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spezial Vorwort
Flachdachkonstruktionen in Holzbauweise
ermöglichen wirtschaftliche Konstruktionen mit
Flachdächer in Holzbauweise hohem Vorfertigungsgrad und großen Spannwei-
ten. Deshalb handelt es sich um eine nicht nur
im Holzhausbau verbreitete Bauweise. Bezüglich
des Feuchte- und Holzschutzes ergeben sich für
Planer und Ausführende eine Vielzahl von Fragen,
die bisher durch Regelwerke nur ungenügend
beantwortet werden: Welcher Bauteilaufbau ist
bauphysikalisch sinnvoll und dauerhaft funktions-
sicher? Soll die Konstruktion belüftet ausgeführt
werden oder unbelüftet? Müssen diffusionsdichte
Innenschalen verwendet werden oder sind diese
eventuell nachteilig?
Inhalt
34 5 _ Belüftete Konstruktionen
34 5.1 _ Planungsgrundlagen
34 5.2 _ Belüftungsregeln
37 5.3 _ Bewertung des Holzschutzes
spezial | Oktober 2008 3
Flachdächer in Holzbauweise
1 _ Einführung
Zur Bemessung sind die produktspezifischen lokale Abkühlung der raumseitigen Oberflächen.
Werte zu beachten. Bei nicht belüfteten Flachdachkonstruktionen
fungiert die Dachabdichtung als Winddicht-
Konvektion ist der Feuchtetransport durch Luft
heitsschicht. Bei belüfteten Konstruktionen
strömung, resultierend aus Undichtigkeiten der
mit unterlüfteter Dachabdichtung bietet die
Gebäudehülle. Dieser wird angetrieben durch
Winddichtheitsebene eine zusätzliche Sicherheit
Druckunterschiede infolge vorherrschender Wind-
gegen ggf. abtropfendes Sekundär-Tauwasser.
verhältnisse oder durch Temperaturunterschiede.
Eine sorgfältig ausgeführte Winddichtheitsebene
Zur Verhinderung von Konvektion wird die
erhöht die Sicherheit zur Vermeidung von Kon-
Gebäudehülle luftdicht ausgeführt. Durch Kon
vektionsströmen.
vektion wird im Vergleich zu Diffusionsvorgängen
ein Vielfaches an Feuchtigkeit transportiert. Tauwasser bezeichnet die Feuchtigkeit, die auf-
grund starker Abkühlung der Luft (Überschreiten
Luftdichtheitsschichten verhindern das
des Wasserdampfsättigungsdrucks) z.B. an kal-
Einströmen von warmer Raumluft in kritische
ten Bauteiloberflächen ausfällt. Zu unterscheiden
(kalte) Konstruktionsbereiche und werden im
sind Primärtauwasser und Sekundärtauwasser.
Regelfall raumseitig entlang der wärmedämmen
Primärtauwasser bedeutet Tauwasserausfall
den Gebäudehülle angeordnet. Planung und
aufgrund zu großer Wasserdampfbelastung
Ausführung erfolgen gemäß DIN 4108-7 für alle
infolge Diffusion oder Konvektion. Sekundär-
relevanten Bauteilanschlüsse. Neben der Funktion
tauwasser entsteht z.B. an der Unterseite von
des Feuchteschutzes hat die Luftdichtung die Auf-
Dachschalungen, insbesondere bei nächtlicher
gabe, unkontrollierte Lüftungsverluste und somit
Wärmeabstrahlung. Bei konstruktiv richtiger
Energieverluste zu minimieren.
Auslegung des Hinterlüftungsraums kann das
Gebräuchliche Materialien zur Herstellung der Sekundärtauwasser abgelüftet werden.
Luftdichtung sind Holzwerkstoff- und Gipsbau-
Harte Bedachungen sind gegen eine Brand
platten sowie spezielle Baupappen und Folien
beanspruchung von außen infolge Flugfeuer und
und Vliesbahnen mit den zugehörigen Verkle-
strahlender Wärme ausreichend lange wider-
bungen oder Putze. Die Luftdichtheitsebene
standsfähig. Bedachungen, die diese Anforde-
sollte, so lange sie noch zugänglich ist, mit einem
rung nicht erfüllen (weiche Bedachung), sind
baubegleitenden Blower-Door-Test (Luftdicht-
entsprechend den Anforderungen der Bauord-
heitsmessung) überprüft werden. Luftdichtheits-
nungen nur unter bestimmten Voraussetzungen
schichten übernehmen meist gleichzeitig die
für die Gebäudeklassen 1 bis 3 zulässig.
Funktion der Dampfbremse bzw. der Dampfsperre.
Eine Einstufung in Nutzungsklassen
Winddichtheitsschichten verhindern das Durch-
(NKL 1 bis 3) erfolgt für Holzbauteile aufgrund
strömen der äußeren Dämmschichten sowie
der feuchteabhängigen physikalischen Eigen-
die Hinterlüftung der Dämmebene mit kalter
schaften, welche die klimatischen Verhältnisse
Außenluft. Die Winddichtheit gewährleistet die
der Umgebung des Bauwerkes während seiner
Wirksamkeit der Dämmung und verhindert eine
6 spezial | oktober 2008
Flachdächer in Holzbauweise
3 _ Planungsgrundlagen
Tabelle 3.1
Dachneigungen in Grad [°] und Prozent [%]
4° 7,0% 5% 2,86°
[1 cm = 1%]
5° 8,8% 6% 3,43°
1 cm
10° 17,6% 10% 5,71°
100 cm
15° 26,8% 15% 8,53°
12 spezial | oktober 2008
Flachdächer in Holzbauweise
3.2 _ Dachabdichtungen
Anforderungen an Abdichtungen für nicht ge
nutzte Dächer sind in DIN 18 531 beschrieben.
Die Dachfläche wird entsprechend ihrer
thermischenund mechanischen Belastungen in
Tabelle 3.2
Beanspruchungsklassen eingestuft, die Abdich-
Auswahl an Abkürzungen und Bezeichnungen von gängigen
tungssysteme werden nach Eigenschaftsklassen
Dachabdichtungsbahnen für nicht genutzte Dächer (nach E DIN 18 531-2)
unterschieden. Die erforderlichen Abdichtungs-
materialien, die Lagenanzahl bzw. die Material
Bitumen- und Polymerbitumenbahnen
dicken werden gemäß Anforderungen an die
DD = Dachdichtungsbahn Gebäudenutzung (Anwendungskategorien)
und der vorliegenden Beanspruchung bestimmt.
PYE = Polymerbitumen mit thermoelastischen Elastomeren (SBS) vergütet
Die Regelungen gelten für Abdichtungen aus
PYP = Polymerbitumen mit thermoplastischen Kunststoffen (aPP) vergütet Bitumen- und Polymerbitumenbahnen sowie
für Kunststoff- und Elastomerdichtungsbahnen.
S4/S5 = Schweißbahn mit Bahnendicke in mm
Andere Abdichtungssysteme müssen über eine
G 200 = Glasgewebeeinlage mit 200 g/m² bauaufsichtliche Zulassung geregelt werden.
Abdichtungen aus Flüssigkunststoffen sind nach
PV 200 = Poylestervlieseinlage mit 200 g/m²
ETAG 005 geregelt, Hinweise enthalten die Flach-
V 60 S4 = Bitumenschweißbahn mit Glasvlieseinlage 60 g/m² dachrichtlinien.
Kunststoff- und Elastomerbahnen Abb. 3.3:
Bitumendachbahnen
ECB = Ethylencopolymerisat-Bitumen
EVA = Ethylen-Vinylacetat-Terpolymer
PIB = Polyisobutylen
Tabelle 3.3
Dachneigungen bei Metalldachdeckungen nach Klempnerfachregeln [KFR]
Dachneigung Metalldachdeckung
≥ 3° Doppelstehfalzdeckung,
bis < 7° mit Sondermaßnahmen, z.B. Dichtbandeinlage, Falzerhöhung oder Unterdach
≥ 3° bis 15° zusätzliche Maßnahmen bei Titanzink, z.B. Trennlage mit Dränagefunktion
≥ 3° Leistendeckung
14 spezial | oktober 2008
Flachdächer in Holzbauweise
Tabelle 3.4
Zuordnung der Sortierklassen zu den Festigkeitsklassen 1)
S 7 2) C 16 M 2) C 16 2)
S 10 C 24 M C 24
S 13 C 30 M C 30
1) Zuordnung gilt nur für trocken sortiertes Holz (z.B. NH S10 TS) mit u ≤ 20%
2) Anwendung von S 7 / C 16 zur Zeit noch nicht für Dachschalungen zulässig
spezial | Oktober 2008 15
Flachdächer in Holzbauweise
europäisch-technische Zulassung (ETA) geregelt Länge von OSB-Platten wird gemäß Klempner > IDH spezial 10/2006
sein. Holzwerkstoffe gemäß DIN EN 13 986 fachregeln auf 2,5 m begrenzt. Plattenbreiten Informationsdienst Holz
verfügen über eine CE-Kennzeichnung und unter einem Meter sind für die Herstellung von spezial 10/2006:
müssen die in der nationalen Anwendungsnorm Tafelelementen jedoch nur bedingt geeignet. „Die europäische Normung
DIN V 20 000-1 festgelegten ergänzenden und von Holzwerkstoffen für das
abweichenden Anforderungen erfüllen (siehe Bauwesen“ [2]
IDH spezial 10/2006).
Abb. 3.7:
Bei Dachschalungen aus Holzwerkstoffplatten CE-Kennzeichnung von Holzwerkstoffen am Beispiel einer OSB-Platte OSB/3
wird empfohlen, kleinteilige Formate einzusetzen,
CE-Zeichen
um deren feuchtebedingte Längenänderungen 1 Kennnummer der Zertifizierungsstelle und
durch eine größere Fugenanzahl kompensieren 1 Bezeichnung des Konformitätszertifikats
zu können. Dadurch werden Verformungen der 2 Adresse des Herstellers
2
Dachkonstruktion vermieden, beispielsweise das 3 Jahr der Kennzeichnung
3
4 Bezugsnorm: EN 13 986
Aufwölben bei Feuchtezunahme der obersei- 4
5 Plattentyp (technische Klasse nach Anhang A
tigen Schalung im Winter. Dieser Effekt kann 5
der DIN EN 13 986) und Nenndicke der Platte
6
auch durch starke Rücktrocknung einer raum- 6 Formaldehydklasse
7
seitigen Beplankung im Winter entstehen. Die 7 Brandverhalten nach DIN EN 13 501-1
Tabelle 3.5
Technische Klassen von Holzwerkstoffen für die tragende Verwendung
1) Gemäß Klempnerfachregeln (2008) können OSB- und Spanplatten als Befestigungsebene in NKL 2 dann eingesetzt werden,
wenn sie über eine vollständige PMDI-Verklebung verfügen
2) Die Festigkeits- und Steifigkeitseigenschaften für bautechnische Zwecke werden über allgemeine bauaufsichtliche Zulassung geregelt
3) Die Anwendung in NKL 3 ist abhängig von der Auswahl der Holzart und der Verleimung
4) Gemäß Klempnerfachregeln nicht für Metalldachdeckungen geregelt
5) Anwendung in NKL 3 erfordert gesonderten baurechtlichen Hinweis
16 spezial | oktober 2008
Flachdächer in Holzbauweise
Zwischensparrendämmung und
Einblasdämmstoffe
Abb. 3.9:
Als Dämmstoffe unter tragenden Dachscha-
Beispiel der Kennzeichnung eines Wärmedämmstoffes
lungen werden vorwiegend weiche Faser-
dämmstoffe aus Mineralwolle, Zellulosefasern,
Holzfasern und andere Naturdämmstoffe
eingesetzt. Die Dämmung kann zwischen die
Tragkonstruktion geklemmt bzw. lose auf eine
Unterkonstruktion aufgelegt werden. Eine
Besonderheit sind die im Holzbau verbreiteten
Einblasdämmstoffe, meist aus Zellulosefasern.
Damit lassen sich fugenlose Dämmungen selbst
in schwer zugänglichen Bereichen herstellen.
spezial | Oktober 2008 17
Flachdächer in Holzbauweise
Tabelle 3.6
Eigenschaften von Dämmstoffen und Zuordnung zu üblichen Anwendungsbereichen
Tabelle 3.7
Anwendungsgebiete und erforderliche Eigenschaften von Dämmstoffen nach DIN V 4108-10 1)
+ Anwendung möglich
– keine genormte Anwendung
1) Aufgeführt sind die normativ geregelten Dämmstoffe; die Anwendung anderer Dämmstoffe erfolgt gemäß (+) Anwendung hier nicht
Vorgaben der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen
empfohlen
2) Für diese Anwendung muss der λD-Nennwert der Wärmeleitfähigkeit ≤ 0,040 W/(m K) betragen
18 spezial | oktober 2008
Flachdächer in Holzbauweise
4 _ Physikalisch-technologische Grundlagen
Tabelle 4.1
Anforderungen an Flachdächer, erforderliche U-Werte und zugehörige Dämmdicken
Einer besonderen Betrachtung bedürfen Wärme- konstruktion und der Dämmstoffart auf den
brücken, insbesondere im Bereich von Auflagern sommerlichen Wärmeschutz gering. Die maß
auf massiven Außenwandkonstruktionen mit gebenden Einflussgrößen auf die Schwankung
Ringbalken und in die Dachfläche einbindenden der Raumtemperaturen bei sommerlichen Klima
Wohnungstrennwänden oder Brandwänden. bedingungen sind in Tabelle 4.2 zusammen
Weitergehende Hinweise enthalten das gestellt. Besonders zu beachten ist, dass helle
hh 3 /2 / 6 und der Wärmebrückenkatalog des und nicht selbstpatinierende metallische Ober- > hh 3/2/6
Informationsdienst HOLZ [4]. flächen unbelüfteter Flachdächer zwar einen Informationsdienst HOLZ
Beitrag zum sommerlichen Wärmeschutz leisten, holzbau handbuch
Sommerlicher Wärmeschutz jedoch aus feuchteschutztechnischer Sicht Reihe 3, Teil 2, Folge 6
Anforderungen und Nachweisverfahren für den nicht unkritisch sind, da sie das sommerliche „Wärmebrücken“ [3]
sommerlichen Wärmeschutz sind in DIN 4108-2 Rücktrocknungspotenzial stark reduzieren [5].
geregelt. Aufgrund der heute üblichen großen Es ist deshalb im Einzelfall abzuwägen, welcher
Dämmdicken ist der Einfluss der Flachdach- Gesichtspunkt Priorität genießt (siehe Kapitel 6).
Tabelle 4.2
Einflussgrößen auf den sommerlichen Wärmeschutz
1) Der wärmespeichernde Effekt dieser Deckschichten ist beim Nachweis des Feuchteschutzes unbelüfteter
Konstruktionen zu berücksichtigen, weil sich das Rücktrocknungsvermögen reduziert
20 spezial | oktober 2008
Flachdächer in Holzbauweise
Abb. 4.2:
Montage Massivholzelement
(Gemeindehalle Kadelburg,
Architekturbüro Reichmann,
Waldshut-Tiengen)
spezial | Oktober 2008 21
Flachdächer in Holzbauweise
Baufeuchte
Während der Ausbauphase können in geschlos-
senen Gebäuden, z.B. durch Estricharbeiten
(Nassestriche) und Putzarbeiten, sehr hohe
relative Luftfeuchten entstehen. Diese Feuchte
einwirkungen müssen insbesondere bei unge-
dämmten Dachkonstruktionen in der Bauphase
beachtet werden. Weil es auf den kalten
Bauteiloberflächen zu Tauwasseranfall kommen
kann, sollten Dachkonstruktionen, soweit nicht
vorgefertigt, unverzüglich gedämmt und die
Luftdichtheitsschicht vollständig und dicht aus-
geführt werden. Bei Verwendung von feuchte-
variablen Dampfbemsen müssen in unbelüfteten
Konstruktionen die Einflüsse aus Baufeuchtigkeit Durch eine fugenfreie Konstruktion mit
auch im gedämmten Zustand vermieden werden. raumseitiger Dampfbremse (sd-Wert ca.
Dies kann durch ausreichendes Lüften erfolgen, 2 m) diffundieren unter den Klimabedin-
zusätzlich kann der Einsatz von Bautrocknungs- gungen nach DIN 4108-3 im Winter pro
geräten erforderlich werden Tag 5 g Wasser pro Quadratmeter in die
Konstruktion ein. Im gleichen Zeitraum
Dampfdiffusion und Konvektion strömen per Konvektion über eine 1 mm
Die Beanspruchung von Außenbauteilen resul breite Fuge in der Dampfbremse ca. 800 g
tiert im Wesentlichen aus den unterschiedlichen Wasser pro Meter Fugenlänge in die Kon-
Klimabedingungen zwischen Innen- und Außen- struktion ein. Dies entspricht dem Faktor
bereich. Beim dadurch entstehenden Feuchte- 160. [21]
transport wird zwischen Dampfdiffusion und
Konvektion unterschieden. Die Einflüsse aus
Konvektion infolge von Luftundichtigkeiten
sind besonders kritisch, weil dadurch deut
lich mehr Feuchtigkeit in die Konstruktion
eingetragen werden kann als durch Diffu
sionsvorgänge. Deshalb ist die fachgerechte
Ausbildung einer Luftdichtheitsschicht
> hh 1/1/8
gemäß DIN 4108-7 bei Flachdachkonstruk
Informationsdienst HOLZ
tionen von besonderer Bedeutung (siehe
holzbau handbuch
hh1/1/8). Die baubegleitende Überprüfung
Reihe 1, Teil 1, Folge 8
der Luftdichtheit mittels Blower-Door-Test mit
„Funktionsschichten und An–
Abdichtung der ermittelten Leckagen reduziert
schlüsse für den Holzhausbau“
das Risiko von Fehlstellen in der Luftdichtungs
[6]
ebene und hilft Bauschäden zu vermeiden.
22 spezial | oktober 2008
Flachdächer in Holzbauweise
Tabelle 4.3
Maximal zulässige Tauwassermengen nach DIN 4108-3
Vollholzbauteile max Δ um = 5%
(z.B. Vollholzschalung, d = 24 mm) (504 g/m²)
Holzwerkstoffe max Δ um = 3%
(z.B. Dachschalung OSB, d = 22 mm) (396 g/m²)
24 spezial | oktober 2008
Flachdächer in Holzbauweise
Abb. 4.4: Bauteile ohne rechnerischen Tauwassernach- tion kommt. Ursache dafür können Feuchteein-
Ursachen für Feuchteeintrag weis wirkungen während der Bauphase und Feuchtig
in die Dachkonstruktion, Auf einen rechnerischen Tauwassernachweis keitseintrag durch Dampftransportvorgänge
links Flankendiffusion, nach DIN 4108-3 kann unter den in Tabelle 4.4. über Randbereiche sein, z.B. Flankenkonvektion
rechts Konvektion durch benannten Randbedingungen verzichtet werden. oder -diffusion im Anschlussbereich von Wänden
undichten Bauteilanschluss Die gemäß DIN 4108 benannten sd-Werte der sein (siehe Abb. 4.4).
inneren Bauteilschichten müssen hierbei jedoch Mit dem Einbau zu diffusionshemmender
differenziert betrachtet werden: Wird auf der bzw. diffusionsdichter Luftdichtheitsebenen
Raumseite eine Dampfsperre (sd,i ≥ 100 m) (sd > 20 m) erzielt man bei Konstruktionen mit
eingebaut, reduziert sich zwar der rechnerische Dämmung in der Tragebene in den meisten
Tauwasseranfall auf ein Minimum, gleichzeitig Fällen keine erhöhte Sicherheit, sondern
entsteht jedoch das Risiko, dass unplanmäßig in erhöht das Bauschadensrisiko. Deshalb zählt
die Konstruktion eingebrachte Feuchtigkeit nicht die Anwendung von Dampfsperren insbeson
in ausreichendem Maß austrocknen kann und es dere in nicht belüfteten Flachdachkonstruk
dadurch zu Feuchteschäden in der Holzkonstruk- tionen nicht mehr zum Stand der Technik.
Tabelle 4.4
Dachkonstruktionen ohne rechnerischen Tauwassernachweis in Anlehnung an DIN 4108-3
nicht belüftete Dächer mit unterlüfteter Dachhaut (DIN 4108 -3, Tab. 1) sd,i ≥ 1,0 m sd,e ≤ 0,1 m
Zuordnung der Werte der diffusionsäquivalenten Luftschichtdicke der sd,i ≥ 2,0 m sd,e ≤ 0,3 m
außen- und raumseitig zur Wärmedämmung liegenden Schichten sd,i ≥ 6 · sd,e sd,e > 0,3 m
nicht belüftete Dächer mit nicht belüfteter Dachhaut (DIN 4108 -3, Abs. 4.3.3.2 b) sd,i ≥ 100 m keine
unabhängig vom sd-Wert der äußeren Schichten (nicht empfohlen)1) Anforderung
Belüftete Dächer mit Dachneigung ≥ 5° (DIN 4108 -3, Abs. 4.3.3.3 b) sd,i ≥ 2 m keine
Höhe des freien Belüftungsquerschnitts über der Wärmedämmung mind. 20 mm; freier Anforderung 2)
Lüftungsquerschnitt an den Traufen bzw. am Pultdachabschluss mind. 2 ‰ der zugehörigen
geneigten Dachfläche, mind. jedoch 200 cm²/m (bei Satteldächern besondere Regelungen)
1) Von der Verwendung wird aufgrund des hohen Schadensrisikos grundsätzlich abgeraten. Bei beidseitig diffusionshemmender Ausführung
kann erhöhte Baufeuchte oder unplanmäßig eingebrachte Feuchte nur schlecht oder gar nicht austrocknen
2) Für belüftete Konstruktionen werden die größeren Belüftungshöhen aus den Klempnerfachregeln empfohlen (siehe Kapitel 5)
spezial | Oktober 2008 25
Flachdächer in Holzbauweise
Tabelle 4.5
Für Flachdachkonstruktionen maßgebende Gefährdungklassen (GK) 1) nach DIN 68 800-3
GK 2 Holz, das weder dem Holzbauteile bei relativer Luft- Iv, P Holzarten der Dauer-
Erdkontakt noch direkt feuchte über 85%3) oder gleich- haftigkeitsklasse
der Witterung wertig beansprucht; 1, 2, 3:
ausgesetzt ist, Außenbauteile ohne unmittel- Lärche, Douglasie,
vorübergehende bare Wetterbeanspruchung, Yellow Cedar als
Befeuchtung möglich z.B. Tragkonstruktionen im splintfreies Kernholz
Dachüberstandsbereich (nicht
oder schwer kontrollierbar)
26 spezial | oktober 2008
Flachdächer in Holzbauweise
Tabelle 4.6
Anforderungen an tragende und aussteifende Dachschalungen 1)
Tragende oder aussteifende Dachschalung Zuordnung
aus Holz und Holzwerkstoffen Nutzungsklasse
Da Schallnebenwege für die Angabe des Schall Dachschalung: Wie bei raumseitigen Beklei-
dämm-Maßes bei Außenbauteilen im Regelfall dungen sind auch hier Masse und Biegesteifig-
vernachlässigbar sind, entspricht die Angabe keit wesentliche Einflussfaktoren. Zur Verbes-
des Rechenwerts Rw,R in den meisten Fällen serung der Schalldämmung können außer-
dem bewerteten Schalldämm-Maß R`w,R wobei dem zusätzliche Beschwerungen in Form von
Einbauteile in die Dachkonstruktion (z.B. Ober- Schallschutzmatten (z.B. schwere, lose verlegte
lichter) besonderer Berücksichtigung bedürfen. Bitumen- oder Bautenschutzbahnen) oder
In Tabelle 4.7 sind einige bewertete Schalldämm- kleinteilige Plattenbeschwerungen (z.B. aus
Maße von Flachdachkonstruktionen in Holz- zementgebundenen Spanplatten oder trockenen
bauweise in Abhängigkeit ihres Bauteilaufbaus Betonplatten zwischen Schalung und Dach
dargestellt. Dabei sind die nachfolgend aufge- deckung) aufgebracht werden.
führten Einflussparameter für das Schalldämm-
Abdichtung / Dachdeckung / Beschwerung:
Maß relevant (siehe hh 3/ 3 / 4). > hh 3/3/4
Leichte Dachdeckungen verhalten sich ins-
Informationsdienst HOLZ
Raumseitige Bekleidung: Vorteilhaft sind eine gesamt ungünstiger als schwere, mehrlagig
holzbau handbuch
möglichst große flächenbezogene Masse, eine aufgebrachte Abdichtungsbahnen. Zusätzlich
Reihe 3, Teil 3, Folge 4,
geringe Biegesteifigkeit der Beplankung und eine ist bei Blechdächern die Geräuschentwicklung
„Schallschutz Wände und Dächer“
entkoppelte Befestigung an der Tragkonstruk bei Starkregen zu berücksichtigen. Deshalb
[7]
tion. Mit Gipswerkstoffen lassen sich gegenüber sollten planmäßig Zusatzmaßnahmen wie die
Nut-und-Feder-Schalungen um 5 bis 7 dB besse Verwendung von strukturierten Trennlagen
re Schalldämm-Maße erreichen. Bei Verwen- eingesetzt werden, wodurch eine Reduzierung
dung von Federschienen zur Entkopplung der der Geräuschentwicklung um 6 bis 11 dB (je
Bekleidung erfolgt nochmals eine Verbesserung nach Hersteller) erfolgen kann. Bei Dächern
von mindestens 2 dB. mit Abdichtung kann durch Kiesauflagen oder
Dachbegrünungen das Schalldämm-Maß weiter
deutlich verbessert werden. Bei entsprechenden
Schutzschichten ist der Einfluss auf das Feuchte-
verhalten zu berücksichtigen (siehe Kapitel 6.3).
28 spezial | oktober 2008
Flachdächer in Holzbauweise
Abb. 4.5:
Gründachaufbau auf
tragendem Akustik-
Dachelement aus Brett
sperrholz mit integrier
tem Absorber und
Schallabsorptionsdiagramm
Abb. 4.6:
Tragende Akustikdecke
mit Elementuntersicht in
astreinem Weißtannenholz
(Kinderhaus Ludwigsburg,
Dip.-Ing. Freier Architekt
BDA Kai Dongus, Ludwigs
burg)
spezial | Oktober 2008 29
Flachdächer in Holzbauweise
Tabelle 4.7
Schalldämm-Maße von Flachdachkonstruktionen nach DIN 4109 Bbl. 1 (ergänzt)
1) Bei entsprechenden Auflagen ist der Einfluss auf das Feuchteverhalten zu berücksichtigen (siehe Kapitel 6.3)
Abb. 4.7:
Flachdachkonstruktion
einer Produktionshalle
(Firma Nirosan Multifit in
Schmiedefeld,
Architekturbüro
Dipl.-Ing. Michael Juhr,
Wuppertal)
30 spezial | oktober 2008
Flachdächer in Holzbauweise
Tabelle 4.8
Anforderungen an Dachaufbauten F30-B nach DIN 4102-4 (Auszug)1)
beanspruchung von innen nach außen einschließ- fizierte Bedachungen nach DIN 4102-4 und Beda
lich der sie tragenden und aussteifenden Bauteile chungen, deren Eignung über eine Bauteilprüfung
feuerhemmend (F30-B) ausgebildet werden nach DIN 4102-7 bestätigt wurde (siehe Tabelle
müssen. Hinsichtlich der Feuerwiderstandsdauer 4.9). Die Anwendung von Belägen aus Holzrosten
bewertete Konstruktionen sind in Tabelle 4.8 und bei Dachterrassen von aneinander gereihten
im hh 3/4/2 enthalten, alternativ kann der Feuer Gebäuden ist im Einzelfall hinsichtlich des Risikos > hh 3/4/2
widerstand durch allgemeine bauaufsichtliche einer Brandweiterleitung zu überprüfen. Informationsdienst HOLZ
Prüfzeugnisse belegt und zukünftig nach DIN EN holzbau handbuch
1995-1-2 berechnet werden. Anforderungen an Bedachungen nach Reihe 3, Teil 4, Folge 2
Muster-Industriebaurichtlinie [M IndBauRL] „Feuerhemmende Holzbau
Anforderungen an harte Bedachungen An Produktions- und Lagergebäude für Indus- teile F30-B“ [8]
Im Sinne der Anforderung der MBO müssen trie- und Gewerbebauten werden besondere
Bedachungen „ausreichend beständig gegen Mindestanforderungen an den vorbeugenden
Flugfeuer und strahlende Wärme“ bei Brandan- baulichen Brandschutz gestellt. Neben Anfor-
griff von außen sein, es muss eine sogenannte derungen an den Feuerwiderstand und die
„harte Bedachung“ gemäß DIN 4102-7 ausgeführt Brennbarkeit der Baustoffe werden die Größe
werden. Zu unterscheiden sind hiernach klassi von Brandabschnitten bzw. Brandbekämpfungs
Tabelle 4.9
Anforderungen an den Dachaufbau für harte Bedachungen
Anforderungen unabhängig von der Konstruktion bzw. Abdichtung
Kunststoffdachbahnen 2) – Glasvlieskaschierung oder zusätzlich verlegtes Glasvlies (Rohglasvlies) auf das Feuchteverhalten
(Eignung mit allgemein als mechanischer Schutz gegen Durchschmelzen (entfällt ggf. bei zur berücksichtigen (siehe
zeugnis nach DIN 4102-7 – Einhaltung von Mindeststärken bei der Abdichtung und ggf. 2) sowie nicht genormte
abschnitten sowie die Anordnung, Lage und gelegt werden. Für erdgeschossige Lagerhallen
Länge von Rettungswegen bestimmt. Danach mit einer Dachfläche von bis zu 3.000 m² kann
sind z.B. erdgeschossige Hallentragwerke (Primär ein solcher Nachweis entfallen, wenn nichtbrenn-
konstruktion) in Holzbauweise bis 10.000 m² bare Stoffe oder Waren gelagert werden, die
Grundfläche für Sicherheitsklasse K4 unter nicht zur Brandausbreitung beitragen.
Einhaltung einer Feuerwiderstandsdauer von
Anforderungen nach Muster-Versammlungs-
30 Minuten im Regelfall ohne besondere Brand-
stättenverordnung [M VStättV]
> hh 3/4/4 schutzkonzepte möglich (siehe hh 3/4/4).
Gemäß dieser Verordnung müssen Bedachungen
Informationsdienst HOLZ
Einschränkungen bestehen hinsichtlich der Beda aus nichtbrennbaren Baustoffen bestehen,
holzbau handbuch
chung, wobei mit dem Begriff Bedachung in wodurch der Einsatz von Holzkonstruktionen
Reihe 3, Teil 4, Folge 4
[M IndBauRL] die Ausführung der die Gebäude in Versammlungsstätten erschwert wird. Diese
„Brandschutz im Hallenbau“
hülle nach oben abschließenden Dachfläche Regelung findet nicht in allen Bundesländern
[9]
(Sekundärkonstruktion) und nicht wie bei der uneingeschränkt Anwendung (Ausnahme
„harten Bedachung“ die Dachdeckung gemeint ist. Baden-Württemberg), und sie ist anhand einer
Brand- bzw. Brandbekämpfungsabschnitte mit jahrzehntelangen Baupraxis u.a. wegen fehlender
einer Dachfläche von mehr als 2.500 m² müssen Schadensereignisse nicht nachvollziehbar. Der
> nach M IndBauRL so ausgebildet werden, dass Einsatz von Holz im Dachbereich bringt gegen-
Informationsdienst HOLZ eine Brandausbreitung über das Dach behindert über anderen Baustoffen kein erhöhtes Risiko,
12/2005 wird. Bei größeren Brandabschnittsflächen muss zumal Konstruktionen verfügbar sind, die durch
„Brandschutzkonzepte im eine Brandprüfung der Bedachung nach DIN Kapselung der brennbaren Baustoffe über ein
mehrgeschossigen Holzbau 18 234-1 erfolgen, oder es müssen individuelle hohes Maß an Brandsicherheit verfügen (siehe
und bei Aufstockungen“ [10] Lösungen über ein Brandschutzkonzept fest IDH spezial 12/2005).
Abb. 4.8:
Bedachung im Bereich eines Brandabschnitts eines Geschosswohnungsbaus in Passivbauweise als Sonderlösung
im Rahmen eines individuellen Brandschutzkonzeptes für die Gebäudeklasse 5 (ohne Prüfzeugnis)
spezial | Oktober 2008 33
Flachdächer in Holzbauweise
Abb. 4.11:
Prinzipskizze Dachelement
mit Aufdachdämmung
1
2
3
6
7
9
8
1 + 2 Dachabdichtung 2-lagig
3 Aufdachdämmung
4 Dampfbremse / Notabdichtung
5 Holzwerkstoffplatte
6 Pfette
7 Steg
8 Randholz, verschraubt mit Pfetten
9 Haupttragwerk / Binder
34 spezial | oktober 2008
Flachdächer in Holzbauweise
5 _ Belüftete Konstruktionen
1) Hinweis: Kaltdachlüfter
a) müssten im Zweifel in
jedes Gefach eingebaut
a)
werden und erhöhen
damit das Gefährdungs
b)
potenzial durch ihre
Eindichtung und die
Neigung zur Kondensat
c) b) bildung (lokale Ausküh
lung). Alternativ kann ein
? hinterlüfteter Anschluss
mit einer belüfteten
Wandanschlussschiene
ausgebildet werden
Tabelle 5.1
Belüftungsregeln nach Klempnerfachregeln [KFR] bis 15 m Sparrenlänge
Dachneigung Höhe Lüftungsquerschnitt im Dach Größe Belüftungsspalt
netto brutto1)
> 15° h ≥ 40 mm 30 mm 75 mm
Tabelle 5.2
Lüftungsquerschnitte nach [MB WS] und Mindestanforderung nach DIN 4108 1)
Sparrenlänge in m Mindestlüftungsquerschnitte für Dachneigungen ≥ 5°
Traufe und Pultabschluss First und Grat Dachfläche
Fläche Spaltbreite in cm²/m 3) in cm²/m
in cm²/m (netto) in mm 2)
Anforderung n. DIN 4108-3 ≥ 2 ‰, mind. 200 cm²/m ≥ 0,5 ‰, mind. 50 cm²/m 200
1) Nach [MB WS] gültig für Konstruktionen mit belüfteter Wärmedämmung und sd ≥ 2 m unterhalb
der Belüftungsebene
2) Der freie Luftspalt wird bezogen auf eine Einschränkung durch Sparren o.ä. von maximal 15%. Durch Lüf
tungsgitter wird der Luftspalt zusätzlich eingeengt und ist dementsprechend zu erhöhen. Die Löcher sollen
über einen Durchmesser ≥ 5 mm verfügen
3) Angabe bezieht sich auf die Gesamtfläche bei symmetrischen Dächern – bei unsymmetrischen Dächern kann
der Mindestlüftungsquerschnitt aus 0,5 ‰ der vorhandenen Dachfläche ermittelt werden
spezial | Oktober 2008 37
Flachdächer in Holzbauweise
Abb. 5.7:
Quigong-Haus,
Mönchengladbach,
(Architekt Wilfried Kaufmann,
Schwalmtal)
38 spezial | oktober 2008
Flachdächer in Holzbauweise
Abb. 6.3:
Wirkungsprinzip von Dampfbremsen in Flachdächern
(im Winter Diffusion ins Bauteil; im Sommer Umkehr- bzw. Rückdiffusion)
***
spezial | Oktober 2008 39
Flachdächer in Holzbauweise
6.2 _ Feuchtemanagement halten [14]. Mit Hilfe moderner, dynamischer Feuchtesichere Bauteile
Bei unbelüfteten Flachdachkonstruktionen Rechenverfahren kann das Feuchteverhalten sind so diffusionsdicht wie
kommt der Ausführung der raumseitigen dampf- einer solchen Konstruktion sehr genau einge- nötig und so diffusionsof
bremsenden Ebene eine besondere Bedeutung schätzt bzw. geplant werden. fen wie möglich aufgebaut.
zu. Mit der Auswahl der richtigen Dampfbremse
Durch die Verwendung feuchtevariabler Dampf-
erfolgt eine Begrenzung der Dampfdiffusion Verdunstungsreserve im
bremsen kann das Austrocknungsvermögen
ins Bauteil hinein auf das zulässige Maß gemäß Bauteil nach Institut für
im Sommer noch vergrößert werden, da bei im
DIN 4108-3 (siehe Tabelle 4.3). Erfahrungsgemäß Bauphysik [14]:
Dachbauteil vorhandener Feuchtigkeit im Zuge
genügen dazu sd-Werte zwischen 2 und 5 m. Der mWV – mWT ≥ 250 g/m²
geringe Sperrwert ermöglicht gleichzeitig ein
Feuchtevariable Dampfbremsen
großes Austrocknungspotenzial zur Raumseite
16,0
hin, d.h., die Bilanz zwischen Tauwasser- und Vario KM
möglicher Verdunstungsmenge zeigt deutliche 14,0
proclima DB+
Vorteile zugunsten der Verdunstung. Erhöhte 12,0
Baufeuchte oder durch kleine Undichtigkeiten intello
10,0
sd- Wert [m]
Tabelle 6.1
sd-Werte verschiedener Dampfbremsen
der Umkehr- oder Rückdiffusion zur Raumseite 6.3 _ Einfluss der Deckschicht auf das
Abb. 6.5:
hin diese Materialien diffusionsfähiger werden. Feuchteverhalten
Temperaturdifferenz in der
Neben speziell entwickelten Kunststofffolien und Neben dem Diffusionswiderstand auf der
Dämmung bei einem nicht
Dampfbremspappen verhalten sich auch viele Raumseite ist die Ausbildung der Deckschicht
belüfteten Flachdach und
Holzwerkstoffe diffusionsvariabel, d.h., ihr Diffu- des Flachdaches von besonderer Bedeutung.
einem Gründach [1]
sionswert verändert sich mit der Materialfeuchte Der trocknungsfördernde Effekt der Umkehr-
(siehe Tabelle 6.1 und Abb. 6.4). Der zusätzliche oder Rückdiffusion wird insbesondere durch
trockungsfördernde Effekt durch die Anwen- wärme- und feuchtespeichernde Deckschichten
dung feuchtevariabler Dampfbremsen kann nur (Bekiesung oder Dachbegrünung), aber auch
durch feuchtedynamische Berechnungen unter sehr helle Dachbahnen oder reflektierende, nicht
instationären Klimarandbedingungen nachge- selbstpatinierende Metalldachdeckungen sowie
wiesen werden. durch dauerhafte Verschattung gemindert [5].
Beim Nachweis von unbelüfteten Flachdachkon-
Bei der Anwendung ausgeprägt diffusionsvaria-
struktionen ist dies zu berücksichtigen. Besonders
bler Materialien ist zu beachten, dass diese auch
schwierig einzuschätzen sind in dieser Hinsicht
bei hohen Rohbaufeuchten einen ausreichenden
Dachbegrünungen. Die Einflüsse der Substrat-
Diffusionswiderstand aufweisen, um über-
und Vegetationsschicht können bisher nicht
mäßigen Feuchteeintrag in die Konstruktion
eindeutig rechnerisch abgebildet werden, hierfür
während der Bauphase zu verhindern. Darüber
fehlen noch verallgemeinerbare Datensätze. Der
hinaus muss die Baufeuchte kontrolliert werden,
Nachweis hinsichtlich Gebrauchstauglichkeit
und erforderlichenfalls sind Maßnahmen zur
bzw. Schadensfreiheit kann derzeit nur für jeden
Entfeuchtung z.B. durch Bautrockner notwen-
Einzelfall in Abhängigkeit der individuellen Rand-
dig. Grundvoraussetzung zur Vermeidung von
bedingungen gutachterlich erfolgen. Eine Vielzahl
Bauschäden ist, die Konstruktion frühzeitig zu
gebauter Flachdachaufbauten mit extensiver
dämmen und die luftdichte Ebene herzustellen.
Begrünung belegt dennoch, dass es auch hier
zu einer trocknungsfördernden Erwärmung kom-
men kann und möglicherweise positive Effekte
durch erhöhte Wärmespeicherung und vermin-
derte Wärmeabstrahlung vorliegen können.
* Kaltluftsee
**
Abb. 6.6:
Flachdachkonstruktionen und ihre Auswirkungen auf den Feuchteschutz:
links: Entstehung von Kaltluftseen bei umlaufend hoher Attika (erhöhte Auskühlung)
rechts: Strömungsverlauf in ungedämmten Hohlräumen zur Kaltseite
spezial | Oktober 2008 41
Flachdächer in Holzbauweise
Tabelle 6.2
Randbedingungen zur Einstufung in GK 0 für nicht belüftete Flachdachkonstruktionen
Bauliche Voraussetzungen – weitgehend unverschattete Dachfläche mit max. 20° Dachneigung
nach Norden (vgl. [15])
– Vermeidung von zusätzlichen Deckschichten sowie dauerhaften
Beschattungen, welche den Trocknungseffekt vermindern
– Vermeidung dauerhaft hoher Baufeuchten
6.5 _ Dynamische Berechnungsverfahren Bei den Berechnungen wird das Bauteilverhal- Berechnungsprogramme
Während das bisher übliche Glaser-Verfahren ten über mehrere Jahre unter veränderlichen, nach DIN EN 15 026:
lediglich eine vereinfachte Beurteilung der realitätsnahen Klimarandbedingungen simuliert. – WUFI-Pro (IBP):
winterlichen Tauwasserproblematik von Holzbau- Die Berechnungen umfassen dabei die folgenden www.wufi.de
konstruktionen erlaubt, können mit hygrothermi Speicher- und Transportvorgänge: – DELPHIN, COND
schen Simulationen nach DIN EN 15 026 alle www.bauklimatik-dresden.de
– Feuchtetransport durch Wasserdampfdiffusion
baupraktisch relevanten Wärme- und Feuchte
phänomene beurteilt werden: – Feuchtespeicherung und -transport durch
Sorption und Kapillarität
– Feuchteakkumulation infolge winterlicher
Tauwasserbildung – Wärmespeicherung in den Materialien und im
enthaltenen Wasser
– Sommerkondensation durch Feuchte
wanderung von außen nach innen – Wärmetransport durch feuchteabhängige
Wärmeleitfähigkeit
– Austrocknung von Baufeuchte
– Latentwärmetransport durch Wasserdampf
– Oberflächenkondensat infolge Unterkühlung
diffusion
durch nächtliche Wärmeabstrahlung
Die Berechnungsergebnisse benennen den Ver-
– Wärmeverluste durch Transmission und
lauf des Gesamtwassergehalts im Bauteil und des
Verdunstung
Wassergehalts in den einzelnen Bauteilschichten
– Berücksichtigung der Feuchteeinwirkung von mit Angabe der relativen Luftfeuchte (Porenluft-
Leckagen feuchte). Der Feuchtegehalt der Materialien lässt
Rückschlüsse auf die Dauerhaftigkeit der einge-
Bei der hygrothermischen Simulation sind
bauten Holzbauteile und Dämmstoffe zu.
ein- und zweidimensionale Berechnungen
zu unterscheiden. Bei Bauteilen mit nur einer
Beispiel einschaliges Flachdach
Wärmedämmebene reicht eine eindimensionale
Abb. 6.7 zeigt eine Simulation des Feuchtever-
Untersuchung des Gefachbereichs aus, da dort
laufs im Gefach einer unbelüfteten Flachdach-
die kritischsten Feuchtebedingungen vorherr-
konstruktion in zwei Varianten im zeitlichen
schen. Bei zwei oder mehreren Dämmschichten,
Verlauf für sieben Jahre. Hierbei wurde ein
insbesondere bei Bauteilen mit einer zusätz-
jährlicher Feuchteeintrag in die Dämmebene
lichen Innendämmung, sollte mit Hilfe einer
von 250 g/m² simuliert, der z.B. infolge einer
1D-Berechnung abgeschätzt werden, ob eine
kleinen Undichtigkeit in der Luftdichtheitsebene
Untersuchung des Gefachbereichs ausreicht. Bei
entstehen kann. Anhand der Entwicklung des
unklaren Verhältnissen sollte eine 2D-Berech-
Gesamtwassergehalts ist zu erkennen, dass es
nung zur Absicherung der Ergebnisse erfolgen
beim diffusionsdichten Bauteil a) zu einer regel-
[16].
44 spezial | oktober 2008
Flachdächer in Holzbauweise
mäßigen Auffeuchtung kommt, während bei Verdunstungsreserve von mindestens 250 g/m²
der Konstruktion mit feuchtevariabler Dampf- kann eine Einstufung der Dachschalung (hier:
bremse b) die jährlich eingebrachte Feuchtig- OSB) in Nutzungsklasse 2 erfolgen. Für die weni-
keit im Sommer vollständig austrocknet. Der ger feuchtebeanspruchte Tragkonstruktion (z.B.
Feuchtegehalt der OSB-Dachschalung über- Deckenbalken) kann daraus abgeleitet werden,
schreitet in Variante b) niemals Werte von 20% dass eine Überschreitung der Holzfeuchte von
(120 kg/m³), während die zulässige Holzfeuchte 20% nicht erfolgt, was eine Einstrufung in die
für Nutzungklasse 2 beim Aufbau a) bereits im GK 0 nach DIN 68 800-3 ermöglicht. Das Beispiel
4. Jahr überschritten wird. Aufgrund der hiermit zeigt deutlich die Vorteile diffusionsfähig aus-
nachgewiesenen Funktionstüchtigkeit der diffu geführter einschaliger Flachdachkonstruktionen
sionsfähigen Konstruktion b) mit einer jährlichen auf.
a) Flachdach mitmit
Dampfsperre s s=d 100 m b)Flachdach
Flachdachmit
mitfeuchtevariabler
feuchtevariabler Dampfbremse
a) a) Flachdach
Flachdach Dampfsperre
mit Dampfsperre sdd= = 100
100 mm b) b)
Flachdach mit feuchtevariabler Dampfbremse
Dampfbremse
Abb. 6.7:
Verlauf des Gesamtwasser
gehalts und der Platten
feuchte einer einschaligen
Flachdachkonstruktion
über 7 Jahreszyklen bei
einem simulierten jähr
lichen Feuchteeintrag von
250 g/m²
max
max u =u27
=%27 % 28,328,3
26,726,7
25,025,0
Holzfeuchte [Masse-%]
Holzfeuchte [Masse-%]
23,323,3
21,721,7
20,0
max
max u =u17
=%17 %20,0
18,318,3
16,716,7
15,015,0
13,313,3
minmin
u =u15
=%15 %
minmin
u =u13
=%13 % 11,7
11,7
10,010,0
Randbedingungen: Bauteilaufbau:
– Klima außen: Holzkirchen / Bayern – Bitumenabdichtung (sd = 300 m)
– Klima innen: normale Feuchtelast nach WTA – OSB /3-Platte, d = 22 mm, 600 kg/m³
– Anfangsfeuchte in der OSB: um =18% – Mineralfaserdämmung, d = 200 mm
– Simulierter Feuchteeintrag: 250 g/(m2 a) – Dampfsperre bzw. Dampfbremse
– Berechnungsstart: 1. Oktober feuchtevariabel (0,2 - 5 m)
(Berechnungen durchgeführt mit WUFI®-Pro 4.1) – Gipskartonplatte, d = 12,5 mm
spezial | Oktober 2008 45
Flachdächer in Holzbauweise
7.1_ Feuchteeinwirkungen
Abb. 7.1:
Die richtige konstruktive Ausbildung von Dach
Wärmeabstrahlung am
überständen und ungedämmten Flachdächern
Dachrand mit Tauwasser
offener Überdachungen bedarf besonderer
bildung
Beachtung. Dachüberstände werden aus forma-
len Gründen gerne als filigran gestaltetes Element
eingesetzt, wobei die Holzbauteile nach außen
sichtbar belassen werden. Das Gleiche gilt für
ungedämmte Dächer z.B. von Hallen oder auch
Carports.
Abb. 7.3:
Dachüberstand mit
Überdämmung des Dachrandes
7.2 _ Ausführungsregeln
Zur Verhinderung der beschriebenen Abkühlung
der Dachuntersicht wird empfohlen, eine Min-
destdämmung oberhalb der Dachschalung im
Bereich des Überstandes aufzubringen. Hierzu ist
eine Dämmdicke von 30 bis 40 mm erfahrungs-
gemäß ausreichend (siehe Abb. 7.3). Werden
die Dachüberstände und Dächer aus flächigen
Massivholzbauteilen (Brettsperrholz) mit Dicken
hgrößer
1 50 mm hergestellt, reicht deren Dämm-
Abb. 7.4: wirkung und Wärmespeicherfähigkeit i.d.R. aus,
Ortgang Flachdach h1 um in Verbindung mit einer geeigneten Ober
mit Dachabdichtung flächenbehandlung unempfindlich gegenüber
und Metallabschluss Feuchte- und Schimmelpilzbildung zu sein.
nach [KFR]
h2 h2
a Die fachgerechte
a Ausbildung des Dachrandes
mit den in den Fachregeln vorgegebenen Über-
deckungen, Anschlusshöhen und Abständen ver-
Abb. 7.5:
hindert eine Befeuchtung der Plattenoberflächen
Ortgang Flachdach
h1 bzw. der Plattenkanten infolge Verwirbelungen
mit hochgeführter
bei hoher Windanströmung von unten, siehe
Dachabdichtung und
Tabelle 7.1. Abweichungen von den vorgege-
Metallabdeckung nach
benen Maßen sind gesondert zu vereinbaren,
[KFR]
h2 das Schutzziel muss dann mit kompensierenden
a a Maßnahmen erreicht werden.
Tabelle 7.1
Überdeckungen von Randverblechungen nach Klempnerfachregeln 1)
Bauteilüberstand ≤ 8 m > 8 m bis ≤ 20 m > 20 m bis ≤ 100 m
über GOK über GOK über GOK
Tabelle 7.2
Eignung von Holz und Holzwerkstoffen für die Ausbildung von
Dachüberständen und ungedämmten Dächern
Material Eignung 1) Bemerkung
Vollholzschalung oder +
bei Dreischichtplatten: Decklagen > 7 mm,
Dreischichtplatte Fichte / Tanne Erscheinungsklasse 0 /A gemäß DIN EN 13 017-1
Sperrholz: Birke, Buche (Multiplex) – – Holzarten nicht dauerhaft bzw. hoher Früh-
holzanteil; meist Schälfurniere und kritische
Inhaltsstoffe
8 _ Konstruktionsbeispiele
Tabelle 8.1
Verwendete Schraffuren für die zeichnerische Darstellung
Bauteil Symbol
Holzquerschnitt
Vollholzschalung
Holzwerkstoffplatte
Holzfaserplatte
Gips-Bauplatte
Wärmedämmstoff (weich)
Wärmedämmstoff (druckfest)
Dampfbremse, sd ≥ 2 m (konstant)
Dampfbremse feuchtevariabel
Trennlage
Blechdeckung
52 spezial | oktober 2008
Flachdächer in Holzbauweise
Tabelle 8.2
Verwendete Bezeichnungen für die Nachweise des Feuchteschutzes
Tauwassernachweis nach DIN 4108-3 Hygrothermische Berechnung nach DIN EN 15 026
Belüftungsquerschnitte
1) Die Dachschalung (Nr. 2) ist bei fachgerechter Belüftung rechnerisch tauwasserfrei; ein Auftreten von Sekundärtauwasser ist
konstruktionsbedingt möglich
Belüftungsquerschnitte
1) Für den Tauwassernachweis wird die Oberflächentemperatur auf dem Dach (unter der Dachhaut) wegen des Oberflächenschutzes
mit 12° C in der Verdunstungsperiode angesetzt
2) Die Dachschalung (Nr. 2) ist bei fachgerechter Belüftung rechnerisch tauwasserfrei; ein Auftreten von Sekundärtauwasser ist
konstruktionsbedingt möglich
Belüftungsquerschnitte
Holzschutz: GK 0/1 nach DIN 68 800-2 Brandschutz: F30-B (F60-B) nach Schallschutz:
– Dachschalung (Nr. 2): DIN 4102-4, Tab. 65: Rw,R = 40 dB in Anlehnung an DIN 4109 Bbl. 1
GK 0 nach DIN 68 800-2; – obere Beplankung oder Schalung (Nr. 2): (ohne Oberflächenschutz)
oder Verwendung von Holzwerkstoff 16 (19) mm Holzwerkstoff mit ρ ≥ 600 kg/m³ – + 2 dB bis + 5 dB mit raumseitiger Beplan
platten mit NKL 2, vgl. Tabelle 4.5 oder 21 (27) mm Vollholzschalung kung an Federschiene
– Tragkonstruktion (Nr. 4): – untere Beplankung (Nr. 7/8): 19 mm Holz – + 5 dB mit Bekiesung (dk ≥ 30 mm;
GK 1 nach DIN 68 800-2, wenn werkstoff mit ρ ≥ 600 kg/m³, e ≤ 625 mm oder dk ≥ 50 mm bei harter Bedachung) oder
Luftdichtung innen mit sd ≥ 2 m 12,5 (2 x 12,5) mm GKF, e ≤ 400 mm Begrünung
(GK 0 bei Brettschichtholz bzw. – Dämmung brandschutztechnisch nicht not – – 5 dB mit raumseitiger Beplankung aus
wenn Sichtkontrolle sichergestellt) wendig Nut-und-Feder-Schalung
Hinweis: Zuluftöffnungen in Bereichen mit
hohen Schallimmissionen können die Schall
dämmung maßgeblich verschlechtern.
56 spezial | oktober 2008
Flachdächer in Holzbauweise
Variante A Variante B
Bauteilaufbau für Dachneigung ≥ 5°
Bitumenbahn (dunkel) Kunststoffbahn (hell)
1A Bitumenabdichtung 4 Tragkonstruktion, z.B. KVH
1
2 1B Kunststoffabdichtung, (Anteil 10 %)
vlieskaschiert 5 Dampfbremse (sd ≥ 2 m) bzw.
3
2 Schalung OSB/3-Platten nach feuchtevariabel
DIN EN 300, d = 22 mm 6 Installationsebene,
4
5 (μ = 200/300) ungedämmt, d = 24 mm
6
7 3 Volldämmung mit Faserdämmstoff 7 Gipskartonbekleidung, d = 12,5 cm
A: Dachabdichtung 2-lagige Bitumendachbahn (dunkel, α = 0,88, sd ≈ 300 m), Dampfbremse sd = 3 m, ohne Oberflächenschutz
200 mm 0,210 15,0% 18,3% 9,2% 14,0% 253 296 43
B: Dachabdichtung Kunststoffdachbahn (hell, α = 0,40, sd = 24 m), Dampfbremse feuchtevariabel 2), ohne Oberflächenschutz
200 mm 0,211 15,0% 18,5% 14,2% 19,1% 361 413 52
1) Simulationsberechnung über 7 Jahre mit 250 g/m² Feuchteeintrag pro Jahr, Berechnungsstart: 1. Oktober
Die dargestellten Rechenergebnisse gelten für Volldämmung aus Mineralfaserdämmstoffen. Die Anwendung von Zellulose- und Holz
weichfaserdämmstoffen ist ebenfalls möglich. Durch Vergleichsrechnungen konnte die hygrothermische Funktionstüchtigkeit nachgewiesen
werden. Im konkreten Anwendungsfall müssen die Berechnungen mit Datensätzen des jeweiligen Dämmstoffherstellers erfolgen.
Die Dämmstoffe müssen trocken eingebaut werden, ihre Einbaufeuchte soll den Klimabedingungen der Nutzungsklasse 1 entsprechen.
2) Ansatz der feuchtevariablen Dampfbremse mit sd = 0,2 - 5 m (Nachweis nach DIN 4108-3 mit sd = 2 m)
Holzschutz: GK 0 bzw. NKL 2 nachge Brandschutz: F30-B (F60-B) nach Schallschutz: Rw,R ≥ 35 dB in Anlehnung
wiesen durch hygrothermische Simulation DIN 4102-4, Tab. 65: an DIN 4109 Bbl. 1 Tab. 38
– Tragkonstruktion (Nr. 4) und – obere Beplankung oder Schalung (Nr. 2): – + 2 dB bis + 8 dB mit raumseitiger
Dachschalung aus Vollholz (Nr. 2): 16 (19) mm Holzwerkstoff mit ρ ≥ 600 kg/m³ Beplankungan Federschiene
– GK 0, wenn mWV ≥ 250 g/m² oder 21 (27) mm Vollholzschalung – + 5 dB mit Bekiesung (dk ≥ 30 mm;
Verdunstungsreserve durch hygro – untere Beplankung (Nr. 6/7): dk ≥ 50 mm bei harter Bedachung) 1)
thermische Berechnung nachgewiesen 19 mm Holzwerkstoff mit ρ ≥ 600 kg/m³, – – 5 dB mit raumseitiger Beplankung aus
– GK 2 nach DIN 68 800-2 e ≤ 625 mm oder 12,5 (2 x 12,5) mm GKF, Nut-und-Feder-Schalung
(statt chemischer Holzschutz: e ≤ 400 mm
Lärche- oder Douglasie-Kernholz) – Dämmung brandschutztechnisch nicht 1) Hierfür werden gesonderte Nachweise hin
– Dachschalung als Holzwerkstoff (Nr. 4): notwendig sichtlich des Feuchteschutzes erforderlich
NKL 2 Klasse, wenn Tragkonstruktion in
GK 0; sonst NKL 3 (siehe Tabelle 4.5)
spezial | Oktober 2008 57
Flachdächer in Holzbauweise
A: Vollholzschalung, d = 24 mm, Metalldachdeckung (a = 0,54, sd ≈ 50 m3), Dampfbremse (sd = 2 m konstant)
200 mm 0,211 18,0% 21,3% 2) 15,1% 20,4% 362 724 362
B: OSB-Platten, d = 22 mm, Metallabdeckung (a = 0,54, sd ≈ 50 m3), Dampfbremse feuchtevariabel (sd ≈ 0,2 - 5 m)
200 mm 0,212 15,0% 18,8% 12,6% 17,3% 363 379 16
1) Simulationsberechnung über 7 Jahre mit 250 g/m² Feuchteeintrag pro Jahr, Berechnungsstart: 1. Oktober
Die dargestellten Rechenergebnisse gelten für Volldämmung aus Mineralfaserdämmstoffen. Die Anwendung von Zellulose- und Holz
weichfaserdämmstoffen ist ebenfalls möglich. Durch Vergleichsrechnungen konnte die hygrothermische Funktionstüchtigkeit nachgewiesen
werden. Im konkreten Anwendungsfall müssen die Berechnungen mit Datensätzen des jeweiligen Dämmstoffherstellers erfolgen.
2) Die Überschreitung einer Holzfeuchte von 20% wird im 1. Jahr toleriert
3) Die strukturierte Trennlage bleibt bei der hygrothermischen Simulation unberücksichtigt, weil keine Daten zur Verfügung stehen
4
3 Volldämmung mit Faserdämmstoff d = 12,5 mm
4 Tragkonstruktion, z.B. KVH
5
6 6 (Anteil 10%)
A: Dachabdichtung 2-lagige Bitumendachbahn (dunkel, a = 0,88, sd ≈ 300 m), mit Dampfbremse 2) feuchtevariabel
200 mm 0,217 15,0% 18,5% 14,8% 19,7% 162 231 69
B: Dachabdichtung Kunststoffdachbahn (hell, α = 0,40, sd = 24 m), mit Dampfbremse 2) feuchtevariabel
200 mm 0,219 15,0% 18,7% 14,7% 19,8% 160 297 137
1) Simulationsberechnung über 10 Jahre mit 250 g/m² Feuchteeintrag pro Jahr, Berechnungsstart: 1. Oktober
Die dargestellten Rechenergebnisse gelten für Volldämmung aus Mineralfaserdämmstoffen. Die Anwendung von Holzweichfaser-
dämmstoffen ist ebenfalls möglich. Durch Vergleichsrechnungen konnte die hygrothermische Funktionstüchtigkeit nachgewiesen werden.
Im konkreten Anwendungsfall müssen die Berechnungen mit Datensätzen des jeweiligen Dämmstoffherstellers erfolgen.
2) Ansatz der feuchtevariablen Dampfbremse mit sd = 0,2 - 5 m (nach DIN 4108-3 mit 0,2 m konstant)
Holzschutz: GK 0 bzw. NKL 2 nachge Brandschutz: F30-B (F60-B) nach Schallschutz: Rw,R ≥ 40 dB in Anlehnung
wiesen durch hygrothermische Simulation DIN 4102-4, Tab. 65: an DIN 4109 Bbl. 1 Tab. 38
– Tragkonstruktion (Nr. 5): GK 0, wenn – obere Beplankung oder Schalung (Nr. 2): – + 5 dB mit Bekiesung (dk ≥ 30 mm;
mWV ≥ 250 g/m² Verdunstungsreserve durch 16 (19) mm Holzwerkstoff mit ρ ≥ 600 kg/m³ dk ≥ 50 mm bei harter Bedachung) 1)
hygrothermische Berechnung oder 21 (27) mm Vollholzschalung
nachgewiesen; sonst GK 2 bzw. Lärche- – untere Beplankung (Nr. 6/7): 1) Hierfür werden gesonderte Nachweise hin
oder Douglasie-Kernholz 19 mm Holzwerkstoff mit ρ ≥ 600 kg/m³, sichtlich des Feuchteschutzes erforderlich
– Holzwerkstoffplatte als Dachschalung e ≤ 625 mm oder 12,5 (2 x 12,5) mm GKF,
(Nr. 4): e ≤ 400 mm
NKL 2, wenn Tragkonstruktion in GK 0; – Dämmung brandschutztechnisch nicht
sonst NKL 3 (siehe Tabelle 4.5) notwendig
– Holzwerkstoffplatte unten (Nr. 6): NKL 1
(ständig trocken)
spezial | Oktober 2008 59
Flachdächer in Holzbauweise
A: Dachabdichtung Kunststoffbahn (hell, sd ≤ 30 m), ohne Oberflächenschutz 2)
160 mm 0,168 3 94 91 0,181 3 94 91
B: wie A, raumseitige Akustikdämmung: 40 mm
160 + 40 mm 0,187 3 94 91 0,205 3 94 91
Holzschutz: GK 0 bzw. NKL 1/2 Brandschutz: F30-B nach DIN 4102-4 Tab. 71 Schallschutz: Rw,R ≥ 40 dB in Anlehnung an
– Tragkonstruktion (Nr. 6): bzw. Bemessung nach DIN 4102-22 DIN 4109 Bbl. 1 Tab. 38
GK 0 nach DIN 68 800-2 Variante A: Sichtbalkendecke w,R ≥ 40 dB 1)
Variante A: R
– Dachschalung (Nr. 5.2): – Sparren (Nr. 5): Mindestquerschnitt gemäß Variante B: Rw,R ≥ 45 dB 1)
GK 0 nach DIN 68 800-2 Bemessung nach DIN 4102-22 – + 5 dB mit Bekiesung (dk ≥ 30 mm;
– Holzwerkstoffplatte (Nr. 5.1): – Dachschalung (Nr. 4) (abhängig von der Bau dk ≥ 50 mm bei harter Bedachung)
NKL 1 bei Variante 1; stoffklasse der Aufdachdämmung (Nr. 2):
NKL bei Variante 2 nach – Dämmstoff (A1): d4.1 ≥ 28 mm (ρ ≥ 600 kg/m³) 1) Schätzung, es liegen derzeit keine
DIN 68 800-2, Tab. 3 oder d4.1 ≥ 25 mm und d4.2 ≥ 16 mm Bauteilprüfungen vor
– Dämmstoff (B2): d4.1 ≥ 40 mm (ρ ≥ 600 kg/m³)
bzw. d4.1 ≥ 30 mm und d4.2 ≥ 16 mm
Variante B: Unterseite mit brandschutztechnisch
wirksamer Bekleidung
– Bekleidung (Nr. 7) nach DIN 4102-4, Tab. 65,
vgl. Bauteil 8.2.1 bis 8.2.3
– Sparren (Nr. 5): keine Anforderung,
Mindestbreite 40 mm
60 spezial | oktober 2008
Flachdächer in Holzbauweise
A: 160-mm-Massivholzsystem mit Aufdachdämmung, ohne Oberflächenschutz
160 mm 0,181 3 94 91 0,197 3 93 90
B: Hohlkastenelement mit raumseitig 40 mm Akustikdämmung, ohne Oberflächenschutz
40 + 160 mm 0,181 3 94 91 0,197 3 94 91
A: Dachabdichtung 2-lagige Bitumendachbahn (dunkel, a = 0,88, sd ≈ 300 m), Dampfbremse 2) feuchtevariabel
200 mm 0,209 18,0% 20,5% 3) 8,9% 14,1% 361 690 329
240 mm 0,178 18,0% 20,1% 3) 9,0% 14,2% 357 682 325
B: Vollholzschalung, d = 24 mm, Metalldachdeckung (a = 0,88, sd ≈ 50 m), Dampfbremse 2) feuchtevariabel
200 mm 0,211 18,0% 20,9% 3) 12,2% 17,1% 362 724 362
1) Simulationsberechnung über 7 Jahre mit 250 g/m² Feuchteeintrag pro Jahr, Berechnungsstart: 1. Oktober
Die dargestellten Rechenergebnisse gelten für Volldämmung aus Mineralfaserdämmstoffen. Die Anwendung von Zellulose- und Holz
weichfaserdämmstoffen ist ebenfalls möglich. Durch Vergleichsrechnungen konnte die hygrothermische Funktionstüchtigkeit nachgewiesen
werden. Im konkreten Anwendungsfall müssen die Berechnungen mit Datensätzen des jeweiligen Dämmstoffherstellers erfolgen.
2) Ansatz der feuchtevariablen Dampfbremse mit sd = 0,2 - 5 m ( nach DIN 4108-3 mit 0,2 m konstant)
3) Die Überschreitung einer Holzfeuchte von 20% wird im 1. Jahr toleriert
Holzschutz: GK 0 bzw. NKL 2 nachgewie Brandschutz: F30-B (F60-B) nach Schallschutz: Rw,R ≥ 45 dB
sen durch hygrothermische Simulation DIN 4102-4, Tab. 65 – + 2 dB bis + 8 dB mit raumseitiger Beplan
– Tragkonstruktion (Nr. 4) und – obere Beplankung oder Schalung (Nr. 2): kung an Federschiene
Dachschalung aus Vollholz (Nr. 2): 16 (19) mm Holzwerkstoff mit – + 5 dB mit Bekiesung bei Variante A
– GK 0, weil Verdunstungsreserve ρ ≥ 600 kg/m3 (dk ≥ 30 mm; dk ≥ 50 mm bei harter
250 g/m² durch hygrothermische oder 21 (27) mm Vollholzschalung Bedachung) 1)
Berechnung nachgewiesen – untere Beplankung (Nr. 7/8) – – 5 dB mit raumseitiger Beplankung aus
– GK 2 nach DIN 68 800-2 (statt 19 mm Holzwerkstoff mit Nut- und-Feder-Schalung
chemischer Holzschutz: ρ ≥ 600 kg/m3, e ≤ 625 mm oder
Lärche- oder Douglasie-Kernholz) 12,5 (2 x 12,5) mm GKF, e ≤ 400 mm 1) Hierfür werden gesonderte Nachweise hin
– Dachschalung (Nr. 2) als Holzwerkstoff – Dämmung brandschutztechnisch nicht sichtlich des Feuchteschutzes erforderlich
platte: NKL 2 Klasse, wenn Tragkonstruk notwendig
tion in GK 0; sonst NKL 3 (siehe Tabelle 4.5)
62 spezial | oktober 2008
Flachdächer in Holzbauweise
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Bildnachweis Abb. 1.1, 3.7, 5.7, 7.3 Holzabsatzfonds
sofern nicht anders genannt, liegen die Abb. 1.2 Richters / Architekten Banz + Riecks
Rechte von Abbildungen und Zeichnungen Abb. 3.1, 3.2, 3.8 Deutsche Rockwool Mineralwolle GmbH & Co. OHG
bei der bauart Konstruktions GmbH + Co. KG, Abb. 3.3, 3.4 Paul Bauder GmbH & Co. KG
Lauterbach Abb. 3.5, 3.6 Rheinzink GmbH & Co. KG
Abb. 4.1, 6.4 Robert Borsch-Laaks
Titelbild: Abb. 4.2, 4.5, 4.6 Lignotrend Produktions GmbH
Richters / Architekten Banz + Riecks Abb. 4.7 Michael Juhr
(Nullemissionsfabrik Solvis in Braunschweig, Abb. 4.5, 4.6 Lignotrend
Architekten Banz und Riecks, Bochum) Abb. 4.9, 4.10 Kerler Projekt und Konstruktion
Abb. 5.5 Protektorwerk Florenz Maisch GmbH & Co. KG
Abb. 5.6 alwitra GmbH & Co. Klaus Göbel
Abb. 7.2 François Colling
HOLZABSATZFONDS
Absatzförderungsfonds der deutschen Forst- und Holzwirtschaft
H 576 (10.2008)