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Einheit 1
Pädagogik
Theorie-Praxis-Problem
• Die Wechselwirkung zwischen Theorie und Praxis
• Die Theorie ist auf die Praxis angewiesen
• Ohne Anregungen und Problemstellungen aus der Praxis wären weder ein Wissensfortschritt noch die
Notwendigkeit, Begründungszusammenhänge aufzuzeigen und zu vertiefen, denkbar.
•“Private“ und wisseschaftliche Theorie
• Das aufgrund persönlicher Erfahrungen gewonnene Wissen wird als „private“ Theorie oder auch als
„Alltagstheorie“ bezeichnet
• Aus Einzelerfahrungen können jedoch keine allgemeinen Schlüsse gezogen werden
• Nutzen einer wissenschaftlichen pädagogischen Theorie
• bieten Orienterungshilfe in konkreten Situationen
• geben Hinweise, welche Ziele in der Erziehung angestrebt werden können
• Mithilfe wissenschaftlicher Aussagen lassen sich Handlungshinweise für das Erzieherverhalten aufstellen
• Mithilfe wissenschaftlicher Aussagen kann Erzieherverhalten reflektiert werden
• Das Problem der Rezeptologie
• Praxis (Mannigfaltigkeit)- Theorie (Einheitlichkeit)
• Konkrete Situation
•Unwelt
• Gesellschaftliche Anspröche
•Einmaligkeit der menschlichen Persönlichkeit mit ihren Interessen, Fähigkeiten, Gefühlen, Bedürfnissen,
bisherigen Erfahrungen etc.
Einheit 2
• Die spezielle beschafenheit des menschlichen Gehirns lässt die Ausbildung höherer Funktionen wie Gedanken,
Vorstellungen, wortsprache, Planen u.Ä zu
•Unmittlebar nach der Geburt bilden sich fast explosionartig neue Kontaktstellen, sogenannte Synapsen aus, die
die Nervenzellen miteinander verknäpfen und so Lernen ermöglichen
• Es bleiben jedoch nur richtig und erfolgreich verknäpfte Nervenzellen bestehen, die anderen gehen wider
verloren
• Die Entstehung dieser Verknüpfungen ist von den Erfahrungen, die ein Kind macht, abhängig
• „Es bleiben jedoch nur richtig und erfolgreich verknüpfte Nervenzellen bestehen, die anderen gehen wieder
verloren
• Was bedeut das für die Erziehung und den Unterricht
• Folgerungen für die Möglichkeit und Notwendigkeit des Lernens und der Erziehung:
• Die spezielle Hirnstruktur macht den Menschen extrem lernfähig und erziehbar
• Die Funktionen des Gehirns sind in ihrer Entfaltung auf Anregung und Lernhilfe seitens der Umwelt
angewiesen
• Verhaltenweisen wie aufrechter Gang, Wortsprache, Denkvermögen, die Fähigkeit, geplant zu handeln,
vermag der Mensch nicht „von Natur aus“ zu vollbringen, sondern er muss sie durch Erziehung erst erlenen
• Der nierderländische Zoolage Nikolaas Tinbergen (1907-1988) Bezeichnete den Menschen deshalb als ein
instinktreduziertes Wesen
• Befreiung des Menschen vom Zwang der Natur
•Weloffenes Wesen
• Folgerungen für die Möglichkeit und Notwendigkeit des Lernens und der Erziehung:
• Die Instinktarmut ermöglicht die enorme Lernfähigkeit und Erziehbarkeit
• Weil die menschliche Lebensweise instinktiv nivht ausrechend geregelt wird, ist der Mensch auf Lernen
und Erziehung angeweisen
• Folgerungen für die Möglichkeit und Notwendigkeit des Lernen und der Erziehung_
• Organische Unspezialisiertheit und Unfertigkeit des Menschen sowie die spezielle Struktur des Hirns
ermöglichen die enorme Lernfähigkeit und Erziehbarkeit
• Die Fähigkeit zur vielseitigen Verwendung seiner Organe muss durch Lernen und Erzihung entwicklet werden
• Intellektuell Fähigkeiten entfalten sich nicht von selbst, sondern benötigen Anregung und Lernhilfe von außen
Der Mensch, ein wesien, das zu früh auf die Welt kommt
• Bei Säugertieren gibt es zwei typische Formen des Geburtszustandes:
• Nesthocker, die nach kurzer Tragzeit in völlig hilflosem Zustand zur Welt kommen, mit noch verschlossenen
Sinnesorganen und unfähig zur Forbewegung
• Nestflüchter, deren Entwicklung im Mutterleib viel länger dauert, weshald die Neugeborenen über
funktionsfähige Sinnes- und Bewegungsorgane verfügen
• Der Mensch bildet eine Ausnahme: seine Sinnesorgane funktionieren bereits, jedoch speifisch menschliche
Verhaltensweisen wie aufrechter Gang, Sprache und einsichtiges Denken und Handeln, vermag er noch nicht zu
vollbringen
• Der Schweizer Biologe Adolf Portmann (1897-1982) charakterisiert deshalb die Eigentümlichkeit des
menschlichen Geburtszustandes als hilflosen Nestflüchter
• Folgerungen:
• dem ersten Lebenjahr wird in der Erziehung eine Schlüsselrolle zugewiesen. Grundlage ist dabei das Herstellen
einer Bindung
• Eine Bezugsperson ist eine Person, die mit einer anderen Person in einer engeren positiven emotionalen
Beziehung, in einer Bindung, steht
• Bindung ist durch eine besondere, enge und relativ dauerhafte sowie stark emotionale Beziehung
gekennzeichnet
• Diese Beziehung zeichnet sich durch eine positive emotionale Grundhaltung der Bezugsperson gegenüber dem
Kind aus
• Fehlende, unzulängliche Erziehung führt zur Gefährdung bzw. Verhinderung der Menschwerdung wie
Verwilderung Entwicklungsstörungen sozial abweichendem Verhalten
• (zB Kaspar Hauser; unsichere Bindung, mangelnde Selbstsicherheit, die Gewinnung neuer Erfahrunder wird
be-, wenn nicht gar verhindert; das Individuum wird den Anforderungen des gergelten Zusammenlebens nicht
gerecht)
•Und verdeutlicht das Angewiesensein des Menschen auf Lernen und Erziehung
Einheit 3
• Pinnean 1955: Aktivität des Kindes hat bedeutenden Einfluss auf das Ausmaß der Seperationsschäden
• Differenzierung: emotionaler und sensorischer Deprivation
• Bei Vorbereitung nur leichte Irritationen
Selbstkonzept- Selstwert
• Bindung und Selbstkonzept sind vor allem in der frühen Kindheit engstens miteinander verflochten
• Selbstkonzept: allg. System von Einstellungen (kognitiv und emotional) zu sich selbst
• Selbstwertgefühl: Summe der positiven und negativen Selbsteinschätzungen- affektive Aspekt des
Selbstkonzepts
• Besonders Alfred Adler und die von ihm begründete Individualpszchologie betonen den engen Zusammenhang
zwischen psychischer Gesundheit und Selbstwertgefühl/Minderwertigkeitsgefühl
•Coping-Strategie
Links...in powerpoint
Einheit 4
• Ursache/Auslöser der Lernprozesses – Lernen als nicht beobachtbere Prozess- Ergebnis des Lernprozesses:
Zeigen einer neuen bzw. Geänderten Verhaltensweise und/oder Erlebensweise
Aurorität im Schulalltag
• ist Autorität eine Persönlichkeitseigeneschaft bestimmter Lehrerlnnen?
• Oder kennzeichnet der Begriff eine besondere der Begriff eine besondere Beziehung zwischen Leherlnnen und
Schülerlnnen?
• Steht es im Widerspruch zu Vorstellungen von demokratischer Erziehung, wenn Lehrerlnnen Autorität haben?
• Wie lässt sich eine pädagogische förderliche Autorität aufbauen, die nichts mit autotitärem Verhalten su tun
hat?
• Sozialisation
• Erlernen der Wert – und Normvorstellungen
• Ausbildung von Einstellungen
• Übernahme von sozialen Rollen
• Formierung des Gewissens
Einheit 5
Bildungsbegriff
• Wie erleben Sie Bildung?
• Wie wünschen Sie sich Bildung?
• Was erwarten Sie von Ihrem Studium?
• Bessere wirtschaftliche, gesellschaftliche Möglichkeiten, Karriere
• Gelgenheit zur reicheren Entfaltung der menschlichen Anlagen
Bildung
• Gibt es noch eine ungeformte Natur?
Krise
• Es gibt weder in der äußeren Umwelt noch in der Innenwelt ungeformte Natur
• Durch Technisierung und Industrialisierung sind diese vollständig überformt worden
• Echte Bildung
• Bewahrende Umformung von Natur
• Kultur
• Unechte Bildung
• Zerstörung
• Folgen und Zusammenhänge werden nicht wahrgenommen, berücksichtigt
Bildung
• Ist Wissen allein Bildung?
• Ist Wissen ohen Rücksicht auf gesellschaftliche Verhältnisse allein Bildung?
• Bildung ist:
• Sich an einem anderen Objekt ganz und gar verliern --
• Zusammenhang der Sche mit dem gesellschaftlichen Ganzen
• Bildung ist nicht die Hingabe an irgendein Fach, irgendeine Sache, sondern es geht um den Zusammenhang
dieser Sache mit dem gesellschaftlichen Ganzen
Allgemeinbildung
• Bildung für alle
: Bildung im Medium des Allgemeinen
: Bildung in allen Grunddimnsionen menschlicher Interessen, Fähigkeiten
• Chancen= glechheit
: Auswahl von Bildungsgegen= ständed
Einheit 6
Der Erziehungsbegriff
Erziehungsbegriff nach Wolfgang Brezinka (geb. 1928)
• Freilich gilt nicht für jede Handlung, dass sie auch als erzieherisches Handeln bezeichnet werden könnte
• Erziehung ist soziales Handeln zwischen zwei Personen, die einander nicht gleichrangig gegenüberstehen,
sondern zwei deutlich verschiedene Positionen einnehmen
• -> die des Erziehers
• -> die des Educanden
• Probleme:
• ->die psychischen Dispositionen, die der Erzieher zu beeinflussen versucht, sind nicht direkt wahrzunehmen,
sondern nur indirekt zu erschließen
• Diese Einschränkung gilt ebenso für die pädagogischen Absichten als unverzichtbares Merkmal erzieherischen
Handelns
• Wenn das, was eine beliebige Handlung zu einer erzieherischen macht, die Absicht ist, die dieser Handlung
zugrunde liegt, so folgt daraus, dass man es der Handlung selbst nie ansehen kann, ob sie eine erzieherische ist
oder nicht
• Und selbst wenn man den Erzieher befragen würde, könnte man kaum sicher sein, ob die Antwort, wirklich die
Absicht wiedergibt, die seinem Handeln zugrunde lag, oder ob diese Antwort nicht eine nachträgliche
Begründung, eine Rationalisierung seines Tuns darstellt
Beispiel:
• Die Auffassung von Erziehung als einem intentionalen Handeln bringt mit sich, dass eine gegebene Handlung
nie mit Sicherheit als erzieherische bestimmt werden kann, da man nie wissen kann, welche Intention ihr
tatsächlich zugrunde liegt
• Umgekehrt sind auch soziale Handlungen Erwachsener gegenüber Kindern denkbar, die frei von jeder
erzieherischen Absicht sind und dennoch Wirkungen hervorrufen bzw. das Gefüge der psychischen
Dispositionen der Kinder beeinflussen
• Die Frage ist daher, ob es nicht sinnvoller wäre, den Erziehungsbegriff von dem strikten Ursache-Wirkungs-
Modell zu befreien, das Brezinka für unverzichtbar hält
• Möglicher Vorschlag:
• ->Unterscheidung zwischen einem intentionalen
• ->und einem funktionalen Begriff von Erziehung
• Ein funktionaler Erziehungsbegriff kommt allerdings in eine gewisse Nähe zum Begriff der Sozialisation -> es
spricht also einiges für Brezinkas Beschränkung auf das intentionale Handeln
• Diese Rollenvorgaben sind jedoch nicht festgelegt, sondern werden von den Beteiligten in ihrem Handeln,
ihren Interaktionen hervorgebracht, reproduziert und bestätigt oder auch verändert
• Weil dieses Handeln durch Sprache oder andere Symbolsysteme vermittelt ist, heißt die Theorie symbolischer
Interaktionismus
• Im Prozess der Erziehung sind nicht nur die Absichten und Zwecke des Erziehers von Bedeutung, sondern auch
die Bedürfnisse und Wünsche des Zu-Erziehenden
• ->und deshalb könne der Erzieher gar nicht anders, als sich in seinem Handeln auf diese Intentionen seines
Gegenübers zu beziehen
• Das gilt besonders dann, wenn sich die erzieherische Intention an der des Educanden bricht, wenn also die
Absichten des Erziehers in Konflikt zu den Interessen des Kindes treten
• Der Erziehungsbegriff bezeichnet nach Kron nicht nur den Prozess der einseitigen Einflussnahme eines
Erziehers auf die psychischen Dispositionen des Zöglings, sondern auch den Prozess der Interpretation und
Reflexion solcher Intentionen, der mit der Begründung und Aushandlung von Regeln einhergehe
• Die Monopolstellung des Erwachsenen wird dadurch relativiert und das hierarchische Verhältnis zumindest
zeitweilig außer Kraft gesetzt
• Erziehung kann nicht als einseitige Ursache-Wirkungs-Relation verstanden werden
• Erziehung scheint ein intersubjektives Verhältnis zu sein, das zur Aufhebung der in ihm angelegten Asymmetrie
tendiert
Beispiel:
• Offen bleibt die Frage:
• Ob diese Definition für alle Situationen gelten soll, die als Erziehung bezeichnet werden?
• Geht es in erzieherischen Interaktionen wirklich immer um Reflexion, Begründung und Aushandlung von
Regeln und Normen?
• Dann wäre zB die schlichte Erteilung eines Verbotes ohne langwierige Begründungen kein Vorgang, der den
Namen Erziehung verdient
Einheit 7
•Die Erfahrungen eines Menschen lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen, die jeweils zu
unterschiedlichen Formen des Lernens führen:
• Die Erfahrung, dass manche Reize (zB Arzt, Spritze und Schmerz) meist zusammen auftreten, führt zum Lernen
durch klassische Konditionierung
• Die Erfahrung, dass eigenes Handeln (zB Essen mit einem Löffel) mehr oder weniger erfolgreich ist, führt zum
Lernen durch operante Konditionierung
• Die Erfahrung, wie andere Menschen sich in bestimmten Situationen verhalten (zB den Fernseher einschalten)
führt zum Modelllernen
• Den ursprünglich neutralen Reiz nennt man dann den konditionierten Reiz
• Die vom konditionierten Reiz hervorgerufene Reaktion nennt man die konditionierte Reaktion
• Reizgeneralisierung
• Reizdiskriminierung
• Extinktion
•Auf ähnliche Weise lässt sich das Entstehen von Schulangst erklären.
•Durch klassische Konditionierung können jedoch auch positive Emotionen entstehen. Je nach Interessen und
Fähigkeiten kann der Aufenthalt in der Sporthalle, dem Musikzimmer mit attraktiven Tätigkeiten und
angenehmen Gefühlen assoziiert werden.
• Eine erfahrungsabhängige Veränderung (Konditionierung) des operanten Verhaltens wird als „operante
Konditionierung“ bezeichnet.
• Prozesse der operanten Konditionierung wurden aber bereits vor Skinner unter der Bezeichnung
„instrumentelle Konditionierung“ untersucht.
• Wichtige Arbeiten hierzu stammen vor allem von Edward L. Thorndike (1874-1949).
• Thorndike experimentierte mit Katzen und untersuchte deren Lernprozesse beim Versuch, sich aus einem
Käfig zu befreien.
• Katzen im Problemkäfig
• Gesetz des Effekts
• Gesetz der Übung
• Reizgeneralisierung
• Reizdiskriminierung
• Extinktion
• Bedürfnisbezogene Unterscheidung von Verstärkern
• Verstärkungspläne
Einheit 8
Lerntheorien: Empiristisch-behavioristische Ansätze
• Nach dem Film wurden die Kinder in einen anderen Raum gebracht, in dem neben anderem Spielzeug auch
die Plastikpuppe stand
• Die Kinder der A- und der B-Gruppe zeigten deutlich häufiger aggressives Verhalten gegenüber der Puppe als
die Kinder der C-Gruppe
• Wenn die Kinder allerdings explizit aufgefordert wurden zu zeigen, was sie gesehen hatten und ihnen dafür
eine Belohnung versprochen wurde, zeigten die Kinder aller drei Gruppen im gleichen Ausmaß aggressives
Verhalten
Grundannahmen
• Das Modelllernen ist Gegenstand der von Bandura vertretenen sozial-kognitiven Lerntheorie
• Diese Theorie geht zwar auch davon aus, dass Lernen durch Erfahrung erfolgt
• Sie ist jedoch nicht mehr behavioristisch, sondern kognitiv orientiert
• Bandura unterscheidet zwischen Kompetenzerwerb und der Performanz Kompetenzerwerb
• Aufmerksamkeit, Gedächtnisprozesse
• Verstärkung hat informative Funktion
• Verstärkung des Verhaltens eines Modells erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Beobachter an diesem
Modell orientiert
• Tüchtige, warmherzige und sympathische Menschen werden häufiger als Modelle gewählt als Menschen mit
den gegenteiligen Eigenschaften
Performanz
• Die tatsächliche Ausführung des gelernten Verhaltens setzt Motivation und Fähigkeiten voraus
• Die Verstärkung des Modellverhaltens erhöht die Bereitschaft des Beobachters zur Ausführung des gelernten
Verhaltens
• Verstärkung des Modellverhaltens fördert also auch die Performanz
• Ebenso wird die Performanz durch Verstärkung des Beobachterverhaltens gefördert
• In unbekannten und unstrukturierten Situationen ahmen Individuen eher das beobachtete Verhalten nach
• Ängstliche Individuen orientieren sich eher am Verhalten eines Modells
Beispiele:
• Wird ein Mitschüler für prosoziales Verhalten gelobt, so zeigen seine Mitschüler anschließend ebenfalls mehr
prosoziales Verhalten
• Findet der Freund eines Kindes Anerkennung dafür, dass er für den Tierschutzverband sammelt oder alten
Leuten hilft, so zeigt das Kind in der Folge ebenfalls mehr altruistisches Verhalten
• Sieht ein Kind, welches sich vor Hunden fürchtet, wie ein anderes Kind ohne Angst mit einem Hund spielt, so
zeigt das beobachtende Kind in der Folge ebenfalls weniger Angst vor Hunden
Diskussionsfragen
• Eine Lehrerin hat in ihrer Klasse folgendes Problem: Wenn sie die Schüler etwas fragt, schreien viele gleich die
Antwort heraus, ohne sich zu melden und zu warten, bis sie aufgerufen werden.
• Was könnte sie tun?
• In der Sonderschule hat ein lernbehindertes Kind Probleme bei Laufspielen, bei denen man von einem
bestimmten Ort zu einem andere laufen muss. Es läuft zufällige Routen, hüpft wild und ohne erkennbaren Grund
auf und nieder. Die anderen Kinder werden konfus und die Lehrerin hat Schwierigkeiten, die für das Spiel
erforderliche Ordnung aufrechtzuerhalten.
• Welche Möglichkeiten hat die Lehrerin, das Problem zu lösen?
Einheit 9
Mit Freude lernen, ein Leben lang
Gelernt werden kann nur das, was für ein Lebewesen bedeutsam ist
• Alle Lebewesen sind in der Lage, etwas zu lernen
• Aber ein Lebewesen muss freilich nicht alles lernen können, sondern nur das, worauf es in seiner jeweiligen
Lebenswelt für sein Wohlergehen und die Sicherung seiner Nachkommen ankommt
• Es muss wahrnehmen können, wenn sich in der Außenwelt oder in der Innenwelt etwas verändert, eine
Inkohärenz entstanden ist, etwas also nicht mehr so ist, wie es sein müsste, damit es ihm gut geht
• Ein Lebewesen, das immer so bleiben würde, wie es anfangs war, kann nur dort überleben, wo seine
Lebenswelt sich nicht mehr verändert
• Eine solche konstant bleibende Lebenswelt gibt es allerdings nicht
• Denn allein dadurch, dass ein Lebewesen lebt, erzeugt es auch spezifische Aktivitäten und Wirkungen und
verändert dadurch bereits selbst seine eigene Lebenswelt
• Deshalb muss sich jedes Lebewesen im Verlauf seines Lebens auch verändern und das kann es nur, indem es
etwas hinzulernt
• Es geht also nicht um die Frage, ob einzelne Zellen, vielzellige Organismen oder aus vielen Einzelindividuen
bestehende soziale Systeme etwas lernen können, sondern darum, was sie zu lernen imstande sind
• Und das ist sehr unterschiedlich, einfach deshalb, weil es für jede Zelle, jeden Organismus, jedes soziale
System auf etwas anderes ankommt
• Die wirklich interessante Frage lautet also: wer oder was bestimmt darüber oder ist ausschlaggebend dafür,
was von einem Lebewesen gelernt wird?
• Eine beliebige Veränderung im Äußeren kann es nicht sein, wenn sie nicht ins Innere des Lebewesens
vorzudringen und dort eine Störung seiner bisher aufrechterhaltenen inneren Ordnung, seiner Kohärenz,
auszulösen vermag
• Kann alles so bleiben wie es ist, dann muss auch nichts gelernt werden
• Die Veränderung im Außen muss zu einer spürbaren Störung im Innen führen oder ohne äußeren Grund im
Inneren entstehen
• Die so entstandene Inkohärenz darf nicht durch ein bereits angelegtes und effektiv funktionierendes
Reaktionsmuster, also Automatismus ausgleichbar oder beseitigbar sein
• Die innere Störung muss also für eine gewisse Zeit fortbestehen, muss für das Lebewesen hinreichende
Bedeutsamkeit gewinnen
• Bedeutsam für ein Lebewesen ist also nur das, was es daran hindert, so zu bleiben, wie es ist
• Eine Weiterentwicklung des bisherigen Wissens und Könnens, wird nicht dadurch ausgelöst, dass in der
äußeren Welt eine Veränderung auftritt, sondern dadurch, dass sich im Inneren des Lebewesens etwas
verändert, das mit den bis dahin entwickelten Reaktionsmustern nicht ausgeglichen werden kann
• Es ist nicht das von einem Lebewesen wahrgenommene Phänomen, sondern die durch diese Wahrnehmung in
seinem Inneren ausgelöste Wirkung, die einen entsprechenden Lernprozess in Gang setzt
• Das Ausmaß der im Inneren ausgelösten Veränderungen hängen davon ab, über welche Reaktionsmuster das
Lebewesen verfügt und wie effizient es diese Muster aktivieren und einsetzen kann
• Das wiederum ist aber abhängig von den jeweiligen Vorerfahrungen, die es bisher bereits bei der Lösung
ähnlicher Probleme machen und in seinem Inneren als Reaktionsmuster verankern konnte
• Gelernt werden nicht die Probleme, sondern die Lösungen
• Die Lösungen sind bedeutsam, nicht objektiv und gleichermaßen wichtig für alle, sondern immer nur für das
betreffende Lebewesen
• Deshalb sind alle Lernprozesse durch die subjektive Zuschreibung von Bedeutsamkeit gekennzeichnet
• Und deshalb kann auch nichts gelernt werden, was für ein Lebewesen bedeutungslos ist
• 1. Das Ausmaß an elterlicher Wärme, Unterstützung und Akzeptanz versus elterliche Zurückweisung und
Gleichgültigkeit (Ansprechbarkeit), und
• 2. Das Ausmaß an elterlicher Kontrolle und Anforderung
• Pionierarbeiten über Erziehungsstile wurden von Diana Baumrind vorgelegt, die anhand der Dimensionen von
Unterstützung und Kontrolle vier Erziehungsstile unterschied:
•Autoritativ,
• autoritär,
• Permissiv,
• und vernachlässigend-zurückweisend
• Autoritative Eltern neigen dazu, Anforderungen zu stellen, aber auch auf das Kind einzugehen und warmherzig
zu sein
• Sie setzen ihren Kindern klare Regeln und Grenzen, innerhalb dieser Grenzen geben sie ihren Kindern jedoch
beträchtliche Autonomie und schränken sie nicht ein
• Baumrind fand, dass die Kinder autoritativer Eltern häufig kompetent, selbstbewusst und bei ihren
Altersgenossen beliebt sind
Autoritäre Eltern sind oft kalt und reagieren nicht auf die Bedürfnisse ihrer Kinder. Weiterhin üben sie starke
Kontrolle aus und stellen hohe Anforderungen, wobei sie erwarten, dass ihre Kinder Anweisungen ohne Fragen
oder Erklärungen nachkommen
• Kinder autoritärer Eltern besitzen im Allgemeinen relativ geringe soziale und schulische Kompetenzen, sie
sind unglücklich und unfreundlich und besitzen geringes Selbstvertrauen
Permissive Eltern reagieren auf die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Kinder und sind nachsichtig mit ihnen. Sie
sind nicht konservativ und verlangen von ihren Kindern nicht, sich selbst zu regulieren oder in angemessener
Weise zu handeln.
• Ihre Kinder sind häufig impulsiv, es fehlt ihnen an Selbstbeherrschung, und sie zeigen schwache schulische
Leistungen
Zurückweisend-vernachlässigende
• Eltern sind uninteressierte Eltern, die wenige Anforderungen an ihre Kinder stellen und auch wenig auf sie
reagieren.
• Sie setzen ihrem Verhalten keine Grenzen und kontrollieren es auch nicht, ihren Kindern bieten sie keine
Unterstützung.
• Kinder, die einen zurückweisend-vernachlässigenden Erziehungsstil erfahren, haben als Säugling häufig
gestörte Bindungsbeziehungen und in der späteren Kindheit Probleme in den Beziehungen zu ihren
Altersgenossen
• Die Auswirkungen der verschiedenen Erziehungsstile variieren ein wenig in Abhängigkeit von den ethnischen
oder rassischen Gruppen:
• Ein autoritärer E. bei afro-amerikanischen Kindern war nicht mit negativen Entwicklungsergebnissen verknüpft,
was bei euro-amerikanischen Kindern der Fall war, sondern ging mit positiven Folgen einher
• Mögliche Erklärung: diese Eltern verspüren mehr als andere Eltern das Bedürfnis nach autoritärer Kontrolle,
um ihre Kinder vor Gefahren zu beschützen, diese Kinder mögen erkennen, dass die Kontrollpraktiken aus Sorge
heraus motiviert sind, und reagieren folglich positiv
• Kinder können Widerspenstigkeit auch durch solche Interaktionen mit den Eltern lernen
• Ein zusätzlicher Komplikationsfaktor besteht darin, dass das Verhalten von Kindern dadurch beeinflusst ist, wie
sie die Einstellungen ihrer Eltern wahrnehmen
Einheit 11
Anthropologische Grundorientierungen
• Bei der Formung eines Gegenstandes, zB Schnitzen einer Holzplastik, müssen die jeweiligen
Gegenstandseigenschaften berücksichtigt werden.
• Dies gilt auch für das pädagogische Handeln, das auch als eine Art Formung angesehen werden kann
• Die Art pädagogischer Einflussnahme ergibt sich aus den Annahmen des pädagogisch Handelnden über das
Wesen der Entwicklungsprozesse, die er fördern will
• Diese Annahmen sind Teil allgemeiner Sichtweisen über das Wesen Mensch, die man häufig als
anthropologische Grundorientierung bezeichnet
• Humanistische Ansätze
• Nehmen natürliche innere Wesenskräfte im Menschen an, die zur Entfaltung dränge
• Der Lernende wird mit einer Pflanze und der Erzieher mit einem Gärtner verglichen:
• Die Pflanze muss zwar gehegt und gepflegt werden, aber sie wächst im Grunde von selbst
• Entwicklung wird vor allem von innen beeinflusst
• Empiristisch-behavioristische Ansätze
• Die Lernende wird als ein zunächst unbeschriebenes Blatt angesehen, auf dem sich erst durch Erfahrung
Eindrücke bilden
• Der Erzieher wird als eine Art Stimulus- und Verstärkungsmanager angesehen, der beim Lernenden
Assoziations- und Konditionierungsprozesse arrangiert
• Entwicklung wird vor allem von außen beeinflusst
• Handlungstheoretisch-konstruktivistische Ansätze
• Nehmen eine mittlere Position ein, da sie sowohl Einflüsse von innen als auch von außen für die Entwicklung
verantwortlich machen
• Sie sehen die äußeren Einflüsse vor allem als kulturell bedingt an und Entwicklung als ein Hineinwachsen in
eine bestimmte Kultur
• Der Erzieher greift unterstützend in das Handeln des Lernenden ein
Humanistische Ansätze
• Die Grundannahmen der humanistischen Ansätze reichen bis zu den Klassikern der Pädagogik des 17. bis 19.
Jahrhunderts zurück
• Durch die Reformpädagogik in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden deren Annahmen wieder
aufgegriffen und weiterentwickelt
• Reformpädagogik
• Montessori Pädagogik
• Waldorfpädagogik
Montessori Pädagogik
• 1907 wurde in Rom das erste Kinderhaus, die Casa dei Bimbini, von Maria Montessori gegründet
• Mittlerweile gibt es allein in Deutschland über 1000 Kitas und Hunderte Schulen im Primar- und
Sekundarbereich, die nach ihren Prinzipien arbeiten
• Praktisch relevant wurden ihre Forschungen, als ihr angeboten wurde, die Leitung eines Kinderhauses in San
Lorenzo, einem Arbeitsviertel in Rom, zu übernehmen
• 1909 führt Montessori ihren ersten Ausbildungskurs zu ihrer Methode durch und formulierte ihr
pädagogisches Konzept in ihrem Werk „Il Metodo“
• Anthropologische Grundannahmen
• Polarisation der Aufmerksamkeit
• Vorbereitende Phase ungerichteter Aufmerksamkeit
• Konzentration auf eine Aufgabe
• geduldiges Üben, in dem das Funktionieren immer wieder mit Freude erlebt wird
• Ziel der Pädagogik muss es sein, die natürlichen Bedürfnisse und Kräfte in den Kindern sich entwickeln zu
lassen
• Normalisation
• Deviation
• Montessori ging davon aus, dass es für jedes Entwicklungsalter bestimmte Empfänglichkeiten gibt, sogenannte
sensible Phasen, die in der Pädagogik berücksichtigt werden müssen zB in Form der darauf abgestimmten
Entwicklungsmaterialien
• Picture in powerpoint pg 20
• Montessori-Entwicklungsmaterialien
• Übungen des täglichen Lebens (zB Schnürrahmen, Wasser tragen)
• Sinnesmaterial (Farbtäfelchen, Einsatzzylinder, Tastbrettchen, Geräuschdosen)
• Mathematisches Material (Perlenketten, blaurote Stangen)
• Sprachmaterial (Sandpapierbuchstaben)
• Picture pg 23
• Kritik
• Schwerpunktsetzung im mathematisch-naturwissenschaftlichen sowie sprachlichen Bereich, wodurch die
kreativ-künstlerischen Aktivitäten vernachlässigt würden
• Betonung der individuellen Einzelarbeit -> Vernachlässigung von Gemeinschaftsorientierung oder auch Fehlen
einer intensiven Lehrer-Schüler-Beziehung
• Religiöse Dimension oder Grundgedanke der Selbststeuerung, göttliche Heilspläne (absorbierender Geist,
innerer Bauplan)
Waldorfpädagogik
• Weltweit gibt es mittlerweile über 2000 Waldorfkindergärten
• Über 1000 Waldorfschulen
• Auch betriebliche Berufsausbildungsstätten, heilpädagogische Einrichtungen sowie auch staatlich anerkannte
private Hochschulen
• Als 23-Jähriger war er bei einer Familie als Hauslehrer tätig, wo er einen an Wasserkopf leidenden Jungen so
erfolgreich unterrichtete, dass dieser geheilt und später sogar Arzt werden konnte
• Zwischen 1902 und 1912 entwickelte Steiner die Anthroposophie, eine umfassende Lehre der Erkenntnis des
Menschen und des Kosmos
• Steiner war der Überzeugung, dass der Mensch ein dreigliedriges Wesen, bestehend aus Leib, Seele und Geist
ist
• Kritik:
• Das Festhalten an Traditionen
• Verbalgutachten als charakterlose Worthülsen
• Verordneter Dilettantismus der Selbstverwaltung
• Links in powerpoint
Einheit 12
Moralisches Denken und Urteilen
• Ob eine bestimmte Handlung moralisch ist oder nicht, lässt sich nicht einfach durch oberflächliche
Betrachtungen entscheiden
• Denken wir an ein Mädchen, das Lebensmittel klaut, um seine hungernde Schwester zu versorgen.
• Psychologen nehmen an, dass die Überlegungen, die hinter einer Handlung stehen, entscheidend sind, um
angeben zu können, ob ein bestimmtes Verhalten moralisch oder unmoralisch ist
• Das Stadium der heteronomen Moral: In diesem Stadium betrachten Kinder Regeln und Pflichten gegenüber
anderen als unveränderbare, gegebene Tatsachen; Handlungen, die nicht mit den Regeln und Geboten der
Autoritäten übereinstimmen, sind böse
• In diesem Stadium glauben Kinder, dass die Folgen einer Handlung darüber entscheiden, ob sie gut oder
schlecht ist
• Die Übergangsphase: Nach Piaget stellt die Phase von etwa sieben oder acht Jahren bis zum zehnten
Lebensjahr eine Übergangsphase von der heteronomen Moral zum nächsten Stadium dar,
• Bei Spielen mit Gleichaltrigen lernen Kinder, dass Regeln von der Gruppe aufgestellt und verändert werden
können
• Das Stadium der autonomen Moral: nun akzeptieren die Kinder nicht mehr den blinden Gehorsam gegenüber
Autoritäten als Grundlage moralischer Entscheidungen, sie verstehen, dass Regeln das Produkt sozialer
Interaktionen sind und geändert werden können
• Auch berücksichtigen sie die Motive und Absichten einer Person, wenn sie deren Verhalten bewerten
• Piaget zufolge, gehen alle normalen Kinder von der heteronomen Moral zum autonomen moralischen Denken
über
• Individuelle Unterschiede im Ausmaß der Fortschritte gehen auf zahlreiche Faktoren zurück wie zB auf
Unterschiede in der kognitiven Reife von Kindern oder auf die bisherigen Gelegenheiten zur Interaktion mit
Peers sowie auf die autoritären Elemente im Erziehungsstil ihrer Eltern
Moralentwicklung
• Piagets Ansatz und seine Annahme verschiedener Stadien der Moralentwicklung bildete die Grundlage für
neuere Überlegungen und Forschungen zur Entwicklung des moralischen Urteilens.
• Den wichtigsten Beitrag leistete die komplexere und differenziertere Theorie der Moralentwicklung von
Lawrence Kohlberg
• 1) Das präkonventionelle moralische Denken ist selbstbezogen: es konzentriert sich darauf, Belohnung zu
bekommen und Strafe zu vermeiden
• 2) Konventionelles moralisches Denken ist an sozialen Beziehungen orientiert: es konzentriert sich auf die
Übereinstimmung mit sozialen Pflichten und Gesetzen.
• 3) Postkonventionelles moralisches Denken ist an Idealen ausgerichtet: es konzentriert sich auf moralische
Prinzipien
• In Übereinstimmung mit Kohlbergs Theorie findet sich, dass Menschen mit besser ausgeprägten kognitiven
Fähigkeiten und besserer Ausbildung moralische Urteile auf höherer Ebene abgeben
• Kinder mit höheren Ausprägungen der Fähigkeit zur Perspektivübernahme als ihre Peers weisen auch höhere
Ausprägungen ihres moralischen Urteils auf
Einheit 12
Moralentwicklung 2
Prosoziales Verhalten
• Altruistische Motive (das Bedürfnis, anderen zu helfen; zunächst nur auf Grund von Mitgefühl und Sympathie;
im höheren Alter geleitet von dem Wunsch, sich in Übereinstimmung mit dem eigenen Gewissen und seinem
moralischen Prinzipien zu verhalten
• pictures pgs 11-14
Antisoziales Verhalten
• Die Entwicklung von Aggression und anderen antisozialen Verhaltensweisen
• Aggression: Verhalten, das darauf abzielt, andere zu schädigen oder zu verletzen
• Instrumentelle Aggression: Aggression, die durch den Wunsch motiviert ist, ein konkretes Ziel zu erreichen
• Beziehungsaggression: Aggression, die andere dadurch verletzt, dass sie ihre Peer-Beziehungen schädigt