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Dürrenmatt
• Ergebnisse der Facebook Gruppe Wir lesen Dürrenmatt
• Allgemeines
• „Der Folterknecht“ von Friedrich Dürrenmatt. In: Aus den Papieren
eines Wärters (WA 19)
• Zu den biographischen Daten von den Texten „Weihnacht“
und „Der Folterknecht“
• Zur Entstehung von „Der Folterknecht“
• zu „Der Folterknecht“ gibt es eine Begebenheit
• Zum Inhalt „Der Folterknecht“
• Zum Stil „Der Folterknecht“
• Interpretationsansätze
• Das jüngste Gericht
• Der Folterknecht ist der „Anfang und das Ende“
• Jesus am Kreuz
• Nihilismus Exkurs zu Max Stirner
• Schlussbetrachtung „Der Folterknecht“
• Hinweis
• Weiter zu
Inhalt
Allgemeines
Unsere kleine Lesegruppe besteht aus gerade mal wenig mehr, als einer Handvoll Leser.
Aber wir lesen sehr genau! Hier sind die Ergebnisse zu „Der Folterknecht“ in: „Aus den
Papieren eines Wärters (WA 19). Und wir diskutieren am Wochenende mit offenen Türen und
freuen uns, wenn ihr mitdiskutieren möchtet, oder auch nur lauschen möchtet. Einfach
unsere Gruppe „Wir lesen Dürrenmatt“ besuchen. Und ich komme zum nächsten Punkt,
unserem Leseplan.
Eigentlich wollten wir im März mit WA 20 „Der Richter und sein Henker“ beginnen, aber das
wird sich jetzt ca. um einen Monat verschieben, weil wir uns dazu entschieden haben, jede
Erzählung ausführlich zu besprechen. Am Wochenende 13./14. Februar widmen wir uns den
Texten: „Der Sohn“, „Die Wurst“ und „Der Theaterdirektor“.
„Der Folterknecht“
Im Mittelpunkt steht der Pakt zweier Personen für einen Rollentausch mit einer festgesetzten
Frist.
Klar! Wer denkt da nicht an einen Teufelspakt oder besser gleich an den FAUST Teil 1.
fi
Wer will tauschen? Ein Folterknecht geht nach getaner Arbeit in eine Kneipe. Ein schöner,
charismatischer Fremder, der anscheinend alles was ein Menschen auf Erden besitzen
kann, sein Eigen nennt. Aber er ist nicht zufrieden, sondern er ist überdrüssig, hat Ekel.
Der Fremde will unbedingt mit dem Folterknecht die Rolle tauschen, weil in den Augen des
Fremden die Rolle des Folterknechts, bzw. der Folterknecht selbst „der Anfang und das
Ende sind„.
Der Folterknecht sehnt sich nach einem „schönen“ Leben und willigt ein.
Nun stehen sich beide in der Figur des anderen gegenüber. Es erinnert an eine Form von
Dialektik, die sich aneinander abarbeitet und sich gegenüber stehend, fremd ist. Aus
Eigenwahrnehmung wird Fremdwahrnehmung. „Eine unförmige Riesengestalt“.
Der frühere Folterknecht kann sein Leben nicht genießen. Ihm fehlt das Foltern. „Er kann
sich nicht mehr halten, steht auf, geht hinaus, peitscht seine Hund tot.“
Vergeblich wartet er nach zwei Jahren an der ausgemachten Stelle. Der ehemalige Fremde,
der nun der Folterknecht ist, kommt nicht, er will nicht zurücktauschen.
In einem Wutanfall foltert er seine Frau zu Tode. Es folgt der Gerichtsprozess. Er wird zum
Tode durch Foltern verurteilt. In der Folterkammer erkennt er im Folterknecht den
ehemaligen Fremden. Die Vollendung des Rollentausches, der ehemalige Henker wird zum
Opfer.
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• Pressebild_friedrich-duerrenmattDiogenes-Verlag_
Dürrenmatt spiegelt Handlungen: Die Folterszene am Anfang mit der, in welcher der
ehemalige Folterknecht zum Opfer wird.. Die Folterung des Opfers und die, der Frau. Der
Tod der Hunde, der Frau und des Menschen.
Interpretationsansätze
Klar ist, dass die Folterkammer die Welt ist, der Folterknecht Gott und der ursprüngliche
Folterknecht ist der Mensch.
Während in „Weihnacht“ von einem entweder gleichgültigen oder nicht vorhandenen Gott,
die Rede ist, haben wir hier einen Gott, der die Menschen quält.
Die Gerichtsverhandlung am Schluss, ist sicherlich ein Hinweis auf das jüngste Gericht.
Schon in Babylon und Ägypten, gab es ein endzeitliches Gericht. Im Judentum gibt es den
göttlichen Richter. Das Neue Testament mahnt mit dem „nahenden Gericht über alle
Lebenden und die Toten“. bis zur Offenbarung des Johannes, dem letzten Buch des Neuen
Testaments. Im Evangelium des Matthäus trennt Jesus trennt hier als Richter die Gerechten
von den Ungerechten Auch der Koran kennt den „Jüngsten Tag“. Es scheint zum
Monotheismus zu gehören..
In Europa spielte diese Vorstellung des Jüngsten Gerichts eine groß Rolle, die Menschen
glaubten, dass der Zeitpunkt des Jüngsten Gerichts konkret in kurzer Zeit eintreffen würde
und ihr Verhalten darauf Ein uss habe, ob sie in den „Himmel kommen“.
Jesus am Kreuz
Der Folterknecht
Der Schluss dieses Prosagedichts erinnert doch sehr an die Worte aus dem Markus-
Evangelium
Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen!“(Markus 15, 33+34)
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Sicherlich lässt sich, wenn man sich tiefer damit beschäftigt, durch „Ich brauche keinen
Schatten“, überprüfen, inwieweit auch das Höhlengleichnis hier hervorblitzt.
Ich habe mich vor einigen Monaten, bei der Rezension des Romans „Den Himmel stürmen“
von Paolo Giordano (zur Rezension, mit dem Nihilismus auseinandergesetzt, Die Schrift von
Max Stirner gilt als konsequenter Nihilismus, nimmt aber philosophiegeschichtlich keinen
großen Raum ein. Damit beschäftigt haben sich: Marx, Nietzsche, Steiner, Jünger. und
Reinhold Messmer.
„Ich bin [nicht] Nichts im Sinne der Leerheit, sondern das schöpferische Nichts,
das Nichts, aus welchem Ich selbst als Schöpfer alles schaffe.“ (creatio ex nihilo)
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Ich arbeite gerade unsere Gedanken zum folgenden Text „Das Bild des Sisyphos“, den wir
letztes Wochenende besprochen haben.
Hinweis
An dieser Stelle möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass ich keine wissenschaftliche
Abhandlung schreibe, sondern einfach nur Verständnishilfen aufzeige, die keinerlei
Anspruch auf Vollständigkeit haben. In den nächsten Texten werde ich auf weitere Motive,
wie Sünde, Schuld, Gnade und Religion eingehen, die ich bisher vernachlässigt habe
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