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Philipps-Universität Marburg
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Name: ………………………………………………………………
1.2 Kursordnung
Teilnahmebedingungen und Kursleistungen
Der Phantomkurs der Zahnerhaltung gilt mit dem Erhalt des ersten Testats als
erfolgreich angetreten.
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Überlassung von Simulationseinheit und Unterrichtsmaterial
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3 Arbeitsanleitungen
3 ARBEITSANLEITUNGEN
Für die Präparation mit rotierenden Instrumenten gibt es im Phantomkurs 3 Arten von
Winkelstücken:
Das rote Winkelstück wird für die Präparation der Kavitäten und für das Finieren ver-
wendet.
Das blaue Winkelstück ist z. B. für Polituren gedacht.
Mit dem grünen Winkelstück werden niedrige Drehzahlen erreicht, die z. B. für das
schonende Exkavieren und die Kanaleingangsdarstellung in der Endodontie erforder-
lich sind.
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3 Arbeitsanleitungen
3.1.1 Präparation
Präparation mit birnenförmigen, rotierenden Instrumenten (diamantierte
Schleifer oder Hartmetallfräsen)
im roten Winkelstück; immer mit Wasserkühlung!
Finieren der Präparationsgrenzen mitteltourig - nach Legen der Unterfüllung
Approximale Flanken und cervicoapproximale Stufe mit Handinstrumenten glät-
ten (Schmelzmesser, Gingivalrandschräger)
3.1.2 Präparationsdetails
retentive Präparation (Unterschnitte) im okklusalen Kasten und in den appro-
ximalen Kästen
abgerundete Präparation sowohl am Übergang von der cervicoapproximalen
Stufe zur approximalen Flanke als auch im okklusalen Fissurenrelief.
abgerundete Übergänge auch vom okklusalen Kasten zur pulpoaxialen Wand
(Handinstrumente oder Birne).
ausreichende Kavitätentiefe (mindestens ca. 2 mm)
bei approximalen Kavitäten: Eröffnung des Approximalraumes bis in die der
Zahnbürste zugänglichen Zone (mit Schmelzmesser oder sehr schmalem Dia-
mantfinierer arbeiten!). Die cervicoapproximale Stufe wird mindestens 2 mm un-
terhalb des Kontaktpunktes zum Nachbarzahn gelegt.
durch Anlegen des Frahm–Instrumentes kann die Präparationstiefe okklusal
überprüft werden
mit Hilfe des kleinen Stopfers kann die Präparationsbreite okklusal wie auch im
Kasten überprüft werden
3.1.3 Unterfüllung
Der Zement wird auf die pulpalen Dentinwände stopffähig aufgebracht und in
eine Schichtdicke gelegt, die mind. 1,5 mm Spielraum an jeder Stelle der Prä-
paration (Fissurenbereich!) für die Amalgamfüllung lässt.
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3 Arbeitsanleitungen
3.1.4 Matrizentechnik
Tofflemire®-Matrize
das Matrizenband sollte ca. 2 mm über die später angestrebte Höcker- oder
Randleistenhöhe hinausragen.
Bei allen mehrflächigen Kavitäten mit oralem oder vestibulärem Ausläufer müs-
sen Hilfsmatrizen gelegt werden. Diese müssen abgerundete Enden haben und
dürfen nicht in die Approximalräume hineinreichen.
Nach Einbringen des Amalgams und grober Formgebung wird die Matrize ent-
fernt. Um ein Ausbrechen von Amalgam an kritischen Punkten (Randleisten) zu
vermeiden, muss eine ausreichende Härte des Amalgams abgewartet (ca. 7 bis
10 min nach Einbringen) und das Matrizenband evtl. oral mit einer Schere
durchtrennt werden. Die einzelnen Teile werden mit einer How-Zange nach
schräg-vestibulär vorsichtig entfernt.
Danach müssen sofort die Amalgamüberschüsse approximal entfernt (Scaler:
von der Füllung hin zum Zahn arbeiten) und die Randleiste definitiv ausgeformt
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3 Arbeitsanleitungen
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3 Arbeitsanleitungen
zum Schluss wird die Oberfläche mit stumpfen, runden Instrumenten (Brünier-
instrumente, Kugelstopfer, klein) geglättet.
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3 Arbeitsanleitungen
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3 Arbeitsanleitungen
3.2.1 Vorarbeiten:
- Für die Herstellung eines Provisoriums muss vor Beginn der Präparation eine Teil-
abformung (Silikon) genommen werden.
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3 Arbeitsanleitungen
Präparationsrichtlinien
Abb. 3: Präparation für ein 3-flächiges Keramik-Inlay ohne Abschrägung und ohne
fein auslaufende Ränder.
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3 Arbeitsanleitungen
Präparationsrichtlinien
Das Einkürzen von Höckern ist bei Unterschreiten der Restwandstärke und
bei Ausdehnung der Präparation bis zur Höckerspitze erforderlich.
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3 Arbeitsanleitungen
3.2.6 Abformung:
- Situationsabformung im OK
- Korrekturabformung im UK mit Silaplast/Soft. Für die Erstabformung muss der
befüllte Abformlöffel innerhalb von 1:30 Minuten nach Anmischbeginn im Munde
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3 Arbeitsanleitungen
des Patienten platziert sein. Sichern Sie die Position der Abformung im Mund für
mind. 3 Minuten. Entnehmen Sie anschließend die Erstabformung aus dem
Mund, schneiden Sie überschüssiges Silikon mit dem Skalpell (zum erleichterten
Zurücksetzen in den Patientenmund) weg. Markieren Sie die Kiefermitte im Sili-
kon. Abflussrillen sind nicht erforderlich.
3.2.7 Modellherstellung:
Störende Unterschnitte sind vor dem Ausgießen mit dem Skalpell zu entfernen (er-
leichtert die Entformung). Für die Unterkieferabformung ist es ratsam, die Interdental-
papillen in der Front zu entfernen, um ein Bruch des Modells in diesem Bereich zu
verhindern.
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3 Arbeitsanleitungen
Trimmen
Zahnkranz mit Latexmilch und Einmalpinsel gegen Wasser und Trimmstaub
schützen
Trimmen des Modells auf 20 mm Höhe (Höckerspitze Molar bis Unterkante Mo-
dell) am Trocken- und Nasstrimmer. Unterseite zur Okklusionsebene plan trim-
men.
Trimmen
Betrimmen des kompletten Modells bis Zahnkranz, Kontrollsockel und Sockel
in einer Ebene liegen. Latexfilm erst anschließend abziehen,
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3 Arbeitsanleitungen
Sägen
Zahnkranz nach Abnehmen des Kontrollsockels durch leichten Druck auf frei-
gelegte Modellpins lösen, Zahnkranz entsprechend der Einzeichnungen durch-
sägen, präparierten Stumpf in mesio-distaler Richtung leicht konisch sägen.
Sägeschnitte versäubern, Segmente auf spaltfreien Sitz kontrollieren
Freilegen der Präparationsgrenze und zirkuläres Beschleifen der Arbeits-
stümpfe, so dass sie ungehindert in den Zahnkranz heraus- und hineingesetzt
werden können.
Hier noch einmal eine kleine Gipskunde, die eingehalten werden muss, da sonst die
Modelle erneut anzufertigen sind:
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3 Arbeitsanleitungen
grün - Protrusionskontakte
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3 Arbeitsanleitungen
Zementierungsvorgang
1. Teilkrone zügig einsetzen, kurz anpressen, mit Schall aktivieren und primäre
Überschüsse entfernen
2. Teilkrone nochmals mit Schall aktivieren, Überschüsse entfernen, Glyze-
ringel auftragen
3. mit Lichtgerät von okklusal 60 s, von oral und vestibulär, mesial und dis-
tal je 40 s polymerisieren, insgesamt also 220 s
4. Überschüsse entfernen, Kofferdam abnehmen
5. Okklusionskontakte einschleifen und Restauration finieren und polieren
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3 Arbeitsanleitungen
1. Frontzähne:
- Die Formen werden von 2 Studenten mit Silikon aufgefüllt, der eine Aushärte-
zeit von 24 h benötigt!
Handhabung
- Die Zähne in der Endo-Form müssen feucht gehalten werden. Nach Arbeits-
ende die Endoform mit angefeuchtetem Papiertuch umwickeln und in eine
Plastiktüte/Handschuh oder einen verschließbaren Behälter stecken, um zu
vermeiden, dass die Zähne spröde werden.
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3 Arbeitsanleitungen
3.4.1 Fissurenversiegelung
Die Fissurenversiegelung ist eine prophylaktische Maßnahme und von daher primär
nicht invasiv! Die klassische Fissurenversiegelung ist an frisch durchgetretenen
kariesfreien Molaren besonders mit schwer zugänglichen Fissuren indiziert.
Vorgehen
6. Politur
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3 Arbeitsanleitungen
Programm:
1x Slot (zweiflächig) und 1x mod (dreiflächig);
1 Kl. V (Zahnhalsfüllung, bitte Arbeitsanleitung 3.4.7 beachten)
Cp-Behandlungen bei vorhandener Indikation (s. S. 41)
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3.4.3 Allgemeines
Vorbereitung:
Präparationsinstrumentarium:
Grundsätzliches:
Präparationsdetails:
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3 Arbeitsanleitungen
vorliegt, die die Größe der Kavität bestimmen würde, sind für die Präparation im Kurs
folgende Vorgaben zu beachten:
minimalinvasive Präparation
3.4.4 Füllung
Kofferdam
- eine gute Übersicht über das zu behandelnde Gebiet vorliegt (bei mod-Füllun-
gen den Kofferdam für mind. 3 Zähne lochen)
- die Klammer möglichst nicht auf den Zahn gesetzt wird, der bei der Füllungs-
therapie eine Matrize benötigt (Matrize lässt sich sonst nicht gut adaptieren)
Matrizentechnik
Teilmatrizensytem
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3 Arbeitsanleitungen
Anwendung:
Die Matrize mit Hilfe einer Zange oder Pinzette mit der Kerbe nach okklusal in
den betreffenden Approximalraum einführen
Platzieren des Ringes im Approximalraum an die Matrize. Der Ring kann dabei
in eine beliebige Richtung (mesial oder distal) zeigen
leichtes Glätten der Matrize an die Zahnhartsubstanz – sowohl auf bukkaler als
auch auf lingualer Seite- um eine bessere Anpassung und damit optimale Kon-
turen zu erreichen.
Konditionierung
Zur Haftvermittlung der Kompositfüllung am natürlichen Zahn muss die Kavität kondi-
tioniert („vorbehandelt“) werden. Hierzu finden 4 verschiedene Materialien Verwen-
dung, die wie folgt benutzt werden:
1. Ätzgel
2. Primer
15 s einwirken lassen
trocknen
3. Adhäsiv
10 s einwirken lassen
Trocknen
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3 Arbeitsanleitungen
4. Bonding
Bonding auftragen
Dünn ausblasen
20 s aushärten
Füllungstechnik:
- Kompositmaterial in dünnen Schichten in die Kavität einbringen und jede Schicht
einzeln mit Licht aushärten (40 s)
- Die Adhäsivtechnik ist ein additives Verfahren. Die Kompositfüllung sollte daher ide-
alerweise gleich so gelegt werden, dass nur noch eine Politur notwendig ist. Subtrak-
tives Arbeiten ist nur als korrektive Maßnahme vorgesehen.
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3 Arbeitsanleitungen
- Zur okklusalen Gestaltung eignen sich z.B. der Heidemannspatel oder spezielle Kom-
positmodellierinstrumente, aber auch Sonden (z. B. PA-Sonde).
Gründe
- Entfernung von Überschüssen
- verminderte Bakterienanlagerung bei glatter Oberfläche
- Ästhetische Gründe
- die sauerstoffinhibierte Zone muss entfernt werden
STUFEN:
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3 Arbeitsanleitungen
Vorgehen
1. Zahnreinigung
2. Farbauswahl im Tageslicht, ohne direkte Beleuchtung
3. Kofferdam legen
4. Präparation: Eingangskavität präparieren, die den Zugang zum kariösen Den-
tin verschafft, (Wst rot + D Kugel/ D Zylinder), am kariesfreien Zahn: Idealprä-
paration
5. Excavieren (sofern Karies vorhanden): (Wst grün + Rosenbohrer) , dabei ent-
stehende Unterschnitte nicht zusätzlich verstärken, da für Adhäsivpräparation
keine makromechanische Retention notwendig
6. Anschrägung: Im Schmelz liegende Kavitätenränder ca. 1 mm anschrägen
(siehe Abb.) (Wst rot + D fin, roter Ring )
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3 Arbeitsanleitungen
Bitte beachten!
10. Kompositfüllung:
11. Vorpolitur:
- In der gleichen Sitzung werden alle Überschüsse entfernt (Wst rot + D fin).
12. Politur:
Bei allseitiger Schmelzbegrenzung erfolgt nach der Exkavierung der Karies und Prä-
paration der Kavität mit knospenförmigen Diamantenfinierern eine Anschrägung des
gesamten Kavitätenrandes (mind. 0,5 mm) und die Adhäsivtechnik wie oben be-
schrieben.
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3 Arbeitsanleitungen
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3 Arbeitsanleitungen
Vorgang:
- Speicherfolie in Einmal-Kunststoffhülle einlegen
- Speicherfolie vorsichtig in Röntgenform stecken; überstehende Drähte vom
Einbetten der Zähne vorher entfernen, damit Folie nicht beschädigt wird. Folie nicht
biegen/knicken!
- Endomodell fixieren
- Röntgentubus so zur Speicherfolie ausrichten, dass der Zentralstrahl senkrecht auf
die blaue/weiße Seite der Folie trifft (Rechtwinkeltechnik).
- Röntgenkammertür vorsichtig schließen und verriegeln (Kontakte in der Tür!).
- Auslösen der Röntgenröhre durch Kippschalter links außen neben der Tür. Die Kon-
trolle erfolgt durch ein akustisches Signal (kurzes Piepen).
- Tür entriegeln
- Modell mit Speicherfolie mit zum Scanner nehmen
- Datenbank Phantomkurs wählen
- Patientenkarte mit Namen des Kursteilnehmers aufrufen
- Aufnahmemodus aktivieren
- Aufforderung des Scanners zum Zuführen der Speicherfolie abwarten
- Speicherfolie mittig und senkrecht einsetzen, dabei zeigt die inaktive Seite zum An-
wender, nach der automatischen Fixierung wird die Speicherfolie etwas nach unten
in das Gerät geschoben bis der Einzug aktiviert wird
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3 Arbeitsanleitungen
- nach dem Auslesevorgang wird die Speicherfolie automatisch gelöscht und in das
Ausgabefach fallen gelassen
- Röntgenbild speichern
- Das entstehende Bild kann noch durch diverse Optionen nachbearbeitet werden:
Drehen/Spiegeln des Bildes, Helligkeit, Kontrast u. ä.
- Eintragen der Indikation
- Schließen der Patientenkarte
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3 Arbeitsanleitungen
3.6 ENDODONTIE
1. Hygiene
Alle in der Endodontie verwendeten Instrumente müssen steril sein und während
der Behandlung möglichst keimarm gehalten werden. Nicht benötigte
Endo-Instrumente werden in den mit 15%igem H2O2 befüllten Interimsständer
gesteckt. Instrumente sollen nicht auf der kontaminierten Arbeitsfläche abgelegt
werden.
2. Systematik
Vor der Messaufnahme müssen alle eingestellten Längen und Bezugspunkte
peinlichst genau notiert werden.
Die Bezugspunkte der gültigen Messaufnahme müssen konsequent bei jedem
Arbeitsschritt der Wurzelkanalaufbereitung und -füllung wieder eingenommen
werden. Dazu müssen die eingestellten Arbeitslängen stets mit den Gummi-
stopps fixiert werden.
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3 Arbeitsanleitungen
3.6.1 Vorübungen:
1. Wurzelkanalstudienmodell (“Endoblöckchen“)
hier: Instrument außen neben den Kanal halten und den Silikon-Stopper auf
Anschlag am gewählten Referenzpunkt -buccale bzw. palatinale Höckerspitze-
einstellen. Notieren der Zahnlängen.
Für den gekrümmten Kanal muss das Instrument formkongruent zur Kanalkrüm-
mung vorgebogen werden. Messen der Instrumentenlänge mit zurückgeboge-
nem Instrument zur Vermeidung von Messfehlern.
Die Aufbereitung soll unter Erhalt des letzten Millimeters erfolgen (Differenz des
anatomischen zum physiologischen Apex), d.h. von der primär bestimmten
Länge muss 1 mm abgezogen werden.
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3 Arbeitsanleitungen
- Die apikale Region wird mit einer C-Feile ISO 10 auf Gängigkeit überprüft; weist
die Feile bei dieser ISO-Größe keine Klemmpassung auf, wird die nächstgrößere
Feile bis zur Klemmpassung eingeführt. Nach der IAF (initial apical file) wird um
drei weitere ISO-Größen bzw. mindestens bis ISO 35 mit K-Feilen weiter aufberei-
tet. Gut spülen und zwischen den Größen jeweils rekapitulieren. Bei stark ge-
krümmten Kanälen nur mit Nitiflex K-Feilen im unteren Drittel arbeiten.
- Die "Apical Master File" (AMF) ist die letzte, auf volle AL eingesetzte Feile zur Be-
arbeitung der apikalen Region. Nach Aufbereitung der apikalen Region erfolgt die
Anwendung der Step-Back-Technik.
- Bei der Step-back-Technik wird für jede folgende Größe 0,5 mm in geraden und 1
mm in gekrümmten Kanälen zurückgezogen. Step-back-Technik je nach Kanal mit
drei bis fünf weiteren Größen; Rekapitulation mit der AMF und häufig spülen. Spü-
len zwischen jeder Feilenanwendung verhindert das Verblocken des Kanals. Wäh-
rend der Durchführung Instrumente nicht auf feste Länge zwingen, sondern nach
Gefühl und Flexibilität des Instrumentes arbeiten.
- Nach der Aufbereitung werden die Kanäle mit Papierspitzen (ISO-Größe = AMF;
Arbeitslänge beachten) getrocknet und der Masterpoint eingepasst (ISO-Größe =
AMF; auf Arbeitslänge mit Skalpell abgeschnitten). Die Oberkante des Master-
points liegt jetzt genau am Bezugspunkt an und der Masterpoint weist eine deutli-
che Klemmpassung auf!
Wurzelfüllung:
- Sealer (AH plus) in den geglätteten, gesäuberten und getrockneten Wurzelkanal mit
einer Papierspitze einbringen
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3 Arbeitsanleitungen
- Solange Points nachschieben, bis kein Fingerspreader mehr eingeführt werden kann.
- Nach ca. 6-8 Points (je nach Übersicht) mit einem speziell dafür vorgesehenen hei-
ßen Instrument am Kanaleingang abschmelzen (hierfür gibt es Tantalinstrumente
bzw. alte, gebrauchte Instrumente im Schrank!). Unmittelbar nach dem Abschmelzen
der Guttapercha sollte die Füllung aus vertikaler Richtung mit einem Endo-Plugger
kondensiert werden. Nicht den ganzen Zahn mit Guttapercha ausfüllen! Die Wurzel-
füllung sollte auf Höhe des Kanaleingangs enden.
- Der Kanal ist dicht gefüllt, wenn sich kein Fingerspreader mehr in die Wurzelfüllung
drücken lässt.
K-Feile: watchwinding-pull
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3 Arbeitsanleitungen
3.6.2 Hauptübung
- Weist der zu behandelnde Zahn eine alte Füllung auf muss diese zuvor vollständig
entfernt und evtl. vorhandene Karies exkaviert werden.
- Kofferdam legen
Abb.9: Trepanationsöffnungen
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3 Arbeitsanleitungen
- BEACHTE:
apikale Region mit einer C-Feile ISO 10 auf Gängigkeit überprüfen, Silberstifte ent-
sprechend der durchschnittlichen Zahnlänge abschneiden;
Checkliste Silberstiftmessaufnahme
Apex sichtbar?
Referenzpunkt sichtbar?
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3 Arbeitsanleitungen
Arbeitslänge = X – 1 mm
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3 Arbeitsanleitungen
- Weist die Feile mit der ISO-Größe 10 keine Klemmpassung auf, wird die nächst-
größere Feile bis zur Klemmpassung eingeführt. Nach der IAF (initial apical file)
wird um drei weitere ISO-Größen bzw. mindestens bis zur ISO-Größe 35 weiter
aufbereitet. Gut spülen und zwischen den Größen jeweils rekapitulieren. Bei ge-
krümmten Kanälen nur mit Nitiflex K-Feilen im unteren Drittel arbeiten.
- Die "Apical Master File" (AMF) hat für gekrümmte Kanäle häufig ISO 35, danach
Anwendung der Step-Back-Technik, d.h. es wird für jede folgende Größe 0,5 mm
(gerade Kanäle) bzw. 1 mm (gekrümmte Kanäle) zurückgezogen und danach wie-
der mit der AMF die entstandene Stufe und Abrieb entfernt. Spülen mit Natrium-
hypochlorit zwischen jeder Feilenanwendung verhindert das Verblocken des Ka-
nals.
- Step-back-Technik je nach Kanal mit drei bis fünf weiteren Größen, Rekapitulation
mit der AMF und häufig spülen. Hierbei Instrumente nicht auf feste Länge zwingen,
sondern nach Gefühl und Flexibilität des Instrumentes arbeiten. Häufig mit der AMF
rekapitulieren.
- Nach der Aufbereitung werden die Kanäle mit Papierspitzen (ISO-Größe = AMF;
Arbeitslänge eindeutig markieren) getrocknet und der Masterpoint eingepasst (ISO-
Größe = AMF, Konizität: 2%, auf Arbeitslänge mit Skalpell abgeschnitten). Der ge-
kürzte Masterpoint liegt jetzt genau am Bezugspunkt an und weist eine deutliche
Klemmpassung auf!
Masterpointaufnahme (MP):
- Kontrolle der richtigen Arbeitslänge vor dem definitiven Abfüllen mit eingepasstem,
exakt sitzendem MP; bezüglich Beurteilung der Rö-Aufnahme s. Checkliste Silber-
stiftmessaufnahme; nur mit verschlossener Trepanationsöffnung röntgen!
F360®
a. Instrumente
- flexible Nickel-Titan Feilen gewähren die für die maschinelle Aufbereitung notwen-
dige Elastizität
- F360-Instrumente besitzen einen schlanken Doppel-S-Querschnitt und eine nicht
schneidende Spitze
- die Konizität aller F360-Feilen beträgt 4%
- die F360-Feilen sind in 3 unterschiedlichen Längen (21/25/31 mm) und in den ISO
Größen 25, 35, 45 und 55 erhältlich:
Abb. 11: in den meisten Fällen werden nur 2 Feilen (ISO 25 und ISO 35) benötigt
(Quelle: Komet Dental, www.kometdental.de, Lemgo)
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3 Arbeitsanleitungen
b. Technik
- F360-Instrumente sind so konstruiert, dass Sie vollrotierend eingesetzt werden
- jede Feile wird auf voller Arbeitslänge angewendet
c. Endomotor
- um die Frakturgefahr der Instrumente zu minimieren, muss für die Verwendung der
Feilen ein Endomotor eingesetzt werden; dieser steuert für jede Feile die Drehzahl
und die max. Kraft bis zum selbstständigen Stopp des Instrumentes bei einem de-
finitiven Kraftaufwand
- F360-Instrumente werden bei einer Drehzahl von 250-350 U.p.M. angewendet
- das empfohlene Drehmoment liegt bei 1,8 Ncm (ca. 180 gcm)
d. Vorgehen
1. präoperative Prozeduren
- Übersichtsaufnahme
- Kofferdam
- Trepanation
- Herstellung eines geradlinigen Zugangs zu den Kanaleingängen
- Aufbereitung oberes Kanaldrittel:
Kanaleingangsdarstellung und Präparation eines Trichters im oberen Kanal-
drittel wie bisher mit Gates-Glidden-Bohrern
- Gängigkeit der Kanäle mit einer C-Feile überprüfen
- Messaufnahme mit Silberstiften
- Berechnung der Arbeitslänge
2. Manuelle Aufbereitungsphase
- manuelle Aufbereitung mit Edelstahlinstrumenten bis ISO 15 auf volle Arbeits-
länge zur Erstellung eines Gleitpfades
3. Rotierende Aufbereitungsphase
- rotierende Aufbereitung mit F360-Instrumenten
- Endomotor einstellen (250-350 U.p.M.)
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3 Arbeitsanleitungen
Abb. 12: Anatomisches Diagramm: beschreibt die minimal erforderliche apikale Auf-
bereitungsgröße
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4 Anhang
4 ANHANG
1) Allgemeines:
3) Endodontie:
4) Amalgamfüllungstechnik:
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4 Anhang
5) Adhäsive Füllungstechniken:
- Schmelzätztechnik
- Adhäsive Präparation
- Werkstoffkunde der Komposite (Matrix, Füller, Einteilung der Komposite, Indikation,
Kontraindikation, licht- und chemisch härtende Katalysatorsysteme, Abnutzungsme-
chanismen)
- Farbauswahl
- Unterfüllungstechnik für Komposit
- Werkstoffkunde der Glas- Ionomerzemente
- Dentinadhäsive
-Applikation, Formgebung, Matrizensysteme
-Herstellen des Approximalkontaktes
-Adhäsives Befestigen von Komposit- bzw. Keramikrestaurationen
- Präparation mit Schall und Ultraschall
6) indirekte Restaurationen:
7) Patientenbehandlung:
- Befunderhebung
- Bißflügeldiagnostik (u.a. Klassifikation der Kariesausdehnung)
- Prophylaxe und Ernährungsberatung
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4 Anhang
https://www.kometcampus.de/V2/de-DE/Products/Universitaten/Uni/Uni-Marburg/1-
Semester-Vorklinik/TD2842A.aspx
2) Polierinstrumente
3) Zahnreinigungsinstrumente
1 hartes Bürstchen 6mm, Polirapid Bambino, Kelchform (Fa. Becht)
Die kleinen Größen (ISO 06-15) der WK-Instrumente werden erfahrungsgemäß früh-
zeitig unbrauchbar. Daher bitte stets für Nachschub sorgen!
Sammelbestellung bei Komet: pro Person 4 F360-Feilen in den Größen ISO 25, 35,
45 und 55, Länge: 25 mm
5) Verschiedenes
1 Phantomkopfmaske (KaVo Gesichtsmaske standard, 0.622.1312)
1 Satz DPS-Modellzähne von KaVo
1 Kunststoff-Endoform (evtl. von höheren Semestern besorgen; ggf. benötigt die En-
doform Positionierungshilfen!)
1 Wurzelkanalstudienmodell (Molar-Übungsmodell, pluradent)
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4 Anhang
2) Füllungstherapie
1 Pckg. Kunststoffmatrizen: Ruwa matrix strips® (Howmedica) sortiert, gerade
3 Pckg. Ahorn-Interdentalkeilchen HAWE-Neos Dental 100/No. 823 assort
2 Pckg. Ahorn-Interdentalkeilchen HAWE-Neos Dental xxxxx (Orbis) orange
2 Pckg. Microbrush
1 Pckg. Ätzgel Dentsply Conditioner 36 (2 Spritzen)
1 Flasche Syntac Adhesive (Vivadent)
1 Flasche Syntac Primer (Vivadent)
1 Flasche Heliobond (Vivadent)
1 Flasche Monobond Plus (Vivadent)
je 1 Tube Kerr Life® Base und Katalysator
2 Pckg. ProTemp® 3 Garant (Espe) Refill Pack
1 Pckg Garant Mischkanülen (50 Stück)
5 Rollen Kofferdam-Gummi, heavy
1 Pckg. Spezial-Schaumstoff-Pellets, 200 Stück Fa. Erkodent.
3 Pckg. Silaplast mit Katalysator
5 Pckg. Silasoft Kartuschen mit Mischkanülen
2 Pckg. Temp Bond (Base + Katalysator)
1 Pckg. Tetric
1 Dose Ligaturendraht, weich, d= 0,25 mm, 30 g (Dentaurum)
1 Pckg. Wedjets (gelb)
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4 Anhang
Gips:
1 Sack Octadur®-Sockelgips, gelb (Heraeus-Kulzer) 25 kg
1 Sack Octafix®-Einartikulationsgips (Heraeus-Kulzer) 25 kg
Es ist im Interesse aller darauf zu achten, dass während des Kurses die ge-
meinschaftlich gekauften Materialien auch ständig zur Verfügung stehen und
bei Bedarf nachgekauft werden!!!
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4 Anhang
4.3 ORDNUNGSDIENSTE
Phantomkursraum
Techniklabor
Datum Unterschrift Datum Unterschrift
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