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Wiener Medizinische Wochenschrift

Wien Med Wochenschr (2005) 155/19–20: 436–443 Printed in Austria


DOI 10.1007/s10354-005-0218-9

Schilddrüse und Herzkreislaufsystem


Hans-Jürgen Gallowitsch
Abteilung für Nuklearmedizin und Endokrinologie, PET/CT Zentrum Klagenfurt, Landeskrankenhaus Klagenfurt, Österreich

Eingegangen am 1. Juli 2005, angenommen nach Revision am 7. September 2005


© Springer-Verlag 2005

Thyroid and Cardiovascular System sind als Anpassung an die erhöhten metabolischen Be-
dürfnisse der peripheren Organe zu verstehen und mün-
Summary. The cardiocirculatory changes in hyperthy- den letztlich in einer gesteigerten Perfusion der periphe-
roidism seem to be an accommodation to the increased ren Gewebe. Durch den Einfluss erhöhter Schilddrüsen-
metabolic demands and lead to an increased perfusion of hormonkonzentrationen kommt es zu einer Zunahme der
the peripheral tissues. Due to the influence of elevated Kontraktilität und des Schlagvolumens des linken Ventri-
thyroid hormone levels, contractility, stroke volume, rest- kels, von Ruhepuls, Kontraktionsgeschwindigkeit und Re-
ing heart rate, and contraction and relaxation velocity of laxationsgeschwindigkeit. Durch direkte Hormonwirkung
the left ventricle increase. Caused by direct effect on the an den glatten arteriellen Gefäßmuskelzellen wird der sys-
smooth vascular muscle, systemic vascular resistance is temische Gefäßwiderstandes gesenkt, was zu einer Ver-
decreased with the consequence of a diminished afterload minderung der Nachlast und zu einer Verbesserung der
and an increased cardiac efficiency. The activation of the kardialen Effizienz führt. Gleichzeitig kommt es infolge Ak-
renin -angiotensin – aldosteron system and the increased tivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron Systems und
production of erythropoietin additionally lead to an in- durch vermehrte Erythropoetinausschüttung zu einem An-
creased blood volume, which increases cardiac preload stieg des Blutvolumens, welcher gemeinsam mit dem An-
together with the increased venous backflow. stieg des venösen Rückflusses zu einer Zunahme der
Manifest hypothyroidism is characterized by bradycar- Vorlast führt, was wiederum den kardialen Ausstoß weiter
dia and diastolic dysfunction in rest and systolic dysfunc- verstärkt.
tion at stress. Despite a slight increase of diastolic blood Die manifeste Hypothyreose ist gekennzeichnet durch
pressure due to an increased systemic vascular resist- eine Bradykardie sowie eine diastolische Dysfunktion in
ance, blood pressure remains nearly stable because of di- Ruhe sowie eine systolische Dysfunktion unter Belastung.
minished cardiac output. Hypercholesterinaemia and dias- Durch einen Anstieg des systemischen Gefäßwiderstan-
tolic hypertension in hypothyroid patients can lead to the des und einem verminderten kardialer Output wird trotz
development of arteriosclerosis and coronary heart dis- Anstieg des diastolischen Blutdrucks bei einer Verringe-
ease (CHD). rung systolischer Blutdruckwerte der mittlere RR weitge-
Also subclinical hypothyroidism is associated with a hend konstant gehalten. Infolge der Hypercholesterinämie
significantly higher risk for arteriosclerosis and CHD, und der diastolischen Hypertonie wird die Entwicklung ei-
whereas subclinical hyperthyroidism seems to be associ- ner Arteriosklerose und KHK beschleunigt.
ated with an increased mortality for all reasons, especial- Die subklinische oder latente Hypothyreose ist bereits
ly for cardiovascular diseases. mit einem signifikant erhöhtem Risiko für Arteriosklerose
Key words: Hyperthyroidism, hypothyroidism, heart, und KHK assoziiert, während die latente Hyperthyreose
cardiovascular disease. mit einer erhöhten Mortalität für alle Ursachen, aber spe-
ziell für kariovaskuläre Erkrankungen assoziiert zu sein
Zusammenfassung. Die kardiozirkulatorischen Ver- scheint.
änderungen im Rahmen der manifesten Hyperthyreose Schlüsselwörter: Schilddrüsenüberfunktion, Schild-
drüsenunterfunktion, Herz, Herzkreislauferkrankungen.

Korrespondenz: Univ.-Doz. Dr. Hans-Jürgen Gallowitsch, Einleitung


Abteilung für Nuklearmedizin und Endokrinologie, PET/CT
Zentrum Klagenfurt, Landeskrankenhaus Klagenfurt, St. Vei- Die Auswirkungen einer Hyperthyreose auf das Herz-
terstrasse 47, 9020 Klagenfurt, Österreich. Kreislaufsystem wurden bereits 1825 von Parry beschrie-
Fax: +43-463-53823184 ben, der auf den Zusammenhang von Palpitationen mit
E-Mail: H-J.Gallowitsch@lkh-klu.at Vergrößerungen der Schilddrüse hinwies [1]. Neben einer
Gallowitsch, Schilddrüse und Herzkreislaufsystem 437

Ruhetachykardie weisen eine erhöhte Blutdruckampli- ter Effekt auf die Schrittmacheraktivität des Sinusknotens
tude, ausgeprägte Pulsationen der Carotis und der peri- diskutiert [15, 16]. Ungefähr 10–15 % hyperthyreoter Pa-
pheren Pulse, eine hyperkinetische Herzspitze sowie ein tienten entwickeln eine FA. Ein niedriges bTSH allein ist
lauter Herzton klinisch auf das Vorliegen einer Hyperthy- bereits mit einem dreifach höheren Risiko für die Ent-
reose hin. Ob der hyperzirkulatorische Status dabei pri- wicklung einer FA assoziiert [17]. Bei 2007 über 60 jäh-
mär durch Veränderung der peripheren Hämodynamik rigen Patienten, die im Rahmen der Framingham Studie
(vaskuläre Hypothese) [2–14], oder durch eine Steige- untersucht wurden, entwickelten 10 % innerhalb von 10
rung der myokardialen Kontraktilität (myokardiale Hypo- Jahren eine FA. Die kumulative Inzidenz bei Patienten
these) [9, 11]erreicht wird, wird bisher noch kontroversi- mit niedrigem bTSH war mit 28 % deulich höher als bei
ell diskutiert. Patienten mit normalem bTSH (11 %) [17]. Ein ernied-
Die cardiozirkulatorischen Veränderungen in der Hy- rigtes bTSH wurde hierbei als unabhängiger Risikofaktor
pothyreose, wie Bradykardieneigung, Verminderung des für die künftige Entwicklung einer FA identifiziert [17].
kardialen Ausstoßes und der Erhöhung des peripheren Bei thyreostatischer Behandlung innerhalb von 8–10 Wo-
Widerstandes sind gegengesetzt zu den Veränderungen in chen nach Beginn der FA können bis zu 2/3 der Patien-
der Hyperthyreose. Während ursprünglich angenommen ten wieder in den Sinusrhythmus konvertieren, bei The-
wurde, dass es sich bei den latenten Funktionsstörungen rapieverzögerungen über 3 Monate sind Spontankonver-
um eine klinisch kompensierte biochemische Verände- sionen eher selten [18]. Die Konversionsrate ist bei älte-
rung handle, die nicht behandlungsbedürftig sei, wurden ren Patienten (mit und ohne Herzerkrankung) sowie bei
die Langzeitauswirkungen dieser latenten Funktionsstö- langdauernder FA deutlich geringer [19]. Da sich der Ka-
rungen erst in den letzten Jahren systematisch untersucht techolaminmetabolismus und die cardiovaskuläre Adre-
und erkannt. nalinempfindlichkeit nicht wesentlich von Gesunden un-
terscheiden [20–27], dürfte die gesteigerte Häufigkeit
Manifeste Hyperthyreose von FA eher die Folge einer vegetativen Dysbalance als
einer adrenergen Hyperaktivität sein [28].
Die Schilddrüsenüberfunktion wird definiert durch ein
unter der Nachweisgrenze liegendes, supprimiertes bTSH Hyperthyreose und Vorlast
bei gleichzeitig erhöhten peripheren Schilddrüsenhor-
monwerten. Nach der Entstehungsursache werden zwei Die Erhöhung des Blutvolumens und somit der Vorlast
Hauptformen unterschieden: zum ersten die Produktions- spielt eine entscheidende Rolle in der Genese der kardia-
hyperthyreose infolge Mehrproduktion von Schilddrüsen- len Effizienzsteigerung [43]. Die Erhöhung der Vorlast
hormonen i.R. einer funktionellen Autonomie oder einer im Rahmen der Hyperthyreose ist durch mehrere Fakto-
Basedow’schen Erkrankung, zum zweiten die Destrukti- ren bedingt: Durch die Herabsetzung des peripheren sys-
onshyperthyreose infolge Freisetzung präformierter temischen Gefäßwiderstandes kommt es einerseits zu ei-
Schilddrüsenhormone bei Zerstörung von Schilddrüsen- nem deutlich verstärktem venösen Rückstrom, anderseits
gewebe, z. B. i.R. einer Thyroiditis. Je nach Beteiligung durch Abfall des Perfusionsdruckes in der Niere zu einer
des Immunsystems wird weiters eine immunogene von Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron Systems
einer nicht-immunogenen Hyperthyreose unterschieden. [30] mit konsekutivem Anstieg des Blutvolumens. Auch
Die häufigste Ursache im Nicht-Jodmangelgebiet ist die eine erhöhte Erythropoetinsekretion und somit eine hö-
Autoimmunthyreopathie Typ Basedow, welche durch In- here Erythrozytenkonzentration tragen zum erhöhten
teraktion von stimulierenden TSH-Rezeptor-Antikörpern Blutvolumen und der Vorlast bei [3, 29, 31]. Das links-
(TRAK) mit dem TSH-Rezeptor, und durch die Anwesen- ventrikuläre Volumen bleibt hingegen unverändert oder
heit spezieller Autoantikörper (Thyreoglobulin- und zeigt nur eine marginale Erhöhung [8–11, 13, 14, 32–36].
TRAK Antikörper) im Blut gekennzeichnet ist, und in Dies wird erreicht durch eine schnellere linksventrikuläre
manchen Fällen von einer endokrinen Orbitopathie be- Relaxation und somit einen Anstieg der diastolischen
gleitet wird. Die im Jodmangelgebiet häufigste Form ist Füllungsindizes, welche unabhängig vom Effekt der
die funktionelle Autonomie i. R. einer Jodmangelstruma, Herzfrequenz und der Katecholamine ist [36]. Der An-
wobei die Hyperthyreosewahrscheinlichkeit mit beste- stieg der frühen transmitralen Flussgeschwindigkeit so-
hender Dauer und Größe der Struma zunimmt. Zu den wie die verkürzte linksventrikuläre isovolumetrische Re-
weiteren Ursachen zählen eine Überdosierung von laxationszeit [8, 13, 34, 36] – ein Zeichen für die Zu-
Schilddrüsenhormonen, eine Destruktionshyperthyreose nahme des venösen Rückstroms – führt zu höherem trans-
i.R. der Thyroiditis de Quervain sowie selten eine Hor- mitralem Druckgradienten und zu einer früheren Öffnung
monproduktion von Metastasen eines differenzierten der Mitralklappe. Aufgrund des fehlenden atrialen Druck-
Schilddrüsenkarzinoms. anstieges wird jedoch auch ein verbesserter Saugeffekt
durch die verbesserte diastolische Funktion diskutiert
Hyperthyreose und Flimmerarrhytmie (FA) [37–39] (Tabelle 1).
Der positiv chronotrope Effekt der Schilddrüsenhormone
ist seit langem bekannt. Charakteristisch hierbei ist die
Hyperthyreose und Nachlast
Ruhetachykardie wobei der circadiane Rhythmus erhal- Die Nachlast wird vor allem durch den intraarteriellen
ten zu sein scheint [15]. Eine enge Korrelation besteht Druck (vaskuläre Nachlast) bestimmt welcher wiederum
hierbei zwischen der Schilddrüsenhormonkonzentration vom Zusammenspiel zwischen dem systemischen vasku-
und der nächtlichen Herzfrequenz. Aufgrund des niedri- lären Widerstand und pulsatilen Faktoren, wie Gefäßelas-
gen nächtlichen Sympathikotonus wird hierbei ein direk- tizität, Pulswellenverlauf und –reflexion abhängt. Auch
438 Gallowitsch, Schilddrüse und Herzkreislaufsystem

Tabelle 1. Kardiozirkulatorische Veränderungen in der Hyper- sen Rückstrom ohne Veränderung des enddiastolischen
thyreose Druckes erlaubt. Trotz Abfalls des diastolischen Blut-
drucks ermöglicht der Frequenzanstieg zusammen mit
Hyperthyreose der verminderten dynamischen Compliance der arteriel-
len Gefäße einen Anstieg des systolischen Blutdrucks und
Vorlast ⇑
peripherer Gefäßwiderstand ⇓ des Pulsdrucks bei Aufrechterhaltung des mittleren arte-
venöser Rückstrom ⇑ riellen Druckes. Der Einfluss der gesteigerten Kontrakti-
Perfusionsdruck der Niere ⇓ lität scheint hierbei lediglich eine untergeordnete Rolle
RAA-Aktivierung Blutvolumen ⇑ zu spielen. Die Steigerung der linksventrikulären Arbeit
Erythyropoetin Erythrozytenvolumen ⇑ ist hierbei höher als es dem Anstieg des myokardialen
Sauerstoffwechsels entspricht [11, 14], d. h. das Herz ar-
LV Volumen ⇒ beitet energetisch effizienter als bei Steigerung der Kon-
Relaxation beschleunigt traktilität. Das hyperthyreote Herz ist charakterisiert
diastolische durch eine hohe Auswurfleistung bereits in Ruhe, aber ei-
Füllungsindices ⇑ nen signifikanten Abfall der Ejektionsfraktion unter Be-
lastung, der klinisch mit der Belastungsdyspnoe der Pa-
Nachlast ⇓ tienten korelliiert. Der linke Ventrikel ist dabei bereits in
peripherer Gefäßwiderstand ⇓ Ruhe an den Grenzen seiner Kapazität und seine funktio-
systolischer Druck ⇑ nelle Reservekapazität ist unter Belastung reduziert. Ein
Herzfrequenz ⇑ zusätzlicher negativer Einfluss wie eine Veränderung von
endsystolische Wandspannung ⇒ Vor- und Nachlast, der Verlust des Sinusrhytmus, oder
eine Verminderung der myokardialen Kontraktilität kann
Kontraktilität ⇒⇑ zur Dekompensation und kongestiver Herzinsuffizienz
führen (Abb. 1).
RAA Renin-Angiotensin-Aldosteron, LV Linker Ventrikel

Hyperthyreose und linksventrikuläre Hypertrophie


Veränderungen der Ventrikelgröße und –geometrie haben (LVH)
einen Einfluss auf die Nachlast (ventrikuläre Nachlast). Aufgrund der anhaltenden Volumsbelastung und dem An-
Schilddrüsenhormone haben einen direkten relaxierenden stieg der kardialen Arbeitsleistung kommt es langfristig
Effekt auf die glatte, arterielle Gefäßmuskulatur [40] mit zum Anstieg der kardialen Masse (Myokardhypertro-
der Konsequenz einer Senkung des systemischen Gefäß- phie), insbesonders des linken Ventrikels (LV) mit Beto-
widerstandes. Eine Verminderung der endsystolischen nung im Bereich des interventrikulären Septums und der
Wandspannung wird aufgrund des erhöhten systolischen Hinterwand [43–46]. Die Zunahme der myokardialen
Druckes und der gesteigerten Herzfrequenz in der Hyper- Wandstärke erfolgt hierbei proportional zur Zunahme des
thyreose jedoch nicht erreicht [9, 11, 14, 41, 42]. Radius des LV [46, 47]. Dies wird begleitet durch einen
Die vaskuläre Hypothese geht davon aus, dass die Anstieg der myokardialen Proteinsynthese [45]. Die Zu-
verbesserte systolische Funktion in Ruhe einerseits durch
die gesteigerte Herzfrequenz, andererseits durch Verän-
derungen von Vor- und Nachlast, weniger durch Steige-
Hohe Ruhe EF
rung der Kontraktilität zustande kommt. Die gesteigerte Anstieg des Reduktion der
kardiale Performance beruht demnach auf einem Zusam- systolischen RR funktionellen Reduktion des
Abfall des Reservekapazität systemischen
menspiel von Frequenzanstieg und ventrikulärer Vorlast diastolischen RR Widerstandes
[9, 35]. Dementsprechend fanden Merillon et al. keinen Gesteigerte
Kontraktilität
signifikanten Anstieg der myokardialen Kontraktilität un-
abhängig von Veränderungen der Herzrate und der Vor-
last [9]. Feldmann et al. wiederum beschrieben einen An-
stieg an Kontraktilität, unabhängig von Vorlast und Herz- Blutverschiebung
frequenz [11] (Tabelle 1). vermehrter vom arteriellen
Saugeffekt zum venösen
des LV Kompartement
Hyperthyreose und kardiale Pumpfunktion
Infolge Reduktion des systemischen Gefäßwiderstandes
kommt es zur Verschiebung des Bluts vom arteriellen
zum venösen Kompartment. Zusammen mit der Aktivie- Anstieg der
Herzfrequenz RAA-
rung des Renin-Angiotensin-Aldosteron Systems und der Verbesserte
Erhöhtes Aktivierung
erhöhten Erythrozytenzahl infolge einer gesteigerten diastolische Erythropoetin
Blutvolumen
Erytropoetinausschüttung führt dies zu einem erhöhten Funktion
Erhöhter venöser
Blutvolumen und vermehrtem venösen Rückstrom zum Rückstrom
Herzen. Gleichzeitig kommt es durch Anstieg der Herz-
frequenz und der verbesserten diastolischen Funktion zu Abb. 1. Hyperthyreose und kardiale Pumpfunktion (LV Linker
einem vermehrten Saugeffekt des linken Ventrikels, wel- Ventrikel, RAA Renin-Angiotensin-Aldosteron, RR Blutdruck,
cher dem Herzen eine Anpassung an den erhöhten venö- EF Auswurfleistung)
Gallowitsch, Schilddrüse und Herzkreislaufsystem 439

nahme der myokardialen Masse scheint eher durch den und ventrikulären Arrhythmien unterscheidet sich jedoch
gesteigerten Workload als durch direkte T3-rezeptor-me- nicht von Gesunden [58]. Die Zunahme der linksventri-
diierte Transkriptionseffekte bedingt zu sein, was durch kulären Masse zeigt sich vor allem im Bereich des inter-
die Tatsache erhärtet wird, dass die Gabe von Betablo- ventrikulären Septums und der Hinterwand. Die systoli-
ckern die LVH verhindern [48]. sche Funktion unter Ruhe ist verbessert (Anstieg der
fraktionalen Verkürzung um 14 %, der maximalen aorta-
Latente Hyperthyreose len Flussgeschwindigkeit um 19 %) während die diasto-
lische Funktion in Form einer verzögerten Relaxation be-
Exogene latente Hyperthyreose (LH) reits beinträchtigt ist. Auch hier sind die Veränderungen
(Herzfrequenz, prämature atriale Schläge, linksventriku-
Die Erfahrungen bezüglich der iatrogen hervorgerufenen läre Masse) nach Gabe eines Thyreostatikums (z. B. Me-
latenten Hyperthyreose stammen überwiegend aus Lang- thimazol) im Allgemeinen reversibel.
zeitbeobachtungen TSH-suppressiv behandelter Schild-
drüsenkarzinompatienten mit L-Thyroxin.
Während die systolische LV-Funktion unverändert Hypothyreose
[49, 50] oder leicht gebessert ist [51], kann bereits eine Die Schilddrüsenunterfunktion, definiert durch einen
leichte diastolische Dysfunktion auftreten, was sich an bTSH Anstieg über den Referenzbereich bei gleichzeitig
den verminderten Indizes der diastolischen LV Funktion erniedrigten peripheren Schilddrüsenhormonwerten ist
(pre-ejection-period – PEP, PEP/ejection time – ET, iso- eine häufige Schilddrüsenfunktionsstörung und betrifft
volumetrische Relaxationszeit, frühe/späte transmitrale 3 % aller erwachsenen Frauen, wobei sie gehäuft über 40
Flussgeschwindigkeit) zeigt [52]. Während es bei chroni- Jahre auftritt. Die häufigste Ursache ist heute die Auto-
scher exogener LH zu keiner signifikanten Änderung des immunthyreopathie Typ Hashimoto, eine schubweise ver-
systolischen und diastolischen Blutdrucks, des systemi- laufende Erkrankung die zur Destruktion des Schilddrü-
schen Gefäßwiderstands sowie der autonomen kardialen sengewebes führt und durch die Anwesenheit spezieller
Funktion kommt, zeigt sich in der Langzeitbeobachtung Autoantikörper (Thyreoglobulin- und TPO Antikörper)
ein signifikant höherer linksventrikulärer Massen-Index im Blut gekennzeichnet ist. Zu den anderen Ursachen
[49–51]. Unter Therapie mit TSH-suppressiven L-Thyro- zählen eine fehlende Hormonersatztherapie nach Schild-
xin Dosen kann es zum Anstieg der mittleren täglichen drüsenoperation oder Radiojodtherapie, protrahierte Thy-
und nächtlichen HF kommen [53]. Prämature atriale reostatikaeinnahme, oder auch Folgezustände nach Be-
Schläge treten in der exogenen LH häufiger auf, wobei strahlung oder Entzündung der Schilddrüse. Neben allge-
die Häufigkeit ventrikulärer Herzrhythmusstörungen meinen Symptomen wie Gewichtszunahme, Müdigkeit,
(HRS) sich nicht von den Gesunden unterscheidet [51]. Obstipation finden sich auch kardiale Symptome, wobei
Eine β-Blockade über 6 Monate führt zur Verminderung primär die Bradykardie im Vordergrund steht. Durch ei-
der mittleren Herzfrequenz und zur Abnahme der präma- nen Anstieg des systemischen Gefäßwiderstandes und ei-
turen atrialen Schläge und auch einer therapieinduzierten nem verminderten kardialer Output wird trotz Anstieg des
Flimmerarrhytmie. Während die systolische LV Funktion diastolischen Blutdrucks bei einer Verringerung systoli-
weiterhin verstärkt ist, kommt es unter β-Blockade zu ei- scher Blutdruckwerte der mittlere Blutdruck weitgehend
ner Reduktion des LV Massen-Index [54]. Unter Belas- konstant gehalten [59]. Auf kardialer Seite kommt es
tung zeigen sich eine Verminderung der maximalen Be- durch eine verminderte Aktivität der sarkoplasmatischen
lastbarkeit und der Belastungsdauer, sowie ein beein- Retikulum Ca++ ATPase (SERCA2) zu einer Beeinträch-
trächtigtes diastolisches Füllungsverhalten, wobei auch tigung des Kalziumumsatzes mit der Folge einer Zu-
die Auswurfleistung gegenüber dem gesunden Ver- nahme der myokardialen Steifigkeit und dem Auftreten
gleichskollektiv unter Belastung reduziert ist. All diese einer diastolischen Dysfunktion [60]. Körperliche Belas-
Veränderungen waren unter β-Blockade reversibel [55]. tung verringert den systemischen Gefäßwiderstand bei
Mercuro et al. berichtet über eine in Ruhe marginal hö- hypothyreoten Patienten mit der Folge einer Zunahme der
here Herzfrequenz, eine Zunahme der linksventrikulären Herzfrequenz und des Schlagvolumens auf bis zu
Muskelmasse sowie eine beeinträchtigte Relaxation bei 85–90 % des normalen Anstiegs, d. h. die verminderte LV
erhaltener systolischer Funktion. Die Patienten zeigten Funktion in Ruhe beruht eher auf einer Abnahme der Vo-
eine signifikant beeinträchtigte Belastungskapazität, in lumslast als auf einer Veränderungen der myokardialen
Bezug auf das erreichte Belastungsmaximum, die Belas- Kontraktilität [61, 62]. Auf metabolischer Ebene findet
tungsdauer, die maximale Sauerstoffaufnahme und ein man in der Hypothyreose Störungen des Lipidmetabo-
Absenken der anaeroben Schwelle [56]. lismus, wie eine verstärkte LDL-oxidation, ein erhöhtes
Lipoprotein A (Lp-A) sowie einen erhöhten Homocy-
Endogene LH steinspiegel [63–65]. Infolge der Hypercholesterinämie
Auch bei endogener LH ist die mittlere Herzfrequenz in und der diastolischen Hypertonie wird die Entwicklung
Ruhe höher, bei erhöhtem Risiko für das Auftreten einer einer Arteriosklerose und KHK beschleunigt [66, 67]
FA, vor allem bei Patienten über 60 Jahren. Longitudi- (Tabelle 2).
nale Studien zeigen eine FA Rate von 28 % im Vergleich
zu 10 % der altersgematchten Gruppe. Bereits erniedrigte Latente Hypothyreose
TSH Spiegel zeigten in der Framingham Studie ein drei-
fach höheres Risiko für das Auftreten einer Flimmerar- Die latente Hypothyreose betrifft etwa 9 % der unselek-
rhythmie [57]. Die Häufigkeit von supraventrikulären tierten Bevölkerung, wobei sie sehr oft asymptomatisch
440 Gallowitsch, Schilddrüse und Herzkreislaufsystem

Tabelle 2. Kardiozirkulatorische Veränderungen in der Latente Hypothyreose und kardiovaskuläres Risiko


Hypothyreose In der Rotterdamer Studie zeigte sich bereits bei latenter
Hypothyreose eine Zunahme von Arteriosklerose und
Hypothyreose
Myokardinfarkt um den Faktor 1,7 bzw. 2,3 vor allem bei
Peripherer Gefäßwiderstand ⇑ Patienten über 60 Jahre, wobei der Nachweis von Schild-
Systolische Funktion ⇒ drüsenantikörper das Risiko weiter erhöhten [77]. Die bei
Diastolisches Füllungsverhalten PEP ⇑ manifester Hypothyreose verstärkte LDL-oxidation, ein
PEP/ET ⇑ erhöhter Lp-(a) sowie erhöhter Homocysteinspiegel dürf-
myokardiale Steifigkeit ⇑ ten auch bei der latenten Hypothyreose mitverantwortlich
Mittlerer arterieller Druck ⇒ für das erhöhte koronare Risiko sein [63–65]. Bereits bei
systolischer Druck ⇓ latenter Hypothyreose findet man eine signifikante Erhö-
diastolischer Druck ⇑ hung von Gesamtcholesterin, LDL sowie Lipoprotein (a)
Herzfrequenz ⇓ [64, 75, 78]. Eine Levothyroxin-Therapie reduziert das
Kontraktilität unter Ruhe ⇒ Gesamtcholesterin, Lp-(a) und das LDL, insbesondere
unter Belastung ⇓ bei Patienten mit hohem Cholesterinspiegel und hohem
LV Masse ⇒⇑ bTSH Ausgangswert [79–81]. Eine Substitutionsbehand-
Stoffwechsel Gesamtcholesterin ⇑ lung verbessert darüber hinaus auch den Gefäßwiderstand
LDL ⇑ und die myokardiale Kontraktilität bei diesen Patienten
LP-A ⇑
[82]. Die Assoziation zwischen latenter Hypothyreose
Homocystein ⇑
und Arteriosklerose scheint jedoch nicht nur durch die
CRP ⇑
Dyslipidämie, sondern auch durch eine endotheliale Dys-
PEP Pre-Ejection-Period, ET Ejection Time, LDL Low Den- funktion bedingt zu sein [66, 83]. Aufgrund einer einge-
sity Lipoprotein, LP-A Lipoprotein A, CRP C-reaktives Pro- schränkten NO-Verfügbarkeit und Änderungen im L-Ar-
tein, LV Linker Ventrikel ginin-NO Stoffwechselprozess scheint es auch zu einer
Beeinträchtigung der fluss-induzierten, Endothel-abhän-
gigen Vasodilatation zu kommen [75, 83, 84]. Zusätzlich
findet man in der latenten Hypothyreose auch einen An-
und nur in 30 % der Patienten symptomatisch verläuft stieg von CRP und Homozystein [85], welches zum er-
[68]. höhten KHK-Risiko beiträgt. Auch bei bereits angiogra-
phisch verifizierter KHK verhindert die Substitutionsbe-
handlung mit Levothyroxin bei hypothyreoten Patienten
Latente Hypothyreose und kardiovaskuläre die weitere Progression [86].
Dysfunktion
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Auch in der latenten Verlaufsform findet man bereits Stö- 1. Parry CH (1825) Collections from the unpublished papers
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latenten Hypothyreose nicht beeinflusst zu sein: sowohl icosis in man with special reference to coronary blood
die Ruhefrequenz als auch die systolischen Zeitintervalle flow and myocardial oxygen metabolism. J Clin Invest
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tion Period und das Intervall von der Q Welle bis zur 3. Graettinger JS, Muenster JJ, Selverstone LA, Campbell
Pulsankunft in der Brachialarterie ist verlängert, sowie JA (1959) A correlation of clinical and hemodynamic
das Verhältnis von PEP/ET erhöht sich [72]. Die mittlere studies in patients with hyperthyroidism with and without
aortale Beschleunigung als Index der Linksventrikelfunk- congestive heart failure. J Clin Invest 39: 1316–1327
tion ist gegenüber dem gesunden Vergleichskollektiv sig- 4. Anthonisen P, Holst E, Thomsen AA (1960) Determina-
nifikant niedriger, auch hier zeigt sich eine Normalisie- tion of cardiac output and other hemodynamic data in
rung nach Levothyroxin-Therapie [73]. Betreffend des di- patients with hyper- and hypothyroidism, using dye dilu-
astolischen Indizes findet man eine Verlängerung der iso- tion technique. Scand J Clin Lab Invest 12: 472–480
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Bereich des Septums und der Hinterwand berichten [74],
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Unter Belastung zeigen die Patienten ein signifikant nied- jects. J Appl Physiol 22: 207–210
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