Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Ein künstlerisches Projekt zum Mitmachen: Über Toleranz, Mut und Verständigung.
Für und mit Kindern und Jugendlichen von 10-15 Jahren.
Das Anliegen:
Das Projekt NEREDEN kümmert sich um das, was Kinder und Jugendliche täglich selbst oder bei
anderen erleben: unterschiedliche Formen der Diskriminierung, versteckt oder offen vorgetragener
Alltagsrassismus. Wir wollen mit Mitteln der Kunst, der Literatur und der Musik reflektieren, was
heute auf Schulhöfen und im Alltag junger Menschen passiert; darüber sprechen, einen Gegenentwurf
anbieten und uns so für eine gerechte, plurale und dialogbereite Gesellschaft einsetzen. Nereden
versteht sich dabei als wachsende Plattform, die allen Beteiligten – Künstler*innen, Kinder und
Jugendliche, mit oder ohne Migrationsgeschichte – ermöglicht, voneinander zu lernen. Alle bringen
ihre Erfahrungen ein und werden Teil eines zusammenhängenden, spartenübergreifenden
künstlerischen Prozesses. NEREDEN wendet sich insbesondere an Kinder und Jugendliche im Alter
von 10-15 Jahren.
Der Projekt-Speicher:
Für alle teilnehmenden Schulen ist die NEREDEN-Internetseite von großer Bedeutung. Hier ist der
Fortschritt der Geschichten, an denen drei Schriftsteller*innen arbeiten, nahezu in Echtzeit ablesbar.
Auch alles was im Vorfeld oder in Reaktion auf die Texte der Autor*innen von Schüler*innen erdacht
und gestaltet wird, findet hier seinen Platz. Ein Blog sammelt Kommentare, musikalische Beiträge
sind in Videos zu erleben, Illustrationen in hoher Auflösung abrufbar. Auch können sich hier weitere
Schule, die sich für das Thema interessiert, mithilfe von Arbeitsblättern, Workshop-Tutorials und den
Texten und Geschichten der Autor*innen auf einen kreativ-partizipativen Weg machen und in eigenen
Workshops mit Schüler*innen das Thema Diskriminierung und Rassismus bearbeiten. Alle Materialen,
jede Ressource wird – wenn die Urheber*innen einverstanden sind – als Open Source allen
Interessierten zugänglich gemacht.
Die Künstler*innen:
NEREDEN: Initiator*innen des Projekts sind Musiker*innen mit Wurzeln in Deutschland, Taiwan und
der Türkei. Sie nennen sich „Ensemble Nereden“. Das türkische „nereden“ meint „woher“ und steht
für ihre Arbeit: Die klassisch ausgebildeten Künstler*innen nutzen ihre jeweiligen kulturellen
Erfahrungen und bewegen sich dabei virtuos zwischen Improvisation und zeitgenössischer Musik. Der
Zuhörer taucht in Bildwelten und imaginiert verrückteste Geschichten. Was liegt näher, als aus dieser
Musik echte Bilder und erzählte Geschichten zu machen und mit Kindern und Jugendlichen zu teilen.
Drei Autor*innen: Da ist zunächst die äußerst vielseitige Berliner Autorin Tanja Dückers, Jahrgang
1968, die neben Erzählungen, Romanen und Theaterstücken für Erwachsene auch Kinder- und
Jugendbücher veröffentlicht hat. Als Journalistin schreibt sie für die großen Tages- und
Wochenzeitungen und setzt sich für verfolgte und geflüchtete schreibende Kolleg*innen ein. Ege
Maltepe, die zweite Autorin, geboren in Istanbul, arbeitet als Schauspielerin, Schriftstellerin,
Regisseurin und Pädagogin, für das Theater. Nach ihrer Ausbildung in der Türkei ging sie nach New
York und reüssierte auf und hinter der Bühne. Später ging Ege Maltepe zurück nach Istanbul, gründete
ihre eigene Theater-Improvisationsschule. Der dritte im Bunde ist der 1978 geborene
Kabarettist, Schauspieler, Regisseur und Autor Aydin Isik. Er ist in Deutschland geboren, in der
Türkei aufgewachsen und lebt heute in Köln. Seit 2003 inszeniert er in verschiedenen Häusern und
schreibt Theaterstücke und Drehbücher für Kurzfilme. Sein letzter Kurzfilm „Vater?“ gewann 2017
u.a. den Niederrheinischen Kurzfilmpreis.
Die junge Künstlerin Fulya Gezer wird die Geschichten in NEREDEN illustrieren und in
Zusammenarbeit mit den jungen Teilnehmer*innen zum visuellen Ereignis machen. Gezer beschreibt
sich als Kunstpädagogin, Kinderbuchleserin, -macherin und Forscherin. Ihr kürzlich im
Eichhörnchenverlag erschienenes Buch IDA’NIN YOLU / IDAS WEG will Kindern Mut macht, sich
selbst zu vertrauen. Fulya Gezers Bilder sind viel mehr als bloße Illustrationen eines Textes, es sind
eigene Erzählungen, die Kinder und Erwachsene mit ihrer Erfindungsgabe und künstlerischen Qualität
gleichermaßen ansprechen.
Ensemble Nereden,
Cenk Erbiner (Leipzig/Istanbul) – Viola, Hui-Chun Lin (Taiwan) – Cello, Sebastian Flaig (Berlin) –
Perkussion, Peter Kuhnsch (Berlin)– Perkussion
Die Kompositionen von Nereden sind kleine Musikkosmen mit einem Charakter zwischen Weltmusik,
Improvisation und zeitgenössischer Musik. Mal hat eine Melodie traditionellen Bezug, mal glaubt man
statt eines Cellos eine singende Säge zu hören, urplötzlich entsteht aus impulsiver Kraft, zarte
Virtuosität und die Grenze zwischen Rock und Kammermusik wird ganz schmal. Das lässt viel Raum
für Assoziationen. Alle Spieler agieren äußerst experimentierfreudig und überraschen mit einer Fülle
von Klangfarben. So entsteht, virtuos dargeboten, eine atmosphärische Dichte, die den Zuhörer in
Ihren Bann zieht. Die Stärke der Gruppe liegt sowohl im intensiven Spiel miteinander als auch in der
Ausdrucksstärke jedes Einzelnen. Spontaneität und Spielfreude sind unüberhörbar.
Kontakt: