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Deckenschwingungen
ZUSAMMENFASSUNG:
1. EINLEITUNG
1
Das vorgestellte Verfahren wurde im Rahmen eines Europäischen
Forschungsprojektes (European Commission, 2006) entwickelt und validiert.
Gesundheitseinrichtung
Ausbildung (Schule)
Besprechung
Industrie
Wohnen
Klasse
Handel
Hotel
Sport
Büro
Rä
A
B
C
D
E
F
Empfohlen
Kritisch
Nicht Empfohlen
Abbildung 1: Zuordnung verschiedener Deckennutzungen zu Wahrnehmungsklassen
2
3. DYNAMISCHE DECKENEIGENSCHAFTEN
2.1 ALLGEMEINES
Das dynamische Verhalten von Decken ist im Wesentlichen von der Deckenmasse, der
Deckensteifigkeit und der Dämpfung der Decke abhängig.
Das Verhältnis von Steifigkeit zu Deckemasse bestimmt die Eigenfrequenz einer
Geschossdecke. Kritisch können Eigenfrequenzen sein, die im Bereich der
Schrittfrequenz von Fußgängern liegen. Abbildung 2 zeigt die Häufigkeitsverteilung der
Schrittfrequenz, wie sie im Projekt VoF (European Commission 2006) im
Eingangsbereich des TNO-Verwaltungsgebäudes in Delft bei über 200 Personen
gemessen wurde.
Häufigkeit
Schrittfrequenz in Hz
Abbildung 2: Häufigkeitsverteilung der Schrittfrequenzen
Wichtig für die harmonische Anregung von Geschossdecken ist ebenfalls eine gewisse
Deckengröße, weil in der Regel mehrere Schritte ausgeführt werden müssen, bis die
Decke in Schwingung gerät. In der unten vorgestellten Bemessungshilfe wird davon
ausgegangen, dass die Decke eine ausreichende Größe besitzt.
Während die Steifigkeit der Decken ausschließlich Einfluss auf die
Systemeigenfrequenz besitzt, hat die Deckenmasse noch einen weiteren wichtigen
Einfluss auf das dynamische Verhalten der Decke. Und zwar ist das Verhältnis von
Erregermasse zu der Masse der zu erregenden Decke eine wichtige Größe für die
dynamische Sensibilität der Decke. Mit steigendem Verhältnis der Erregermasse zur
erregten Masse steigt auch die Effizienz der dynamischen Anregung. Zu jeder
Deckeneigenfrequenz existiert eine modale Masse, welche bildlich ausgedrückt den
Massenanteil der Decke angibt, der an der Schwingung beteiligt ist.
Moderne weit gespannte Decken besitzen eine geringere Steifigkeit und sie werden
in leichten Bauweisen ausgeführt. Die geringe Steifigkeit führt zu geringeren
Eigenfrequenzen und die leichte Bauweise zu einem steigenden Verhältnis von
Erregermasse zu erregter Masse. Daher kann es hier erforderlich werden, den
Schwingungskomfort der Decken nachzuweisen.
3
Einen weiteren wichtigen Einfluss auf das Schwingungsverhalten hat die Dämpfung
der Decke. Die Dämpfungseigenschaften der Decken werden nicht nur durch die
Konstruktion sondern auch durch den Ausbau und die Nutzung der Räume bestimmt.
So können nicht tragende Trennwände, abgehängte Decken, Hohlraumböden oder
schwimmender Estrich einen wesentlichen Einfluss auf die Deckendämpfung haben.
Unter Berücksichtigung von Baustoffen für den Rohbau, dem vorhandenen Ausbau und
der Möblierung sind in Abbildung 3 Dämpfungswerte angegeben, mit denen die
Gesamtdämpfung der Decke nach Ausbau abgeschätzt werden kann.
4
Lagerungsbedingung: Frequenz ; Modale Masse
α E t3
eingespann gelenki fre f = ; M mod = β ⋅ M tot
L2 12 ⋅ m (1 − υ 2 )
α
9.00
8.00
7.00 α = 1.57 ⋅ ( 1 + λ2 )
6.00
5.00
B 4.00
3.00
2.00
1.00
0.00
L 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1.0 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 1.8 1.9 2.0
λ = L/B
λ = L/B
λ = L/B
5
4. NACHWEIS DES DECKENKOMFORTS
Für den Nachweis, dass eine Decke den geforderten Schwingungskomfort besitzt,
werden Bemessungsdiagramme verwendet (siehe Abbildung 4), aus denen direkt die
Wahrnehmungsklasse A bis F abgelesen werden kann.
Eingangsgrößen für die Bestimmung der Wahrnehmungsklasse sind
• Dämpfungseigenschaft unter Berücksichtigung von Ausbau und Möblierung
• Eigenfrequenz
• Zugehörige modale Masse der Decke
25
17
1312
8
7 6 4
3.2
3
2.4 1.8 1.41.2
2.6
2.2
0.7
0.6
0.5
A
11 5 2 0.4 0.2
1 0.8 0.3 0.1
14 21
41 33 109 2.8
13 45
37 1.6
49
3.2
3 0.1
12
11 56
29
25
17
1312
11
8
7 6
5
4 2.6
2.4
2.2
2
1.8
1.41.2 0.7 0.5
0.6 0.4
0.3
0.2
B
76 1
10 21 0.8
0.1
41 33 2.8
10
9 37 9 1.6
96 45
49 0.2
8 29
3.2
3
0.7 0.5
C 0.3
0.1
0.4
12
13 7 6 1.41.2 0.2
4 2.62.4 0.6
7 96 17 8 1.8 1 0.8
0.3 0.2
56 25 2.2 2 0.4
11 5 0.5
176 0.3
76 0.7 0.6
276 216
236
6 256 21 1.6 0.4
196156
136
116
41
33
10
2.8
D
1.4
1.2 1
0.7
0.8
0.6
0.4
0.5
0.3
0.3 0.2
5 9
33.2
37
0.5
45 2.61.82.22
2.4 0.8 0.4
0.6
0.3
1 0.7 0.5 0.4
196 49 1.6
Eigenfrequenz
E
4 0.8 0.6
1.4 0.7
4 396
416
336 236
356276 256
6
296 2.8
29 7 5 1
1.8 1.2 0.8
0.70.6
12 8 2 1.6
13 3 2.42.2
2.6
1.4 1 0.80.70.6 0.5 0.4
3.2
0.5 0.4 0.3
1.2 0.6
0.3
3
96
F 17
25
11
1.8
0.7
0.8
1 0.5
0.4
0.3
0.2
49 1.2
5 1 0.6
10 2.82.6 0.3
21 0.8 0.4
2
0.5
1
100 200 500 1000 2000 5000 10000 20000 50000 100000
Modale Masse
Abbildung 4: Ablesen der Wahrnehmungsklasse aus den Bemessungsdiagrammen
6
Klassifizierung für eine Dämpfung von 1% Klassifizierung für eine Dämpfung von 3%
20 12
13 7 6 4 2.6
2.4 1.41.2 0.7 20 10 3.2 2.6 1.61.4 0.70.6 0.1
17 8 0.5 5 4 0.4
19 11 5 2.2 1.8 0.6 19 9 2.8 0.5
2 0.4 0.3 0.2 11 7 2 1.8 1.2 1
0.2
21 1 0.8 0.1 8 2.2 0.8
18 18 2.4 0.3
10 9 2.8 1.6 6 3
17 17
3.2
3 12
16 29 16 13 0.1
15 25
17
1312
8
7 6 4 2.6
2.4 1.8 1.41.2
2.2
0.7
0.6
0.5
A 15
10
9 5 4
3.2 2.6
2.8
1.6 1.4 0.7 0.6 0.4
A
11 5 2 0.4 0.2 1.2 0.5
0.3 0.1 17 11 7 2 1.8 1
21 1 0.8 8 0.2
14 14 2.2 0.8
2.4 0.3
41 33 10 2.8 3
37 9 1.6 21 6
13 45 13 25
49
3.2
3 0.1 12
12 29 12 13
0.1
1312 7 6 4 2.6
2.4 1.41.2 0.7 0.5 0.2 10 3.2 2.6 1.6
17 1.4 0.7 0.6
11 56 8 1.8 B 11 37 5 4 0.4
25 9
76
11 5 2.2
2
0.6 0.4
0.3
29 11 7
2.8
2 1.2 1 0.5
B
1 17 1.8 0.2
10 21 0.8 8
0.1 10 2.2 0.8
41 33 2.4 0.3
33 2.8 45 3
10 49 41
9 1.6 21 6
9 37 9 0.1
96 45
49 0.2 25
3.2 12
3
8 29
C 0.1 8 C
0.7 0.5 0.3
0.4 13 0.1
12 7 6 1.41.2 0.7 0.6 0.4 0.2
13 4 2.62.4 0.6 0.2 10
1.8 3.2 2.6 1.6 1.4
0.5 0.3
7 96 17 8 1 0.8 7 5 4 1
56 2.2 2 0.3 0.2 37 9 1.2 0.2
25 0.4 116 2.8
11 5 0.5 2 0.8
176 0.3 29 11 7 1.8
76 0.7 0.6 136 17 8
276
256 216
236 156
6 21 1.6 0.4 2.2
116 2.8 0.8
6
196156 0.5 56 2.4
136 0.3 76 33 D 0.4
1.2 1 45
33 D 0.4 96 41 3 0.3
41 1.4 49
0.6
10 0.7 0.3 0.2
9
7
5 5 21 6 0.2
37 33.2
0.5 0.4 0.70.6 0.5
2.6
2.41.82.22 0.8 0.3 25
45 0.6
0.7 0.5 0.4 1 0.8 0.4 0.3
1 196 1.61.4 1.2
49 1.6 216
196 0.5 0.3
4 1.2 276
376 316 216 1.4 0.8 0.6 236
4 396
416 6 0.7 12 0.6
336 236
356276 256 4 256 176 2.6
296
E 2.8
E 0.4
29 7 5 1 0.7
1.8 1.2 0.8
0.70.6
3.2 2
12 8 2 1.6 2.8
13 3 2.42.2 1.4 1 0.80.70.6 0.5 0.4 13 1.8 0.3
3.2 2.6
0.4 0.3
F 10
4 2.2 0.8 0.6
0.50.4
0.3
0.6 0.5 5
1.2 0.2
0.3 2.4
17 0.2
3 3 1
11 0.7 0.7
0.8 0.4
0.5 0.4
96
F 1.8 9 0.3
0.5
1 1
100 200 500 1000 2000 5000 10000 20000 50000 100000 100 200 500 1000 2000 5000 10000 20000 50000 100000
Mit der vorgestellten Bemessungshilfe wurde ein Werkzeug entwickelt, mit dem
Ingenieure auch ohne besondere Kenntnisse über die Dynamik der Bauwerke mit
einfachen Mitteln Deckenschwingungen abschätzen können.
Die Grundlagen für die Bemessungshilfe wurde mit finanzieller Unterstützung des
RFCS (Research Fund for Coal and Steel of the European Community) entwickelt.
SCHRIFTENVERZEICHNIS