurants und Hotels in Syrien, im
Libanon und in Dubai gearbeitet.
Shorba Ades
Arabische Linsensuppe
Linsensuppe ist ein Klassiker aus dem Mittleren Osten. Sie wird aus den
gleichen Linsen zubereitet, die man in Asien zur Herstellung von Dal
verwendet, wird aber wie eine normale Suppe gekocht.
Den erfrischend leichten Geschmack erhält dieses Gericht durch den
Zitronensaft und die Petersilie. Die Zubereitung ist einfach und dauert nicht
lange, also perfekt, wenn man eine schnelle und gute Suppe haben möchte.
Fragen: Wie heißt dein Lieblingsgericht und welche Zutaten braucht man dafür? Wie wird es
zubereitet?
Das Koch-Lese-Buch Zu Gast bei Freunden erhalten Sie beim Verlag Edition Esspapier.
Amina studiert seit 2 Jahren. Sie will Architektin werden und irgendwann Häuser und Wohnungen
und vielleicht sogar ein Krankenhaus oder ein Hotel planen. Sie ist sehr fleißig und versäumt keine
Vorlesung.
Im Sommer sitzt Amina gerne vor der Karlskirche im Schatten der Bäume. Im Winter geht sie
gerne in die Lokale in der Nähe, zum Beispiel in das „Nelsons“, das „FeelGood“ oder in das
„Heuer“. Dort sind viele Studenten zu Gast. Manchmal holt sie sich auch ein vegetarisches Kebap
mit Schafkäse oder Falafel oder ein Stück Pizza von dem kleinen Kebap-Stand vor der Universität.
Amina arbeitet gerade an einem Modell. Sie soll ein Haus, das auf einem Hang steht, aus Karton
bauen. Sie arbeitet seit 3 Tagen mit sehr viel Liebe daran. „Hoffentlich wird es nicht kaputt oder
nass oder schmutzig! Oder ich vergesse es in der U-Bahn oder es wird gestohlen?“, denkt sich
Amina besorgt. Nächste Woche ist der Abgabetermin.
Fragen: Wo hat Amina gewohnt, bevor sie in die Grüngasse gezogen ist? Was möchte Amina
gerne bauen, wenn sie Architektin ist? Wie lange arbeitet Amina schon an dem Modell?
Hausaufgabe: Was passiert am nächsten Tag? Wird Amina das Modell rechtzeitig und ohne
Schäden abgeben können? Schreibe eine Geschichte!
Kelvin Doe lebt in Sierra Leone in Afrika. Er ist am 26. Oktober 1996 geboren und experimentiert
gerne mit scheinbar nutzlosen oder weggeworfenen Gegenständen, um daraus Neues und
Nutzbares zu bauen.
Mit 13 Jahren hat er eine Radiostation gebaut und moderiert unter dem Namen „DJ Focus“ seine
eigene Radiosendung.
Zwei Jahre später hat Kelvin eine Einladung von der berühmten Universität MIT (Massachusetts
Institute of Technology) in den USA bekommen. Dort hat er mit anderen Studenten einen
Generator aus „Müll“ gebaut. Dieser Generator kann eine ganze Familie in Afrika mit Strom
versorgen.
Kelvin ist der jüngste Jung-Ingenieur, den das MIT jemals eingeladen hat. Er will den Generator
nun in großen Mengen produzieren lassen und den Menschen in Sierra Leone damit helfen.
Fragen: In welchem Land lebt Kelvin? Wie alt ist Kelvin heute? Was hat Kelvin mit 13 Jahren
gebaut? Wie heißt die Universität, die Kelvin eingeladen hat und in welchem Land ist sie? Wie alt
war Kelvin, als ihn das MIT eingeladen hat. Was hat er dort mit den anderen Studenten gebaut?
Was ist „Müll“ und wie soll man ihn trennen?
Kelvin Doe __________ in Sierra Leone in Afrika. Er ist am 26. Oktober 1996 ______________
und experimentiert gerne mit scheinbar nutzlosen______________________, um daraus Neues
und Nutzbares zu bauen.
Mit 13 __________ hat er eine Radiostation gebaut und moderiert unter dem Namen „DJ Focus“
_________ eigene Radiosendung.
Zwei Jahre später, hat Kelvin eine _____________________ von der berühmten
______________________ MIT (Massachusetts Institute of Technology) in den USA bekommen.
Dort hat er mit anderen Studenten einen ____________________ aus _________ gebaut. Dieser
Generator kann eine ganze Familie in Afrika mit ____________ versorgen.
Kelvin ist der jüngste Jung-Ingenieur, den das MIT jemals ______________________ hat. Er will
den Generator nun in großen Mengen produzieren lassen und den _________________ in Sierra
Leone damit helfen.
Hausaufgabe: Was kannst du gut? Was machst du gerne? Welcher Beruf interessiert dich?
Schreibe eine kurze Geschichte!
Im ganzen Mittleren ___________ und weit bis nach __________ erzählt man sich Geschichten
von Nasreddin. Es ist nicht sicher, ob _________ Mann wirklich gelebt hat. Aber es gibt ein
Grabmal mit __________ Namen in Akşehir in der___________. Und wenn er wirklich gelebt hat,
bleibt die Frage, ob er dumm war oder ein sehr weiser Mann! In manchen
____________________ scheint sich Nasreddin dumm zu stellen, in anderen scheint er andere
Leute absichtlich hereinzulegen. Und manchmal sind seine Worte voller Weisheit.
Auch in ____________ gibt es eine ähnliche Figur wie Nasreddin. Hier ________ der kluge
Dummkopf „Till Eulenspiegel“. In __________ Geschichten stellt er sich oft sehr dumm an.
Manchmal klug. Und manchmal ist er sogar richtig _______________ zu den Leuten! Aber
meistens nur, wenn sie es auch verdient __________.
Auch andere europäischen _________________ und Geschichten haben viel Ähnlichkeit mit den
___________ und Erzählungen über Nasreddin. Etwa die Geschichten über das erfundene Dorf
Schilda. Die dort lebenden „Schildbürger“ sind alle geradezu _______________ dumm und stellen
einen ____________ nach dem anderen an. Manche davon enden sogar in kleinen Katastrophen!
Vielleicht hat Nasreddin wirklich ___________. Und vielleicht sind einige Geschichten über ____
sogar wahr. Aber manche Erzählungen über Nasreddin finden sich mit fast genau demselben
Inhalt auf der ganzen Welt! Es gibt sogar _______ Geschichte mit dem Namen „Der Klang
des__________“, die man sich im Osten mit Nasreddin und in Europa mit Till Eulenspiegel erzählt!
Was wieder einmal zeigt, dass Ost und West bei allen ___________________________ auch
vieles gemeinsam haben.
Hodscha Nasreddin klettert über den Zaun eines fremden Gartens und fängt an, seinen Sack mit
allem zu füllen, was er in seine Hände bekommt. Der Gärtner erwischt ihn und schreit: „He, was
machst du da?“ „Ich bin von einem starken Wind hierher geblasen worden“, antwortet Hodscha
Nasreddin. „Und wer hat das Gemüse herausgerissen?“, will der Gärtner wissen. „Ich habe
versucht mich daran fest zu halten, um zu verhindern, dass mich der Wind wegweht“, sagt
Hodscha Nasreddin. „Aber wieso ist das Gemüse in diesem Sack?“, fragt der Gärtner. „Das ist
wirklich komisch. Ich bin gerade hier gesessen und habe mich auch darüber gewundert, als du
gekommen bist.“
Ein Mann, der nicht lesen kann, bekommt einen Brief und bittet Hodscha Nasreddin, ihm diesen
Brief zu übersetzen. Hodscha Nasreddin tut sein Bestes, kann das Geschriebene aber auch nicht
lesen. Es ist wohl Arabisch oder Persisch.
„Ich kann es nicht lesen“, erklärt er schließlich, „frag lieber einen anderen.“
„Und du willst ein Gelehrter sein?“, sagt der Mann ärgerlich. „Du solltest dich deines Turbans
schämen, den du trägst!“
Da nimmt Hodscha Nasreddin seinen Turban ab, setzt ihn dem Mann auf und sagt: „Wenn du
meinst, der Turban sei allwissend, dann lies du doch den Brief!“
Hodscha Nasreddin hat sich von einem Nachbarn einen Topf ausgeliehen, den er ihm, nachdem er
ihn gebraucht hat, zurückgibt. In den Topf hat er einen kleineren Topf gestellt, und als der
erstaunte Nachbar fragt, was das denn bedeute, antwortet er: „Der Topf war wohl trächtig, er hat
ein Junges bekommen.“
Nach einiger Zeit borgt sich Hodscha Nasreddin wieder einmal den Topf vom Nachbarn aus. Die
Zeit vergeht, aber Hodscha Nasreddin gibt den Topf nicht wieder zurück. Schließlich verlangt der
Eigentümer seinen Topf zurück. Doch Hodscha Nasreddin meint betrübt: „Mein Beileid, dein Topf
ist leider gestorben.“
„Seit wann kann denn ein Topf sterben?“, fragt der Nachbar.
„Oho, Herr Nachbar“, erwidert Hodscha Nasreddin, „dass Töpfe Junge bekommen können, glaubst
du, aber dass sie sterben, das glaubst du nicht?“
Hausaufgabe: Suche im Internet eine Geschichte von Nasreddin und übersetze sie auf Deutsch.
Scheherazade (persisch شهرزادšahrzād) ist eine Figur aus den persischen Geschichten von
„Tausendundeiner Nacht“. Shezerezade ist die Tochter des Wesirs, des persischen Königs
Schahrayâr. Der König ist davon überzeugt, dass es keine treue Frau auf der Welt gibt und
beschließt, dass ihn nie wieder eine Frau betrügen wird. Deshalb heiratet er jeden Tag eine neue
Frau, die er am nächsten Morgen töten lässt.
Um ihn zu stoppen, heiratet Scheherazade den König. In der ersten Nacht beginnt sie, dem König
eine Geschichte zu erzählen, deren Handlung am nächsten Morgen abbricht. Neugierig auf das
Ende der Geschichte lässt König Schahrayâr sie am Leben. Unterstützt wird Scheherazade dabei
von ihrer Schwester Dinharazade, die sie jede Nacht um eine neue Geschichte bittet.
Dieses Spiel geht 1001 Nächte lang. In dieser Zeit bringt Scheherazade drei Kinder zur Welt. Am
Ende ist König Schahrayâr von der Treue seiner Frau überzeugt und von ihrer Klugheit sehr
beeindruckt. Die Geschichte von Scheherazade und Schahrayâr basiert auf einer alten persischen
Märchensammlung mit dem Namen Hezâr Afsâna, Tausend Mythen.
Fragen: Wessen Tochter ist Scheherazade? Wen heiratet sie? Wer hilft ihr bei den Geschichten?
Scheherazade (persisch شهرزادšahrzād) ist eine Figur aus den persischen ___________________
von „Tausendundeiner Nacht“. Shezerezade ist die _____________ des Wesirs, des persischen
____________ Schahrayâr. Der König ist davon überzeugt, dass es keine treue Frau auf der Welt
gibt und beschließt, dass _____ nie wieder eine Frau betrügen wird. Deshalb _____________ er
jeden Tag eine neue Frau, die er am _______________ Morgen töten lässt.
Um ihn zu stoppen, heiratet Scheherazade den König. In der ersten _____________ beginnt sie,
dem König eine Geschichte zu erzählen, deren Handlung am nächsten Morgen abbricht. Neugierig
auf das Ende der Geschichte ________ König Schahrayâr sie am Leben. Unterstützt wird
Scheherazade dabei von _______ Schwester Dinharazade, die sie jede Nacht um eine neue
Geschichte bittet.
Dieses Spiel geht 1001 Nächte lang. In dieser Zeit bringt Scheherazade _____ Kinder zur Welt.
Am ________ ist König Schahrayâr von der Treue _________ Frau überzeugt und von _______
Klugheit sehr beeindruckt. Die Geschichte von Scheherazade und Schahrayâr basiert auf einer
alten ___________________ Märchensammlung mit dem Namen Hezâr Afsâna, Tausend Mythen.
Hausaufgabe: Schreibe zwei kurze Geschichten, in denen folgende Wörter vorkommen sollen:
1) Maria - die Katze - suchen - der Tisch - das Glas - sehen - der Teppich
2) Ali - der Kühlschrank - fragen - kaufen - kochen - die Einkaufsliste - der Besuch
Die Tradition der Sauna, des Schwitzbades, kommt aus Ostasien. Bereits vor 2.500 Jahren hat der
antike Historiker Herodot diesen Brauch beschrieben. Vor 2.000 Jahren hat diese Tradition das
heutige Finnland im Norden Europas erreicht und sich im ganzen Mittelmeerraum verbreitet. Die
Griechen haben die Tradition des Thermalbades (balneion genannt) übernommen. Die Römer
haben im caldarium geschwitzt. Heute kann man alte römische Bäder besichtigen, etwa in der
Türkei - in Ephesos oder Aphrodisias -, in Italien, Griechenland oder sogar in Österreich und
Deutschland!
Im arabischen Raum, vor allem im iranischen Kulturraum und in der Türkei, gibt es den Hammām.
Er ist ein wichtiger Bestandteil der islamischen Bade- und Körperkultur. Der Hammam ist ein
Dampfbad, das meist aus Marmor gemacht ist, mit einer runden Liegefläche in der Mitte des
Raumes. Öffentliche Hammams sind nach Geschlechtern getrennt, in Hotels kann man Hammams
meist auch gemeinsam besuchen. Der Besucher trägt ein Handtuch, (Pestemal). Der Tellak, der
Bademeister und Masseur seift die Besucher mit einem mit Seife gefülltem Baumwollsack ein,
wäscht sie mit einem rauen Handschuh und übergießt sie mit Wasser. Gegen Aufpreis gibt es
auch Massagen.
In den skandinavischen Ländern und auch im russischen Raum – dort Banja genannt – hat die
Sauna eine große Bedeutung bei der Pflege sozialer Kontakte. Unter Geschäftsleuten ist es üblich,
sich in der Sauna zu treffen und dort geschäftliche Entscheidungen zu fällen.
Wer in einem kalten Land wie Deutschland oder Österreich lebt, geht gerne in die Sauna. Der
Besuch der Sauna beginnt mit Duschen und Abtrocknen. Man geht dann nackt hinein, damit sich
keine Bakterien in der Badekleidung entwickeln. Man kann sich auch in ein Saunatuch einwickeln.
In der Sauna grüßt man die anderen Gäste. Dann breitet man sein Saunatuch auf die Holzbank
und setzt sich oder legt sich – je nach Platz – hin und genießt die Wärme und die Ruhe. Die Sauna
ist ein Ort der Entspannung. Anders als im arabischen Raum gehen in Europa Männer und Frauen
meistens gemeinsam in die Sauna, aber es gibt auch die Möglichkeit, die Sauna getrennt zu
besuchen.
Manchmal macht man einen Aufguss: man gießt ein wenig Wasser (und ein paar Tropfen
duftendes Öl) auf die heißen Steine, um die Luftfeuchtigkeit und damit die gefühlte Temperatur zu
erhöhen. Während des Aufgusses sollte man nicht sprechen und die Sauna nicht verlassen. Wenn
es zu heiß wird, kann man sich eine Bank tiefer setzen. Man bleibt etwa eine viertel Stunde
drinnen. Dann geht man kurz duschen, am besten kalt, geht an die frische Luft oder reibt sich den
Körper mit Schnee ein. Oder man springt nach der Dusche in ein kaltes Schwimmbecken! Es ist
üblich, das ein paar Mal zu wiederholen. Dazwischen entspannt man sich auf einem Liegestuhl.
Saunieren hat eine wohltuende Wirkung, es fördert die Gesundheit und stärkt das Immunsystem.
Es ist entspannend und gesund.
Fragen: Wie wird eine Sauna erhitzt? Wo sind die Unterschiede zwischen einem Hammam und
einer Sauna. Warst du schon einmal in einem Hammam oder einer Sauna? Wenn ja, wie war es
dort? Wie soll man sich in einer Sauna verhalten? Wie lange soll man in der Sauna bleiben? Ist
saunieren gesund?
Iman ist in Mogadischu in Somalia geboren und hat Politikwissenschaften studiert. Sie spricht Somali,
Englisch, Arabisch, Französisch und Italienisch! Nach einer gescheiterten Ehe mit einem Somalier
beschließt Iman nach New York zu gehen und als Model zu arbeiten. Sie wird sofort von den größten
Fotografen und Modeschöpfern engagiert. Yves Saint Laurent bezeichnet sie als „Frau aller Träume“.
In der Mitte der 1970er Jahre ist sie eines der ersten farbigen Fotomodels.
Zwischen 1978 und 1987 ist sie mit dem Basketballspieler Spencer Haywood verheiratet. Sie haben
eine gemeinsame Tochter. 1992 heiratet sie David Bowie und hört bald mit dem Modelberuf auf. Sie
wird Schauspielerin und spielt kleine Rollen in Filmen, Fernsehserien oder Videospielen. David und
Iman bekommen noch eine Tochter.
Heute leitet sie das Kosmetikunternehmen „IMAN Cosmetics“, das auf Kosmetik für Frauen mit dunkler
Haut spezialisiert ist. Der Jahresumsatz der Firma beträgt etwa 25 Millionen Dollar.
Fragen: In welchem Land ist Iman geboren? Wie viele Sprachen spricht sie? Spricht sie Spanisch?
Welchen Job hat Iman berühmt gemacht? Wie viele Kinder hat sie? Welches Unternehmen leitet Iman
heute?
David Bowie, der weltbekannte ____________ und Künstler, ist am 10. Jänner 2016 gestorben. Seine
____________Iman Mohamed Abdulmajid ist nur unter ihrem ______________ „Iman“ bekannt und
ist in der Modewelt sehr_________________. Iman ist in Mogadischu in _____________ geboren und
hat Politikwissenschaften______________. Sie ___________ Somali, _____________, Arabisch,
Französisch und Italienisch!
Nach einer gescheiterten ________ mit einem Somalier beschließt Iman nach ________________ zu
gehen und als ___________ zu arbeiten. Sie __________ sofort von den größten _______________
und Modeschöpfern engagiert. Yves Saint Laurent bezeichnet sie als „Frau aller Träume“. In der Mitte
der 1970er Jahre ist sie eines der ersten farbigen Fotomodels.
Zwischen 1978 und 1987 ist sie mit dem ___________________________ Spencer
Haywood_______________________. Sie haben eine gemeinsame Tochter. 1992 heiratet sie David
Bowie und hört bald mit dem Modelberuf auf. Sie wird ________________________ und spielt kleine
Rollen in _____________, Fernsehserien oder Videospielen. David und Iman bekommen noch eine
Tochter.
___________ leitet sie das Kosmetikunternehmen „IMAN Cosmetics“, das auf ________________ für
Frauen mit dunkler __________ spezialisiert ist. Der Jahresumsatz der Firma beträgt etwa 25 Millionen
Dollar.
Natürlich gefällt der Blog den Kämpfern des Taliban nicht. 2012 stoppen sie den Schulbus, in dem
Malala sitzt, und suchen nach dem Mädchen. Als sie Malala finden, schießen sie auf das Mädchen und
verletzen es sehr schwer. Wie durch ein Wunder überlebt Malala. Sie wird zuerst in Pakistan behandelt
und dann nach London in eine Spezialklinik gebracht. Zuerst kann Malala nicht einmal sprechen. Es
sind viele Operationen nötig, um sie wieder ganz gesund zu machen.
Der feige und gemeine Anschlag auf ihr Leben ändert nichts an Malalas Mut. Statt sich zu verstecken,
geht sie in England zur Schule und beginnt noch stärker für das Recht von Mädchen auf Schule und
Bildung zu kämpfen! 2012 wird Malala von vielen internationalen Medien zur wichtigsten Person des
Jahres gewählt, 2013 spricht sie vor der UNO und trifft den amerikanischen Präsidenten und 2014 wird
ihr der Friedensnobelpreis verliehen. Damit ist sie der jüngste Mensch, der diesen Preis jemals erhalten
hat! Auch heute kämpft Malala noch weiter und gibt Mädchen in Pakistan und der ganzen Welt
Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Malala kommt im Jahr 1997 im __________________ von Pakistan zur Welt. Ihre Eltern haben dort
eine Schule______________. Und so ist es kein Wunder, dass auch Malala sehr _______ eine sehr
gute _________________ erhält. So gut, dass sie bereits im Jahr 2009 im Alter von ____ Jahren einen
regelmäßigen englischen Blog für die BBC-Website verfasst. Darin schreibt ____ auch über die
Gewalttaten der Taliban und die Versuche im Swat-Tal und der ganzen Region, Mädchen daran zu
hindern, ___________________ zu gehen und macht so international auf dieses Problem aufmerksam.
Natürlich gefällt der Blog den Kämpfern der Taliban nicht. 2012 stoppen ____ den Schulbus, in dem
Malala sitzt, und _____________ nach dem Mädchen. Als sie Malala finden, schießen sie auf das
Mädchen und _________________ es sehr schwer. Wie durch ein Wunder ____________ Malala. Sie
__________ zuerst in Pakistan _______________ und dann nach London in eine
Spezialklinik______________. Zuerst kann Malala nicht einmal sprechen. Es sind viele Operationen
nötig, um sie wieder ganz gesund zu machen.
Der feige und gemeine Anschlag auf ihr Leben ändert nichts an Malalas Mut. Statt sich zu verstecken,
geht sie in England zur Schule und ___________ noch stärker für das Recht von Mädchen auf Schule
und Bildung zu kämpfen! 2012 wird Malala von vielen internationalen Medien zur wichtigsten Person
des Jahres_____________, 2013 spricht sie vor der UNO und trifft den amerikanischen
__________________ und 2014 wird ihr der Friedensnobelpreis verliehen. Damit ist sie der jüngste
Mensch, der diesen Preis jemals erhalten hat! Auch ___________ kämpft Malala noch weiter und
__________ Mädchen in Pakistan und der ganzen Welt ____________________ auf eine
bessere________________.
A: Haben Sie Probleme bei der Verdauung oder sonstige Beschwerden? Kopfschmerzen?
Rückenschmerzen?
B: Seit zwei Tagen. Vorgestern hat es angefangen und gestern ist es schlimmer geworden.
B: Ja, mehrmals am Tag. Meistens Kaffee zum Frühstück. Den Rest des Tages öfters
A: Mit Kohlensäure?
B: Ja!
B: Ich esse viel Fertigessen, Chips, Junkfood! Ach ja, und ich trinke gerne Energy Drinks.
A: Ich verschreibe Ihnen etwas gegen die Magensäure. Versuchen Sie weniger oder
besser keinen Kaffee, Tee oder süße kohlensäurehaltige Getränke zu trinken, sondern
besser Kräutertees und Wasser, und essen Sie mehr gekochtes Gemüse, Reis, Kartoffeln.
Versuchen Sie das eine Woche lang. Wenn es nicht besser wird, kommen Sie unbedingt
wieder zu mir.
Fragen: Wie ist deine Ernährung? Frühstückst du? Isst du gerne Junkfood, oder versuchst du dich
gesund zu ernähren? Welche Lebensmittel kaufst du im Supermarkt?
Es ist das Jahr 1984. Der britische Musiker Bob Geldof sieht im Fernsehen eine Reportage über
die Hungersnot in Äthiopien und hat eine Idee für ein tolles Projekt. Gemeinsam mit seinem
Freund, dem Musiker Midge Ure, will er ein Weihnachtslied schreiben und alle Einnahmen für den
Kampf gegen den Hunger spenden. Die beiden treffen sich am 19. November. Noch am gleichen
Tag sagen viele prominente Musiker zu, das Projekt zu unterstützen.
Am 25. November, nur eine Woche später, wird das Lied Do they know it’s Christmas?,
aufgenommen. Die Liste der Künstler, die mitmachen, ist lang. Mit dabei sind auch: Phil Collins,
Queen, Paul Mc Cartney, Bono Vox, David Bowie, Sting und viele mehr.
Do they know it’s Christmas? wird ein weltweiter Erfolg. Bis Weihnachten 1984 werden über sechs
Millionen Platten verkauft und damit etwa acht Millionen Dollar eingenommen. Insgesamt spielt das
Lied rund zwölf Millionen Euro ein.
Mit dem Geld unterstützt Band Aid – so der Name des Projektes - Organisationen wie CARE
International, UNICEF, Water Aid und das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen.
Zur gleichen Zeit entsteht in Amerika ein ähnliches Projekt. Es heißt USA for Africa und das Lied
heißt We are the world. Michael Jackson und Lionel Ritchie haben es geschrieben und singen es
gemeinsam mit weiteren Stars wie: Tina Turner, Diana Ross, Bruce Springsteen, Billy Joel, Stevie
Wonder und Bob Dylan.
Das Lied ist sehr erfolgreich! Es wird über 20 Millionen Mal verkauft. Das Geld wird für
Wiederaufbau und Entwicklung, Bildung, und besonders für Frauen- und Jugendförderung in Afrika
gespendet.
30 Jahre später haben Bob Geldof und Midge Ure das Lied Do they know it´s Christmas noch
einmal aufgenommen. Diesmal war der Kampf gegen die Krankheit Ebola das große Thema. Viele
neue Musikstars aus England, Irland und Amerika haben mitgemacht und auch Bono Vox, der
schon vor 30 Jahren mitgesungen hat.
Am Samstag kauft David eine Zeitung mit Immobilienteil, Emine sucht im Internet. Eine Stunde sitzen
die beiden ganz still im Wohnzimmer. David liest und Emine surft.
Dann meint Emine plötzlich: „Ich habe drei Wohnungen gefunden, die ich interessant finde“. David sieht
von seiner Zeitung auf und sagt: „Ich glaube, ich habe auch zwei Wohnungen gefunden, die wir uns
ansehen können. Eine ist ganz in der Nähe deiner Arbeit.“
David und Emine vergleichen die Preise und die Größe der Wohnungen. „Also, diese Wohnung ist im 9.
Bezirk, die ist super zentral, da sind viele Geschäfte in der Nähe und der Bus hält vor der Tür“, sagt
David. „Wie groß ist sie und was kostet sie?“, will Emine wissen. „Sie ist 65 Quadratmeter groß, ist im
3. Stock und kostet „warm“ € 810,-, aber sie hat nur zwei Zimmer und keinen Lift.“ „Hmm“, meint Emine.
„Ich brauche nicht unbedingt einen Lift, aber wir suchen doch 3 Zimmer? Was hast du noch gefunden?“
„Hier, eine Wohnung im 8. Bezirk, 70 Quadratmeter, 3 Zimmer, in der Nähe der U6-Station
Josefstädterstraße, aber die kostet € 899,-. Können wir uns das leisten?“, fragt David. „Da ist auch ein
Supermarkt gegenüber, dann müssen wir die Einkäufe nicht so weit schleppen!“
Emine schüttelt den Kopf und sagt: „Schau David, ich weiß, du bist hier in der Nähe aufgewachsen und
magst die Gegend. Aber der 8. Bezirk ist teuer und die Wohnung liegt nicht zentral, sondern an der U6!
Und wir müssen ja auch noch den Strom und die Heizung zahlen. Wenn wir also eine Wohnung auf der
anderen Seite der Straße im 16. Bezirk suchen, dann finden wir sicher eine billigere, die vielleicht auch
größer ist?“ David schaut unglücklich.
Emine zeigt auf den Computer: „Hier, ich habe eine Wohnung im 16. Bezirk gefunden, die ist 75
Quadratmeter groß, kostet ohne Betriebskosten nur € 690,- und sie hat sogar einen Balkon!“ David
steht auf und sieht sich die Anzeige an. „Und es ist eine Neubauwohnung. Sie hat sicher auch geringe
Betriebskosten.“, meint er. „Die Betriebskosten sind € 120,- pro Monat“, liest Emine im Inserat. „Ok, die
gefällt mir, die können wir uns merken.“
„Aber lass uns trotzdem noch einmal nach Wohnungen in den Innenbezirken suchen“, sagt Emine. „Du
hast natürlich auch Recht. Es ist schon praktisch, wenn ich nur 5 Minuten zur Arbeit gehen muss und
wir in der Nähe unserer Freunde wohnen. Vielleicht finden wir ja eine alte, hässliche Wohnung, die
etwas billiger ist und die wir mit Hilfe unserer Freunde renovieren können?“
„Schau mal!“, lacht Emine. „Repräsentativer Altbau mit Flügeltüren und Kamin! Die Miete kostet „nur“
€ 1.490,- und die Betriebskosten auch „nur“ € 310,- im Monat. Aber dafür sind es 140 Quadratmeter
und 5 Zimmer. Diese Wohnung schaut wirklich alt aus!“ „Ja klar, wenn unsere Freunde dann auch
gleich mit uns einziehen, dann können wir uns das auch leisten!“, grinst David.
„Ok, ich glaube, ich habe die perfekte Wohnung gefunden!“, ruft Emine. „6. Bezirk, 67 Quadratmeter, 3
Zimmer und kleiner Balkon mit Aussicht um € 760,- inklusive Betriebskosten. Ich kann zwar nicht Fuß
zur Arbeit gehen, aber die U-Bahn ist in ganz in der Nähe.“ Emine zeigt David das Inserat. „Schau, da
sind ganz viele tolle Lokale in der Nähe und hier wohnen Wolf und Andrea und da wohnt Bernd!“
„Wow, die ist ja wirklich interessant!“, staunt David. „Ruf doch gleich an und frag, ob sie noch frei ist!“
Doch Emine hat schon längst das Handy in der Hand.
Frage: Wie viele Wohnungen haben David und Emine gefunden? Mach eine Liste und notiere: Bezirk,
Größe, Preis (mit oder ohne Betriebskosten) und Zusatzinformationen.
Deniz ist 17 Jahre alt und will den Führerschein machen. Seit einem Jahr arbeitet er am Samstag in
einem Supermarkt und manchmal hilft er nach der Schule seinem Onkel im Café. Sein Vater Kemal hat
ihm versprochen, dass er die Hälfte der Kosten für den Führerschein übernehmen wird, wenn Deniz die
andere Hälfte selber zahlen kann. Das hat Deniz geschafft.
Kemal fährt mit ihm auch die 3.000 Kilometer, die Deniz für seine Prüfung braucht. Jede Fahrt muss
ganz genau in einem Fahrtenbuch notiert werden. Bei der Prüfung muss Deniz dann Fragen an einem
Computer beantworten. Er muss die Verkehrszeichen, die Verkehrsregeln und die Autotechnik kennen
und gefährliche Situationen richtig einschätzen können.
Jeden Sonntag sind Deniz und Kemal unterwegs. Deniz fährt und sein Vater passt auf, dass er alles
richtig macht. Das ist manchmal ganz schön nervig. Aber es macht auch Spaß. So viel Zeit haben
Vater und Sohn schon lange nicht mehr zusammen verbracht. Nur wenn Kemal anfängt, über Fußball
zu reden, wird es gefährlich. Die beiden mögen nämlich unterschiedliche Fußballvereine.
Deniz ist seinem Vater sehr dankbar. So spart Deniz nämlich auch Geld. Er bezahlt jetzt € 899,-. Seine
Freundin Ela, die in der Fahrschule Fahrstunden nimmt, bezahlt € 1.350,- für den Führerschein.
Dass das Benzin, das die beiden bei ihren Fahrten verbrauchen, auch viel Geld kostet, darüber reden
sie nicht. Deniz hat nicht gefragt und Kemal hat nichts gesagt. Er freut sich auch sehr, dass er endlich
wieder mal Zeit mit seinem Sohn verbringen kann.
Es freut Kemal auch, dass er auch ein wenig lernt. Er hat ja den Führerschein vor vielen Jahren in der
Türkei gemacht und hat schon bemerkt, dass er sich nicht mehr ganz genau an alles erinnern kann.
Das sagt er Deniz aber natürlich nicht.
Deniz hat den Theoriekurs in der Fahrschule schon gemacht und wann immer er Zeit hat, lernt er eifrig.
Besonders schwierig findet er die Vorrangregeln. Für Fußgänger, Autos, Straßenbahnen und
Einsatzfahrzeuge gelten nämlich unterschiedliche Regeln!
Zusätzlich zu seinem Kursbuch hat Deniz auch eine App am Handy, mit der er die Prüfungsfragen üben
kann. Das ist sehr praktisch. Auch sein Vater ist ganz begeistert, da es die Fragen dort nicht nur auf
Deutsch, sondern auch auf Englisch, Slowenisch, Kroatisch und TÜRKISCH gibt. Kemal spricht zwar
ganz gut Deutsch, aber manche Fragen sind so schwer, da ist es einfacher, wenn er sie auch auf
Türkisch lesen kann.
Deniz hat gesehen, dass sein Vater die App jetzt auch auf dem Handy hat. „Na, wie viele Punkte hast
du denn geschafft?“, will er von seinem Vater wissen. „Welche Punkte? Ach, du meinst in der
Weltrangliste! Fenerbahce SK liegt immer noch auf Platz 43.“, versucht Kemal abzulenken.
„Nein, nein, ich meine, wie viele Führerschein-Fragen hast du am Handy richtig beantworten können?“
„Ach so, das meinst du“, sagt Kemal. „Ich habe 50 Prozent geschafft, aber das liegt sicher daran, dass
ich nicht so gut Deutsch kann“, versucht er es mit einer Ausrede. „Bei der richtigen Prüfung müssen
aber leider 80% der Fragen richtig sein“, antwortet sein Sohn.
Bevor sein Vater böse wird, sagt Deniz schnell: „Ich glaube, wir lernen ab jetzt auch die Prüfungsfragen
gemeinsam. Das ist auch viel lustiger! Du kannst die Fragen auch gerne auf Türkisch lesen, das kann
die App nämlich!“, sagt er mit einem Grinsen im Gesicht.
Deniz hat den Führerschein geschafft! Und sein Vater hat sein Wissen aufgefrischt und ganz nebenbei
auch noch einen “Führerschein-Deutschkurs“ gemacht!
Willst auch du dein Wissen über den Straßenverkehr testen? Dann suche am Handy die kostenlose
ÖAMTC Führerschein-App: hier für Android-Handys und hier für das Iphone.
Fahim ist im Jahr 2000 in Bangladesch geboren. Sein Vater ist leidenschaftlicher Schachspieler und
nimmt seinen Sohn schon sehr früh zu Schachspielen mit. Fahim versteht das Spiel sofort und lernt
schnell. Mit 7 Jahren gewinnt er den zweiten Platz bei einem großen Turnier in Kalkutta. Die Familie
lebt in einem großen Haus in Bangladesch. „Das Leben war schön“, sagt Fahim in dem Buch.
Das alles ändert sich 2008. In Bangladesch herrschen politische Unruhen, auf den Straßen kommt es
zu Kämpfen. „Plötzlich sind Fremde zu uns gekommen“, sagt Fahim. „Sie sind einfach gekommen und
haben mit meinen Vater sprechen wollen. Sie haben viele Fragen gestellt. Sie haben die Wohnung
durchsucht und viel Lärm gemacht.“
Eines Tages erhalten Fahims Eltern einen anonymen Brief. Der Absender droht, Fahim zu entführen.
Die Familie beschließt, dass er und sein Vater Bangladesch verlassen sollen, um in Europa Asyl zu
beantragen. Als Achtjähriger wird Fahim von seiner Mutter und seinen Geschwistern getrennt und geht
mit seinem Vater nach Frankreich.
Dort leben die beiden die nächsten Jahre in Flüchtlingsunterkünften, schäbigen Hotels, bei Freunden
und Bekannten oder in einem Zelt. Immer wieder geht der Vater zu Behörden, füllt Formulare aus.
Als ihre Asylanträge abgelehnt werden, bleiben Fahim und Nura Mohammad ohne
Aufenthaltsgenehmigung in Frankreich. Da Fahim minderjährig ist, kann er nicht abgeschoben werden.
Doch sein Vater kann jederzeit von den Behörden abgeschoben werden. Die Angst ist groß, aber viele
Bekannte und Freunde unterstützen Fahim und seinen Vater, auch Fahims Schachtrainer, der auch
das Buch geschrieben hat.
Doch die beiden bekommen kein Asyl. Fahim wird traurig, seine Leistungen in der Schule lassen nach,
er verliert die Freude am Schachspielen.
Irgendwann bekommt Fahim wieder Lust auf das Schachspielen und gewinnt die französische
Meisterschaft. Vereinsmitglieder kontaktieren die Medien, Presse und auch das Fernsehen berichtet
über Fahim – und plötzlich geht alles ganz schnell. Was jahrelang nicht möglich war, geschieht jetzt in
ein paar Tagen: der französische Premierminister verkündet im Fernsehen, dass Fahim und sein Vater
eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis bekommen.
Das Buch Spiel um dein Leben, Fahim! erzählt, wie es Flüchtlingen in Frankreich und in Europa
ergehen kann. Der große Held ist bei Erscheinen des Buches gerade einmal 14 Jahre alt.
Fragen: Welches Spiel oder welche Sportart spielst du gerne? Kannst du ein Musikinstrument spielen?
Impressum:
Texte von Nathalie Rouanet-Herlt, nathalie-rouanet-herlt.com , Harald Havas, www.havas.at und Stephanie Schmid
Deutschkurs Klosterneuburg by Stephanie Schmid is licensed under a Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0
International License. Based on a work at deutsch.fit, ISBN: 978-3-7098-0793-4
Leseheft
INHALT: Lesetexte für Level 5
WICHTIG: gemeinsam laut lesen und auf die Aussprache achten,
Vokabeln erklären und in ein Vokabelheft schreiben lassen, Geschichten nacherzählen lassen.
ZIEL: sinnerfassendes Lesen lernen und Aussprache üben.
Die gelesenen Audio-Files finden Sie unter „Unterlagen für Smartphones“ auf
www.deutsch.fit
Tipp für Lehrer: Besprechen Sie mit
den Schülern ihren Weg nach
Europa. Jeder sollte die Geschichte
Der Sommer 2015 – die ÖBB und Christian Kern seiner Reise flüssig erzählen können.
Im Jahr 2015 sind nach Angaben des UNHCR, dem Flüchtlingshochkommissariat der
Vereinten Nationen (United Nations High Commissioner for Refugees) weltweit 65,3
Millionen Menschen auf der Flucht. Bis zum Jahr 2015 kommen aber nur wenige von ihnen
nach Österreich und Deutschland.
Bereits 2014 fordert der Flüchtlings-Kommissar der Vereinten Nationen, António Guterres:
die Europäische Union soll Bürgerkriegs-Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen und legale
Reisewege und Registrierungs-Zentren organisieren.
Im Jahr 2015 beantragen 1.294.000 Flüchtlinge Asyl in Europa. Die meisten kommen aus
Syrien, viele auch aus Afghanistan, dem Irak, Pakistan und aus afrikanischen Ländern.
Europa ist trotz der Warnung des Flüchtlings-Kommissars nicht auf so viele Menschen
vorbereitet. Die Unterbringung der Flüchtenden wird zum Problem.
Im Sommer 2015 sind tausende Menschen auf dem Weg nach Deutschland. Sie gehen auf
der sogenannten „Balkan-Route“. Die Rechtslage in der EU sagt: Asylsuchende müssen im
ersten EU-Land, das sie betreten, registriert werden.
In Ungarn werden die Menschen aufgehalten, um sie zu registrieren. Man will sie in
Flüchtlingslager bringen. Doch viele Menschen wollen das nicht. Sie steigen nicht in die
Busse ein und sie zeigen keine Dokumente vor. Sie wollen so schnell wie möglich nach
Deutschland reisen und haben Angst, dass man sie zurück schicken will. Viele gehen zu Fuß
zur österreichischen Grenze.
Ende August 2015 erfährt Christian Kern, der Chef der Österreichischen Bundesbahnen
(ÖBB), dass sehr viele Menschen auf den Bahngleisen nach Österreich gehen. Niemand
weiß, wie viele Menschen kommen werden und wann sie kommen werden. Er muss schnell
eine Lösung finden, denn die Menschen stoppen den Bahnbetrieb. Er schickt Züge und
Busse an die Grenze, die die Flüchtlinge durch Österreich nach Deutschland bringen.
Aber es gibt nicht genügend Züge und Busse für alle Menschen. Viele müssen in Not-
Schlafstellen untergebracht und versorgt werden. In einem Bürohaus in der Nähe des
Wiener Westbahnhofs werden Not-Schlafplätze eingerichtet.
Die Unsicherheit, wie es weitergehen soll, ist im ganzen Land groß. Es gibt viele
unterschiedliche Entscheidungen von staatlichen Stellen in Österreich, Ungarn und
Deutschland. Manchmal wird der Zugverkehr vorübergehend eingestellt. Manchmal werden
auch Grenzübergänge geschlossen. Vom 5. September bis Ende Dezember 2015
transportiert die ÖBB etwa 800.000 Menschen durch Österreich nach Deutschland.
In dieser Zeit kümmern sich sehr viele Österreicherinnen und Österreicher zusammen mit
der Caritas, dem Roten Kreuz und vielen anderen Organisationen um die Flüchtlinge und
versorgen sie mit Essen, Trinken, Kleidung, Decken, Hygieneartikeln und anderen
notwendigen Dingen. Auch die Mitarbeiter der ÖBB helfen an den Bahnhöfen mit.
Am 17. Mai 2016 wird Christian Kern österreichischer Bundeskanzler. Auf die Frage, was
man 2015 hätte besser machen können, meint er: Man hätte die Menschen auf der
Durchreise durch Österreich registrieren müssen. Doch die große Zahl der Menschen
machte das unmöglich. Auch seine Kritiker aus der rechtsnationalen FPÖ hätten diese
Aufgabe nicht besser lösen können.
[Aufgabe: Finde heraus, welche Länder auf der Balkan-Route liegen und schreibe sie auf.]
Eine dieser Sportlerinnen ist Yusra Mardini. 2016 ist sie achtzehn Jahre alt. Sie ist
Schwimmerin und kommt aus Syrien.
Im Sommer 2015 verlassen sie und ihre Schwester Sara die Stadt Damaskus. Die Familie
schickt die beiden Mädchen wegen des Bürgerkriegs auf die gefährliche Reise nach Europa.
Der Vater ist Schwimmtrainer, die Mädchen haben davor schon erfolgreich an nationalen
und internationalen Schwimm-Wettbewerben teilgenommen.
Ihre Reise führt über Beirut und Istanbul nach Izmir. Dort steigen sie mit achtzehn anderen
Flüchtlingen in ein Schlauchboot. Das Boot ist für sieben Personen gebaut und soll aber
zwanzig Menschen über die Ägäis zur griechischen Insel Lesbos bringen. Der Motor wird
kaputt, das Boot beginnt zu sinken. Als trainierte Schwimmerinnen ziehen und schieben
Yusra und ihre Schwester Sara gemeinsam mit zwei weiteren Flüchtlingen das Boot mehrere
Stunden lang bis nach Lesbos.
Von dort kommen die beiden Mädchen über die Balkan-Route nach Wien, München und
schließlich nach Berlin. In der Notunterkunft in Berlin-Spandau erzählen sie einem freiwilligen
Helfer von ihrem Schwimmtraining in Syrien. Er hilft ihnen, einen Sportverein zu finden und
seitdem trainiert Yusra dort.
Sara kann wegen einer alten Schulterverletzung nicht regelmäßig trainieren. Sie kümmert
sich um Behördenwege, während Yusra schwimmt.
Die Geschichte von Yusra und Sara wird bekannt. Die Schwestern geben Interviews und
erhalten zahlreiche Auszeichnungen. Sie wollen jedoch nicht nur als Geflüchtete gesehen
werden.
Yusra Mardini sagt: „Ich möchte, dass die Menschen verstehen, dass wir normale Menschen
sind. Wir mussten unsere Heimat verlassen und wollen einfach in Frieden leben. Was uns
passiert ist, kann jedem passieren.“ Und: „Wir repräsentieren die Hoffnung. Wir
repräsentieren 60 Millionen Menschen weltweit und wollen zeigen, dass wir etwas leisten
und erreichen können - nicht nur im Sport.“
Im Sommer 2016 trägt Yusra Mardini die Flagge des Refugee Olympic Team ins Stadion von
Rio de Janeiro. Sie belegt Rang 45 beim 100m Schmetterling-Schwimmen und Rang 40 bei
100m Freistil.
[Aufgabe: Machst du gerne Sport oder hast ein Hobby?. Beschreibe, in ein paar Sätzen, was du
gerne in deiner Freizeit machst oder in deiner Heimat gemacht hast.]
[Aufgabe: Wie sieht dein Plan für die nächsten Jahre aus. Was möchtest du gerne arbeiten?
Beschreibe deinen Traum-Job in ein paar Sätzen.]
Tipp: Die TU-Wien bietet im September 2017 ein kostenloses Programm an, das Flüchtlinge dabei
unterstützt, ein eigenes Unternehmen in Österreich zu gründen - Anmeldungen bis 16. Juni 2017.
Die Kunstfreiheit ist ein Grundrecht und ist zum Schutz aller künstlerischen Ideen und Werke
gedacht. In Österreich und auch in Deutschland zählt das Recht der Kunstfreiheit zu einem der
stärksten geschützten Grundrechte.
Das war nicht immer so. Vor etwa 80 Jahren, in der Zeit des Nationalsozialismus, war die
Kunstfreiheit in Deutschland und Österreich stark eingeschränkt. Es gab viele Verbote und
Beleidigungen der Künstler und ihrer Werke. Viele Künstler, deren Werke nicht den Vorstellungen
des Machthabers entsprachen, wurden verhaftet, manche konnten rechtzeitig in andere Länder
flüchten.
Heute ist das zum Glück anders. Die Kunst war schon immer ein wichtiges Mittel, um die Politik
und die Gesellschaft und auch Religionen kritisch zu betrachten. Versucht jemand dieses Recht
einzuschränken, muss er mit sehr großem Widerstand rechnen.
Auch die Religionsfreiheit ist ein Grund- und Menschenrecht. Sie bedeutet, dass alle Menschen
frei entscheiden können, ob sie an einen Gott oder an viele Götter glauben wollen. Zur
Religionsfreiheit gehört auch die Freiheit jedes Menschen, keiner Religion angehören zu müssen.
Die religiös motivierten Morde an Mitgliedern der Redaktion der französischen Satire-Zeitung
Charlie Hebdo am 7.1.2015 und die darauf folgenden grausamen Attentate in Paris, Brüssel und
Nizza waren ein Schock für die Menschen in Europa. Seither sind die Sicherheitsbedingungen
massiv verstärkt und auch einige geplante Attentate verhindert worden.
Enissa Amani ist in Teheran geboren. Sie ist die Tochter eines persischen Literaturprofessors
und einer Ärztin. Da ihre sozialistisch eingestellten Eltern politisch verfolgt werden, flieht die
Familie 1985 aus dem Iran nach Deutschland.
Enissa wird auch sozialistisch erzogen. Sie studiert Literatur, arbeitet nebenbei als
Flugbegleiterin und tritt bei einigen Schönheitswettbewerben an. Sie wird unter anderem zur
Vize-Miss Westdeutschland und Miss Tourism Iran gekürt. Mehrere Jahre präsentiert sie
Kleidung und Kosmetik im Fernsehen.
Im Jahr 2013 beginnt sie auf kleinen Bühnen Stand-up-Comedy zu machen und hat kurze Zeit
später Auftritte auch im Fernsehen. 2016 moderiert sie ihre eigene Fernseh-Show und spielt auch
als Schauspielerin in 2 Filmen mit.
Enissa Amani spricht in ihren Programmen über die Themen Migration, Vorurteile, Facebook und
Schönheitsideale. Sie erklärt, warum sich viele Iraner lieber Perser nennen und warum
Schönheitsoperationen im Iran so beliebt sind.
Gerne spricht sie auch über ihre Eltern und ihre sozialistische Erziehung. Zum Beispiel: „Wenn
mein Vater am Telefon unseren Namen buchstabiert, dann sagt er nicht A, wie Anton, sondern A
wie Atheismus – M wie Marx – A wie das A in Marx - N wie Nietsche, I wie Imanuel Kant“.
Faisal Kawusi
Faisal Kawusi ist ein deutscher Comedian. Die Familie Kawusi stammt aus Afghanistan.
Nach seinem Schulabschluss macht Faisal eine Lehre als Bankkaufmann und beginnt in einem
Fußballstadion als Führer für Besuchergruppen zu arbeiten. Um die Führungen interessanter zu
machen, erzählt er oft Witze und lustige Geschichten. Die Besucher sind begeistert.
Faisal dreht mit der Hilfe seines Bruders ein Video und bewirbt sich bei einer deutschen Comedy-
Show und wird so bekannt. Seitdem tritt er in vielen deutschen TV-Shows auf und hat auch schon
viele Preise gewonnen.
Auf der Bühne wird er oft so angekündigt: „Meine Damen und Herren, bitte begrüßen Sie den
großartigen Faisal Kawusi!“ Denn Faisal ist wirklich groß und auch dick.
„Hey, das ist mein Bauch und kein Bombengürtel.“ So beginnt der 1,93 Meter und circa 140 Kilo
schwere Faisal gerne sein Comedy-Programm. Als derzeit einziger bekannter afghanischer
Comedian spielt er mit Klischees und Vorurteilen, mit denen Menschen aus Afghanistan in
Europa zu kämpfen haben. Er möchte niemanden persönlich beleidigen, es ist ihm aber auch
wichtig, Dinge aufzuzeigen, die nicht ok sind.
Einer seiner Scherze: „Burkas sind wie Überraschungseier, da weiß man nie, wer darunter steckt.
Ich bin einmal mit meiner Tante einkaufen gegangen und mit der falschen Tante wieder nach
Hause gekommen. Und das haben wir erst nach ein paar Wochen bemerkt.“
Christina Stürmer
Christina Stürmer ist eine österreichische Pop- und Rock-Sängerin. Ihr Musikstil orientiert
sich am sogenannten Deutschrock. Sie singt Hochdeutsch im Unterschied zu den Stars des
sogenannten Austro-Pop, die oft im Dialekt singen. Sie ist viel in Österreich und Deutschland
unterwegs und begeistert das Publikum mit ihrer Energie.
Bekannt wird sie im Jahr 2003. Christina macht gerade eine Ausbildung zur Buchhändlerin,
als sie bei einer Casting Show im Fernsehen teilnimmt und Zweite wird. Kurze Zeit später
erreicht sie mit eigenen Songs mehrmals Platz eins der österreichischen Charts (die
Hitparade) und wird zur erfolgreichsten Künstlerin in den Austria Top 40 neben Rainhard
Fendrich. Kurze Zeit später wird Christina auch in Deutschland und der Schweiz als
Sängerin bekannt. Sie tritt immer mit derselben Band auf. Der Gitarrist Oliver Varga ist ihr
Lebensgefährte und der Vater ihrer Tochter Marina.
Eines ihrer Lieder heißt „Mama Ana Ahabak“. Es erzählt vom Krieg aus der Sicht eines
Kindes.
Im Jahr 2010 singt sie im Auftrag des Bildungsministeriums die österreichische
Bundeshymne „Land der Berge“ mit dem neuem Text. Die Zeile „Heimat bist du großer
Söhne“ wird in „Heimat großer Töchter und Söhne“ geändert.
[Aufgaben: Finde heraus, in welchem Jahr Christina geboren ist. Höre dir einige Lieder von
Christina auf Youtube an und such dir ein Lied aus, das dir gefällt. Höre es dir langsam an und
schreibe den Text auf. Erzähle deinem Lehrer oder deiner Lehrerin, worum es in dem Lied geht]
Info an Lehrer: Das Hörverstehen ist ein wichtiger Teil der zertifizierten Prüfungen. Überprüfen Sie die
Schreibweise und korrigieren Sie die Texte gemeinsam mit den Schülern.
1. Finden Sie heraus, was Sie am meisten belastet. Schreiben Sie es auf. Statt
stundenlang versuchen einzuschlafen, ist es besser, noch einmal aufzustehen und die
Gedanken aufzuschreiben. Sind die Gedanken auf Papier oder dem Handy „sicher“, erlaubt
uns der Kopf sie loszulassen. Lesen kann auch helfen.
3. Geräte wie Handys, Uhren, Computer und Fernseher gehören nicht in die Nähe des
Bettes. Legen Sie das Handy in der Nacht in ein anderes Zimmer oder zumindest ein paar
Meter vom Bett entfernt hin. Sie werden sofort entspannter schlafen, wenn Sie nicht in der
Nähe von „laufenden Informationsquellen“ versuchen, Ruhe zu finden.
4. Vermeiden Sie Aufregung vor dem Schlafengehen. Aufregende Filme oder laute Musik
erhöhen den Blutdruck und verlängern die Einschlafzeit.
5. Im Bett nicht essen, arbeiten, telefonieren oder fernsehen. Der Körper soll lernen, dass
das Bett zum Schlafen da ist.
6. Vor dem Schlafen Kaffee, Zigaretten, Alkohol und schweres Essen vermeiden.
7. Den Raum abdunkeln. Licht bremst die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Wenn
möglich auch die Heizung abends kühler drehen.
8. Manchmal hilft es auch, den Polster (das Kissen) oder die Decke zu tauschen.
Kann man dann immer noch nicht schlafen, kann man versuchen, mit leichten Mitteln aus der
Apotheke das Einschlafen zu unterstützen. Johanniskraut, Baldrian und Melisse gibt es als
Kapseln oder als Tee rezeptfrei zu kaufen. Sie können auch bei leichten depressiven
Stimmungen helfen.
Bei schweren Schlafstörungen sollte man einen Arzt aufsuchen. Lange dauernde Schlafprobleme
können auch ein Zeichen einer ernstzunehmenden Erkrankung sein. Wichtig: starke Schlafmittel
dürfen niemals weitergegeben und nur in Absprache mit einem Arzt genommen werden.
[Aufgaben: Unterstreiche die wichtigsten Tipps für einen guten Schlaf. Schreibe auf, welche
Kräuter beim Einschlafen helfen können]
Konversationstipp: Ist einer der Schüler selbst von Schlaflosigkeit betroffen? Ist einer der hier vorgestellten
Tipps nützlich? Haben die Schüler einen der Tipps schon einmal ausprobiert und eigene Erfahrungen gemacht?
Im Jahr 2014 wird Conchita ausgewählt, für Österreich beim Eurovision Songcontest zu singen.
Es gibt viele Leute, die das nicht gut finden, für sie ist die Sängerin mit dem Bart eine Schande. In
Weißrussland, Polen, Russland und der Türkei schimpfen konservative Politiker und fordern,
dass Conchita nicht mitmachen darf. Conchita Wurst reagierte auf die Angriffe mit einer auf
Facebook verbreiteten Nachricht so:
„Wie würde es euch gehen, wenn eure Freunde, Verwandten, Kinder, Kollegen usw. auf
diese Weise beschimpft werden? Ich bin mir sicher, dass es in eurer näheren Umgebung
ebenfalls Menschen gibt, die „anders“ sind. In diesem Sinne kämpfe ich weiterhin GEGEN
Diskriminierung und FÜR Toleranz. Denn ich bin davon überzeugt, dass im 21. Jahrhundert
wirklich JEDER Mensch das Recht hat, so zu leben, wie er möchte, solange niemand
anderer in seiner Freiheit eingeschränkt oder verletzt wird. Und soweit ich weiß, habe ich
niemandem weh getan.“
Conchita singt, gewinnt und wird zum internationalen Star! Sie wird in viele Fernsehshows
eingeladen, singt in der Oper von Sydney, wird die Muse von Modedesignern wie Karl Lagerfeld
und Jean Paul Gaultier und Botschafterin LGBTIQ-Community.
Mehr über Conchita erfahrt ihr auf der Webseite: conchitawurst.com
[Aufgaben: Finde heraus, wie der Song hieß, mit dem Conchita den Eurovision Songcontest
gewonnen hat. Finde heraus, was LGBTIQ bedeutet.]
Konversationstipp: Sprechen Sie darüber, ob die Schüler selbst schon einmal eine Diskriminierung, sei es auf Grund von
Geschlecht, Herkunft, Religion, sexueller Orientierung oder ähnlichem erlebt haben und wie sie sich verhalten haben.
PARADISE SOROURI trägt lieber Hoodie (einen Kapuzen-Pulli) statt Hijab. Sie wird 1989 in
Afghanistan geboren, wächst aber im Iran auf. Ihre Eltern suchen dort Schutz vor den Taliban.
Am Freitagabend wird bei Familie Sorouri Musik gemacht. Der Vater spielt Târ und Paradise
singt. Als Teenager entdeckt sie die iranische Rap-Musik. Die Vorbilder vieler iranischen Rapper
sind die amerikanischen Musiker Tupac, Eminem, Jay Z, The Black Eyed Peas und Beyoncé.
Nach einigen Jahren kehrt Familie Sorouri nach Afghanistan zurück. Paradise lebt in Herat, der
drittgrößten Stadt des Landes. Dort lernt sie Ahmed kennen, einen ebenfalls aus dem Iran
zurückgekehrten Flüchtling. Er teilt ihre Begeisterung für Rap und Hip-Hop.
Paradise und Ahmed gründen das Duo 143Band (1 für „I“, 4 für „love“, 3 für „you“). Ahmed nennt
sich ab nun Diverse. Die beiden nehmen ihre Songs daheim auf. In ein Profi-Studio wollen sie
nicht gehen. Sie sind nicht verheiratet und die Scharia verbietet Frauen das Singen.
Sie singen über Liebe und treten auch vor wenigen Leuten auf. Aber sie werden oft beschimpft,
weil sie nicht verheiratet sind. Paradise wird auf offener Straße von fremden Männern verprügelt.
Sie bittet Passanten um Hilfe, aber die Leute fordern die Schläger auf, Paradise totzuschlagen.
Sie geht zur Polizei. Dort sagt man ihr nur: Hör auf zu singen.
Im Jahr 2010 übersiedeln die beiden ins Nachbarland Tadschikistan. Dort entstehen die ersten
Rap-Songs. Paradise bezeichnet sich als erste afghanische Rapperin. Von ihr stammen die
Texte, von Diverse die Beats. Paradise rappt auf Dari. In dem Song „Faryade-e Zan" (englisch:
„Cry of the Woman“) geht es um die Rechte der Frauen. Der Song verbreitet sich auf YouTube.
Im Sommer 2012 versuchen Paradise Sorouris Cousinen, neun und zwölf Jahre alt, sich selbst
zu verbrennen. Sie sollen mit alten Männern zwangsverheiratet werden. Eines der Mädchen
stirbt, das andere überlebt, aber die Hälfte ihres Körpers ist verbrannt.
Paradise und Diverse kehren nach Afghanistan zurück und veröffentlichen den Song „Nalestan“.
Da heißt es: „Ich wollte rennen und sie schlugen mich auf den Rücken; ich wollte denken und sie
schlugen mich auf den Kopf, sie verbrannten mein Gesicht im Namen des Islam, leerten Säure
über meine Hände und meinen Körper, verkauften mich, weil ich nur eine Frau bin.“
Paradise und Diverse erhalten Todesdrohungen. Paradise wagt sich nicht mehr auf die Straße.
Sie gehen nach Kabul und setzen dort ihre Arbeit fort. Bei Konzerten werden sie meist gut
empfangen, manchmal aber auch beschimpft.
2013 erhalten sie von der UNO eine Auszeichnung für die Förderung der Menschenrechte. 2015
erhält 143Band eine Auszeichnung des Afghanischen TV-Senders ATN als bester Rap-Act des
Jahres.
Dennoch: während der Dreharbeiten zu ihrem Dokumentarfilm „Rebel Beat“ verschlimmert sich
die Lage für Paradise und Diverse. Ein religiöser TV-Sender veröffentlicht ihre Fotos.
Paradise und Diverse flüchten nach Berlin. In Europa finden sie ein neues Publikum. Sie treten
auf internationalen Festivals auf. Die Dokumentation „Rebel Beats“ über Paradise und Diverse
wird auf Filmfestivals gezeigt.
„In den meisten unserer Songs“, sagt Paradise, „geht es um Gewalt gegen Frauen,
Gleichberechtigung von Männern und Frauen, Kinderheirat, Recht auf Bildung, Kinderrechte und
vor allem darum, Liebe auf der ganzen Welt zu verbreiten.“
2017 plant 143Band ein neues Album, in dem es um Flüchtlinge gehen soll.
[Aufgaben: Findet Lieder von Paradise oder Sonita auf Youtube und beschreibt eines der Lieder
in einem kurzen Text.]
Wie viele Kinder war auch Ali mit 14 Jahren orientierungslos, aber er hatte damals die Idee, ein
Buch zu schreiben, in dem Menschen aus der ganzen Welt über ihr Leben erzählen sollten.
Ali Mahlodji ist ausgebildeter Maurer und Zimmermann, gelernter Software Engineer und
arbeitete in seinem Leben in über 40 verschiedenen Jobs – er war Bauarbeiter, Apotheken-
Aushilfe und arbeitete in internationalen Börsen-Unternehmen. 2010 beschloss er, seinem Leben
einen neuen Sinn zu geben.
Viele Jahre später, als er sah, dass Orientierungslosigkeit immer noch das größte globale
Problem der Jugend war, erinnerte er sich an seine Idee und gründete die Online-Plattform
WHATCHADO.
Auf WHATCHAD erzählen tausende Menschen aus über hundert Nationen – darunter auch
viele berühmte Personen - in kurzen Videoclips aus ihrem Leben.
Um herauszufinden, was man gerne beruflich machen möchte, kann man auf der Webseite
Fragen beantworten. Auf Basis dieser Informationen werden dem Benutzer dann Videos von
Menschen gezeigt, die über ihren Beruf erzählen und die die gleichen Interessen haben.
Interessiert sich der User für einen Beruf, werden ihm auch gleich aktuelle und passende
Stelleninserate vorgeschlagen.
WHATCHAD hat das Ziel, Menschen global zu inspirieren und ihnen rientierung zu geben und
erreicht monatlich über eine Million Menschen.
Mit seinen Vorträgen inspiriert Ali Mahlodji weltweit Menschen jeden Alters, in dem er ihnen zeigt,
worauf es im Leben, im Business und im schnellen Wandel der Welt ankommt.
Er besucht jährlich international über 50 Schulen und motiviert Kinder mit dem von
WHATCHAD entwickelten Berufsorientierungskonzept „whatchaSK L“, ihre Berufung zu
finden und erzählt über seinen Werdegang vom Flüchtling und Schulabbrecher zum
Unternehmer, der seine Träume lebt.
Er berät auch junge Firmen, Unternehmer und Konzerne bei Führungs- und Strategiefragen.
WHATCHADO beschäftigt mittlerweile Mitarbeiter aus über 10 Nationen, arbeitet mit über 300
internationalen Organisationen zusammen.
[Aufgabe: Gehe auf die Webseite: www.whatchado.com und such dir drei Videos von Menschen
aus, die du interessant findest und erzähle, welche Berufe diese Menschen haben.]
Berühmt wurde Khaled Hosseini aber als Schriftsteller durch seinen Roman Drachenläufer – der
im Jahr 2003 erschien. Die Handlung spielt in Afghanistan. Der Roman war in Amerika
monatelang ein Bestseller.
Auf der Homepage des deutschen Berlin Verlags kann man lesen: „Drachenläufer erzählt vom
Schicksal der beiden Jungen Amir und Hassan und ihrer unglücklichen Freundschaft. Eine
dramatische Geschichte von Liebe und Verrat, Trennung und Wiedergutmachung vor dem
Hintergrund der jüngsten Vergangenheit Afghanistans.“
Zwei weitere Romane folgten, aber inzwischen ist Drachenläufer in über 40 Ländern erschienen,
hat sich weltweit über 9 Millionen Mal verkauft, wurde verfilmt und sogar als Comicbuch adaptiert.
Sophia sagte darauf, dass ihre Mutter erzählt hat, dass es in ihrer Studienzeit auch nicht üblich
war, sich die Hand zu geben. Stattdessen haben sich die jungen Menschen immer umarmt.
Dabei haben sie sich mit einer oder beiden Händen an den Oberarmen berührt und die Wangen
geküsst, wobei der Kuss eigentlich nur ein Streifen der Wangen war. Die Mutter erzählte auch,
dass manche Burschen am Anfang tatsächlich feuchte Küsse auf die Mädchenwangen gegeben
haben, und wie eklig das war. Nathalie, Sophia und ich mussten lachen.
Und Nathalie rief: „Wie in Frankreich! Dort haben sich auch alle umarmt und dann dreimal die
Wange geküsst, also aneinander gelegt. Und in manchen Gegenden machen sie das sogar
viermal! Bis zum Schluss habe ich mir das nicht gemerkt und jedes Mal das Gesicht zu früh
weggedreht.“
Alia freute sich schon. Sie hatte ihren Meldezettel mit, damit sie einen Büchereiausweis holen
konnte. Damit durfte sie endlich Bücher ausleihen.
Alia schaute auf ihr Handy, es war genau 14:00 Uhr. Sie blickte die Straße hinauf und hinunter,
gleich sollte Sophia um die Ecke biegen. Sie war immer pünktlich, wenn sie sich trafen.
Alia kontrollierte wieder ihr Handy, vielleicht hatte sie ein SMS übersehen. Sollte sich Sophia
verspäten, würde sie ein SMS schicken. Aber keine Nachricht erschien auf dem Display.
Es war Alia unangenehm, alleine auf der Straße warten zu müssen. Sie wollte nicht angestarrt
oder angesprochen werden. Wenn jemand vorbeiging, drehte sie sich zur Auslage der Bücherei
und schaute auf die Bücher, die dort ausgestellt waren. Alia versuchte Sophia anzurufen, wurde
aber sofort auf die Mailbox weitergeleitet.
„Wenn Sophia nicht kommt und sich nicht meldet“, überlegte Alia, „soll ich wieder gehen oder
alleine hineingehen? Mein Deutsch ist doch noch so schlecht, obwohl Sophia immer sagt, ich
kann mich überall verständigen, ich muss nur mehr Mut haben.“
Es war schon 14:15 Uhr. Sophia hatte einmal gesagt, sie würde höchstens 15 Minuten auf
jemanden warten und dann gehen.
Alia schaute wieder durch die Fensterscheibe und versuchte zu erkennen, ob ein Mann oder eine
Frau am Büchereischalter war. Ein jüngerer Mann saß vor dem Computer. Eine ältere Frau stand
daneben und zeigte ihm etwas. Alia schaute noch einmal die Straße hinauf und hinunter, dann
legte sie ihre Hand auf den Türgriff und drückte ihn nach unten.
„Alia!“, rief jemand und Sophia kam um die Ecke gelaufen. Sie umarmten sich und legten ihre
Wangen kurz aneinander. Sophia sagte etwas von Handy und Akku und Straßenbahn und
falschgeparktem Auto.
Alia war erleichtert, lachte nur und sagte: „Macht nix, passt schon“.
Die Jüdin Anne Frank wurde 1929 in Deutschland in Frankfurt am Main geboren. Ihrem Vater war
es sehr wichtig, dass Anne und ihre Schwester eine gute Bildung bekamen. Nach der
Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland zog die Familie im Jahr 1934 in die
Niederlande. Dort gingen Anne und ihre Schwester Margot weiter zur Schule. In Deutschland
wurde inzwischen die Lage für Juden und Andersdenkende immer schlimmer. 1939 überfiel Hitler
Polen und der Zweite Weltkrieg begann.
Im Mai 1940 griff die deutsche Wehrmacht die Niederlande an und besetzte das Land. Nun
begann auch hier die Verfolgung von Juden und vielen anderen Menschen. Die Familie Frank
versuchte erfolglos nach Amerika auszuwandern.
Zu ihrem 13. Geburtstag bekam Anne ein Tagebuch und begann darin in niederländischer
Sprache zu schreiben. Der Vater von Anne hatte für die Familie ein Versteck in einem
Bürogebäude vorbereitet. Als die Familie am 5. Juli 1942 den Befehl bekam, sich zum Transport
in ein Arbeitslager zu melden, zog sie in ihr Versteck. Die Eltern dachten, dass es nur für kurze
Zeit sei. Unterstützt von Freunden lebten sie und einige andere Menschen aber länger als zwei
Jahre dort! Sie konnten nie ins Freie und mussten immer leise sein. Natürlich kam es immer
wieder zu Problemen und das enge Zusammenleben war sehr anstrengend. Anne las in ihrem
Versteck viele Bücher und schrieb weiter an ihrem Tagebuch.
Die Situation für die Juden in Europa wurde immer schlimmer. Ab Juli 1942 fuhren Züge nach
Polen in das Arbeitslager Auschwitz und der organisierte Massenmord an Juden und anderen
Opfern der Nazis begann. Es wurde ein Kopfgeld (Geld für den Verrat) auf versteckte Juden
ausgesetzt.
Am 4. August 1944 wurde die Familie doch entdeckt. Ob sie verraten wurde oder es sich um
einen Zufall bei einer Routineuntersuchung des Hauses handelte, ist bis heute nicht geklärt.
Die Familie Frank wurde nach Auschwitz gebracht. Dort starb Annes Mutter. Anne und ihre
Schwester Margot wurden in ein anderes Konzentrationslager verlegt. Wegen der schlechten
hygienischen Zustände brachen rasch viele Krankheiten aus und Margot starb Anfang 1945.
Einige Tage danach starb auch Anne, nur wenige Wochen bevor am 15. April 1945 britische
Truppen das Lager befreiten.
Ihr Vater überlebte als einziger der Familie. Ihm und anderen engagierten Menschen ist es zu
verdanken, dass Anne Franks Tagebuch gedruckt wurde und wir so von ihrem Schicksal erfahren
können.
Dass Dr. Erika Freeman ein Radio- und Fernsehstar wurde, war ein Zufall. Anfang der 1960er-
Jahre war jemand für eine Diskussion bei NBC-Radio ausgefallen und sie wurde gebeten,
einzuspringen. Erika Freeman kam mit ihrem Wissen und wohl auch mit ihrer humorvollen Art so
gut an, dass sie immer wieder eingeladen wurde. „Man befragte mich zu allem, egal ob ein
Flugzeug abstürzt war, Geiseln befreit wurden oder das Wetter schlecht war.“ Bekannt wurde sie
auch durch ein Buch, das sie 1971 mit dem Sigmund Freud-Schüler Theodor Reik verfasst hatte,
sowie als Beraterin der Vereinten Nationen.
Erika heiratete den amerikanischen Maler und Bildhauer Paul Freeman, der 1980 starb. Sie war
Universitätsprofessorin, hält als Überlebende des Nazi-Regimes heute noch Vorträge für die
Aktion „A Letter to The Stars“ und betreut immer noch viele Patienten, darunter nach wie vor sehr
prominente.
„Stars leiden oft an ihrer Unsicherheit und sind so selbstkritisch, dass sie mit ihren Leistungen nie
ganz zufrieden sind. Das ist in vielen Fällen ihr Problem.“ „Es hat sich herumgesprochen“, meint
sie, „dass ich gut mit ihnen kann. Ich bin nicht sehr gut für normale Neurosen, aber ich bin
besonders gut für kreative Persönlichkeiten, für Schauspieler, Schriftsteller, für Leute, die ein
bisschen anders sind. Mit normalen Leuten kann ich nichts anfangen.“
[Aufgabe: Finde heraus, was „A Letter to the Stars“ ist und schreibe es in einigen Sätzen auf. Wie
alt ist Dr. Freeman heute?]
Junge Leute aus Afghanistan, dem Senegal, Nigeria und dem Irak, die jetzt in Österreich leben,
haben folgende Fragen beantwortet, die zu dieser Selbsterkenntnis führen können.
o Kenne ich Langeweile, und was unternehme ich, wenn ich mich langweile?
o Wann und wie habe ich einem bedrückten Menschen Trost und Kraft schenken können?
{Faisal} Meine größte Sorge gilt meiner Familie, weil ich sie seit vier Jahren nicht mehr
gesehen habe. Außerdem habe ich auch große Sorge um mein Land. Wann wird sich die
Situation in meinem Land verbessern?
Wenn ich eine Prüfung habe, bin ich sehr nervös. Vielleicht schaffe ich die Prüfung nicht,
und dann steht meine Zukunft in Österreich auf dem Spiel. Ich würde gerne ein
selbstständiger Mann sein, der Entscheidungen ohne Zwang treffen kann.
Ich mag Sport, das macht Spaß. Ich treibe gerne Sport und spiele am Wochenende in
einer Fußballmannschaft. Ich finde, Sport ist das Mittel gegen Stress und hilft mir auch,
meinen Kopf frei zu bekommen. Außerdem ist Sport wichtig für die Gesundheit. Wir
müssen unsere Ausdauer, unsere Kraft und unsere Beweglichkeit trainieren, um sie zu
erhalten.
{Fahim} Ich habe große Sorge um meine Zukunft. Wenn ich mit der Schule fertig bin und kein
positives Zeugnis bekomme, kann ich keine Lehrstelle annehmen. Dann bekomme ich auch
keinen guten Beruf, und meine Zukunft wird ganz dunkel sein. Das ist zurzeit meine größte
Sorge.
Ich lese sehr gerne. Lesen ist wichtig für jeden Menschen, weil es uns Zugang zu Informationen
verschafft. Aber ich lese nicht nur, um mein Wissen zu erweitern. Ich lese auch gerne
Geschichten. Wenn ich traurig bin und eine heitere Geschichte lese, fällt es mir leichter, meinen
Stress oder meine Traurigkeit zu vergessen.
Wenn ich traurig bin, möchte ich gerne alleine sein, aber ich will nicht alleine leben. Denn wenn
jemand wirklich alleine ist, kann das leicht dazu führen, dass man psychisch krank wird. Man
denkt dann zu viel nach, macht sich über alles Sorgen, und das führt zu Stress. Dagegen hilft
Lachen am besten. Aber kann man lachen, wenn man alleine ist? Ich finde die Gesellschaft von
anderen Menschen wichtig.
{Gabriel} Das Leben besteht aus Arbeit, Lesen, Reden, Schreiben und Denken, und nicht nur aus
Essen, Trinken und Vergnügen. Ich bin überzeugt, dass es so ist.
Für mich ist Lesen die wichtigste und beste Strategie zu leben. Nur so kann ich die Welt
außerhalb meiner eigenen Erfahrung verstehen. Bücher öffnen Türen. Sie sind ein Schlüssel zur
Kultur, zur Religion, zur Natur und zur Welt des Geistigen. Ich lese von alten und neuen Welten,
Geschichten von anderen Ländern, die ich nie bereist habe oder bereisen werde.
Es ist etwas schwierig für mich, mir vorzustellen, wie mein Leben in zehn Jahren aussehen wird,
obwohl ich natürlich gewisse Pläne habe. Als ich nach Österreich kam, war mein Leben
schwierig. Ich hatte keine Familie, keine guten Freunde und kein Geld. Das wird sich hoffentlich
alles ändern. In zehn Jahren habe ich ein Mädchen kennen gelernt, das ein gutes Herz hat. Ich
habe eine feste Wohnung und eine abgeschlossene Ausbildung. Damit habe ich dann auch einen
Beruf, der mir Freude macht.
{Kelvin} Ich glaube, ich bin ein glücklicher Mensch, auch wenn meine Freunde finden,
dass ich oft sehr ruhig bin. Zu meinen Vorlieben zählen Musik hören, Sport, wie zum
Beispiel Laufen und Bücher lesen. Besonders anregend finde ich die Bibel. Da steht
Wahrheit drinnen, und wenn ich darüber nachdenke, finde ich vieles sehr aktuell.
Weil ich gut zuhören kann und gerne andere beobachte, habe ich eine gute
Menschenkenntnis. Ich bin auch ein toleranter Mensch, denn nur auf diesem Weg kann
ich andere Menschen besser kennenlernen. Niemand ist perfekt, und ich muss meine
Mitmenschen so schätzen, wie sie sind, auch mit ihren Fehlern.
Wenn aber jemand anderen Menschen wirklich Böses tut, dann ist das für mich eine
Grenze.
{Reshad} Wenn du einen Menschen siehst, der arm ist, und sofort denkst, mit dem
möchte ich nichts zu tun haben, dann ist das für mich ein Vorurteil. Wir sind alle
Menschen. Wir müssen einander trotzdem respektieren, den Kontakt suchen und nicht
negativ denken. Kommunikation ist wichtig.
Wir leben hier in einer friedlichen Welt, und das verdanken wir der Demokratie.
Demokratie ist für mich nur möglich, wenn wir anderen zuhören können. Ich ärgere mich
über Menschen, die das nicht können oder wollen.
Meine Toleranz endet dort, wo Menschen glauben, dass man mit Geld alles kaufen kann.
Viele verschwenden Strom, verunreinigen die Umwelt oder zerstören das natürliche
Gleichgewicht. Dann argumentieren sie: „Ich zahle ohnehin.“ Das kann so weit gehen,
dass Menschen nicht auf natürlichem Weg Kinder bekommen, sondern sich Kinder nach
Maß herstellen lassen. Das geht für mich zu weit.
Impressum:
Texte von Britta Mühlbauer, brittamuehlbauer.at, Roswitha Perfahl,