Massenmedien haben einen großen Einfluss auf die öffentliche Meinung, sie informieren und machen politische Beteiligung
möglich. Der Einzelne kann politische Entscheidungen nur treffen, wenn er umfassend(широко) informiert ist,
unterschiedliche Meinungen kennenlernen und gegeneinander abwägen kann. Das Grundgesetz garantiert in Artikel 5 das
Recht der freien Meinungsäußerung, die Pressefreiheit und das Recht, sich aus allgemein zugänglichen Quellen zu
informieren. Eine Zensur gibt es nicht. Eine große Zahl von Medien kämpft um die Aufmerksamkeit des Publikums. Die
Vielfalt der Meinungen ist gegeben, der Pluralismus der Information vorhanden(иметь место). Die Presse befindet sich nicht
in der Hand von Regierungen oder Parteien, sondern wird von privatwirtschaftlich(частный) geführten
Medienunternehmen(медиа предприятие) verantwortet. Allein die tägliche Auflage(издание) der Tageszeitungen beträgt
rund 23 Millionen Exemplare; die Zahl der in Deutschland durchschnittlich zu empfangenden Fernsehprogramme liegt bei
über 70 pro Haushalt; insgesamt gibt es, einschließlich(включая) etlicher Pay-TV-Angebote, fast 400 Programme. Rund 230
Hörfunkprogramme ergänzen das Angebot.
Ihre Informationen erhalten die Massenmedien über Nachrichtenagenturen(информационное агентство) des In- und
Auslands, über Pressestellen(пресс-служба, пресс-бюро) von staatlichen Institutionen und privaten Organisationen und
Unternehmen sowie durch eigene Korrespondenten im In- und Ausland und direkte Recherche. Die größte deutsche
Nachrichtenagentur, die Deutsche Presse-Agentur (dpa), ist nach Reuters, der französischen Agence France-Presse (AFP)
[a'ʒãs frãs'prɛs] und der US-amerikanischen Associated Press [ə'soʊʃɪeɪtɪd -] die Nummer vier der global
agierenden(действующий) Nachrichtenagenturen.
In Deutschland sind die Behörden zur Auskunft gegenüber Journalisten verpflichtet. Der Regierungssprecher (=пресс-
секретарь федерального правительства ФРГ) informiert die Presse und die Öffentlichkeit über die Politik der
Bundesregierung. Er kommt zur Presse und nicht umgekehrt. Dies unterstreicht die Unabhängigkeit der Presse von den
Behörden. Dasselbe gilt auch für Pressekonferenzen, die der Bundeskanzler und die Bundesminister zusammen mit der
Bundespressekonferenz (=Федеральный союз работников прессы (Федеральная пресс-конференция))
abhalten(проводить).
In Berlin, das zu den zehn Top-Medienstädten weltweit gehört, arbeiten 900 akkreditierte Parlamentskorrespondenten und
400 Auslandskorrespondenten aus 60 Staaten.
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Sonntagszeitungen wie „Bild am Sonntag“, „Welt am Sonntag“, „Sonntag Aktuell“ und „Frankfurter Allgemeine
Sonntagszeitung“. Für die in Deutschland lebenden Ausländer liefern zahlreiche fremdsprachige Zeitungen besondere
Deutschland-Ausgaben.
Auch der deutsche Zeitschriftenmarkt ist breit gefächert(уложенный стопками): Einschließlich aller Fachzeitschriften werden
fast 10.000 Titel angeboten. Der Bereich der Fachzeitschriften ist bezogen auf die Titelzahl mit 3637 der stärkste, die
Publikumszeitschriften folgen mit rund 2340 Titeln. Neben den Nachrichtenmagazinen zählen dazu vor allem die
Programmzeitschriften, die aktuellen Illustrierten wie "Stern" und "Bunte" sowie die Frauenzeitschriften. Immer mehr Leser
gewinnen auch so genannte Special-Interest-Zeitschriften, die sich an Leser mit einem bestimmten Interessengebiet wenden.
Hinzu kommen konfessionelle Blätter, mehr als 2.300 Kundenzeitschriften und Anzeigenblätter. Ein Drittel des
Zeitschriftenmarkts entfällt auf Publikationen der Organisationen und Verbände (Die "ADAC-Motorwelt" des Allgemeinen
Deutschen Automobilclubs ist mit rund 13 Millionen Exemplaren das auflagenstärkste Blatt).
Die Tageszeitungen büßen (терять, утрачивать) seit 15 Jahren regelmäßig durchschnittlich 1,5 bis 2 Prozent ihrer bezahlten
gedruckten Auflage ein. Zur Meinungsbildung trägt auch das Internet in nicht unerheblichem(несущественный,
незначительный) Umfang bei. Besonders erwähnenswert(значительный) sind die Internet-Plattformen der Zeitungen,
Newsletter, ein umfangreiches Angebot an weiterführenden Hintergrundinformationen und vor allem auch der Zugang zu
Archiven. Die Digitalisierung der Medienwelt hat das Mediennutzungsverhalten signifikant( существенный, значительный)
verändert. 55,6 Millionen Deutsche über 14 Jahre (79 Prozent) sind heute online. Jeder Internetnutzer war 2014 an 5,9 Tagen
wöchentlich im Netz und verbrachte täglich rund 166 Minuten online (gerechnet auf die Gesamtbevölkerung: 111 Minuten);
jeder Zweite surft inzwischen mobil. Zudem ist gut die Hälfte aller Internetnutzer Mitglied einer privaten Community.
Das Angebot der öffentlich-rechtlichen(общественно-правовой) Fernsehsender und Hörfunkanstalten im Internet stellt
ebenfalls eine deutliche Bereicherung an Informationen und ein weiteres Angebot zur Meinungsbildung dar.
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Auslandsberichterstattung verfügen ARD und ZDF über weltweite Korrespondentennetze und in vielen Ländern über eigene
Studios.
Die Dritten Programme des Fernsehens werden von den ARD-Anstalten über Satellit(спутник) und Kabel ausgestrahlt. Eine
besondere Bedeutung haben diese Programme für Bildung und Erziehung. Jeder ARD-Sender produziert mehrere
zielgruppenorientierte Hörfunkprogramme. Insgesamt umfasst das Angebot der öffentlich-rechtlichen Sender derzeit mehr
als 50 deutschsprachige Hörfunkprogramme. Spezielle Sendungen für ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger werden in
den jeweiligen Sprachen ausgestrahlt.
Die Ausgaben der öffentlich-rechtlichen Sender werden in erster Linie aus den Gebühren der Hörer und Zuschauer gedeckt.
Der monatliche Rundfunkbeitrag beträgt 17,50 Euro. ARD und ZDF sind außerdem auf die Erträge aus der Werbung
angewiesen. Die Werbezeiten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sind jedoch im Gegensatz zu denen des privaten
Rundfunks und Fernsehens stark eingeschränkt.
Privatsender
Konkurrenz bekamen die öffentlich-rechtlichen Anstalten ab 1984, als SAT.1 aus Mainz als erster deutscher
privatwirtschaftlich finanzierter TV-Sender startete. Im gleichen Jahr begann auch RTL plus Deutschland (jetzt RTL) seine
Sendungen auszustrahlen. Weitere private Sender kamen dazu, ebenso Pay-TV. Die Sendungen der privaten Fernsehsender
werden über Kabel und Satellit verbreitet. Die privatwirtschaftlich finanzierten Fernsehsender werden von Firmenkonsortien
betrieben, an denen vor allem Medienkonzerne beteiligt sind. Im Gegensatz zu den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten
finanzieren sich die privaten Hörfunk- und Fernsehunternehmen durch Werbeeinnahmen oder durch Gebühren, die die
Zuschauer für empfangene Sendungen zahlen (Pay-TV).
Die Zahl der privaten Hörfunksender ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Während es 1991 erst etwa 100
private Radiostationen gab, wurden 2016 bereits 236 Sender gezählt, die mindestens 500.000 Hörer erreichen. Der private
Hörfunk darf laut Bundesverfassungsgericht ebenso wenig wie die öffentlich-rechtlichen Anstalten einseitig auf die
öffentliche Meinungsbildung Einfluss nehmen. Im Programm muss ein „Grundstandard an Meinungsvielfalt“ gewährleistet
(гарантировать, обеспечивать)sein.