Das Führen von Sturzprotokollen ist unerlässlich und sollte in stationären Einrichtungen eine
Selbstverständlichkeit sein. Gegebenenfalls muss die Pflegedienstleitung hierzu eine entsprechende
Dienstanweisung herausgeben. Was gilt es zu beachten und wie wird ein Sturzprotokoll richtig
ausgewertet?
Eine Auswertung der Daten der eingegangenen Sturzprotokolle durch die Pflegedienstleitung kann
vielfältige Hinweise geben. So kann darüber die Sturzquote der Einrichtung ebenso erfasst und mit
anderen verglichen werden wie die Anzahl der Stürze der Kategorie 3 und 4. Aber auch Hinweise auf die
Zeiten der Stürze können gegebenenfalls dazu führen, die Besetzungsstärken genauer in Augenschein zu
nehmen. Möglicherweise zeigen sich auch Informationsgewinne hinsichtlich der Häufigkeit von
Sturzursachen.
Die größte Bedeutung des Sturzprotokolls liegt aber darin, dass die Pflegemitarbeiter für mögliche,
bisher nicht identifizierte Ursachen oder Risikofaktoren sensibilisiert werden und sturzpräventive oder
frakturpräventive Maßnahmen einleiten. Nicht zuletzt bilden die Sturzprotokolle eine gute Grundlage in
Fällen von Regressansprüchen und dienen so der Rechtssicherheit.
– Hergang
– Beteiligte / Zeugen
– Risikofaktoren / Sturzanamnese
– Maßnahmen
Hier kann weniger mehr sein! Aufwändige, seitenlange Protokolle mit immer weiterführenden Klicks
und zeit- und papierraubenden Druckversionen führen häufig dazu, dass Pflegekräfte das Protokollieren
gerne mal vergessen – oder sie halten sie von ihren eigentlichen Aufgaben nur ab. Ein Sturzprotokoll
sollte möglichst schnell greifbar sein und nicht mehr als eine DIN-A 4 Seite umfassen.
Das Ausfüllen sollte keinen zu großen Aufwand bedeuten und nicht länger als fünf Minuten dauern.
Redundanzen sollten vermieden werden. Was sich aus der übrigen Dokumentation erschließen lässt,
muss nicht noch einmal im Sturzprotokoll erwähnt werden.
Das Sturzprotokoll ersetzt gewissermaßen den Pflegeberichtseintrag. Allerdings strukturiert es die Dinge
vor und hilft so der Pflegekraft bei der zügigen, sachgerechten und umfassenden Dokumentation.
Gleichzeitig hat das Formular die Funktion einer Checkliste, damit alle wesentlichen Aspekte im
Zusammenhang mit dem Sturzgeschehen in den Blick geraten und darüber dann gewissermaßen
mögliche Maßnahmenoptionen generieren.
Grundsätzlich wird jeder Sturz protokolliert und fließt in die Gesamtstatistik ein. Nach Ausfüllen des
Formulars (schriftlich oder in der EDV) muss aus der Pflegeplanung erkennbar sein, ob ein Sturzrisiko
vorlag, ob es bereits erfasst war und welche pflegerischen Maßnahmen geplant waren.
War das Risiko bisher nicht erkannt oder Präventionsmaßnahmen nicht im Pflegeplan aufgeführt, sollten
diese nun im Pflegeplan aufgeführt werden. Auf jeden Fall aber muss der Vorfall und die
entsprechenden Maßnahmenplanungen der Folgeschicht übergeben werden. Bei wiederholten Stürzen
erscheint es ratsam, eine Fallbesprechung durchzuführen.
Keeping fall records is essential and should be a matter of course in inpatient facilities. If necessary, the
nursing service management must issue a corresponding service instruction. What needs to be
considered and how is a fall record properly evaluated?
An evaluation of the data of the received fall logs by the nursing service management can provide
various indications. For example, the facility's fall rate can be recorded and compared with others, as
can the number of category 3 and 4 falls. But information about the times of falls can also lead to a
closer look at staffing levels, if necessary. It is also possible that gains in information regarding the
frequency of causes of falls may become apparent.
However, the greatest importance of the fall log is in making nursing staff aware of possible causes or
risk factors not previously identified and initiating fall prevention or fracture prevention measures. Last
but not least, the fall protocols form a good basis in cases of recourse claims and thus serve to ensure
legal certainty.
Contents of the protocol
- Course of events
- Participants / witnesses
- Measures taken
Less can be more! Time-consuming, page-long protocols with ever more clicks and time-consuming and
paper-consuming print versions often lead to nurses forgetting to write protocols - or they just keep
them from their actual tasks. A fall protocol should be as quickly accessible as possible and should not
exceed one DIN-A 4 page.
It should not take too long to fill out and should not take more than five minutes. Redundancies should
be avoided. What can be deduced from the other documentation does not need to be mentioned again
in the fall protocol.
To a certain extent, the fall log replaces the nursing report entry. However, it structures things in
advance and thus helps the nurse to document things quickly, appropriately and comprehensively. At
the same time, the form has the function of a checklist, so that all essential aspects in connection with
the fall occurrence come into view and then generate possible options for action, so to speak, via this.
In principle, every fall is recorded and included in the overall statistics. After filling out the form (in
writing or in the EDP), it must be recognizable from the care planning whether a fall risk existed,
whether it was already recorded and which nursing measures were planned.
If the risk was not previously identified or preventive measures were not listed in the care plan, these
should now be listed in the care plan. In any case, however, the incident and the corresponding action
plans must be handed over to the follow-up shift. In the case of repeated falls, it seems advisable to hold
a case discussion.