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Fakten&Argumente

gegendas
Nazi-Zentrum
inLeipzig!

Zehn brennende Fragen zur


OdermannstraSSe 8 – und viele gute Gründe
für ihre sofortige schliessung:

1 Was ist das Nazi-Zentrum? In der Lindenauer Odermannstraße 8 wur-


de am 15. November 2008 das so genannte Nationale Zentrum eröffnet, im Szene-Slang wird
es „Odi“ oder schlicht „O8“ genannt. Dahinter verbirgt sich offiziell ein Abgeordnetenbüro des
NPD-Landtagsmitglieds Winfried Petzold.
Tatsächlich ist das Grundstück Anlaufpunkt für die gewaltbereite Neonazi-Szene aus dem
Großraum Leipzig. Für deren Treffs stehen auf dem Grundstück zwei Gebäude zur Verfügung.
Die politische Arbeit, die dort geleistet wird, hat weit über Leipzig hinaus entscheidende Be-
deutung für Nazistrukturen: Hier wird deren Nachwuchs geschult und gezielt agitiert. Ja nach
Anlass fungiert das Nazi-Zentrum als Rückzugsort nach oder Sammelpunkt vor rechten Akti-
onen – und immer geht es dabei um Propaganda für den Nationalsozialismus. Nach innen ist
das Nazi-Zentrum eine Kaderschmiede, nach außen Trutzburg gegen alle Widerstände und ein
Versuch der lokalen Verankerung.

2 Wer ist winfried petzold? Der 1943 geborene Winfried Petzold wohnt
in Roda bei Mutzschen (Landkreis Leipzig) und ist seit 1995 NPD-Mitglied, für die er erstmals
2004 und erneut 2009 in den sächsischen Landtag einzog. Von 1998 bis 2009 war Petzold Landes-
vorsitzender der Partei, heute ist er „Ehrenvorsitzender“ des Landesverbandes. Und er hat seiner
Partei schon alle Ehre gemacht. Im Zuge des Kommunalwahlkampfes 2009 wurden er sowie der
Vize-Landeschef und Vorsitzende des Leipziger Kreisverbandes, Helmut Herrmann, von der Poli-
zei ertappt: Sie beaufsichtigten am 19. Mai jüngere Kameraden beim Abreißen von Wahlplakaten
der Linken und dem Ersetzen durch NPD-Plakate.
Auch Petzolds politische Ansichten stehen außer Zweifel: Kurz vor seinem ersten Landtags-
einzug sprach er im Spiegel von einem „zweifellos bevorstehenden Endkampf“. Außerdem sei
es für viele Jugendliche „Teil der eigenen Identität, Landser oder Sturmtrupp zu hören, einen
deutschen Kurzhaarschnitt zu tragen und sich im NPD-Umfeld zu engagieren“. Infolge staatsan-
waltschaftlicher Ermittlungen gegen Petzold wurde im Oktober 2006 seine Immunität als Abge-
ordneter aufgehoben.

3 Wie ist das Nazi-Zentrum entstanden? Pläne für das Nazi-


Zentrum existierten offenbar seit 2005. Das Grundstück befand sich vormals im Besitz der Fami-
lie Petzolds. Allerdings beantragte Winfried Petzold im Jahr 2004 die Privatinsolvenz und über-
schrieb die Eigentümerschaft, also den Grundbucheintrag, auf einen Steven Hahn aus Grimma.
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Bei ihm handelt es sich offenbar um einen Strohmann, der in Grimma nur über eine Briefkasten-
Anschrift verfügt.
Im Mai 2006 wurde für das Grundstück eine Baugenehmigung beantragt. Laut Antrag sollte
auf dem Areal ein neues Mehrzweckgebäude errichtet und als Atelier, Lager, Hobbyraum so-
wie für Promotion- und Schulungszwecke genutzt werden. Vier Monate später erteilte die Stadt
Leipzig die Baugenehmigung. Der Antrag wurde nicht beanstandet, weil ihm „keine öffentlich-
rechtlichen Vorschriften entgegen standen“. Aus Gründen des Denkmalschutzes wurde lediglich
eine durchgehende, „blickdichte Einfriedung mit einer Mindesthöhe von 1,80 m“ gefordert. Der
Metallzaun, der das Nazi-Zentrum schützt, war demnach eine Auflage der Stadt.
Neben dem schon vorhandenen zweistöckigen Wohnhaus entstand in den folgenden Mo-
NPD-Landtagsmitglied naten der genehmigte Anbau. Die Herrichtung des Grundstücks geschah dabei in Eigenleistung
Winfried Petzold und unter tatkräftiger Hilfe jener Neonazis, die es später hauptsächlich nutzten würden.

4 Wie wird das Nazi-Zentrum finanziert? Als Landtagsmit-


glied stehen Petzold pauschale Leistungen der öffentlichen Hand zu. Aus diesen Mitteln wer-
den Mitarbeiter finanziert, aber auch Aufwendungen für Arbeitsmaterial und den Betrieb von
Wahlkreisbüros. Monatlich steht jedem Landtagsmitglied neben der Diät (knapp 5000 Euro) eine
steuerfreie Kostenpauschale in Höhe von 2000 bis 3000 Euro zu, für deren Verwendung keine
Rechenschaft verlangt wird. Im Nazi-Zentrum steckt wahrscheinlich eine stattliche Summe des
Freistaates Sachsen.
Eine zweite Einnahmequelle sind inoffizielle Mietzahlungen, die an die NPD zurückfließen.
So verlangt die Partei von den Hauptnutzern der Odermannstraße 8 – den Freien Kräften –
monatlich 800 Euro. Die Freien Kräfte decken diese Summe über Spenden sowie Einnahmen
NPD-Kreisverbands-Vorsitzender aus dort stattfindenden Konzerten und Partys. Zudem wurde im Sommer 2010 ein Werbeschild
Helmut Herrmann
auf dem Grundstück aufgestellt. Darauf wirbt derzeit der neonazistische Textilversand Ansgar
Aryan für seine Kollektion. Dessen Inhaber, Daniel Kilian aus Oberhof, revanchiert sich dafür
mit Spenden an das Nazi-Zentrum.

5 Was will die NPD in Lindenau? Entgegen dem offiziellen Zweck des
Nazi-Zentrums gibt es dort eines nicht: ein „Bürgerbüro“. Für dieses sind weder Sprechzeiten
ausgeschrieben, noch könnten interessierte BürgerInnen Zugang erhalten – nicht mal eine Klin-
gel ist installiert. Ein kurz nach der Eröffnung angekündigter „Tag der offenen Tür“ ist niemals
anberaumt worden. Tatsächlich ist Winfried Petzold ein selten gesehener Gast in Lindenau.
Immerhin verfügt die NPD mit dem Nazi-Zentrum über einen sicheren Treffpunkt. Bis 2007
versammelten sich die Anhänger des Kreisverbandes konspirativ im Vereinslokal der Gartensparte
Trommelholz (Stadtteil Möckern). Unter dem Tarnnamen Freundeskreis Deutschland kam es zu
NPD-Fraktions-Mitarbeiter
regelmäßigen Mitgliederversammlungen und Vortragsabenden. Im März 2007 ist das Vereinslo-
Nils Larisch
kal niedergebrannt und stand der Partei fortan nicht mehr zur Verfügung. Sie konnte aber sofort
ausweichen auf das Haus Leipzig in der Elsterstraße unweit des Stadtzentrums. AntifaschistInnen
haben darauf mit Spontandemonstrationen reagiert und die Partei wechselte ihr Domizil erneut:
Weiter ging es unter dem Tarnnamen Geschichtlicher Gesprächskreis und unter massivem Polizei-
schutz in der wenig später geschlossenen Kneipe Lokomotion am Rande des Stadtteils Connewitz.
Durch das Nazi-Zentrum in Lindenau fand der Wanderzirkus eine dauerhafte, weitgehend un-
gestörte Bleibe. Mehrfach sind dort Veranstaltungen mit führenden NPD-Aktivisten – bis hin zum
Parteichef Udo Voigt im Juni 2010 – unter Ausschluss der Öffentlichkeit organisiert worden.

6 Was passiert hinter dem Zaun? In der Odermannstraße 8 gibt es


politische Vortragsveranstaltungen, Schulungs- und Kameradschaftsabende, Szene-Feiern und
„Blue Caps“-Anführer rechte Konzerte. Die Freien Kräfte trainieren hier außerdem Kampfsport – also die Auseinander-
Enrico Böhm setzung mit dem „politischen Gegner“. Um ihn zu erspähen liegen Nazis gelegentlich mit Feldste-
chern auf dem Dach oder patrouillieren durchs Viertel.
Einige Male war die Odermannstraße bereits Ausgangspunkt rechter Kundgebungen, bei-
spielsweise am 5. Dezember 2008 und dem 28. November 2009. Am 18. Januar 2009 wollte die
NPD auf dem nahe gelegenen Lindenauer Markt Bürgernähe beweisen mit einer Gulaschkano-
ne, die aus dem Nazi-Zentrum herangerollt wurde. Dieses bietet bei Bedarf auch Schutz – etwa
einer Gruppe Dortmunder Nazis, die am 17. Oktober 2009 an einem Nazi-Aufmarsch in Leipzig
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teilgenommen hatten und ihren Heimweg wegen eines beschädigten Busses nicht mehr antreten
konnten. Oder mehr als 100 Nazis, die sich beim Versuch eines Spontanaufmarsches am 16. Okto-
ber 2010 vor Polizei und GegendemonstrantInnen in die Odermannstraße 8 „retteten“ und dort
mehrere Stunden ausharren mussten.
Hinter dem Zaun werden außerdem interne Treffen von Szene-Kadern abgehalten. Zu einem
solchen Treffen von etwa 20 führenden Köpfen kam es beispielsweise am 24. Januar 2010. Dabei
wurden Vorbereitungen für den alljährlichen Naziaufmarsch zum 13. Februar in Dresden ge-
troffen und ein „Sicherheitskonzept“ erarbeitet – sowohl um die Gefolgschaft zu disziplinieren,
als auch GegendemonstrantInnen fern zu halten. Der aus diesem Treffen hervorgegangene Ord-
nungsdienst ist mittlerweile bei mehreren Aufmärschen der Freien Kräfte und Veranstaltungen
der NPD zum „Einsatz“ gekommen. JN-Sachsen-Anführer
Tommy Naumann

7 Wer hat im Nazi-Zentrum das Sagen? Für die „Verwaltung“


waren zunächst Nils Larisch und Enrico Böhm zuständig. In ihrem persönlichen und politischen
Umfeld bildete sich ein namenloses Gremium aus weiteren Neonazis, die sich für Bewirtschaf-
tung und Sicherheit des Grundstücks zuständig erklärten. Daneben wurde bereits im Oktober
2008 – unmittelbar vor Eröffnung des Nazi-Zentrums – der Kulturverein Leipzig-West ins Ver-
einsregister aufgenommen. Dieser Vorfeld-Verein, der bislang nicht öffentlich aufgetreten ist,
beansprucht Gemeinnützigkeit und agiert laut Satzung im Interesse des „Heimatgedankens“ und
der „Völkerverständigung“.
Tatsächlich sind sämtliche Mitglieder des Kulturvereins bekannte Nazi-Aktivisten, sowohl
aus den Reihen der NPD, als auch der Freien Kräfte. Seit April 2009 hat der Verein sein Domizil
in der Odermannstraße 8. Er gilt als institutionelle Stütze des Hausprojekts, genießt Steuerer-
leichterungen und ermöglicht das Einwerben von Fördermitteln. Außerdem hat er organisato- Freie-Kräfte-Kader
Istvan Repaczki
rische Bedeutung, denn laut Satzung schafft er – ganz passend zu seinem Wirkungsort – „Be-
gegnungs- und Kommunikationsmöglichkeiten für den aktiven Meinungsaustausch“, initiiert
„Diskussions- und Vortragsveranstaltungen“ und koordiniert „Arbeitseinsätze“.
Indes ist die Kontrolle über den Verein umkämpft, mehrfach wurden Posten neu verteilt. For- Was bisher geschah:
mal gesehen musste der Verein daher drei Mal gegründet werden. Das Durcheinander hat nicht Kleine Chronik zum
zuletzt die Freien Kräfte verstört, die mittlerweile erklärt haben, das Nazi-Zentrum stehe unter Nazi-Zentrum
ihrer „Selbstverwaltung“.
15.11.2008: Das Bürgerbüro des
NPD-Abgeordneten Winfried
Petzold wird offiziell eröffnet.
8 Wer verkehrt im Nazi-Zentrum? Neben Mitgliedern der NPD 21.11.2008: Eine junge Frau wird
wird das Nazi-Zentrum hauptsächlich von so genannten Freien Kräften genutzt. Diese sind im von drei bewaffneten Nazis – sie
Freien Netz organisiert, einer gewaltbereiten Nazi-Vernetzung, die den „nationalen Sozialismus“ tragen Quarzsandhandschuhe und
Teleskopschlagstöcke – durch die
propagiert. Viele ihrer Anhänger sind zugleich Mitglied in der NPD-Jugendorganisation Junge Odermannstraße gejagt. Am sel-
Nationaldemokraten (JN). Zum 20. April 2008, dem „Führergeburtstag“, wurde eine neue JN- ben Tag wird ein Mitarbeiter des
Gruppe in Leipzig aus der Taufe gehoben – natürlich im Nazi-Zentrum. Die Gründungsfeier für Vereins „Buchkinder“, das nahe
der O8 ihren Sitz hat, durch Nazis
vier weitere JN-Gruppen in Delitzsch-Eilenburg, Torgau, Oschatz und Wurzen fand im Novem- eingeschüchtert. Sie drohen mit
ber 2009 ebenfalls in der Odermannstraße 8 statt. einem Überfall auf den Verein.
Innerhalb der JN gibt es seit 2009 außerdem eine Interessengemeinschaft (IG) Fahrt und 05.12.2008: Zeitgleich zu einer
Lager, an der sich auch Leipziger Nazis beteiligen. Seit dem Verbot der neonazistischen Heimat- Protest-Kundgebung gegen das
treuen Deutschen Jugend (HDJ) im März 2009 tritt die „IG“ verstärkt in Erscheinung und bil-
Nazi-Zentrum kommt es zu einer
„Spontankundgebung“ von etwa
det quasi ihre Nachfolgeorganisation. Unter dem „IG“-Label richten mittlerweile auch Leipziger zehn fackeltragenden Nazis vor
JN-Kameraden „Lagerfahrten“ aus. Ihren eigenen Berichten zufolge absolvieren sie dabei auch der Odermannstraße 8.
Übungen aus dem Wehrsport-Bereich. 18.12.2008: Mitglieder der „Blue
Trotz politischer Reibungspunkte ist besonders in Leipzig zu beobachten, dass die Nähe der Caps“ bedrohen MusikerInnen
einer Samba-Band, die am Linde-
größtenteils sehr jungen JN-Mitglieder zur NPD seine Reize hat: Das grundgesetzliche Parteienpri-
nauer Markt Probe hatten. Nach
vileg schützt vor manchen Ermittlungen. Zudem können Infrastruktur und materielle Ausstattung dem Angriff ziehen sich die Nazis
der Mutterpartei angezapft werden – was im Falle des Nazi-Zentrums zu funktionieren scheint. in die Odermannstraße zurück.
Am selben Tag kommt es vor
Davon profitieren neben diesen Kameraden auch einige Jugendliche aus dem Viertel, die das Ort zu weiteren Attacken gegen
Nazi-Zentrum frequentieren, sowie Hooligan- und Ultra-Cliquen aus dem Umfeld des 1. FC Lo- Jugendliche, u.a. mit Flaschen und
Pfefferspray.
komotive, die als rechts-offen gelten. Am bekanntestens sind die Blue Caps LE, die hier ihre Post-
adresse haben und deren Anführer Enrico Böhm zugleich einer der führenden Köpfe der hiesigen 20.12.2008: In der Nacht werden
Naziszene ist. Die Klientel, die sich in der Odermannstraße trifft, ist folglich eine Schnittmenge FahrradfahrerInnen in der Oder-
mannstraße von Nazis angegriffen,
mehrerer Subkulturen. Nazis können dadurch weit über die Grenzen ihrer eigenen Szene hinaus ein Betroffener dadurch leicht
an direktem Einfluss gewinnen. verletzt.
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21.12.2008: Am Abend findet die


Geburtstagsfeier von zwei Nazis in der
9 Ist das Nazi-Zentrum bewohnt? Einige Räume im zweistöckigen
Odermannstraße statt. Im Verlauf des Gebäude sind als Wohnraum deklariert. Tatsächlich haben drei Nazis als offiziellen Wohnsitz
Abends werden vor der O8 PassantIn- die Odermannstraße 8 angeben: Winfried Petzold, Nils Larisch und Enrico Böhm. Alle drei sind
nen und Polizeibeamte angegriffen.
2009 für die NPD zur Kommunalwahl in Leipzig angetreten, was einen Wohnsitz in derselben
18.01.2009: Die NPD versucht mit einer Stadt voraussetzt. Das trifft für Petzold faktisch nicht zu: Er wohnt und lebt auf seinem Grund-
„Suppenküche gegen Hartz IV“ auf stück in Roda bei Mutzschen (Landkreis Leipzig). Larisch, ein Althool des 1. FC Lokomotive,
sich aufmerksam zu machen. Aufgrund
des martialischen Auftretens einiger wohnt in Mockau-Nord und ist in Dresden tätig – als technischer Mitarbeiter der NPD-Land-
Junganzis jedoch ohne Erfolg. tagsfraktion. Böhm kommt ebenfalls aus dem Fußball-Umfeld. Die Odermannstraße 8 ist die of-
22.02.2009: Die Leipziger NPD lässt in
fizielle Anschrift seiner Hooligan-Gruppe Blue Caps LE.
der O8 ein Konzert steigen, es spielen Dass tatsächlich einer von ihnen im Nazi-Zentrum wohnt und nächtigt, ist äußerst zwei-
Nazimusiker der Bands „Frontalkraft“, felhaft: Die Ummeldung nach Lindenau war Mittel zum Zweck, um 2009 zur Kommunalwahl
„Warlord“ und „Sleipnir“.
antreten zu dürfen.
18.07.2009: Am Abend findet ein Kon-
zert mit dem NPD-Bundespräsidenten-
Kandidaten und rechten Liedermacher
Fran Rennicke statt. 10 Geht vom Nazi-zentrum Gefahr aus? Neben der systemati-
schen Schulung in Sachen nazistischer Politik geht vom Nazi-Zentrum auch eine körperliche
25.07.2009: Der bekannte Kölner Nazi
Axel Reitz hält eine Polit-Schulung Bedrohung aus: Dokumentiert sind
in der O8, anschließend findet ein mehrere Einschüchterungsversuche ge-
Konzert statt.
gen und teils bewaffnete Übergriffe auf
17.10.2009: In der Nacht dient die O8 AnwohnerInnen und PassantInnen so-
als Schlafplatz für etwa 50 Nazis aus
Dortmund, die ihre Heimreise nach
wie Personen, die für „links“ gehalten
dem „Recht auf Zukunft“-Aufmarsch wurden. Kurz nach der Eröffnung des
nicht mehr antreten konnten. Nazi-Zentrums wurde zudem ein Mit-
28.11.2009: Aufgrund einer Protest- arbeiter eines nahe gelegenen Kinder-
Kundgebung gegen das NPD-Bürger- buchladens bedroht. 2009 wurde außer-
büro kommt es zu einer Spontankund-
gebung von etwa 30 Nazis vor der
dem versucht, in einem nahe gelegenen
Odermannstraße. Schulclub zu agitieren.
Und dabei bleibt es nicht: In der
24.01.2010: In der O8 findet das Ord-
nertreffen für den Trauermarsch und Nacht auf den 21. Dezember 2008 haben
größten Naziaufmarsch Europas am Lok-Hooligans bei einer vorgeblichen
13.02.2010 in Dresden statt.
„Sonnenwendfeier“ heftig in der Oder-
06.02.2010: Die JN veranstaltet am mannstraße „gefeiert“ und nebenbei
Abend ein „Solikonzert“ für den Trau-
zwei PassantInnen bedrängt und ver-
ermarsch am 13.02.2010 in Dresden.
folgt. Als sich die Polizei blicken ließ,
06.03.2010: Die JN feiert Fasching. wurde diese angegriffen. Die Presse
Verkleidet wurde sich u.a. als Ku-
Klux-Klan-Mitglied, Braveheart oder sprach nachher von „Krawallen“ und ei-
afroamerikanischer Sklave. ner regelrechten „Straßenschlacht“ mit
08.05.2010: Aus Angst vor Übergriffen
der Polizei, die von den Besuchern des
schützen Nazis die O8 vor den nicht Nazi-Zentrums angezettelt worden ist.
vorhandenen AngreiferInnen.

25.06.2010: Nach gewissen Schwie-

fenceoff,
rigkeiten bei der Anreise hält der
NPD-Vorsitzende Udo Voigt einen
Vortrag vor etwa 40 Nazis in der O8.

beatdown&lockup!
26.06.2010: Der Publizist und
mecklenburgische NPD-Funktionär
Rüdiger Klasen hält einen Vortrag
in der O8.

11.09.2010: Die Nazi-Musiker Cynic


und Barny unterstützen die Jugend-
arbeit der O8 mit einem Solikonzert.
Nazi-Zentren Aufdecken / angreifen / schlieSSen!
18.09.2010: Janine Baki, Tochter der
NPD-Stadtratskandidatin Tanja Baki,
feiert ihren Geburtstag in der O8.
Die Kampagne Fence Off ist eine Initiative
16.10.2010: Nach dem Scheitern eines
„Recht auf Zukunft“-Spontan-Aufmar-
Leipziger AntifaschistInnen. Unser Ziel ist
sches in Leipzig versammeln sich mehr die Schließung des Nazi-Zentrums in der
als 100 Nazis in der O8. Odermannstraße 8 in Leipzig-Lindenau.
Macht mit – informiert euch – handelt!
13.11.2010: Zwei Tage zu früh feiern
die Nazis das zweijährige Bestehen des Mehr Infos:
Nationalen Zentrums O8 mit Vorträ-
gen und Livemusik. www.fenceoff.org

Dieses Infoblatt entstand in


gamma
antifaschistischer Newsflyer
Kooperation von: für Leipzig & Umgebung
V.i.S.d.P.: Anita Dudow, Bornaische Str. 3d, 04277 Leipzig

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