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GRUNDLAGEN DER MEDIZ IN


FÜR INGENIEURE
INHALTLICHE ZUSAMMENFASSUNG DER VORLESUNG VON HERRN DR. PYLATIUK

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1. EINLEITUNG

WAS VERSTEHT MAN UNTER „EVIDENZ BASIERTER MEDIZIN“?

„Gewissenhafter, ausdrücklicher und vernünftiger Gebrauch der gegenwärtig


besten externen, wissenschaftlichen Evidenz (Nachweis über Wirksamkeit) für
Entscheidungen in der medizinischen Versorgung individueller Patienten“.
Bedeutet also auf empirischen Belegen gestützte Heilkunde. Bei einer Behandlung
sollen patientenorientierte Entscheidungen nach Möglichkeit auf Grundlage von
empirisch nachgewiesener Wirksamkeit getroffen werden.

WAS IST EINE „DOPPELT BLINDSTUDIE“?

Blindstudie: Nur Patient weiß nicht, welche Behandlung er bekommt.


Doppelblind: Patient weiß nicht, welche Behandlung er bekommt
(randomisiert), behandelnder Arzt weiß auch nicht welcher Patient mit welchem
Medikament behandelt wird.
3x-Blindstudie: Datenauswerter hat auch keine Kenntnis über jeweils erfolgte
Behandlung.

WAS IST DER UNTERSCHIED ZWISCHEN EINER RETROSPEKTIVEN


UND EINER PROSPEKTIVEN STUDIE?

Eine prospektive Studie ist die beobachtende / experimentelle Überprüfung einer


festgelegten Hypothese. Dabei werden insbesondere die Daten gemäß der
Hypothese erhoben und
im Gegensatz dazu wird bei der retrospektiven Studie bereits vorhandenes
Datenmaterial ausgewertet.

WAS BEDEUTET RELATIVE UND WAS ABSOLUTE RISIKOREDUKTION?

Maße um die Wirksamkeit einer Therapie im Vergleich zu einer anderen Therapie zu


beschreiben.

Die Relative Risikoreduktion beschreibt, um wie viel Prozent das Risiko


verringert wird. Von 2 % auf 1,6 % ist 20 %.

Die Absolute Risikoreduktion bezeichnet das absolute Ändern eines


Ereignisses bezogen auf alle Untersuchte. Von 2 % auf 1,6 % ist 0,4 %.

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2. GEHIRN – ZENTRALES NERVENSYST EM

WAS SIND PROJEKTIONSFASERN, KOMMISSURENFASERN, PROJEKTIONS-


UND ASSOZIATIONSGEBIETE (BSP.)?

Projektionsfasern: Nervenfasern zwischen der Großhirnrinde und anderen


Bereichen des ZNS. Aufsteigend = Sensorisch (Bsp.: Sehrinde). Absteigend =
Motorisch (Bsp.: Pyramidenbahn (Tractus corticospinalis)).
Kommissurenfasern: Nervenfasern, die von einer Hemisphäre zur anderen ziehen
Bsp.: Balken (Corpus callosum) mit 200 Mio. Nervenbahnen
Projektionsgebiet: Primäre Hirnzentren, diese können motorische sowie auch
sensorische Qualitäten besitzen. Endstelle von den Sinnesorganen. Bsp.:
Somatosensorischer Cortex.
Assoziationsgebiet: Können nicht primären Projektionsfeldern zugeordnet werden.
Verknüpfung mit anderen Hirnstrukturen. Bsp.: Visueller Cortex mit primärem und
sekundärem Sehzentrum zur Integration von Signalen – Erkennen von
Schriftzeichen.

WAS VERSTEHT MAN UNTER EINEM „FRONTALHIRNSYNDROM“?

Präfrontaler Cortex verarbeitet sensorischen Signale, integriert sie mit


Gedächtnisinhalten und emotionalen Bewertungen (aus dem limbischen System).
Initiiert situationsangemessene Handlungen und reguliert emotionale Prozesse.
Läsionen des präfrontalen Cortexes mit folgenden Symptomen:
• Zerfall des Kurzzeitgedächtnisses
• Keine Langzeitplanung mehr
• Perseveration = Haften an irrelevanten Details
• Inflexibilität im Verhalten
• Emotionale Verflachung
• Triebenthemmung
• Situationsunangemessene Euphorie
• Missachtung sozialer Normen

WAS BEDEUTET „F-A-S-T“ IM TEST ZUR ERKENNUNG EINES SCHLAGANFALLS


(CINCINNATI PREHOSPITAL STROKE SCALE)?

F: Face (Does the face look uneven)


A: Arm (Does one arm drift down)
S: Speech (Does their speech sound strange)
T: Time (Every second brain cells die)

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WAS IST DER UNTERSCHIED ZWISCHEN PET, CT UND MRT?

Positronen-Emissions-Tomographie (PET): Misst Verteilung von Positronen (β-


Strahlung) emittierenden Radionukleiden im Organismus (Radiopharmakon/ Tracer =
radioaktives Medikament). Darstellung biochemischer / physiologischer Prozesse (=
funktionelle Bildgebung). Bsp.: frühe Diagnose von Krebs, da erhöhter
Glucosestoffwechsel.

Craniale Computertomographie (CT): Bildgebung über Röntgenstrahlung


(elektromagnetische Welle mit hoher Photonenenergie). Darstellung von Knochen,
Liquorräume, Raumforderungen, je nach Absorptionswert. Erhöhte
Strahlenbelastung.

Magnetresonanztomographie (MRT): Externes Magnetfeld (Kühlung, Klopfen)


richtet Wasserstoffkerne (Kernspin) aus. Diese angeregten Protonenkreisel senden
„Spinecho“ aus das registriert wird. Hohe Auflösung von Weichteilen
(Kontrastmittelgabe)

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3. RÜCKENMARK – PERIPHERES NERVENSYS TEM

BESCHREIBEN SIE EINEN MONOSYNAPTISCHEN REFLEXBOGEN! WAS


CHARAKTERISIERT DIESEN?

Monosynaptischer Reflexbogen: Kürzeste Verbindung


eines neuronalen Erregungskreises (2 Neuronen: Afferenter
und Efferenter Schenkel)
Bsp.: Muskeldehnungsreflex

• Autonom: Nicht willentlich beeinflussbar


• Sehr schnell: Da nur eine Synapse
• Gleichzeitig Hemmung des Gegenspielers
(Antagonisten)
• Effekt im reizgebenden Organ (Eigenreflex)

WIE KANN MAN DIE HÖHE EINER RÜCKENMARKSCHÄDIGUNG OHNE


BILDGEBENDE VERFAHREN BESTIMMEN?

In Abhängigkeit der Lokalisation der Paraplegie (Querschnittslähmung) entstehen


charakteristische Ausfälle. Bsp.: Atemfunktion, Greiffunktion, Sexualfunktion, etc.
Diese können durch Reflex und Bewegungstests in Erfahrung gebracht werden.
Bsp.: Verhinderte Armbeugung – Läsionshöhe unterhalb C4.

WAS IST EIN AKTIONSPOTENTIAL?

Die vorübergehende Änderung des Membranpotentials von ihrem


Ruhemembranpotential (Spannung des Reizes). Dient zur schnellen
Signalübertragung von Nervenzellen und Muskelzellen. Bsp.: Muskelkontraktion.

WELCHE FORMEN DER ERREGUNGSLEITUNG GIBT ES?

Kontinuierliche Erregungsleitung:
Leitungen sind durchgehend polar. Bei
marklosen Nervenfasern, das heißt bei
fehlender Myelinisierung, wird der Impuls
durch das Axon von Abschnitt zu Abschnitt übertragen, indem der vorhergehende
Abschnitt ein Aktionspotential an den benachbarten, noch nicht erregten Abschnitt
weiterleitet.

Saltatorische Erregungsleitung: Axone sind


durch Myelinscheide zwischen den polaren
Stellen umhüllt (die Myelinscheide ist im regelmäßigen Abstand unterbrochen), was
zu einer schnelleren Erregungsleitung als bei kontinuierlicher Leitung führt.

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WIE ERFOLGT DIE SIGNALÜBERTRAGUNG IN EINER SYNAPSE?

Elektrische Synapse: Das Signal wird


über Poren in der Zellmembran durch
direkte Diffusion von Ionen durch
Verbindungskanäle zwischen Zellen
übertragen. Damit breiten sich
Änderungen des Membranpotentials
direkt aus.

Chemische Synapse: Das vom Axon


kommende Signal wird auf Neurotransmitter
übertragen, die in synaptischen Vesikeln
(Bläschen) zum synaptischen Spalt transportiert
und dort ausgeschüttet werden. - Die
Neurotransmitter rufen eine Reaktion an den
Rezeptoren der Dendriten der anderen Zelle
hervor, wodurch das Signal auf diese Zelle
übertragen wird.

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4. STÜTZAPPARAT

WELCHE EIGENSCHAFTEN UND FUNKTIONEN HABEN KNOCHEN?

Eigenschaften:
Außen von Knochenhaut überzogen. Diese ist
sehr gut durchblutet und reich an Nervenfasern.
Darunter liegt die eigentliche Knochensubstanz,
die Knochenrinde, die aus zwei
Lamellenschichten besteht. Im Inneren des
Röhrenknochens befindet sich das
Knochenmark. Hier werden weiße und rote
Blutkörperchen sowie Blutplättchen gebildet.
• Knochenbildung aus Knorpelgewebe
(Chondrale Ossifikation)
• Spongiosa ordnet sich entsprechend Zug-
und Drucklinien des Knochen an
(Leichtbau)
• Frakturheilung (Kallusreaktion: Faserknorpel, daraus provisorisches Gerüst)
• Überträgt Zug- und Druckspannungen

Funktionen:
• Gewährleisten Form und Beweglichkeit des Körpers
• Schutzfunktionen für innere Organe (Schädel, Becken)
• Ermöglichen Funktion anderer Organe (Brustkorb)
• Bildungsstätte für Blutzellen (Knochenmark)

WAS SIND ARTHROSE UND OSTEOPOROSE UND WELCHE FOLGEN TRETEN


AUF?

Arthrose: Gelenkverschleiß durch Formschluss, Reibung und verminderte


Lubrikation.
• Verschmälerung des Gelenkspaltes (Funktionseinschränkung)
• Knochenverdichtung
• Gelenkerguss
• Anlauf- und belastungsabhängiger Schmerz
Osteoporose: Abnahme der Knochendichte durch den übermäßigen Abbau der
Knochensubstanz und –Struktur (Hormone setzen Calcium aus Knochen frei).
• Knochenbrüche (Wirbelkörper, Schenkelhalsfraktur)

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WIE HEILT EIN SCHAFTBRUCH BEIM RÖHRENKNOCHEN?

• Blut strömt (Hämatom) und gerinnt im Bruchspalt.


• In den Blutpfropf sprießen kleine Blutgefäße
• Blutpfropf wird durch Granulationsgewebe ersetzt
o Makrophagen („Fresszellen“) entfernen Gewebetrümmer
o Chondroblasten bilden Faserknorpel
o Fibroblasten bilden Bindegewebe im Bruchspalt
o Osteoblasten aus der Knochenhaut errichten ein provisorisches
Gerüst (Kallus)
• Knorpel wird in Knochen umgebaut (Chondrale Ossifikation), dann endgültige
Stabilität.

WIE WÄCHST KNOCHEN?

Baustoffe der Knochen: Osteozyten (Zellen) + Interzellularsubstanz (1/3 Protein zu


2/3 Mineralien) = Knochengewebe

Knochenbildung:

Die meisten Knochen entwickeln sich vorgeburtlich aus Knorpelgewebe.


Verknöcherung in der Wachstumsphase: Abbau der Knorpelsubstanz und Einbau
von Knochensubstanz. Indirekte Verknöcherung (Chondrale Ossifikation)

Dickenwachstum ausgehend von Wachstumsschicht in der Knochenhaut (Periost).

Knochenzellen für den Auf- und Abbau:

• Osteoblasten: Verantwortlich für die Knochenbildung. Kristalle in der


Knochengrundsubstanz „mauern“ Zellen ein
• Osteozyten: Unfähig zur Zellteilung. Regulieren Knochenauf- und Umbau
(Epiphysenfuge).
• Osteoklasten: Fresszellen aus dem Knochenmark. Resorbieren
Knochensubstanz.

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5. BEW EGUNGSAPPARAT

WELCHE EIGENSCHAFTEN UND FUNKTIONEN HABEN MUSKELN?

Eigenschaften:
• Erregbarkeit
• Elastizität
• Extensibilität
• Kontraktilität
Funktionen:
• Körperbewegungen
• Stabilisierung der Position
• Substanzen innerhalb des Körpers bewegen
• Wärme erzeugen

WIE ERFOLGT DIE SIGNALÜBERTRAGUNG AN DER NEUROMUSKULÄREN


ENDPLATTE?

• Chemische Synapse wandelt elektrisches Signal in chemisches um


• Acetylcholinrezeptoren in der Membran der Muskelzelle öffnen Ionenkanäle
• Na+ und Ca++ strömen in die Muskelzelle
• Depolarisation der Muskelzelle
• Ein starker Anstieg der Calciumkonzentration bewirkt die Muskelkontraktion

WIE STELLT DER KÖRPER ENERGIE FÜR MUSKELKONTRAKTIONEN BEREIT?

Muskel benötigt stets Adenosintriphosphat (ATP). Je nach Bedarf 3 Möglichkeiten:


• Anaerober (=sauerstofffreier) Abbau von Kreatinphospat (KP):
ADP + Kreatininphosphat → ATP + Kreatinin
• Anaerobe Glycolyse:
1 Glucose + 2 Phosphat + 2 ADP → Lactat + 2 ATP
• Aerobe Glycolyse:
O 2 + Glucose → CO 2 + H 2 0 + ATP

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ERLÄUTERN SIE KRAFT- LÄNGE UND KRAFT-GESCHWINDIGKEITS-RELATION


BEIM SKELETTMUSKEL.

Kraft-Länge:
Die maximale isometrische Kraft, die bei
einer vorgegebenen Muskellänge
aufgebracht werden kann.

Kraft-Geschwindigkeit:
Verhältnis zwischen der aktiven
Kraft eines Muskels und seiner
korrespondierenden
Längenänderungsgeschwindigkeit.
Je größer die Last, desto
langsamer ist die max.
Kontraktionsgeschwindigkeit.

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6. KARDIOVASKULÄRES SYS TEM

BESCHREIBEN SIE DEN FLUSS DES BLUTES IN DEN KREISLÄUFEN DES


MENSCHLICHEN KÖRPERS!

WIE UNTERSCHEIDEN SIE ARTERIEN UND VENEN?

Arterien: Führen das Blut vom Herzen weg. Gefäße des Hochdrucksystems.
Besitzen eine Muskelschicht für den aktiven Transport.
Venen: Führen Blut zum Herzen hin. Besitzen Ventilklappen zum „passiven“
Bluttransport.

BESCHREIBEN SIE DIE SYSTOLE UND DIE DIASTOLE

Systole: Anspannungs- und Austreibungsphase


 Kontraktion der Kammermuskulatur
 Ventilebene Richtung Herzspitze gezogen
 Blut aus Kammern in Kreisläufe ausgeworfen
 Vorhof vergrößert sich (Unterdruck)
 Blut strömt aus großen Venen in die Vorhöfe

Diastole: Entspannungs- und Füllungsphase


 Erschlaffen der Kammermuskulatur und Schluss der
Taschenklappen
 Füllung der Kammern und Höhertreten der
Ventilebene
 Kontraktion der Vorhöfe, Schluss der Segel-Klappen
und Wiedereröffnung der Taschenklappen

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BESCHREIBEN SIE DIE ERREGUNGSLEITUNG IM HERZEN!

Das Erregungsleitungssystem leitet über spezialisierte Muskelzellen elektrische


Signale zur Regulierung der Pumptätigkeit des Herzens weiter.
Im Prinzip besitzt jede Herzmuskelzelle die Möglichkeit zur Erregungsbildung
(Automatie).
Sinusknoten: Primärer Impulsgeber (Schrittmacher) des Herzens (60-80 bpm). Sitzt
an der Einmündungsstelle der oberen Hohlvene im rechten Vorhof.
Atrioventrikularknoten (AV-Knoten): Hauptfunktion: Verzögerung der
Reizweiterleitung. Beim Ausfall des Sinusknotens zusätzlich sekundäre
Schrittmacherfunktion des Herzens (40-50 bpm).
His-Bündel: Tertiärer Schrittmacher, kann Erregungen mit 20 - 30 bpm initialisieren.
Teilt sich in 3 Äste auf, der rechte ist der Tawara-Schenkel. An der Herzspitze folgt
die Aufteilung in Purkinje-Fasern (Kontakt mit Herzmuskelfasern).

WAS IST EIN EKG UND WIE WIRD ES AUFGENOMMEN?

Elektrokardiogram zeigt den Zeitverlauf von elektrischen Potentialänderungen


des Herzens an der Körperoberfläche, trifft damit Aussagen über den Zustand des
Herzens. Meistanalysiertes Biosignal (P, PQ, QRS, ST, T). Dafür werden dem
Patienten eine Reihe von Elektroden (Ableitungen) auf dem Brustkorb an fest
definierten Punkten aufgebracht. Die Herzströme werden gemessen und als Graph
ausgegeben.

WELCHE BILDGEBENDE DIAGNOSE FÜR EINE KHK GIBT ES?

Koronarangiographie: Invasive Darstellung der Koronararterien und eventueller


Stenosen (optional: PTCA). Herzkatheter wird durch Oberschenkelarterie bis zur
Aorta vorgeschoben und Kontrastmittel in die Abgänge der Koronararterien injiziert.
Kardio-CT: Ausnutzen der hohen Dichte von Verkalkungen in den
Herzkranzgefäßen.
Kardio-MRT: Aussagen über Wandbewegungsstörungen und die Pumpleistung des
Herzens. Weichteile und Flüssigkeiten werden besonders gut dargestellt.
Myokardszintigraphie: Verteilung des Radionuklids Technetium 99 im Herzmuskel.

WAS VERSTEHT MAN UNTER ANGIOPLASTIE (PTCA, STENT)?

Angioplastie beschreibt das Verfahren zur Erweiterung oder Wiedereröffnung von


verengten oder verschlossenen Blutgefäßen.
PTCA (Perkutane Transluminale Coronare Angioplastie): Aufdehnung mittels
Ballonkatheter. Problem der Restenose.
STENT: Gefäßstütze (Gittergerüst-Röhrchen) das Hohlorgane offen hält. (Drug
eluting Stents, resorbierbarer Stent, etc.)

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7. NARKOSE

WELCHE FORM DER LOKALANÄSTHESIE UND DER VOLLNARKOSE GIBT ES?

Lokalanästhesie: (elektrische Leitfähigkeit der Nerven wird unterdrückt)


• Oberflächenanästhesie
• Infiltrationsanästhesie
• Regionalanästhesieverfahren:
o Rückenmarksnahe (Spinalanästhesie, Epiduralanästhesie)
o Periphere Verfahren (Leitungsblockade)
o
Vollnarkose: (medikamentös herbeigeführter, kontrollierter Zustand der
Bewusstlosigkeit)
• Inhalationsanästhesie
= Aufnahme über Lunge: (Lachgas und Isofluoran)
• Total intravenöse Anästhesie
= Aufnahme über Blutgefässe (Venen): (kurzwirksames Opioid, Propofol)
• Balancierte Anästhesie
= Beides: (kurzwirksames Opioid, Isofluoran)

WELCHE KOMPONENTEN GEHÖREN ZU EINER VOLLNARKOSE?

Abschalten von:
• Hypnotika: Bewusstsein
• Analgetika: Schmerzempfindung
• Relaxantien: Abwehrreflexe und Muskelspannung

WARUM WIRKEN PERIPHERE MUSKELRELAXANTIEN NICHT AUF


HERZMUSKEL?

Muskelrelaxantien wirken über eine Hemmung der Erregungsausbreitung an der


motorischen Endplatte. Die glatte Herzmuskulatur besitzt jedoch keine Motorischen
Endplatten. Muskelrelaxantien können also am Herz nicht wirken

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WIE FUNKTIONIERT EIN INHALATIONS-NARKOSEGERÄT (KREISSYSTEM,


MEDIKAMENTENDOSIERUNG, BEATMUNG, MONITORING, ETC.)?

Kreissystem:
• Medikamentendosierung befindet sich in einem Reservoir
• Über ein gesteuertes Ventil gelangt der sog. Frischgasflow in den
Beatmungskreislauf
• Das mit der Ausatemluft gemischte Frischgas wird dabei über einen
Kohlendioxid-Absorber geleitet.
• Der Patient atmet das Narkosegasgemisch über das Inspirationsventil ein.
• Beim Ausatmen öffnen das Exspirationsventil und das Fortleitungsventil,
so dass ein Teil der verbrauchten Luft abgeleitet wird. Der Rest verbleibt im
Kreissystem und wird mit aus dem Reservoir zuströmendem Frischgas zum
Beatmungsgerät geleitet.
• Das Beatmungsgerät sorgt dafür, dass der Luftstrom im Kreislauf in
Bewegung bleibt und übernimmt somit die Atemfunktion des Patienten.
Medikamentendosierung: 30% Sauerstoff, 68% Lachgas, 2% Isofluorane. Über
mechanische Feindosierventile oder elektronische Gasdosierung.
Beatmung: Kontrollierte Beatmung durch Ventilator (Volumenkontrolliert,
Druckkontrolliert). Inspiration über CO2-Absorber, Exspiration und
Sauerstoffmessung.
Monitoring:
• Gerätemonitoring (Sauerstoff, Druck, Volumen, Kohlendioxid,
Anästhesiemittel)
• Patientenmonitoring (EKG, nicht-invasiver Blutdruck, SpO2)

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8. ATMUNGSSYSTEM

WIE GELANGT O2 IN DIE KÖRPERZELLEN UND WIE WIRD CO2 ABGEGEBEN?

O2 Transport:
• Transport durch Lungenbelüftung (Ventilation) in die Lungenbläschen
(Alveolen)
• Übertritt des O2 durch Diffusion in das Blut der Lungenkapillaren,
• O2 -Transport mithilfe des Hämoglobins zu den Gewebekapillaren und
• Diffusion von O2 aus den Gewebekapillaren zu den benachbarten Zellen.

CO2 Abtransport: In umgekehrter Reihenfolge jedoch löst sich CO2 im Blut und ist
deshalb nicht auf das Hämoglobin angewiesen.

WIE FUNKTIONIERT DIE ATEMMECHANIK DES MENSCHEN?

Inspiration:
• Zwerchfellkontraktion
• Vergrößert Volumen des Brustkorbes
• Unterdruck entsteht
• Lunge dehnt sich aus
• Luft strömt durch die Atemwege in die Lunge.
Exspiration:
• Atemmuskulatur (Zwerchfell) entspannt sich
• Elastische Fasern ziehen sich zusammen
• Luft wird durch Zusammenziehender Lunge
wieder hinaus gedrückt.
• Bei forcierter Ausatmung (oder Asthma) wird
auch die Atemhilfsmuskulatur eingesetzt.

WAS MISST MAN BEI DER SPIROMETRIE?

Bei der Spirometrie (Lungenfunktionsprüfung) misst man:


Statische Lungenvolumina
• Atemzugvolumen (Atemvolumen pro Atemzug)
• Inspiratorisches Reservevolumen (Volumen das nach dem Einatmen noch
aufgenommen werden kann)
• Exspiratorisches Reservevolumen (Volumen das nach dem Ausatmen noch
ausgeatmet werden kann)
• Vitalkapazität (die vorherigen 3 addiert)
Dynamische Volumina
• Atemzeitvolumen (Transportiertes Volumen über die Zeit)
• Atemgrenzvolumen (maximal ventilierbares Gasvolumen)
• Forciertes Exspirationsvolumen in 1s (ausgeatmetes Gasvolumen über
bestimmte Dauer)
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WELCHE VENTILATIONSSTÖRUNGEN GIBT ES?

Obstruktive Ventilationsstörungen: Eingeengte Bronchien verursachen einen


erhöhten Strömungswiderstand
Bsp.: Asthma bronchiale, chronische Bronchitis, Lungenemphysem,
Schleimüberproduktion
Restriktive Ventilationsstörungen: Ausdehnungsfähigkeit des Brustkorbs oder der
Lunge ist behindert
Bsp.: Blut, Luft, Flüssigkeit im Pleuraspalt; Verkrümmung der Wirbelsäule;
Verwachsung der Pleurablätter nach einer Entzündung der Pleura

WIE KANN DAS SCHLAFAPNOE-SYNDROM APPARATIV BEHANDELT


WERDEN?

• Medikamente
• Gewichtsreduktion,
• Verzicht auf Alkohol und Nikotin
• Stärkung der Muskulatur (Musizieren mit Blasinstrument)
• Unterkiefer-Protrusionsschiene
• (n)CPAP-Atemtherapiegeräte – „pneumatische Schienung“

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9. GYNÄKOLOGIE, ANDROLO GIE, GEBURT, KREBS

WORIN UNTERSCHEIDET SICH GUTARTIGER VON BÖSARTIGEM KREBS UND


WELCHE SONDERFORMEN GIBT ES?

Eigenschaften des Bösartigen Tumors


Bsp.: Karzinom (Deck- und Drüsengewebe), Sarkom (Stütz- und Bindegewebe)
• Infiltration von benachbartem Gewebe
• Destruktion von umliegendem Gewebe
• Bildung von Tochtergeschwülsten (Metastasen)
im Gegensatz zum Gutartigen Tumor
Bsp.: Adenom (Deck- und Drüsengewebe), Lipom und Fibrom (Stütz- und
Bindegewebe)
Sonderformen:
• Semimaligner Tumor (Erfüllt nur 2 der 3 Eigenschaften)
Bsp.: Basaliom (Hauttumor ohne Metastasen)
• Präkanzerose (Krebsvorstufe mit Entartungswahrscheinlichkeit)
Bsp.: Dickdarmadenom (hohe Zellteilungsrate)

BESCHREIBEN SIE DEN WEG VON DER PRODUKTION DER SAMEN- UND
EIZELLE BIS ZUR EINNISTUNG IM UTERUS.

Samen:
• Hoden produziert Spermien (72 Tage Reifezeit)
• Weitere 10 Tage Reifung im Nebenhoden
• Spermien werden mit Ejakulat über den Samenleiter und die Harnröhre des
Mannes in die Scheide der Frau ausgeschleudert
• Spermien wandern zum Uterus (Gebärmutter)
o Während fruchtbare Tage der Frau: Aufnahme in den Zervixschleim, wo
sie ernährt und gelagert 5 – 7 Tage überleben können
o Während unfruchtbare Tage: Zervixschleim zäh und unzugänglich
(Infektionsschutz)
• durch muskuläre Kontraktion der Gebärmutter entsteht eine Art Sogeffekt, der
die Spermien zu den Eileitern hinzieht
Eizelle:
• Von Geburt an alle Eizellen vorhanden
• Reifung in den Eierstöcken und Eisprung
• nach dem Sprung nur ca. 6 – 12 Stunden befruchtbar
Befruchtung:
• Vereinigung von Spermium und Eizelle
• Flimmerhärchen in den Eileitern + Peristaltik transportieren die befruchtete
Eizelle innerhalb von 5 Tagen in den Uterus (Gebärmutter) wo sie sich
einnistet.

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WELCHE METHODEN ZUR BRUSTKREBS-FRÜHERKENNUNG GIBT ES?

• Brustabtastung durch Frauen selbst


• Röntgen-Mammographie
• Kernspin (zu teuer für Massenscreening)
• Sonographie (ist nur bei sehr dichtem Brustgewebe zu überlegen)
• Ultraschalltomographie (Ring-Array)

WAS BEDEUTEN DIE GÜTEKRITERIEN „SENSITIVITÄT“ UND „SPEZIFITÄT“?

Sensitivität: Anteil der korrekt als positiv klassifizierten Objekte an der Gesamtheit
der tatsächlich positiven Objekte (werden alle Kranken tatsächlich erfasst)
Spezifität: Anteil der korrekt als negativ klassifizierten Objekte an der Gesamtheit
der in Wirklichkeit negativen Objekte

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10. OBERE UND MITTLERE VERDAUUNGSORGANE

BESCHREIBEN SIE DEN SCHLUCKVORGANG

 Kontraktion des Mundbodens und Transport des Bissens in Richtung weicher


Gaumen (Willkürliche Phase)
 Reflektorische Sicherung des Atemweges (Unwillkürliche Phase) – Anheben
weicher Gaumen (obere Luftwege), Zungenbein und Kehlkopf. Verschluss der
Luftröhre durch den Kehlkopfdeckel.

WAS SIND DIABETES MELLITUS TYP I UND II? WAS BEWIRKT INSULIN?

Stoffwechselkrankheit mit Überzuckerung des Blutes und Ausscheidung von Zucker


im Urin
Typ I: Bauchspeicheldrüse bildet kein Insulin mehr (autoimmunologische Zerstörung
der insulinproduzierenden ß-Zellen) = insulinpflichtig
Typ II: Relativer Insulinmangel durch verminderte Wirkung an den Targetzellen.
(genetische Faktoren und Übergewicht.)
Insulin: Verteilung und Umlagerung der Energieträger:
• Umwandlung von Glucose zu Glycogen in Leber- und Muskelgewebe
• Umwandlung von Glucose zu Fetten und deren Einlagerung im Fettgewebe
• Reguliert die Glucosedurchlässigkeit in Muskel- und Fettzellen.= Auffüllen der
Glycogen-, Lipid- und Proteinspeicher (anabole Wirkung).

WIE UND WO WERDEN FETTE, KOHLENHYDRATE UND PROTEINE VERDAUT?

Proteinverdauung:
• Magen: durch HCl und Pepsine werden die Eiweiße denaturiert und in
kleinere Bruchstücke (Peptide) zerteilt.
• Zwölffingerdarm: Im Zwölffingerdarm Abbau durch Pankreasenzyme Trypsin
und Chymotrypsin.
• Dünndarm: Durch Enzyme aus der Darmschleimhaut Aufspaltung in
Aminosäuren. Und deren aktive Aufnahme.
Fettverdauung:
• Magen: Enzymatische Spaltung,
• Zwölffingerdarm: Emulgierung durch Gallensäure und enzymatische
Spaltung, kurzkettige Fettsäuren gelangen über die Pfortader zur Leber und
von dort zu den Leberzellen.
• Dünndarm: Rest wird als Fetttröpfchen von der Dünndarmschleimhaut
resorbiert. Gelangen über den Lymphweg ins Blut.
Kohlenhydrate:
• Mund: Verdauung durch Enzym Amylase im Speichel.
• Dünndarm: Weitere Spaltung durch die Pankreasamylase.
Dünndarmschleimhaut resorbiert Monosaccharide transportiert diese über die
Pfortader ins Blut
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WELCHE FUNKTIONEN HAT DER MAGEN UND WAS IST HELICOBACTER


PYLORI?

Peristaltik durchmischt den Speisebrei (Chymus) und Sekretion durch 3


unterschiedliche Drüsenzellen:
• Belegzellen: Salzsäure (pH 1,5): tötet Krankheitserreger ab und denaturiert
Proteine.
• Hauptzellen: Pepsin spaltet Proteine in kleinere Peptiden.
• Nebenzellen: Hydrogencarbonatreicher, zäher Schleim schütz
Magenschleimhaut.

Helicobacter Pylori: Bakterium im Magenschleim.


• Aufbau eines Schutzmantels aus CO2 und Ammoniak durch Spaltung von
Harnstoff
• Verursacht erhöhte Sekretion von Magensäure und damit
Magenschleimhautentzündung, Geschwüre und Risikofaktor für
Magenkarzinom.

WAS SAGT EIN BODY-MASS INDEX VON >25 AUS?

BMI = m /l²
Dabei sagt ein Body-Mass-Index 25-30 Übergewicht und ein BMI >30 Adipositas
aus. Jedoch wurden die Grenzen willkürlich festgesetzt und Berücksichtigt weder
das Alter noch das Geschlecht. Aber leichtes Übergewicht schützt vor Infektionen
und Menschen mit BMI 25-30 leben länger als Normalgewichtige.

WO KOMMT DARMKREBS AM HÄUFIGSTEN VOR UND WELCHE


SCREENINGMETHODEN GIBT ES?

90% der bösartigen Darmtumore bilden sich aus Drüsen der Darmschleimhaut.
Dabei 65% bilden sich im Rektum und im Anus.
Screeningmethoden:
 Koloskopie: Hohe Erkennungswahrscheinlichkeit
 Okkultbluttest
 3D-CT „virtuelle Koloskopie“
 Tumormarker M2-PK

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11. CHIRURGIE – PLACEBO – ROBOTER

WELCHE ENTDECKUNGEN HABEN DIE ÜBERLEBENSRATE WÄHREND UND


NACH OPERATIONEN ERHEBLICH GESTEIGERT (NARKOSE UND HYGIENE)

Narkose Chirurg hatte mehr Zeit für die Operation, vorher viele Todesfälle durch
Schmerz (Schock)
Hygienischen Bedingungen (z.B. Wundreinigung, Desinfektion) verhindern
Infektionen, Entzündungen und Folgeerkrankungen.

WAS IST EIN AKUTES ABDOMEN UND WELCHE HÄUFIGE URSACHEN DAFÜR
GIBT ES? (APPENDIZITIS UND CHOLEZYSTIS)

Ein akutes Abdomen bezeichnet eine meist akut einsetzende Symptomatik bei
vielfach lebensbedrohlichen Erkrankungen im Bauchraum.
Typische Leitsymptome sind plötzlich auftretende heftige Bauchschmerzen,
Abwehrspannung der Bauchdeckenmuskulatur, Veränderungen der Darmtätigkeit mit
Störung der Darmentleerung sowie Fieber und in schweren Fällen Zeichen des
Kreislaufschocks.
Ursachen:
 akute Appendizitis (Entzündung des Wurmfortsatzes des Blinddarms)
 akute Cholezystis (Entzündung der Gallenblase, in den meisten Fällen durch
Gallensteine verursacht)
 Ungeklärte Ursachen (40% im jüngeren Alter)

WO KOMMEN TELEMANIPULATIONSSYSTEME, ROBOTER UND


TRAININGSSYSTEME ZUM EINSATZ?

Telemanipulationssysteme: Minimal Invasive Chirurgie (MIC), Skalierung und


Filterung der Kräfte und Bewegungen. Vor allem Herz-OPs, Bypass, Klappenersatz
und Tumorentfernungen.
Roboter: Forschung, Orthopädie, Endoskopische Chirurgie, Bildgebung und
Strahlentherapie, Rehabilitation.
Trainingssysteme: Ausbildung, Fortbildung, Vergleichsstudien, Übungsszenarien,
Testen neuer Instrumente und OP-Verfahren, Probelauf einer Operation.

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WAS IST DER PLACEBOEFFEKT UND WARUM IST ER SO WICHTIG FÜR DIE
MEDIZIN?

Placeboeffekte sind positive Veränderungen des subjektiven Befindens und von


objektiv messbaren körperlichen Funktionen, die der symbolischen Bedeutung einer
Behandlung zugeschrieben werden (nicht nur die von Scheinbehandlungen).
 Gute Wirkung bei bestimmten Behandlungen.
 Methodisch wichtig zum Nachweis einer Therapie.

WAS IST DER NOCEBOEFFEKT UND WARUM IST ER SO WICHTIG FÜR DIE
MEDIZIN?

Noceboeffekte sind negative Veränderungen des subjektiven Befindens und von


objektiv messbaren körperlichen Funktionen. Er beruht wie der Placeboeffekt auf
einer bestimmten Erwartungshaltung: hier einer Negativen.

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12. NIERE UND HARNSYSTEM

WELCHE AUFGABEN HABEN DIE NIEREN?

Reguliert…
 den Wasserhaushalt des Körpers.
 Blutdruck
 den Säure-Basen-Haushalt des Körpers (pH-Wert des Blutes)
 den Gehalt an im Blut gelösten Elektrolyten (Homöostase): Natrium, Kalium,
Calcium, Magnesium, Phosphat, Bicarbonat.

 Scheidet harnpflichtige Substanzen aus: Harnsäure, Harnstoff (=


Abbauprodukte des Eiweißstoffwechsels), Kreatinin und giftige Substanzen
(z.B. Medikamente).

 Bildet Hormone: Renin (kurzfristige Blutdruckregulation), Erythropoetin


(Stimulation der Blutbildung), Vitamin D (Calcium-Stoffwechsel),
Prostaglandine.

 Zuckersynthese (Gluconeogenese): Bildet Zucker neu

BESCHREIBEN SIE DIE HARNAUSSCHEIDUNG

Wird beschrieben durch die sogenannte Diurese:

1500l: Blut durch die Nierenarterie in die


Nierenkörperchen wird dort gefiltert.

180l: Filtrat in den Glomeruli (Filtrationsmembran) –


Primärharn

Konzentrierung des Harns durch


Gegenstromprinzip (Resorption des Wassers 99%)

60l: Urin am Ende der proximalen Tubuli

20l: Urin am Beginn der distalen Tubuli

10l: Urin am Ende der distalen Tubuli

1.5l: Endharn am Ende der Sammelrohre /


Ausscheidung über Nierenbecken, Harnleiter, Blase
und Harnsröhre

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WIE KANN DIE NIERENFUNKTION GEMESSEN WERDEN?

Zum einen kann es abgeschätzt werden mittels Urinmenge, Urinkonzentration und


der Konzentration von harnpflichtigen Substanzen im Blut.

Zum anderen kann die Glomeruläre Filtrationsrate (GFR) bestimmt werden.


Idealerweise wird eine Substanz gemessen, die nur über die Nieren ausgeschieden
wird und nicht rückresorbiert bzw. tubulär sezerniert wird.

Zur Ermittlung der GFR kann über


einen definierten Zeitraum der
Sammelurin als Probe genommen
werden und dann die
Kreatininkonzentration in Urin und
Blutplasma bestimmt werden.

WIE KÖNNEN NIERENSTEINE BEHANDELT /ENTFERNT WERDEN?

Steinschnitt: Lithotomie, Dammschnitt bis zur Blase dann Entfernung des Steins mit
dem Finger (veraltet).

Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL): Steinerkennung mit Röntgen oder


Ultraschall und Steinzertrümmerung mit Stoßwellen, die durch elektrohydraulische,
elektromagnetische und piezoelektrische Generatoren erzeugt werden.

Perkuntane Nephrolitholapaxie (PNL): Bei größeren Steinen, die ausgeprägte


Harnstauungen verursacht werden, wird ein Endoskop durch einen kleinen
Hautschnitt eingeführt.

Ureteronoskopische Steinentfernung (URS): Bei Harnleitersteinen wird ein dünnes


Rohr mit optischem Instrument über die Harnröhre in die Blase und in den Harnleiter
eingeführt. Der Stein wird dann mit Ultraschall, Laser oder Zangen entfernt.

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