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SNB Fahrzeuge
Kompatibilität mit den Anforderungen des Netzes; 810.0242
Zusammenwirken Fahrzeug - Stromabnehmer - Oberleitung Seite 1
810.0242 (alt)
1 Allgemeines
(1) Dieses Modul gilt für Fahrzeuge nach DB Netz-Ril Anwendungsbe-
810.0100 "Zugangsvoraussetzungen" und für deren An- reich
wendungsbereich. Das Modul ist anzuwenden auf Fahr-
zeuge, die mit Stromabnehmer ausgerüstet sind, um im
Bereich der Infrastruktur der DB Netz AG - dem Netz - die
Versorgung (des Fahrzeugs wie auch des Zuges) mit
elektrischem Strom aus der Oberleitung herzustellen. Das
vorliegende Modul dient der Sicherstellung der Kompatibi-
lität der Stromabnehmer mit der vorhandenen Oberleitung.
Diese ist für den sicheren, störungs- und fehlerfreien Be-
triebsablauf erforderlich.
Fachautor: I.NPF23(O); Dipl.-Ing. Uwe Resch; Tel.:(069) 265 45237 Gültig ab 10.12.2017
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(3) Für Fahrzeuge, die bisher den Anforderungen der Ril Bestandsschutz
810.0242 alt entsprachen, besteht Bestandsschutz.
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3 Stromabnehmer
(1) Stromabnehmer, die im Netz zum Einsatz kommen, müs- Normative
sen den Bedingungen der DIN EN 50206-1 (VDE 0115- Grundlage
500-1), Bahnanwendungen - Schienenfahrzeuge - Merk-
male und Prüfungen von Stromabnehmer - Teil 1: Strom-
abnehmer für Vollbahnfahrzeuge entsprechen.
Die Nachweisführung ist Aufgabe des ZB.
(2) Zugelassen ist im Netz (außer S-Bahnstrecken) der Be- Anzahl der
trieb mit maximal zwei gehobenen Stromabnehmern in ei- Stromabnehmer
nem Abstand von x < 35 m bzw. x > 85 m.
Der Ausschlussbereich zwischen 35 m und 85 m ist not-
wendig, um die im Netz vorhandenen offenen Schutzstre-
cken ohne Schaden für die Stromversorgungsanlagen be-
fahren zu können.
Entstehen beim Bilden der Züge mit mehreren Triebfahr-
zeugen Stromabnehmerabstände im Ausschlussbereich,
kann durch den Infrastrukturbetreiber eine besondere
Freigabe für diese Triebfahrzeuge erteilt werden. Voraus-
setzung für diese Freigabe ist, dass durch zusätzliche
technische Einrichtungen die offenen Schutzstrecken im-
mer mit gesenktem Stromabnehmer befahren werden.
Ausnahmeregelung zur Anordnung der Stromabnehmer:
Bei mehr als zwei arbeitenden Stromabnehmern oder bei
einem Abstand der Stromabnehmer untereinander von
weniger als 18 m, gilt folgendes: Die Grenzwerte für die
Kontaktkräfte und den Anhub des Fahrdrahtes am Stütz-
punkt sowie in Feldmitte müssen eingehalten werden. Der
Nachweis ist vom ZB zu führen. Die Zustimmung der DB
Netz AG ist vor dem Einsatz einzuholen.
Die Überprüfung des Anhubs in Feldmitte ist erforderlich,
damit unter Bauwerken die elektrischen Mindestabstände
nicht unterschritten werden.
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Ausführung der (4) Es dürfen nur Stromabnehmer mit Schleifleisten aus Hart-
Stromabnehmer kohle oder imprägnierter Kohle mit Zusatz-Werkstoffen
eingesetzt werden. Werden metallische Zusatz-Werkstoffe
verwendet, muss der Metallzusatz der Kohleschleifstücke
aus Kupfer oder Kupferlegierung sein und sein Anteil darf
35 % des Gewichtes nicht überschreiten.
Eine Stromabnehmerwippe muss mindestens zwei
Schleifstücke besitzen.
Die Verwendung anderer Schleifleistenmaterialien oder
eines Stromabnehmers mit nur einem Schleifstück darf nur
mit besonderer Genehmigung der DB Netz AG erfolgen.
Der Schleifstückabstand (l1) muss mindestens 290 mm
und darf maximal 643 mm betragen.
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Schleifstückabstand
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Isolierhörner (7) Isolierhörner mit einer Länge von 150 mm sind zulässig.
Für Stromabnehmer mit Isolierhörnern mit einer projizier-
ten Länge von maximal 200 mm sind die um 50 mm ver-
ringerten Grenzlinien (vgl. Abschn. 1 (2)) einzuhalten.
Damit ist sichergestellt, dass der Fahrdraht 775 mm von
der Mitte der Schleifleiste nicht überschreitet.
Prüfung (9) Für die Prüfung des Stromabnehmers gilt die DIN EN
50206-1 (VDE 0115-500-1). Insbesondere sind
Heb- und Senkzeit des Stromabnehmers bei maxi-
maler Fahrgeschwindigkeit,
Seitensteifigkeit des Stromabnehmers,
Senkzeit des Stromabnehmers bei Auslösung der AS
und
Funktionstüchtigkeit der AS
nachzuweisen.
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(1) Die Güte des Zusammenwirkens von Oberleitung und zulässige Kon-
Stromabnehmer muss Abschn. 7 der DIN EN 50367 (VDE taktkräfte
0115-605) Bahnanwendungen - Zusammenwirken der
Systeme - Technische Kriterien für das Zusammenwirken
zwischen Stromabnehmer und Oberleitung für einen freien
Zugang; Deutsche Fassung EN 50367:2013-02,
entsprechen.
Die Kontaktkraft und die Standardabweichung müssen je
Stromabnehmer die Grenzwerte von Tabelle 6 in Abschn.
7.3 der o.g. Norm erfüllen.
(3) Die Einhaltung der Kontaktkraftwerte und ggf. des zulässi- Nachweisfüh-
gen Anhubes sind mit einem Messverfahren gemäß DIN rung
EN 50317 (VDE 0115-503), Bahnanwendungen - Strom-
abnahmesysteme - Anforderungen und Validierung von
Messungen des dynamischen Zusammenwirkens zwi-
schen Stromabnehmer und Oberleitung nachzuweisen.
Der Nachweis für die relevanten betrieblichen Einsatzbe-
dingungen (Stromabnehmerkonfigurationen) erfolgt für die
unterschiedlichen Oberleitungsbauarten auf Referenzstre-
cken und dient dem fahrzeugbezogenen Eignungsnach-
weis von Stromabnehmern. Bei den relevanten betriebli-
chen Einsatzbedingungen sind ungünstige Randbedin-
gungen wie Zahl der Stromabnehmer im Zugverband, Ab-
stand der Stromabnehmer untereinander und Stellung des
Stromabnehmers (Kniegang oder Spießgang), zu berück-
sichtigen.
Sonderfall:
"Vorbereitendes Fehler- und Störungsmanagement"
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5 Sonstige Bedingungen
Signale für den (1) Fahrzeuge, deren Einsatzgeschwindigkeit mehr als
elektrischen 160 km/h betragen soll, müssen die übermittelte Informati-
Zugbetrieb on des Zugsicherungssystems zu dem Signal El 1 "Haupt-
schalter aus" aufnehmen und automatisch ausführen kön-
nen.
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