1.) EKG-Ableitung
2.) Herzfrequenz
3.) Atemfrequenz
4.) Sauerstoffsättigung (SpO2-Messung, Pulsoxymetrie)
5.) Blutdruckmessung (unblutig oder blutig)
6.) Temperaturkontrolle (über den Blasenkatheter, im Ohr)
7.) Diurese / Bilanzierung
8.) zentraler Venendruck
9.) Laborparameter (Blutgase, Elektrolyte)
Quellenverzeichnis
Bei der Patientenbeobachtung spielt die direkte Beobachtung eine entscheidende Rolle: der
persönliche Eindruck, den ein Patient beim Pflegenden hinterlässt, z.B. Ansprechbarkeit,
Reaktionen, Hautfarbe, Geruch...etc.; .nicht nur das technisch unterstütze Monitoring.
Apparative Medizin und damit das Monitoring auf Intensivstationen nehmen zu; dementsprechend
nehmen Fehlmessungen und Artefakte zu.
1.) EKG-Ableitung
Das Elektrokardiogramm (EKG) ermöglicht die Überwachung der Herzfrequenz und vor allem des
Herzrhythmus. Es werden alle elektrischen Impulse der Herzmuskulatur aufgezeichnet. Das
kontinuierliche Monitoring des EKG dient hauptsächlich zur frühen Erkennung von Änderungen des
Herzrhythmus, Störungen der Erregungsbildung und -leitung (Arrhythmien), Schrittmacher-
funktionen/-dysfunktionen, Myokardischämien.
Die EKG-Ableitungen:
Standard ist das 3-Kanal-EKG mit den Einthoven-Ableitungen (I,II,III), das heißt es gibt drei
Klebeelektroden mit metallischen Elektrodenkörper und Kontaktgel. Das Gel dient zur Reduzierung
des Hautwiderstandes.
- Elektroden sollten nicht auf Knochen, Rippen oder dem Schlüsselbein platziert werden
- Bei Risikopatienten ist das 5-Kanal-EKG indiziert. Es bietet eine bessere Ischämie-
überwachung
- Bei Schrittmacherpatienten verfügen die heutigen Monitore über eine automatische
Schrittmachererkennung, hier sollte die Kurve mit dem größten Schrittmacherspike gewählt
werden.
2.) Herzfrequenz
Die Herzfrequenz bezeichnet die Schlaganzahl des Herzens pro Minute. Ohne körperliche
Belastung schlägt das Herz beim gesunden Menschen ca. 80 mal/Minute.
Dies wird als normofrequent bezeichnet.
Abweichungen davon sind: Bradycardie, Tachycardie, Arrhythmie
3.) Atemfrequenz
Die Pulsoxymetrie ist eine einfache Methode, um den Sauerstoffgehalt des arteriellen Blutes
kontinuierlich zu messen und die Blutströmung im peripheren Gewebe zu kontrollieren.
Der Sensor misst den prozentualen Anteil des oxygenierten Hämoglobins am gesamten
Hämoglobingehalt. Diese Methode ist nicht invasiv.
Gemessen wird mittels einer Lichtquelle auf der einen Seite des Sensors durch das Gewebe (Ohr,
Finger, Zehe, Nase) zum Lichtempfänger auf der anderen Seite des Sensors.
Das Erkennen des Pulssignals erfolgt über eine graphische Darstellung der Pulskurve
(Plethysmogramm), und einer nummerischen Erfassung der Schlagfrequenz des Herzens.
Normwerte: 94-98% im arteriellen Blut
6.) Temperaturkontrolle
bei Intensivpatienten ist es wichtig eine regelmäßige Temperaturkontrolle durchzuführen. Dies kann
auf mehrere Artenstattfinden, z.B.: rektal, per eingeführtem Fühler; ösophageal, ähnlich der
Magensonde; per liegendem Blasenkatheter, oder per Messen am äußeren Gehörgang.
Blasenkatheter: der liegende Blasenkatheter hat einen integrierten Temperaturfühler und durch ein
weiteres Kabel wird die Körperkerntemperatur auf dem Monitor angezeigt.
Messen am äußeren Gehörgang: einfache und schnelle, hygienische Messmethode mit einem
speziellen Ohrthermometer.
Diurese:- die normale Urinmenge eines Erwachsenen beträgt ca. 1000-2000 ml/ Tag
- von vielen Faktoren abhängig, z.B.: Flüssigkeitsangebot, Vorerkrankungen, Medikamente,
Nierenfunktion, Herz-Kreislaufsituation, ....
- bei der Überwachung wichtig: Urinmenge, Urinfarbe, Uringeruch, Urinkonzentration
- Bilanzierung:- ist Grundlage des Flüssigkeitsmanagements und geplanten weiteren Therapie
- erfasst die gegebene Menge an Infusionslösungen, enteral aufgenommener Flüssigkeit und
gemessener und geschätzter Ausfuhr ( Urin, Drainagen, Magensaft, starkes Schwitzen,
Diarrhö)
- wird unterschiedlich oft durchgeführt (alle sechs bis acht Stunden)
- Blutprodukte werden je nach Station berücksichtigt oder nicht
- Kalorienbilanz möglich
Die Blutgasanalyse gibt Aufschluss über aktuelle Partialdrücke der Atemgase im arteriellen Blut
und über den Säure-Basen-Haushalt (der pH-Wert und das Standardbikarbonat).
Die Blutgasanalyse (BGA) erlaubt eine Einschätzung des Gasaustausches in der Lunge.
Normwerte sind alters- und erkrankungsabhängig.
Pflege Heute: Arne Schäffler, Nicole Menche, Ulrike Bazlen, Tilman Kommerell
Gustav Fischer Verlag Stuttgart, 1998
Skript von Dorothee Schüler: Apparatives Monitoring in der Anästhesie und auf der Intensivstation; April 2008
Bilder:
pflegewiki.de, fachpflegewissen.de, medicalexpo.de, / mts-mueller.de,kliniken-mtk.de, ekg-online.de, mfinck.com, / pflege-kurse.de, freeshop-web.de
Schockformen
• Hypovolämischer Schock
• Anaphylaktischer Schock
• Septischer Schock
• Kardiogener Schock
• Spinaler Schock
Anaphylaktischer Schock
Bei einem allergischen Schock sind die Blutgefäße durch eine Überproduktion an Histamin so weit
gestellt, dass eine große Menge Blut in die Peripherie diffundiert ist.
Ursachen Maßnahmen
• Allergische Reaktion • Schocklagerung
• AK erkennen AG • Allergenzufuhr, wenn möglich,
unterbrechen
• Freisetzung von Histamin aus den • VZK
Mastzellen
• Ein Immunkomplex entsteht • Volumenexpander
• Immunkomplexe lagern sich im • Noradrenalin
Gewebe ab und verursachen
Schäden in Gelenken, Haut und
Blutgefäßen
• Kortison, Antihistaminika
• Bei Luftnot: Bronchodilatatoren
• Schocklagerung
SIRS und Sepsis
Formen Definition
Septischer Schock
Bei einer Sepsis breiten sich Krankheitserreger oder deren Toxine unkontrolliert im Organismus
aus. Das Abwehrsystem reagiert (SIRS), in- dem es das Blut mit Botenstoffen überschwemmt, die
zur Vasodilatation und Entzündungsreaktionen führen. Gefäßaktive Substanzen erhöhen
Gefäßwanddurchlässigkeit. Es lagert sich Flüssigkeit im Gewebe an. Bsp.: Harnwegsinfekte,
Pneumonien, Katheterinfektionen, Peritonitis
Maßnahmen
• Vitalparameter inkl. Temp. • Noradrenalin
Engmaschig kontrollieren • Antibiotika oder Antimykotika
• Sauerstoffgabe • Ggf. Infektherdsanierung
• Ggf. Schocklage • Thromboseprophylaxe cave
• Fieber senken Verbrauchskoagulopathie
• Blutkulturen, Abstrich, Urinkultur, • Ulkusprophylaxe
• Labor: PCT-Bestimmung, BB, • Volumenexpander
Gerinnung, Nierenfunktion, Laktat,
BGA
Der kardiogene Schock
Das Herz schafft es nicht mehr das benötigte Herzminutenvolumen in den Kreislauf zu pumpen. Es
kommt zu einer Minderdurchblutung der Organe.
Ursachen Maßnahmen
• Herzinfarkt • Diagnostik: PICCO, Herzkatheter,
• Dekompensierte Herzinsuffizienz PAK
• Lungenembolie • Schocklage und Volumenexpander
sind kontraindiziert
• Flachlagerung oder Herzbettlagerung
• VZK, EKG
• Sauerstoffgabe
• Gefäßverengende und
herzkraftsteigernde Medikamente,
• Entwässernde Medikamente
• Evtl. Opiate, Antiarrhythmika
Mögliche Komplikationen:
Materialien:
Absauggerät Unsterile Handschuhe
Absaugkatheter Mundschutz
Händedesinfektion Schutzbrille
Steriler Handschuh Spüllösung (destilliertes/ steriles Wasser
Grundsätzlich sollte ein Ambubeutel in Reichweite liegen sowie
ein Sauerstoffanschluss zur Verfügung stehen
Die Absaugkatheter:
Luftkissenkatheter haben eine Wulst mit speziell angefertigten Öffnungen
darüber. Sie können sich nicht an der Schleimhaut
festsaugen. Sie werden bei häufigem Absaugen und bei
Gerinnungsstörungen sowie beim endotrachealen
Absaugen verwendet. Sie müssen
eingeführt werden.