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Eigenschaften
Periodensystem
Allgemein
Elementkategorie Übergangsmetalle
CAS-Nummer 7440-16-6
EG-Nummer 231-125-0
ECHA-InfoCard 100.028.295
Atomar [2]
Atommasse 102,90550(2)[3] u
Physikalisch [2]
Aggregatzustand fest
Mohshärte 6
Chemisch [2]
Isotope
β− 1,150 102Pd
IT 0,141 102Ru
ε 1,141 104Ru
NMR-Eigenschaften
Spin-
Quanten-
zahl I γ in
B = 4,7 T
in MHz
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [10]
Pulver
02 – Leicht-/Hochentzündlich
Gefahr
P: 210 [10]
MAK
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Rhodium ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol Rh und der Ordnungszahl 45. Es
ist ein silberweißes, hartes, unreaktives Übergangsmetall. Im Periodensystem zählt es
zusammen mit Cobalt, Iridium und Meitnerium zur 9. Gruppe oder Cobaltgruppe. Rhodium
besitzt große Ähnlichkeit zu anderen Platinmetallen wie Platin oder Palladium. Dies betrifft
beispielsweise die für Edelmetalle charakteristische geringe Reaktivität und eine hohe
katalytische Aktivität.
Rhodium wird daher, oft in Form von Legierungen, vorwiegend als Katalysator eingesetzt. Als
wichtiger Bestandteil von Fahrzeugkatalysatoren wird es zur Reduktion von Stickoxiden
eingesetzt. Auch in industriellen Prozessen zur Herstellung einiger chemischer Grundstoffe,
wie dem Ostwald-Verfahren zur Salpetersäure-Produktion, werden Rhodiumkatalysatoren
genutzt. Da das Metall in der Natur sehr selten vorkommt und gleichzeitig eine breite
Anwendung findet, zählt es zu den teuersten Metallen überhaupt.
Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte
2 Vorkommen
4 Eigenschaften
5 Isotope
6 Verwendung
7 Rhodiumpreis
8 Sicherheitshinweise
9 Verbindungen
9.1 Komplexe
9.2 Halogenverbindungen
10 Literatur
11 Weblinks
12 Einzelnachweise
Geschichte
Rhodium wurde 1803 von William Hyde Wollaston in einem aus Südamerika stammenden
Rohplatinerz entdeckt. Im gleichen Erz wurden von Wollaston und Smithson Tennant drei
weitere Platinmetalle, Palladium, Iridium und Osmium, entdeckt. Dazu lösten sie das Erz
zunächst in Königswasser. Es bildete sich eine lösliche Fraktion und ein schwarzer Rückstand, in
dem Tennant Osmium und Iridium fand. Wollaston fällte aus der Königswasserlösung Rhodium
und einige weitere Bestandteile mit Zinkpulver. Nach der Abtrennung von Kupfer und Blei mit
verdünnter Salpetersäure, erneutem Lösen in Königswasser und Zugabe von Natriumchlorid
bildete sich Na3[RhCl6] · n H2O, das beim Verdunsten der Flüssigkeit als rosarotes Salz
zurückblieb. Aus diesem konnte Wollaston durch Extraktion mit Ethanol und Reduktion mit
Zink das elementare Rhodium gewinnen. Der Name wurde von Wollaston nach dem
griechischen altgriechisch ῥόδεος rhódeos, deutsch ‚rosenfarbig‘[13] gewählt, da viele
Rhodiumverbindungen diese Farbe zeigen.[14]
Die erste Anwendung des neuen Metalls war ab 1820 Spitzen von Schreibfedern, für die
Rhodium-Zinn-Legierungen eingesetzt wurden. Diese wurden später jedoch durch härtere
Osmium-Iridium-Legierungen abgelöst.[14]
Vorkommen
Rhodium ist nach Rhenium zusammen mit Ruthenium und Iridium eines der seltensten nicht
radioaktiven Metalle in der kontinentalen Erdkruste. Sein Anteil beträgt nur 1 ppb.[15]
Rhodium kommt in der Natur gediegen vor und ist daher als eigenständiges Mineral
anerkannt. Fundorte sind unter anderem die Typlokalität Stillwater in Montana und Goodnews
Bay in Alaska. Rhodium ist unter anderem mit anderen Platinmetallen und Gold
vergesellschaftet.[16]
Neben dem elementaren Rhodium sind auch einige Rhodiumminerale wie Bowieit, Genkinit
oder Miassit bekannt. Diese sind jedoch wie das elementare Rhodium sehr selten und spielen
für die Gewinnung keine Rolle. Die wichtigsten Vorkommen des Elements liegen in sulfidischen
Nickel-Kupfer-Erzen, die vor allem in Südafrika, Sudbury (Kanada) und Sibirien vorkommen.
Auch in mexikanischen Goldlagerstätten kommt Rhodium in nennenswerter Menge vor.
Rhodium fällt zusammen mit den anderen Platinmetallen beim Verarbeiten dieser Erze an und
muss anschließend von diesen getrennt werden.
Die Gewinnung von Rhodium ist wie die der anderen Platinmetalle sehr aufwändig. Dies liegt
vor allem an der Ähnlichkeit und geringen Reaktivität der Platinmetalle, wodurch sie sich
schwer trennen lassen. Ausgangsstoff für die Gewinnung von Rhodium ist Anodenschlamm,
der bei der Kupfer- und Nickelproduktion als Nebenprodukt bei der Elektrolyse anfällt. Dieser
wird zunächst in Königswasser gelöst. Dabei gehen Gold, Platin und Palladium in Lösung,
während Ruthenium, Osmium, Rhodium und Iridium sowie Silber als Silberchlorid ungelöst
zurückbleiben. Das Silberchlorid wird durch Erhitzen mit Bleicarbonat und Salpetersäure in
lösliches Silbernitrat umgewandelt und so abgetrennt.
Um das Rhodium von den anderen Elementen abzutrennen, wird der Rückstand mit
Natriumhydrogensulfat geschmolzen. Dabei bildet sich wasserlösliches Rhodium(III)-sulfat
Rh2(SO4)3, das mit Wasser ausgelaugt werden kann. Das gelöste Rhodium wird zunächst mit
Natriumhydroxid als Rhodiumhydroxid Rh(OH)3 gefällt. Die folgenden Reaktionsschritte sind
das Lösen in Salzsäure als H3[RhCl6] und die Fällung mit Natriumnitrit und Ammoniumchlorid
als (NH4)3[Rh(NO2)6]. Um elementares Rhodium zu erhalten, wird aus dem Rückstand durch
Digerieren mit Salzsäure der lösliche (NH4)3[RhCl6]-Komplex gebildet. Nachdem das Wasser
durch Verdampfen entfernt wurde, kann das Rhodium mithilfe von Wasserstoff zum
Metallpulver reduziert werden.
Rhodiumisotope entstehen als Nebenprodukte bei der Kernspaltung von 235U und können aus
abgebrannten Brennelementen extrahiert werden. Aufgrund der Radioaktivität gibt es jedoch
noch keine kommerzielle Anwendung des so erhaltenen Rhodiums.[17]
Rhodium wird nur in geringem Umfang gewonnen, 2005 betrug die Produktion 23,5 Tonnen.
83,2 % der Gesamtproduktion fanden in Südafrika statt. Das zweitgrößte Produktionsland war
Russland (11,9 %), gefolgt von Kanada und Simbabwe.