I. Allgemeines
Das Kantonsspital Aarau gehört zu den grössten Spitälern der Schweiz und wurde 2004 in eine
Aktiengesellschaft öffentlichen Rechtes, dessen Hauptaktionär der Kanton ist, umgewandelt.
Leistungsauftrag: Das Kantonsspital Aarau ist zuständig für die medizinische Grundversorgung
der Spitalregion Aarau/Lenzburg, die spezielle Krankenversorgung der Bevölkerung des
Kantons und - im Rahmen der interkantonalen Koordination und Leistungsaufträge - diejenige
anderer Kantone.
Der Bereichsleiter Medizin und Chefarzt Medizinische Universitätsklinik Prof. Dr. med. Beat
Müller ist Ordinarius für Innere Medizin der Medizinischen Fakultät der Universität Basel
(„Argovia-Professur“) mit entsprechendem Lehr- und Forschungsauftrag. Die Chefärzte der
Abteilungen und anderen Kliniken können auch Beziehungen und Netzwerke zu anderen
Universitäten wie Zürich oder Bern unterhalten.
Organisation
Der Bereich Medizin umfasst rund 200 Betten und 675 Mitarbeitende. Damit wurden 2012 rund
10'000 stationäre Akutpatienten betreut und rund 180'000 ambulante Behandlungen an
Patienten erbracht. Die Zusammenarbeit mit anderen Bereichen und Kliniken, insbesondere
allen chirurgischen Disziplinen (Herzchirurgie in Zusammenarbeit mit der Klinik im Schachen),
perioperative Medizin, der Gynäkologie und Geburtshilfe, Pädiatrie, zentrale medizinische
Dienste (inkl. Labor, Radiologie und Pathologie) ist rund um die Uhr konsiliarisch gewährleistet.
Im interdisziplinären Notfallzentrum ist die medizinischen Universitätsklinik verantwortlich für die
Triage und Erstverordnung der internistischen Patienten.
Rund 70% der stationären Patienten treten über die interdisziplinäre Notfallzentrum ein, auf
welcher rund um die Uhr ein Schicht-Service mit Oberarzt und Assistenzärzten besteht. Auf der
Notfallstation werden pro Jahr rund 10000 medizinische Patienten betreut, wovon 5000
ambulant sind. Im allgemeininternistischen Ambulatorium werden pro Jahr rund 2500 Patienten
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- Allgemeine Innere und Notfallmedizin (AIN): Leitung Prof. Dr. med. B. Müller (Stv. PD
Dr. med. C. Fux )
- Infektiologie & Spitalhygiene (INF): Leitung PD Dr. med. Ch. Fux (ab 2011)
Die Spezialabteilungen, wie oben angeführt, werden von einem Chefarzt geleitet, der einen
Leitenden Arzt oder Facharzt in Oberarztfunktion als Stellvertreter hat. Neben der stationären
Patientenversorgung besteht eine umfangreiche ambulante Sprechstundentätigkeit
Angiologie: Sowohl in moderner Duplexdiagnostik, als auch invasiver Diagnostik und Therapie
der peripheren Arterien und Venen. Netzwerk mit dem Inselspital
Die Dermatologie und Allergologie betreut das gesamte Krankheitsgebiet inklusive Licht-,
Lasertherapie allergologische Abklärungen und Desensibilisierungen. Netzwerk mit dem
Universitätsspital Basel.
Eine Abteilung für Endokrinologie, Diabetologie und Metabolismus betreut das gesamte
Spektrum des Fachgebietes, bietet als A-Weiterbildunggstätte dein vollständiges Aus- und
Wetierbildungsprogramm und ist mit dem Universitätsspital Basel im „Endo-Diab-NET“
vernetzt..
In der Infektiologie & Spitalhygiene das ganze Spektrum infektiologischer Erkrankungen und
Präventivmassnahmen inkl. einer umfangreichen HIV-Sprechstunde.
Die Medizinische Intensivstation wird einem Chefarzt mit dem Facharzttitel Innere Medizin und
dem Untertitel Intensivmedizin geführt und verfügt über einen Facharzt-Stellvertreter und
betreut 10 Betten, inkl. Beatmungsplätze.
Dazu besteht eine interdisziplinär betriebene Intermediate Care Station („SIC“ – Stroke Unit,
Intermediate Care, Coronary Care Unit) mit aktuell 10 Betten und bedarfsgerechtem
Ausbaupotential auf maximal 14 Betten. Diese werden gemeinsam von Internisten, Kardiologen
und Neurologen betrieben.
In der Kardiologie sowohl akute koronare Patienten, als auch Patienten mit komplexen
kardiologischen Erkrankungen, inkl. Kardiomyopathien und chronischen Herzinsuffizienzen,
welche in diagnostischer und therapeutischer Hinsicht betreut (inkl. Ergometrie, Rythmologie)
werden und rund um die Uhr steht ein PTCA-Dienst für das akute Koronarsyndrom zur
Verfügung. Netzwerk mit dem Universitätsspital Basel und dem Triemlispital.
In der Nephrologie, Dialyse und Transplantation setzt sich das Krankheitsgut aus nierenkranken
Patienten mit Niereninsuffizienz (inkl. Nierenbiopsien), zur Vorbereitung auf sowie Betreuung
nach Transplantationen zusammen. Dialyseplätze sind sowohl in Aarau als auch in von Aarau
betreuten Aussenstation in Zofingen und Frick vorhanden. Netzwerk mit dem Unispital Basel.
Onkologie und Hämatologie stellen mit etwa 30% der Eintritte des Departements Innere Medizin
zusammen mit der Kardiologie und der Allgemeinen Inneren Medizin den Hauptanteil der auf
den Bettenstationen betreuten Patienten. Auf einer Isolationsabteilung werden Patienten mit
aplasierender Chemotherapie und mit autologer Stammzelltransplantation betreut.
Die Anrechnung für die stationäre und ambulante Weiterbildung richtet sich nach dem
entsprechenden Eintrag im FMH-Zeugnis.
Die Anerkennungen für Facharzttitel in Subdisziplinen der Inneren Medizin richten sich nach
den Qualifikationen und Weiterbildungsberechtigungen der jeweiligen Kliniken und Abteilungen
am KSA.
Es werden FMH-Titel-Anwärter mit einer Vorbildung von 1-2 Jahren in Allgemeiner Inneren
Medizin bevorzugt (Wunschvorstellung: 50% der Assistenten).
Rund 40% der Stellen werden durch angehende Internisten, 60% durch angehende
Allgemeinmediziner oder Titelanwärter anderer Fachrichtungen bekleidet.
Weiterbildungsprogramm
Das Weiterbildungskonzept der Klinik basiert auf den Richtlinien und dem aktualisierten
Weiterbildungsprogramm der FMH für den Facharzt für Allgemeine Innere Medizin inkl.
Anhängen.
a) Die Erfüllung der Lernziele „Basisweiterbildung“ mit dem Erwerb des Wissens und der
praktischen Fertigkeiten, einen Patienten umfassend beurteilen und eine Behandlung
einleiten zu können gem. Weiterbildungsprogramm Anhang 1
d) Den Erwerb von Spezialwissen aus den medizinischen Spezialgebieten und dessen
Integration in die internistische Tätigkeit.
Die Ärzte sind fähig, die internistische Beurteilung und Behandlung von ambulanten und
stationären Patienten mit häufigen und seltenen akuten Erkrankungen oder
Langzeitproblemen unter Einbezug von psychischen, pflegerischen, sozialen und kulturellen
Gesichtspunkten zu übernehmen.
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Sie sind in der Lage bei den angewandten diagnostischen, therapeutischen und präventiven
Massnahmen das Kostennutzenverhältnis abzuschätzen.
Sie schätzen die Vorteile des interdisziplinären Arbeitens und teambasierten Lernens. Sie
koordinieren bei komplexen Krankheitsproblemen die Zusammenarbeit mit Ärzten anderer
Fachbereiche und bündeln die Meinung anderer Berufsgruppen und Einrichtungen des
Gesundheitswesen zu optimaler Beurteilung, Behandlung und Betreuung der Kranken.
Sie können zur Gesundheitsförderung ihrer Patienten und Patientengruppen wirksame und
individuell angepasste Präventionsmassnahmen empfehlen.
Sie sind über die grundlegenden technischen Massnahmen orientiert, mit welchen heute
Diagnose und Therapie komplexer internistischer Krankheitsbilder vorgenommen werden
Rund 40 weiterbildenden Fachärzte sind in Besitz des Facharzttitels FMH Innere Medizin. Die
Leiter der Spezialabteilungen besitzen zudem den FMH-Titel der betreffenden Spezialität.
Die Verantwortung für die Weiterbildung in Allgemeiner Innerer & Notfallmedizin obliegt
hauptsächlich dem Chefarzt sowie den allgemein-internistischen Oberärzten. Letzteren werden
alle neu eintretenden Patienten von den Assistenzärzten vorgestellt, deren Befunde werden
kontrolliert und es wird ein Prozedere inklusive einer Austrittsbehandlung festgelegt, welches 1x
wöchentlich bei den Chefarztvisiten supervisiert wird. Rund 75% sind Notfalleintritte über das
INZ und rund 25% sind elektive Eintritte.
Allen Aerzten werden vor Stellenantritt schriftliche Unterlagen und Checklisten zu Verhalten im
Team, Dienstzeiten, Abläufen, Visitenordnung sowie Zuständigkeiten zugestellt. Diese werden
regelmässig à jour gehalten durch Input von im Hause tätigen Assistenz- und Oberärzte.
Am 1. Tag findet für alle neu eintretenden Assistenz- und Oberärzte eine obligatorische
allgemeine Einführung statt. Das beinhaltet die Orientierung über den administrativen Ablauf,
die Notfallorganisation, die Reanimationsorganisation, das Konsiliarwesen sowie die
Berichtschreibung. Die Orientierung über das EDV-basierte Fehlermeldesystem (CIRS) erfolgt
ebenso wie die Instruktion des Eingebens eines sogenannten kritischen Ereignisses.
Am 2. Tag findet ein ca. 1-stündiges Gespräch mit dem Leiter der Weiterbildung statt,
beinhaltend das Verhalten im Team sowie den kollegialen Umgang mit den Hausärzten. Zudem
Erläuterung des Tagesablaufes auf der Inneren Medizin, sowie Erläuterung der wichtigsten
ethischen und moralischen Vorstellungen. Schriftliche Unterlagen werden vor Stellenantritt
abgegeben.
Die neu eintretenden Ärzte werden in den ersten Tagen von einem Assistentenkollegen betreut
. Es wird Wert darauf gelegt, dass jedem neu eintretenden Assistenzarzt ein Älterer im gleichen
Büro zur Seite gestellt wird, der für Alltagsprobleme und lokale Besonderheiten zur Verfügung
steht.
Alle Assistenzärzte haben über ihre ganze Anstellungszeit einen ihnen fix zugeteilten Oberarzt,
der sie vertraut macht mit den Gewohnheiten der Inneren Medizin, und dem Umgang mit den
Hausärzten, und ihnen die Abläufe auf den Stationen, die Führung der Krankengeschichte, die
Austrittsplanung sowie die Abfassung der Austrittsberichte beibringt. Zudem trifft er mit den
Assistenten Zielvereinbarungen und bereitet sie auf die halb- bis einjährlich stattfindenden
Beurteilungen beim weiterbildungsverantwortlichen Oberarzt oder Chefarzt vor. Ausserdem
haben sie eine Vorqualifikation nach ca. 2 Monaten vorzunehmen. Die Einführung auf dem
Notfall erfolgt nach einer 1-wöchigen strukturierten Einführung auf der Abteilung sowohl durch
den Arzt, als auch den Pflegedienst, gemäss einer Checkliste.
Das stationäre internistische Basiswissen wird erworben durch eine dem Ausbildungstand
angepasste 6-18 monatige Tätigkeit auf der Bettenstation. Es werden auf den Abteilungen
allgemein- und privatversicherte Patienten aller Spezialdisziplinen betreut. Alle Assistenten
erfahren in den ersten Monaten eine systematische Schulung in kardiopulmonaler Reanimation
und der EKG-Interpretation. Je nach Vorbildung können in der Regel ab dem 3. Monat
Wochenenddienste, ab dem 6. Monat Nachtdienste übernommen werden.
Bei entsprechender Eignung und Wunsch ist eine 6-monatige Assistenzarzt Rotationen
vorzugsweise für Titelanwärtern der Allgemeinen Inneren Medizin möglich. Es bestehen auf
folgende Rotationsstellen.
medizinische Intensivstation
Hausarzt-Curriculum
Weiterbildungsveranstaltungen
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Obligatorisch
Donnerstags: Journal-Club (20 Minuten) bestritten von einem Assistenzarzt unter der
Leitung eines erfahrenen Tutors und unter Berücksichtigung der Methodologie .
Dienstags 13.00 bis 13.50 Uhr auf 2 Jahre angelegtes Curriculum mit
Schwerpunktvorlesungen zu Themen der allgemeinen-, speziellen – und Notfallmedizin
sowie anderen relevanten medizinisch-chirurgischen Bereichen.
Donnerstags-Symposien für Assistenzärzte und Hausärzte aus allen Gebieten der Inneren
Medizin (monatlich, 4 Stunden).
Assistenz- und OberärztInnen erhalten die Möglichkeit zur Teilnahme an den durch die FMH
verlangten und anerkannten Weiter- und Fortbildungen ausserhalb des Arbeitsplatzes bis 5
Tage pro Jahr gemäss Gesamtarbeitsvertrag. Bei eigenem aktivem Beitrag (Vortrag, Poster)
mehr und ohne Selbstbehalt. Die Organisation und Kostenbeteiligung ist in einem
Reglement des Bereiches festgelegt. Soweit es die betrieblichen Möglichkeiten zulassen,
erfolgt die Teilnahme während der Arbeitszeit.
Ein erstes Qualifikationsgespräch (oder MAG = Mitarbeitergespräch am KSA mit der „DIALOG“-
Vorlage) zwischen Assistenzarzt und seinem „Mentor-OA“ findet innert 2 Monaten nach
Anstellung statt, wo es um eine erste Standortbestimmung geht sowie der Weiterbildungvertrag,
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die relevanten Punkte der Checkliste sowie Besonderheiten der betrieblichen Abläufe
besprochen und visiert wird.
Der Assistenzarzt wird in seiner Aufgabe unterstützt, seine die eigene Weiterbildung aktiv zu
betreiben, an den Weiterbildungsverantstaltungen teilzunehmen und die für seine Aus-, Weiter-
und Fortbildung relevanten Formulare(Mini-CEX, DOPS) bzw. gemachten Untersuchungen der
FMH-SIWF elektronisch auf dem Internet (e-logbuch) bzw. auf Papier à jour zu halten und vom
Facharzt (OA) bzw. dem Götti visieren zu lassen. Dazu organisiert der Assistenzarzt mit dem
zuständigen Stationsoberarzt vier mal jährlich die Durchführung von Arbeitsplatz-basierten
Assessments (Aba).
Folgegespräche mit dem Mentor-OA finden im Verlauf der Anstellung bedarfsgerecht alle 3-6
Monate statt. Der Mentor-OA stellt bei diesen Gesprächen die Aktualität der
Weiterbildungsformulare sicher und visiert diese, welcher der AA vor dem Termin vorzubereiten
und am Gespräch vorzulegen hat.
Diese werden bei der zweiten Qualifikationsrunde nach 1 bis 1½-Jahren auf ihren
Zielerreichungsgrad hin analysiert und in lohnrelevante Bewertungskategorien eingeteilt.
Danach jährliche Zielvereinbarungs- und Evaluationsgespräche, auf Wunsch oder bei Bedarf
mit dem Bereichsleiter bzw. Chefarzt. Beim Stellenaustritt Komplettierung der FMH-
Evaluationsprotokoll e und Weiterbildungsbestätigung.
Motivierte und geeignete KandidatInnen werden durch den Chefarzt mit einem aktiven klinisch-
wissenschaftlichen Mentoring und zielgerichteter Karrierplanung mit Kaderpostionen in
Allgemeiner Inneren Medizin oder einer Weiterbildung auf einer Spezialabteilung mit Nachdruck
gefördert. Der Forschungsrat am KSA fördert wissenschaftliche Projekte finanziell und
substantiell nach einer „peer-review“. Es besteht so die Möglichkeit Dissertationen und
Habilitationen mit hochstehenden wissenschaftlichen Publikationen zu unterstützen.