Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Inhaltsverzeichnis
1Deutsches Alphabet
2Weitere Alphabete (Auswahl)
o 2.1Natürliche Schriftsprachen
o 2.2Plan-, Sonder- und Geheimsprachen
3Funktionsweise
4Lautschrift
5Buchstabieren
6Entstehung und Entwicklung
7Historische Bedeutung
8Alphabete im weiteren Sinn
9Siehe auch
10Literatur
11Weblinks
12Einzelnachweise
Großbuchst
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
aben
Kleinbuchst
a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z
aben
Im deutschen Alphabet kommen dazu noch die drei Umlaute (Ä/ä, Ö/ö, Ü/ü) sowie das Eszett
(ẞ/ß).
1583 n.
Henochische Sprache –
Chr.
Bezeichnung/Name Zeit Anmerkungen
1984 n.
Klingonische Schrift –
Chr.
1500 n.
Thebanisches Alphabet –
Chr.
Voynich-Alphabet unbekannt –
Funktionsweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Buchstaben eines Alphabetes sind schriftliche Symbole für die
kleinsten bedeutungsunterscheidenden lautlichen Einheiten der Sprache, die Phoneme; zum
Beispiel unterscheiden ⟨t⟩ und ⟨s⟩ in ⟨Haut⟩ und ⟨Haus⟩ die Bedeutung der Wörter (siehe
auch Minimalpaar und Allophon).
In einem idealen Alphabet entspricht jeder Buchstabe einem Phonem und umgekehrt. In der
Praxis finden sich aber immer Abweichungen:
Es kann dasselbe Zeichen für verschiedene Laute gelten (z. B. ⟨v⟩ für [f] in Vogel und
[v] in Vase oder die drei ⟨e⟩ in weggeben [ˈvɛkˌgeːbən]).
Es kann derselbe Laut mit verschiedenen Zeichen notiert werden (z. B. [f] in ⟨Vogel⟩
und ⟨Fisch⟩).
Es können mehrere Zeichen für ein einziges Phonem stehen (⟨sch⟩).
Es können mehrere Laute durch ein einziges Zeichen wiedergegeben werden (z. B.
⟨x⟩ für /ks/).
Es kann ein Laut unbezeichnet bleiben (z. B. der Knacklaut in ⟨beachten⟩ /bə
ˈʔaxtən/).
Darüber hinaus geht die einmal festgelegte Korrespondenz von Phonem und Graphem auch
durch den Sprachwandel verloren (vergleiche englisch ⟨sign⟩ /saɪn/ und ⟨signal⟩ /ˈsɪgnəl/
gegenüber lateinisch ⟨signum⟩).
Fehlen in einem Schriftsystem Zeichen für Phoneme, können sprachliche (inhaltliche)
Unterschiede eventuell nicht schriftlich wiedergegeben werden. So bestanden einige Alphabete
ursprünglich nur aus Konsonanten (Konsonantenschrift). Später wurden sie mit Zeichen für
Vokale ergänzt, die als kleine Zusätze (z. B. Punkte, Striche) zu den Konsonanten gesetzt
werden konnten (z. B. arabisches und hebräisches Alphabet).
Sind hingegen in einem Schriftsystem Zeichen für Phoneme im Übermaß vorhanden, können
semantische (inhaltliche) Unterschiede selbst bei gleicher Lautung schriftlich ausgedrückt
werden. Zum Beispiel im Deutschen ⟨Lerche⟩ und ⟨Lärche⟩.
Die Schriftsysteme für die meisten europäischen Sprachen nutzen Varianten des lateinischen
Alphabets. Dabei wurden den Zeichen für lateinische Laute ähnliche Laute der jeweiligen
Sprache zugeordnet. Dieselben Zeichen standen in den verschiedenen Sprachen für teilweise
unterschiedliche Laute. Zudem ist es im Zuge der Sprachentwicklung zu weiteren Veränderungen
der Aussprache gekommen (vgl. ⟨j⟩ im Deutschen und Englischen).
Da die Zahl und Art der Phoneme in den verschiedenen Sprachen unterschiedlich ist, genügte
der Zeichenvorrat des lateinischen Alphabetes oft nicht. Deshalb wurden zur Darstellung der
betreffenden Phoneme Buchstabenkombinationen (z. B. ⟨ou⟩, ⟨ch⟩, ⟨sz⟩) und diakritische
Zeichen eingeführt (z. B. auf ⟨ö⟩, ⟨š⟩).
Daneben wurden Varianten der ursprünglichen lateinischen Zeichen (⟨i⟩ > ⟨j⟩, ⟨v⟩ > ⟨u⟩)
und Ligaturen (⟨ae⟩ > ⟨æ⟩, ⟨uu⟩/⟨vv⟩ > ⟨w⟩, ⟨ſz⟩/⟨ſs⟩ > ⟨ß⟩) zu eigenständigen Zeichen
weiterentwickelt und gelegentlich auch Buchstaben aus anderen Alphabeten übernommen (⟨þ⟩).
Lautschrift[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
→ Hauptartikel: Lautschrift
Ein absolut phonetisches Alphabet wäre in der Praxis unbrauchbar, weil es aufgrund der
mannigfaltigen Nuancen einer Sprache sehr viele Zeichen hätte. Ein in Bezug auf die
phonetische Wiedergabe optimiertes Alphabet ist das IPA, welches möglichst vielen Lautnuancen
ein grafisches Zeichen zuordnet.
Eine phonemische Schreibweise behandelt unterschiedliche Aussprachen
desselben Phonems gleich. So wird beispielsweise in der deutschen Orthografie die regional
unterschiedliche (phonetische) Aussprache des Phonems /g/ in ⟨Tag⟩ als norddeutsch [taχ] und
hochdeutsch [taːk] nicht berücksichtigt. Daneben sorgen morphemische Schreibungen für ein
konstanteres Schriftbild bei der Flexion, z. B. schreibt man wegen des Plurals Tage nicht *⟨Tak⟩,
sondern ⟨Tag⟩, und bei der Derivation, z. B. ⟨täglich⟩ statt ⟨teglich⟩.
Buchstabieren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wenn Menschen einander mündlich die korrekte Schreibweise eines Wortes mitteilen, indem sie
nacheinander alle Buchstaben jenes Wortes nennen, so bezeichnet man diesen Vorgang
als Buchstabieren (Verb: buchstabieren). Dabei werden Konsonantenbuchstaben meist mit Hilfe
von zusätzlichen Vokalen ausgesprochen, im Deutschen zum Beispiel [beː] für B oder [kaː] für K
(siehe Benennung der Buchstaben). Um Missverständnisse auszuschließen, können auch
festgelegte Namen oder Wörter ausgesprochen werden, die mit dem betreffenden Buchstaben
beginnen, zum Beispiel „Anton“ für A oder „Berta“ für B (siehe Buchstabiertafel).
Deutsches Fingeralphabet
Claude Chappes Alphabet für die optische Telegrafie
Die Buchstaben (Schriftzeichen eines Alphabets) bestehen meist aus Linien und können
beispielsweise auf Papier geschrieben werden. Das bestimmende Merkmal eines Buchstabens
ist jedoch nicht die Form, sondern seine Funktion, einen Sprachlaut oder eine Lautverbindung zu
repräsentieren.[7] Deshalb spricht man im weiteren Sinn auch bei den folgenden
Zeichensystemen von Alphabeten:
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hans Peter Willberg: Wegweiser Schrift. Verlag Hermann Schmidt, Mainz 2001, ISBN
3-87439-569-3.
Lewis F. Day: Alte und neue Alphabete. Reprint der Ausgabe von 1906, mit einem
Nachwort von Hans A. Halbey. Harenberg Edition, Dortmund 1991, ISBN 3-88379-
603-4.
George L. Campbell: Handbook of scripts and alphabets. Routledge, London
1997, ISBN 0-415-13715-2.
Ludwig D. Morenz: Sinai und Alphabetschrift. Die frühesten alphabetischen
Inschriften und ihr kanaanäisch-ägyptischer Entstehungshorizont im Zweiten
Jahrtausend v. Chr., mit Beiträgen von David Sabel, EB-Verlag Dr. Brandt, Berlin
2019, ISBN 978-3-86893-252-2.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wikiquote: Alphabet – Zitate
Wiktionary: Alphabet – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1. ↑ Robert R. Anderson (Hrsg. bis Band 1), Ulrich Goebel, Oskar Reichmann
(Hrsg.): Frühneuhochdeutsches Wörterbuch. 2 Bände, bearbeitet von Oskar
Reichmann, De Gruyter, Berlin/ New York (1986–)1989 ff., Band 1 (1989), Sp.
837.
2. ↑ DWDS: Alphabet
3. ↑ Vgl. Duden online: Alphabet. Der Sprachgebrauch zeigt jedoch, dass
mit Alphabet meistens nicht die Anordnung gemeint ist, sondern die Buchstaben
als geordnete Gesamtheit. Dafür stehen Formulierungen wie „die Buchstaben
des deutschen Alphabets“, ebenso die im Duden-Artikel genannten
Verwendungsbeispiele „das kleine Alphabet“, „das große Alphabet“ und die
ebenfalls dort genannten Synonyme Buchstabenfolge, Buchstabenreihe.
4. ↑ Bei der im DWDS unter Alphabet verwendeten Formulierung „festgelegte
Abfolge der Buchstaben“ ist unklar, ob die Reihenfolge der Buchstaben gemeint
ist oder die Buchstaben selbst – oder beides zugleich.