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1.

)Nennen Sie die deutschen Begriffe zur Kurzdefinition für:


Emers:
- Wasserpflanzen oder deren Betsandteile, die sich über dem Wasser befinden
Submers:
- völlig untergetauchte Wasserpflanzen werden in Tiefenverteilung durch den
hydrostatischen Druck getrennt
rheophil:
- tierische und pflanzliche Organismen, die überwiegend in stark strömenden
Gewässern leben
thermophil:
- wärmeliebend; Organismen, welche in warmen Lebensräumen gedeihen
halophil:
- Organismen, welche salzhaltige Lebensräume bevorzugen, aber nicht darauf
angewiesen sind
Ökologie:
- Wissenschaft von der Beziehung der Lebewesen zur Umwelt (Standort,
Boden, Klima...)
Biozönose:
- Lebensgemeinschaft aller in einem Biotop lebenden Pflanzen und Tieren
Biotop:
- Lebensraum eine Lebensgemeinschaft/Biocoenose von einer bestimmten
Mindestgröße und einheitlicher, gegenüber seiner Umgebung abgrenzbarer
Beschaffenheit.
Stenök:
- Organismen, die geringe individuelle Anpassung an wechselnde
Umweltbedingungen besitzen
Euryök :
- Standorteigenschaft von Organismen mit großer Toleranz gegenüber
lebenswichtigen Umweltfaktoren.

Meromiktisch:- Seen die nur zum Teil durchmischt sind (obere Schicht ja, untere
nicht)
Dimiktischer Typ:- Zweifach durchmischt (im Frühjahr und Herbst) durch Frühjahrs –
bzw. Herbststürme
Monomiktischer Typ:- Einfach durchmischt aufgrund von Temperaturwechsel
(Sommer zu Winter); obere Wasserschicht kühlt sich im Winter ab und sinkt nach
unten
Amiktischer Typ:- Nie durchmischt, da entweder Gewässer immer gefroren oder
konstante Temperaturen (z.B. in tropischen Ozeanen)
Oligomiktischer Typ:- Selten durchmischt, da immer konstante Temperatur.
Durchmischung nur bei Sturm, ca. 1Mal im Jahr (z.B. Viktoriasee)
Polymiktischer Typ:- Oft durchmischt, da sehr flaches Gewässer (6 – 8m Tiefe) oder
Gezeiten auftreten (z.B. Nordsee)
Meromiktischer Typ:- Durchmischung außer der untersten Schicht (Monimolimnion)
aufgrund großer Tiefe (tiefe Ozeane und Seen). Die Zirkulationsenergie geht mit
zunehmender Tiefe verloren.
Ciliata:- Wimperntierchen
Rotatoria:- Rädertierchen
Flagellata:- begeißelte Einzeller

2.)Nennen sie die Fachausdrücke für:


Wasserschichten eines thermisch geschichteten Sees:
- Epilimnion (ist die obere erwärmte und stark bewegte Wasserschicht)
- Metalimnion (ist die Übergangs-Wasserschicht (Sprungschicht))
- Hypolimnion (ist die untere, nur durch interne Wellen und deren
Ausgleichsströmungen bewegte und bei 3,98°C homogen kalte
Wasserschicht)
Uferregion:- litoral (eulitoral,sublitoral)
Bodenregion:- benthal
Lebewesen der Bodenregion:- Benthos
Passiv im Wasser treibende MO:- Plankton
Aktiv im Wasser treibende MO:- Nekton
Blaualgen:- Cyanophyta
Kieselalgen:- Diatomea
Freiwasserraum:- Pelagial
3.) Folgen der thermischen Belastung:
positive Auswirkungen:
- Steigerung des Abbaus org. Stoffe (RGT-Regel)
- Verbesserung des Abbaus im Winter
- Begünstigung der Nitrifikationsvorgänge
- Verhinderung der Vereisung und Eisschäden
- Möglichkeiten zur Warmwasserfischzucht
- Begünstigung der Erholungsnutzung in sauberen Gewässern
Negative Auswirkungen:
- O2zehrung (Vergrößerung des O2defizits)durch verstärkte Sedimentfaulung
- Verringerung der O2-Löslichkkeit und des phys. Eintrages
- Nebelbildung und Wasserverlust durch Verdunstung
- Schwierigkeiten der TW-Aufbereitung da erhöhte Keimzahl, Chlorzehrung und
Temperatur
- Verschlechterung weiterer Kühlwassernutzung
- Steigerung der Giftwirkung (Fischsterben)
- Veränderung der Biozönose
- Verschlechterung der Erholungsnutzung in verunreinigten Gewässern
4.) Biomonitoring (BM):
- Schadstoffe treten in der Umwelt nicht einzeln, sondern in vielfältigen
Kombinationen auf> Aufgabe des BM ist es, ihre Wirkungen auf Organismen
zu erfassen+Risiken für Mensch+Umwelt abzuschätzen
- BM ermöglicht unmittelbare Aussagen über die Wirkung von Schadstoffen
- Ist öffentlichkeitswirksam+auch für Laien aufschlussreich+anschaulich
5.) Güteklassen:
Güteklasse I Oligosaprob: unbelastet bis sehr gering belastet, klares O2-gesättigtes,
Nährstoffarmes, Bakterienarmes Wasser. Mäßig dichte Besiedlung
Güteklasse I-II Oligomesosaprobe Grenzzone: gering belastet, Wasser mit geringer
anorganischer/organischer Nährstoffzufuhr, dichte, meist artenreiche Besiedlung
Güteklasse II Betamesosaprob: mäßig belastet, Wasser mit mäßiger
organischerVerunreinigung und guter O2-Versorgung, große Artenvielfalt und
Individuendichte
Güteklasse II-III Alpha-Betamesosaprobe Grenzzone: kritisch belastet,
Wasserabschnitte, deren Belastung mit org. O2-zehrenden Stoffen einen kritischen
Zustand bewirken. Fischsterben durch O2-Mangel möglich
Güteklasse III Alphamesosaprob: stark verschmutzt, Wasser mit starker org.
Verschmutzung u niedrigem O2-Gehalt, Fischsterben
Güteklasse III-IV Meso-polysaprob: sehr stark verschmutzt. Wasser mit
eingeschränkten Lebensbed. Durch Verschmutzung von org. Stoffen (toxische
Einflüsse), nur zeitweiliger Fischaufenthalt, hauptsächlich MO
polysaprobes Miieu (Güteklasse IV):
- große Mengen faulender Substanzen im Gewässer
- am stärksten Verschmutzt (übelriechend;Ansetzen von Faulschlamm)
- O2-frei/O2-arm
- Massenhaftes Auftreten angepasster Arten, dafür aber nur wenige andere
Lebewesen (massenhaft:Bakterienarten;wenige andere=Geißeltierchen,
Blaualgenarten, Wimperntierchen)
Beispiele für polysaprobes Miieu:
- ungeklärte Abwasser
- Flüsse/Seen wo ungeklärte Abwasser eingeleitet werden
- Faulendes Wasser in Blumenvasen, Jauchepfützen
- Aufgüsse aus Heu und anderen Pflanzenmaterialien
- Obere Zone von Tropfkörpern in der Abwasserreinigung
- Tierleichen in stillen Wassern
- Pfl.+tier. Überreste in Verlandungszonen
6.) Mehrzellige echte GW-Tiere:
Tiere:
- Copepoden (Ruderfußkrebse)
- Amphipoden (Flohkrebse)
- Ostrapoden (Muschelkrebse)
- Acariden (Milben)
- Anneliden (Borstenwürmer)
Eigenschaften:
- klein, meist schlank, lichtscheu, blind, pigmentlos, an niedrige Temp.
angepasst, meist ohne Jahresperiodizität, lange Entwicklungszeiten der Tiere
(durch neg. Einfluss des Menschen),
7.) GW-Verhältnisse im Unterstrom von Mülldeponien:
- erhöhte Glührückstände
- erhöhte NH4-Werte, Auftreten von H2
- NO3-Schwund
- Erhöhte CSB+BSB-Werte
- O2-Schwund, CO2-Anstieg
- Ausbildung einer großräumigen Reduktionszone
- Erhöhte Keimzahlen; nitrat- und sulfatreduzierende Bakterien
- Erhöhte Mobilität von Schwermetallen durch reduktives Milieu+Chelatbildner
- Sedimentkonditionierung (Ca(OH)2;CaCO3;NO3-,FeCl3)
- H2S-bekämpfung(NO3-Zugabe ins Abwasser; Abflussreinigung durch
Kornkohle)
- Algizideinsatz (pH-Schock)
- Neutralisation (Ca(OH)2;CaCO3)
8.) Warum stören Algen die TW-Aufbereitung?
- Verschleimung durch Diatomeenrasen
- Verfilzung durch Fadenalgen
- Synthese org. Substanzen (Selbstreinigung)
- Kolmation durch biol. Kolkausfüllung
- O2/CO2- Veränderungen durch Tag/Nacht-Gang
- Auftreiben der biol. Rasen- und Algenwatten durch Assimilations-O2
- Erhöhter Flockungsmittelbedarf in der Aufbereitung
- Algen im Filterablauf sind Indikator für Filterdurchbruch
- Filterverstopfung und Verfärbung des TW, Chlorzehrung+Eutrophierung
Maßnahmen:
- Verminderung der Nährstoffzufuhr (Schutzzonen)
- Verminderung O2-eintrag
- Mechanische Algenernte(im Zulauf; im Becken; nass oder trocken)
- Algizideinsatz, jedoch in TW-Aufbereitung problematisch
9.) Rolle von Phosphor und seine Bekämpfung
- wichtigster Eutrophierungsfaktor neben Stickstoff (Überdüngung)
- P. fördert das Algenwachstum
- War ursprünglich limitierender Faktor des Algenwachstums im Gewässer, da
Mangelelement
- Algen akkumulieren Phosphor im Sediment wenn sie absterben
Bekämpfung:
- Phosphatfällung(Al2(SO4)3+2PO4 2AlPO4+3So42-)
- Jegliche Nährstoffbelastung vermeiden
- Diffusen Eintrag (z.B. hohe Düngung) durch Landwirtsch. vermeiden
- Belüftung des Sees (Tiefenwasser)
- Tiefenwasserableitung
- Entschlammung
- Abwasserbehandlung (Phosphorelimination)und Ableitung aus Einzugsgebiet
- Biomanipulation
- Gewässerrestaurierung+ – renaturierung
10.) Geogene Versauerung (Tagebaurestseen)
Ursachen:
- Tagebau oxidiert Pyrit (FeS2) zu Schwefelsäure+Eisensulfat
- Eisensulfat hydrolisiert unter weiterer Säurebildung zu Eisen(III)hydroxid
- Bei pH-Werten von 2-3 ist Fe(OH)3 echt gelöst, das H2O ist klar
- pH-Wert kann im sauren Milieu durch Eisenhydroxid nicht weiter absinken
- geogene, saure Gewässer sind schwer zu neutralisieren
Folgen:
- Steigerung der Giftwirkung (Fischsterben)
- Ausfall von Organismen Verkürzung und Vereinfachung der Nahrungskette
- Reduzierung der Stoffumsätze
- Verminderung der Nährstoffrückführung
- Veränderung der Biozönose
- Für TW-Aufbereitung ungeeignet, da hoher Chemikalieneinsatz
11.) Bekämpfung der geogenen Versauerung
Entwicklung einer Strategie zur Neutralisierung saurer Bergstaurestseen mit Hilfe
biologischer Reaktionsprozesse.
- Untersuchung zur Elimination von Metallen durch sulfidische Fällung
- Auswahl umweltverträglicher org.Substrate zur Erzeugung anaerober
Tiefenwässer
- Erfolgskontrolle der Enclosureversuche
- Konzipierung von Maßnahmen zur Stabilisierung der Schichtung
- Prognose zum großtechnischen Einsatz von Technologien
- Labor- und Enclosureversuche zur mikrobiellen Sulfadreduktion
12.)a) Nitrifizierende Bakterien:
- leben im Boden und wandeln die Sickstoffverbindungen im Prozess der
Nitrifikation um
- mikrobielle Oxidation von Ammonium über Nitrit zu Nitrat mittels O2
- 2 Schritte:
o Nitrosomonas oxidiert Ammonium zu Nitrit
o Nitrobacter oxidiert Nitrit zu Nitrat
- oxische Umgebungsbedingungen erforderlich (oxisches Sediment)
b) Eisen- und manganoxidierende Bakterien (Denitrifikanten):
- aerobe, chemolithotrophe, vorwiegend im Wasser lebende Bakterien
- sie oxidieren wasserlösliche Eisen(II)- oder Mangan (II)verbindungen (Eisen
oder Manganoxidation)
- Bakterien, die den im Nitrat oder Nitrit gebundenen O2 für die Atmung
benötigen> Denitrifikation
Bedingungen:
- hohe Mangan- und Eisengehalte im Wasser
- O2-Sättigung unter 50%
- Organisches zersetzbares Material muß vorhanden sein
- Hoher Gehalt an freiem CO2
- PH-Wert unter 7,5 (im Hypolimnion)
kommt z.B. Eisen(II)carbonat mit O2 durch
Vollzirkulation des Sees in Kontakt, fällt Eisen als
Fe(OH)3 oder FeO(OH) aus
daran sind maßgeblich die Eisenbakterien beteiligt
(Fe2+ Fe3+)
ebenso bei Manganbakterien (Mn2+ Mn4+)
- Denitrifikation:
o Dissimilatorische Nitratreduktion
o Umwandlung von Nitratstickstoff in gasförmigen Stickstoff unter
Energiegewinnung
o Denitrifikation geschieht vorwiegend durch anaerobe Bakterienarten, ist
aber nicht an bestimmte Bakterienarten gebunden> auch bei sonst
aeroben Bakterien unter O2-freien Bedingungen
Bedingungen:
- Denitrifikation wird in schlecht durchlüfteten Böden begünstigt
- Denitrifikation in anoxischen Sediment
c) Desulfurikanten:
- Heterotrophe Bakterien, die für ihre Atmung den im Sulfat gebundenen O2
benötigen
- Verursachen die biogene Bildung von H2S im Gewässer
Desulfurikation:
- ist ein anaerober, chemotropher Stoffwechseltyp, der O2-haltige Schwefelanionen
(häufig Sulfat) mit Hilfe von H2 zu Sulfid reduziert (z.B.: Desulfoviho desulfuricans)
13.) Warum sind Wasserlinsen auf Oxidationsteichen
unerwünscht?(Entengrütze)
- Wasserlinsen sind Schwimmblattpflanzen und vermehren sich sehr rasch
- Dunkeln fast die gesamte Wasseroberfläche ab stören empfindlich den O2-
gehalt
- Geben photosynth.O2 an die Atmosphäre ab
- In Oxidationsteichen wird O2-Gehalt nur durch Einträge aus Photosynthese
oder der Atmosphäre vergrößert
- Oxidationsteiche dienen der natürlichen biologischen Reinigung organischer
Abwässer
14.) Gebiete der Ökotechnologie:
- Die Lehre von Verfahren und Maßnahmen zur langfristigen Nutzung und
Verbesserung der Leistung und Struktur im Ökosystem durch planmäßigen
Einsatz ökologischer Selbstregulations-, Puffer- und
Stabilisierungsmechanismen über steuernde Eingriffe in das biochemische
Beziehungsgefüge der Ökosysteme
- Biomanipulation der Nahrungskette
Verfahren zur Bekämpfung der Eutrophierung:
a)hydrodynamische Ökotechnologien:
- Destratifikation (Druckluft; OW-Einleitung; modifizierte TWBA )
- Tiefenwasserbelüftung (Pilotanlage, TWBA)
- Selektive Ableitung (OW-Ableitung; TW-Ableitung)
- Durchflusssteuerung (Quabireg; Strömungsweiser)
- Entschlammung (nass, trocken)
- Vergrößerung der Tiefe (Seeaufstau)
b)chemische Ökotechnologien:
- Phosphorfällung (FeCl3+Ton (vom Ufer/Schiff); Al(SO4)3)
- Sedimentkonditionierung (Ca(OH)2,CaCo3, NO3, FeCl3, Luft, Ton,
Seekreideaufspülung, Methanabtrieb)
- H2S-Bekämpfung (NO3—Zugabe zum Abwasser, Abflussreinigung von TWBA
mit Kornkohle)
- Algizideinsatz (pH-Schock; CaCo3, CnSO4 vom Schiff/Hubschrauber
- Neutralisation (Ca(OH)2/CaCo3)
c)biologische Ökotechnologien:
- Inkorporation (Vorsperren, Algenreaktionsteiche, Oxidationsteiche,
Schonungsteiche)
- Botanische Biofiltration(>Ufer-,Schwimm-und Auslaufbioplankton;
Optimalverkrautung; künstliche Biofilter)
- Zoologische Biofiltration (Biomanipulation;Pflanzenfresser)
- Nitratelimination (Nitrophytenmethode, hetero- und autotrophe NO3-
Dissimilation)
- Entgiftung durch Extremophile (H2S- Dissimilation durch Purpurbakterien,
CH4-Verwertung durch Methanotrophe)

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