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… nachdem Alice es ein paar Minuten beobachtet hatte,
erkannte sie, dass es sich um ein Grinsen handelte.
»Es ist die Grinsekatze«, sagte sich Alice.
»Wie geht es dir?«, fragte die Grinsekatze, sobald genug Mund
da war, um damit zu sprechen.
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Alice wartete, bis die Augen erschienen, und nickte ihr zu. »Es
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nützt nichts, mit ihr zu reden«, dachte sie, »bis ihre Ohren
gekommen sind.«
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Für meine Schwester Lili
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Ein verlagsneues Buch kostet in ganz Deutschland und Österreich jeweils
dasselbe. Das liegt an der gesetzlichen Buchpreisbindung, die dafür sorgt,
dass die kulturelle Vielfalt erhalten und für die Leser bezahlbar bleibt. Also:
Egal ob im Internet, in der Großbuchhandlung, beim lokalen Buchhändler,
im Dorf oder in der Stadt – überall bekommen Sie Ihre verlagsneuen Bücher lag
zum selben Preis.
ALICE IM WUNDERLAND........................................................19
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Weihnachtsbrief an alle Kinder.......................................................242
CHRONIK...................................................................................245
g
Lebensdaten von Lewis Carroll und Alice Liddell..........................246
Zur Übersetzung in diesem Buch...................................................254
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BIOGRAPHIEN UND BIBLIOGRAPHIEN.............................257
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Lewis Carroll.................................................................................258
Benjamin Lacombe........................................................................262
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IM WUNDERLAND
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S t O schöner goldner Nachmittag,
Wo Flut und Himmel lacht!
Von schwacher Kindeshand bewegt,
Die Ruder plätschern sacht.
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Jetzt lauschen sie vom Zauberland
Der wunderbaren Mär;
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Mit Tier und Vogel sind sie bald
In freundlichem Verkehr,
Und fühlen sich so heimisch dort,
Als ob es Wahrheit wär.
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Und jedes Mal, wenn Fantasie
Dem Freunde ganz versiegt:
»Das Übrige ein ander Mal!«
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S t So ward vom schönen Wunderland
Das Märchen ausgedacht,
So langsam Stück für Stück erzählt,
Beplaudert und belacht.
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Und froh, als es zu Ende war,
Der Weg nach Haus gemacht.
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Alice! O nimm es freundlich an!
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Leg es mit güt'ger Hand
Zum Strauße, den Erinnerung
Aus Kindheitsträumen band,
Gleich welken Blüten, mitgebracht
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Aus liebem fernen Land.
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J GUTER RAT VON EINER RAUPE
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S t »Das ist nicht richtig«, sagte die Raupe. »Aber ich bin nicht daran gewöhnt!«, verteidigte sich die arme
Alice kläglich, und dabei dachte sie: »Ich wünschte nur, all
»Nicht ganz richtig, glaube ich«, sagte Alice schüchtern, diese Geschöpfe wären nicht immer gleich beleidigt.«
»manche Wörter sind anders gekommen.«
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»Es ist von Anfang bis Ende falsch«, sagte die
Raupe mit Entschiedenheit, worauf eine Pause
»Du wirst dich mit der Zeit daran gewöhnen«, sag-
te die Raupe, steckte ihre Huhka wieder in den
Mund und rauchte weiter.
von einigen Minuten eintrat.
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»Oh, es kommt nicht so genau darauf an«, er-
widerte Alice schnell, »nur das viele Wechseln ist
aus dem Munde, gähnte einige Male
und reckte sich. Dann stieg sie von
dem Pilze herunter, kroch durch das
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nicht angenehm, nicht wahr?« Gras davon und bemerkte noch:
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t »Ah! Endlich
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ist mein Kopf
frei!«, rief Alice
voller Freude,
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sagte die Raupe noch, als hätte Alice laut gefragt, und im
nächsten Augenblick war sie nicht mehr zu sehen.
y die sich jedoch
im nächsten Au-
Alice blieb ein Weilchen nachdenklich vor dem Pilz genblick in Angst
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stehen, um ausfindig zu machen, welches seine beiden
Seiten wären. Aber da er vollkommen rund war, so
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fand sie die Frage schwierig zu beantworten. Zuletzt
aber umfasste sie ihn mit beiden Armen, so weit sie
verwandelte,
sie merkte, dass
als
Rande ab.
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herumkam, und brach mit jeder Hand etwas vom ihre Schultern nir-
gends zu finden waren:
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»Nun aber, welches ist welches?«, sprach sie zu
sich, und biss ein wenig von dem Stück in ih-
rer rechten Hand ab, um die Wirkung auszu-
probieren. Im nächsten Augenblick fühlte
Denn als sie an sich
hinunter sah, konnte
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sie einen heftigen Schlag gegen das Kinn
– es war auf ihren Fuß gestoßen!
sie weiter nichts
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Über diese plötzliche Verwandlung war
sie sehr erschrocken, aber sie durf-
te keine Zeit verlieren, da sie sehr
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erblicken, als einen
ungeheuer langen
schnell kleiner wurde. Sie machte
sich also daran, etwas von dem
anderen Stück zu essen. Ihr Kinn gs
Hals, der sich wie ein
war allerdings so dicht an ihren
Fuß gedrückt, dass ihr kaum
Platz genug blieb, den Mund
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Stängel weit unten
aus einem Meer von
aufzumachen, aber es gelang
ihr doch, ein wenig von dem
Stück in ihrer linken Hand
herunterzuschlucken.
Vegrünen Blättern erhob.
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J EINE VERRÜCKTE TEEGESELLSCHAFT
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nter einem Baum vor dem Haus stand ein ge-
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deckter Tisch, an dem der Märzhase und der
Hutmacher Tee tranken; zwischen den beiden
saß eine Haselmaus, die fest schlief, und die beiden anderen be-
nutzten sie als Kissen, um ihre Ellbogen darauf zu stützen, und
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redeten über ihren Kopf hinweg miteinander. »Sehr unbequem
für die Haselmaus«, dachte Alice, »aber, da sie schläft, macht es
ihr wohl nichts aus.« a
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Der Tisch war sehr groß, doch die drei saßen dicht zusammen-
gedrängt an einer Ecke: »Kein Platz! Kein Platz!«, riefen sie aus,
sobald sie Alice kommen sahen.
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»Mehr als genug Platz!«, sagte Alice ungehalten und setzte sich in
einen großen Sessel am Ende des Tischs. au
»Schenk dir Wein ein«, sagte der Märzhase aufmunternd.
Alice sah sich auf dem ganzen Tisch um, aber es war nichts als
Tee darauf. »Ich sehe keinen Wein«, bemerkte sie.
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»Es ist auch keiner da«, sagte der Märzhase.
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»Dann war es nicht sehr höflich von dir, mir welchen anzubie-
ten«, sagte Alice ärgerlich.
»Es war nicht sehr höflich von dir, dich ungebeten an unseren
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Tisch zu setzen«, antwortete der Märzhase.
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S t »Ich wusste nicht, dass es euer Tisch ist; er ist für viel mehr als
drei gedeckt«, gab Alice zurück.
»Oder du könntest ebensogut behaupten«, fügte der Märzhase
hinzu, »dass ›Ich mag, was ich bekomme‹ dasselbe ist, wie ›Ich
bekomme, was ich mag‹!«
»Dein Haar müsste geschnitten werden«, sagte der Hutmacher.
sehr ungezogen.« ob
»Du solltest wissen, dass sich solch persönlichen Bemerkungen
nicht gehören«, sagte Alice mit einer gewissen Strenge, »das ist
»Bei dir ist es dasselbe«, sagte der Hutmacher. Hier stockte die
Unterhaltung, und alle saßen einige Minuten schweigend da,
währenddessen Alice in Gedanken alles durchging, was sie über
Raben und Schreibtische wusste, und das war nicht viel.
»Zwei Tage falsch!«, seufzte der Hutmacher. »Ich hab dir ja ge-
»Genau das«, sagte Alice.
»Das tue ich ja«, warf Alice schnell ein, »wenigstens – wenigstens
meine ich, was ich sage – und das ist dasselbe.«
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»Ja, aber es müssen Krümel mit hineingeraten sein«, brumm-
te der Hutmacher, »du hättest sie nicht mit dem Brotmesser
hineinschmieren sollen.«
»Nicht im Geringsten dasselbe!«, sagte der Hutmacher. »Dann
könntest du ja ebenso gut behaupten, dass ›Ich sehe, was ich
esse‹ dasselbe ist, wie ›Ich esse, was ich sehe‹.«
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Der Märzhase nahm die Uhr und betrachtete sie trübsinnig;
dann tunkte er sie in seine Tasse Tee und betrachtete sie wieder,
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UND ANDERE
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er Beatrice Henley, fotografiert von Lewis Carroll im Jahr 1858.
Diese Fotografie gab Lewis Carroll dem Illustrator von Alice im Wunderland,
V John Tenniel, als Muster, wie er sich seine Alice vorstellte.
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AN MRS. HARGREAVES (ALICE LIDDELL)
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vielen Dank dafür, dass Sie Ihre Zustimmung gegeben haben. Das Ma-
nuskript wird mit der größten Sorgfalt behandelt werden (ich bin Ihnen dank-
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bar dafür, nur unter dieser Bedingung eingewilligt zu haben!). Es entspricht
vollkommen meinem eigenen Wunsch, die Fotografie [der kleinen Alice, die
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Dodgson in das Manuskript integriert hatte] nicht zu reproduzieren.
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AN MRS. HARGREAVES (ALICE LIDDELL)
ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar dafür, dass Sie mir das Manu-
skript geschickt haben; es ist gerade bei mir angekommen. Es wird mit der
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größten Sorgfalt behandelt werden.
Seien Sie versichert, dass ich
Ihnen herzlich verbunden bin,
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C. L. Dodgson
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V Alice Liddell, verkleidet als Bettelmädchen, fotografiert von Lewis Carroll, 1858
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S t ZUR ÜBERSETZUNG IN DIESEM BUCH
Die erste Übersetzung von Alice im Wunderland ins Deutsche Freiherr von Gumppenberg, kurz Hans von Gumppenberg
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erschien bereits 1869, unter dem Titel Alice's Abenteuer im Wun-
derland. Der Übersetzerin, Antonie Zimmermann, war es da-
bei gelungen, den Sprachwitz des englischen Originals durch
(1866–1928), ersetzt. Es handelt sich dabei um ein Gedicht
mit dem Titel Liebesjubel, das eine Verballhornung des von
Schubert vertonten Gedichtes Ungeduld von Wilhelm Müller
geschickte Nachdichtungen und den Ersatz englischer Refe- (1794–1827) ist.
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renztexte durch deutsche weitgehend zu erhalten. Lewis Carroll
selbst erkannte diese Leistung an, als er Antonie Zimmermann
im Vorwort zur ersten deutschen Ausgabe seines Buchs mit fol-
genden Worten seine Anerkennung zollte:
Und damit sind wir bei der vorliegenden Übersetzung. Sie ist
keine vollkommen neue Übersetzung, sondern beruht auf dem
klassischen Text von Antonie Zimmermann. Zimmermanns
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»Der Verfasser wünscht hiermit seine Anerkennung gegen die Über-
setzerin auszusprechen, die einige eingestreute Parodien englischer
Übersetzung ist schon mehrfach bearbeitet worden, und auch
die Neuübersetzungen sind niemals von der Zimmermannschen
unbeeinflusst geblieben. Unsere Ausgabe von Alice im Wunder-
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Kinderlieder, welche der deutschen Jugend unverständlich gewesen
wären, durch dergleichen von bekannten deutschen Gedichten er-
setzt hat. Ebenso sind für die oft unübersetzbaren englischen Wort-
spiele passende deutsche eingeschoben worden, welche das Buch al-
land sollte wie die erste deutsche Übersetzung ganz und gar den
Geist der Zeit von Lewis Carroll atmen, aber trotzdem für Kin-
der und Erwachsene von heute auf Anhieb verständlich sein.
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Deshalb wurde die Textfassung von Antonie Zimmerman be-
lein der Gewandtheit der Übersetzerin verdankt.«* hutsam, aber gründlich bearbeitet und natürlich in der Recht-
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S t BIBLIOGRAPHIE DER VERÖFFENTLICHUNGEN IN
FRANKREICH UND DEUTSCHLAND
* L'Esprit du temps – tome 1, 2003 * Le Carnet Rouge (Illustration: Agata Kawa), 2010
* Le Petit chaperon rouge, 2004
* L'Esprit du temps – tome 2, 2005
* Cerise Griotte, 2006 y & * Rossignol (Text: Sébastien Perez), 2011
* L'Herbier des Fées (Text mit Sébastien Perez), 2011
deutsch: Das Elfen-Bestimmungsbuch, 2012
* Le Chat botté (Text: Perrault), 2006 * Notre-Dame de Paris – volume I (Text: Victor Hugo), 2011
* Longs cheveux, 2006
ob
* Pourquoi la carapace de la tortue… (Text: Mimi Barthélemy), 2006
* Destins de chiens (Text: Sébastien Perez), 2007
* Ondine, 2012
deutsch: Undine, 2013
la
deutsch: Kleine Katzenkunde, 2016
* Blanche-Neige (Text: Brüder Grimm), 2010
deutsch: Schneewittchen, 2011
* Il était une fois…, 2010 er
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