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6R 1100/1300/1500

EU Stufe IV/US Tier 4


Betriebsanleitung
É4705840881ÄËÍ
4705840881

Bestellnummer 6462 9837 00 Teilenummer 470 584 08 81 Ausgabe 01-14


Symbole Impressum
G WARNUNG Internet
Warnhinweise machen auf Gefahren aufmerk-
sam, die Ihre Gesundheit oder Ihr Leben bzw. Weitere Informationen zu MTU, zu Mercedes-
die Gesundheit oder das Leben anderer Per- Benz und zur Daimler AG erhalten Sie im
sonen gefährden können. Internet unter
www.mtu-online.com
H Umwelthinweis www.mercedes-benz.com
Umwelthinweise geben Ihnen Informationen www.daimler.com
zu umweltbewusstem Handeln oder umwelt-
bewusster Entsorgung.
Redaktion
! Sachschadenshinweise machen Sie auf
Risiken aufmerksam, die zu Schäden an Bei Fragen oder Anregungen zu dieser
Ihrem Motorsystem führen können. Betriebsanleitung erreichen Sie die Techni-
i Nützliche Hinweise oder weitere Informa- sche Redaktion unter folgender Adresse:
tionen, die hilfreich für Sie sein können. Daimler AG, HPC: CAC, Customer Service,
X Dieses Symbol weist auf eine 70546 Stuttgart, Deutschland
©Daimler AG: Nachdruck, Übersetzung und
Handlungsanweisung hin, die Sie
befolgen müssen. Vervielfältigung, auch auszugsweise, sind
X Mehrere solcher aufeinander fol- ohne schriftliche Genehmigung der
genden Symbole kennzeichnen Daimler AG nicht erlaubt.
eine Anweisung mit mehreren
Handlungsschritten.
Aggregatehersteller
(Y Seite) Dieses Symbol teilt Ihnen mit, wo
Sie weitere Informationen zu
Daimler AG
einem Thema finden können.
Mercedesstraße 137
YY Dieses Symbol kennzeichnet eine
Warnung oder eine Handlungsan- 70327 Stuttgart
weisung, die auf der nächsten Deutschland
Seite fortgesetzt wird.
Anzeige Diese Schrift kennzeichnet eine
Anzeige im Display.

Redaktionsschluss 28.08.2013
Willkommen!
Machen Sie sich zuerst mit Ihrem Motorsys-
tem vertraut und lesen Sie die Betriebsanlei-
tung, bevor Sie das Motorsystem benutzen.
Sie vermeiden dadurch Gefahren für sich und
andere.
Die Ausstattung oder Produktbezeichnung
Ihres Motorsystems unterscheidet sich je
nach individuellem Lieferumfang. Dieser ist
auf der Datenkarte beschrieben.
Motorsysteme werden ständig dem neuesten
Stand der Technik angepasst.
MTU/Mercedes-Benz behält sich daher
Änderungen in folgenden Punkten vor:
RForm
RAusstattung
RTechnik
Deshalb kann die Beschreibung in einzelnen
Fällen von Ihrem Motorsystem abweichen.

4705840881 É4705840881ÄËÍ
Inhaltsverzeichnis 3

Stichwörter ............................................ 4 Auf einen Blick .................................... 11

Einleitung ............................................... 7 Sicherheit ............................................ 21

Transport, Einbau ................................ 25

Betrieb ................................................. 29

Wartung ............................................... 47

Stilllegung ............................................ 57

Störungssuche .................................... 59

Technische Daten ............................... 71


4 Stichwörter

A Bremsen
Dauerbremse ................................... 33
Abgasnachbehandlung ....................... 18 Motorbremse ................................... 33
Abmessungen ...................................... 73 Retarder ........................................... 33
AdBlue®/DEF
Anzeige ............................................ 35 D
Betriebsstoff .................................... 53
tanken ............................................. 44 Datenkarte ........................................... 72
Verbrauch ........................................ 42 Dauerbremse
wichtige Sicherheitshinweise ........... 44 wichtige Sicherheitshinweise ........... 33
ADM (FR-Steuergerät) ......................... 12 DEF/AdBlue®
Anforderungen an das Personal ......... 23 siehe Betriebsstoffe AdBlue®/DEF
Anhalten und Abstellen ...................... 31 Diagnosekupplung .............................. 23
Anlassen Diesel
siehe Starten (Motor) Kraftstoffe ........................................ 52
Anzeige tanken ............................................. 43
AdBlue®/DEF .................................. 35 tiefe Außentemperaturen ................. 53
Anziehdrehmomente ........................... 76 Drehzahlmesser .................................. 35

B E
Batterie (Fahrzeug) Einbau ................................................... 26
Starthilfe .......................................... 63 Einfahren .............................................. 41
Beschreibung des Motors ................... 12 Elektronische Motorregelung
Bestimmungsgemäßer Gebrauch ........ 8 siehe Motormanagement
Betriebsanleitung Elektronisches Motormanagement ... 34
allgemeine Hinweise ........................ 10 Entsorgung Betriebsstoffe ................. 49
Betriebsdaten ...................................... 75
Betriebssicherheit ............................... 22 F
Betriebssicherheit und Zulassung Fachwerkstatt ..................................... 10
Sachmängelhaftung ........................... 9 Fahrbetrieb
Veränderung der Motorleistung ......... 8 Leerlaufdrehzahl .............................. 33
Betriebsstoffe Fahrhinweise ....................................... 41
AdBlue®/DEF .................................. 53 Füllmengen .......................................... 75
AdBlue®/DEF Entsorgung ................ 55
AdBlue®/DEF Lagerung ................... 55 G
AdBlue®/DEF Reinheit ..................... 55
allgemeine Hinweise ........................ 49 Gewichte .............................................. 73
DEF/AdBlue® .................................. 53
Dieselkraftstoff ................................ 52 H
Entsorgung ...................................... 49 Hochdruckreinigung ........................... 55
Kraftstoffzusatz ................................ 53
Kühlmittel ........................................ 51
Motoröl ............................................ 50
Betriebsüberwachung ......................... 34
Stichwörter 5

K Motor-Datenkarte ................................ 72
Motordrehzahl ..................................... 35
Korrosions-/Frostschutzmittel .......... 51
Motorleerlaufdrehzahl ........................ 33
Kraftstoff
Motormanagement .............................. 16
Additive ............................................ 53
Motoröl
Diesel ............................................... 52
für Winterbetrieb .............................. 50
tanken ............................................. 43
mischen ........................................... 51
Verbrauch ........................................ 42
nachfüllen ........................................ 50
Kraftstoffanlage
Ölwechsel ........................................ 50
automatisch entlüften ...................... 61
Verbrauch ........................................ 42
manuell entlüften ............................. 61
Motorübersicht .................................... 13
Kraftstofffilter mit Wasserab-
scheider
N
entwässern ...................................... 62
Kraftstoffqualität ................................ 52 Notlaufprogramm .................................. 8
Kühlmittel Notschaltung
Betriebsstoff .................................... 51 mit Notschalter ................................ 34
einfüllen ........................................... 31
Mischungsverhältnis ........................ 51 O
Kühlmittelzusatz ................................. 51
Öl (Motor)
Anwendungsbereiche ...................... 50
L
für Winterbetrieb .............................. 50
Ladestrom ............................................ 34 Ölwechsel ........................................ 50
Leerlaufdrehzahl Öldruck ................................................. 34
Motor ............................................... 33 Ölstand prüfen ..................................... 30
Organisatorische Maßnahmen ........... 23
M
P
Mercedes-Benz Originalteile ................. 7
Mercedes-Benz Servicestützpunkt Pannenhilfe .......................................... 60
siehe Qualifizierte Fachwerkstatt Personal ............................................... 23
Motor Pflegemittel ......................................... 55
abstellen .......................................... 32
Betriebsdaten .................................. 75 Q
Daten ............................................... 72
Datenkarte ....................................... 72 Qualifizierte Fachwerkstatt ................ 10
Einlaufzeit ........................................ 41
Füllmengen ...................................... 75 R
Ölverbrauch ..................................... 42 Reinigung und Pflege
reinigen ............................................ 55 Hochdruckreinigung ......................... 55
starten ............................................. 31 Motorwäsche ................................... 56
Störung beseitigen ........................... 66 Pflegehinweise ................................. 55
Typschild .......................................... 72
Veränderung der Leistung .................. 8 S
Motorbeschreibung ............................. 12
Motorbremse ....................................... 33 Sicherheitsmaßnahmen ...................... 22
Motordaten .......................................... 72 Sicherheits- und Notlaufprogramm ..... 8
6 Stichwörter

Sicherungen
Schmelzsicherung prüfen und
ersetzen ........................................... 63
wichtige Sicherheitshinweise ........... 63
Starten (Motor) .................................... 31
Starthilfe .............................................. 63
Summer ................................................ 42

T
Tanken
AdBlue®/DEF .................................. 44
Kraftstoffe ........................................ 43
Technische Daten
Abmessungen .................................. 72
Betriebsdaten .................................. 75
Füllmengen ...................................... 75
Gewichte .......................................... 72
Transport .............................................. 26
Typschild .............................................. 72

U
Umweltschutz ........................................ 7

V
Verbrauch
AdBlue®/DEF .................................. 42
Kraftstoff ......................................... 42
Öl (Motor) ........................................ 42
Vorbereitung zur Inbetriebnahme
siehe Inbetriebnahme

W
Warnsummer ....................................... 42
Warn- und Kontrollleuchten
Elektronik ........................................ 36
Motor allgemein ............................... 18
Wartung
Hinweise .......................................... 48
Winterbetrieb ...................................... 45
Winterdiesel ......................................... 53
Einleitung 7

Motorsystem In der Datenkarte Ihres Motorsystems sind


alle in Ihrem Motorsystem befindlichen Kom-
Die Motorenbaureihen 6R 1100, 6R 1300 und ponenten aufgelistet. Datenkarte
6R 1500 sind ausschließlich in Verbindung (Y Seite 72).
mit der jeweils zugehörigen Abgasnachbe- Bei Fragen zur Ausstattung und Bedienung
handlungseinheit bestimmungsgemäß funk- können Sie sich an jeden MTU oder MTU
tionsfähig. In dieser Betriebsanleitung wird autorisierten Mercedes-Benz Servicestütz-
daher der Begriff „Motorsystem“ für die Kom- punkt wenden.
bination aus Motor mit Abgasnachbehand-
lungseinheit verwendet.
Mercedes-Benz Original-Teile

Umweltschutz H Umwelthinweis
Die Daimler AG bietet recycelte Tauschaggre-
H Umwelthinweis gate und ‑teile in gleicher Qualität wie Neu-
Die Daimler AG bekennt sich zu einem umfas- teile an. Dabei gilt der gleiche Anspruch aus
senden Umweltschutz. Sachmängelhaftung wie bei Neuteilen.
Ziele sind der sparsame Einsatz der Ressour-
cen und ein schonender Umgang mit den Wenn Sie von Mercedes-Benz nicht frei gege-
natürlichen Lebensgrundlagen, deren Erhal- bene Teile verwenden, kann die Betriebssi-
tung Mensch und Natur dient. cherheit des Motorsystems gefährdet sein.
Sicherheitsrelevante Systeme können in ihrer
Durch einen umweltschonenden Betrieb Ihres
Funktion gestört werden. Verwenden Sie aus-
Fahrzeugs können auch Sie einen Beitrag zum
schließlich Mercedes-Benz Original-Teile
Umweltschutz leisten.
oder qualitätsgleiche Teile. Verwenden Sie
Informationen und Hinweise zur umweltbe- nur für Ihren Motortyp frei gegebene Teile.
wussten und Kraftstoff sparenden Fahrweise Mercedes-Benz prüft Mercedes-Benz Origi-
finden Sie im Abschnitt „Betriebshinweise“ nal-Teile auf
(Y Seite 42). RZuverlässigkeit
RSicherheit
REignung
Aggregateausstattung
Andere Teile kann Mercedes-Benz trotz lau-
Diese Betriebsanleitung beschreibt alle fender Marktbeobachtung nicht beurteilen.
Modelle, Serien- und Sonderausstattungen Auch wenn im Einzelfall eine Abnahme durch
Ihres Motorsystems, die zum Zeitpunkt des eine technische Prüfstelle oder eine behörd-
Redaktionsschlusses dieser Betriebsanlei- liche Genehmigung vorliegt, übernimmt
tung erhältlich waren. Länderspezifische Mercedes-Benz keine Verantwortung für den
Abweichungen sind möglich. Beachten Sie, Einsatz.
dass Ihr Motorsystem nicht mit allen Nur wenn sie geltenden gesetzlichen Vor-
beschriebenen Funktionen ausgestattet sein schriften entsprechen, sind bestimmte Teile
könnte. Dies betrifft auch sicherheitsrele- in der Bundesrepublik Deutschland zum Ein-
vante Systeme und Funktionen. Deshalb und Umbau zugelassen. Dies gilt auch für
kann die Ausstattung Ihres Motorsystems bei einige andere Länder. Alle Mercedes-Benz
einigen Beschreibungen und Abbildungen Original-Teile erfüllen die Voraussetzung zur
abweichen. Zulassung. Nicht zugelassene Teile können
zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führen.

Z
8 Einleitung

Dies ist der Fall, wenn Sobald die Elektronik eine Störung erkannt
Rsich die in der Betriebserlaubnis geneh- hat, wird nach Bewertung der aufgetretenen
migte Fahrzeugart ändert Störung automatisch eine der folgenden
Maßnahmen eingeleitet:
Reine Gefährdung von Verkehrsteilnehmern
zu erwarten ist RAnzeige von Fehlern während des Betriebs
Rsich das Abgas- oder Geräuschverhalten durch die jeweilige Warnleuchte
verschlechtert. (Y Seite 34).
RIn Verbindung mit dem elektronischen
Weitere Informationen über empfohlene
Umbau- und Zubehörteile sowie zulässige Motormanagement können die Fehlerco-
technische Änderungen erhalten Sie bei des mit zusätzlichen Informationen auf
einem MTU oder MTU autorisierten einem Display angezeigt werden.
Mercedes-Benz Servicestützpunkt RUmschaltung auf eine geeignete Ersatz-
(Y Seite 10). funktion für den weiteren, jedoch einge-
Geben Sie bei der Bestellung von Mercedes- schränkten Betrieb des Motors. Hierzu
Benz Original-Teilen immer die Motornummer gehören z. B. Drehmoment- und Drehzahl-
und die Nummer der Abgasnachbehand- begrenzung sowie Geschwindigkeitsbe-
lungseinheit an. Die Motornummer finden Sie grenzung oder konstante Notlaufdrehzahl.
auf dem Typschild Ihres Motors. Die Nummer
der Abgasnachbehandlungseinheit finden Sie
auf dem Typschild Steuergerät Abgasnach- Bestimmungsgemäße Verwendung
behandlung (ACM) (Y Seite 72). Beide Num-
mern finden Sie ebenso auf der Datenkarte Das Motorsystem ist nur für den vertraglich
(Y Seite 72). festgelegten Einbau bestimmt.
Der Hersteller des Endprodukts ist für den
korrekten Einbau des Motors und des Abgas-
Veränderung der Motorleistung nachbehandlungssystems in das Gesamtsys-
tem verantwortlich.
! Leistungssteigerungen können Der Motor und das Abgasnachbehandlungs-
Rdie Emissionswerte verändern system dürfen nicht verändert werden. Bei
Veränderungen stehen Mercedes-Benz und
Rzu Funktionsstörungen führen
MTU nicht für die durch die Veränderung ent-
Rzu Folgeschäden führen. standenen Schäden ein.
Die Betriebssicherheit des Motors ist nicht Zur bestimmungsgemäßen Verwendung des
in jedem Fall gewährleistet. Motorsystems gehört auch die Einhaltung der
Wenn Sie die Motorleistung erhöhen lassen, Hinweise in dieser Betriebsanleitung. Weiter-
z. B. durch Eingriffe in das Motormanage- hin gehören hierzu auch die Einhaltung der
ment, verlieren Sie den Anspruch auf Sach- Wartungsintervalle und die fachgerechte
mängelhaftung. Durchführung der Wartungsarbeiten. Berück-
sichtigen Sie hierzu das Werkstatt-Informati-
ons-System (WIS) (Y Seite 10).
Sicherheits-/Notlaufprogramme

Der Motor verfügt über ein elektronisches


Motormanagement, das sowohl den Motor
und die Abgasnachbehandlungseinheit als
auch sich selbst überwacht (Selbstdiagnose).
Einleitung 9

Sachmängelhaftung Mercedes-Benz empfiehlt Ihnen hierfür


einen MTU oder MTU autorisierten
Ihnen steht ein gut ausgebautes Netz von Mercedes-Benz Servicestützpunkt. Insbe-
MTU oder MTU autorisierten Mercedes-Benz sondere bei sicherheitsrelevanten Arbeiten
Servicestützpunkten zur Verfügung. und Arbeiten an sicherheitsrelevanten Sys-
MTU oder MTU autorisierte Mercedes-Benz temen ist der Service durch eine qualifi-
Servicestützpunkte zierte Fachwerkstatt unerlässlich.
Soweit gesetzliche Vorschriften über Abgas-
Rbesitzen spezielle Einrichtungen und Werk-
reinigungen bestehen, ist zu beachten, dass
zeuge sowie kontinuierlich geschulte Fach-
kräfte Rdie Motoren nach besonderen Vorgaben
Rbieten die Gewähr dafür, dass Ihr Motor- und mit besonderen Messgeräten gewartet
system fachgerecht und gründlich gewar- werden müssen.
tet sowie in Stand gesetzt wird RVeränderungen oder Eingriffe in abgasrele-

Rerledigen alle Reparaturen im Zusammen- vante Bauteile nicht zulässig sind.


hang mit der Sachmängelhaftung Alle MTU oder MTU autorisierte Mercedes-
Rführen alle Wartungsarbeiten fachgerecht Benz Servicestützpunkte sind mit den ein-
durch schlägigen Vorschriften vertraut.
Rbestätigen die termingerechte Durchfüh- Wartungsumfänge beinhalten keine Repara-
rung aller Wartungsarbeiten im Wartungs- turarbeiten. Erteilen Sie für Reparaturarbei-
heft ten einen gesonderten Auftrag.
Rkümmern sich um Ihre Sachmängelhaf- Weitere Informationen zur Wartung Ihres
tungsansprüche, deren Umfang sich nach Motorsystems erhalten Sie in jedem MTU
dem Kaufvertrag richtet. oder MTU autorisierten Mercedes-Benz Ser-
vicestützpunkt.
Bitte befolgen Sie die Vorschriften und Emp-
fehlungen sowie die Wartungsdienste im War-
tungsheft. Auch wenn Sie Ihr Fahrzeug/Gerät Gespeicherte Daten
Dritten zur Benutzung und Pflege überlassen,
sollten diese eingehalten werden. Nur so
Einige elektronische Komponenten Ihres
gehen Sie sicher, dass Ihnen Ansprüche
Motorsystems enthalten Datenspeicher.
erhalten bleiben.
Diese Datenspeicher speichern temporär
Werden die vorgeschriebenen Wartungs-
oder dauerhaft technische Informationen
dienste nicht durchgeführt, kann über einen
über
Anspruch erst nach Vorliegen eines herstel-
lerseitigen Untersuchungsbefunds entschie- Rden Motorsystemzustand
den werden. REreignisse
Lassen Sie die vorgeschriebenen Wartungs- RFehler.
dienste für Ihr Motorsystem, insbesondere Diese technischen Informationen dokumen-
während der Sachmängelhaftungsfrist, wie tieren im Allgemeinen den Zustand eines Bau-
folgt durchführen: teils, eines Moduls, eines Systems oder der
Rregelmäßig Umgebung.
Rrechtzeitig Diese sind z. B.
Rin einer qualifizierten Fachwerkstatt, die RBetriebszustände von Systemkomponen-
die notwendigen Fachkenntnisse und ten. Dazu gehören z. B. Füllstände.
Werkzeuge zur Durchführung der erforder- RStatusmeldungen des Fahrzeugs/Geräts
lichen Arbeiten hat. und von dessen Einzelkomponenten. Dazu
Z
10 Einleitung

gehören z.B. Geschwindigkeit, Bewegungs- Beachten Sie die Hinweise im Wartungsheft.


verzögerung, Fahrpedalstellung. Lassen Sie folgende Arbeiten immer in einer
RFehlfunktionen und Defekte in wichtigen qualifizierten Fachwerkstatt durchführen:
Systemkomponenten. RSicherheitsrelevante Arbeiten
RReaktionen und Betriebszustände des
RService‑ und Wartungsarbeiten
Fahrzeugs/Geräts in speziellen Fahrsitua-
RInstandsetzungsarbeiten
tionen.
RVeränderungen sowie Ein‑ und Umbauten
RUmgebungszustände. Dazu gehört z. B. die
Außentemperatur. RArbeiten an elektronischen Bauteilen

Die Daten sind ausschließlich technischer Wenden Sie sich an einen MTU-Partner oder
Natur und können dazu verwendet werden, MTU-autorisierten Mercedes‑Benz-Partner.
Rdie Erkennung und Behebung von Fehlern
und Mängeln zu unterstützen Mitgeltende Dokumente
RFahrzeugfunktionen z.B. nach einem Unfall
zu analysieren Zusätzlich zu dieser Betriebsanleitung benö-
Bewegungsprofile über gefahrene Strecken tigen Sie zur bestimmungsgemäßen Verwen-
können aus diesen Daten nicht erstellt wer- dung des Motors das Wartungsheft.
den. Für US-zertifizierte Motoren benötigen Sie
Wenn Sie Serviceleistungen in Anspruch neh- weiterhin die Zusatzanleitung „Emission War-
men, können diese technischen Informatio- ranty“.
nen aus den Ereignis‑ und Fehlerdatenspei- Führen Sie diese Unterlagen stets mit dem
chern ausgelesen werden. Motor/Fahrzeug/Gerät mit. Geben Sie diese
Serviceleistungen sind z. B. Unterlagen beim Verkauf des Motors/Fahr-
RReparaturleistungen zeugs/Geräts an den neuen Besitzer weiter.
RServiceprozesse Wenn Sie Wartungsarbeiten durchführen,
benötigen Sie Zugang zum Werkstatt-Infor-
RSachmängel- und Gewährleistungsfälle
mations-System (WIS) über das Internet. Die-
RQualitätssicherung
ser Zugang ist kostenpflichtig.
Das Auslesen wird durch Mitarbeiter des Ser- Aktuelle Informationen zum System und zu
vicenetzes (einschließlich Hersteller) mithilfe Preisen finden Sie unter dieser Web-Adresse:
von speziellen Diagnosegeräten durchge- http://service-parts.mercedes-benz.com.
führt. Dort erhalten Sie bei Bedarf weitere Klicken Sie im Register „Service- und Teilein-
Informationen. formation“ auf „EPC, WIS/ASRA“ und nach-
Nach einer Fehlerbehebung werden die Infor- folgend auf „WIS“.
mationen im Fehlerspeicher gelöscht oder Anmelden können Sie sich, indem Sie auf der
fortlaufend überschrieben. rechten Seite auf „Registrieren“ klicken.

Qualifizierte Fachwerkstatt

Eine qualifizierte Fachwerkstatt besitzt die


notwendigen Fachkenntnisse, Werkzeuge
und Qualifikationen für die sachgerechte
Durchführung der erforderlichen Arbeiten am
Motor. Dies gilt insbesondere für sicherheits-
relevante Arbeiten.
11

Allgemeines ......................................... 12
Motorübersicht ................................... 13
Abgasnachbehandlung-Übersicht ..... 15

Auf einen Blick


Elektronisches Motormanagement ... 16
Abgasnachbehandlung ....................... 18
Abgasrückführung .............................. 18
Warn- und Kontrollleuchten ............... 18
12 Allgemeines

Allgemeines

Der Motor ist ein wassergekühlter Viertakt-


Auf einen Blick

Dieselmotor mit Direkteinspritzung.


Der Motor ist mit Common Rail Dieselein-
spritzsystem, gekühlter und geregelter
Abgasrückführung sowie Turbo-Aufladung
mit Ladedruckregelung ausgerüstet.
Der Ventiltrieb besitzt zwei oben liegende
Nockenwellen, die über einen Zahnrädertrieb
angetrieben werden.
Der Motor besiezt einen einteiligen Zylinder-
kopf. Im Zylinderkopf befinden sich zwei Ein-
lassventile und zwei Auslassventile pro Zylin-
der. Die Ventile sind symmetrisch angeord-
net. Die symmetrische Anordnung der Ventile
ist für die Verbrennung optimal.
Das Abgasnachbehandlungssystem zeichnet
sich durch folgende Technologien aus:
RSelektive katalytische Reduktion (SCR) mit
Ammoniak-Sperr-Katalysator
RDieseloxidationskatalysator (DOC)
Die Motorbremse ist eine Dekompressions-
bremse. Sie hat ein gesteuertes Auslassventil
und besitzt somit eine hohe Bremsleistung.
Die Motorbremse ist in Stufen oder moduliert
steuerbar.

Common Rail Dieseleinspritzsystem


Der Motor besitzt ein Dieseleinspritzsystem
mit dem Amplified Pressure Common Rail
System (APCRS), durch das die zur Verbren-
nung erforderliche Kraftstoffmenge auf ein
Minimum reduziert wird. Der Vorteil dieses
Systems ist, dass in der Rail und in den Hoch-
druckleitungen ein relativ geringer Druck
herrscht. Bei Bedarf wird der Kraftstoffdruck
in einer zweiten Stufe im Injektor durch einen
Druckverstärker erhöht. Dies wirkt sich
besonders positiv auf die Materialbelastung
und somit auf die Langlebigkeit der Bauteile
aus.
Motorübersicht 13

Motorübersicht

Auf einen Blick


Motorübersicht 6R 1100
: Rail
; Ölfilter
= Kraftstofffilter
? Kraftstoff-Handförderpumpe
A Kraftstoff-Hochdruckpumpe
B Lenkhelfpumpe
C Taste externer Motorstart-Motorstopp
D Druckluftkompressor
E Steuergerät Motormanagement (MCM)
F Ölwanne
G Kühlmittelthermostat
H Ladeluftrohr (kalt)
I Kühlmittelpumpe
14
Auf einen Blick Motorübersicht

Motorübersicht 6R 1100
: Abgasrückführkühler
; Abgasrückführleitung (kalt)
= Ladeluftrohr (heiß)
? Kältemittelkompressor
A Generator
B Ansaugung Frischluft vom Luftfilter
C Kurbelgehäuseentlüftung
D Starter
E Abgasturbolader
Abgasnachbehandlung-Übersicht 15

Abgasnachbehandlung-Übersicht

Auf einen Blick


: NOx-Sensor Eingang Abgasnachbehandlungseinheit
; AdBlue® Aufbereitungsreaktor
= Abgaseingang vom AdBlue® Aufbereitungsreaktor
? Position Typschild
A Abgasnachbehandlungsbox
B Abgasausgang
C Temperatursensor Abgas vor SCR-Katalysator
D Pumpenmodul
E AdBlue®/DEF Dosiergerät
F Temperatursensor Abgas vor AdBlue® Dosiergerät
16
Auf einen Blick Elektronisches Motormanagement

: Konsolen zur Befestigung


; Abgaseingang vom Motor
= Steuergerät Abgasnachbehandlung (ACM)
? NOx-SensorAusgang Abgasnachbehandlungseinheit
A Temperatursensor Abgas nach SCR-Katalysator

Elektronisches Motormanagement handlung und der fahrzeugseitigen/geräte-


seitigen Anbindung auch sich selbst.
Das Motorsystem besitzt ein elektronisches Je nach auftretenden Störungen/Ausfällen
Motormanagement, bestehend aus folgen- werden Warn- und Kontrollanzeigen ange-
den Steuergeräten: steuert (Y Seite 18). Die Störung wird im
RSteuergerät Motormanagement (MCM) Fehlerspeicher abgelegt und gegebenenfalls
automatisch ein Sicherheits- und Notbetrieb
RSteuergerät Fahrregelung (CPC)
gewählt (Y Seite 34). Erkennt das elektro-
RSteuergerät Abgasnachbehandlung (ACM)
nische Motormanagement einen Fehler, wird
Die Steuergeräte sind in einem elektroni- dieser in den Steuergeräten als Fehlercode
schen Netzwerk verbunden. Der Datenaus- abgespeichert. Er kann dann von einer quali-
tausch erfolgt über CAN (Controller Area Net- fizierten Fachwerkstatt (Y Seite 10) mit
work). einem Diagnosegerät ausgelesen werden.
Das elektronische Motormanagement über-
wacht neben dem Motor, der Abgasnachbe-
Elektronisches Motormanagement 17

Steuergerät Motormanagement Steuergerät Fahrregelung (CPC)


(MCM)
Das Steuergerät Fahrregelung (CPC) wird
Das Steuergerät Motormanagement (MCM) vom Fahrzeughersteller/Gerätehersteller in

Auf einen Blick


ist seitlich am Motor platziert. Es dient als geschützter Lage im Fahrzeug/Gerät einge-
Schnittstelle zwischen den motorseitig/fahr- baut. Es dient als Schnittstelle zwischen den
zeugseitig angeordneten elektrischen und fahrzeugseitig/geräteseitig angeordneten
elektronischen Komponenten und dem fahr- elektrischen und elektronischen Komponen-
zeugseitig angeordneten Steuergerät Fahrre- ten und dem motorseitig angeordneten Steu-
gelung (CPC). ergerät Motormanagement (MCM).
Das Steuergerät Motormanagement (MCM) Das Steuergerät Fahrregelung (CPC) über-
übernimmt eine Vielzahl von Aufgaben: nimmt eine Vielzahl von Aufgaben:
REinspritzregelung des Common Rail Diesel- RBerechnung der Drehmomentvorgabe
einspritzsystems Das Steuergerät Fahrregelung (CPC)
Unter Berücksichtigung der Drehmoment- nimmt die Fahrerwünsche auf. So wird z. B.
vorgabe vom Steuergerät Fahrregelung die Stellung des Fahrpedals vom Steuerge-
(CPC) berechnet das Steuergerät Motor- rät Fahrregelung (CPC) erfasst. Daraus
management (MCM) den optimalen Ein- wird eine Drehmomentvorgabe berechnet
spritzbeginn sowie die Einspritzmenge. und über die CAN-Verbindung an das Steu-
Alle dafür erforderlichen Daten, wie z.B. die ergerät Motormanagement (MCM) gesen-
Leistung oder Daten, die zum Schutz des det.
Motors dienen, sind im Steuergerät Motor- Berücksichtigt werden dabei Informatio-
management (MCM) gespeichert. nen und Begrenzungen optional ange-
RRegelung der Abgasrückführung (AGR) schlossener Steuergeräte wie z. B. Getrie-
Das Verhältnis zwischen zurückgeführter besteuerung, Retardersteuerung, ABS und
Abgasmasse und Frischluftmasse wird ASR.
über das gesamte Drehzahlband genau RAusgabe von Anzeige und Kontrollsignalen,
geregelt. die im Kombiinstrument zur Anzeige
RLadedruckregelung gebracht werden
RÜberwachungsfunktionen für z.B. Kühlmit-
RSteuerung Motorbremse
telstand, Ladestrom und Luftfilter
Auf Anforderung vom Steuergerät Fahrre-
RGesetzliche Geschwindigkeitsbegrenzung
gelung (CPC) steuert das Steuergerät
Motormanagement (MCM) die Motor- RAuswertung Startanforderung
bremse. Der Startvorgang des Motors wird eingelei-
RLüfterregelung tet, wenn eine entsprechende Startanfor-
Bei optionaler Lüfterregelung wird abhän- derung vorliegt (Zündschloss oder Taste
gig von der Kühlmitteltemperatur das Mag- externer Motorstart-Motorstopp.
netventil der Lüfterkupplung angesteuert.
RAnzeige Kombiinstrument
Steuergerät Abgasnachbehandlung
Für die Anzeigen im Kombiinstrument (ACM)
erfasst das Steuergerät Motormanage-
ment (MCM) den Ölstand, die Motoröltem- Das Steuergerät Abgasnachbehandlung
peratur, den Öldruck, die Kühlmitteltempe- (ACM) wird vom Fahrzeughersteller/Geräte-
ratur und die Motordrehzahl. hersteller in geschützter Lage im
Fahrzeug/am Gerät eingebaut. Es regelt und
steuert das Abgasnachbehandlungssystem.
18 Warn- und Kontrollleuchten

Aufgaben des Steuergeräts Abgasnachbe- Abgasrückführung


handlung (ACM):
RAuswertung von Sensorsignalen Die Abgasrückrührung (AGR) dient in erster
Auf einen Blick

Ausgewertet werden Sensorsignale der Linie dazu, die Stickoxidmenge schon vor der
direkt angeschlossenen Sensoren. Weiter- Abgasnachbehandlung zu reduzieren. Dies
hin werden über CAN zur Verfügung dient der Einhaltung der Emissionsgren-
gestellte Daten des Steuergeräts Motor- zwerte.
management (MCM) und der Steuergeräte Der angesaugten bzw. aufgeladenen Frisch-
für die NOx-Sensoren ausgewertet. luft wird Abgas beigemischt, sodass der Sau-
RAdBlue®/DEF Eindüsung erstoffanteil im Verbrennungsgemisch
abnimmt. Bei einem Verbrennungsgemisch
Berechnung der notwendigen mit einem zu hohen Abgasanteil verschlech-
AdBlue®/DEF Menge und Bereitstellung tert sich die Verbrennung. Die Emission von
von AdBlue®/DEF durch Ansteuerung der Rußpartikeln, Kohlenmonoxid (CO) und Koh-
Förderpumpe SCR. lenwasserstoff (HC) steigt. Umgekehrt würde
Eindüsung durch Ansteuerung des die Emission von Stickoxiden (NOx) steigen,
AdBlue®/DEF Dosiergeräts. wenn der Anteil an Frisch- bzw. aufgeladener
Luft zu hoch wäre.

Abgasnachbehandlung
Warn- und Kontrollleuchten
Das Abgasnachbehandlungssystem ist
Wichtige Sicherheitshinweise
unmittelbar nach dem Motorstart während
des gesamten Motorbetriebs aktiv. Es sorgt Wenn Sie Warn-/Kontrollleuchten ignorieren,
dafür, dass die ausgestoßenen Schadstoff- können Sie Ausfälle und Störungen von Kom-
emissionen im Abgas auf die in der Abgas- ponenten oder Systemen nicht erkennen.
norm festgelegten Grenzwerte reduziert wer- Das Fahr- oder Bremsverhalten kann verän-
den. dert sein und die Betriebs- und Verkehrssi-
Die Abgasnachbehandlung erfolgt durch: cherheit Ihres Fahrzeugs/Geräts kann einge-
schränkt sein. Lassen Sie das betroffene Sys-
RSelektive katalytische Reduktion (SCR) mit
tem in einer qualifizierten Fachwerkstatt
Ammoniak-Sperr-Katalysator
überprüfen und in Stand setzen. Beachten Sie
RDieseloxidationskatalysator (DOC) immer Warn-/Kontrollleuchten und befolgen
Um die ordnungsgemäße Funktion der Abgas- Sie die entsprechenden Abhilfemaßnahmen
nachbehandlung sicherzustellen, betreiben (Y Seite 36).
Sie den Motor/das Fahrzeug mit dem Reduk-
tionsmittel AdBlue®. Die Befüllung mit
AdBlue® ist nicht Bestandteil des Wartungs- Übersicht
umfangs. Befüllen Sie den AdBlue® Behälter Das Anzeigekonzept für Warn- und Kontroll-
daher regelmäßig. leuchten ist fahrzeug-/gerätespezifisch.
Beim Betreiben des Fahrzeugs/Geräts ohne Beachten Sie auch die Hinweise in der
AdBlue® oder mit einem anderen, von Betriebsanleitung des Fahrzeugs/Geräts. Die
Mercedes-Benz oder MTU nicht zugelassenen unten aufgeführten Symbole sind exempla-
Medium, erlischt die Betriebszulassung/ risch und können im Fahrzeug/Gerät abwei-
Zertifizierung des Motors. chend dargestellt sein.
Bei einer Störung oder Warnung geht auto-
matisch eine Warn-/Kontrollleuchte an. Je
Warn- und Kontrollleuchten 19

nach Priorität der Störung oder Warnung


leuchten die Warn-/Kontrollleuchten in
unterschiedlicher Kombination auf.

Auf einen Blick


Folgende Warn-/Kontrollleuchten können
auf der Instrumententafel verfügbar sein:
Kontroll- Beschreibung
leuchte

rot Motorstopp

Ù Motorsystem Störung
· Emissionsrelevante Störung
der Abgasnachbehandlung
oder AdBlue®/DEF Vorrat

(Dau- Betriebseinschränkung
erlicht) Drehmoment

(blinkt) Betriebseinschränkung
Drehmoment und Motor-
drehzahl
# Ladestrom
Ø AdBlue®/DEF Reserve
(optional)
5 Öldruck zu niedrig (Motor)
(optional)
4 Ölstand zu niedrig (Motor)
(optional)
, Kühlmittelstand zu niedrig
(optional)
? Kühlmitteltemperatur zu
(optional) hoch

à Dauerbremse aktiv
(optional)
é Tempomat
(optional)
È Temposet
(optional)
I Nebenabtrieb eingelegt
(optional)
20
21

Betriebssicherheit .............................. 22
Sicherheitsmaßnahmen ..................... 22
Hinweise Elektroniksysteme ............. 23
Anforderungen an das Personal ........ 23

Sicherheit
Organisatorische Maßnahmen ........... 23
22 Sicherheitsmaßnahmen

Betriebssicherheit RBeachten Sie, dass zum Schnell-Laden


der Batterien die Batterieklemmen abge-
G WARNUNG nommen werden müssen.
RBeachten Sie die Betriebsanleitung des
Wenn Sie die vorgeschriebenen Service-/
Wartungsarbeiten oder erforderliche Repara- Schnell-Laders.
Sicherheit

turen nicht durchführen lassen, kann es zu RBeachten Sie, dass bei Elektroschweiß-
Funktionsstörungen oder Systemausfällen arbeiten die Batterien abgeklemmt wer-
kommen. Es besteht Unfallgefahr! den müssen und die beiden Kabel („+“
Lassen Sie vorgeschriebene Service‑/ War- und „ -“) fest miteinander verbunden wer-
tungsarbeiten sowie erforderliche Reparatu- den müssen.
ren stets in einer qualifizierten Fachwerkstatt RDie Verbindungen der Steuergeräte dür-
durchführen. fen nur bei ausgeschalteter elektrischer
Anlage abgezogen bzw. aufgesteckt wer-
Die Betriebssicherheit eines Motorsystems den.
hängt zum einen vom fachgerechten Einbau RFalschpolung der Steuergeräte-Versor-
in das Gesamtsystem (z.B. Fahrzeug, Arbeits-
gungsspannung (z. B. durch Falschpo-
maschine) ab. Zum anderen haben Sie auch
lung der Batterien) kann zur Zerstörung
als Betreiber/Bediener einen Einfluss auf den
der Steuergeräte führen.
sicheren Betrieb des Motors.
RSchrauben Sie Verbindungen am Diesel-
Durch die Einhaltung der vorgeschriebenen
einspritzsystem mit dem vorgeschriebe-
Wartungsintervalle schaffen Sie einen Teil der
nen Anziehdrehmoment fest.
Voraussetzungen, um den Motor sicher
betreiben zu können. RBei zu erwartenden Temperaturen über
Der sichere Betrieb des Motors hängt auch 80 † (z. B. im Trockenofen) müssen die
von der sachgerechten Bedienung und Pflege Steuergeräte am Motor ausgebaut wer-
ab. Zu dieser gehört beispielsweise die regel- den.
mäßige Kontrolle des Ölstands. RVerwenden Sie für Messungen an elek-
trischen Steckverbindungen nur pas-
sende Prüfkabel (z. B. Mercedes-Benz
Sicherheitsmaßnahmen Anschluss-Set). Telefone und Funkge-
räte, die nicht an einer äußeren Antenne
Durch Schäden am Motor können Personen angeschlossen sind, können zu Funkti-
verletzt werden. Um Schäden am Motor zu onsstörungen der Elektronik führen und
vermeiden, beachten Sie unbedingt nachfol- dadurch die Betriebssicherheit des
gend aufgeführte Sicherheitsmaßnahmen. Motors gefährden.
RStarten Sie den Motor nur mit fest ange-
schlossenen Batterien. Warnhinweis-Aufkleber
RKlemmen Sie die Batterien nicht bei lau-
fendem Motor ab. Wenn Sie Warnhinweis-Aufkleber entfernen,
RVerwenden Sie zum Starten des Motors
können Sie und andere Personen Gefahren
nicht erkennen.
keinen Schnell-Lader.
RFühren Sie die Starthilfe nur mit separa-
Am Motorsystem sind verschiedene Warnhin-
weis-Aufkleber. Die Warnhinweis-Aufkleber
ten Batterien durch.
machen Sie und andere Personen auf Gefah-
ren aufmerksam.
Organisatorische Maßnahmen 23

Hinweise Elektroniksysteme cherheit des Fahrzeugs beeinträchtigt wer-


den. Es besteht Unfallgefahr!
Wichtige Sicherheitshinweise
Schließen Sie keine Geräte an eine Diagnose-
G WARNUNG kupplung des Fahrzeugs an.
Durch Veränderungen an elektronischen Bau-
Wenn der Motor ausgeschaltet ist und Geräte

Sicherheit
teilen, deren Software sowie Verkabelungen
an der Diagnosekupplung benutzt werden,
kann deren Funktion und/oder die Funktion
kann sich die Starterbatterie entladen.
weiterer vernetzter Komponenten beein-
trächtigt sein. Insbesondere können auch Der Anschluss von Geräten an der Diagnose-
sicherheitsrelevante Systeme betroffen sein. kupplung kann z. B. dazu führen, dass Abgas-
Dadurch können diese nicht mehr bestim- überwachungsinformationen zurückgesetzt
mungsgemäß funktionieren und/oder die werden. Dadurch besteht die Möglichkeit,
Betriebssicherheit des Fahrzeugs gefährden. dass das Fahrzeug/Gerät die Anforderungen
Es besteht erhöhte Unfall‑ und Verletzungs- der nächsten, gesetzlich geforderten Abgas-
gefahr! untersuchung nicht erfüllt.
Nehmen Sie keine Eingriffe an Verkabelungen
sowie elektronischen Bauteilen oder deren
Anforderungen an das Personal
Software vor. Lassen Sie Arbeiten an elektri-
schen und elektronischen Geräten immer in
einer qualifizierten Fachwerkstatt durchfüh- G WARNUNG
ren. Wenn Sie die vorgeschriebenen Service-/
Wartungsarbeiten oder erforderliche Repara-
Wenn Sie Veränderungen an elektronischen turen nicht durchführen lassen, kann es zu
Bauteilen, deren Software sowie Verkabelun- Funktionsstörungen oder Systemausfällen
gen durchführen, kann die Betriebserlaubnis kommen. Es besteht Unfallgefahr!
Ihres Fahrzeugs/Geräts erlöschen. Lassen Sie vorgeschriebene Service‑/ War-
tungsarbeiten sowie erforderliche Reparatu-
ren stets in einer qualifizierten Fachwerkstatt
Elektromagnetische Verträglichkeit durchführen.
Die elektromagnetische Verträglichkeit der
Komponenten des Motorsystems wurde Der Motor darf nur von ausgebildeten und
gemäß der Richtlinie ECE-R 10, in der aktuell vom Betreiber eingewiesenen und autorisier-
gültigen Fassung, geprüft und nachgewiesen. ten Personen bedient, gewartet und in Stand
gesetzt werden. Beachten Sie das gesetzlich
vorgeschriebene Mindestalter für die Durch-
Diagnosekupplung führung von Wartungs‑ und Instandsetzungs-
arbeiten.
Die Diagnosekupplung dient dem Anschluss
von Diagnosegeräten in einer qualifizierten
Fachwerkstatt. Organisatorische Maßnahmen
G WARNUNG
Der Betreiber muss die Zuständigkeiten für
Wenn Sie Geräte an eine Diagnosekupplung
Bedienung, Wartung und Instandsetzung fest-
des Fahrzeugs anschließen, kann es zu Funk-
legen. Übergeben Sie die Betriebsanleitung
tionsbeeinträchtigungen von Fahrzeugsyste-
und das Wartungsheft dem mit der Bedienung
men kommen. Dadurch kann die Betriebssi-
oder mit den Arbeiten am Motor betrauten
Personal.

Z
24 Organisatorische Maßnahmen

Weisen Sie das Personal mit der Betriebsan-


leitung in die Bedienung des Motors ein.
Dabei müssen insbesondere die sicherheits-
technischen Hinweise erläutert werden. Dies
gilt in besonderem Maße für Personal, das nur
gelegentlich am Motor tätig ist.
Sicherheit

Bewahren Sie die Betriebsanleitung und das


Wartungsheft griffbereit am Einsatzort des
Motors auf.
Ergänzend zur Betriebsanleitung sind die all-
gemein gültigen, länderspezifischen, gesetz-
lichen und sonstigen verbindlichen Regelun-
gen zur Unfallverhütung und zum Umwelt-
schutz einzuhalten.
25

Transport ............................................. 26
Einbau .................................................. 26

Transport, Einbau
26 Einbau

Transport winkel/Seilwinkel 90° zum waagerechten


Motor beträgt.
G WARNUNG
Wenn Sie den Motor nicht wie beschrieben
anheben, können die dafür vorgesehenen
Ösen ausreißen oder brechen. Dies kann ins-
besondere dann der Fall sein, wenn Sie die
maximal zulässige Aufnahmelast der Ösen
Transport, Einbau

überschreiten. Der Motor kann dann unkon-


trolliert herabstürzen und Personen schwer
oder sogar tödlich verletzen.
Stellen Sie stets sicher, dass
Rder Motor nur an den dafür vorgesehenen Aufhängevorrichtung riemenseitig (Beispiel)
Aufhängepunkten/Aufhängeösen angeho-
ben wird
Rder Motor ausschließlich in Einbaulage
angehoben und transportiert wird
Rimmer eine senkrechte Seil- und Ketten-
führung gewährleistet ist
Rsich am Motor lediglich die im Lieferumfang
enthaltenen typischen Anbauteile befin-
den.

! Die Motoren werden standardmäßig mit


Öl befüllt ausgeliefert. Wenn der Motor in Aufhängevorrichtungen schwungradseitig (Bei-
spiel)
Schräglage oder gedreht transportiert wird,
kann Öl auslaufen. Transportieren Sie den
Motor nur in Einbaulage. Einbau
! Betreten Sie den Motor und die Abgas-
nachbehandlungseinheit nicht. Sonst kön- Das Motorsystem ist nur für den vertraglich
nen diese beschädigt werden. festgelegten Einbau bestimmt.
Beachten Sie die Abschnitte „Bestimmungs-
gemäße Verwendung“ (Y Seite 8) und „Ver-
änderungen der Motorleistung“ (Y Seite 8).
Die Daimler AG stellt dem Fahrzeughersteller
zum Ersteinbau umfangreiches Informations-
material, z. B. Einbaurichtlinie, zur Verfügung.
Der Fahrzeughersteller muss diese berück-
sichtigen. Wird der Motor z. B. nach einer
Reparatur eingebaut, sind die Angaben im
Werkstatt-Informations-System (WIS) zu
berücksichtigen (Y Seite 10).
Verwendung einer Traverse (Beispiel) Beachten Sie die Abschnitte „Qualifizierte
Der Motor darf ausschließlich über eine Tra- Fachwerkstatt“ (Y Seite 10) und „Mitgeltende
verse angehoben werden, sodass der Ketten- Dokumente“ (Y Seite 10).
Einbau 27

Bei Fragen wenden Sie sich an einen MTU


oder MTU autorisierten Mercedes-Benz Ser-
vicestützpunkt (Y Seite 10).

Transport, Einbau

Z
28
29

Vorbereitung zum Betrieb .................. 30


Starten und Abstellen ......................... 31
Dauerbremse ein- und ausschalten ... 33
Leerlaufdrehzahl ................................. 33
Betriebsüberwachung ........................ 34
Anzeigen .............................................. 35
Warn- und Kontrollleuchten ............... 36
Betriebshinweise ................................ 41

Betrieb
Tanken ................................................. 43
Winterbetrieb ...................................... 45
30 Vorbereitung zum Betrieb

Vorbereitung zum Betrieb tem Motor und eingeschalteter Zündung


möglich.
Motor mit Erstbetriebsöl ab Werk
X Fahrzeug/Gerät waagerecht abstellen.
Der Motor ist ab Werk mit einem Erstbe- X Feststellbremse anziehen.
triebsöl befüllt. X Motor abstellen.
Diese qualitativ hochwertigen Motoröle X Etwa 5 bis 10 Minuten warten. Wenn Sie
begünstigen den Einlaufvorgang. Sie ermög- den Ölstand im Motor zu früh oder während
lichen es zudem, den ersten Ölwechsel ent- des Motorlaufs abrufen, ist er nicht verfüg-
sprechend den gültigen Ölwechselintervallen bar.
vorzunehmen. Damit entfallen die Verwen-
Verwenden Sie ausschließlich Motoröl, das
Betrieb

dung von speziellen Einlaufölen sowie der


sonst zusätzlich fällige Ölwechsel. für den Motor frei gegeben ist und das die
vorgeschriebene SAE-Klasse erfüllt
(Y Seite 50).
Ölstand im Motor prüfen
Ölstand mit Ölpeilstab prüfen
Der Motor ist mit einer elektronischen
Ölstandsermittlung ausgerüstet. ! Füllen Sie nicht zu viel Öl ein. Wenn Sie zu
Wenn der Motor zusätzlich mit einem Ölpeil- viel Öl einfüllen, kann der Motor oder die
stab ausgestattet ist, ist dieser der elektroni- Abgasnachbehandlungseinheit beschädigt
schen Ölstandsermittlung untergeordnet. Er werden. Zu viel eingefülltes Öl ablassen
dient lediglich zur generellen Überprüfung, ob oder absaugen.
sich Öl im Motor befindet. Prüfen Sie regelmäßig den Ölstand im Motor,
z. B. vor jeder Fahrt oder bei jedem Tanken.
Elektronische Ölstandsermittlung - Sys- X Fahrzeug/Gerät waagerecht abstellen.
tembeschreibung
X Feststellbremse anziehen.
Zur Ölstandserfassung ist in der Ölwanne der X Motor abstellen.
Füllstandssensor Motoröl verbaut. Die elek- X Etwa 5 bis 10 Minuten warten.
trischen Signale werden im Steuergerät
Motormanagement (MCM) erfasst und über
den Motor-CAN zum Steuergerät Fahrrege-
lung (CPC) gesendet.
Die Ausgabe kann bei Motorstillstand an
einem Matrixdisplay zur Anzeige gebracht
werden.
Während des Motorlaufs werden keine Hin-
weise zum Ölstand im Motor angezeigt.

Ölstand elektronisch prüfen


Prüfen Sie regelmäßig den Ölstand im Motor,
z. B. vor jeder Fahrt oder bei jedem Tanken.
Der aktuelle Ölstand im Motor wird erst nach
dem Abstellen des Motors und bei einge-
schalteter Zündung angezeigt. Eine genaue
Ölstandsanzeige ist somit nur bei abgestell- X Ölstand im Motor mit dem Ölpeilstab ;
prüfen. Das Öl muss zwischen der unteren
Starten und Abstellen 31

und oberen Marke auf dem Ölpeilstab ; Warnleuchte. Zusätzlich ertönt der Warn-
stehen. summer.
X Wenn erforderlich, Öl über die Einfüllöff- Die Betriebssicherheit des Motors ist
nung : nachfüllen. gefährdet. Motor sofort abstellen.
Verwenden Sie ausschließlich Motoröl, das Fahren Sie nicht gleich mit den ersten Motor-
für den Motor frei gegeben ist und das die umdrehungen los. Belasten Sie das Gerät
vorgeschriebene SAE-Klasse erfüllt nicht sofort. Lassen Sie den Motor nach dem
(Y Seite 50). Start kurze Zeit im Leerlauf laufen, bis ein
ausreichender Öldruck aufgebaut ist. Bringen
Sie den kalten Motor nicht auf hohe Drehzahl.

Betrieb
Kühlmittelstand prüfen Dadurch vermeiden Sie einen erhöhten Ver-
X Kühlmittelstand nach Angabe in der Fahr- schleiß und einen möglichen Motorschaden.
zeug-/Gerätebetriebsanleitung prüfen. Fahren Sie den Motor bei mittlerer Drehzahl
X Kühlanlage gegebenenfalls befüllen. Ver- zügig warm. Je nach Außentemperatur
wenden Sie ausschließlich Kühlmittel, das erreicht der Motor nach etwa 10 bis
für den Motor frei gegeben ist 20 Minuten seine Betriebstemperatur.
(Y Seite 51). Betriebstemperatur (Y Seite 75).
Erst wenn der Motor seine Betriebstempera-
tur erreicht hat, können Sie die volle Motor-
Kraftstoffvorrat prüfen leistung abverlangen.
Das Anzeigekonzept für Warn- und Kontroll-
Kraftstoffvorrat an der Kraftstoffanzeige prü-
leuchten ist fahrzeugspezifisch/gerätespezi-
fen (siehe Betriebsanleitung des Fahrzeugs).
fisch. Beachten Sie auch die Hinweise in der
Bei Bedarf nachtanken (Y Seite 52).
Betriebsanleitung des Fahrzeugs/Geräts.
X Motor mit dem Schlüssel im Lenkschloss

AdBlue®/DEF Vorrat prüfen oder mit der Taste externer Motorstart/


Motorstopp am Motor starten. Dabei das
AdBlue®/DEF Vorrat an der AdBlue®/DEF Fahrpedal und Kupplungspedal nicht nie-
Anzeige prüfen (siehe Betriebsanleitung des dertreten.
Fahrzeugs). Bei Bedarf nachtanken
Als Sicherheitsfunktion bietet das elektroni-
(Y Seite 44).
sche Motormanagement die Möglichkeit, das
Starten des Motors nur bei Neutralstellung
des Getriebes zuzulassen (fahrzeug-/geräte-
Starten und Abstellen
spezifisch).
Motor starten
Motor mit dem Schlüssel starten
G WARNUNG
Verbrennungsmotoren emittieren giftige ! Motor nach dem Starten mit Leerlauf-
Abgase wie z. B. Kohlenmonoxid. Das Einat- drehzahl laufen lassen, bis Öldruck ange-
men dieser Abgase führt zu Vergiftungen. Es zeigt wird. Stellen Sie den Motor ab, wenn
besteht Lebensgefahr! Lassen Sie den Motor nach etwa 10 Sekunden kein Öldruck ange-
deshalb niemals in geschlossenen Räumen zeigt wird. Ursache feststellen. Die
ohne ausreichende Belüftung laufen. Betriebssicherheit des Motors ist gefähr-
det.
! Wenn der Öldruck im Motor zu niedrig ist,
leuchtet an der Instrumententafel eine

Z
32 Starten und Abstellen

Motor mit Taste externer Motorstart-


Motorstopp starten
X Motor mit Taste externer Motorstart-
Motorstopp starten: (Y Seite 60).

Motor abstellen
G WARNUNG
Stellen Sie beim Abstellen/Parken des Fahr-
Betrieb

Zündschloss (Beispiel) zeugs/Geräts sicher, dass die Abgasanlage


g Schlüssel einstecken/abziehen nicht mit brennbaren Flächen, z.B. trockenem
Laub, Gras oder anderen leicht entflammba-
1 Lenkung entriegelt/Radiostellung
ren Materialien in Berührung kommt.
2 Fahrstellung (Zündung)
3 Startstellung G WARNUNG
X Fahrzeug/Gerät gegen Wegrollen sichern. Wenn Sie die Zündung während der Fahrt aus-
X Nebenabtrieb ausschalten. schalten, sind sicherheitsrelevante Funktio-
X Getriebe in Neutralstellung schalten. nen eingeschränkt oder nicht mehr verfügbar.
X Motor starten: Schlüssel im Zündschloss
Das kann z. B. die Lenkhilfe und die Brems-
kraftverstärkung betreffen. Sie brauchen
in Fahrstellung 2 drehen.
dann zum Lenken und Bremsen erheblich
X Schlüssel im Zündschloss in Startstel-
mehr Kraft. Es besteht Unfallgefahr!
lung 3 drehen. Dabei nicht das Fahrpedal
Schalten Sie nicht während der Fahrt die Zün-
niedertreten.
dung aus.
X Wenn der Motor angesprungen ist, Schlüs-
sel loslassen. ! Stellen Sie den Motor verkehrssicher
Die Leerlaufdrehzahl wird automatisch sofort ab, bei
geregelt. Rstark sinkendem oder schwankendem
i Bei sehr niedrigen Außentemperaturen Öldruck
oder während einer Regeneration des Die- Rsinkender Leistung oder Drehzahl und
selpartikelfilters ist die Leerlaufdrehzahl konstanter Stellung des Sollwertgebers
erhöht. (Fahrpedal)
X Wenn der Motor nicht sofort anspringt: Rstark rauchenden Abgasen
Startvorgang nach maximal 30 Sekunden Rstark ansteigender Kühlmittel- oder
unterbrechen. Motoröltemperatur
X Schlüssel im Zündschloss bis zum
Rplötzlich auftretenden ungewöhnlichen
Anschlag auf Schlüsselstellung g zurück- Geräuschen am Motor oder Abgasturbo-
drehen. lader.
X Startvorgang nach etwa 1 Minute Wartezeit
X Fahrzeug/Gerät anhalten.
wiederholen.
X Fahrzeug/Gerät gegen Wegrollen sichern.
X Wenn der Motor nicht anspringt: Ursache
X Getriebe in Neutralstellung schalten/
für schlechtes Startverhalten beheben
(Y Seite 66). Abtrieb abkoppeln.
X Direkt nach dem Starten des Motors die
Öldruckanzeige beobachten.
Leerlaufdrehzahl 33

Lassen Sie den Motor vor dem Abstellen etwa Sie können die Bremswirkung des Motors
2 Minuten mit Leerlaufdrehzahl laufen, wenn beim Befahren von langen Gefällstrecken
Rdie Kühlmitteltemperatur stark erhöht ist optimal ausnutzen, wenn Sie
(über 100 †) Rdie Dauerbremse einschalten
RSie die volle Motorleistung abverlangt Rrechtzeitig in einen niedrigeren Gang schal-
haben. ten.
X Motor abstellen: Den Schlüssel im Zünd- Wenn die Motorbremswirkung bei Talfahrt
schloss bis zum Anschlag auf Stellung u nicht ausreicht, Bremspedal langsam nieder-
zurückdrehen. treten.
Fahrzeuge ohne Retarder sind nur mit zwei

Betrieb
i Wenn Sie den Motor abstellen, erfolgt Bremsstufen ausgestattet.
gegebenenfalls ein Systemnachlauf. D.h. je
Bedienung der Dauerbremse (siehe Betriebs-
nach Einbaulage, Betriebszustand und
anleitung des Fahrzeugs).
Umgebungstemperatur ist zur Sicherstel-
lung der Kühlung die AdBlue®/DEF Zirku- Wenn die Dauerbremse aktiv ist, leuchtet die
Kontrollleuchte à im Kombiinstrument.
lation erforderlich. Die AdBlue®/DEF För-
derpumpe wird dazu während dieses Zeit- Wenn ABS (Antiblockiersystem) regelt, schal-
raums angesteuert. tet die Dauerbremse aus. Die Kontrollleuchte
à im Kombiinstrument bleibt an.
Motor mit Taste externer Motorstart-
Motorstopp abstellen
Motorbremse
X Motor mit Taste externer Motorstart-
Motorstopp abstellen: (Y Seite 60). Die Wirkung der Motorbremse ist abhängig
von der Motordrehzahl. Hohe Motordrehzahl
bedeutet hohe Motorbremsleistung.
Dauerbremse ein- und ausschalten Beachten Sie den Wirkungsbereich der
Motorbremse auf dem Drehzahlmesser
(Y Seite 35).
G WARNUNG
Wenn die Außentemperaturen sehr niedrig
Wenn Sie auf glatter Fahrbahn die Dauer- sind, ist die Motorbremse nach dem Motor-
bremse einschalten oder zurückschalten, um start nicht oder nur eingeschränkt wirksam.
die Bremswirkung des Motors zu erhöhen,
Bedienung der Motorbremse (siehe Betriebs-
können die Antriebsräder die Haftung verlie-
anleitung des Fahrzeugs).
ren. Es besteht erhöhte Schleuder‑ und Unfall-
gefahr!
Schalten Sie nicht auf glatter Fahrbahn die Retarder
Dauerbremse ein und schalten Sie nicht
zurück, um die Bremswirkung des Motors zu Bedienung des Retarders (siehe Betriebsan-
erhöhen. leitung des Fahrzeugs).

Als Dauerbremsen werden Motorbremse und


Retarder eingesetzt. Leerlaufdrehzahl

Nach dem Motorstart regelt sich die Leerlauf-


drehzahl automatisch. Die Leerlaufdrehzahl
kann abhängig vom Motor oder bei Fahrzeu-

Z
34 Betriebsüberwachung

gen mit Nebenabtrieben je nach Betriebssi- tet, den Motor abstellen. Ursache für die Stö-
tuation abweichen. rung suchen und beseitigen (Y Seite 66).
Sie können die Leerlaufdrehzahl zwischen
etwa 600 und 800 1/min einstellen.
Bei sehr niedrigen Außentemperaturen oder Betriebseinschränkungen
während einer Regeneration des Dieselparti- Das elektronische Motormanagement über-
kelfilters ist die Leerlaufdrehzahl erhöht. wacht:
Sie können die Drehzahl über das elektroni- REmissionsrelevante Störungen der Abgas-
sche Motormanagement als Arbeitsdrehzahl nachbehandlung
einstellen. Damit ist es möglich, Nebenaggre- RStörungen in der elektronischen Überwa-
Betrieb

gate, wie z. B. Pumpen, mit ihrer Arbeitsdreh-


chung des Abgasnachbehandlungssys-
zahl zu betreiben. Arbeitsdrehzahl einstellen
tems
(siehe Betriebsanleitung des Fahrzeugs).
RVerbrauch, Füllstand und Qualität des
Reduktionsmittels AdBlue®/DEF
Betriebsüberwachung RWirkungsgrad des Katalysators entspre-
chend der zulässigen Grenzwerte des
Ladestrom Stickoxidausstoßes (NOx)
Die Kontrollleuchte Ladestrom muss nach Betriebseinschränkungen können in Form
dem Starten des Motors erlöschen. von Drehmomentreduzierung und somit auch
Wenn die Kontrollleuchte # nicht erlischt Leistungsbegrenzung sowie Geschwindig-
oder wenn sie bei laufendem Motor aufleuch- keitsbegrenzung auftreten.
tet, den Motor abstellen. Ursache für die Stö-
rung suchen und beseitigen (Y Seite 66).
Notschalter zur Überbrückung der
Betriebseinschränkungen
Elektronisches Motormanagement Wird eine emissionsrelevante Störung der
Die Warn- und Kontrollleuchten müssen nach Abgasnachbehandlung oder der
dem Starten des Motors erlöschen. AdBlue®/DEF Bereitstellung erkannt, kann
Erlischt eine Warn- und Kontrollleuchte nicht es zur Betriebseinschränkung (Begrenzung
oder leuchtet sie bei laufendem Motor auf, des Motordrehmoment und der Motordreh-
liegt eine Störung des elektronischen Motor- zahl) kommen.
managements vor. Für Notfälle kann ein Taster zur Überbrü-
Jede Störung wird mit ihrem speziellen Feh- ckung der Betriebseinschränkung betätigt
lercode im System gespeichert. Auch vorü- werden. Damit steht die volle Motorleistung
bergehend aufgetretene Störungen bleiben für maximal 30 Minuten zur Verfügung. Diese
gespeichert. Notfunktion durch Betätigung des Schalters
kann maximal drei Mal aktiviert werden.
Fehlercodes können von einer qualifizierten
Fachwerkstatt mit einem Diagnosegerät aus- Wenn die endgültige Betriebseinschränkung
gelesen werden (Y Seite 8). (Leerlaufdrehzahl und 20% Drehmoment)
erreicht wurde, wird der Taster deaktiviert.

Öldruck
Wenn die Kontrollleuchte 1 nicht erlischt
oder wenn sie bei laufendem Motor aufleuch-
Anzeigen 35

Anzeigen RDie Leerlaufdrehzahl wird automatisch


geregelt, abhängig von der Kühlmitteltem-
Drehzahlmesser peratur.
! Wenn Sie die maximal zulässige Motor- RWenn das Fahrzeug steht, der Motor läuft
höchstdrehzahl überschreiten, ertönt ein und das Getriebe in Neutralstellung ist,
Warnton. nimmt der Motor nur verzögert Gas an.
Schalten und fahren Sie nicht nach Gehör,
sondern nach dem Drehzahlmesser.
Vermeiden Sie Überdrehzahlen im roten
AdBlue®/DEF Füllstand
Gefahrenbereich. Sonst könnte ein Motor- Die Anzeige AdBlue®/DEF liegt in der Verant-

Betrieb
schaden die Folge sein. wortung des Fahrzeugherstellers. Sie wird
Die Anzeige der Motordrehzahl liegt in der nicht zwingend von Mercedes-Benz geliefert.
Verantwortung des Fahrzeugherstellers und Die Daimler AG empfiehlt dem Fahrzeugher-
wird nicht zwingend von Mercedes-Benz steller die Verwendung einer AdBlue®/DEF
geliefert. Die Daimler AG empfiehlt dem Fahr- Anzeige und zusätzlich eine AdBlue®/DEF
zeughersteller die Verwendung eines Dreh- Kontrollleuchte für AdBlue®/DEF Reserve
zahlmessers mit Einteilung nach Ø.
Rwirtschaftlicher Betrieb Das Reduktionsmittel AdBlue®/DEF ist zur
RMotorbremsbereich Verringerung der Emissionswerte des Motors
RGefahrenbereich Überdrehzahl. erforderlich.
Allgemeine Fahrhinweise mit dem Drehzahl- Wenn Sie das Fahrzeug ohne AdBlue®/DEF
messer: betreiben, erlischt die Straßen-/Betriebszu-
lassung. Die rechtliche Konsequenz ist, dass
RBeachten Sie im Fahrbetrieb den Drehzahl-
Sie das Fahrzeug nicht mehr auf öffentlichen
messer und halten Sie den wirtschaftlichen Straßen betreiben dürfen.
Bereich ein.
Wenn der AdBlue®/DEF Stand bis auf etwa
In Ausnahmesituationen kann der Betrieb 10 % abgesunken ist, leuchtet an der Instru-
außerhalb des wirtschaftlichen Bereichs mententafel die Warnleuchte für
sinnvoll sein, z. B. an Steigungen oder bei
AdBlue®/DEF Reserve. Füllen Sie den
Überholvorgängen.
AdBlue®/DEF Behälter rechtzeitig auf
RWenn Sie den Motor im wirtschaftlichen
(Y Seite 44).
Bereich betreiben, erreichen Sie einen
niedrigen Kraftstoffverbrauch und geringen Wenn Sie die Anzeige nicht beachten und der
Verschleiß. AdBlue®/DEF Stand weiter absinkt, droht
eine Reduzierung der Motordrehmoments
RNutzen Sie im Motorbremsbetrieb den
und der Motordrehzahl.
mittleren Drehzahlbereich aus. Die höchste
Motorbremsleistung wird kurz vor dem Das Motordrehmoment kann über den
roten Gefahrenbereich erreicht. gesamten Drehzahlbereich auf max. 20 %
begrenzt werden. Die Motordrehzahl kann bis
RAchten Sie bei Talfahrt darauf, dass die
auf die Leerlaufdrehzahl begrenzt werden.
Motordrehzahl nicht in den roten Gefah-
renbereich ansteigt.

Z
36 Warn- und Kontrollleuchten

Warn- und Kontrollleuchten


Warn- und Kontrollleuchten - Ursachen/Folgen und Lösungen

Problem Mögliche Ursachen/Folgen und M Lösungen


Die Kontrollleuchte Es wurde ein schwerer Fehler im Motorsystem erkannt.
leuchtet rot. X Stellen Sie das Fahrzeug/Gerät umgehend verkehrssicher ab
und verständigen Sie eine qualifizierte Fachwerkstatt.

Die Kontrollleuchte Es wurden unzulässige Betriebszustände im Motorsystem


Ù leuchtet. erkannt.
Betrieb

Eines der folgenden Systeme hat eine Funktionsstörung:


RMotor
RMotorkühlung
RMotormanagement
RDieseleinspritzsystem

X Kommen weitere Kontrollleuchten zur Anzeige, dessen Kombi-


nation (siehe unten) bei der Ursachenbewertung berücksichti-
gen.
X Die Systeme in einer qualifizierten Fachwerkstatt überprüfen
lassen.

Nur bei Fahrzeugen/Geräten mit Warnleuchte AdBlue®/DEF Reserve


Bei Erkennung einer Störung und Aktivierung der aufgeführten Kontrollleuchten ertönt der
Warnsummer für etwa 5 Sekunden. Betriebseinschränkungen (Begrenzung des Motordreh-
moments und der Motordrehzahl) können in Notsituationen mit dem Notschalter (Y Seite 34)
vorübergehend ausgesetzt werden.
Warn- und Kontrollleuchten 37

Problem Mögliche Ursachen/Folgen und M Lösungen


Die Kontrollleuchten Der AdBlue®/DEF Stand ist auf etwa 7,5 % abgesunken. Die Redu-
Ø und leuch- zierung der Motorleistung ist aktiv. Das Motordrehmoment ist
ten, · blinkt. über den gesamten Drehzahlbereich auf max. 75 % begrenzt. Die
Begrenzung wird über eine Rampenfunktion wirksam.
X Fahrweise/Betriebsweise anpassen.
X AdBlue®/DEF Behälter umgehend auffüllen.

Wenn Sie den Hinweis nicht beachten, droht eine Motordrehzahl-


begrenzung.

Betrieb
Die Kontrollleuchte Der AdBlue®/DEF Stand ist auf etwa 5 % abgesunken. Die Redu-
Ø leuchtet, · zierung der Motorleistung und Begrenzung der Motordrehzahl sind
und blinken. aktiv. Das Motordrehmoment ist über den gesamten Drehzahlbe-
reich auf max. 50 % begrenzt. Die Motordrehzahl ist auf max. 60 %
begrenzt. Die Begrenzung wird über eine Rampenfunktion wirk-
sam.
X Fahrweise/Betriebsweise anpassen.
X AdBlue®/DEF Behälter umgehend auffüllen.

Wenn Sie den Hinweis nicht beachten, droht eine weitere Redu-
zierung des Motordrehmoments und der Motordrehzahl.

Die Kontrollleuchten Der AdBlue®/DEF Stand ist auf etwa 2,5 % abgesunken. Die Redu-
Ø und leuch- zierung der Motorleistung und Begrenzung der Motordrehzahl sind
ten, · und aktiv. Das Motordrehmoment ist über den gesamten Drehzahlbe-
blinken. reich auf max. 20 % begrenzt. Die Motordrehzahl ist auf Leerlauf-
drehzahl begrenzt. Die Begrenzung wird über eine Rampenfunk-
tion wirksam.
X Fahrweise/Betriebsweise anpassen.
X AdBlue®/DEF Behälter umgehend auffüllen.

Die Kontrollleuchte Der AdBlue®/DEF Stand ist auf etwa 0 % abgesunken. Die Redu-
Ø leuchtet, ·, zierung der Motorleistung und Begrenzung der Motordrehzahl sind
und blinken. aktiv. Das Motordrehmoment ist über den gesamten Drehzahlbe-
reich auf max. 20 % begrenzt. Die Motordrehzahl ist auf Leerlauf-
drehzahl begrenzt. Die Begrenzung wird über eine Rampenfunk-
tion wirksam.
X Fahrzeug/Gerät verkehrssicher abstellen.
X AdBlue®/DEF Behälter umgehend auffüllen.

Z
38 Warn- und Kontrollleuchten

Problem Mögliche Ursachen/Folgen und M Lösungen


Die Kontrollleuchte Es wurde eine emissionsrelevante Störung der Abgasnachbehand-
· leuchtet. lung oder der AdBlue®/DEF Bereitstellung erkannt.
X Die Abgasnachbehandlung in einer qualifizierten Fachwerkstatt
überprüfen lassen. Störung umgehend beseitigen lassen. Sonst
droht eine Reduzierung der Motorleistung und zusätzlich eine
Motordrehzahlbegrenzung.
Wenn keine Störung mehr vorliegt, geht die Kontrollleuchte gege-
benenfalls erst nach weiteren Prüfroutinen aus. Die Systemprü-
Betrieb

fung kann mehrere Motorstarts, mehrere Stunden oder mehrere


Fahrten fehlerfreier Betrieb dauern.
Die Kontrollleuchte Sie haben eine erkannte emissionsrelevante Störung der Abgas-
leuchtet, · nachbehandlung oder der AdBlue®/DEF Bereitstellung nicht
blinkt. beseitigt.
Reduzierung der Motorleistung ist aktiv. Das Motordrehmoment
ist über den gesamten Drehzahlbereich auf max. 75 % begrenzt.
Die Begrenzung wird über eine Rampenfunktion wirksam.
X Fahrweise/Betriebsweise anpassen.
X Vorsichtig in die nächste qualifizierte Fachwerkstatt fahren und
die Störung umgehend beseitigen lassen.
Wenn Sie den Hinweis nicht beachten, droht eine Drehzahlbe-
grenzung.
Die Kontrollleuchten Sie haben eine erkannte emissionsrelevante Störung der Abgas-
und · blinken. nachbehandlung oder der AdBlue®/DEF Bereitstellung nicht
beseitigt.
Reduzierung der Motorleistung und Begrenzung der Motordreh-
zahl sind aktiv. Das Motordrehmoment ist über den gesamten
Drehzahlbereich auf max. 50 % begrenzt. 'Die Motordrehzahl ist
auf max. 60% begrenzt. Die Begrenzung wird über eine Rampen-
funktion wirksam.
X Fahrweise/Betriebsweise anpassen.
X Vorsichtig in die nächste qualifizierte Fachwerkstatt fahren und
die Störung umgehend beseitigen lassen.
Wenn Sie den Hinweis nicht beachten, droht eine weitere Dreh-
zahlbegrenzung.
Warn- und Kontrollleuchten 39

Problem Mögliche Ursachen/Folgen und M Lösungen


Die Kontrollleuchten Sie haben eine erkannte emissionsrelevante Störung der Abgas-
und · blinken, nachbehandlung oder der AdBlue®/DEF Bereitstellung nicht
leuchtet. beseitigt.
Reduzierung der Motorleistung und Begrenzung der Motordreh-
zahl sind aktiv. Das Motordrehmoment ist über den gesamten
Drehzahlbereich auf max. 20 % begrenzt. 'Die Motordrehzahl ist
auf Leerlaufdrehzahl begrenzt.
X Fahrweise/Betriebsweise anpassen.

Betrieb
X Störung umgehend in einer Fachwerkstatt beseitigen lassen.

Die Kontrollleuchten Sie haben eine erkannte emissionsrelevante Störung der Abgas-
, · und nachbehandlung oder der AdBlue®/DEF Bereitstellung nicht
blinken. beseitigt.
Reduzierung der Motorleistung ist aktiv. Das Motordrehmoment
ist über den gesamten Drehzahlbereich auf max. 20 % begrenzt.
'Die Motordrehzahl ist auf Leerlaufdrehzahl begrenzt.
X Fahrzeug/Gerät verkehrssicher abstellen.
X Störung umgehend in einer Fachwerkstatt beseitigen lassen.

Wenn Sie den AdBlue®/DEF Behälter auffüllen oder die Störung behoben ist, steht Ihnen
wieder die volle Motorleistung zur Verfügung. Wenn die Systemprüfung keinen weiteren Fehler
feststellt, gehen die Kontrollleuchten nach der Statusanzeige des Systems aus. Die System-
prüfung kann mehrere Motorstarts, mehrere Stunden oder mehrere Fahrten fehlerfreier
Betrieb dauern.

Nur bei Fahrzeugen/Geräten ohne Warnleuchte AdBlue®/DEF Reserve


Bei Erkennung einer Störung und Aktivierung der aufgeführten Kontrollleuchten ertönt der
Warnsummer für etwa 5 Sekunden. Betriebseinschränkungen (Begrenzung des Motordreh-
moments und der Motordrehzahl) können in Notsituationen mit dem Notschalter (Y Seite 34)
vorübergehend ausgesetzt werden.

Z
40 Warn- und Kontrollleuchten

Problem Mögliche Ursachen/Folgen und M Lösungen


Die Kontrollleuchte Es wurde eine emissionsrelevante Störung der Abgasnachbehand-
· leuchtet. lung oder der AdBlue®/DEF Bereitstellung erkannt.
X AdBlue®/DEF Behälter umgehend auffüllen.
X Wenn dies nicht hilft: Die Abgasnachbehandlung in einer quali-
fizierten Fachwerkstatt überprüfen lassen. Störung umgehend
beseitigen lassen. Sonst droht eine Reduzierung der Motorleis-
tung und zusätzlich eine Motordrehzahlbegrenzung.
Wenn keine Störung mehr vorliegt, geht die Kontrollleuchte gege-
Betrieb

benenfalls erst nach weiteren Prüfroutinen aus. Die Systemprü-


fung kann mehrere Motorstarts, mehrere Stunden oder mehrere
Fahrten fehlerfreier Betrieb dauern.
Die Kontrollleuchte Sie haben eine erkannte emissionsrelevante Störung der Abgas-
· blinkt, nachbehandlung oder der AdBlue®/DEF Bereitstellung nicht
leuchtet. beseitigt.
Reduzierung der Motorleistung ist aktiv. Das Motordrehmoment
ist über den gesamten Drehzahlbereich auf max. 75 % begrenzt.
Die Begrenzung wird nach dem nächsten Motorstart wirksam.
X Fahrweise/Betriebsweise anpassen.
X AdBlue®/DEF Behälter umgehend auffüllen.
X Wenn dies nicht hilft: Störung in einer qualifizierten Fachwerk-
statt beseitigen lassen.
Wenn Sie den Hinweis nicht beachten, droht eine Drehzahlbe-
grenzung.
Die Kontrollleuchten Sie haben eine erkannte emissionsrelevante Störung der Abgas-
· und blinken. nachbehandlung oder der AdBlue®/DEF Bereitstellung nicht
beseitigt.
Die Reduzierung der Motorleistung und Begrenzung der Motor-
drehzahl sind aktiv. Das Motordrehmoment ist über den gesamten
Drehzahlbereich auf max. 50 % begrenzt. Die Motordrehzahl ist auf
max. 60 % begrenzt. Die Begrenzung wird über eine Rampenfunk-
tion wirksam.
X Fahrweise/Betriebsweise anpassen.
X AdBlue®/DEF Behälter umgehend auffüllen.
X Wenn dies nicht hilft: Störung in einer qualifizierten Fachwerk-
statt beseitigen lassen.
Wenn Sie den Hinweis nicht beachten, droht eine weitere Dreh-
zahlbegrenzung.
Betriebshinweise 41

Problem Mögliche Ursachen/Folgen und M Lösungen


Die Kontrollleuchten Sie haben eine erkannte emissionsrelevante Störung der Abgas-
· und blinken, nachbehandlung oder der AdBlue®/DEF Bereitstellung nicht
leuchtet. beseitigt.
Die Reduzierung der Motorleistung und Begrenzung der Motor-
drehzahl sind aktiv. Das Motordrehmoment ist über den gesamten
Drehzahlbereich auf max. 20 % begrenzt. Die Motordrehzahl ist auf
Leerlaufdrehzahl begrenzt.
X Fahrweise/Betriebsweise anpassen.

Betrieb
X AdBlue®/DEF Behälter umgehend auffüllen.
X Wenn dies nicht hilft: Störung in einer qualifizierten Fachwerk-
statt beseitigen lassen.

Die Kontrollleuchten Sie haben eine erkannte emissionsrelevante Störung der Abgas-
·, und nachbehandlung oder der AdBlue®/DEF Bereitstellung nicht
blinken. beseitigt.
Die Reduzierung der Motorleistung und Begrenzung der Motor-
drehzahl sind aktiv. Das Motordrehmoment ist über den gesamten
Drehzahlbereich auf max. 20 % begrenzt. Die Motordrehzahl ist auf
Leerlaufdrehzahl begrenzt.
X Fahrzeug/Gerät verkehrssicher abstellen.
X Störung in einer qualifizierten Fachwerkstatt beseitigen lassen.

Wenn Sie den AdBlue®/DEF Behälter auffüllen oder die Störung behoben ist, steht Ihnen
wieder die volle Motorleistung zur Verfügung. Wenn die Systemprüfung keinen weiteren Fehler
feststellt, gehen die Kontrollleuchten nach der Statusanzeige des Systems aus. Die System-
prüfung kann mehrere Motorstarts, mehrere Stunden oder mehrere Fahrten fehlerfreier
Betrieb dauern.

Betriebshinweise Beachten Sie die folgenden Hinweise wäh-


rend der Einlaufzeit bis 2000 km (30 Betriebs-
Einfahren stunden):
Die Einlaufzeit des Motors ist für das Fahr- RVermeiden Sie die volle Beanspruchung
zeug/Gerät von entscheidender Bedeutung, des Motors.
insbesondere für die RFahren Sie den Motor mit wechselnder
RLebensdauer Geschwindigkeit und Motordrehzahl scho-
RBetriebssicherheit nend ein.
RWirtschaftlichkeit. RVermeiden Sie eine hohe Motordrehzahl.
RFahren Sie maximal ¾ der Höchstge-
schwindigkeit eines jeden Gangs aus.
RSchalten Sie die Gänge rechtzeitig.

Z
42 Betriebshinweise

RSchalten Sie nicht zum Abbremsen des erhöht die Sicherheit und senkt den Kraft-
Fahrzeugs zurück. stoffverbrauch. Halten Sie Wartungsinter-
RTreten Sie bei Fahrzeugen mit Automatik- valle ein. Lassen Sie Wartungsarbeiten immer
getriebe das Fahrpedal nicht über den in einer qualifizierten Fachwerkstatt durch-
Druckpunkt (Kick-down). führen.
Ab 2000 km (30 Betriebsstunden) können Sie
das Fahrzeug/Gerät allmählich auf die volle Kraftstoffart
Leistung beschleunigen und die Motordreh- Die Kraftstoffqualität wirkt sich auch auf den
zahl erhöhen. Kraftstoffverbrauch aus. Wenn Sie eine
schlechtere Kraftstoffqualität und/oder nicht
Betrieb

frei gegebene Kraftstoff-Additive verwenden,


Kraftstoffverbrauch erhöht sich der Kraftstoffverbrauch. Achten
Allgemeine Hinweise Sie beim Tanken auf die Kraftstoffqualität
(Y Seite 52).
Der Kraftstoffverbrauch ist abhängig von
Rder Maschinenausführung/Fahrzeugaus-
führung AdBlue®/DEF Verbrauch
Rden Betriebsbedingungen Der AdBlue® Verbrauch beträgt abhängig von
Rden Anbaugeräten (z. B. Hydraulikpumpen, der Einsatzart des Motors etwa 2 bis 4 % des
Mähwerken, usw.). Kraftstoffverbrauchs.
Rder verwendeten Kraftstoffart
Rder Wartung
Motorölverbrauch
Rden Fahrwiderständen
RIhrer Fahrweise Der Ölverbrauch kann für einen eingelaufe-
nen Motor bis zu 0,2 % des tatsächlichen
Aus diesen Gründen kann für den einzelnen
Kraftstoffverbrauchs betragen.
Motor keine genaue Angabe über den Kraft-
stoffverbrauch gemacht werden. Wenn Sie Ihren Motor erschwerten Betriebs-
bedingungen aussetzen oder die km-Leistung
Maschinenausführung/Fahrzeugaus- erhöht ist, kann der Ölverbrauch diesen Wert
führung übersteigen.

Folgende Komponenten beeinflussen den


Kraftstoffverbrauch: Warnsummer
RReifen (z. B. Reifendruck, Reifenzustand) Wenn der Warnsummer ertönt und das Sym-
RAufbau bol 5 auf der Instrumententafel angezeigt
RAntriebsaggregate (z. B. Getriebeüberset- wird, ist die Betriebssicherheit des Motors
zung) gefährdet.
RZusatzaggregate (z.B. Klimatisierungsauto- Setzen Sie das Fahrzeug nicht in Bewegung
matik, Zusatzheizung) oder stellen Sie es sofort verkehrssicher ab.
Sonst können Sie den Motor beschädigen.
Wartung
Der Kraftstoffverbrauch und Verschleiß von
Aggregaten sind von der regelmäßigen War-
tung abhängig. Eine regelmäßige Wartung
Tanken 43

Der Warnsummer ertönt fahrzeugspezifisch, G WARNUNG


wenn Kraftstoffe sind leicht entzündlich. Bei
RSie die maximal zulässige Motordrehzahl unsachgemäßem Umgang mit Kraftstoff
überschreiten besteht Brand‑ und Explosionsgefahr!
Rbeim Gangwechsel die Drehzahl oder Fahr- Vermeiden Sie unbedingt Feuer, offenes
geschwindigkeit zu hoch ist Licht, Rauchen und Funkenbildung. Schalten
Rder Kühlmittelstand zu niedrig ist oder die Sie vor Arbeiten an der Kraftstoffanlage die
maximal zulässige Kühlmitteltemperatur Zündung und die Zusatzheizung aus. Tragen
(etwa 115 †) überschritten wird. Die Sie stets Schutzhandschuhe.
Betriebssicherheit des Motors ist dadurch

Betrieb
gefährdet. G WARNUNG
Rein Emissionsrelevanter Fehler erkannt Wenn Sie Dieselkraftstoff mit Benzin
wird oder eine Betriebseinschränkung auf- mischen, ist der Flammpunkt des Kraftstoff-
grund einer emissionsrelevanten Störung gemischs niedriger als bei reinem Dieselkraft-
vorliegt. stoff. Bei laufendem Motor können Bauteile
der Abgasanlage unbemerkt überhitzen. Es
besteht Brandgefahr!
Tanken Tanken Sie niemals Benzin. Mischen Sie dem
Dieselkraftstoff niemals Benzin bei.
Kraftstoffe
Wichtige Sicherheitshinweise ! Tanken Sie nur handelsüblichen, schwe-
felfreien Dieselkraftstoff, der folgende Nor-
G WARNUNG men erfüllt:
Kraftstoffe sind giftig und gesundheitsschäd- REN 590 Stand ab 2010 ff. (max. 0,001
lich. Es besteht Verletzungsgefahr! Gew.-% Schwefel) (10 ppm) oder
Vermeiden Sie unbedingt, dass Kraftstoff mit RASTM D975 (max. 0,0015 Gew.-%
Haut, Augen oder Kleidung in Berührung Schwefel) (15 ppm).
kommt oder verschluckt wird. Atmen Sie Folgende Kraftstoffarten sind nicht zuläs-
nicht die Kraftstoffdämpfe ein. Halten Sie Kin- sig:
der von Kraftstoffen fern.
RSchwefelhaltiger Kraftstoff über 0,005
Wenn Sie oder andere Personen mit Kraftstoff
Gew.-% Schwefel (50 ppm)
in Berührung gekommen sind, beachten Sie
RMarine Diesel Fuel
Folgendes:
RFlugturbinenkraftstoff
RSpülen Sie Kraftstoff auf der Haut umge-
RHeizöle
hend mit Wasser und Seife ab.
RFettsäuremethylester FAME (Bio-Diesel-
RWenn Sie Kraftstoff in die Augen bekom-
men haben, spülen Sie die Augen umge- kraftstoff)
hend gründlich mit klarem Wasser aus. Diese Kraftstoffarten fügen dem Motor und
Nehmen Sie unverzüglich ärztliche Hilfe in dem Abgasnachbehandlungssystem irre-
Anspruch. versible Schäden zu und reduzieren die
RWenn Kraftstoff verschluckt wurde, neh- erwartete Lebensdauer erheblich.
men Sie unverzüglich ärztliche Hilfe in ! Tanken Sie kein Benzin in Fahrzeuge mit
Anspruch. Lösen Sie kein Erbrechen aus. Dieselmotoren. Bereits kleine Mengen Ben-
RWechseln Sie mit Kraftstoff benetzte Klei- zin führen zu Schäden an Kraftstoffanlage
dung umgehend. und Motor.

Z
44 Tanken

! Wenn Sie versehentlich falschen Kraft- X Den Motor abstellen.


stoff getankt haben, schalten Sie nicht die X Fahrzeug/Gerät gegen Wegrollen sichern.
Zündung ein. Sonst kann der Kraftstoff in X Kraftstoffqualität beachten (Y Seite 52).
die Kraftstoffleitungen gelangen. Verstän-
digen Sie eine qualifizierte Fachwerkstatt Prüfen Sie regelmäßig den Kraftstoff-Vorfilter
und lassen Sie den Kraftstoffbehälter sowie mit beheiztem Wasserabscheider auf Kon-
die Kraftstoffleitungen vollständig entlee- denswasser.
ren.
! Mischen Sie dem Dieselkraftstoff keine AdBlue®/DEF
Kraftstoff-Sonderzusätze bei.
Betrieb

Kraftstoff-Sonderzusätze führen ggf. zu Wichtige Sicherheitshinweise


RFunktionsstörungen ! Achten Sie darauf, dass kein Dieselkraft-
RKatalysatorschäden stoff in den AdBlue®/DEF Behälter gelangt.
RMotorschäden Sonst können Sie das Abgasnachbehand-
lungssystem beschädigen.
! AdBlue®/DEF ist kein Kraftstoffzusatz
und darf nicht in den Dieseltank gefüllt wer- ! Verwenden Sie ausschließlich
den. Wenn AdBlue®/DEF in den Dieseltank AdBlue®/DEF nach
gelangt, kann dies zu einem Motorschaden DIN 70070/ISO 22241. Verwenden Sie
führen. keine Additive.
Wenn AdBlue®/DEF beim Tanken mit
! Ein hoher Kraftstoffschwefelgehalt lackierten Oberflächen oder Aluminiumo-
beschleunigt den Alterungsprozess des berflächen in Kontakt kommt, spülen Sie
Motoröls und kann den Motor und die die betroffenen Flächen sofort mit viel Was-
Abgasanlage beschädigen. ser ab.
H Umwelthinweis ! Mischen Sie AdBlue®/DEF keine Additive
Bei unsachgemäßem Umgang gehen von bei. Verdünnen Sie AdBlue®/DEF nicht mit
Kraftstoffen Gefahren für Mensch und Leitungswasser. Dadurch kann das Abgas-
Umwelt aus. Kraftstoffe dürfen nicht in die nachbehandlungssystem zerstört werden.
Kanalisation, in Oberflächengewässer, in das
Grundwasser oder in den Boden gelangen. ! Verschließen Sie den AdBlue®/DEF
Behälter immer ordnungsgemäß. Sonst
Weitere Informationen zum Kraftstoff finden können Verunreinigungen in das Abgas-
Sie im Abschnitt „Betriebsstoffe“ nachbehandlungssystem gelangen und
(Y Seite 52). dieses beschädigen.
! Beachten Sie, dass Sie den AdBlue®/DEF
Vor dem Tanken
Behälter nicht überfüllen. Sonst kann der
! Wenn Sie das Fahrzeug aus Fässern oder AdBlue®/DEF Behälter bei sehr niedrigen
Kanistern betanken, filtern Sie den Kraft- Temperaturen beschädigt werden.
stoff vor dem Einfüllen.
H Umwelthinweis
So vermeiden Sie Störungen in der Kraft-
stoffanlage durch verunreinigten Kraft- Entsorgen Sie AdBlue®/DEF umweltgerecht!
stoff.
Wenn Sie den AdBlue®/DEF Behälter öffnen,
kann in geringen Mengen Ammoniakdampf
austreten.
Winterbetrieb 45

Ammoniakdämpfe haben einen stechenden Vor dem Tanken


Geruch und reizen vor allem
X Motor abstellen.
RHaut
X Fahrzeug/Gerät gegen Wegrollen sichern.
RSchleimhäute
Tanken Sie immer mindestens 5 Liter nach,
RAugen
geringere Mengen können Fehler verursa-
Dadurch kann es zu einem Brennen der chen.
Augen, der Nase und des Rachens sowie zu
Hustenreiz und tränenden Augen kommen.
Atmen Sie austretende Ammoniakdämpfe Winterbetrieb
nicht ein. Befüllen Sie den AdBlue®/DEF

Betrieb
Behälter nur in gut belüfteten Bereichen. ! Achten Sie bei sehr tiefen Außentempe-
AdBlue®/DEF sollte nicht mir Haut, Augen raturen darauf, dass ein Motoröl mit einer
oder Kleidung in Berührung kommen oder geeigneten SAE-Klasse eingefüllt ist.
verschluckt werden. Halten Sie Motoröle, die nicht für sehr tiefe Außen-
AdBlue®/DEF von Kindern fern. temperaturen geeignet sind, können zu
einem Motorschaden führen.
Wenn Sie mit AdBlue®/DEF in Berührung
gekommen sind, beachten Sie folgendes: Stellen Sie vor Eintritt der kalten Jahreszeit
sicher, dass
RWaschen Sie AdBlue®/DEF von der Haut
Rdas Kühlmittel genügend Frostschutz hat
sofort mit Wasser und Seife ab.
(Y Seite 51)
RWenn Sie AdBlue®/DEF in die Augen
Rder verwendete Kraftstoff wintersicher ist
bekommen haben, spülen Sie die Augen
(Y Seite 52)
sofort, gründlich mit klarem Wasser aus.
Rdie verwendete SAE-Klasse des Motoröls
Nehmen Sie unverzüglich ärztliche Hilfe in
Anspruch. der Außentemperatur entspricht
(Y Seite 50).
RWenn Sie AdBlue®/DEF verschluckt
haben, sofort den Mund mit Wasser aus-
spülen und reichlich Wasser trinken. Neh- Starthilfen
men Sie unverzüglich ärztliche Hilfe in
Anspruch. G WARNUNG
RWechseln Sie mit AdBlue®/DEF ver- Die Verwendung von flüssigen oder gasförmi-
schmutzte Kleidung sofort. gen Starthilfen kann zu Explosionen führen.
Die Befüllung mit AdBlue®/DEF ist nicht Dabei können Personen schwer verletzt wer-
Bestandteil des Wartungsumfangs. Befüllen den.
Sie den Behälter daher regelmäßig während Verwenden Sie keinesfalls flüssige oder gas-
des Fahrzeugbetriebs oder spätestens nach förmige Starthilfen wie beispielsweise Äther
Erhalt der ersten Ereignismeldung über das oder Startpilot zum Starten des Motors.
elektronische Motormanagement.
Weitere Informationen zu AdBlue®/DEF fin-
den Sie im Abschnitt „Betriebsstoffe“ Batterien
(Y Seite 53). Streben Sie stets den vollen Ladezustand an.
Dies können Sie durch sorgfältige Wartung
und geringen Stromverbrauch erreichen. Die
Kaltstartkapazität verringert sich stark bei

Z
46 Winterbetrieb

Kälte. Sie liegt z. B. bei -10 † nur noch bei


etwa 60 % der Normalkapazität.

Dieselkraftstoffe
Hinweise zu Dieselkraftstoffen bei niedrigen
Temperaturen (Y Seite 53).
Betrieb
47

Allgemeine Hinweise .......................... 48


Betriebsstoffe ...................................... 49
Reinigung und Pflege .......................... 55

Wartung
48 Allgemeine Hinweise

Allgemeine Hinweise rung von Wartungsarbeiten kein brennbares


Fremdmaterial im Motorraum oder an der
G WARNUNG Abgasanlage befindet.
Lesen Sie unbedingt vor der Durchführung
von Wartungsmaßnahmen und Reparaturen H Umwelthinweis
die mit den Wartungsmaßnahmen und Repa- Wenn Sie aus betriebstechnischen Gründen
raturen zusammenhängenden maßgeblichen einzelne Wartungsarbeiten in eigener Regie
Abschnitte der Technischen Dokumentation, durchführen, beachten Sie die Umweltschutz-
wie z. B. Betriebsanleitung und Werkstattin- maßnahmen. Bei der Entsorgung von
formation. Betriebsstoffen, z. B. Motoröl, müssen Sie die
Machen Sie sich vorher insbesondere auch gesetzlichen Vorschriften beachten. Davon
mit den gesetzlichen Bestimmungen vertraut, betroffen sind ebenfalls alle Teile, die mit
wie z.B. Arbeitsschutz- und Unfallverhütungs- Betriebsstoffen in Berührung kamen, z. B. Fil-
Wartung

vorschriften. ter.
Sie könnten sonst Gefahren nicht erkennen Entsorgen Sie leere Gebinde, Reinigungstü-
und sich oder andere verletzen. cher und Pflegemittel umweltgerecht.
Lassen Sie Servicearbeiten immer in einer Beachten Sie die Gebrauchsanweisung von
qualifizierten Fachwerkstatt durchführen. Pflegemitteln.
Lassen Sie den Motor im Stand nicht länger
G WARNUNG als notwendig laufen.
Wenn Sie die vorgeschriebenen Service-/
Wie jedes technische Gerät benötigt das
Wartungsarbeiten oder erforderliche Repara-
Motorsystem Pflege und Wartung.
turen nicht durchführen lassen, kann es zu
Funktionsstörungen oder Systemausfällen Der Umfang und die Häufigkeit der Wartungs-
kommen. Es besteht Unfallgefahr! arbeiten richten sich in erster Linie nach
Lassen Sie vorgeschriebene Service‑/ War- Rden oft stark unterschiedlichen Betriebs-
tungsarbeiten sowie erforderliche Reparatu- bedingungen
ren stets in einer qualifizierten Fachwerkstatt Rden verwendeten Betriebsstoffen.
durchführen.
i Alle Wartungsintervalle und -arbeiten
beziehen sich auf Mercedes-Benz Original-
G WARNUNG Teile. Weiterhin beziehen sie sich auf die
Wenn der Motor während der Wartungs‑ oder von Mercedes-Benz ausdrücklich für den
Reparaturarbeiten ungewollt anläuft, können Motor frei gegebenen Zubehörteilen und
Gliedmaßen gequetscht oder eingeklemmt Betriebsstoffe.
werden. Es besteht Verletzungsgefahr!
Für die Ausführung von Prüf- und Wartungs-
Sichern Sie den Motor stets gegen unbeab-
arbeiten werden spezielle Fachkenntnisse
sichtigtes Anlaufen, bevor Sie Wartungs‑ oder
vorausgesetzt, die im Rahmen dieser
Reparaturarbeiten durchführen.
Betriebsanleitung nicht vermittelt werden
können. Lassen Sie diese Arbeiten und War-
G Warnung tungsarbeiten immer von einer qualifizierten
Im Motorraum vergessene Lappen oder Fachwerkstatt durchführen.
andere brennbare Materialien können sich an
Im Wartungsheft sind die jeweils durchge-
heißen Teilen des Motors oder der Abgasan-
führten Arbeiten zu bestätigen. Dieser Nach-
lage entzünden. Es besteht Brandgefahr! Stel-
weis einer regelmäßigen Wartung ist für even-
len Sie sicher, dass sich nach der Durchfüh-
Betriebsstoffe 49

tuelle Sachmängelansprüche unbedingt Betriebsstoffe sind


erforderlich. RKraftstoffe, z. B. Diesel
Handlungsanweisungen und wichtige sicher- RSchmierstoffe, z. B. Motor-, Getriebeöle,
heitsrelevante Informationen zur Durchfüh- Fette
rung der Wartungsarbeiten finden Sie im
RKühlmittel, Frostschutzmittel
Werkstatt-Informations-System (WIS) im
RAdBlue®/DEF, Reduktionsmittel des
Internet. Stellen Sie sicher, dass Sie Zugang
zu diesen Informationen haben, wenn Sie Abgasnachbehandlungssystems
Wartungsarbeiten selbst durchführen. Infor- Frei gegebene Betriebsstoffe erfüllen die
mationen zu WIS (Y Seite 10). höchsten Qualitätsanforderungen und sind in
Beachten Sie auch die Wartungsvorschriften den Mercedes-Benz Betriebsstoffvorschrif-
für Sonderzubehör. ten dokumentiert. Verwenden Sie deshalb für
Beachten Sie bei Arbeiten am Fahrzeug die Ihr Motorsystem nur frei gegebene Betriebs-

Wartung
Sicherheitsvorschriften wie z .B. Betriebsan- stoffe. Informationen zu frei gegebenen
leitungen, Gefahrstoffverordnungen, Betriebsstoffen erhalten Sie in jedem MTU
Umweltschutz-, Arbeitsschutz- und Unfallver- oder MTU autorisierten Mercedes-Benz Ser-
hütungsvorschriften. vicestützpunkt (Y Seite 10).
Sie erkennen die von Mercedes-Benz frei
gegebenen Betriebsstoffe an folgender Auf-
Betriebsstoffe schrift auf der Gebindebezeichnung:
RMB-Freigabe (z. B. MB-Freigabe 228.51)
Wichtige Sicherheitshinweise
oder
G WARNUNG RMB-Approval (z. B. MB-Approval 228.51)
Betriebsstoffe können giftig und gesundheits- Andere Kennzeichnungen und Empfehlun-
schädlich sein. Es besteht Verletzungsgefahr! gen, die auf ein Qualitätsniveau oder eine
Beachten Sie bei der Verwendung, Lagerung Spezifikation hinweisen, sind nicht zwingend
und Entsorgung von Betriebsstoffen die Auf- von Mercedes-Benz frei gegeben. Weitere
drucke auf den jeweiligen Originalbehältern. Informationen erhalten Sie in jedem MTU
Bewahren Sie Betriebsstoffe stets im ver- oder MTU autorisierten Mercedes-Benz Ser-
schlossenen Originalbehälter auf. Halten Sie vicestützpunkt (Y Seite 10).
Kinder stets von Betriebsstoffen fern.
i Informationen zu Betriebsstoffen, die von
! Für frei gegebene Betriebsstoffe sind Mercedes-Benz geprüft und für Ihr Motor-
keine Additive erforderlich oder zulässig, system frei gegeben sind, erhalten Sie in
ausgenommen frei gegebene Kraftstoff- den Mercedes-Benz Betriebsstoffvorschrif-
Additive. Additive können zu Schäden an ten im Internet unter: http://
den Aggregaten führen. Mischen Sie des- bevo.mercedes-benz.com/
halb den Betriebsstoffen keine Additive bei. i Die Spezifikation und Verfügbarkeit von
Die Anwendung von Additiven liegt in Ihrer Schmierstoffen kann sich ändern. Einzelne
Verantwortung. Schmierstoffe sind teilweise nicht mehr
H Umwelthinweis verfügbar, besonders für ältere Motoren.
Auskunft erteilt Ihnen jeder MTU oder MTU
Entsorgen Sie Betriebsstoffe umweltgerecht!
autorisierter Mercedes-Benz Servicestütz-
punkt (Y Seite 10).

Z
50 Betriebsstoffe

Motoröle sen die Wartungsintervalle entsprechend


angepasst werden.
Hinweise zu Motorölen
! Wenn die SAE-Klasse (Viskosität) des ein-
! Motoröle einer anderen als in dieser gefüllten Motoröls nicht für anhaltend tiefe
Betriebsanleitung vorgeschriebenen Quali- Außentemperaturen unter -20 † geeignet
tätsstufe sind nicht zulässig. ist, kann dies zu Motorschäden führen.
Verwenden Sie nur Motoröle, die den Die Temperaturangaben der SAE-Klasse
Mercedes-Benz Betriebsstoffvorschriften beziehen sich immer auf Frischöle. Im Fahr-
nach Blatt-Nr. 228.51, 228.31, 228.5 oder betrieb altert Motoröl durch Ruß- und Kraft-
228.3 entsprechen. stoffrückstände. Dadurch verschlechtern
Motoröle nach Blatt-Nr. 228.51 und 228.5 sich besonders bei niedrigen Außentempe-
haben einen höheren Qualitätsstandard und raturen die Eigenschaften des Motoröls
wirken sich günstig aus auf deutlich.
Wartung

Rdie Länge des Ölwechselintervalls Mercedes-Benz empfiehlt Ihnen dringend,


bei Außentemperaturen unter -20 †
Rden Verschleiß des Motors Motoröle der SAE-Klasse 5W-30 oder
Rden Kraftstoffverbrauch 0W-30 zu verwenden.
Rdie Abgasemissionen Verwenden Sie nur Ganzjahresöle.
i Auf dem Ölgebinde finden Sie die Quali-
tätsstufe, z. B. Blatt-Nr. 228.51, und die
Viskosität, z. B. SAE-Klasse 5W-30.
Vor der Auslieferung wird ein Motoröl in einer
SAE-Klasse 5W-30 eingefüllt (Y Seite 30).
Überprüfen Sie regelmäßig die Fahrzeugag-
gregate auf Dichtheit. Wenn Sie einen Flüs-
sigkeitsverlust feststellen, z. B. Ölflecken auf
der Abstellfläche, lassen Sie die Ursache
umgehend in einer qualifizierten Fachwerk-
statt beheben. Motoröle SAE-Klassen (Viskosität)
Ölwechselintervalle sind abhängig von
Anwendungsbereiche
Rden Einsatzbedingungen des Fahrzeugs
Mehrbereichsmotoröle nach Blatt-
Rder Qualität des eingefüllten Motoröls
Nr. 228.51, 228.31, 228.5 oder 228.3 kön-
nen Sie ganzjährig verwenden. Das maximale Ölwechselintervall wird nur mit
Motorölen einer besonders hohen Qualitäts-
Ölwechsel stufe erreicht, nach Blatt-Nr. 228.51 und
228.5 der Mercedes-Benz Betriebsstoffvor-
! Wenn Sie Motoröle mit unterschiedlichen schriften. Die Einstufung der Ölwechselinter-
Qualitäten mischen, verkürzen sich die valle ist im Wartungsheft festgelegt.
Intervalle für den Ölwechsel gegenüber
Motorölen mit gleicher Qualität. Motoröl ein-/nachfüllen
Mischen Sie daher nur in Ausnahmefällen
Motoröle mit unterschiedlichen Qualitäten.
! Bei zu viel eingefülltem Öl besteht die
Gefahr eines Katalysator- oder Motorscha-
Um Schäden am Motor zu vermeiden, müs-
dens. Lassen Sie zu viel eingefülltes Öl
absaugen.
Betriebsstoffe 51

Mercedes-Benz empfiehlt Ihnen zum Nach- G WARNUNG


füllen nur Motoröle der gleichen Qualitäts- Wenn Frostschutzmittel auf heiße Bauteile im
stufe und SAE-Klasse zu verwenden, die beim Motorraum gelangt, kann es sich entzünden.
letzten Ölwechsel eingefüllt wurden. Es besteht Brand‑ und Verletzungsgefahr!
Prüfen Sie den Ölstand, bevor Sie das Motoröl Lassen Sie den Motor abkühlen, bevor Sie
nachfüllen (Y Seite 30). Frostschutzmittel nachfüllen. Stellen Sie
sicher, dass kein Frostschutzmittel neben die
Mischbarkeit von Motorölen Einfüllöffnung gelangt. Reinigen Sie mit Frost-
Wenn Sie Motoröle mischen, vermindern sich schutzmittel verschmutzte Bauteile gründ-
die Vorteile hochwertiger Motoröle. lich, bevor Sie den Motor starten.
Motoröle werden unterschieden nach Im Werk wird ein Kühlmittel eingefüllt, das
RMotorölmarke den Frostschutz, den Korrosionsschutz und

Wartung
RQualitätsstufe (Blatt-Nr.) weitere wichtige Schutzwirkungen sicher-
RSAE-Klasse (Viskosität) stellt.
Wenn im Ausnahmefall das im Motor einge- Das Kühlmittel ist eine Mischung aus Wasser
füllte Motoröl nicht verfügbar ist, füllen Sie und Korrosions-/Frostschutzmittel.
ein anderes mineralisches oder syntheti- Das Korrosions-/Frostschutzmittel im Kühl-
sches Motoröl nach. Achten Sie darauf, dass mittel besitzt folgende Eigenschaften:
dieses für Mercedes-Benz frei gegeben ist. RWärmetransfer
Beachten Sie Folgendes: Wenn Sie ein RKorrosionsschutz
Motoröl mit geringerer Qualität nachfüllen, ist RKavitationsschutz (Schutz vor Lochfraß)
das Wartungsintervall entsprechend der
RFrostschutz
geringeren Qualität (Blatt-Nr.) anzuwenden.
Das Wartungsintervall wird reduziert. Wenn RErhöhung des Siedepunkts

Sie ein Motoröl mit höherer Qualität nachfül- Lassen Sie das Kühlmittel ganzjährig im
len, bleibt das Wartungsintervall bestehen. Motorkühlsystem — auch in Ländern mit
Beachten Sie die Angaben im Wartungsheft. hohen Außentemperaturen.
Prüfen Sie die Korrosions-/Frostschutzmit-
tel-Konzentration im Kühlmittel halbjährlich.
Kühlmittel Erneuern Sie das Kühlmittel in dem im War-
tungsheft angegebenen Intervall.
G WARNUNG
Verwenden Sie nur frei gegebene Korrosi-
Das Motorkühlsystem steht unter Druck, ins-
ons-/Frostschutzmittel nach Blatt-Nr. 325.5
besondere bei warmem Motor. Wenn Sie den
und 326.5. Dadurch vermeiden Sie Schäden
Verschlussdeckel öffnen, können Sie sich
am Motorkühlsystem und Motor.
durch herausspritzendes heißes Kühlmittel
verbrühen. Es besteht Verletzungsgefahr! Wenn Sie das Kühlmittel erneuern, achten Sie
darauf, dass im Kühlmittel 50 Vol.-% Korrosi-
Lassen Sie den Motor abkühlen, bevor Sie den
ons-/Frostschutzmittel enthalten sind. Das
Verschlussdeckel öffnen. Tragen Sie beim
entspricht einem Frostschutz bis Ò37 †.
Öffnen Handschuhe und Schutzbrille. Öffnen
Sie den Verschlussdeckel langsam um eine Überschreiten Sie nicht einen Anteil von
halbe Drehung, um den Druck abzulassen. 55 Vol.-% (Frostschutz bis etwa Ò45 †). Sonst
verschlechtern sich die Wärmeabfuhr und der
Frostschutz.

Z
52 Betriebsstoffe

Füllen Sie bei Kühlmittelverlust nicht nur Was- RWenn Kraftstoff verschluckt wurde, neh-
ser nach, sondern anteilig auch ein frei gege- men Sie unverzüglich ärztliche Hilfe in
benes Korrosions-/Frostschutzmittel. Anspruch. Lösen Sie kein Erbrechen aus.
Das Wasser im Kühlmittel muss bestimmten RWechseln Sie mit Kraftstoff benetzte Klei-
Anforderungen genügen, die häufig von Trink- dung umgehend.
wasser erfüllt werden. Wenn die Wasserqua-
lität nicht ausreichend ist, lassen Sie das ! Tanken Sie nur handelsüblichen, schwe-
Wasser aufbereiten. felfreien Dieselkraftstoff, der folgende Nor-
Beachten Sie die Mercedes-Benz Betriebs- men erfüllt:
stoffvorschrift nach Blatt-Nr. 310.1. REN 590 Stand ab 2010 ff. (max. 0,001
Mischungen mit anderen Korrosions-/Frost- Gew.-% Schwefel) (10 ppm) oder
schutzmitteln sind nicht zulässig. RASTM D975 (max. 0,0015 Gew.-%
Schwefel) (15 ppm).
Wartung

Folgende Kraftstoffarten sind nicht zuläs-


Dieselkraftstoffe
sig:
Wichtige Sicherheitshinweise RSchwefelhaltiger Kraftstoff über 0,005
Gew.-% Schwefel (50 ppm)
G WARNUNG
RMarine Diesel Fuel
Kraftstoffe sind leicht entzündlich. Bei
RFlugturbinenkraftstoff
unsachgemäßem Umgang mit Kraftstoff
besteht Brand‑ und Explosionsgefahr! RHeizöle

Vermeiden Sie unbedingt Feuer, offenes RFettsäuremethylester FAME (Bio-Diesel-


Licht, Rauchen und Funkenbildung. Schalten kraftstoff)
Sie vor dem Tanken den Motor und falls vor- Diese Kraftstoffarten fügen dem Motor und
handen die Zusatzheizung aus. dem Abgasnachbehandlungssystem irre-
versible Schäden zu und reduzieren die
G WARNUNG erwartete Lebensdauer erheblich.
Kraftstoffe sind giftig und gesundheitsschäd- ! Ein hoher Kraftstoffschwefelgehalt
lich. Es besteht Verletzungsgefahr! beschleunigt den Alterungsprozess des
Vermeiden Sie unbedingt, dass Kraftstoff mit Motoröls und kann den Motor und die
Haut, Augen oder Kleidung in Berührung Abgasanlage beschädigen.
kommt oder verschluckt wird. Atmen Sie
nicht die Kraftstoffdämpfe ein. Halten Sie Kin- Kraftstoffqualität
der von Kraftstoffen fern.
Wenn Sie oder andere Personen mit Kraftstoff i In einigen Ländern gibt es Dieselkraft-
in Berührung gekommen sind, beachten Sie
stoffe mit unterschiedlichem Kraftstoff-
Folgendes:
Schwefelgehalt. Dieselkraftstoffe mit nied-
rigerem Kraftstoff-Schwefelgehalt werden
RSpülen Sie Kraftstoff auf der Haut umge- in einigen Ländern unter der Bezeichnung
hend mit Wasser und Seife ab. „Euro-Diesel“ verkauft.
RWenn Sie Kraftstoff in die Augen bekom-
Informationen über aktuelle länderspezifi-
men haben, spülen Sie die Augen umge- sche Kraftstoffschwefelgehalte erhalten Sie
hend gründlich mit klarem Wasser aus. in jedem MTU oder MTU autorisierten
Nehmen Sie unverzüglich ärztliche Hilfe in Mercedes-Benz Servicestützpunkt
Anspruch. (Y Seite 10).
Betriebsstoffe 53

Wassergehalt Kraftstoff-Additive
Der maximal zulässige Wassergehalt an der ! Mischen Sie dem Dieselkraftstoff zur Ver-
Übergabeverbindung Fahrzeug-Motor darf besserung des Fließverhaltens kein Benzin
nicht größer als 200 mg/kg sein. Ist der Was- oder Petroleum bei. Benzin oder Petroleum
sergehalt höher, muss ein zusätzlicher Was- verschlechtert die Schmierfähigkeit des
serabscheider am Fahrgestell eingebaut wer- Dieselkraftstoffs. Dies kann zu Schäden
den. z. B. am Einspritzsystem führen.
Wenn der Motor bei erhöhten Schmutz- oder
Für tiefere Temperaturen kann der Motor mit
Wasseranteilen betrieben wird, muss ein
einer Kraftstoff-Vorwärmanlage ausgerüstet
zusätzlicher Kraftstoff-Vorfilter mit Wasser-
werden. Diese verbessert das Fließverhalten
abscheider am Fahrgestell eingebaut werden.
des Dieselkraftstoffs entsprechend der
installierten Heizleistung.
Dieselkraftstoffe bei niedrigen Tempe-

Wartung
raturen Kraftstoff-Additive zur Verbesserung des
Fließverhaltens sind Fließverbesserer.
G WARNUNG Mischen Sie Winter-Dieselkraftstoffen mit
Wenn Sie Teile der Kraftstoffanlage erwär- −22 † -Garantie keinen Fließverbesserer bei.
men, z. B. mit einer Heißluftpistole oder offe- Das Kältefließverhalten des Kraftstoffs kann
nem Licht, können diese Teile beschädigt sich durch Fließverbesserer verschlechtern.
werden. Dadurch kann Kraftstoff austreten
und sich entzünden. Je nach Art der Beschä-
digung kann der Kraftstoff auch erst bei lau- AdBlue®/DEF
fendem Motor austreten. Es besteht Brand‑
und Explosionsgefahr! Wichtige Sicherheitshinweise
Erwärmen Sie niemals Teile der Kraftstoffan- G WARNUNG
lage. Wenden Sie sich an eine qualifizierte
AdBlue®/DEF darf nicht mit Haut, Augen oder
Fachwerkstatt, um die Störung beheben zu
Bekleidung in Berührung kommen.
lassen.
RWenn Sie AdBlue®/DEF in die Augen oder
Das Fließvermögen des Dieselkraftstoffs auf die Haut bekommen haben, spülen Sie
kann bei tiefen Außentemperaturen infolge sie sofort gründlich mit klarem Wasser aus.
von Paraffinausscheidung nicht ausreichend RWenn AdBlue®/DEF verschluckt wurde,
sein. spülen Sie sofort den Mund mit viel klarem
Um Betriebsstörungen zu vermeiden, werden Wasser aus und trinken Sie reichlich Was-
in den Wintermonaten Dieselkraftstoffe mit ser.
besserem Fließverhalten angeboten. RWechseln Sie mit AdBlue®/DEF ver-
Winter-Dieselkraftstoffe sind in der Bundes- schmutzte Kleidung sofort.
republik Deutschland und in anderen mittel- RWenn allergische Reaktionen auftreten,
europäischen Ländern bis zu Außentempera- suchen Sie sofort einen Arzt auf.
turen von −22 † betriebssicher. Winter-Die-
selkraftstoff können Sie in den meisten Fällen Halten Sie AdBlue®/DEF von Kindern fern.
bei den landesüblichen Außentemperaturen
störungsfrei verwenden. ! Verwenden Sie ausschließlich
AdBlue®/DEF nach
DIN 70070/ISO 22241. Verwenden Sie
keine Additive.

Z
54 Betriebsstoffe

Wenn AdBlue®/DEF beim Tanken mit RWenn Sie AdBlue®/DEF verschluckt


lackierten Oberflächen oder Aluminiumo- haben, sofort den Mund mit Wasser aus-
berflächen in Kontakt kommt, spülen Sie spülen und reichlich Wasser trinken. Neh-
die betroffenen Flächen sofort mit viel Was- men Sie unverzüglich ärztliche Hilfe in
ser ab. Anspruch.
RWechseln Sie mit AdBlue®/DEF ver-
Alternativ zu „AdBlue®“ werden auch die
Begriffe „Urea“ oder „DEF“ (Diesel Exhaust schmutzte Kleidung sofort.
Fluid) verwendet.
Wenn der AdBlue®/DEF Behälter mit Hohe Außentemperaturen
AdBlue®/DEF gefüllt ist, kann es beim Auf- G WARNUNG
drehen des Behälterdeckels zu einem Druck-
Wenn Sie den AdBlue®/DEF Behälterdeckel
ausgleich kommen. Dabei kann
bei hohen Temperaturen öffnen, können
AdBlue®/DEF austreten. Drehen Sie daher
Wartung

Ammoniakdämpfe austreten.
vorsichtig den Behälterdeckel vom AdBlue®/
Ammoniakdämpfe haben einen stechenden
DEF Behälter auf. Wenn AdBlue®/DEF aus- Geruch und reizen vor allem
tritt, waschen Sie die Stelle sofort mit viel
Wasser ab. RHaut
RSchleimhäute
Wenn Sie den AdBlue®/DEF Behälter öffnen,
kann in geringen Mengen Ammoniakdampf RAugen
austreten. Dadurch kann es zu einem Brennen der
Ammoniakdämpfe haben einen stechenden Augen, der Nase und des Rachens sowie zu
Geruch und reizen vor allem Hustenreiz und tränenden Augen kommen.
RHaut Atmen Sie austretende Ammoniakdämpfe
nicht ein.
RSchleimhäute
RAugen
Wenn sich AdBlue®/DEF längere Zeit auf
Dadurch kann es zu einem Brennen der über 50 † erwärmt, z. B. durch direkte Son-
Augen, der Nase und des Rachens sowie zu neneinstrahlung, kann sich AdBlue®/DEF
Hustenreiz und tränenden Augen kommen. zersetzen. Dabei entstehen Ammoniak-
Atmen Sie austretende Ammoniakdämpfe Dämpfe.
nicht ein. Befüllen Sie den AdBlue®/DEF
Behälter nur in gut belüfteten Bereichen. Niedrige Außentemperaturen
AdBlue®/DEF sollte nicht mit Haut, Augen AdBlue®/DEF gefriert bei einer Temperatur
oder Kleidung in Berührung kommen oder von etwa −11 † .
verschluckt werden. Halten Sie AdBlue® von Abhängig von der Ausstattung und dem
Kindern fern.
Bestimmungsland kann das AdBlue®/DEF
Wenn Sie mit AdBlue®/DEF in Berührung Versorgungssystem des Fahrzeugs beheizt
gekommen sind, beachten Sie folgendes: werden (siehe Betriebsanleitung des Fahr-
RWaschen Sie AdBlue®/DEF von der Haut zeugs). Dadurch ist der Winterbetrieb unter
sofort mit Wasser und Seife ab. −11 † sichergestellt.
RWenn Sie AdBlue®/DEF in die Augen
bekommen haben, spülen Sie die Augen Additive, Leitungswasser
sofort, gründlich mit klarem Wasser aus. ! Mischen Sie AdBlue®/DEF keine Additive
Nehmen Sie unverzüglich ärztliche Hilfe in bei. Verdünnen Sie AdBlue®/DEF nicht mit
Anspruch.
Reinigung und Pflege 55

Leitungswasser. Dadurch kann das Abgas- Um Funktionsstörungen am Abgasnachbe-


nachbehandlungssystem zerstört werden. handlungssystem zu vermeiden, achten Sie
stets auf die Reinheit von AdBlue®/DEF.
Lagerung Wenn Sie AdBlue®/DEF aus dem Behälter
! Behälter aus folgenden Materialien sind abpumpen, z.B. bei einer Reparatur, füllen Sie
nicht zur Lagerung von AdBlue®/DEF dieses nicht wieder in den Behälter ein. Sonst
geeignet: ist die Reinheit der Flüssigkeit nicht mehr
gewährleistet.
RAluminium
RKupfer
Rkupferhaltige Legierungen Reinigung und Pflege
Runlegierter Stahl Pflegehinweise
Rverzinkter Stahl

Wartung
Sie erhalten den Wert Ihres Motors durch
Bei der Lagerung in solchen Behältern kön- regelmäßige Pflege.
nen sich Bestandteile dieser Metalle ablö-
sen und das Abgasnachbehandlungssys- Mercedes-Benz empfiehlt Ihnen, nur Pflege-
tem zerstören. mittel zu verwenden, die für Mercedes-Benz
frei gegeben sind. Diese Pflegemittel erhalten
Verwenden Sie zur Lagerung von AdBlue® nur Sie in jedem MTU oder MTU autorisierten
Behälter aus folgenden Materialien Mercedes-Benz Servicestützpunkt
RCr‑Ni-Stahl nach DIN EN 10 088-1/2/3 (Y Seite 10).
RMo‑Cr‑Ni-Stahl nach
DIN EN 10 088-1/2/3
Hochdruckreinigung
RPolypropylen
RPolyethylen H Umwelthinweis
Reinigen Sie Ihr Fahrzeug nur auf einem dafür
Entsorgung vorgesehenen Waschplatz. Entsorgen Sie
leere Gebinde und gebrauchte Reinigungsma-
H Umwelthinweis terialien umweltgerecht.
Entsorgen Sie AdBlue®/DEF umweltgerecht!
! Bei der Reinigung niemals den Wasser-
Beachten Sie bei der Entsorgung von strahl in das Abgasrohr lenken. Sonst kann
AdBlue®/DEF länderspezifische Gesetze und das System beschädigt werden.
Vorschriften.
! Halten Sie bei der Hochdruckreinigung
einen Mindestabstand zwischen der Hoch-
Reinheit druckdüse und den Motorteilen ein. Sonst
! Verunreinigungen von AdBlue®/DEF, z.B. könnten Motorteile beschädigt werden.
durch andere Betriebsstoffe, Reinigungs- Beachten Sie die folgenden Mindestab-
mittel oder Staub, führen zu stände:
Rerhöhten Emissionswerten RRundstrahldüsen etwa 70 cm
RKatalysatorschäden R25°-Flachstrahldüsen etwa 30 cm
RMotorschäden RDreckfräsen etwa 30 cm
RFunktionsstörungen am Abgasnachbe-
handlungssystem.

Z
56 Reinigung und Pflege

! Bewegen Sie während der Reinigung stän-


dig den Wasserstrahl. Dadurch vermeiden
Sie Beschädigungen.
Richten Sie den Wasserstrahl nicht auf
Relektrische Bauteile
RSteckverbindungen
RDichtungen
RSchläuche

Motorwäsche
! Beachten Sie die folgenden Hinweise bei
Wartung

der Motorwäsche. Dadurch vermeiden Sie


Störungen und Schäden am Motor.
RRichten Sie bei Hochdruck- oder Dampf-
strahlreinigern den Wasserstrahl nicht
direkt auf elektrische Bauteile und elek-
trische Leitungsenden.
RAchten Sie darauf, dass kein Wasser in
die Ansaug-, Be- und Entlüftungsöffnun-
gen eintritt.
RKonservieren Sie nach der Motorwäsche
den Motor. Schützen Sie dabei den Rie-
mentrieb vor Konservierungsmitteln.
RVerwenden Sie nur Wachskonservie-
rungsmittel für Motoren nach Blatt-
Nr. 385.4 der Mercedes-Benz Betriebs-
stoff-Vorschriften.
Beachten Sie zusätzlich die Hinweise im
Abschnitt „Hochdruckreinigung“ (Y Seite 55).
57

Allgemeine Hinweise .......................... 58


Stilllegung bis 6 Monate ..................... 58
Stilllegung länger als 6 Monate ......... 58

Stilllegung
58 Stilllegung länger als 6 Monate

Allgemeine Hinweise RAdBlue®/DEF Behälter ganz auffüllen,


damit AdBlue®/DEF nicht auskristallisie-
Bei der Stilllegung des Motors/Fahrzeugs ren kann.
sind besondere Maßnahmen erforderlich. RWasserabscheider der Kraftstoffanlage
Hinweis zu Batterien: Wenn Sie den Motor/ entwässern.
das Fahrzeug länger als 3 Wochen stilllegen, Maßnahmen vor der Wiederinbetrieb-
klemmen Sie die Minusklemme an der Batte- nahme
rie ab. Sie vermeiden dadurch eine Entladung RBatterie einbauen und anschließen.
durch Ruhestromverbraucher.
RElektrische Anlage auf Funktion prüfen.
Wird der Motor/das Fahrzeug für längere Zeit
RKabel, Schläuche und Leitungen auf Risse
stillgelegt, die Batterien ausbauen und in
einem trockenen und gut belüfteten Raum und Dichtheit prüfen.
aufbewahren. RÖlstand im Motor prüfen.

Laden Sie die Batterien spätestens alle RÖlstand in Lenkung und hydrostatischem
3 Monate nach. Lüfter-Antrieb prüfen.
Stilllegung

Achten Sie beim Nachladen auf gute Belüf- RKühlmittelstand prüfen und gegebenenfalls
tung. Vor und nach dem Laden den Flüssig- richtigstellen.
keitsstand in den Batterien prüfen und gege- RAdBlue®/DEF Füllstand prüfen.
benenfalls richtigstellen. Weitere Informatio- RKraftstoff-Füllstand prüfen.
nen (Y Seite 45). RMotor starten und bei mittlerer Drehzahl
bis zur Betriebstemperatur (Kühlmitteltem-
peratur) laufen lassen. Dabei Anzeigen für
Stilllegung bis 6 Monate
Öldruck Kühlmitteltemperatur und Öltem-
peratur beobachten.
Motor/Fahrzeug bei der Stilllegung in einem
RFahrzeuge mit Zusatzheizung: Zusatzhei-
überdachten, trockenen, gut durchgelüfteten
Raum abstellen. Die Raumtemperatur sollte zung einschalten und Funktion prüfen.
dabei nicht unter -10 † absinken. RFunktion der Lenkung und Bremsen prüfen.

Maßnahmen vor der Stilllegung RWartung auf Fälligkeit überprüfen und


gegebenenfalls Wartung durchführen.
RMotor/Fahrzeug gründlich reinigen.
RRoststellen am Motor beseitigen.
RWenn der Ölwechsel vor mehr als Stilllegung länger als 6 Monate
20000 km (oder etwa
300 Betriebsstunden) durchgeführt wurde, Bei einer Stilllegung länger als 6 Monate sind
Motoröl und Ölfilter wechseln. weitere Maßnahmen erforderlich. Für Details
Wenn das Öl älter als 12 Monate ist, wenden sie sich an Ihren MTU oder MTU auto-
Motoröl und Ölfilter ebenfalls wechseln. risierten Mercedes-Benz Servicestützpunkt
RKühlmittelstand prüfen und richtigstellen (Y Seite 10).
oder Kühlmittel erneuern.
RKorrosions-/Frostschutzanteil im Kühlmit-
tel prüfen und richtigstellen.
59

Wichtige Sicherheitshinweise ........... 60


Kraftstoffanlage entlüften und ent-
wässern ............................................... 61
Elektrische Sicherungen .................... 63
Fremdstart ........................................... 63
Was tun wenn ... .................................. 66

Störungssuche
60 Wichtige Sicherheitshinweise

Wichtige Sicherheitshinweise Beachten Sie bei Arbeiten auf öffentlichen


Straßen die Verkehrssituation und sichern
G WARNUNG Sie den Standplatz entsprechend ab.
Wenn Sie die vorgeschriebenen Service-/ Neben der sorgfältigen Bedienung und War-
Wartungsarbeiten oder erforderliche Repara- tung des Motors ist es wichtig, dass Störun-
turen nicht durchführen lassen, kann es zu gen rechtzeitig behoben werden.
Funktionsstörungen oder Systemausfällen Einen Teil der Störungen können Sie selbst
Störungssuche

kommen. Es besteht Unfallgefahr! beheben (Y Seite 36), (Y Seite 66).


Lassen Sie vorgeschriebene Service‑/ War- Lassen Sie Störungen, die Sie nicht selbst
tungsarbeiten sowie erforderliche Reparatu- beheben können, von einer qualifizierten
ren stets in einer qualifizierten Fachwerkstatt Fachwerkstatt beheben.
durchführen.

G WARNUNG Taste externer Motorstart-Motor-


Im Motorraum sind Komponenten, die sich
stopp
bewegen. Bestimmte Komponenten können
auch bei ausgeschalteter Zündung weiterlau-
fen oder unvermittelt wieder anlaufen, z. B.
der Lüfter des Kühlers. Es besteht Verlet-
zungsgefahr!
Wenn Sie Tätigkeiten im Motorraum durch-
führen müssen,
Rschalten Sie die Zündung aus
Rfassen Sie niemals in den Gefahrenbereich
sich bewegender Bauteile, z. B. den Dreh-
bereich des Lüfters Sie können den Motor mit der Taste externer
Rnehmen Sie Schmuck und Uhren ab Motorstart-Motorstopp starten und abstel-
Rhalten Sie z. B. Kleidungsstücke und Haare len.
von den beweglichen Teilen fern. Vor dem Starten des Motors

G WARNUNG
X Zündschloss in Fahrstellung schalten.
Bestimmte Bauteile am Motor können sehr
X Getriebe in Neutralstellung schalten.
heiß sein. Bei Tätigkeiten am Motor besteht X Fahrzeug gegen Wegrollen sichern.
Verletzungsgefahr! X Nebenabtrieb ausschalten.
Lassen Sie nach Möglichkeit den Motor Motor starten
abkühlen und berühren Sie nur die im Folgen-
den beschriebenen Bauteile.
X So lange auf die Taste externer Motorstart-
Motorstopp : drücken, bis der Motor
Beachten Sie bei Arbeiten am Fahrzeug die anspringt.
Sicherheitsvorschriften, wie z. B. Betriebsan- Motor starten und Drehzahl erhöhen
weisungen, Gefahrstoffverordnungen,
Umweltschutz-, Arbeitsschutz- und Unfallver-
X So lange die Taste externer Motorstart-
hütungsvorschriften. Motorstopp : gedrückt halten, bis die
gewünschte Motordrehzahl erreicht ist.
Der Motor startet und läuft mit Leerlauf-
drehzahl.
Kraftstoffanlage entlüften und entwässern 61

Nach etwa 3 Sekunden erhöht sich die ter mit Wasserabscheider, bevor der
Drehzahl. Nach dem Loslassen der Taste motorseitige Kraftstoffkreislauf mit der
externer Motorstart-Motorstopp : läuft Handförderpumpe am Hauptfilter entlüftet
der Motor mit der momentan eingestellten wird. Nutzen Sie hierzu die am Kraftstoff-
Drehzahl. Vorfilter integrierte Handpumpe.
Die Motordrehzahl kann bis zur Abregel-
Drehzahl erhöht werden.
Kraftstoffanlage ohne Kraftstoff-Vor-

Störungssuche
X Wenn der Motor nicht sofort anspringt:
Startvorgang nach maximal 30 Sekunden filter am Fahrgestellrahmen entlüften
unterbrechen. Entlüften Sie die Kraftstoffanlage mit der
X Schlüssel im Zündschloss bis zum Handpumpe am Motor.
Anschlag auf Schlüsselstellung g zurück-
drehen. ! Entlüften Sie nicht mit mehreren Start-
vorgängen die Kraftstoffanlage. Sonst kön-
X Startvorgang nach etwa 1 Minute Wartezeit
nen Sie den Starter beschädigen.
wiederholen.
X Wenn der Motor nicht anspringt: Ursache
X Zündschloss in Fahrstellung schalten.
für schlechtes Startverhalten beheben X Getriebe in Neutralstellung schalten.
(Y Seite 66). X Tankdeckel des Kraftstoffbehälters aufdre-
X Direkt nach dem Starten des Motors die hen.
Öldruckanzeige beobachten.
Motor abstellen
X Erneut auf die Taste externer Motorstart-
Motorstopp : drücken.
i Wenn Sie den Motor abstellen, erfolgt
gegebenenfalls ein Systemnachlauf. D.h. je
nach Einbaulage, Betriebszustand und
Umgebungstemperatur ist zur Sicherstel-
lung der Kühlung die AdBlue®/DEF Zirku-
lation erforderlich. Die AdBlue®/DEF För-
derpumpe wird dazu während dieses Zeit- X Griff der Handpumpe : am Hauptfilter
raums angesteuert. etwa 250‑mal innerhalb von etwa
3 Minuten oder, bis ein deutlicher Wider-
stand fühlbar ist, drücken.
Kraftstoffanlage entlüften und ent- X Innerhalb von etwa 5 Sekunden auf exter-
wässern nen Motorstart-Motorstopp drücken und
den Motor starten.
Die Entlüftung nach dem Betanken der zuvor X Wenn der Motor anspringt: Motor mit
leergefahrenen Kraftstoffanlage erfolgt erhöhter Motordrehzahl laufen lassen.
manuell mittels Handförderpumpe. X Wenn der Motor nicht anspringt: Vorgang
Entlüftung bei am Fahrgestell angebrachtem wiederholen.
beheitztem Kraftstoff-Vorfilter mit Wasserab- X Tankdeckel des Kraftstoffbehälters zudre-
scheider: hen.
X Entlüften Sie den am Fahrgestellrahmen
angebrachten beheizten Kraftstoff-Vorfil-

Z
62 Kraftstoffanlage entlüften und entwässern

XSchlüssel im Zündschloss in Startstellung Mit der Handpumpe des Kraftstoff-Vorfil-


drehen und halten. Dabei nicht das Fahr- ters am Fahrgestellrahmen entlüften
pedal niedertreten. X Tankdeckel des Kraftstoffbehälters aufdre-
i Der Startvorgang wird nach etwa hen.
40 Sekunden automatisch unterbrochen. X Auffanggefäß unter den Kraftstoff-Vorfil-
X Startvorgang nach etwa 1 Minute Wartezeit ter : stellen.
wiederholen. X Entlüftungsschraube A lösen.
Störungssuche

X Wenn der Motor regelmäßig zündet, Fahr- X Handpumpe ? so oft drücken, bis der
pedal mehrmals niedertreten. Kraftstoff blasenfrei an der Entlüftungs-
Die Kraftstoffanlage entlüftet sich vollstän- schraube A austritt.
dig. X Entlüftungsschraube A festdrehen.

i Wenn kein Kraftstoff im Kraftstoffbehäl-


ter war, drücken Sie die Handpumpe ?
Kraftstoffanlage mit Kraftstoff-Vorfil- erneut, bis ein deutlicher Widerstand fühl-
ter am Fahrgestellrahmen entlüften bar ist.
H Umwelthinweis i Entlüften Sie anschließend den motorsei-
Entsorgen Sie das Wasserkraftstoffgemisch tigen Kraftstoffkreislauf mit der Handför-
umweltgerecht. derpumpe am Hauptfilter wie im Abschnitt
„Kraftstoffanlage ohne Kraftstoff-Vorfilter
am Fahrgestellrahmen entlüften“ beschrie-
ben.

Kraftstofffilter entwässern

Kraftstoff-Vorfilter am Fahrgestellrahmen (Bei-


spiel)
Wenn sich Wasser im Schauglas = abgeson-
dert hat, entwässern Sie den Kraftstoff-Vor-
filter am Fahrgestellrahmen : vor dem Ent-
lüften. Entwässern Sie den Kraftstoff-Vorfilter
am Fahrgestellrahmen : regelmäßig. X Auffanggefäß unter die Ablassschraube :
stellen.
Kraftstoff-Vorfilter am Fahrgestellrah-
men entwässern X Ablassschraube : aufdrehen.
X Wasser-Kraftstoff-Gemisch auffangen und
X Auffanggefäß unter die Ablassschraube ;
ablassen, bis reiner Kraftstoff abfließt.
stellen.
X Ablassschraube : zudrehen.
X Ablassschraube ; aufdrehen.
X Auf die Handpumpe ? drücken und Was-
serkraftstoffgemisch auffangen.
X Ablassschraube ; zudrehen.
Fremdstart 63

Elektrische Sicherungen Schmelzsicherung prüfen und erset-


zen
Wichtige Sicherheitshinweise
X Sicherung mit der Zange aus dem Modul
G WARNUNG herausziehen und eine Sichtkontrolle
Wenn Sie eine defekte Sicherung manipulie- durchführen.
ren, überbrücken oder durch eine Sicherung X Wenn der Schmelzdraht durchgebrannt ist,
mit höherer Amperezahl ersetzen, können die defekte Sicherung durch Reservesicherung

Störungssuche
elektrischen Leitungen überlastet werden. ersetzen.
Dadurch kann es zu einem Brand kommen. Es X Verbraucher einschalten und Funktion prü-
besteht Unfall‑ und Verletzungsgefahr! fen.
Ersetzen Sie defekte Sicherungen stets durch
Wenn die Schmelzsicherung erneut durch-
spezifizierte neue Sicherungen mit der kor-
brennt, lassen Sie die elektrische Anlage in
rekten Amperezahl.
einer qualifizierten Fachwerkstatt überprü-
Die einzelnen Stromkreise sind durch fen.
Schmelzsicherungen oder Sicherungsauto-
maten abgesichert.
Fremdstart
Ersetzen Sie durchgebrannte Schmelzsiche-
rungen oder defekte Sicherungsautomaten Wichtige Sicherheitshinweise
durch gleichwertige Sicherungen, mit dem im
Sicherungsbelegungsplan empfohlenen G WARNUNG
Sicherungswert. Schmelzsicherungen mit Beachten Sie beim Umgang mit der Batterie
dem gleichen Sicherungswert haben die glei- Sicherheitshinweise und Schutzmaßnahmen.
che Farbe. Weitere Informationen erhalten Explosionsgefahr
Sie in jedem MTU oder MTU autorisierten
Mercedes-Benz Servicestützpunkt
(Y Seite 10).
Der Sicherungsbelegungsplan ist fahrzeug- Feuer, offenes Licht und
spezifisch und wird durch den Fahrzeugher- Rauchen sind im Umgang
steller zur Verfügung gestellt. mit der Batterie verboten.
Vermeiden Sie Funkenbil-
Wenn eine neu eingesetzte Sicherung wieder dung.
durchbrennt, lassen Sie die Ursache in einer
qualifizierten Fachwerkstatt feststellen und Batteriesäure ist ätzend.
beseitigen. Vermeiden Sie Berührun-
gen mit Haut, Augen oder
X Wenn ein Stromkreis ausfällt, den Verbrau-
Kleidung.
cher ausschalten und das Zündschloss in
Tragen Sie geeignete
Stellung 0 schalten.
Schutzkleidung, insbeson-
dere Handschuhe, Schürze
und Gesichtsschutz.
Spülen Sie Säurespritzer
sofort mit klarem Wasser
ab. Suchen Sie gegebenen-
falls einen Arzt auf.

Z
64 Fremdstart

Tragen Sie eine Schutz- Allgemeine Hinweise


brille.
Beachten Sie die Sicherheitshinweise und
Schutzmaßnahmen beim Umgang mit der
Halten Sie Kinder fern. Batterie.
Lassen Sie die Batterien nach der Starthilfe in
einer qualifizierten Werkstatt überprüfen.
X Sicherstellen, dass sich die Fahrzeuge
Störungssuche

Beachten Sie diese


Betriebsanleitung. nicht berühren.
X Feststellbremse anziehen.
X Alle elektrischen Verbraucher ausschalten.
X Schlüssel im Zündschloss in Stellung 0
! Beachten Sie die folgenden Hinweise.
Sonst können Sie die Batterien oder elek- drehen.
tronische Bauteile im Fahrzeug beschädi-
gen:
RVerwenden
Fahrzeuge ohne Fremdstartstütz-
Sie für die Starthilfe kein
punkt
Schnellladegerät.
RWenn Sie ein mobiles Ladegerät (Batte-
rien mit Netzteil) verwenden, ziehen Sie
vor der Starthilfe den Netzstecker.
RLassen Sie sich Starthilfe nur von Fahr-
zeugen mit einer 24‑V-Anlage geben.
RVerwenden Sie verpolungssichere Start-
hilfekabel mit einem Leitungsquerschnitt
von etwa 35 – 50 mm2 und isolierten Pol-
klemmen.
RWenn die Außentemperatur unter Ò10 †
gefallen ist, kann eine entladene Batterie Starthilfekabel anklemmen
gefrieren. Starten Sie in diesem Fall nicht
X Batteriekasten-Abdeckung abnehmen.
den Motor. Lassen Sie die Batterien erst
auftauen. X Pluspol-Klemme des Starthilfekabels
zuerst am Pluspol der Fremdbatterie und
! Schließen Sie die Minuspol-Klemme des dann am Pluspol q der Starterbatterie
Starthilfekabels nicht am Fahrgestellrah- anklemmen.
men an. Sonst können Motor- oder Getrie- X Minuspol-Klemme des Starthilfekabels
beteile beschädigt werden. zuerst am Minuspol der Fremdbatterie und
! Wenn Sie die Starthilfekabel abnehmen, dann am Minuspol ± der Starterbatterie
lassen Sie den Motor des Strom nehmen- anklemmen.
den Fahrzeugs mit Leerlaufdrehzahl laufen. X Beim helfenden Fahrzeug den Motor mit
Dadurch vermeiden Sie Schäden an der höherer Drehzahl laufen lassen.
Elektronik des Fahrzeugs. X Motor starten und mit Leerlaufdrehzahl lau-
fen lassen.
Fremdstart 65

Starthilfekabel abklemmen
X Minuspol-Klemmen des Starthilfekabels
zuerst von den Minuspolen abklemmen.
X Pluspol-Klemmen des Starthilfekabels von
den Pluspolen abnehmen.

Störungssuche

Z
66 Was tun wenn ...

Was tun wenn ...


Motorprobleme
G WARNUNG
Wenn Sie die vorgeschriebenen Service-/ Wartungsarbeiten oder erforderliche Reparaturen nicht
durchführen lassen, kann es zu Funktionsstörungen oder Systemausfällen kommen. Es besteht
Unfallgefahr!
Störungssuche

Lassen Sie vorgeschriebene Service‑/ Wartungsarbeiten sowie erforderliche Reparaturen stets in


einer qualifizierten Fachwerkstatt durchführen.

Neben der Bedienung und Wartung des Motors ist es wichtig, dass Störungen rechtzeitig
behoben werden. Einen Teil der Störungen können Sie selbst beheben.
Lassen Sie Störungen, die Sie nicht selbst beheben können, von einer qualifizierten Fach-
werkstatt beheben (Y Seite 10).
Problem Mögliche Ursachen/Folgen und M Lösungen
Starterritzel dreht sich Batterie ist ungenügend geladen.
nicht oder zu langsam. X Batterie laden.

Verbindungskabel zum Starter ist lose.


X Kabel an Klemme festziehen. Wenn nötig, neue Klemme anlö-
ten.

Masseverbindung zur Batterie ist lose.


X Kabel an Klemme festziehen. Wenn nötig, neue Klemme anlö-
ten.

Magnetschalter des Starters ist defekt oder Starter ist defekt.


X Durch qualifizierte Fachwerkstatt überprüfen lassen.

Motor startet nicht Kraftstoffbehälter ist leer.


oder bleibt gleich wie- X Kraftstoffbehälter auffüllen (Y Seite 43).
der stehen.
Kraftstofffilter ist verstopft.
X Filtereinsatz erneuern.

Kraftstoff-Vorfilter enthält Wasser.


X Kraftstoff-Vorfilter entwässern.

Kraftstoff-Vorfilter ist verstopft.


X Filtereinsatz erneuern.
Was tun wenn ... 67

Problem Mögliche Ursachen/Folgen und M Lösungen


Undichtheiten oder zu geringer Druck im Kraftstoff-Niederdruck-
kreislauf
X Dichtheitsprüfung (Sichtkontrolle) durchführen, gegebenenfalls
Dichtungen erneuern
X Kraftstoffdruck von qualifizierter Fachwerkstatt prüfen lassen.

Störungssuche
Dichtungen erneuern.

Der Motor springt bei Kraftstoff ist nicht kältefest.


tiefen Außentempera- Das Fließvermögen des Dieselkraftstoffs ist infolge von Paraffin-
turen nicht an. ausscheidung nicht ausreichend.
X Um die Störungen infolge Paraffinausscheidung zu beseitigen,
gesamte Kraftstoffanlage erwärmen, z. B. durch Abstellen des
Fahrzeugs in einer beheizten Halle.
X Winterkraftstoff tanken (Y Seite 53).

Motorölviskosität ist falsch.


X Motorölviskosität den Einsatzverhältnissen anpassen
(Y Seite 50).
X Wenn der Motor nach einem weiteren Startversuch nicht star-
tet, die Ursache von einer qualifizierten Fachwerkstatt beheben
lassen.

Motor stellt ungewollt Spannungsversorgung zu den Steuergeräten Motormanagement


ab. (MCM) und Abgasnachbehandlung (ACM) ist unterbrochen oder
es liegt ein Kurzschluss in Verkabelung vor.
X Elektrische Sicherungen überprüfen.
X Spannungsversorgung durch qualifizierte Fachwerkstatt über-
prüfen lassen.

Undichtheiten oder zu geringer Druck im Kraftstoff-Niederdruck-


kreislauf.
X Dichtheitsprüfung (Sichtkontrolle) durchführen.
X Kraftstoffdruck von qualifizierter Fachwerkstatt prüfen lassen.

Motor ist im Notlauf. Eine Datenflussunterbrechung der Steuergeräte liegt vor.


X Anschlussstecker an den Steuergeräten auf festen Sitz und Kor-
rosion prüfen.
X Fehlerspeicher der Steuergeräte auslesen.
X Durch qualifizierte Fachwerkstatt überprüfen lassen.

Z
68 Was tun wenn ...

Problem Mögliche Ursachen/Folgen und M Lösungen


Motor sägt, schüttelt Funktionsstörung in der Kraftstoffanlage liegt vor.
oder läuft unrund. X Dichtheitsprüfung (Sichtkontrolle) durchführen.
X Fehlerspeicher der Steuergeräte auslesen.
X Durch qualifizierte Fachwerkstatt überprüfen lassen.
Störungssuche

Schlechte Motorleis- Luftfilter ist verdreckt oder verstopft.


tung (Leistungsmangel) X Luftfiltereinsatz wechseln.
liegt vor.
Ladelufttemperatur ist zu hoch – Ladeluftkühler oder Wasserküh-
ler ist äußerlich verschmutzt.
X Ladeluftkühler und Wasserkühler äußerlich reinigen.

Kühlmitteltemperatur ist zu hoch.


X Temperatursensor prüfen, gegebenenfalls erneuern. Lüfter-
drehzahl kontrollieren.
X Thermostat prüfen, gegebenenfalls erneuern. Qualifizierte
Fachwerkstatt aufsuchen.

Störung an Kraftstoffanlage (verstopft, undicht)


X Sichtkontrolle auf Leckagen.
X Qualifizierte Fachwerkstatt aufsuchen.

Kraftstoffqualität unzureichend
X Vorgeschriebene Kraftstoffart und Kraftstoffqualität verwenden
(Y Seite 52).

Ladeluftsystem ist undicht, Schelle am Ladeluftschlauch ist lose


oder defekt
X Ladeluftsystem auf Dichtheit prüfen.
X Ladedrucksensor prüfen und gegebenenfalls erneuern.
X Qualifizierte Fachwerkstatt aufsuchen.

Betriebseinschränkung durch Emissionsrelevante Störung ist akti-


viert.
X Hinweise zu Warn- und Kontrolleuchten (Y Seite 18) beachten.

Zugkraftunterbrechung Erhöhter Spannungsabfall zu den Steuergeräten liegt vor (Kontakt


liegt vor. lose).
X Batterieklemmen der Batterie und Anschlussstecker an den
Steuergeräten auf festen Sitz und Korrosion prüfen.

Schlechte Motor- Die Ursache muss in einer qualifizierten Fachwerkstatt ermittelt


bremsleistung liegt vor. werden.
X Qualifizierte Fachwerkstatt aufsuchen.
Was tun wenn ... 69

Problem Mögliche Ursachen/Folgen und M Lösungen


Zu hoher Kraftstoffver- Die Ursache muss in einer qualifizierten Fachwerkstatt ermittelt
brauch liegt vor. werden.
X Qualifizierte Fachwerkstatt aufsuchen.

Motor wird zu heiß Zu wenig Kühlmittel ist in im Kühlsystem.


(nach Anzeige Kühlmit- X Kühlwasser nachfüllen und entlüften.

Störungssuche
teltemperatur).
Sensor oder Anzeige Kühlmitteltemperatur ist defekt.
X Sensor oder Anzeige erneuern.

Keilrippenriemen ist beschädigt.


X Keilrippenriemen erneuern.

Lüfter schaltet nicht korrekt zu.


X Qualifizierte Fachwerkstatt aufsuchen.

Wasserkühler ist innen verschmutzt, Wasserkühler ist außen stark


verschmutzt.
X Wasserkühler reinigen.

Thermostat ist defekt.


X Prüfen, gegebenenfalls erneuern.
X Qualifizierte Fachwerkstatt aufsuchen.

Kontrollleuchten leuch- Leuchten sind defekt oder elektrische Leitungen sind unterbro-
ten bei ZÜNDUNG EIN chen.
nicht auf. X Qualifizierte Fachwerkstatt aufsuchen.

Kontrollleuchte Lade- Keilrippenriemen rutscht durch.


strom leuchtet bei lau- X Riemenspanner auf Funktion prüfen.
fendem Motor auf. X Laufflächen des Keilrippenriemens auf Risse, Beschädigungen,
Verölungen und Verglasungen prüfen. Keilrippenriemen gege-
benenfalls erneuern.

Keilrippenriemen ist gerissen.


X Keilrippenriemen erneuern.

Generator oder Sensor ist defekt.


X Generator oder Sensor überprüfen.
X Qualifizierte Fachwerkstatt aufsuchen.

Motor „nagelt“. Verbrennungsstörung liegt vor.


X Qualifizierte Fachwerkstatt aufsuchen.

Z
70 Was tun wenn ...

Problem Mögliche Ursachen/Folgen und M Lösungen


Motor „klopft“. Lagerschaden liegt vor.
X Qualifizierte Fachwerkstatt aufsuchen.

Ungewöhnliche Geräu- Undichtheit an Luftansaugleitung und Abgasleitung verursacht


sche treten auf. pfeifendes Geräusch.
Störungssuche

X Undichtheit beseitigen, evtl. Dichtungen erneuern.

Streifen des Turbinen- oder Verdichterrads am Gehäuse; Fremd-


körper in Verdichter oder Turbine; festgefressene Lager der rotier-
enden Teile.
X Abgasturbolader in einer qualifizierten Fachwerkstatt überprü-
fen lassen.

Ventilspiel ist zu groß.


X Ventilspiel prüfen, einstellen.

Keilrippenriemen rutscht durch.


X Laufflächen des Keilrippenriemens auf Risse, Beschädigungen,
Verölungen und Verglasungen prüfen. Keilrippenriemen gege-
benenfalls erneuern.
71

Typschilder .......................................... 72
Datenkarte ........................................... 72
Motordaten .......................................... 72

Technische Daten
72 Motordaten

Typschilder Angaben auf dem Typschild Abgasnach-


behandlung
Motortypschild
Das Typschild der Abgasnachbehandlungs-
einheit enthält eine 14-stellige Identifikati-
onsnummer (AGN Identnummer) der Abgas-
nachbehandlungseinheit.

Datenkarte
Technische Daten

Die Datenkarte ist Bestandteil der Motorsys-


tem-Begleitpapiere und sollte stets zusam-
men mit dem Wartungsheft aufbewahrt wer-
den. Sie enthält Angaben über den Bauzu-
: Position Motortypschild
stand des Motors und der Abgasnachbehand-
lung, einschließlich der Sonderausführungen.
Angaben auf dem Motortypschild
Umbauten am Motorsystem, die den von
Das Motortypschild enthält in Form von direkt Mercedes-Benz gelieferten Lieferumfang ver-
auf dem Kurbelgehäuse eingenadelten Num- ändern, sollten an Mercedes-Benz gemeldet
mern folgende Daten: werden. Nach Aktualisierung der Dokumen-
tation (VeDoc) wird eine aktualisierte Daten-
karte zur Verfügung gestellt. Dies hilft, Fehl-
bestellungen von Ersatzteilen zu vermeiden.
Für die Beschaffung von Mercedes-Benz Ori-
ginal-Teilen ist dringend erforderlich:
Rdie Vorlage der Datenkarte oder
Rdie Angabe der vollständigen Motornum-
mer und Nummer der Abgasnachbehand-
lungseinheit.

Motortypschild (Beispiel)
Motordaten
: Herstellername
; Motortypkennzeichnung Abmessungen und Gewichte
= Motornummer
Alle Daten beziehen sich auf die Grundaus-
führung des jeweiligen Motortyps. Je nach
Motorausstattung und Einbausituation sind
Typschild Abgasnachbehandlung Abweichungen möglich.
Das Typschild Abgasnachbehandlung befin-
det sich auf dem Steuergerät Abgasnachbe-
handlung (ACM).
Motordaten 73

Abmessungen Gewichte

Motormasse DIN 70020 - GZ


6R 1100 950 kg
6R 1300 1083 kg
6R 1500 1235 kg

Technische Daten
6R 6R 6R
1100 1300 1500
A = Motor- 1290 1350 1400
länge mm mm mm
B = Motor- 1120 1120 1120
breite mm mm mm
C = Motor- 1100 1130 1150
höhe mm mm mm
74 Motordaten

Allgemeine Angaben
Alle Daten beziehen sich auf die Grundausführung des jeweiligen Motortyps. Daten zu anderen
Ausführungen erhalten Sie auf Anfrage.
Motor Motortyp 6R 1100 6R 1300 6R 1500
Aggregatebau- 470.907 471.919 473.905
muster
Bauart Reihenmotor mit Abgasrückführung und Ladedruckregelung
Technische Daten

Verbrennungs- 4-Takt-Diesel-Direkteinspritzung
verfahren
Zylinderzahl 6 6 6
Bohrung 125 mm 132 mm 139 mm
Hub 145 mm 156 mm 171 mm
Hubraum 10700 cm3 12800 cm3 15600 cm3
Zündfolge 1-5-3-6-2-4 1-5-3-6-2-4 1-5-3-6-2-4
Kühlart Kühlmittel-Umlaufkühlung
Drehrichtung des links (Sicht auf Schwungrad)
Motors
Ventil- Einlassventil 0,40 mm +/- 0,40 mm +/- 0,05 0,40 mm +/- 0,05
spiel 0,05 mm mm mm
Auslassventil 0,60 mm +/- 0,60 mm +/- 0,05 0,60 mm +/- 0,05
0,05 mm mm mm
Motorbremse 4,6 mm +/- 0,05 4,6 mm +/- 0,05 4,6 mm +/- 0,05
mm mm mm
Starter Startart elektrisch elektrisch elektrisch
Spannung 24 V 24 V 24 V
Leistung 7 kW 7 kW 7 kW
Kaltstartgrenze Ò30 † (Batterieladezustand 75 %)
Genera- Spannung 24 V 24 V 24 V
tor
Stromstärke 100 A 100 A 100 A
Motordaten 75

Betriebsdaten

Motorbremse Wirkungsbereich etwa 1000 - 2300 1/min


Drehzahlbereich des maximalen Motordrehmo- etwa 1100 1/min
ments
Drehzahl der maximalen Motorleistung etwa 1800 1/min
Leerlaufdrehzahl etwa 500 1/min

Technische Daten
Öldruck bei Leerlaufdrehzahl min. 0,7 bar
Kühlmitteltem- normaler Betrieb etwa 85 - 95†
peratur
maximal zulässige Kühlmittel- 110 †
temperatur (automatische
Drehmomentbegrenzung bis
50 % ab 103 †)

Füllmengen und Betriebsstoffe

Füllmenge etwa Betriebsstoff (Blatt-


Nr.1)
Motor mit 6R 1100 etwa 34/37 l Motoröl (Blatt 228.51,
Ölfilter (mit 228.31, 228.5 oder
Standardöl- 6R 1300 etwa 39/40 l 228.3)
wanne 6R 1500 etwa 42 l
LKW)
Kraftstoff- Dieselkraftstoffbehälter2 Dieselkraftstoffe nach
system EN 590 oder
ASTM D975 (Blatt
131.0)
Abgasnach- AdBlue®/DEF Behälter AdBlue®/DEF nach ISO
behand- 22241 (Blatt 352.1)
lungssys-
tem Dichtringe AdBlue®/DEF - MB-Siliconfett
Filter
Kühlsystem Kühlmit- 6R 1100 etwa 25 l Korrosions-/Frost-
telmenge 6R 1300 etwa 32 l schutzmittel nach Blatt
im Motor 6R 1500 etwa 33 l 325.5 oder vorgemisch-
tes Kühlmittel nach Blatt
326.5. Wasserqualität
nach Blatt 310.1

1 Mercedes-Benz Betriebsstoffvorschriften
2 Geräteseitige/Fahrzeugseitige Verbauung. Wird durch Geräte-/Fahrzeughersteller ausgelegt.
76 Motordaten

Füllmenge etwa Betriebsstoff (Blatt-


Nr.1)
Korrosions-/Frost- etwa 50 Vol-%
schutzmittel-Anteil
bis –37°C
Korrosions-/Frost- max. 55 Vol.-%
schutzmittel-Anteil
Technische Daten

bis –45°C
Motorraum Wachskonservierung - Wachskonservierungs-
mittel nach Blatt 385.4

Anziehdrehmomente
Alle Gewinde an mechanischen Bauteilen und dazugehörige Druckflächen müssen sauber und
glatt sein und mit Motoröl benetzt werden. Andere Schmierstoffe bedingen wesentlich andere
Anziehdrehmomente.
Die Anziehdrehmomente sind für 6R 1100, 6R 1300 und 6R 1500 gleich. Eine Ausnahme
besteht beim Kühlsystem, siehe Tabelle.

Motor Schraube Zylinderkopfhaube mit Zwischenrahmen an 20 Nm


Nockenwellengehäuse
Ventilspiel-Einstellung Kontermutter an Einstell- 50 Nm
schraube Kipphebel
Schraube Verschlussdeckel OT-Schauloch an Schwungrad- 30 Nm
gehäuse
Schraube Drehvorrichtung an Steuergehäuse 30 Nm
Kraftstoffanlage Deckel Kraftstoffhauptfilter an Kraftstofffiltermodul 55 Nm
Deckel Kraftstoffvorfilter an Kraftstofffiltermodul 15 Nm
Wasserabschei- Ablasschraube handfest
der anziehen
Ölkreislauf Ablassschraube ohne Bajo- M 20 x 1,5 65 Nm
nettverschluss (Gewinde-
schraube) M 22 x 1,5 70 Nm
M 26 x 1,5 85 Nm
Ablassschraube an der Ölwanne mit Bajonettverschluss handfest
(Rastverschluss mit Federvorspannung) anziehen
Ölfilterdeckel an Öl-Kühlmittel-Modul 55 Nm

1 Mercedes-Benz Betriebsstoffvorschriften
Motordaten 77

Kühlsystem Ablassschraube Kühlmittel an Öl-Kühlmittel-Modul 70 Nm


6R 1100
Kühlsystem Ablassstutzen an Kurbelge- M 18 x 1,5 30 Nm
6R 1300 häuse
6R 1500
Abgasnachbe- Filtergehäuse an Pumpenmodul 80 Nm
handlung

Technische Daten
Lufttrockner Granulatpatrone am Lufttrockner 15 Nm
78
79
80
Symbole Impressum
G WARNUNG Internet
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sam, die Ihre Gesundheit oder Ihr Leben bzw. Weitere Informationen zu MTU, zu Mercedes-
die Gesundheit oder das Leben anderer Per- Benz und zur Daimler AG erhalten Sie im
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bewusster Entsorgung.
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Risiken aufmerksam, die zu Schäden an Bei Fragen oder Anregungen zu dieser
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weisung, die auf der nächsten Deutschland
Seite fortgesetzt wird.
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Redaktionsschluss 28.08.2013
6R 1100/1300/1500
EU Stufe IV/US Tier 4
Betriebsanleitung
É4705840881ÄËÍ
4705840881

Bestellnummer 6462 9837 00 Teilenummer 470 584 08 81 Ausgabe 01-14

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