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DaZPod-Episode 47

Noten im Web
Wenn Sie beim Lesen die Episode noch einmal anhören, verstehen Sie noch mehr: hier
das komplette Transkript zur aktuellen Episode mit Einleitung, Dialog , Kommentar und
Abmoderation. Sie müssen nicht alles mitlesen und nicht alles durcharbeiten. Wählen
Sie aus, was Ihnen Spaß macht, dann wird Ihnen auch das Deutschlernen mehr Spaß
machen und leichter fallen.
Das Wichtigste ist und bleibt immer das Zuhören.
Und los geht's!

Inhaltsangabe
1. Einleitung Seite 1
2. Dialog Seite 1
3. Erläuterungen Seite 3
4. Abmoderation Seite 6

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Lernmaterial zu DaZPod-Episode 47: Noten im Web


© anders sprachenlernen 2016. Keine Verbreitung ohne Zustimmung der Autoren.

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Transkript

Einleitung
Herzlich willkommen zu “Noten im Web”, und damit zur siebenundvierzigsten Ausgabe
von DaZPod, dem Podcast für Deutschlerner aus der ganzen Welt. Mein Name ist Klaus
Beutelspacher. DaZPod kommt zu Ihnen von anders sprachenlernen - zum Herunterla-
den im Web produziert für Sie im schönen Köln. DaZPod ist kostenlos, aber Sie können
uns unterstützen: Liken Sie uns auf Facebook und erzählen Sie Ihren Freunden von uns.
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Infos unter d-a-z-p-o-d.de
In unserer heutigen Folge geht es um die Vergabe von Noten für - Professoren! Zwei Stu-
denten finden eine Webseite, wo das geht...
Und los gehts!

Dialog
Timo: Guck mal, MeinDozent dot org ist online. Wir können loslegen und endlich mal
selber Noten verteilen!
Nathalie: Das ist nur Social-Media-Gedöns - die reine Zeitverschwendung! Das ist denen
doch sowieso egal. Damit änderst du nichts.
Tim: Aber das macht doch Spaß! Alles anonym - wir können mal schreiben, was wir
über die Sesselpupser wirklich denken…
Nathalie: Hey, da steht was über Professor Unfroh - den haben wir doch beide! Hmm...
"Dieser Dozent zeichnet sich vor allem durch sein Talent aus, gähnende Lange-
weile zu verbreiten." Das ist genau auf den Punkt.
Timo: Und hier: “Frau Professor Nase spricht in so langen Sätzen, dass sie am Ende
selbst nicht mehr weiß, worum es eigentlich geht.” Stimmt genau.
Nathalie: Du, scroll mal runter… da können die Profs UNS bewerten! Au Backe, mit Na-
mensnennung: "Nathalie Lustig hat die Angewohnheit, zu jeder Vorlesung zu
spät oder gar nicht zu kommen." Total gemein!
Timo: So war das nicht gemeint! Die haben bestimmt die Seite gehackt. Diese ver-
dammten Profs!

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Erläuterungen
Zu Beginn des Dialogs entdeckt Timo: "Guck mal, MeinDozent - dot - org ist online". Da-
mit meint er eine Internetadresse, also eine Adresse im World Wide Web. Immer wenn
man über das Internet spricht, tauchen auch im Deutschen viele englische Begriffe auf.
So kommen in den Internetadressen viele Punkte vor, man nimmt aber eher das engli-
sche Wort Dot statt des deutschen Punkt. Dot Org, also Punkt-o-r-g, ist eine Domain, ge-
nauer eine Top-Level-Domain, ein Bereich im Internet. Für solche Konzepte gibt es oft
gar keine deutschen Wörter!
Die Domain heißt MeinDozent - dot org - und Dozent ist ein Wort für einen Lehrer. So
nennt man die Lehrer an einer Hochschule oder in der Weiterbildung, etwa an einer
Volkshochschule. Dozent ist ein sehr allgemeiner Begriff, aber es ist oft nicht ganz klar,
wann jemand Dozent genannt wird und wann nicht. Ein Lehrer an einer Schule etwa ist
kein Dozent sondern einfach - Lehrer.
Timo erklärt fröhlich: "Wir können loslegen und endlich mal selber Noten verteilen!" Off-
ffenbar ist Timo ein Student an einer Hochschule, und er hat eine Website, eine Internet-
Seite, gefunden, auf der man Dozenten bewerten kann, auf denen man sie beurteilen
kann, benoten kann. Das meint er mit Noten, Zensuren, Bewertungen, verteilen. Eigent-
lich ist das ja umgekehrt, die Dozenten benoten die Studenten. Loslegen ist ein um-
gangssprachliches Wort für anfangen, beginnen, und zwar mit ziemlich viel Schwung, mit
richtig Tempo.
Nathalie ist nicht so begeistert. "Das ist nur Social-Media-Gedöns - die reine Zeitver-
schwendung!" Auch hier wird der englische Begriff Social Media benutzt, er ist häufiger
als die deutsche Entsprechung die Sozialen Medien. Davon hält Nathalie nicht viel, sie
nennt es Gedöns, ein umgangssprachliches Wort für etwas, das man nicht braucht, das
total überflüssig ist. Sie erklärt auch gleich warum: Eine Zeitverschwendung ist eine Be-
schäftigung, die zu nichts führt, die zu nichts nütze ist, die total überflüssig ist, mit der
man eben nur Zeit unnötig verstreichen lässt, Zeit verschwendet. Wie bei Social Media,
meint Nathalie. Und sie fügt hinzu: "Das ist denen doch sowieso egal. Damit änderst du
nichts." Das ist ganz schön pessimistisch!
Timo entgegnet: "Aber das macht doch Spaß! Alles anonym -", das heißt, man muss sei-
nen Namen nicht nennen, man kann nicht erkannt werden, wenn man etwas schreibt.
Das ist bei Social Media oft so. Weiter sagt Timo: "Wir können mal schreiben, was wir
über die Sesselpupser wirklich denken…" pupsen - p-u-p-s-e-n - ist ein lustiges, um-
gangssprachliches Wort. Wir hatten in Episode 33 "Einladung zum Essen" schon einmal
über Blähungen gesprochen, das ist, wenn man zu viel Gas im Bauch, zu viel Luft in Ma-
gen und Darm hat. Hat man Blähungen, dann kommt die Luft irgendwann raus, dann
muss man - pupsen. Dafür gibt es, wie wohl in den meisten Sprachen, viele unterschied-
liche Wendungen, etwa einen fahren lassen oder einen ziehen lassen. Ein sehr derbes
Wort dafür, das man lieber nicht benutzen sollte, ist - furzen.
Ein Sesselpupser ist ein Mensch, der, so die Vorstellung, einfach nur in seinem Sessel
sitzt und… pupst. Ein Mensch, der faul ist und träge und anderen Leuten auf die Nerven

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geht. Beamte und Leute aus der Verwaltung werden oft Sesselpupser genannt, aber das
sind natürlich nur Vorurteile. Genau wie bei Timo, der alle Dozenten für Sesselpupser
hält.
Natalie hat etwas entdeckt: "Hey, da steht was über Professor Unfroh - den haben wir
doch beide! Hmmm", liest sie. Und weiter: “Dieser Dozent zeichnet sich vor allem durch
sein Talent aus, gähnende Langeweile zu verbreiten.” Sich auszeichnen bedeutet, sich
von der Menge, von den anderen, durch besondere Qualität hervorzuheben. "Das neue
Flat-Pad zeichnet sich durch besonders ein besonderes flache Bauweise aus, es ist so
dünn wie ein Blatt Papier". Oder: "die Spieler der deutschen Nationalmannschaft zeich-
nen sich durch gute Technik und hervorragende Kampfkraft aus". Aber dieser Dozent,
Professor Unfroh, verbreitet gähnende Langeweile, das ist dieses grässliche Gefühl,
wenn man nicht weiß, was man tun soll, ein Gefühl von Stumpfsinn, von Monotonie.
Wenn Langeweile besonders schlimm ist, muss man ihretwegen sogar gähnen; das
heißt, den Mund lange und weit aufsperren. Das Bild “ein gähnender Abgrund von Lan-
geweile” erinnert an einen weit geöffneten, gähnenden Mund: eine Langeweile, die wie
ein Abgrund einfach nicht endet! Wir wissen also, dass das mit dem "sich auszeichnen,
gähnende Langeweile zu verbreiten" ironisch gemeint war.
Nathalie ist einverstanden: "Das ist genau auf den Punkt.", sagt sie, das heißt, das passt
genau, es ist ganz präzise, ganz akkurat. So wie ein Fußball auf dem Anstoßzeitpunkt!
Mehr Redewendungen mit dem Wort Punkt finden Sie in unseren tollen Lernunterlagen,
die Sie als Premiummitglied herunterladen können.
Auch Timo hat etwas gefunden: "Und hier: Frau Professor Nase spricht in so langen Sät-
zen, dass sie am Ende selbst nicht mehr weiß, worum es eigentlich geht. Stimmt genau.",
das heißt hier: Das ist richtig, das ist korrekt, das entspricht denn Tatsachen.
Nathalie fordert Timo auf: "Du, scroll mal runter…". Scrollen ist wieder ein Wort aus dem
Englischen in den Duden geschafft hat. Es heißt, wie das Englische to scroll, den Inhalt
eines Bildschirms am Computer verschieben. Weiter liest sie: "da können die Profs UNS
bewerten! Au Backe," das ist ein Ausruf der Überraschung, besonders wenn etwas Unan-
genehmes passiert ist. Au Backe ist ähnlich wie Au weia oder Oh je oder Au Mann, recht
umgangssprachlich. "Mit Namensnennung:", beschwert sich Nathalie, das heißt ihr
Name steht da, das ist also überhaupt nicht anonym! Sie zitiert: "Nathalie Lustig hat die
Angewohnheit, zu jeder Vorlesung zu spät oder gar nicht zu kommen" Eine Angewohn-
heit ist etwas, das man oft tut und womit man manchmal auch negativ auffällt, eine Ei-
genart, eine Marotte, eine Schrulle. Es gefällt Natalie überhaupt nicht, dass jemand SIE
auf der Website bewertet. "Total gemein", sagt sie. Gemein ist ein häufiges umgangs-
sprachliches Adjektiv für ungerecht, bösartig, unangenehm, ja für alle möglichen
schlechten Sachen, die andere Menschen einem antun können.
Auch Timo findet das nicht gut: "So war das nicht gemeint! Die haben bestimmt die Seite
gehackt. " Hacken ist wieder ein Wort aus der Informationstechnik, aus der Computer-
technik, das es direkt aus dem Englischen ins Deutsche geschafft hat. Es bedeutet: Einen
Computer manipulieren, meist ohne Erlaubnis des Besitzers, und es hat einen negativen
Klang. Man kann auch Websites, also Internetseiten, hacken. Interessant ist, dass dieses-

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hacken meist englisch ausgesprochen wird. Es gibt noch das deutsche Wort “hacken”,
das aber einfach "mit der Hacke arbeiten, in der Erde hacken” bedeutet.
"Diese verdammten Profs!" meint Timo noch. Der Prof, manchmal auch die Prof ist die
umgangssprachliche Abkürzung für der Professor oder die Professorin. Im Deutschen
nennt man übrigens nur die obersten Dozenten, die Inhaber der Lehrstühle und einige
wenige andere Dozenten, Professor. Das ist ein besonderer Titel, ein besonderes Privi-
leg. Timo und und Nathalie aber haben offenbar nicht sehr viel Respekt vor ihren Pro-
fessoren!
Hören Sie nun den ganzen Dialog noch einmal in normaler Sprechgeschwindigkeit.

Abmoderation
Wir beide, meine fleißige Partnerin und ich, haben sehr gern studiert - aber über ein
paar Professoren haben wir uns natürlich auch geärgert. Wir hätten uns aber nie ge-
traut, Ihnen dafür schlechte Noten zu verpassen! Unser Podcast hat es gut, denn unsere
Freunde und Zuhörer geben DaZPod immer gute Noten. Vielen Dank dafür! Unterstüt-
zen Sie uns gern, indem Sie uns auf Facebook liken und bei iTunes Ihre Sterne geben.
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DaZPod ist eine Produktion von anders sprachenlernen, Klaus Beutelspacher in Köln.
DaZPod ist freier Content unter Creative Commons Lizenz by-nc-nd, d.h. die nicht kom-
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hingegen nicht.

Viel Spaß beim Lernen und bis zum nächsten Mal!

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