GUSTAV mAHLE R ( 1 86 o – 19 1 1 )

DA S LI ED V ON D E R E R D E
T H E S O N G O F T H E E A RT H · L E C H A N T D E L A T E R R E

1 i Das Trinklied vom Jammer der Erde. Allegro pesante 8:06

The Drinking Song of Earth’s Sorrow · Chanson à boire de la douleur de la terre
2 ii Der Einsame im Herbst. Etwas schleichend. Ermüdet 9:57
The Solitary One in Autumn · Le Solitaire en automne
3 iii Von der Jugend. Behaglich heiter 3:08
Youth · De la jeunesse
4 iv Von der Schönheit. Comodo dolcissimo 6:56
Beauty · De la beauté
5 v Der Trunkene im Frühling. Allegro 4:26
The Drunkard in Spring · L’Homme ivre au printemps
6 vi Der Abschied. Schwer 28:33
The Farewell · L’Adieu

Jonas Kaufmann
Wiener Philharmoniker
Jonathan Nott (conductor)
ekstAse und WeHMut
J ON AS K AUFM A N N I M GE S P R ÄC H MIT THO MAS VO IGT
Kannst du dich an deine erste Begegnung mit dem Lied von der Erde erinnern?
Und wie! Es war die Klemperer-Aufnahme mit Fritz Wunderlich und Christa Ludwig,
und ich war derart hingerissen von dem Stück, dass ich mir sofort die Noten besorgt und
versucht habe, den Tenorpart zu singen.
Wie alt warst du da?
Um die 20, es war ganz zu Beginn meines Musikstudiums. Mit Wunderlichs grandioser
Wiedergabe im Ohr habe ich mich mit einer Inbrunst in dieses »Trinklied vom Jammer der
Erde« gestürzt – und war nach der ersten Seite stockheiser. Das ist nun wirklich nichts für
Anfänger! Es hat viele Jahre gebraucht, bis ich stimmlich so weit war, das »Trinklied« so zu
singen, dass ich zufrieden war und danach noch die Reserven für die beiden anderen Tenor-
Lieder hatte. Das Stück ist einfach extrem. Mahler hat den Suff des Erzählers mit einer
Süffigkeit im Orchester illustriert, in der man schnell untergehen kann. Ab der Stelle mit
dem »Aff ’«, wenn die Wogen im Orchester immer höher gehen, sollte man schon wissen,
wie man sich über Wasser halten kann. Aber wenn man’s kann, ist es jedes Mal die reinste
Ekstase.
Mahler hat Das Lied von der Erde für zwei Gesangsstimmen und Orchester geschrieben. Die
hohe für Tenor, die tiefe wahlweise für Alt/Mezzo oder für Bariton. Was hat dich bewogen, jetzt
zum ersten Mal alle sechs Lieder zu singen?
Bei Aufführungen habe ich mich oft gefragt, warum man für diese sechs Lieder eigentlich
zwei Sänger braucht. Natürlich gibt es bei den Stücken sehr starke Kontraste und auch
deutliche Unterschiede in der Stimmlage; trotzdem habe ich gedacht, dass es doch reizvoll
wäre, bei allen Unterschieden auch den großen Bogen von Anfang bis Ende zu spannen.
Außerdem liebe ich die tieferen Lieder so sehr, dass ich bei Aufführungen oft sehr
eifersüchtig den Bariton- und Mezzo-Kollegen gelauscht habe, vor allem mit Blick auf das
letzte Lied, den »Abschied«. Da habe ich immer mit dem Gedanken gespielt, eines Tages
mal alle sechs Lieder zu singen. Anfangs habe ich mich nicht getraut, denn die Tenor-
Lieder allein sind ja schon schwierig genug. Doch irgendwann hatten sie ihren »Schrecken«
für mich verloren, und ab da wurde die Versuchung immer größer, auch die Bariton-Lieder
zu singen.
Über 60 Minuten nonstop zu singen, ist schon ein Marathon.
Die Winterreise oder ein Liederabend mit gemischtem Programm sind auch nicht gerade ein
Spaziergang. Beim Lied von der Erde gibt es immerhin mehrere Ruhephasen für die Stimme,
bei den Vorspielen und vor allem bei dem Trauermarsch im »Abschied«. Es ist also nicht
so, dass man nonstop singt. Und es gibt Opern-Akte, die sicher mindestens so anstrengend
sind. Zum Beispiel der zweite Akt von Wagners Parsifal.
Wie würdest du die Unterschiede zwischen den Tenor- und Bariton-Liedern charakterisieren?
Abgesehen von dem vitalen, expressiven Mittelteil in »Von der Schönheit« haben die
Bariton-Lieder stilistisch eher introvertierten Charakter, während die Tenor-Lieder
weitgehend extrovertiert sind. Was die gesangstechnischen Anforderungen betrifft, so
muss man bei den Tenor-Liedern vor allem darauf achten, dass man sich in der Höhe nicht
»festsingt«; bei den Bariton-Liedern kommt es viel mehr auf das Strömen der Stimme, auf
den großen musikalischen Bogen an.
Man hat deine Stimmfarbe oft als »baritonal« bezeichnet, und einmal hast du für einen erkrankten
Kollegen den Komtur im Finale des Don Giovanni gesungen – demnach dürfte dir die Tiefe der
Bariton-Lieder wenig Mühe machen.
Einfach ist es nicht, aber wenn ich daran denke, dass Renata Scotto meine Stimme mit einem
Cello verglichen hat, dann werden mir meine Mezzo- und Bariton-Kollegen hoffentlich
verzeihen, dass ich in ihr Revier eingedrungen bin. Und die Möglichkeit, diesen »Ausflug«
dann noch mit den Wiener Philharmonikern im Musikvereinssaal machen zu dürfen – das
war für mich eine große Herausforderung und riesige Ehre zugleich.
Die Aufnahme entstand im Großen Saal des Wiener Musikvereins, der immer wieder für seine
Akustik gerühmt wird.
Ich denke, eines der Geheimnisse dieser Akustik liegt darin, dass sich unter der gesamten Bühne
und dem Parterre des großen Saales ein einziger Hohlraum befindet, und dieser schwingt eben
als zusätzlicher Resonanzraum mit.
Dass Mahler das Lied von der Erde als »Symphonie« bezeichnet hat, welche Konsequenz hat
das für die Sänger?
Es sind keine Lieder mit Orchesterbegleitung, sondern Dialoge zwischen Orchester und
Sänger. Man baut gemeinsam an einem großen Haus, gleichberechtigt, doch ohne strikte
Rollenverteilung. Was der Sänger angefangen hat, wird oft vom Orchester weitergeführt
und umgekehrt.
Mahler schrieb, Das Lied von der Erde sei »wohl das Persönlichste, was ich bis jetzt gemacht
habe«. Was hat er damit gemeint?
Ich denke, dass es vor allem eine »Trauerarbeit« für ihn war. Kurz zuvor war seine Tochter
Maria Anna im Alter von vier Jahren an Diphtherie verstorben. Dann sein erzwungener
Rücktritt als Direktor der Wiener Oper und schließlich die Diagnose einer schweren
Herzkrankheit – vor diesem Hintergrund wird einem klar, warum das letzte Lied den Titel
»Abschied« trägt und einen Trauermarsch enthält.
Führt solches Wissen dazu, dass du als Interpret anders an das Stück herangehst?
Den biographischen Hintergrund eines Stückes zu kennen, ist für Journalisten und
Musikwissenschaftler sicher noch wichtiger als für die Interpreten. Als Interpret versuche
ich, die Emotionen zum Klingen zu bringen, die aus der Musik sprechen. Natürlich
interessiert mich die Entstehungsgeschichte eines Stückes. Aber wenn ich den »Abschied«
singe, dann möchte ich nicht mit erhobenem Zeigefinger dem Publikum signalisieren:
»Hier geht’s um den Tod seiner Tochter!« Vielmehr muss ich mich fragen: Welche dunklen
Seiten habe ich in meinem Leben gehabt, um diese Gefühle, die in der Musik zum Ausdruck
kommen, nachzuempfinden und auszudrücken?
Insofern könnte man auch beim »Abschied« Werk und Komponist, musikalischen Inhalt und
persönlichen Leidensweg des Autors trennen?
Ich denke ja, zumal die Musik nicht durchweg den Charakter von Trauer und Leid hat.
Wohin dieser Freund geht, dem »auf dieser Welt das Glück nicht hold« war, und von dem
der »Erzähler« Abschied nimmt, ist durchaus vieldeutig. Ist es ein Abschied für immer,
ein Abschied vom Leben? Der Text scheint eindeutig in diese Richtung zu weisen,
doch bei vielen großen Werken der Musikliteratur führt einen die Musik in eine ganz
spezifische Stimmung und Atmosphäre. Und die ist für mein Empfinden nicht nur Trauer
oder Verzweiflung. Die letzte Passage, mit Harfen, Glockenspiel und dem wiederholten
»wig«, die hat ja doch etwas Erlösendes: Die Engel tragen die Seele ins Paradies. Insofern
assoziiere ich mit dem Schluss Trost und Hoffnung. Etwas Wehmut spüre ich da schon,
aber grundsätzlich fühle ich mich nach den letzten Klängen des »Abschied« entspannt,
beruhigt und befreit.
ECSTASY AND MELANCHoLY
J O N AS K AU F M A N N I N CO N V E R SAT I O N W I T H T H O M AS VO I GT

Can you recall your first encounter with Das Lied von der Erde?
And how! It was the Klemperer recording with Fritz Wunderlich and Christa Ludwig, and I was
so bowled over by the piece that I immediately got hold of a copy of the score and tried to sing the
tenor part.

How old were you then?

Around twenty. It was right at the start of my music studies. With Wunderlich’s magnificent
performance in my mind’s ear I threw myself into “Das Trinklied vom Jammer der Erde”
with such enthusiasm that by the end of the first page I was completely hoarse. It’s really not
for beginners. It took many years before I was vocally ready to sing this opening number in
a way that not only left me satisfied but meant that I still had enough in reserve to sing the
other two tenor songs. It’s simply an extreme work. Mahler illustrated the drunkenness of
the narrator with an orchestral frenzy in which it’s easy for the singer to be submerged. By
the time he reaches the passage about the ape, where the waves in the orchestra begin to
rise higher and higher, the singer should know whether or not he can keep his head above
water. If he can, the result each time is sheer ecstasy.

Mahler wrote Das Lied von der Erde for two vocal soloists and orchestra. The high voice is
a tenor, whereas the low voice can be either a contralto/mezzo-soprano or a baritone. What
persuaded you to sing all six songs?
During performances I’ve often wondered why one needs two singers for these six songs.
Of course, there are powerful contrasts between the songs and also clear differences in
terms of their vocal tessitura. In spite of this, I was attracted by the idea of framing these six
songs – despite all their differences – within a single overarching structure extending from
the first song to the last. Also, I’m so fond of the songs for lower voice that during perfor-
mances I get very jealous when listening to my baritone or mezzo colleagues, especially
with regard to the final song, “Der Abschied”. So I’ve always toyed with the idea of one day
singing all six songs. Initially, I didn’t trust myself to do so, since the tenor songs on their
own are hard enough. But at some point they lost their terrors for me, and from then on
I was increasingly tempted by the desire to sing the baritone songs as well.
Singing for more than one hour non-stop is quite a marathon.
Winterreise or a song recital with a mixed programme isn’t exactly a walk in the park either.
In the case of Das Lied von der Erde there are several passages where the voice can rest, nota-
bly the preludes to each song and above all the funeral march in “Der Abschied”. So it’s not
as if one is singing non-stop. There are acts in some operas that are at least as taxing – the
second act of Wagner’s Parsifal, for example.
How would you characterize the differences between the tenor and baritone songs?
With the exception of the life-affirming, expressive middle section of “Von der Schönheit”,
the baritone songs tend to be introvert in character, whereas the tenor songs are largely
extrovert in tone. As for their technical demands, the problem with the tenor songs is that
you need to ensure that your voice remains flexible and relaxed at the top of your range,
whereas the baritone songs are more about allowing the voice to flow freely, more about
respecting their overarching musical structure.
Your voice has often been described as “baritonal”. On one occasion you even took over from
an ailing colleague and sang the role of the Commendatore in the Banqueting Scene from Don
Giovanni. So the low register of the baritone songs shouldn’t cause you any problems.
It’s not that straightforward, but when I recall that Renata Scotto once compared my voice to
a cello, then I hope that my mezzo-soprano and baritone colleagues will forgive me for tres-
passing on their preserves. And the opportunity to undertake this foray into their repertory
in the Musikvereinssaal with the Vienna Philharmonic – this was both a great challenge
and an enormous honour for me.
The recording was made in the Golden Hall of the Musikverein in Vienna, a venue that has
always been praised for its acoustics.
I think that one of the secrets of its acoustics lies in the fact that there is a single hollow space
lying all the way beneath both the stage and the stalls, so this acts as an additional soundbox.
Mahler described Das Lied von der Erde as a “symphony”. What are the consequences of this
for singers?
They aren’t songs with an orchestral accompaniment but a dialogue between the orchestra
and the singers. You’re working together as equals on building a big house but without any
strict distribution of the roles. A passage that the singer begins is often taken up and devel-
oped by the orchestra and vice versa.
Mahler wrote that Das Lied von der Erde was arguably the “most personal work” that he had
written up to that point. What did he mean by that?
I think that it was above all part of a grieving process for him. Shortly before he began work
on the score, his daughter Maria Anna had died of diphtheria. She was only four. Then there
was his forced resignation as director of the Vienna Court Opera and finally the diagnosis
that he was suffering from a serious heart condition – against this background it becomes
clear why the final movement is headed “Der Abschied” (Farewell) and why it includes a
funeral march.
Does this kind of knowledge mean that a performer approaches a piece differently?
There is no doubt that it’s more important for journalists and musicologists to know a work’s
biographical background than it is for the performers. As a performer, I try to bring out the
emotions that speak through the music. Of course I’m interested in a work’s genesis, but
when I sing “Der Abschied”, it’s not my intention to wag my finger at the audience and say,
“Here we’re dealing with the death of his daughter”. Instead, I have to ask myself where
there has been darkness in my own life that will help me to feel and articulate the emotions
that find expression in the music.

Is it possible, therefore, to separate the work and the composer of “Der Abschied” and draw a
distinction between the work’s musical content and its author’s personal sufferings?
I think so, yes, not least because the music is not just about grief and suffering. It is very
unclear where this “friend” goes when the “narrator” takes his leave of him, for all that the
text states that “fortune did not smile on me in this world”. Is it a farewell for good? A fare-
well from life? The words seem to point unequivocally in this direction, but as with many
great works of music the music, takes us in a very different direction with its very specific
mood and atmosphere. And to my mind this isn’t just grief or despair. The final passage,
with its harps and celesta and its repetition of the word “ewig” (for ever), has something
redemptive about it: angels are bearing the soul to Paradise. To that extent I hear consolation
and hope here. True, I also sense a certain melancholy but basically I feel relaxed, reassured
and liberated after the final notes of “Der Abschied”.
ExtAse et MéLAncoLie
J O N AS K AU F M A N N E N CO N V E R SAT I O N AV E C T H O M AS VO I GT
Te souviens-tu de la première fois où tu as entendu Le Chant de la terre ?
Et comment ! C’était le disque de Klemperer avec Fritz Wunderlich et Christa Ludwig. J’en
ai été tellement bouleversé que je me suis aussitôt procuré la partition et ai essayé de chanter
la partie de ténor.
Tu avais quel âge ?
Une vingtaine d’années, je venais de commencer mes études musicales. Je me suis
jeté de toute mon âme dans la « Chanson à boire de la douleur de la terre » avec en tête
l’interprétation grandiose de Wunderlich – et au bout d’une seule page ma voix était déjà
complètement enrouée. Ce n’est vraiment pas de la musique pour débutants ! Il m’a fallu
beaucoup d’années avant d’être capable de chanter la « Chanson à boire » de manière
satisfaisante tout en gardant assez de réserves pour les deux lieder pour ténor suivants. Ce
morceau est vraiment extrême. Mahler a illustré l’ivresse du narrateur par une débauche
orchestrale où on a vite fait de se noyer. À partir du passage avec le singe, quand les vagues
de l’orchestre montent de plus en plus haut, le soliste a intérêt à savoir comment garder la
tête hors de l’eau. Mais quand il sait, c’est l’extase à chaque fois.
Mahler a écrit Le Chant de la terre pour deux voix et orchestre : trois lieder pour voix aiguë de
ténor et trois lieder pour voix grave, soit alto/mezzo-soprano soit baryton. Qu’est-ce qui t’a poussé
à chanter pour la première fois les six lieder ?
En concert, je me suis souvent demandé pourquoi deux chanteurs étaient nécessaires pour
ces six lieder. Bien sûr, il y a de forts contrastes entre les morceaux et une différence notable
de registre vocal, mais je me suis dit qu’il serait malgré tout intéressant de chanter le tout, du
début à la fin. En plus, j’adore les lieder pour voix grave et j’ai souvent envié mes partenaires
baryton ou mezzo en concert, surtout pour le dernier morceau, « L’Adieu ». L’idée de chanter
un jour les six lieder était là. J’ai mis longtemps à franchir le pas parce que les lieder pour
ténor sont déjà à eux seuls tellement difficiles. Mais la « terreur » qu’ils m’inspiraient a fini
par s’estomper et, à partir de ce moment, la tentation de chanter aussi les lieder pour baryton
n’a cessé de grandir.
Plus d’une heure de chant non-stop, c’est un vrai marathon.
Chanter le Voyage d’hiver ou un récital de lieder variés n’est pas non plus une sinécure. Dans Le
Chant de la terre, il y a plusieurs phases de repos pour la voix, pendant les préludes et surtout
pendant la marche funèbre de « L’Adieu ». Ce n’est donc pas comme si on chantait non-stop. Et
certains actes d’opéra sont au moins aussi éprouvants. Le deuxième acte du Parsifal de Wagner,
par exemple.
Comment décrirais-tu les différences entre les lieder pour ténor et ceux pour baryton ?
Mis à part la section centrale plus animée et expressive de « De la beauté », les lieder pour
baryton sont stylistiquement plutôt introvertis, ceux pour ténor plutôt extravertis. Pour ce
qui est des exigences vocales, on doit prendre garde à ce que la voix ne reste pas « bloquée »
sur les aigus dans les lieder pour ténor ; dans les lieder pour baryton, c’est avant tout la
fluidité de la voix qui compte, la grande ligne musicale.
Ton timbre de voix a souvent été qualifié de « barytonal » et tu as un jour chanté le Commandeur
dans le finale de Don Giovanni à la place d’un collègue indisposé – le registre des lieder pour
baryton ne devrait donc pas te poser trop de problèmes.
Ce n’est pas facile, mais quand je pense que Renata Scotto a comparé ma voix à un violoncelle,
j’espère que mes collègues mezzo-sopranos et barytons me pardonneront de chasser sur leurs
terres. Et puis, l’opportunité de réaliser cette « excursion » en compagnie de la Philharmonie
de Vienne dans la salle du Musikverein... ! C’est à la fois un défi considérable et un immense
honneur.
L’enregistrement s’est déroulé dans la Grande Salle du Musikverein de Vienne, fameuse pour son
acoustique exceptionnelle.
Je crois qu’un des secrets de cette acoustique tient au fait qu’il y a toute une cavité sous
l’ensemble de la scène et du parterre de la Grande Salle, et que celle-ci agit comme une caisse
de résonance supplémentaire.
Mahler a qualifié Le Chant de la terre de « symphonie ». Quelle conséquence cela a-t-il pour
les chanteurs ?
Ce ne sont pas des lieder avec accompagnement d’orchestre, mais un dialogue entre
l’orchestre et les chanteurs. On construit une grande maison ensemble, sur un pied d’égalité,
mais sans que les rôles soient strictement répartis. Ce que le chanteur a entamé est souvent
poursuivi par l’orchestre, et vice-versa.
Mahler a écrit que Le Chant de la terre était ce qu’il avait fait « de plus personnel ». Qu’a-t-il
voulu dire par là ?
Je pense que la composition a été pour lui essentiellement un « travail de deuil ». Peu avant, sa
fille Maria Anna est morte de la diphtérie ; elle avait quatre ans. Puis sa démission forcée du
poste de directeur de l’Opéra de Vienne, et enfin le diagnostic d’une grave maladie cardiaque
– dans un pareil contexte, on comprend pourquoi le dernier lied s’intitule « L’Adieu » et
contient une marche funèbre.
Cela a-t-il une influence sur ta manière d’aborder l’œuvre en tant qu’interprète ?
Le contexte biographique d’une œuvre est certainement plus important pour les
journalistes et les musicologues que pour les interprètes. En tant qu’interprète, je m’efforce
de communiquer les émotions que véhicule la musique. La genèse d’une composition
m’intéresse, évidemment. Mais quand je chante « L’Adieu », je n’ai pas envie de signaler
au public en levant l’index : « Là, il parle de la mort de sa fille ! » J’essaie plutôt de repenser
aux moments difficiles que j’ai moi-même vécus pour trouver comment exprimer ce que
contient cette musique.
On peut donc séparer œuvre et compositeur, contenu musical et souffrance personnelle, même
dans le cas d’un morceau comme « L’Adieu » ?
Je pense que oui, d’autant plus que cette musique n’est pas que chagrin et douleur. Cet ami
qui s’en va, auquel « le bonheur n’a pas souri sur cette terre » et à qui le « narrateur » fait ses
adieux, on ne sait pas très bien où il va. Est-ce un adieu pour toujours, un adieu à la vie ? C’est
ce que le texte semble suggérer. Mais, comme dans beaucoup de grandes œuvres musicales,
la musique crée une atmosphère bien spécifique. Et pour moi, l’atmosphère n’est pas faite ici
que de chagrin et de désespoir. Le dernier passage, avec harpes, glockenspiel et la répétition
du mot « ewig » (éternellement), a quelque chose de rédempteur : les anges escortent l’âme
au paradis. En ce sens, j’associe à cette fin un sentiment de réconfort et d’espoir. Même si je
perçois une certaine mélancolie, après les dernières notes de « L’Adieu » je me sens avant
tout détendu, apaisé et libéré.
1 DA S TR I N KLI E D VO M JA M M E R D E R E R D E
Schon winkt der Wein im goldnen Pokale.
Doch trinkt noch nicht, erst sing ich euch
ein Lied!
Das Lied vom Kummer soll auflachend in die Seele
euch klingen.
Wenn der Kummer naht, liegen wüst die Gärten
der Seele,
welkt hin und stirbt die Freude, der Gesang.
Dunkel ist das Leben, ist der Tod.
Herr dieses Hauses!
Dein Keller birgt die Fülle des goldenen Weins!
Hier, diese Laute nenn ich mein!
Die Laute schlagen und die Gläser leeren,
das sind die Dinge, die zusammenpassen.
Ein voller Becher Weins zur rechten Zeit
ist mehr wert als alle Reiche dieser Erde!
Dunkel ist das Leben, ist der Tod.
Das Firmament blaut ewig, und die Erde
wird lange fest stehn und aufblühn im Lenz.
Du aber, Mensch, wie lang lebst denn du?
Nicht hundert Jahre darfst du dich ergötzen
an all dem morschen Tande dieser Erde!
Seht dort hinab! Im Mondschein auf den Gräbern
hockt eine wild-gespenstische Gestalt.
Ein Aff’ ist’s! Hört ihr, wie sein Heulen
hinausgellt in den süßen Duft des Lebens!
Jetzt nehmt den Wein! Jetzt ist es Zeit, Genossen!
Leert eure goldnen Becher zu Grund!
Dunkel ist das Leben, ist der Tod.
TH E D R I N KI N G SO N G O F E A RTH ’ S SO R ROW
Wine is already beckoning in the golden goblet.
But do not drink yet: first I will sing you a song!
The song of grief shall sound, laughing,
in your soul.
When sorrow approaches, the gardens of the soul
lie withered, joy and song fade and die.
Dark is life, dark is death.
Master of the house,
your cellar holds its fill of golden wine!
Here, I call this lute mine!
To strike the lute and drain the glasses,
these are things which consort well.
A full goblet of wine at the right time
is worth more than all the kingdoms of this earth!
Dark is life, dark is death.
The sky is eternally blue, and the earth
will long endure and bloom in springtime.
But thou, O man, how long dost thou live?
Not a hundred years canst thou enjoy
all the rotting baubles of this earth!
Look down there! In the moonlight,
on the graves squats a wild, spectral figure.
It is an ape! Hear how his howls
pierce the sweet scent of life!
Now take the wine! Now, friends, it is time!
Drain your golden goblets to the dregs!
Dark is life, dark is death.
CHANSON À BOIRE DE L A DOULEUR DE L A TERRE
Déjà le vin scintille dans la coupe d’or.
Mais ne buvez pas avant que je vous chante
une chanson !
Le chant du souci chantera gaiement en votre âme.
Quand le souci approche, les jardins de l’âme
sont déserts,
joie et chansons se fanent et meurent.
Sombre est la vie, sombre est la mort.
Maître de cette maison,
ta cave déborde de vins dorés !
Ce luth-là, je le déclare mien !
Jouer du luth et vider les verres,
voilà les choses qui vont ensemble.
Une coupe pleine de vin au bon moment
vaut plus que tous les biens de cette terre !
Sombre est la vie, sombre est la mort.
Le firmament est d’un bleu éternel,
et la terre restera la même et fleurira au printemps.
Mais toi, Homme, combien de temps vivras-tu ?
Tu ne profiteras même pas cent ans
de toutes les vanités pourrissantes de la terre !
Regardez là-bas ! Au clair de lune, sur les tombes,
une forme accroupie, sauvage et fantomatique.
C’est un singe ! Écoutez comme son
ricanement retentit
parmi les douces brises de la vie !
Maintenant, buvez votre vin ! Il est temps, amis !
Videz vos coupes d’or jusqu’à la lie !
Sombre est la vie, sombre est la mort.
2 D E R E I N SA M E I M H E R B S T
Herbstnebel wallen bläulich überm See;
vom Reif bezogen stehen alle Gräser.
Man meint, ein Künstler habe Staub von Jade
über die feinen Blüten ausgestreut.
Der süße Duft der Blumen ist verflogen;
ein kalter Wind beugt ihre Stengel nieder.
Bald werden die verwelkten goldnen Blätter
der Lotosblüten auf dem Wasser ziehn.
Mein Herz ist müde. Meine kleine Lampe
erlosch mit Knistern, es gemahnt mich an den Schlaf.
Ich komm zu dir, traute Ruhestätte!
Ja, gib mir Ruh. Ich hab Erquickung not!
Ich weine viel in meinen Einsamkeiten.
Der Herbst in meinem Herzen währt zu lange.
Sonne der Liebe, willst du nie mehr scheinen,
um meine bittern Tränen mild aufzutrocknen?
3 VO N D E R J U G E N D
Mitten in dem kleinen Teiche
steht ein Pavillon aus grünem
und aus weißem Porzellan.
Wie der Rücken eines Tigers
wölbt die Brücke sich aus Jade
zu dem Pavillon hinüber.
In dem Häuschen sitzen Freunde,
schön gekleidet, trinken, plaudern,
manche schreiben Verse nieder.
Ihre seidnen Ärmel gleiten
rückwärts, ihre seidnen Mützen
hocken lustig tief im Nacken.
TH E SO LITA RY O N E I N AUTU M N
Autumn mists drift blue over the lake.
Every blade of grass stands covered with rime.
It is as if an artist had strewn jade dust
over the delicate blossoms.
The flowers’ sweet fragrance has faded.
A cold wind bows down their stems.
Soon the withered golden petals
of the lotus flowers will be floating on the water.
My heart is weary. My little lamp
has sputtered out: it suggests sleep to me.
I come to you, beloved resting place!
Yes, give me peace: I am in need of solace!
I weep much in my solitude.
The autumn in my heart persists too long.
Sun of love, will you never shine again
and tenderly dry my bitter tears?
YO UTH
In the middle of the little pool
stands a pavilion of green
and white porcelain.
Like a tiger’s back,
the bridge of jade
arches over to the pavilion.
In the little house sit friends,
finely dressed, drinking, chatting,
several writing verses.
Their silk sleeves fall back,
their silk caps perch gaily
on the back of their necks.
LE SO LITA I R E E N AUTO M N E
Les brumes bleues de l’automne flottent sur le lac.
Tous les brins d’herbe sont couverts de givre.
On dirait qu’un artiste a répandu une poudre de jade
sur les fleurs délicates.
Le doux parfum des fleurs s’est évanoui.
Un vent glacé courbe leurs tiges.
Bientôt les pétales dorés mais fanés
des fleurs de lotus flotteront sur l’eau.
Mon cœur est fatigué. Ma petite lampe
s’est éteinte en grésillant et me dit de dormir.
Je viens à toi, cher lieu de repos !
Oui, donne-moi le repos. J’en ai tellement besoin !
Longtemps je pleure dans ma solitude.
L’automne de mon cœur dure depuis trop longtemps.
Soleil de l’amour, ne brilleras-tu plus jamais
pour sécher tendrement mes larmes amères ?
D E L A J EU N E SS E
Au milieu du petit étang
se dresse un pavillon de verte
et blanche porcelaine.
Comme le dos d’un tigre,
un pont de jade se courbe
jusqu’au pavillon.
Dans la petite maison, des amis
bien habillés boivent et bavardent,
certains écrivent des vers.
Leurs manches de soie sont retroussées,
leurs bonnets de soie retombent
élégamment sur la nuque.
 Auf des kleinen Teiches stiller
Wasserfläche zeigt sich alles
wunderlich im Spiegelbilde.
Alles auf dem Kopfe stehend
in dem Pavillon aus grünem
und aus weißem Porzellan.
Wie ein Halbmond scheint die Brücke,
umgekehrt der Bogen. Freunde,
schön gekleidet, trinken, plaudern.
4 VO N D E R SCH Ö N H E IT
Junge Mädchen pflücken Blumen,
pflücken Lotosblumen an dem Uferrande.
Zwischen Büschen und Blättern sitzen sie,
sammeln Blüten in den Schoß und rufen
sich einander Neckereien zu.
Goldne Sonne webt um die Gestalten,
spiegelt sie im blanken Wasser wider.
Sonne spiegelt ihre schlanken Glieder,
ihre süßen Augen wider.
Und der Zephir hebt mit Schmeichelkosen
das Gewebe
ihrer Ärmel auf, führt den Zauber
ihrer Wohlgerüche durch die Luft.
O sieh, was tummeln sich für schöne Knaben
dort an dem Uferrand auf mut’gen Rossen?
Weithin glänzend wie die Sonnenstrahlen,
schon zwischen dem Geäst der grünen Weiden
trabt das jungfrische Volk einher!
Das Ross des einen wiehert fröhlich auf
und scheut und saust dahin,
über Blumen, Gräser wanken hin die Hufe,
sie zerstampfen jäh im Sturm die
hingesunkne Blüte.
On the calm surface of the little pool
everything is strangely reflected
in a mirror image.
Everything is standing on its head
in the pavilion of green
and white porcelain.
The bridge stands like a half-moon,
its arc upside down. Friends,
finely dressed, are drinking and chatting.
B E AUT Y
Young girls are picking flowers,
plucking lotus flowers on the river bank.
They sit amid the bushes and leaves,
gathering blossoms in their laps,
and calling teasingly to each other.
The golden sun plays round their forms,
reflecting them in the clear water.
The sun mirrors their slender limbs
and their sweet eyes,
and the breeze caressingly lifts
the fabric of their sleeves
and carries the magic of their perfume through the air.
But see what handsome lads are frolicking
on spirited horses there on the river bank,
gleaming from afar like the sun’s rays!
Now the sturdy young men are cantering
between the branches of the green willows!
The horse of one of them whinnies joyfully,
shies and plunges away
with flying hooves over flowers and grass,
heedlessly trampling the fallen blossoms
in its wild career.
Sur le petit étang, sur son eau calme,
tout se reflète merveilleusement
comme dans un miroir.
Tout est la tête en bas
dans le pavillon de verte
et blanche porcelaine.
Comme une demi-lune voici le pont,
son arche sens dessus dessous. Des amis
bien habillés boivent et bavardent.
D E L A B E AUTÉ
Des jeunes filles cueillent des fleurs,
des fleurs de lotus au bord de la rivière.
Entre buissons et feuilles elles sont assises,
elles amassent des fleurs sur leurs genoux
et se lancent des plaisanteries.
Le soleil d’or brille sur leur corps
et projette leur reflet dans l’eau claire.
Le soleil fait miroiter leurs membres frêles,
leurs doux yeux.
Et le zéphyr gonfle tendrement leurs manches,
emportant la magie
de leur parfum à travers les airs.
Oh ! regardez, qui sont ces beaux garçons
là-bas, au bord de l’eau sur de braves destriers ?
Étincelant au loin comme rayons de soleil
parmi les branches des saules verts,
les gais jeunes gens approchent !
Le cheval de l’un d’eux hennit joyeusement,
hésite et repart en flèche,
foulant fleurs et herbes de ses sabots.
Une tempête ! Il piétine les pétales tombés.
 Hei! Wie flattern im Taumel seine Mähnen,
dampfen heiß die Nüstern!
Goldne Sonne webt um die Gestalten,
spiegelt sie im blanken Wasser wider.
Und die schönste von den Jungfraun
sendet lange Blicke ihm der Sehnsucht nach.
Ihre stolze Haltung ist nur Verstellung:
In dem Funkeln ihrer großen Augen,
in dem Dunkel ihres heißen Blicks
schwingt klagend noch die Erregung ihres
Herzens nach.
5 D E R TRU N KE N E I M FRÜ H LI N G
Wenn nur ein Traum das Leben ist,
warum denn Müh’ und Plag’?
Ich trinke, bis ich nicht mehr kann,
den ganzen lieben Tag!
Und wenn ich nicht mehr trinken kann,
weil Kehl’ und Seele voll,
so tauml’ ich bis zu meiner Tür
und schlafe wundervoll!
Was hör ich beim Erwachen? Horch!
Ein Vogel singt im Baum.
Ich frag ihn, ob schon Frühling sei,
mir ist als wie im Traum.
Der Vogel zwitschert: Ja!
Der Lenz ist da, sei kommen über Nacht!
Aus tiefstem Schauen lauscht’ ich auf,
der Vogel singt und lacht!
Hey! See how its mane flutters in frenzy,
how hotly its nostrils steam!
The golden sun plays round their forms,
reflecting them in the clear water.
And the loveliest of the maidens
follows him with looks of longing.
Her proud beauty is but a pose.
In the sparkle of her big eyes
and the darkness of their passionate glance
the tumult in her heart surges plaintively
towards him.
TH E D RU N K A R D I N S P R I N G
If life is but a dream,
why then is there toil and care?
I drink till I can drink no more,
the whole livelong day!
And when I can drink no more,
since gullet and soul are full,
then I stagger to my door
and sleep wonderfully.
What do I hear on waking? Hark!
A bird is singing in the tree.
I ask it if it is Spring already;
to me it is like a dream.
The bird twitters: Yes!
Spring is here, it came overnight!
I listen in deepest wonder;
the bird sings and laughs.
Ah ! Comme sa crinière vole au vent
et un souffle brûlant sort de ses naseaux !
Le soleil d’or brille sur leur corps
et projette leur reflet dans l’eau claire.
Et la plus belle des jeunes filles
suit le cavalier de son regard nostalgique.
Le fier maintien de la belle n’est que façade :
dans le feu de ses grands yeux,
dans la nuit de ses regards brûlants,
son cœur douloureux l’appelle.
L’ H O M M E I V R E AU P R I NTE M P S
Si la vie n’est qu’un rêve,
pourquoi fatigue et peine ?
Je bois jusqu’à n’en plus pouvoir,
tout au long de l’aimable jour !
Et quand je ne peux plus boire
car corps et âme sont rassasiés,
je me dirige en titubant vers ma porte
et dors merveilleusement !
Qu’entends-je quand je m’éveille ? Écoutez !
Un oiseau chante dans l’arbre.
Je lui demande si c’est déjà le printemps,
il me semble que je rêve.
L’oiseau gazouille : Oui !
Le printemps est là, il est venu en une nuit !
Avec une attention profonde, je l’écoute,
l’oiseau chante et rit !
 Ich fülle mir den Becher neu
und leer’ ihn bis zum Grund
und singe, bis der Mond erglänzt
am schwarzen Firmament!
Und wenn ich nicht mehr singen kann,
so schlaf ich wieder ein.
Was geht mich denn der Frühling an?
Lasst mich betrunken sein!
6 D E R A B SCH I E D
Die Sonne scheidet hinter dem Gebirge,
in alle Täler steigt der Abend nieder
mit seinen Schatten, die voll Kühlung sind.
O sieh! Wie eine Silberbarke schwebt
der Mond am blauen Himmelssee herauf.
Ich spüre eines feinen Windes Wehn
hinter den dunklen Fichten!
Der Bach singt voller Wohllaut The stream sings melodiously through
durch das Dunkel.
Die Blumen blassen im Dämmerschein.
Die Erde atmet voll von Ruh und Schlaf.
Alle Sehnsucht will nun träumen.
Die müden Menschen gehn heimwärts,
um im Schlaf vergess’nes Glück
und Jugend neu zu lernen!
Die Vögel hocken still in ihren Zweigen.
Die Welt schläft ein!
Es wehet kühl im Schatten meiner Fichten.
Ich stehe hier und harre meines Freundes.
Ich harre sein zum letzten Lebewohl.
I fill my glass afresh
and drain it to the dregs
and sing until the moon
shines out in the black sky.
And when I can sing no more,
I go off to sleep again.
For what is Spring to me?
Let me get drunk!
TH E FA R EWE LL
The sun is setting behind the mountains.
In every valley evening is falling
with its shadows, full of coolness.
Look! The moon is floating upwards,
like a silver ship, on the blue lake of heaven.
I sense a soft breeze stirring
behind the dark pines.
the darkness,
the flowers turn pale in the twilight.
The earth breathes deeply in rest and sleep.
All longings now turn to dreaming.
Weary mortals plod homeward
to find again in sleep
forgotten joys and youth.
The birds roost silently in their branches.
The world is falling asleep.
There is a cool breeze in the shadow of my pines.
I stand here, waiting for my friend,
waiting to bid him a last farewell.
Je remplis mon verre encore une fois
et le vide jusqu’au fond
et chante jusqu’à ce que la lune
brille au noir firmament.
Et quand je ne peux plus chanter,
je me rendors.
Que m’importe le printemps ?
Laissez-moi être ivre !
L‘A D I EU
Le soleil plonge derrière les montagnes.
Sur les vallées tombent le soir
et ses ombres pleines de fraîcheur.
Vois ! Comme une barque d’argent
la lune flotte sur la mer bleue du ciel.
Je sens une tendre brise souffler
derrière les sombres pins !
Le ruisseau chante joliment dans l’ombre.
Les fleurs pâlissent dans le crépuscule.
La terre respire et se gorge de repos et de sommeil.
Tous les désirs sont désormais changés en rêves,
et les gens fatigués rentrent chez eux
pour trouver dans le sommeil un bonheur oublié
et apprendre à redevenir jeune !
Les oiseaux se blottissent, silencieux,
sur les branches.
Le monde s’endort.
Il passe une brise fraîche à l’ombre de mes pins.
Je suis là, j’attends mon ami.
Je l’attends pour un dernier adieu.
 Ich sehne mich, o Freund, an deiner Seite
die Schönheit dieses Abends zu genießen.
Wo bleibst du? Du lässt mich lang allein!
Ich wandle auf und nieder mit meiner Laute
auf Wegen, die von weichem Grase schwellen.
O Schönheit! O ewigen Liebens, Lebens
trunkne Welt!
Er stieg vom Pferd und reichte ihm den Trunk
des Abschieds dar. Er fragte ihn, wohin
er führe, und auch, warum es müsste sein.
Er sprach, seine Stimme war umflort:
Du, mein Freund,
mir war auf dieser Welt das Glück nicht hold!
Wohin ich geh? Ich geh, ich wandre in die Berge.
Ich suche Ruhe für mein einsam Herz.
Ich wandle nach der Heimat, meiner Stätte.
Ich werde niemals in die Ferne schweifen.
Still ist mein Herz und harret seiner Stunde.
Die liebe Erde allüberall blüht auf im Lenz Everywhere the dear earth blossoms forth in Spring
und grünt
aufs Neu! Allüberall und ewig blauen licht
die Fernen!
Ewig, ewig…
Song texts taken from Hans Bethge’s collection Die chinesische Flöte (The Chinese Flute),
based on poems by Li-Tai-Po (tr. 1, 3, 4, 5), Tschang-Tsi (tr. 2), Meng Hao-Jan & Wang-Wei (tr. 6)
German text and translations printed by kind permission of Universal Edition, Vienna
English translation © 1993 The Estate of Lionel Salter · French translation © Decca Music Group Ltd, London
My friend, I long to savour the beauty
of this evening at your side.
Where do you linger? You have left me alone so long!
I wander to and fro with my lute
on paths swelling with soft grass.
O beauty! O world eternally intoxicated
with love and life!
He dismounted from his horse and handed him
the stirrup cup. He asked him where
he was going, and also why it had to be.
He spoke, and his voice was veiled: O my friend,
fortune did not smile on me in this world!
Where am I going? I shall wander in the mountains,
seeking peace for my lonely heart.
I shall journey to my native land, to my home.
I shall never stray abroad.
My heart is still and awaits its hour.
and grows green again!
Everywhere and for ever distant horizons
gleam blue.
For ever, for ever…
Recorded at the Golden Hall of the
Vienna Musikverein, June 16–22, 2016
Recording Producer: Christopher Alder
Recording Engineer: Philip Krause
Assistant Engineers: Ina Nikolow, Hannes Rois
Executive Producer: Tessa Fanelsa
J’ai tant envie, ami, à tes côtés
de partager la beauté de ce soir.
Où es-tu ? Tu me laisses seul si longtemps !
J’erre de-ci de-là, avec mon luth,
sur des sentiers riches d’une herbe douce.
Ô beauté ! Ô monde à jamais ivre d’amour et de vie !
Il descendit de cheval et lui donna
la coupe de l’adieu. Il lui demanda où
il allait et pourquoi c’était impératif.
Il parla, et sa voix était voilée : Ô mon ami,
sur cette terre, le bonheur ne m’a pas souri !
Où vais-je ? Je vais, je vais errer dans les montagnes.
Je cherche le repos pour mon cœur solitaire.
Je chemine vers mon pays, mon refuge.
Pour moi, plus jamais d’horizons lointains.
Calme est mon cœur, et il attend son heure.
Partout, la terre bien-aimée fleurit au printemps
et verdit
de nouveau ! Partout et éternellement, l’horizon
sera bleu !
Éternellement, éternellement…
Photos: Harald Hoffmann © Sony Music Entertainment
Cover Image: Gustav Klimt,
Buchenwald I, c. 1902, © akg-images
Cover Artwork: Dirk Rudolph
Design: Gabriele Wilson
Booklet Editors: texthouse
 L E ONCAVA L LO:
PAG L IACC I
M ASCAG NI: VER DI: BEET H OVEN:
CAVA L L E RIA RUSTICANA L A FO R ZA DEL DEST INO F IDELIO
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T H E P UCCI N I A L BUM FÜR MIC H

AU D I O V I DE O

T H E V ERD I AL B U M SCHUBE RT: W I N TE R E I SE D OLC E V ITA

A N E V E NING PUCCINI: “ MY ITALY” – A MUS IC

WITH P UCC INI MANO N LESCAUT DO CUMENTARY PR ES ENT ED
BY JO NAS K AUF MANN
“ DO LCE VITA” IN CO NCERT