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3 Potentiale, Kurven und Flächen, Molekül-Termdiagramme und Spektren 27

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Abb. 2.4: Schematische Darstellung von zwei elektronischen Zuständen mit ihren
Gleichgewichts-Kernabständen, ihrer Schwingungs-Rotationsstruktur, Dissoziationsenergie
und elektronischer Energie.

Zwischen zwei Zustanden E n,vi ,J j (E nel , E vib , E rot ) und E m,vk ,Jl (E mel , E vib , E rot ) könnte
im Prinzip ein Übergang (n, vi , J j ) ↔ (m, vk , Jl ) erfolgen durch Absorption oder
Emission elektromagnetischer Strahlung der Frequenz νnm = (E m − E n )/h [s−1 ]
bzw. der Wellenzahl 1/λnm = Tm − Tn [cm−1 ]. Ob ein solcher Übergang wirklich
auftritt, hängt von mehreren Faktoren ab, z. B. von den Wellenfunktionen und von den
Besetzungsdichten beider Zustände. Dieser Problemkreis molekularer Absorptions-
bzw. Emissionsübergänge wird in Kap. 4 ausführlich behandelt.

In Abb. 1.2 wurden solche möglichen Übergänge zwischen zwei Molekülzuständen


schematisch illustriert: Findet ein Übergang zwischen zwei benachbarten Rotati-
onsniveaus des gleichen Schwingungszustandes statt, so spricht man von reinen
Rotationsspektren. Die Wellenlänge der entsprechenden Absorptionslinien liegt im
Mikrowellengebiet. Für Übergänge (n, vi , J j ) ↔ (n, vk , Jl ) zwischen verschiedenen
Schwingungsniveaus desselben elektronischen Zustandes erhält man ein Infrarot-
spektrum, wobei man die Gesamtheit aller Rotationslinien eines Schwingungsüber-
ganges vi ↔ vk als Schwingungsbande bezeichnet. Bei so genannten ,,elektronischen
Übergängen“ zwischen Schwingungs-Rotations-Niveaus in verschiedenen elektroni-
schen Zuständen können sich die Spektren vom nahen Infrarot bis zum Vakuum-
UV-Gebiet erstrecken. Man beobachtet im Allgemeinen viele Schwingungsbanden
(n, vi ↔ m, vk ), die für jeden elektronischen Übergang n ↔ m ein ,,Bandensystem“
bilden.

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