Donnerstag, 10.2.
2011
TERMINVORSCHAU
Dienstag, 15. Februar
■ Bremen: Informationsveranstal-
tung „Sicherheit in der Transportlo-
gistik“, CargoSoft GmbH, Bremen
www.cargosoft.de
Mittwoch, 16. Februar
■ Lissabon: Iberian Rail Develop-
ment 2011, Russell Publishing Ltd,
Kent-United Kingdom
www.europeanrailwayreview.com
■ Wolkenburg/Köln: 7. E-Logistics
Networking (bis 17.2.), Transporeon,
Ulm www.e-logistics-networking.com
Donnerstag, 17. Februar
■ Potsdam: MIT Forum for Supply
Chain Innovation, Massachusetts
Institute of Technology und Hasso-
Plattner-Institut Potsdam
www.hpi.uni-potsdam.de
Freitag, 18. Februar
■ Berlin: Innovationspotenziale
in der Logistik aus Prozess- und IT-
Sicht, Krallmann AG, Berlin
www.krallmann.com
www.dvz.de/Veranstaltungen
Siemens stattet drei
Lager für Auma aus
Intralogistik Auma Riester, ein Herstel-
ler von Stellantrieben und Armaturge-
trieben, will die Produktion ausweiten
und damit auch die Lagerkapazitäten
erweitern. Das Unternehmen hat da-
her Siemens Industry Solutions mit
dem Bau von drei neuen Lagern an
den Standorten Wenden, Ostfildern
sowie am Sitz im badischen Müllheim
beauftragt. Siemens ist verantwortlich
für den Regallagerbau und liefert die
Förder- sowie Steuerungstechnik. Das
Auftragsvolumen beträgt nach eige-
nen Angaben knapp 2 Mio. EUR. Alle
drei Lager sollen bis Ende dieses Jah-
res fertig sein.
In Wenden und Ostfildern entste-
hen zwei neue Hochregallager für Pa-
letten und Gitterboxen, in Müllheim
lässt der Hersteller ein automatisches
Kleinteilelager errichten. Um die För-
der- und Lagerausrüstung zu steuern,
kommt an allen Standorten ein System
auf Basis von Simatic S7 zum Einsatz.
Zudem installiert Siemens das Lager-
verwaltungssystem Logition WMS. Es
erfasst und organisiert den komplet-
ten Produktionsprozess und wertet ihn
anschließend aus, um die Effizienz der
Abläufe permanent zu überprüfen.
Bereits im Jahr 2006 hatte Sie-
mens das 13 Jahre alte Palettenlager
am Auma-Sitz in Müllheim moderni-
siert und dieses 2009 um eine weitere
Gasse erweitert. DVZ 10.2.2011 (cs)
Toshiba vergibt
Auftrag an Panalpina
Transportlogistik Der Elektronikkon-
zern Toshiba hat den Logistikdienst-
leister Panalpina von Januar 2011 an
mit der Abwicklung seines Landtrans-
portgeschäfts ex Regensburg (Bayern)
nach Moskau beauftragt. Dazu gehö-
ren Zollabfertigungen sowie lokale
Cross-Docking- und Distributions-
dienste. Regensburg ist seit drei Jah-
ren Standort eines der Distributions-
zentren des Hightech-Unternehmens.
Von dort aus werden Kunden in den
Regionen Europa, Naher Osten und
Afrika beliefert.
Das Frachtvolumen beträgt nach
Angaben des Logistikunternehmens
zunächst rund 200 Lkw-Ladungen
mit Cross-Docking für 11 000 Palet-
ten. Hinzu kommt die Distribution
an mehr als zehn Standorten in Russ-
land. In den vergangenen drei Jahren
war Panalpina bereits in Dubai für die
Lagerbewirtschaftung und den Wa-
renumschlag für Toshiba-Kunden
verantwortlich. DVZ 10.2.2011 (cs)
LOGISTIK & VERLADER DVZ Nr. 18 ■ Seite 5
„Wer nackt ist, muss in Form sein“
DVZ-Trendtag: Verbraucher reagieren schnell auf Missstände / Nachhaltigkeit problematisch
Von Robert Kümmerlen
Soziale Netze im Internet beeinflus-
sen Wirtschaft, Unternehmensent-
scheidungen und das Kaufverhalten
der Konsumenten. Zugleich erhalten
ethisch-moralische Aspekte größe-
res Gewicht. Außerdem stellt sich die
Frage, ob Marktwirtschaft und Nach-
haltigkeit zusammenpassen. Darüber
diskutierten Experten vorige Woche
auf dem DVZ-Trendtag in Hamburg
(DVZ 5.2.2011, Seite 1).
Informationen verbreiten sich über
das Internet enorm schnell. Unterneh-
men und Institutionen verlieren da-
durch an Einfluss. Sie bekommen statt
dessen eine neue Macht zu spüren.
Foto: Faruquee/Photo Banlga
„Konsumenten werden immer häufi-
ger Unternehmen durch Kaufverwei-
gerung abstrafen, sofern sich diese in
den Augen der Kunden daneben be-
nehmen“, stellt der Hamburger Trend-
forscher Prof. Peter Wippermann fest.
Vernetzung von Informationen
ist daher eines der wichtigsten Ge- Textilproduktion in Bangladesh: Konsumenten reagieren auf Berichte über sozial unverträgliche Verhältnisse.
schäftsfelder der Zukunft. Der ein-
zelne gibt damit den Input für die Der Versandhändler, der schon im- tigkeitskonzept steckt aber die ganze Consultants. Denkbare Folgen seien
Wertschöpfungskette. Das können mer für seine ausgeklügelte Logis- Welt“, gibt das Mitglied des Club of Arbeitsplatzverluste und eine Ab-
beispielsweise Bewegungsdaten sein tik bekannt war, macht sich nun auch Rome zu bedenken. Deswegen sei es nahme der Kaufkraft.
oder Informationen über die aktu- verstärkt Gedanken über Ausliefer- problematisch, wenn jemand nur die Dem könnte eine Effizienzrevo-
elle Nachfrage in Geschäften. Dar- varianten. In Seattle, USA, hat das Verhältnisse erhalten wolle, die wir lution durch technischen Fortschritt
auf aufbauend können Unternehmen Unternehmen gerade einen Test für haben. „Denn für die ärmeren der fast entgegenwirken. Wissenschaftler
ihre Produktionen und Lieferketten Lebensmittellieferungen mit einer ei- 7 Mrd. Menschen auf diesem Globus des Club of Rome halten es für mög-
einstellen. Der Güterfluss lässt sich genen Fahrzeugflotte abgeschlossen. sind die Verhältnisse unerträglich.“ lich, durch technischen Fortschritt
kurzfristig dahin steuern, wo die Wa- Nun soll das Vorhaben auf andere Regi- Zum Nachhaltigkeitskonzept gehört bis 2050 die eingesetzten Energie-
ren gerade gebraucht werden. onen in den USA ausgeweitet werden. aber vielmehr, dass es den etwa 6 Mrd. und Rohstoffressourcen auf 20 Pro-
Die chinesische Internethandels- Menschen, denen es jetzt schlechter zent des Niveaus von 1990 zu senken –
Erfolg oder Misserfolg. Ebenso gibt plattform Alibaba.com investiert der-
es in der Informationsverbreitung über zeit 3,4 Mrd. USD, um ein eigenes Lo-
geht als den Bewohnern hoch entwi-
ckelter Länder, deutlich besser gehen
bei wachsendem Bruttosozialprodukt
und zunehmender Weltbevölkerung.
Medien deutliche Umwälzungen. „Die gistiknetz aufzubauen. Der Konzern
Zentralisierung will drei Lager
sollte. „Die Nichtbeachtung dieser
Aspekte und ihrer Wirkung kann man
Bretzke hält dieses Ziel für extrem an-
spruchsvoll, aber nicht ausgeschlos-
als Prinzip der
Rationalisie-
Die heutige»
Weltökonomie ist
in der Region
um Peking, im
momentan in Nordafrika verfolgen“,
sagt Radermacher.
sen, da technischer Fortschritt nicht
vorhersagbar sei. „Eine Innovationsla-
rung hat keine Yangzte Delta wine könnte sogar zu einer Vermei-
Perspektive“, das Gegenteil von und im Pearl Ri- Ökonomie als Plündersystem. Ein dung von Umweltbelastungen führen.
«
Foto: Grundt
ist Wipper- nachhaltig ver Delta bauen. Nachhaltigkeitskonzept, das seinen Dann könnte man sich auch die exter-
mann sicher. Prof. Franz-Josef Radermacher Von dort sollen Namen verdient, bezieht künftige Ge- nen Kosten sparen“, beschreibt der
Internetblog- die Artikel di- nerationen mit ein. Es versucht, eine Berater die günstigste Entwicklung.
ger machen den klassischen Informa- rekt an die Kunden versendet werden. Fairness zwischen allen Menschen
tionskanälen Konkurrenz. Sie sind vor Die Gesamtfläche aller drei Lager wird und den Frieden der Menschen mit Goldene Regel. Die Frage, ob man die
Ort bei Ereignissen dabei und stellen 3 Mio. m2 betragen. der Umwelt zu erreichen – und das Konzepte Marktwirtschaft und Nach-
Informationen und Bilder sofort ins Für die Firmen ist heutzutage nicht alles im Rahmen einer funktionie- haltigkeit miteinander verknüpfen
Netz. Bestimmte Entwicklungen sind nur Schnelligkeit der strategiebestim- renden Wirtschaft. Soweit die The- kann, hängt zudem maßgeblich von
für Firmen nicht mehr kontrollierbar. mende Faktor. „Es geht auch darum, orie. „Die heutige Weltökonomie ist der sozialen Balance ab. Der Maßstab
„Kommunika- wie Produkte das Gegenteil von nachhaltig“, sagt dafür ist für Radermacher die Gol-
tion, Produk-
tion und Trans- Produktion und
»
Kommunikation, ausgeliefert
werden“, unter-
Radermacher. „Es ist ein Plünder-
system, das die Ressourcensituation
dene Regel von Kant: „Behandle an-
dere so, wie du von ihnen behandelt
aktion sind auf streicht Wipper- auf dem Globus zerstört und die Ar- werden willst.“
einer Datene- Transaktion sind auf mann. Zugleich mutssituation von Milliarden Men- Verhandeln sollte man daher un-
«
Foto: Grundt
bene zusam- einer Datenebene falle die traditio- schen verschärft.“ Es gebe keine ver- ter der Prämisse, dass man hinter-
mengeführt“, Prof. Peter Wippermann nelle Arbeitstei- nünftige Perspektive in Bezug auf die her seine Identität aus einem Topf mit
erklärt Wipper- lung zwischen Energie- und Klimaproblematik künf- 7 Mrd. Losen zieht. Mit 85-prozenti-
mann. Dies kann in kürzester Zeit über Produzenten, Großhändlern und tiger Generationen. ger Wahrscheinlichkeit gehört man
Erfolg und Misserfolg eines Produkts Händlern weg. Hersteller wie Procter & Heutige Industrieproduktion ver- dann nämlich zu den Ärmeren auf
oder Vorhabens entscheiden. Gamble wollen über ihre Online-Shops ursacht in der Regel Umweltschä- der Erde, womit sich die Perspektive
Einige große Unternehmen wie über alle Produktlinien den Kontakt den, die in den Preisen der Produkte der Gerechtigkeit radikal ändert. Ra-
Nestle haben diese Erfahrung schon mit den Kunden pflegen. Es geht da- nicht enthalten sind. Durch eine In- dermacher: „Was wir eigentlich nie
gemacht. Als bekannt wurde, dass für bei um nichts Geringeres als die Posi- ternalisierung dieser externen Kosten sind, ist ein männlicher Professor
die Palmölpro- tionierung des könnte der Staat regulierend eingrei- in Deutschland oder der Chef einer
duktion Regen-
wälder abge-
»
Eine Innovations- Unternehmens.
lawine könnte zu einer Schlüsselthe-
fen. „Das allerdings kann makroöko-
nomisch eine Marktschrumpfung
großen Firma.“ DVZ 10.2.2011
holzt wurden men dabei sind bedeuten“, konstatiert Prof. Wolf-Rü- Alle Vorträge vom DVZ-Trendtag sind im Internet
und dadurch Vermeidung externer erneuerbare diger Bretzke, Barkawi Management zu finden unter www.dvz.de/leo
«
Foto: Grundt
der Lebens- Kosten führen Energien, Um-
raum von Orang Prof. Wolf-Rüdiger Bretzke weltschutz und
Utans bedroht soziale Verant-
war, riefen Umweltschutzorganisatio- wortung. Wippermann: „Es formiert
nen und Verbraucher zum Boykott auf. sich eine neue Ethik und Moral.“
Der Konzern reagierte und listete den In die gleiche Kerbe schlägt Abt
Lieferanten aus. Ebenso hat die Otto Gregor Henckel Donnersmarck, der
Group Produkte mit Gänsedaunen aus dem Zisterzienserstift angehört. Ge-
dem Angebot verbannt. Das Unterneh- winn und Geschäftserfolg seien nicht Land:
men reagierte
auf den Vor- Der Mensch »
unmoralisch,
sagt der ehema-
– Sammelgut
– Ladungsverkehr
Modern und flexibel
– Grafische Dispo
wurf, die Gänse darf nicht als lige Schenker- – Telematik
CARGOBASE® Logistik-Software –
seien bei leben- Manager. Aller- – EDI
digem Leib ge- Produktionsfaktor dings dürften – Netzwerke die modulare Branchenlösung
«
Foto: Grundt
– Zoll
rupft worden. gesehen werden sie nicht das ein- – Gefahrgut
Sie wollen mehr bewegen? CARGOBASE® bietet
Viele Unter- Gregor Henckel Donnersmarck zige Ziel sein.
nehmen müs- „Der Mensch Lager: clevere Lösungen für alle Verkehrsträger. Modular
– Lagerlogistik
sen noch lernen, mit der Transparenz darf nicht als Produktionsfaktor gese- – OZL in der Technik. Effektiv im Nutzen. Alle Anwendungen
auch bei kritischen Geschäftsinfor- hen werden“, mahnt Donnersmarck. – Stellplatz-
sind leicht erlernbar und einfach zu bedienen. Von
verwaltung
mationen umzugehen. Wippermann „Wir dürfen nicht alles tun, was der – Chargen/MHD
erwartet, dass künftig jeder auf fast Markt zulässt.“ Vielmehr müsse der – FIFO
Disposition über Buchhaltung bis Zoll: CARGOBASE®
alle Daten zugreifen kann, die früher Markt dem Menschen dienen. macht Arbeitsabläufe schneller und effizienter.
See:
nur den Geschäftspartnern zur Verfü- Darüber hinaus ist verantwor- – Schiffslisten Seit über 25 Jahren.
gung standen. „Wer nackt ist, sollte tungsbewusstes und nachhaltiges – Dakosy/DBH
lieber gut in Form sein“, empfiehlt Wirtschaften ein Gebot der Stunde. – Atlas
der Trendforscher. Doch ist dieser selbstverständlich Luft:
Und er sollte die Bedürfnisse sei- und einfach klingende Anspruch – AWB
ner Kunden kennen. Verbraucher überhaupt realistisch? Zweifel da-
Cargofinanz:
kaufen immer mehr über das Internet ran nährt Prof. Franz-Josef Raderma- – Berichte
ein. Diese Entwicklung haben Wip- cher von der Universität Ulm. Denn – Mahnung
permann zufolge die großen Elek- die meisten Menschen in entwickelten – Zahlung Infos unter 04 51 / 8 99 56-0
– BWA
tronikmärkte Media Markt und Sa- Industrienationen sehen in erster Linie – Bilanzen oder www.reteco.de
turn unterschätzt. Davon profitiert ihr eigenes Land, die globale Betrach-
Amazon. tung kommt zu kurz. „Im Nachhal-