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Erdkunde – „Overtourism“ und „Airbnb“ 24/09/2020

Aufgabe 1

Im folgenden Text werde ich die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Probleme erläutern, die
durch Overtourism entstehen können.

Zunächst werde ich kurz erläutern was man unter Overtourism versteht. Overtourism beschreibt das
Phänomen des Massentourismus, heißt also einfach gesagt, wenn zu große Menschenmengen am
gleichen Urlaubsort zur selben Zeit Urlaub machen. Dieses Phänomen tritt in den letzten Jahren
häufiger auf und auch kleinere Destinationen werden immer öfter von Touristen besucht. Doch
genau das hat langfristig gesehen extrem Auswirkungen die mit wirtschaftlichen, sozialen und
ökologischen Problemen assoziiert werden.

Als erstes werde ich wirtschaftliche Probleme durch den Tourismus erläutern. Mit einer steigenden
Anzahl der Besucher, steigt auch die Nachfrage nach vielen verschiedenen Dingen, wie Lebensmittel,
Unterkünften aber auch Attraktionen. Um dieser Nachfrage zurecht zu kommen muss die
kommunale oft viel Geld in neue Projekte investieren ohne die Sicherheit zu haben, dass sich die
Investition nachher rentiert. Der Sektor Tourismus ist also zu Beginn ein sehr unsicherer
beziehungsweise unvorhersehbarer Sektor. Dadurch, dass sich die betroffene Destination durch den
Tourismus komplett umstrukturieren muss ist es sehr wahrscheinlich, dass sich später eine
Monostruktur entwickelt, der Ort also zu sehr an den Tourismus und seinen Dienstleistungen
gebunden ist und es daher dann zum Massentourismus kommt. Andere Sektoren werden dadurch
mit der Zeit verdrängt. Auch die Industrie oder die Landwirtschaft werden mit der Zeit immer
unbedeutender, da deren Produktion nicht mit der Masse an Nachfrage mithalten kann. Produkte
müssen dann also durch Import in die Destination geholt werden, wodurch die Stadt und deren
regionalen Arbeiter selbst nichts mehr verdienen und von dem Tourismus überhaupt nicht
profitieren. Des Weiteren befindet die Stadt sich dann in einer extremen Abhängigkeit zu anderen
Städten oder auch Ländern. Sie ist also auf die Produktion und den Import der Produkte von außen
angewiesen, weshalb die Preise dann logischerweise steigen. Schließlich leiden die einheimischen
Anwohner an den steigenden Preisen für einfache Lebensmittel und auch die Attraktionen und der
öffentliche Nahverkehr sind meist zu teuer und können gar nicht oder nur wenig genutzt werden.
Folge ist zudem, dass viele ihren Job verlieren, da sie nicht mehr in der Wirtschaft gebraucht werden.
Es werden zwar auch neue Jobs geschaffen, doch dazu muss es auch erstmal genug Möglichkeiten
geben sich umschulen zu lassen. Außerdem entstehen im Tourismus häufig neue Trends. So hat die
einseitige Ausrichtung auf den Tourismus als einzigen nennenswerten Wirtschaftszweig auch
Belastungen zur Folge, welche hauptsächlich strukturschwache, ländliche Regionen treffen, denn der
Tourismus braucht Land, welches der früher vorherrschenden Landwirtschaft verloren geht und
darüber hinaus wird die Landwirtschaft auch aufgrund der schlechteren Arbeitsmöglichkeiten und
Löhne im Vergleich mit dem Tourismus unattraktiv.

Daraus ergibt sich, dass viele soziale Schichten unterdrückt und verdrängt werden, also soziale
Probleme. Es entstehen extreme gesellschaftliche Belastungen aber auch psychische Belastung,
wenn die Zahl der Touristen Überhand nehmen. Zum einen ist die Infrastruktur in der betroffenen
Destination so extrem überlastet, dass es für die Einheimischen schwierig wird sich von einem Ort
zum anderen Ort zu bewegen ohne davor genau planen zu müssen. Das belastet die Einwohner
psychisch extrem, da ihnen das Gefühl gegeben wird aus seiner eigenen Heimat entfremdet zu sein.
Ihnen wird durch den Massentourismus die Möglichkeit genommen sich frei bewegen zu können,
sich Willkommen zu fühlen und ihren Alltag ohne Einschränkungen durchleben zu können. Das sorgt
für Frust und später für Aggression und Spannungen gegenüber den Touristen. Das soziale Klima
leidet darunter also extrem und häufig kommt es zu Auseinandersetzungen oder sogar zu Protesten
gegen die Touristen. Auch das Phänomen der Akkulturation kann in Urlaubsregionen des Öfteren
entdeckt werden, so dass die regionale Kultur verloren geht. Denn oft werden die Feste, Feiern und
Veranstaltungen den Vorlieben der Touristen angepasst und Traditionen durch die Verdrängung
nicht mehr ausgelebt. Die Einwohner fühlen sich unterlegen und nicht beachtet vom Staat. Hinzu
kommt das manche, vor allem häufig in Entwicklungsländern, ihren Job verlieren, da die Stadt dann
so fokussiert auf den Touristenzweig ist, dass die Tätigkeit dieser betroffenen Anwohner nicht mehr
von Gebrauch ist. Teure Lebensmittel und steigende Mieten können folglich auch nicht mehr bezahlt
werden und es kommt zu einer Art Gentrifizierung, also der Verdrängungen der unteren sozialen
Schichten.

Jetzt zu den ökologischen Problemen die sich durch Overtourism ergeben. Zum einen ist die An- und
Abreise von Touristen extrem schädlich für die Umwelt, da diese am häufigsten mit dem Flugzeug
erfolgt. doch nicht nur diese Abgase verschmutzen die Luft, denn auch die überlastete Infrastruktur
in den Städten selbst sorgt dafür, dass der Feinstaub die Luft extrem verschlechtert. Zudem ist auch
das Verhalten der Touristen ein großes Problem für die Umwelt. Man kann gut beobachten, dass
manche Touristen sich nicht benehmen können und ihren Müll einfach ohne schlechtes Gewissen
oder gar einen Hintergedanken in der Destination liegen lassen. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist die
Insel Bali, bei der der Müll Überhand genommen hat und langfristige Schäden hinterlassen hat, die
jetzt von den Anwohnern „ausgebadet“ werden müssen. Grundsätzlich gilt also, jeder wirtschaftliche
Wachstum durch Overtourism bedeutet mit naturgesetzlicher Notwendigkeit Umweltbelastung. Und
bei jeder Form das erwünschte Produkt herzustellen, entstehen Abfallprodukte und das meist
überproportional. Tourismus ist also immer ein Störfaktor und verändert zwangsläufig Landschaft
und Leute.

Zusammenfassend ergeben sich also extrem viele Problem durch Massentourismus, die langfristige
Folgen haben können. Das größte Problem, dass ich sehe ist, dass die Destination sich im Fall von
Overtourism schon so extrem an den Touristenzweig gebunden hat, dass es extrem schwierig ist
seine Wirtschaft umzustellen. Die Destination ist also häufig schon so monostrukturell aufgebaut und
zu sehr abhängig vom Tourismus, um das System schnell umzustellen. Demnach ist es wichtig
frühzeitig Lösungen zu suchen und zu finden um den Tourismus zu kontrollieren.

Aufgabe 2

Jetzt werde ich im Bezug zu den Problemen aus Aufgabe 1 Lösungsmöglichkeiten gegen den
Overtourism suchen und entwickeln.

Ein großer Punkt ist es sich auf lokale und saisonale Produkte bei der Versorgung der Touristen zu
konzentrieren. Kleinere Unternehmen könnten dann von dem Tourismus profitieren und langzeitig
gesehen zu größeren Unternehmen werden. Der Tourismus würde also dazu beitragen die Wirtschaft
aufzubauen und zu stärken. Das würde indirekt weitere Aspekte begünstigen. Zum einen könnten die
Produkte in einem Preisverhältnis verkauft werden, dass sich jeder leisten kann und zudem würden
die Touristen einen gleichzeitigen Einblick in die Esskultur der Destination kriegen. Auch Traditionen
und Feste könnten die Touristen inspirieren. Schließlich könnten die Medien dann für die
Verbreitung dieser positiven Eindrücke einer Destination führen und der Tourismus würde sich auch
ohne das Bauen von Attraktionen oder Import aus anderen Ländern extrem entwickeln. Dadurch
könnte die Natur zunächst geschützt werden und der aktive Eingriff in die Natur vermieden werden.
Nun wäre es wichtig den Tourismus zu kontrollieren und sich dabei nicht nur auf einen Standort zu
beschränken. Die Bildung des Touristenzentrums sollte vermieden werden. Um das umzusetzen ist es
wichtig neue Schwerpunkte durch Marketing zu setzen und die Menschenmenge auf verschiedene
Standorte umzuverteilen. Hierzu könnte man mit kulturellen Sehenswürdigkeiten und auch
natürlichen Begebenheiten werben. Schließlich würde auch damit der Eingriff in die Natur minimiert
werden und ökologisch gesehen wäre das ein extremer Fortschritt im Vergleich zum „typischen“
beziehungsweise am häufigsten auftretenden Massentourismus. Eine Monostruktur wäre ebenfalls
durch den breiten Grad verschiedener Wirtschaftssektoren, sowie dem lokalen wirtschaftlichen
Gewinn zu verhindern. Auch neue Jobs im Dienstleistungssektor würden das Land stärken und
finanziell einen positiven Einfluss haben. Ökologisch betrachtet würde die verbesserte Aufklärung der
Touristen über das Verschmutzungsproblem und auch der Ausbau der ÖPNVs sicherlich die Situation
verbessern. All diese Maßnahmen würden auch die soziale Situation zwischen Touristen und
Anwohnern verbessern und die Spannungen reduzieren. Die Anwohner könnten die Touristen in ihre
Kultur einführen, wodurch die Touristen dann rücksichtsvolleres und bewussteres Verhalten zeigen
könnten. Dass allgemeine Klima würde sich verbessern und die Bewohner hätten die Möglichkeit sich
heimisch zu fühlen. Dazu muss jedoch auch der Staat aktiv werden und darauf achten, dass die
Bewohner weiterhin ihre Rechte behalten können und der Tourismus nicht zu stark wird. Auch die
Mieten sollten begrenzt werden, sodass die Bewohner ihr Wohnrecht behalten können und nicht
verdrängt werden. Es ist also extrem wichtig den Tourismus an einem bestimmten Punkt zu stoppen
und nicht weiter zu entwickeln, denn dann entsteht langfristig Overtourism.

Zuletzt finde ich das kontrollieren und mögliche einschränken des Tourismus den entscheidenden
Punkt, denn nur dann kann die Gentrifizierung vermieden werden und nur dann haben auch die
Anwohner Interesse und vor allem Profit am Tourismus.

Aufgabe 1 (Airbnb)

Im folgenden Text werde ich die Entwicklungen in der von mir ausgewählten Stadt Amsterdam
beschreiben, die durch Airbnb ausgelöst werden.

Zunächst was ist Airbnb? Airbnb ist eine Plattform bei der, private Personen ihre Wohnungen und
Häuser an Touristen vermieten. Die Unterkünfte sind meistens günstiger als Hotels und bieten dem
Tourist zudem einen Einblick in das private und „richtige“ Leben der Einheimischen. Doch diese Art
von Tourismus hat auf lange Zeit gesehen Auswirkungen. Mögliche Auswirkungen oder auch
Entwicklungen werde ich am Beispiel von Amsterdam erläutern. In den letzten Jahren ist die Stadt
Amsterdam ein „Trend“ geworden. Immer mehr Menschen hatten das Verlangen die Stadt zu
bereisen und das vor allem wegen der kleinen Häfen und Kanäle (Grachten), die einen zum Teil an die
berühmte Stadt Venedig erinnern. Zudem kommt, dass sie die Hauptstadt der Niederlande ist und
bekannt für ihre schmalen Gassen und moderne Kunst ist. Auch die Fahrradkultur ist ein Faktor der
die Touristen in das vielseitige Städtchen zieht. Mit der Zeit hat sich der Overtourism in der Stadt
entwickelt, was zunächst sehr überraschend für die Stadt war, die in einer finanziellen Krise stand.
Mit dem Massentourismus kamen dann immer mehr private Personen auf die Idee ihre Wohnungen
und Häuser über Airbnb zu vermieten. Das führte dazu, dass die Wirtschaft angekurbelt werden
konnte und die Stadt sehr viel Geld verdiente und dieses in neue Attraktionen für Touristen steckte.
Problem jedoch ist, dass sich der Tourismus so extrem entwickelt hat, dass sogar in der Nebensaison
sich die Touristen in der Innenstadt Amsterdams tummeln. Besonders beliebt ist das Rotlicht-Viertel.
Dort schieben sich die Massen vorbei an Sexshops, Kneipen und den Prostituierten, wodurch man
sich im Sommer kaum fortbewegen kann. Folge war, dass sich die Bewohner durch die lauten, sich
nicht benehmenden und stark verbreiteten Touristen nicht mehr heimisch fühlten und in ruhigere
Orte zogen. Auch Airbnb stellte ein zentrales Problem dar, denn die Mietpreise schossen aufgrund
der Entwicklung von Wohnraum zu Ferienunterkunft in die Höhe. Und nicht nur das, auch die
Vermietung an Urlauber über Airbnb betrachten die meisten Bürger als eine große Belästigung. Viele
Touristen sind unfreundlich, verschmutzen die Stadt, sind egoistisch und nehmen keinerlei Rücksicht
auf die Realität der Anwohner. Das führte in den letzten Jahren zu großen Konflikten und Protesten
gegen Touristen. Die Einheimischen wurden verdrängt und aus ihrer Heimat entfremdet.

Schlussendlich registrierte diese Entwicklung auch die Politik und handelte. Die Maßnahmen werde
ich in Aufgabe 2 auflisten.

Aufgabe 2 – gesetzliche Regelungen

- extrem radikale Maßnahmen


- Stadt geht gegen private Vermietungsplattformen wie Airbnb und Booking.com vor
- Ab 2019 darf eine Wohnung nur noch an höchstens 30 Tage im Jahr an Touristen vermietet
werden  max. 60 Tage
- Vermietung nur noch maximal an 4 Personen im Jahr
- Amsterdam will die Vermietung von Wohnungen an Touristen über Internetplattformen wie
Airbnb in Teilen des Stadtzentrums verbieten
 In drei besonders stark von Touristen überlaufenen Gebieten am Grachtengürtel soll das
Verbot vom 1. Juli 2020 an gelten
-  "I amsterdam"- Schriftzug  Anfang Dezember 2018 entfernte die Stadt das beliebte
Fotomotiv
- "City in Balance" (2019)
 Baustopp für Hotels, aber auch für Souvenirläden, Ticket-Verkaufsstellen oder Käse-
Geschäfte
 Die Kapazität des Flughafens Schiphol soll begrenzt und der Anleger für Kreuzfahrtschiffe
aus dem Stadtgebiet verbannt werden
- Maßnahmen gegen das Verhalten der Touristen  Geldstrafen für Ordnungswidrigkeiten,
wie Alkoholkonsum und Urinieren in der Öffentlichkeit, drastisch angehoben
- "I live here"-Initiative
 Touristen sensibilisieren
 Auf meist lebensgroßen Wandbildern bitten Anwohner die Besucher, sich so zu verhalten
wie zuhause in ihrer eigenen Nachbarschaft
-  "Enjoy and Respect"- Kampagne  soll den Touristen Grenzen aufzeigen
- "Spreading" und "Crowd Control"
 Besucher besser steuern
 Sie sollen länger bleiben und neben den Hauptattraktionen auch andere Stadtteile und
das Umland erkunden

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