Der Prophet Jona Kommentar mit Fragen zur Diskussion im Bibelkreisvon Torsten SchwankeLuther, Martin - Vorrede auf den Propheten JonaDiesen Propheten Jona wollen etliche halten, wie Hieronymus zeigt, er sei der Witwe Sohn gewesen zu Zarpath bei Zison, die den Propheten Elias näherte zur teuren Zeit, im ersten Buch der Könige im 17. Kap. (V. 9.) und Lk. 4. (V. 26.) nehmen dess Ursache, dass er hier sich selbst nennt ein Sohn Amithai, das ist, ein Sohn des Wahrhaftigen, weil seine Mutter zu Elias sprach, da er ihn vom Tod erweckt hatte: Nun weiß ich, dass die Rede deines Mundes wahrhaftig ist.Das glaube, wer da will, ich glaubs nicht, sondern sein Vater hat Amithai geheißen, auf Lateinisch Verax, auf Deutsch Wahrhaftig. Und ist gewesen von Gath-Hepher, welche Stadt liegt im Stamm Sebulon, Josua im 19. Kap. (V. 13.) Denn also steht geschrieben im 14. Kap. (V. 25.) im andern Buch der Könige: Der König Jerobeam brachte wieder herzu die Grenze Israel von Hemath an bis ans Meer im Blachfeld, nach dem Wort des HERRN, des Gottes Israel, welches er geredet hatte durch seinen Diener Jona, den Sohn Amithai, den Propheten von Gath-Hepher. Auch so war die Witwe zu Zarpath eine Heidin, wie Christus auch meldet inLk. im 4. Kap. (V. 26.). Aber Jona bekennt hier im 1. Kap. (V. 9.), er sei ein Hebräer.So haben wir nun, dass dieser Jona gewesen ist zur Zeit des Königs Jerobeam, dessen Großvater war der König Jehu, zu welcher Zeit der König Usia in Juda regierte. Zu welcher Zeit auch gewesen sind in dem selben Königreich Israel die Propheten Hosea, Amos, Joel, an andern Orten und Städten. Daraus man wohl nehmen kann, wie ein trefflicher, teurer Mann dieser Jona im Königreich Israel gewesen ist, und Gott große Dinge durch ihn getan hat, nämlich, dass durch seine Predigt der König Jerobeam so glückselig war, und gewann alles wieder, was Hasael, der König zu Syrien, hatte dem Königreich Israel abgeschlagen.Aber das ist über alles, was er in seinem Volk getan, dass er ein solch großes mächtigs Königreich zu Assyrien angreifen kann, und so fruchtbar predigt bei den Heiden, der bei den Seinen nicht so viel hätte mögen mit vielen Predigten ausrichten; als wollte Gott damit anzeigen den Spruch Jesajas: Wer es nicht gehört hat, der wird es hören. Zum Exempel, dass alle, die das Wort reichlich haben, dasselbe verachten, und die es nicht haben können, es gerne annehmen. Wie Christus in Matth. 21. (V. 43.) selbst sagt: Das Reich Gottes wird von euch genommen und den Heiden gegeben, die ihre Früchte bringen.FRAGE:Habt ihr Luther verstanden? Aber so redete der Reformator. Habt ihr schon mal Texte von Luther gelesen‘?
Einleitung aus der EinheitsübersetzungDas Buch Jona ist keine Prophetenschrift, sondern eine Lehrerzählung über den in 2 Könige 14,25 erwähnten Propheten Jona. Der Verfasser ist unbekannt, ist aber wegen des Spätcharakters seiner Sprache und wegen der Bezugnahme auf die bereits vor ihm liegende Heilige Schrift unter den Schriftgelehrten des 4./ 3. Jahrhunderts vor Christus zu suchen.Diese theologisch außerordentlich bedeutsame Parabel will nicht historisch ausgelegt werden, weil sie offensichtlich jeden geschichtlichen Rahmen sprengt. Das 612 v. Chr. zerstörte Niniveist bereits zum Typus der gottfeindlichen Stadt geworden, die aber – anders als Jerusalem – nach einem einzigen Tag prophetischer Predigt sich bekehrt und Buße tut (vgl. 3,4 f.) Im ganzen Verlauf der Erzählung reiht sich Wunder an Wunder, womit Gott den engstirnigen und widerspenstigen Jona zwingt, dem göttlichen Willen zum universellen Erbarmen zu dienen. Am Ende ist Gott sogar nachsichtig gegenüber seinem eigenartigen Propheten.Auch Parabeln können, ähnlich wie die Gleichnisse Jesu im neuen Testament, eine bedeutsameGottesbotschaft verkünden. Das Buch Jona ist einschließlich des Dankpsalms für die rettende Bergung im Bauch des Fisches (Kap. 2) ein inspiriertes Lehrzeugnis für den alle Schranken durchbrechenden allgemeinen Heilswillen Gottes, den auch seine Berufenen nicht eigenmächtig einschränken dürfen. Wenn Mt 12,41 und Lk 11,29-32 die Bekehrung der Niniviten als nachzuahmendes Beispiel hinstellen und Mt 12,40 die Erzählung von Jona im Bauch des Fisches auf Jesu Begräbnis und Auferstehung hindeuten lässt, folgt daraus nicht die Geschichtlichkeit des Buches Jona, vielmehr seine große theologische Bedeutung.FRAGE:Wass meint ihr, wenn der Prophet Jona gar nicht existiert hat, sondern eine literarische Erfindung – und wenn das mit dem Walfisch gar nicht stattgefunden hat – ist dann die Bibel für euch glaubwürdig? Oder ist die Bibel doch eben nur ein Märchenbuch?Kapitel 1: Der Prophet flieht vor seinem Auftrag1 Das Wort des Herrn erging an Jona, den Sohn von Amittai, er sagte zu ihm:Jona heißt übersetzt Taube. Die Taube ist ein Symbol der Reinheit, der Liebe, der Treue, der Geistseele, des Friedens, der Hoffnung, des Heiligen Geistes. Jona bedeutet also: Gott ist rein und heilig, Gott ist Liebe, Gott ist ein treuer Bräutigam, Gott ist der Liebhaber der Seele, in Gott ist Friede, Gott schenkt Hoffnung, Gott ist Geist.FRAGE: Warum kommt der Heilige Geist „wie eine Taube“? Sind die Tauben etwa nicht die „Ratten der Lüfte“?
2 »Geh nach Ninive, der großen Stadt, und kündige ihr mein Strafgericht an! Ich kann nicht länger mit ansehen, wie böse die Leute dort sind.«Ninive war die Hauptstadt des assyrischen Großreichs, im heutigen Irak, das den ganzen NahenOsten beherrschte, eine militärische Großmacht war, an viele Götter und Göttinnen glaubte, der politische, militärische und religiöse Feind Israels. Jona wird also zu den Heiden, zu den Feinden Israels gesandt. Gott kündet Strafgerichte an. Auch heute gibt es Propheten, die „Strafgerichte“ Gottes ankündigen, in Form von Erdbeben, Meeresbeben, Vulkanausbrüchen, Taifunen, Asteroiden-Abstürze. Wenn Gott sein Strafgericht ankündigt, dann nicht, um die Menschen ohne Hoffnung zu verdammen, sondern um den Geist der Buße, der Umkehr zu Gott, zu erwecken. Allerdings wollen viele Christen gerne, dass der Gott des Neuen Testaments ein liebender und barmherziger Gott ist, der keinen Zorn kennt, der keine Strafen androht, das sei alles alttestamentlich. Die Apokalypse spricht aber auch von Zorn des Lammes.FRAGE:Gibt es auch heute Prophetie? Ist Greta Thunberg eine Prophetin?Sind Naturkatastrophen oder Pandemien Strafen Gottes oder durch die Menschen selbst verschuldet?3 Jona machte sich auf den Weg, aber in die entgegengesetzte Richtung. Er wollte nach Tarschisch in Spanien fliehen, um dem Herrn zu entkommen. In der Hafenstadt Jafo fand er ein Schiff, das dorthin segeln sollte. Er bezahlte das Fahrgeld und stieg ein.FRAGE:Warum ist Jona vor dem Auftrag Gottes geflohen? Die erste Antwort könnte sein, dass er einfach vor der Größe des Auftrags zurückgeschreckt ist. Es ist, als ob ein ammerländischer Bauer zum us-amerikanischen Präsidenten geschickt werde. Da kann die geballte politisch-militärische Macht dem armen Prediger schon Angst einflößen. Die zweite Antwort könnte auch dies sein: Im weiteren Verlauf des Buches sieht man, dass Jona mit der universellen Barmherzigkeit Gottes hadert und lieber hätte, wenn Gott den Heiden mit strafender Gerechtigkeit begegnet. Dann wäre Jona geflohen, um nicht den Feinden Israels den Aufruf zur Buße zu überbringen. Wie dem auch sei, es gibt auch heute bei vielen Christen ein Misstrauen Gott gegenüber, was die Berufung betrifft. So sagte eine Christin: Ich glaube, Gott beruft mich zur Evangelisierung der indigenen Völker im Amazonas-Gebiet, aber ich habe große Angst, dass es Gott einfallen könnte, mich zu den Eskimos zu senden, denn da ist es mir zu kalt. Und ein Christ sagte: Es mag ja sein, dass Jesus Menschen zur Ehelosigkeit beruft, aber ich hatte immer große Angst, dass es dem Herrn einfallen könnte, auch mich zur Ehelosigkeit zu berufen. So ist es, wir wollen ja gerne berufen werden, aber nur zu dem, was unseren Lebensentwürfen, unseren Plänen und Wünschen entspricht. Wir sagen wohl zu Jesus „Herr, Herr“, wollen aber doch lieber selbst über unser
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