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Der Feldzug von Giuseppe Garibaldi 1860:

Giuseppe Garibaldi (1807-1882)


Foto: Library of Congress
Die bekannteste Persönlichkeit des "Risorgimento" war allerdings Giuseppe Garibaldi, der schon sehr jung von
den Ideen Mazzinis begeistert war. Garibaldi war Republikaner und sah deshalb die Expansionspolitik des
Königreichs Sardinien/Piemont mit gemischten Gefühlen, entschloss sich aber aus pragmatischen Gründen zu
dessen Unterstützung.

Im Mai 1860, als der Einigungsprozess scheinbar zum Stillstand gekommen war, brach Garibaldi mit etwa 1000
Freiwilligen, die voller Enthusiasmus, aber mehr schlecht als recht bewaffnet und ausgerüstet waren, zu einer
tollkühnen Aktion auf, die ihn in die Annalen der Geschichte eingehen lassen sollte: Ohne Abstimmung mit den
politischen Autoritäten Piemonts schiffte er mit seiner Privatarmee in Genua ein, um in Sizilien zu landen und von
dort Schritt für Schritt Italien von unten nach oben zu erobern; in der Hoffnung, dass die Bevölkerung des Südens
ihn bei diesem gewagten Feldzug unterstützen würde. Die Rechnung ging auf: in wenigen Monaten erreichte er
nach mehreren Schlachten Neapel, die Hauptstadt des süditalienischen bourbonischen Königreichs.

Hier können Sie eine ausführliche Biografie von Giuseppe Garibaldi lesen.


Die Schlacht am Fluss Volturno
(1860), in der Nähe von Neapel, bei der das Freiwilligenheer von Garibaldi den bourbonischen Truppen eine
entscheidende Niederlage bereitete.
Quelle: Fresko im Turm von San Martino della Battaglia
Viktor Emanuel II., der König von Sardinien/Piemont, und die anderen gemäßigteren Protagonisten der
italienischen Einigung befürchteten nun einen Alleingang Garibaldis und die Ausrufung einer süditalienischen
Republik. Als Garibaldi dann zum Feldzug nach Rom aufbrach, schickten sie eine eigene Armee nach Süden, um
den Rebellen zu bremsen. Aber schließlich gab Garibaldi klein bei und am 26. Oktober 1860 fand in der Nähe von
Neapel das legendäre Treffen zwischen ihm und dem König Viktor Emanuel II. statt, bei dem er den
piemontesischen Monarchen als „König von Italien“ begrüßte.

Die politische Situation Italiens nach dem Feldzug Garibaldis ist auf der Karte Italien 1861 (unten) dargestellt:
 orange: das Königreich Sardinien/Piemont, das schon fast ganz Italien unter seine Herrschaft gebracht hat
 blau: Gebiete unter österreichischer Herrschaft
 rot: der Kirchenstaat, unterstüzt und militärisch abhängig von Frankreich

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