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03.3.

Hülle: Öffnungen EBB 05


06


TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso


Baukonstruktion und Baustoffkunde

03.3 Hülle • Öffnungen

Abb. 3.0.1 Fünf Höfe, München, 2004; Herzog und DeMeuron


 05
06 EBB
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Baukonstruktion und Baustoffkunde

03.3 Hülle • Öffnungen


03 Hülle
EBB 05
06


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Baukonstruktion und Baustoffkunde

03.3 Hülle • Öffnungen • Inhalt


3 Öffnungen 3.5 Systemfenster
3.5.1 Holzfenster
3.1 Definition - Profile
- Öffnungsarten - Elementgrößen
3.5.2 Verbundfenster
3.2 Anforderungen 3.5.3 Metallfenster
3.2.1 Verbinden - Aluminium
- Sicht, Augenhöhe - Stahl
- Belichtung, Lichtlenkung 3.5.4 Kunststofffenster
- Sonnenenergienutzung - PVC, GFK
- Belüftung
3.6 Im Vergleich: Anschlüsse
3.2.2 Trennen – Schützen - Haustür, Fenstertür
- Ableiten
- Dämmen 3.7 Lösungsprinzipien Fenster
- Regulieren
- Dichten 3.8 Testfragen
- Schallschutz
- Feuer-/ Brandschutz 3.9 Literaturhinweise
- Sichtschutz
- Blendschutz 3.10 Bildnachweise
- Anprallschutz
- Einbruchschutz
- Absturzsicherung

3.3 Bestandteile Öffnungen


3.3.1 Sturz
- mit Sturz
- ohne Sturz
3.3.2 Brüstung
- mit Brüstung
- ohne Brüstung
3.3.3 Anschlag
- Aussenanschlag
- Innenanschlag
- ohne Anschlag

3.4 Bestandteile Fenster


3.4.1 Blendrahmen
3.4.2 Flügelrahmen
- Öffnungsarten
3.4.3 Bauart des Fensterelementes
- Einfach
- Verbund
- Doppel- bzw. Kastenfenster
- Rahmenlos
- Bandfassade
3.4.4 Verglasungssystem
- Einscheibenverglasung
- Mehrscheibenisolierverglasungen
- Funktionsgläser
3.4.5 Glashalterung
- Sprossen

3.4.6 Glaslagerung - Verklotzung


- Dampfdruckausgleich
3.4.7 Dichtungen
- Fugendichtungen
- Falzdichtungen
- Anschlagdichtungen
3.4.8 Beschläge
3.4.9 Fensterbank
 05
06 EBB 3 Öffnungen

TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso 3.1 Definition


Baukonstruktion und Baustoffkunde Als Öffnung wird hier die Aussparung in ei-
03.3 Hülle • Öffnungen
ner Wand bezeichnet. Öffnungen verbinden
Räume funktional und/oder visuell und setzen
sie damit zueinander in Beziehung. Das Fens-
ter ist ein Bauteil zum Verschluss der Öffnung
[1].

Öffnungsarten
Unterschieden werden Lochfenster, Band-
fenster, geschosshohe Verglasungen und
Vorhangfassaden (d.h. eine durchgängige
Fassadenebene vor der Tragstruktur eines Ge-
bäudes, s.a. 03.4 Fassaden).
Türen ermöglichen den Durchgang, Tore sind
großformatiger und meist für die Durchfahrt
bestimmt. Abgesehen von der Öffnungsgrö- Fenster als Baukasten: verschiedene Füllungen, die je nach Bedarf
in den Rahmen eingesetzt werden, z.B. geschlossene Elemente als
ße werden an diese ähnliche Anforderungen Lüftungsflügel
wie an das Fenster gestellt und gleiche Prin- Abb. 3.2.1 Hermann Hertzbeger, Diagoon Wohnen, 1967
zipien angewandt. Im Folgenden werden Öff-
nungen in vertikalen Außenmauern betrach-
tet. Der Schwerpunkt liegt auf der Ausbildung
von Fenstern.

3.2 Anforderungen
Fenster haben grundlegende Anforderungen
zu erfüllen: Verbinden und Trennen. Die
Verbindung ist der visuelle Bezug zum an-
grenzenden Raum bzw. Außenraum sowie
die Möglichkeit der natürlichen Lüftung. Die
Trennung ist der Abschluss nach außen und
damit gleichzeitig eine Schutzfunktion [2].

3.2.1 Verbinden
Sicht, Augenhöhe
Die Verwendung transparenter Baustoffe
(Glas, Kunststoff) ermöglicht die Durchsicht
durch ein Fenster. Der Blick kann sehr weit Abb. 3.2.2 Blickfreiheit horizontal und vertikal
gefasst sein (Bandfenster, Panoramascheiben,
geschoßhohe Verglasungen), aber auch stark Belichtung, Lichtlenkung
gelenkt werden (kleine Öffnungen, platzierte Je höher ein Fenster innerhalb einer vertika-
Anordnung). Menschliche Proportionen sind len Wand angeordnet ist, desto größer ist
maßgebend für die Anordnung der Fenster die Tageslichtausbeute für den Innenraum.
in der Wand. Die Körpergröße, das Sichtfeld, Ein Oberlicht (horizontale Lichtöffnung in
aber auch die Tätigkeit der Nutzer (sitzend, der Decke) bringt sogar die 5,5-fache Be-
stehend, liegend) sind bestimmende Parame- leuchtungsstärke im Vergleich zu einer vertikal
ter. Die Sicht auf Aughöhe sollte nicht durch angeordneten Fensteröffnung gleicher
die Anordnung horizontaler bzw. vertika- Größe [3]. Aber auch das Fensterformat und
[1] Definition Fenster
Fenster leitet sich vom lateinischen ler Fensterteilungen beeinträchtigt werden das Verhältnis von Rahmenanteil zur Glasflä-
Wort ‚fenestra‘ ab und bedeutet ‚Öff- (Abb. 3.2.1 - Abb. 3.2.3). che bestimmen den Lichteinfall.
nung für Luft und Licht, Fensteröff-
nung‘. Das englische Wort ,window‘
weist auf eine frühere Funktion des
Fensters hin. Es stammt von dem altis-
ländischen Wort ‚vindauga‘, was soviel
bedeutet wie ‚Windauge‘.
A A A
im Stehen 175 cm
für Kinder 80 - 140 cm B C D E
[2] Auszug Bayerische Bauordnung
Art. 45, Abs. 4, Satz 1: im Sitzen 80 - 175 cm
„Nach Abs. 3, Satz 1 müssen Aufent-
haltsräume sog. notwendige Fenster im Liegen 70 - 100 cm
haben. Darunter sind Fenster zu verste- F G
hen, die unmittelbar ins Freie führen,
senkrecht stehen und die Räume
ausreichend belichten und belüf-
ten können. Abs. 4 Satz 1 bestimmt Boden 30 - 60 cm
hierzu, dass das lichte Maß der Fens-
teröffnungen von Aufenthaltsräumen
mindestens ein Achtel der Nutzfläche
des Raumes betragen muss; dabei sind Abb. 3.2.3 Hermann Hertzberger, Altersheim „De Drie Hoven“, Amsterdam,1965: vorstrukturierte Rahmen zum stehenden, sitzen-
Rohbaumaße zugrunde zu legen.“ den und liegenden Menschen - vertikale und horizontale Zonierung
Die Lichtausbeute kann durch die Anordnung
lichtlenkender Elemente vor den Fensteröff-
w= Öffnungsweite
EBB 05
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nungen erhöht werden (s.a. 03.4 Fassaden). TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Durch Oberlichter oder reflektierende Materi- Baukonstruktion und Baustoffkunde

alien als Deckenbekleidung kann Tageslicht bis 03.4 Hülle • Öffnungen


in die Tiefe des Raumes geleitet (Abb. 3.2.4,
Abb. 3.2.5).

Sonnenenergienutzung
Durch verglaste Öffnungen eintretende Son- Abb. 3.2.5 Verhältnis von horizontaler zu vertikaler Fenster-
nenstrahlung kann zur Ergänzung der Gebäu- öffnung und resultierender Beleuchtungsstärke
deheizung eingesetzt werden. Dieser s.g.
[3] T - Beleuchtungsstärke
„Treibhauseffekt“ wird im Winter als will- Die Beleuchtungsstärke ist die ge-
kommener Energiegewinn gesehen, wohin- samte Menge an Licht, welche aus der
vorderen Hemisphäre auf einen Punkt
gegen das gleiche Phänomen im Sommer bei einer Oberfläche fällt, wobei diese
Gebäudezonen mit hohem Glasanteil zum Oberfläche real oder virtuell sein kann.
Eine virtuelle Fläche ist z.B. geeignet,
Problem wird und regulierende Maßnahmen die Beleuchtungsstärke irgendwo im
erforderlich macht. Die Wärmeentwicklung Raum zu messen oder zu berechnen,
etwa um den Tageslichtquotienten
auf der Fassadenfläche ist für die Konzep- auf der Arbeitsebene zu ermitteln.
tion von Öffnungsflügeln, Sonnenschutz
Tm - Tageslichtquotient
und Maßnahmen zur Energiegewinnung rel- Das Verhältnis zwischen der Beleuch-
evant. Bei Fensterflächenanteilen bis zu 50% tungsstärke an einem gegebenen
Punkt (normalerweise auf der Arbeits-
kombiniert mit einem effektiven Sonnen- ebene) im Innenraum zur unverschat-
schutz können auch ohne Kühlmaßnahmen teten Beleuchtungsstärke im Freien,
wird als Tageslichtquotient (Tm)
im Sommer akzeptable Verhältnisse erreicht bezeichnet.
werden. (weitere Maßnahmen zur Verbesse- Der Tageslichtquotient ist einer der
Schlüsselwerte in der quantitativen
rung des Raumklimas: Sonnenschutzoptimie- Analyse des Tageslichtes für ein
rung, Nachtauskühlung; s.a. 03.4 Fassaden). Gebäude.
Da die Aussenbeleuchtungsstärken
mit den meteorologischen Bedin-
Belüftung (gesteuert, individuell) gungen stark schwanken (bei bedeck-
tem Himmel zwischen 8‘000 und
Lüften ist eine Grundbedingung für Wohlbe- 25‘000 lx), hat die absolute Innenbe-
finden und Gesundheit der Nutzer und für den leuchtungsstärke zu einem bestimm-
ten Zeitpunkt nur eine beschränkte
Schutz der Bausubstanz. Individuell öffenbare Aussagekraft.
Fenster haben den Vorteil, dass der Nutzer Ob eine bestimmte nutzbare Menge
an Tageslicht, welche einen für eine
unmittelbar die Frischluftzufuhr regulieren gegebene Aufgabe genutzten Innen-
kann. Oftmals führt händisches Lüften jedoch raum erreicht, akzeptabel ist, kann
nur im Vergleich zur gleichzeitigen
nicht zu einer ausreichenden Luftwechselrate Aussensituation festgelegt werden.
und infolge des unkontrollierten Luftstro-
mes zu erhöhten Lüftungswärmeverlusten
im Winter, bzw. zusätzlichen Kühllasten im
Sommer. Fehlverhalten beim Lüften kann Abb. 3.2.6 Verteilung der Beleuchtungsstärke in einem Raum
durch eine gesteuerte Luftzufuhr vermieden mit Seitenfenster und einem Raum mit Oberlichtern
werden. Diese führt jedoch zum Verlust einer
individuellen Regelbarkeit. Bei der Frischluft- Der Kontakt zur Umgebungsluft wird regu-
zufuhr über die Öffnungsflügel dürfen diese liert. Fensterelemente (Rahmen und Glas)
im geöffneten Zustand nicht mit anderen müssen in der Lage sein, Temperaturspitzen
Bauteilen (z.B. Sonnen-, Blend-, Sichtschutz, zwischen Innen- und Außenraum trotz der
Wand, Stützen) kollidieren oder die Nutzung relativ geringen Bauteiltiefe zu kompensie-
des Innenraumes einschränken. ren. Das Fenster soll in der Dämmebene der
Wandfläche positioniert sein, um Wärmebrü-
3.2.2 Trennen - Schützen cken zu vermeiden.
Die Gebäudehülle und somit das Fenster muss
auch Schutz vor der Witterung bieten. Regulieren
Vor allem im Sommer entsteht bei Süd,-
Ableiten West,- und Ostorientierung der Verglasungen
Weder Regen (und Spritzwasser), noch Feuch- ohne geeignete Ausgleichmaßnahmen eine
tigkeit dürfen durch das Fenster nach Innen Überhitzung der Innenräume. Das Klima
gelangen. Die Detailausbildung der Fenster- ist nicht mehr behaglich. Die Fassade muss
profile und deren Anschluss an das Bauwerk mit Hilfe eines effizienten Sonnenschutzes
müssen bei Anwendung der Prinzipien Über- und geeigneter Lüftungselemente die
lappung, Schikane und Dichtung eine ausrei- gezielte Regulierung der Sonneneinstrah-
chende Dichtigkeit gewährleisten. lung und des Innenklimas ermöglichen.
(s. 3.7 Lösungsprinzipien Fenster)
Dichten
Dämmen Um Zugerscheinungen zu vermeiden und eine
Abb. 3.2.7 Holzfenster:
Die Fassade schützt den Innenraum vor über- gezielte Lüftung sicherzustellen, müssen Fens- Verhältnis von Verglasungsfläche
mäßigen Temperaturschwankungen. ter winddicht sein. zu Rahmenanteil (Lichtausbeute)
 05
06 EBB äussere Dichtung

Schlagregen
Blendung
Durch die Anforderungen an Arbeitsplätze,
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Wind, Sonne insbesondere Bildschirmarbeitsplätze (BAP)
Schall
Baukonstruktion und Baustoffkunde Aussentemperatur kann der Einsatz eines Blendschutzes erfor-
03.3 Hülle • Öffnungen
derlich werden.
Dieser wird raumseitig angeordnet und verrin-
gert starke Kontraste. Dabei sollte jedoch eine
Mindestdurchsicht gewährleistet werden.

Anprall
Baukörper - Aussenwand
Insbesondere bei geschosshohen Vergla-
Bauwerksbewegung sungen (Schaufenster, Panoramafenster) kön-
Bauteilbewegung - Fenster
Wärmedämmung
Luftfeuchte nen mögliche Anpralllasten die Fensterkon-
Raumtemperatur
Brandschutz zeption beeinflussen und Spezialgläser oder
zusätzliche Haltekonstruktionen erforderlich
innere Dichtung machen.

Abb. 3.2.7 Einflüsse auf das Fenster bzw. die Anschlussfuge Einbruch
Bei leicht zugänglichen Bereichen der Fassade
Dies betrifft die Fuge zwischen Rahmen und (Erdgeschossfassaden, Öffnungselemente,
Öffnungsflügel, aber vor allem auch die die z.B. durch Putzbalkone miteinander ver-
Fuge zwischen Bauteil und Bauwerk, also bunden sind) können besondere Maßnahmen
Rahmen und Rohbau, die dicht sein muss. zum Einbruchschutz erforderlich sein.
Neben den witterungsbedingten Einflüssen Einbrecher gelangen vorwiegend über Fens-
wirken auch Einflussfaktoren aus dem Innen- ter und Fenstertüren, weniger über Haustüren
raum, wie Raumtemperatur und Luftfeuchte und Kellerbereiche in das Gebäude (LKA-
auf das Fenster bzw. die Anschlussfugen. NRW). Fenster, Balkon- und Terrassentüren
Bewegungen des Rohbaus und tempe- werden mit einfachem Hebelwerkzeug geöff-
raturbedingte Bewegungen des Fenster- net, da die üblichen Fensterbeschläge keine
rahmens müssen schadensfrei in den Fu- einbruchhemmende Wirkung haben.
gen aufgenommen werden (Abb. 3.2.7) Ein ausreichender Einbruchschutz kann durch
[4] Blower-Door-Test
Die Energieeinsparverordnung fordert
Durch die Anwendung der Prinzipien Schika- den Einbau einer einbruchhemmenden, auf-
nach § 5 EnEV die Luftdichtigkeit eines ne und Dichtung werden diese Fugen kontrol- einander abgestimmten Gesamtkonstruktion
Gebäudes. Durch eine luftdurchlässige
Gebäudehülle entweicht Warmluft und
liert (s. 3.7 Lösungsprinzipien Fenster) [4] [5]. (Rahmen mit Flügel, Beschlag und Vergla-
einströmende Kaltluft muss zusätzlich sung) erreicht werden.
aufgeheizt werden. In die Hüllebene
einströmende Warmluft kann Tau-
Schallschutz
wasserschäden und Bauschäden ver- Je nach Nutzung sind die von der Fassade Absturz
ursachen. Da viele Ausführungsfehler
mit bloßem Auge kaum zu erkennen
umhüllten Bereiche und Räume schalltech- Bei allen öffenbaren Fensterflügeln muss die
sind (z.B. eine nicht fachgerechte Ver- nisch untereinander und von der Außenwelt baurechtlich geforderte Brüstungshöhe als
klebung von Dampfsperren, die zu
Undichtigkeiten in der Gebäudehülle
zu trennen. In den meisten Fällen wird der Schutz vor Absturz gewährleistet sein. Dies
führt), kann der so genannte Blower- Innenraum vor Lärm von außen geschützt kann durch eine massive Brüstung oder ein
Door-Test, bei dem künstlich ein
Über- bzw. Unterdruck im Gebäude
(Fluglärm, Straßenlärm etc.). feststehendes Fensterelement erfolgen.
erzeugt wird, durchgeführt werden. Auch der umgekehrte Fall ist denkbar. Der Auch bei geschoßhohen, großformatigen
Bei geschlossenen Fenstern und Türen
wird die Luftmenge gemessen, die
erforderliche Schallschutz kann durch den Festverglasungen muss die Absturzsicherung
innerhalb einer Stunde durch unge- Einsatz von Funktionsgläsern (Schallschutz- erfüllt werden. Eine anprallsichere Glashalte-
wollte Öffnungen nachströmt. Ein
guter Wert ist bei Einfamilienhäusern
verglasungen) oder durch die Art der Fens- rung und/oder eine zusätzlich angeordnete
das 1 bis 1,5-fache Luftvolumen des terkonstruktion (Doppel-, Kastenfenster) Absturzsicherung kann dies sicherstellen [6].
Innenraums. Schlechte Werte liegen
beim 6 bis 8-fachen des Luftvolumens,
sichergestellt werden.
was einem permanent offenen klei- 3.3 Bestandteile Öffnungen
nen Fenster entspricht. Selbst kleinste
Luftlecks lassen sich mit dem Blower-
Brandschutz
Door-Test aufspüren. In Gebäuden muss das Entstehen eines 3.3.1 Sturz
Brandherdes verhindert werden. Gelingt dies mit Sturz
nicht, darf sich das Feuer nicht ausbreiten. Der obere vertikale Abschluss einer Öffnung
[5] typische Undichtigkeiten der
Brandüberschlag kann über die Fassade hori- ist der Sturz. Dieser kann vor Ort im Zusam-
Gebäudehülle: zontal von Raum zu Raum und von Geschoss menhang mit der Geschossdecke betoniert,
- Stöße der Dampfsperre im Dachge-
schoss
zu Geschoss erfolgen. Um Brandüberschläge oder als Fertigsturz geliefert werden (z.B.
- Anschluss der Dampfsperre an zu unterbinden, können an Fenster (Rahmen Stahlbetonfertigteil, Ziegelschalen mit beton­
Wandflächen
- Durchdringungen der Dampfsperre
und Glas) Brandschutzanforderungen gestellt ummantelter Stahlbewehrung, U-Schalenfer-
durch Leitungsrohre usw. werden. tigstürze, Abb. 3.3.1).
- Anschluss der Dampfsperre an
Dachflächenfenster
- unverputzte Kamine Sichtschutz
- Revisionsklappen der Rollläden
- unverputzte Wandflächen
Große Öffnungen erfordern je nach Nutzung
- Steckdosen und Schalter in der der dahinter liegenden Räume die Anordnung
Außenwand
- unterer Haustüranschluss
eines Sichtschutzes, um dem Nutzerbedürfnis
- Oberseite von Hochlochziegeln an nach Privatsphäre gerecht werden zu können.
Fensterbrüstungen
- Fensteranschluss an seitliche Lai-
Der Sichtschutz kann aussen oder innen an-
bungen geordnet sein. Abb. 3.3.1 Bsp. U-Schalenfertigstürze, Fa. Poroton
In Abhängigkeit von der Gebäudeorientie-
rung und der Fassadenkonzeption muss ein
(1)
(2)
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Sonnenschutzsystem entweder im Sturz inte- (3) TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
griert, oder aussenliegend an der Fassade Baukonstruktion und Baustoffkunde

installiert werden. Die Integration im Sturzbe- (4) (8)


03.4 Hülle • Öffnungen
reich kann Auswirkungen auf die Rohbaugeo-
metrie haben (s. 03.4. Hülle - Sonnenschutz). (5)
(6)

ohne Sturz
(7)
Öffnungen können auch ohne Sturz decken- 9
bündig abgeschlossen werden. Dies hat eine
großzügigere Innenraumwirkung und einen
besseren Tageslichteintrag zur Folge. Die Ge-
schossdecke erhält gegebenenfalls eine zu-
sätzliche Randbewehrung, um die Öffnungs-
weite überspannen zu können.
Gefälle > 5° / 8%
(1) Mauerwerk - zweischalig, kern-
gedämmt
3.3.2 Brüstung Brüstungshöhe: > 80/90 cm [6]
(2) Außenputz
mit Brüstung (3) Wärmedämmung
(4) Stahlbetondecke
Der untere vertikale Abschluss einer Öff- (5) Flachsturz Ziegel
nung kann als Brüstung ausgeführt werden (6) Holzzarge
(7) Holzfenster
(Abb. 3.3.2). Massive Aufmauerungen oder (8) Innenputz
auch feststehende Fensterelemente müssen Abb. 3.3.2 Fenster mit Innenanschlag im zweischaligen Mau-
gemäß Landesbauordnung und Arbeitsstät- erwerk; Anordnung in der Dämmebene
tenverordnung ausreichend hoch sein, um vor
Absturz zu schützen. Je nach Fensterposition
in der Aussenwand ist eine horizontale Abde-
ckung nach innen, insbesondere aber nach
außen (s.  3.4.7 Fensterbank) vorzusehen. Oft
sind im Brüstungsbereich raumseitig Heizkör-
per angeordnet, die u.a. den Kaltluftabfall an
den Glasscheiben vermeiden. Die üblichen
Heizkörpernischen dürfen die statische Wirk-
samkeit des Wandquerschnittes und den
Wärmedurchlasswiderstand der Wand nicht
verschlechtern.

ohne Brüstung
Fenstertüren haben in Abhängigkeit von der
außenseitig vorgesehenen Abdichtungslö-
sung in der Regel keine Brüstung. Ein schwel-
lenloses Heraustreten in den Außenraum, den
benachbarten Raum oder auf einen Balkon
ist bei sorgfältiger Planung möglich (s. 3.6
Anschlüsse: Fenster, Fenstertür). Ab einer
[6] Absturzhöhen
Absturzhöhe von einem Meter über Gelände Bei öffenbaren Fensterflügeln muss
muss in jedem Fall für eine Absturzsicherung die Einhaltung der geforderten
Brüstungshöhen als Schutz vor Absturz
gesorgt sein. Diese kann je nach Öffnungsart gewährleistet sein (massive Brüstung,
auf der inneren Raumseite, bzw. vor der Fas- Abb. 3.3.3 Innenanschlag (oben), ohne Anschlag (unten) feststehendes Fensterelement, bei
Fenstertüren in Abhängigkeit von der
sade angeordnet werden [6]. Öffnungsrichtung innen- oder aussen-
Unabhängig davon lassen sich verschiedene seitige additive Absturzsicherung)
Außer in Erdgeschossen müssen
3.3.3 Anschlag Anordnungsmöglichkeiten des Fensters inner- massive Fensterbrüstungen bis zum
Als Anschlag des Fensters wird die Verbin- halb der Außenwand unterscheiden. Ent- 5. Vollgeschoss mindestens 80 cm
hoch sein.
dung zwischen Fensterrahmen und Rohbau scheidend für die Lage ist die Anordnung des Ab dem 5. Vollgeschoss müssen sie
bezeichnet (Abb. 3.3.3 u. Abb. 3.3.4): Fensters in der Dämmebene (Abb. 3.3.5): mind. 90 cm hoch sein. Geringere
Brüstungshöhen sind nur bei Anord-
(a) Fenster mit Innenanschlag (d) bündig zum Innenraum nung einer zusätzlichen Absturzsiche-
(b) Fenster ohne Anschlag (e) mittig in der Leibung rung möglich.
(c) Fenster mit Außenanschlag (f) bündig zum Außenraum Die notwendigen Geländerhöhen
bei Fenstern ohne massive Brüstung
innen aussen innen aussen betragen bei einer Absturzhöhe
bis 12 m
in Wohngebäuden 90 cm
in Arbeitsstätten 100 cm

über 12 m
für alle Gebäudearten 110 cm

gemessen jeweils von der Oberkante


(a) (b) (c) (d) (e) (f) Fußboden bis zur Oberkante der
Absturzsicherung, z.B. Handlauf. (Bay-
Abb. 3.3.4 Anschlag: Verbindung zum Rohbau Abb. 3.3.5 Anordnung des Fensters in der Dämmebene erische Bauordnung Art. 37 (7) 2)
 05
06 EBB Anschläge werden in der Regel dreiseitig
jeweils an den vertikalen Seiten und im Sturz-
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso bereich vorgesehen. Fenster mit Anschlag
Baukonstruktion und Baustoffkunde (üblicherweise mittige Anordnung mit Innen-
03.3 Hülle • Öffnungen
anschlag) ermöglichen die Ausführung der
Fuge zwischen Rohbau und Fensterrahmen
nach dem Prinzip der Schikane, während bei
Fenstern ohne Anschlag die Anforderungen
an die Fuge (Dichten, Dämmen, Befesti-
gung) linear innerhalb der Rahmentiefe erfüllt
werden müssen.

Außenanschlag
Beim Außenanschlag ist die gesamte Rah-
menbreite von außen sichtbar. Das Fens-
ter kann außen bündig zur Fassadenebene
liegen. Fensterglas und -rahmen sind dann
starken Witterungseinflüssen ausgesetzt. Die
Anschlüsse erfordern eine hohe Gestalts- und
eine präzise Ausführungsqualität, da sie gut Abb. 3.3.7 Valerio Oligiati, Schulhaus in Paspels, Schweiz,
2001: Fenster in den Gängen außenbündig, Fenster in den
sichtbar und aufgrund der bündigen Anord- Klassenzimmern innenbündig
nung besonders exponiert sind. Bauphysika-
lisch ist die außenbündige Fensterposition und geschützt werden. Das Fenster kann
selbst bei der Ausführung eines Außenan- bündig zur inneren Wandfläche eingebaut
Festverglasung Drehflügel schlages anspruchsvoll, da im Bereich des Fens- sein. Ähnlich wie bei der außenbündigen
ters der Taupunkt weit nach Außen verlagert Anordnung müssen beim innenbündigen
wird und Wärmebrücken entstehen können Anschlag in Mauerwerkswänden lagebe-
(Abb. 3.3.4). dingte Wärmebrücken mit Gegenmaßnahmen
Leibungen mit äußerem Anschlag entstanden ausgeglichen werden (Innendämmung, Däm-
ursprünglich vor allem in den sturmreichen mung der Leibung; Abb. 3.3.5 u. Abb. 3.3.7).
nordeuropäischen Küstengebieten. Der Wind-
Kippflügel Drehkippflügel druck presst das gesamte Fenster und auch ohne Anschlag
die, meist nach Außen aufschlagenden, Fens- Fensterlaibungen ohne Anschlag sind im
terflügel vorteilhaft auf die Dichtungen bzw. Rohbau besonders einfach herzustellen. Die
in die Falze. Heute werden Fenster mit äuße- Position des Fensters innerhalb der Wand-
rem Anschlag vorwiegend dort ausgeführt, stärke ist frei wählbar, solange es in der
wo große und schwere Fensterelemente mit Dämmebene liegt bzw. diese im Bereich der
Hebezeugen von außen eingebaut werden Leibung bis zum Fenster geführt wird.
Klappflügel Schwingflügel müssen. Der Fensterrahmen ist sowohl von innen,
als auch von außen in seiner vollen Breite
Innenanschlag sichtbar. An Anschlüsse werden erhöhte
Beim Innenanschlag wird das Fenster in der Ansprüche gestellt, da sie sowohl wind- und
Regel von Innen montiert. Die gesamte Rah- dampfdicht, als auch wärmebrückenfrei aus-
menbreite ist von Innen sichtbar, während die geführt werden müssen und dafür im Gegen-
Außenansicht dreiseitig auf den Flügelrahmen satz zu Anschlüssen mit Anschlag lediglich die
Wendeflügel Schiebefenster reduziert werden kann. Da das Fenster bis zur Tiefe des Fensterprofils zur Verfügung steht
vertikal
Anschlagsebene zurückversetzt in der Öff- (Abb. 3.3.4).
nung liegt, ist es relativ gut vor Witterungs-
einflüssen geschützt. 3.4 Bestandteile Fenster
Die Anschlüsse sind unproblematisch, da die
Anschlussfugen durch die Anschläge verdeckt 3.4.1 Blendrahmen
Der Blendrahmen ist der mit dem Bauwerk
fest verbundene Rahmen, an dem die Flü-
gelrahmen beweglich angebracht, oder in
den Verglasungen fest eingebaut werden
Fensterdrehtür Hebedrehtür (Abb. 3.4.2).

(1) oberes Blendrahmenholz, oberer Teil


des Blendrahmens
(2) unteres Blendrahmenholz, unterer Teil
des Blendrahmens
(3) aufrechtes Blendrahmenholz, senk-
rechter Teil des Blendrahmens
(4) Pfosten (Setzholz), zur horizontalen
Hebe-Schiebefenster horizontal Unterteilung des Blendrahmens
Abb. 3.4.1 Öffnungsarten und
(5) Riegel (Kämpfer), zur vertikalen Unter-
deren Darstellung im Werkplan Abb. 3.3.6 Verschmelzen von Wand und Öffnung teilung des Blendrahmens
Beim Einbau des Blendrahmens ist auf aus-
reichende Toleranz zur Gebäudeöffnung zu EBB 05
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achten, sodass Zwängungen vermieden und TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Bauwerks-, sowie Bauteilbewegungen aufge- Baukonstruktion und Baustoffkunde

nommen werden können. Die Verbindungen (1) (7)


03.4 Hülle • Öffnungen
zum Bauwerk müssen geringfügig federnd (4) (9)
oder verschiebbar sein [7].

3.4.2 Flügelrahmen
[7] Rohbauanschluss:
Der Flügelrahmen ist der mit dem Blendrah- (8) Verbindungstoleranzen zwischen
(5)
men beweglich verbundene öffenbare Teil Fensterrahmen und Leibung werden
zum Beispiel durch Bandeisen als
des Fensters (Abb. 3.4.2). federndes Element, Steckdübel, als
(3) (10) gleitende Verbindung, oder U-förmige
Zargen als verschiebbarer Anschluss,
(6) Flügelrahmen aufgenommen. In der Regel wird
(7) oberes Flügelholz, oberer Teil des Flü- (11)
vom Fassaden- oder Fensterhersteller
ein genaues Aufmass der Rohbauöff-
gelrahmens nungen erstellt, so dass ausreichend
(8) unteres Flügelholz, unterer Teil des Toleranz bereits bei der Planung und
Fertigung der Fenster vorgesehen
Flügelrahmens (Wetterschenkel) (6) werden kann.
(2)
(9) aufrechtes Flügelholz, senkrechter Teil
des Flügelrahmens [8] Schließrichtung von Fenstern
nach DIN 107 bzw. DIN EN 12519:
(10) Sprosse, zur horizontalen Unterteilung „links“ (DIN links): Flügel zur Ansichts-
des Flügelrahmens seite öffnend mit Bändern auf der
linken Seite; Schließrichtung gegen
(11) Verglasung Abb. 3.4.2 Bestandteile eines Fensters den Uhrzeigersinn,
„rechts“ (DIN rechts): Flügel zur
Ansichtseite öffnend mit Bändern auf
Öffnungsarten Dabei können die Schiebeflügel in den Boden der rechten Seite; Schließrichtung im
Öffnungsarten sind in den Ansichten der (z.B. das Kellergeschoss) versenkt werden, um Uhrzeigersinn.
Werkpläne im Maßstab 1:50 darzustellen: einen ebenerdigen Austritt zu ermöglichen. Innenansicht
Drehbewegungen werden bei Außenan-
sichten als durchgezogene Linien (nach Außen Hebeschiebekipp
öffnend), oder gestrichelte Linien (nach Innen Hebeschiebekippflügel können zusätzlich
öffnend) und Schiebebewegungen als Pfeile in um die untere horizontale Achse nach Innen
Öffnungsrichtung eingezeichnet (Abb. 3.4.1). gekippt werden, was die Komplexität, aber
Nach ihrer Öffnungsart werden Flügelrahmen auch den Platzbedarf der Beschläge deutlich
unterschieden in: erhöht. Aussenansicht

Dreh, Kipp, Drehkipp Schwing


Der Drehflügel lässt sich um eine vertikale Der Schwingflügel dreht sich horizontal um
Achse nach innen oder außen öffnen, der seine Mittelachse, d.h. die äußere Schei-
Drehkippflügel kann zudem über die horizon- benseite kann dem Innenraum zugewendet
tale untere Achse nach innen gekippt werden. werden, was u.a. das Reinigen der Scheiben
DIN Links DIN Rechts
Die Planung muss u.a. festlegen, ob das Fens- vereinfacht [9]. Die mittige Anordnung der
ter „rechts“ oder „links“ angeschlagen ist [8] Drehachse hat den Versatz der Profilierung
(Abb. 3.4.3). und der dichtenden Anschläge zur Folge. Nur
jeweils die Hälfte der Fensteröffnung ist als
Klapp freier Querschnitt zugänglich. Dies wird z.B.
Klappen sind Flügelrahmen, die sich nach relevant, wenn Fenster als zweiter Fluchtweg
außen öffnen lassen. Die Drehachse liegt oben vorgesehen sind.
horizontal. Dadurch wird verhindert, dass bei In den 50-er und 60-er Jahren häufig einge- Die Höhe einer Fenster-, oder Türöff-
nung (OKFFB - UK Sturz) wird im
geöffneter Klappe Regen einfallen kann. setzt, findet der Schwingflügel heute relativ Werkplangrundriss unterhalb der
Die Falze von Öffnungsflügel und Rahmen selten Verwendung, was in erster Linie an Maßlinie angegeben.
werden entsprechend der Öffnungsrichtung Dichtigkeitsproblemen im Bereich des Dreh- Abb. 3.4.3 Schließrichtung von
auf der Profilaussenseite angeordnet. Die punktes liegt. Fenstern
obere Fuge zwischen Rahmen- und Öffnungs-
flügel ist anfällig gegen Schlagregen.

Schiebe, Hebeschiebe
Horizontale Schiebeflügel werden in waag-
[9] Bayerische Bauordnung, Kom-
rechter Richtung verschoben und öffnen sich mentar Art. 40 II (Abs.2, Satz 1):
aus Dichtigkeitsgründen i.d.R. zur Innenseite Damit Fenster und Fenstertüren
(besonders auch ihre Außenscheiben)
des feststehenden Elementes. Hebeschiebe- gefahrlos gereinigt werden können,
flügel werden vor dem Verschieben in verti- müssen sie im allgemeinen von innen
oder vom Erdboden, von Balkonen
kaler Richtung angehoben, was eine leichtere oder Loggien aus zugänglich sein (z.B.
Handhabung ermöglicht (Abb. 3.4.4). bei feststehenden Fenstern. Sofern
dies nicht möglich ist, wie etwa bei
Vertikale Schiebeflügel öffnen beim zweitei- höheren Gebäuden, sind Vorrich-
ligen Fenster oft nach oben, bei großforma- tungen wie Aufzüge, Halterungen
Abb. 3.4.4 Horizontale Schiebefenster, Wohn- und Geschäfts- oder Stangen anzubringen, die eine
tigen Fenstern ohne Brüstung aber auch nach haus Hildegardstraße, München 1996; Architekturbüro von sichere Reinigung von außen ermög-
unten. Seidlein lichen.
10 05
06 EBB Zu Reinigungzwecken können diese Rahmen
aufgeklappt und der Scheibenzwischenraum
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso geputzt werden. Verbundfenster wurden in
Baukonstruktion und Baustoffkunde erster Linie als Dreh-, Drehkipp- und Kipp-
03.3 Hülle • Öffnungen
fenster ausgebildet (Abb. 3.4.6 b).

Doppel- bzw. Kastenfenster


[10] Kennwerte Fenster
In Altbauten finden sich oftmals noch Dop-
1. DIN 4109 Schallschutz im Hoch- pelfenster, die ebenfalls aus zwei hintereinan-
bau; VDI-Richtlinie 2719 „Schall-
dämmung von Fenstern und deren der geschalteten einfachverglasten Rahmen
Zusatzeinrichtungen“. In Deutschland bestehen. Diese besitzen jedoch einen größe-
wird die Schalldämmung von Fenstern
in Schallschutzklassen unterteilt. ren Abstand zueinander als die Rahmen der
Verbundfenster und sind konstruktiv nicht
Schallschutzklasse 1/2
(gefordert: mindestens 25/30 dB) Abb. 3.4.5 Ausstellfenster: Fortbildungsakademie, Herne
miteinander gekoppelt. Der innere Flügel ist
Bsp. bewertetes Schalldämmmaß: 1999; Jourda & Perraudin, Hegger - Hegger - Schleiff heute in der Regel mit Isolierglas versehen.
- Einfachfenster mit Isolierglas
(4 I 12 Luft I 4): 25-34 dB Durch den Luftraum zwischen den Scheiben
Schallschutzklasse 3 Wende wird ein erhöhter Wärme- und Schallschutz
(gefordert: mindestens 35 dB)
Bsp: bewertetes Schalldämmmaß: Das gleiche Prinzip mit ähnlichen Problem- erzielt [10].
- Einfachfenster mit Isolierglas punkten ist beim Wendeflügel zu finden. Sind die hintereinander geschalteten Fenster
(8 I 12 Luft I 4) 35-39 dB
Schallschutzklasse 4 Dabei dreht der Öffnungsflügel in vertikaler durch ein umlaufendes Futter zu einer Einheit
(gefordert: mindestens 40 dB) Richtung um die Mittelachse. zusammengefasst (in der Regel Holz), spricht
Bsp: bewertetes Schalldämmmaß:
- Einfachfenster mit Isolierglas und man von einem Kastenfenster. Beide Bauarten
Giessharzfüllung Lamelle werden in erster Linie als Drehfenster ausge-
(9 I 16 Harz I 6): 40-44 dB
Schallschutzklasse 5 Als Lamellenfenster wird eine Aneinanderrei- bildet. Kastenfenster besitzen traditionell oft
(gefordert: mindestens 45 dB) hung kleinformatiger Klapp-, Schwing- oder Sprossenteilungen. Durch den relativ hohen
Bsp: bewertetes Schalldämmmaß:
- Einfachfenster mit Isolierglas und Wendeflügel bezeichnet. Die einzelnen Lamel- Rahmenanteil, die Ausbildung von Sprossen
Giessharzfüllung len besitzen jeweils einen eigenen Rahmen, so und die versetzte Anordnung der Rahmen
(13 I 16 Harz I 6) 45-49 dB
- Verbundfenster dass der Anteil von Rahmen zur Verglasungs- kann die Tageslichtausbeute eingeschränkt
Isolierglas (9 I 16 Luft I 4) fläche verhältnismäßig hoch ist. Die Abmes- sein (Abb. 3.4.7). Die Luftzirkulation im Flü-
Einfachglas (6mm) 45-49 dB
Schallschutzklasse 6 sungen der einzelnen Lamellen liegen je nach gelzwischenraum und ein hier angeordneter
(gefordert: mindestens 50 dB) Hersteller zwischen min. 200 x 100 mm, bzw. Sonnenschutz machten das Kastenfenster
Bsp: bewertetes Schalldämmmaß:
- Kastenfenster: max. 2.000 x 400 mm (Fa. Eurolam). Element- zum Vorläufer der heutigen Doppelfassaden.
Isolierglas (6 I 16 Luft I 4) größen liegen bei min. 300 x 150 mm – max. Aufgrund des großen Herstellungsaufwandes
Einfachglas (6mm) > 50 dB
2.000 x 3.000 mm. werden Kastenfenster heute in erster Linie bei
2. Der Wärmedurchgangskoeffizi- erhöhten Schallschutzanforderungen oder
ent eines Fensters UW (früher k-Wert)
kennzeichnet die energetische Quali- Ausstellfenster denkmalpflegerisch relevanten Sanierungs-
tät des gesamten Bauteils. Je kleiner Ausstellfenster schieben sich durch einen maßnahmen eingesetzt (Abb. 3.4.6 c).
der UW-Wert ist, desto weniger Wär-
me geht über die Fensterfläche verlo- Scherenmechanismus vor die Fassadenebene
ren. Wenn alte Fenster ausgewechselt und ermöglichen dadurch ein sehr günsti- Rahmenlos
werden, muss ein festgelegter Min-
destwärmeschutz der neuen Fenster ges Lüftungsverhalten (kalte Luft kann von Nicht die Isolierglaseinheit, sondern der
gem. ENEV von UW=1,7 W/(m²K) ein- unten einströmen, warme Luft nach oben Rahmen stellt beim Fenster bezogen auf den
gehalten werden.
entweichen). Da keine Profilseite fest mit Wärmedurchgang die Schwachstelle dar.
Zusammensetzung des Uw-Wertes dem Rahmen verbunden ist, muss der Aus- Eine Möglichkeit der Optimierung liegt in der
Uw = Ug·Ag / Aw+Uf·Af / Aw+lg·PSI / Aw
stellmechanismus einen umlaufend gleichen Minimierung des Rahmenanteils. Rahmenlose
Aw: Fläche des Fensters Anpressdruck erzeugen (Abb. 3.4.5). Fenster zeichnen sich dadurch aus, dass ein-
Af: sichtbare Fläche des Rahmens
Ag: sichtbare Fläche des Glases seitig keine Rahmen,- oder Glashaltelemente
Uw: Wärmedurchgangskoeffizent 3.4.3 Bauart des Fensterelementes (Punkthalter, Klemmprofil) sichtbar sind. Die
des Fensters
Uf:  W ärmedurchgangskoeffizent Einfach Verglasung wird mit Stufenglas ausgebildet,
des Rahmens Einfachfenster sind derzeit der Regelfall, da d.h. die äußere Scheibe kragt über den Rand
Ug: Wärmedurchgangskoeffizent
des Glases mit Hilfe von Isolierverglasungen ein guter der inneren Scheibe aus und wird mit dem
lg: Länge des Glasrandes (Randver- Wärmeschutz erreicht werden kann. So liegt tragenden Rahmen verklebt.
bund)
PSI: Linearer Wärmedurchgangsko- der Uw-Wert eines Fensters mit einer Wär-
a) b) c)
effizient des Glasrandes meschutzverglasung inkl. Rahmen bei etwa
1,3 W/m²K (Abb. 3.4.6 a).

Verbund
Vor der Entwicklung der Isolierglasscheiben
wurden Fenster mit Einfachgläsern herge-
stellt (Uw-Wert ca. 4,8 W/m²K). Zur Verbesse-
rung von Wärme- und Schallschutz waren so
genannte Verbundfenster weit verbreitet. Zwei
einfach verglaste Rahmen werden miteinan-
der verbunden, d.h. auch miteinander geöff-
net. Durch einen Scheibenabstand von 40 bis
Abb. 3.4.7 Lichtausbeute: 70 mm wird ein gegenüber Einfachfenstern
Schatten- bzw. Lichteinfall beim
einfachen Fenster und beim Kas-
mit Isolierverglasung ein leicht verbesserter
tenfenster Dämmwert erzielt (Uw-Wert ca. 3,0 W/m²K). Abb. 3.4.6 Einfachfenster, Verbundfenster, Kastenfenster
Dies betrifft u.a. das thermische Verhalten der
Gläser und die produktionsbedingten Schei- EBB 05
06
11

bengrößen, ggf. Sonderfunktionen der Glas- TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
scheiben (Wärme- , Schall- und Brandschutz), Baukonstruktion und Baustoffkunde

die Glaslagerung und die Ausführung der 03.4 Hülle • Öffnungen


Dichtungen. Fensterkonstruktionen müssen
nach Energieeinsparverordnung bezüglich
ihres Wärmedämmverhaltens als Gesamt-
system bewertet werden (Abb. 3.4.9). Diese
Bewertung wird in dem s.g. Uw-Wert zusam-
mengefasst. Der Uw-Wert setzt sich aus den
Einzeldämmwerten von Rahmen und Vergla-
sung, sowie dem dazugehörigen Psi-Wert für
die Glasrandzone zusammen.
Abb. 3.4.8 Weissenhof-Siedlung, Stuttgart, 1927; Le Corbus-
Der g-Wert bezeichnet den möglichen Ener- Beispiele für Uw - Werte (2004):
Fenster mit Einfach-Verglasung
ier und Pierre Jeanneret giedurchlass einer Isolierglaseinheit [10]. Uw = 4,8 W/m²K
Fenster mit:
Isolierglas 2fach (Angabe in mm)
Die Verklebung zeichnet sich als umlaufender Einscheibenverglasung (4 I 12 Luft I 4)
schwarzer Rand hinter der äußeren Glas- Einscheibenverglasung (EV) ist nur noch für Uw = 3,0 W/m²K
Isolierglas 2fach
scheibe ab. Rahmenlose Fenster können in Bauwerke zugelassen, für die keine besonde- (4 I 12 Gas I 4)
den o.g. Öffnungsarten ausgebildet werden. ren Vorschriften hinsichtlich Wärmedämmung Uw = 2,7 W/m²K
Isolierglas 3fach
bestehen. Durch Anordnung eines weiteren (4 I10 Luft I 4 I 10 Luft I 4)
Bandfassade Einfachglases wird die Verglasungseinheit zur Uw = 2,2 W/m²K
Isolierglas 3fach
Bandfassaden bestehen in der Regel aus hori- Doppelverglasung. Eine Doppelverglasung (8 I 8 Gas I 4 I 8 Gas I 4)
zontalen Brüstungs- und Sturzbändern und im gleichen Flügel wird als „Panzer“- oder Uw = 1,7 W/m²K
Isolierglas 2fach
gereihten Fensterelementen. Sicherheitsverglasung bezeichnet. edelmetallbeschichtet
Der Vertikalstoß der Fensterelemente kann (4 I 20 Gas I 4)
Uw = 1,3 W/m²K
auf Profilbreite reduziert werden, wenn im Mehrscheibenisolierverglasung Isolierglas 3fach
Bereich der Öffnung die konstruktiven Ele- Mehrscheibenisoliergläser sind Verglasungs- edelmetallbeschichtet
(4 I 20 Gas I 4)
mente (Stützen, Wandanschlüsse) hinter die einheiten, die aus mindestens zwei Glas- Uw = 0,9 W/m²K
Fassadenebene zurücktreten. scheiben bestehen, die i.d.R. mit einem
Doppelfenster/Kastenfenster
Die Verbindung der Fensterelemente erfolgt Abstandhalter aus Aluminium, Edelstahl Uw = 2,3 W/m²K
am Vertikalstoß mit speziellen Profilen, die u.a. oder Silikon-Polymer verbunden werden. Der Spezial-Wärmeschutzverglasung
Uw = 0,4 W/m²K
auch die Dilatation (temperaturbedingte Län- Scheibenzwischenraum (SZR) ist mit Luft oder Einbruchhemmende Verglasung
genausdehnung) des Systems ermöglichen. einem spezifischen Gas mit geringer Wärme- Uw = 1,6 W/m²K
Im Verwaltungsbau sollten die Fensterprofile leitfähigkeit (Argon, Xenon) gefüllt.
einer Bandfassade variable Anschlussmöglich- Der Gas- bzw. wasserdampfdichte Randver-
keiten für Trennwände und dadurch eine flexi- bund schliesst Gasaustausch und Tauwasser- 3. PSI-Wert: Das Abstandhalterprofil
ble Raumaufteilung ermöglichen (Abb. 3.4.8; bildung im SZR aus. im Glasrand der Isolierglasscheibe ist in
der Regel ein Aluminiumprofil, zuneh-
s.a. 04.3 Trennwände). Die Leistungsfähigkeit einer Isolierglaseinheit mend finden aber auch thermisch
bemisst sich unter anderem an ihrer Fähigkeit getrennte Profilsysteme Anwendung.
Die Wärmedämmung im Glasrand-
3.4.4 Verglasungssystem den Wärmestrom zu beeinflussen. bereich ist durch den Abstandshal-
Das Verglasungssysteme ist die Kombination Der Wärmestrom wird bestimmt durch: ter deutlich geringer als in der Mitte
der Verglasung und bewirkt einen
aus Verglasung (Einfachglas oder Mehrschei- - Strahlungaustausch zwischen den Schei- deutlich höheren Verlust von Wär-
benisolierglas), der Glasfalzausbildung und ben infolge des Emissionsvermögens der meenergie. Dieser zusätzliche Wär-
meverlust wird als längenbezogener
der Eindichtung in den Rahmen. Scheibenoberfläche Wärmedurchgangskoeffizient (Psi-
Bei der Planung einer Fensterkonstruktion - Wärmeleitung des Gases/der Luft im SZR Wert) bezeichnet. Diese Bezeichnung,
die bei Wärmebrücken üblich ist,
müssen neben Material und Bauart des Rah- - Konvektion im SZR wird mit dem griechischen Buchsta-
mens daher v.a. die Eigenschaften des Vergla- - Wärmeleitung des Randverbundes ben y abgekürzt. Der Psi-Wert hängt
wesentlich von den Eigenschaften des
sungssystems berücksichtigt werden. (Abb. 3.4.10, s.a. 03.4 Fassaden, 4.5.3). Rahmenprofils, der Verglasung und
von der Ausbildung des Isolierglas-
Randverbundes einschließlich der Art
aussen des Abstandhalters ab. Zur Ermittlung
Glasscheiben des Psi-Werts als Produktkennwert
eines Isolierglas-Randverbundsystems
muss daher das Rahmenprofil und die
Verglasung festgelegt werden.

4. g - Wert: Der Gesamtener-


giedurchlassgrad (g-Wert) ist die
maßgebliche Größe für den Energie-
Scheibenzwischenraum eintrag durch transparente Bauteile
(SZR mit Luft oder Gasfül- bei direkter Sonneneinstrahlung im
lung) Wellenlängenbereich von 300 bis
2500 Nanometer (nm). Der Wert setzt
sich zusammen aus direkter Sonnen-
energietransmission und sekundärer
Randverbund beste- Wärmeabgabe nach Innen infolge
hend aus Abstandhal- lang­welliger Strahlung und Kon-
ter, Trocknungsmittel, vektion. Der g-Wert wird in Werten
Abdichtung zwischen 0 und 1 oder zwischen 0
und 100% angegeben. Je höher der
g-Wert, desto mehr Energie gelangt
durch das Fenster und desto höher ist
Abb. 3.4.9 g- und U-Wert einer Isolierglaseinheit Abb. 3.4.10 Mehrscheibenisolierglas im Schnitt die Temperatur hinter der Verglasung.
12 05
06 EBB Funktionsgläser
Wärmeschutzglas: Beim Wärmeschutzglas
Hersteller kennzeichnen die Gläser durch
Angabe der Glasfarbe von Aussen (blau, bril-
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso kann die Wärmedämmfähigkeit der Isoliergla- liant, neutral, silber, titan) und einem Werte-
Baukonstruktion und Baustoffkunde seinheit durch eine Edelgasfüllung des Schei- paar, das zuerst die Lichtdurchlässigkeit Lt (%)
03.3 Hülle • Öffnungen
benzwischenraumes und/oder die Anordnung und dann den Gesamtenergiedurchlass g (%)
von drei statt üblicherweise zwei Scheiben in Prozent angibt (Bsp.: Infrastop Titan 65/41,
erhöht werden (Bsp. 3-fach Isolierglas Clima- oder Abb. 3.4.13). In der Regel sind zusätzlich
Glasart (Stand 03/06) Ug-Wert top; Saint Gobain Ug-wert 0,5 W. Der Schei- Beschattungen durch integrierte, oder externe
W/m²K
benzwischenraum wird je nach Gasfüllung Sonnenschutzeinrichtungen vorzusehen.
Einscheibenverglasung 5,8 auf 10 bis 16 mm vergrößert (Abb.3.4.12).
Zweischeibenisolierglas 3,0 Edelgase werden bei Isolierglaseinheiten im Schallschutzglas: Um den Schalldämm-Wert
mit Luftzwischenraum
10-16 mm
Scheibenzwischenraum (SZR) eingesetzt, einer Isolierglaseinheit zu verbessern sind ver-
weil sie schlechte Wärmeleiter sind. (Kryp- schiedene Massnahmen möglich:
Dreischeibenisolierglas 2,1
mit zweimal Luftzwi- ton erreicht bei 6 - 8 mm SZR den besten 1. Scheibengewicht, -dicke, Asymmetrie:
schenraum 10-16 mm Ug-Wert). Zudem können die Scheiben eine Die Isolierglaseinheit wird aus dickeren
Doppelverglasung mit 2,8 reflektierende, hochwertige, farbneutrale Scheiben mit größerem Scheibengewicht
20-100 mm Scheiben-
abstand
Beschichtung aus Edelmetallen erhalten. aufgebaut.
Die Dicke der inneren und äußeren
Zweischeibenisolier- 1,0
glas 4/16/4 Argon, Scheibe sollte unterschiedlich sein, um
Glasscheiben
beschichtet (Thermop- Resonanzen zu vermeiden. Allein dadurch
lus S3, Flachglas)
kann die Schalldämmung auf bis zu Rw =
Dreischeibenisolierglas 0,5
4/12/4/12/4 Krypton,
39 dB gesteigert werden.
Scheibenzwischenraum
beschichtet ( Thermop-
(SZR mit Luft oder Gasfüllung)
2. Einsatz von Verbundscheiben:
lus S3, Flachglas)
Verbundgläser bestehen aus zwei Schei-
Beschichtung
Dreischeibenisolierglas 0,2 ben, die mit Gießharz (GH) oder einer
Lt= 53%, g= 37% (Sil-
verstar U02, Trösch) speziellen Folie (dann Verbundsicherheits-
Glasbausteine 3,5
glas), sandwichartig miteinander verbun-
den werden.
Profilbauglas einschalig 5,6
60 mm
Randverbund beste- Die verbesserten schalldämmenden Eigen-
hend aus Abstandhal-
Profilbauglas zwei- 1,7 ter, Trocknungsmittel, schaften ermöglichen für die einzelne
schalig mit TWD Kern Abdichtung Scheibe bewertete Schalldämmmasse von
(Profilit plus 1,7)
Rw = 36 - 42 dB bei einer Scheibendicke
von 8 - 20 mm. Mit herkömmlichen Float-
Abb. 3.4.10 Ug-Werttabelle Gläser Abb. 3.4.12 Wärmeschutzglas mit Wärmeschutzbeschichtung glasscheiben lassen sich dagegen nur
Werte bis Rw = 29 - 34 dB (Scheibendicke
Sonnenschutzglas: Sonnenschutzverglasungen 4 - 12 mm) erzielen.
werden mit hauchdünn auf edelmetallbasis 3. Optimierter Scheibenzwischenraum:
beschichteten Gläsern hergestellt. Ihre Ober- Durch einen größeren Scheibenabstand
fläche ist daher oft spiegelnd. Sonnenschutz- und eine Füllung des Scheibenzwischen-
gläser haben bei hoher Lichttransmission und raumes mit Edelgasen (Argon, Krypton;
guter Wärmedämmung (Ug-Wert bei 1,1 W/ Gasgemisch) kann der Schallschutz einer
m²K) einen niedrigen Energiedurchlassgrad Isolierglaseinheit verbessert werden. Hier
(g-Wert bis ca. 20 %). sind allerdings schnell Grenzen erreicht,
Die Sonnenschutzwirkung beruht auf der weil das Glas in den Fensterrahmen passen
Reflexion insbesondere von UV- und Infrarot- muß und bei größeren Scheibenabstän-
strahlung. Eingefärbtes Glas kann aber auch den die Wärmedämmwirkung infolge von
die Strahlung in der Glasmasse absorbieren Konvektion leidet.
und reduziert somit den Durchgang von Son- Die Kombination aus asymmetrischem
nenenergie in den Raum. Die Scheiben heizen Aufbau, Einsatz von Verbundglas mit Giess-
sich auf und müssen so verglast werden, daß harzfüllung und einem optimierten SZR mit
die absorbierte Energie wieder nach aussen Gasfüllung ermöglicht ein bewertetes Schall-
abgegeben werden kann. dämmmass Rw von bis zu 54 dB (Flachglas
THS3, Phonstop).

43% Lichttrans-
100% Lichteinfall
mission Einbruchschutzglas: Einbruchhemmende Ver-
57% Lichtreflexion
glasungen werden in Widerstandsklassen (A
bis D), sowie in Sondergläser für Bank- und
Postschalter kategorisiert. Sie können mit
100% Sonnenenergieeinfall
22% direkte
Alarmanlagen kombiniert werden.
75% direkte Sonnenernergiereflexion Sonnenenergie- Sicherheitsgläser sind durchbruch- und durch-
und Abgabe absorbierte Strah- transmission
lungsenergie
schusshemmend. Die Durchbruchhemmung
wird mit einer mechanisch geführten Axt
geprüft. Aus der Anzahl der Schläge, die zur
Herstellung einer quadratischen Öffnung mit
3% absorbierte
Sonnenenergie 400 mm Kantenlänge benötigt werden, ergibt
sich die Zuweisung in eine Widerstands-
Abb. 3.4.13 Bsp: Sonnenschutzglas 43/25; LT= 43%; g = 25% klasse.
Ausführung von Sprossenverglasungen erfor-
derlich machen. Dabei ist der oftmals übliche EBB 05
06
13

Einsatz von aufgesetzten Sprossen oder die TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Anordnung der Sprossen im SZR zu vermei- Baukonstruktion und Baustoffkunde

den. 03.4 Hülle • Öffnungen

3.4.6 Glaslagerung - Verklotzung


Fensterflügel erhalten ihre Steifigkeit (Dia-
gonalaussteifung) erst in Verbindung mit
der Verglasung. Zur Abtragung des Glasge-
wichtes auf den Rahmen müssen die Schei-
ben „verklotzt“ werden. Dabei wird zwischen
Abb. 3.4.14 Brandschutzverglasung
Tragklötzen, die die Scheibe im Rahmen
tragen, und Distanzklötzen, die den Abstand
Brandschutzglas: Bei Brandschutzverglasungen zwischen Glaskante und Rahmen sichern
werden die verwendeten Gläser immer im unterschieden.
Zusammenhang mit den Rahmen und deren Die Lastabtragung erfolgt bei Festverglasung
Befestigung am Rohbau betrachtet. Unter- über den Blendrahmen und dessen Ver-
schieden werden G - und F - Verglasungen. ankerung im Rohbau, beim zu öffnenden
G-Verglasungen verhindern den Flammen- Fenster über den Flügelrahmen und dessen
und Brandgasdurchtritt für die angegebene Aufhängungspunkte (Bänder, Rollen etc.). Für
Zeit, die Brandhitze kann sich jedoch aus- die Gebrauchstauglichkeit muss dauerhaft
breiten. G-Verglasungen können als spezielle gewährleistet sein, dass sich Rahmen und
Einscheiben- (ESG) oder als Verbundsicher- Flügel nicht verwinkeln, verkanten oder ver-
heitsgläser (VSG) aus vorgespanntem Kalkna- winden.
tronglas hergestellt werden. Die Scheibe darf den Rahmen an keiner Stelle
F-Verglasungen verhindern im Brandfall für berühren und der Abstand zwischen Falz-
die angegebene Zeit den Flammen- und grund und SZR muss gleichmäßig verteilt blei-
Brandgasdurchtritt, aber auch die Ausbrei- ben (Abb. 3.4.15).
tung der Wärmestrahlung (Abb. 3.4.14).
Dies ist z.B. immer dort erforderlich, wo hinter
der Brandschutzeinheit ein Fluchtweg- oder
Fluchttreppenhaus liegt. Für F-Verglasungen
können Isoliergläser aus Kalknatronglas mit
fest dreh dreh-kipp klapp
einer Gel-Zwischenfüllung oder mehrschich-
tige Verbundgläser aus Kalknatronglas mit
Alkalisilikat in SZR eingesetzt werden. Im Abb. 3.4.15 Klotzung (Tragklotz rot, Distanzklotz schwarz)
Brandfall schäumt das Gel zu einer zähen,
festen Masse. Dampfdruckausgleich
Mit Festverglasungen ohne öffenbare Fens- Öffnungen zwischen Falzraum und Außenluft
ter können Feuerwiderstandsklassen bis F90 sorgen für Dampfdruckausgleich und für das
erreicht werden. Eine F-Glaseinheit benötigt Abführen von Tauwasser (Abb. 3.5.1). Öff-
eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung, in nungen zum Dampfdruckausgleich sind in
der auch Anzahl, Art und Position der Befes- Abhängigkeit vom Fensterprofil in Vorkam-
tigungspunkte zum Rohbau vorgeschrieben mern zu führen und dürfen nicht direktem
werden. Winddruck ausgesetzt werden. Gegebenen-
falls sind Abdeckkappen vor den Auslassöff-
3.4.5 Glashalterung nungen anzubringen. Auf keinen Fall soll der
Glashalteleisten dienen der Befestigung von Dampfdruckausgleich zum Innenraum mög-
Isolierglasscheiben im Rahmen. Sie sind an lich sein, da sonst mit Schwitzwasser im Falz-
der Innenseite eines Fensters anzuordnen raum gerechnet werden muss.
(Einbruchschutz) und müssen abnehmbar sein
(Auswechslung der Scheibe bei Glasbruch). 3.4.7 Dichtungen
Die Dichtung verhindert, dass Wasser durch
Sprossen die Fensterkonstruktion in das Gebäudein-
Festverglasungen oder Öffnungsflügel können nere eindringt und verringert den Wärmever-
Sprossenteilungen besitzen. Deren Ursprung lust durch unkontrollierten Luftwechsel.
liegt in der Entwicklungsgeschichte des
Glases, da früher nur kleinformatige Scheiben Fugendichtungen
produziert werden konnten, jedoch groß- Als Fugendichtungen werden beim Fenster
flächige Verglasungen erforderlich wurden die linearen Dichtungen zwischen Rahmen
(Kathedralenbau, Fachwerkbau). Die großfor- und Verglasung bezeichnet. Sie können als
matige Herstellung von Glasscheiben im Floa- Nassversiegelung (Dichtungsmassen Silikon,
tverfahren macht heute die Verwendung von Acrylat, Polysulfid und Polyurethan) auf Vorle-
Sprossen überflüssig. Denkmalpflegerische gebändern oder mit vorgefertigten Dichtungs-
Aspekte, baurechtlichen Bestimmungen oder profilen aus Synthesekautschuk hergestellt
Besonderheiten des Ortes können jedoch die werden (s.03.4. Fassaden: 4.5.5 Dichtungen).
14 05
06 EBB Falzdichtungen:
Anschlagdichtungen
Die Dichtungen im Anschlagsbereich zwi-
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso schen Bauwerk und Blendrahmen gleichen
Baukonstruktion und Baustoffkunde Toleranzen aus und dichten die Fuge nach
03.3 Hülle Öffnungen
aussen gegen Wind, Schlagregen und Schall,
• 1. Anschlagdichtung aussen
nach Innen gegen Wasserdampfdiffusion ab
2. Mitteldichtung
(Abb. 3.2.7). Im Bereich der Anschlagdichtung
3. Anschlagdichtung innen
erfolgt auch die mechanische Befestigung des
Fensters mit dem Bauwerk. Die Befestigungs-
Abb. 3.4.16 Anordnung umlaufende Falzdichtungen elemente übertragen die auftretenden ver-
tikalen und horizontalen Kräfte. Sie müssen
Falzdichtungen Formänderungen des Baukörpers und des
Die Dichtungen im Flügelfalz zwischen Blend- Fensterrahmens schadenfrei zulassen. Zur
rahmen und Flügelrahmen sind umlaufend Ableitung der vertikalen Kräfte werden die
und dienen in erster Linie der Schall- und Fenster i.d.R. auf Klötze oder Keile gestellt,
Wärmedämmung, dem Feuchteschutz und die auch die horizontale Ausrichtung des Rah-
dem Schutz vor Zugluft. Falzdichtungen mens ermöglichen. Horizontalkräfte werden
werden mit Dichtungsprofilen z.B. aus Elasto- über Rahmendübel, Abstandsschrauben oder
mer oder Neopren hergestellt, die in den Falz Flachmetallanker im Bereich der Leibungen
des Fensterflügels und ggf. des Blendrahmens abgeleitet. Die Befestigungsmittel müssen
eingeklebt, oder in dafür ausgesparte Nuten eine unterbrechungsfreie Abdichtung der
gedrückt werden. Sie werden als Einfach- Anschlagsfuge zulassen (Abb. 3.4.17).
aber auch als Doppel- und Dreifachdichtung Fugen zwischen Blendrahmen, Mauerwerks-
eingesetzt, sind als Lippen- oder Schlauch- anschlag und Fensterbank, sowie zwischen
dichtung ausgebildet und sollten möglichst Fensterbank und Brüstung werden im Sinne
auswechselbar sein. einer geschlossenen Dämmebene mit Mine-
Falzdichtungen die mittig im Rahmenpro- ralwolle bzw. PU-Schaum verfüllt, sollten aber
fil liegen werden auch als Mitteldichtungen zusätzlich innen und aussen mit Dichtungs-
bezeichnet, wohingegen bei Anschlagdich- profilen geschlossen werden (Abb. 3.4.18),
tungen die Dichtprofile Außen und Innen [13]. Die gebräuchlichen Montageschäume
angeordnet sind (Abb. 3.4.16). alleine sind nicht für eine dauerhafte wind-
und dampfdichte Fugenausbildung geeignet.
äussere Dichtung Optimierte Dichtheit der Fugen kann - je nach
Wärmedämmung Fassadenbekleidung - durch Andichten der
Fensterrahmen mit außen umlaufend ange-
ordneten Folien erzielt werden. Unebene und
poröse Mauersteine sollten zur Vorbereitung
innere Dichtung
der Anschlüsse verputzt werden.

Rahmendübelanschluss Abstandsrahmenschraube 3.4.8 Beschläge


Beschläge sind alle mechanischen Einbauteile
des Fensters, die die Öffnungs- und Schließ-
funktion steuern und den Zusammenbau,
die Befestigung und Bedienung sicherstellen.
Fenster- und Fenstertürbeschläge verbinden
Fensterflügel und -rahmen.
Der Öffnungsmechanismus des Fensters oder
Flachmetallanker Montagezarge der Tür schützt auch vor Einbruch, dient als
Abb. 3.4.17 Bsp. Mechanische Fügung: Fenster - Baukörper Kindersicherung und sorgt für den notwen-
digen Anpressdruck, also für Dichtheit gegen
Wind und Regen.
Beschlagsysteme werden aus Baugruppen
zusammengestellt. Sie werden verdeckt (nicht
sichtbar), halbverdeckt oder offenliegend
eingebaut. Die bewegliche Verbindung der
Fensterflügel mit dem Blendrahmen wird z.B.
bei Dreh- und Kippfenstern durch die Bänder
(überwiegend Einbohrbänder, Abb. 3.4.20)
spritzbarer Dichtstoff Fugendichtband und durch folgende Teile hergestellt:
[13] Vorkomprimiertes Fugenband
(Kompriband): Vorkomprimiertes,
1. Getriebe: Teil des Beschlages, der durch die
imprägniertes Schaumstoffdichtungs- Betätigung des Fenstergriffes bewegt wird.
band auf Polyurethanbasis wird auf
rund 15 % des Querschnittes kom-
Das Veschieben der Verriegelungspunkte
primiert angeliefert und dehnt sich ermöglicht Öffnen und Schliessen des Fens-
nach dem Einbringen in eine Fuge
langsam aus. Es schmiegt sich sich
ters.
dicht an die Fugenränder, so dass 2. Ecklager: Auf dem Ecklager, gleichzeitig ein
normale Materialbewegungen bei
unterschiedlichen Temperaturen gut
Folienstreifen Putzprofil Drehpunkt des Fensters, ruht das Gewicht des
ausgeglichen werden. Abb. 3.4.18 äussere/innere Dichtung der Anschlagfuge Fensterflügels.
3. Schere: Diese wird oben am Blendrahmen
befestigt und in den Beschlag des Flügels EBB 05
06
15

eingehängt. Gemeinsam mit dem Ecklager TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
bildet die Schere die Drehachse des Fenster Baukonstruktion und Baustoffkunde

und steuert die Umschaltung von Dreh- auf 03.4 Hülle • Öffnungen
Kippstellung.
4. Schließbleche: Beschlagteile am Blend-
rahmen, in die die Getriebeverriegelung Rahmenteil zum
Aufschrauben
eingreift. Die Verriegelung erfolgt über alle
Schließbleche des Fensters. Ein maximaler
Verriegelungseffekt entsteht durch eine hohe
Anzahl an Schließblechen und sichert die Fu-
gendichtigkeit auch unter hohen witterungs-
Flügelteil zum Einbohren
bedingten Belastungen.
5. sichtbaren Beschlagselemente: Diese wer-
den auch als Zierbeschläge bezeichnet (Griff-
platten, Oliven (Griffe), Schlüssellochabde- Abb. 3.4.19 Fenstergriffe Fa. Vieler, z.T. verschliessbar Abb. 3.4.20 Fensterband
ckungen oder Blenden; Abb. 3.4.19).
Der Schließmechanismus wird in der Regel Aufwändige Herstellungsprozesse und kom-
mit Drehgriffen betätigt, die abschließbar sein plizierte thermisch getrennte Profilquer-
können. Jede Öffnungsart bedarf einer eige- schnitte entfallen. Im Fensterbau werden
nen Beschlagsvorrichtung. heimische Laubhölzer (Eiche, Robinie), über-
wiegend jedoch Nadelhölzer (Kiefer, Fichte,
3.4.9 Fensterbank Lärche, Douglasie, Tanne) eingesetzt.
Der horizontale Abschluss einer Brüstung Die Verwendung tropischer Laubhölzer
nach außen wird in der Regel durch die Fens- (Meranti, Mahagoni, Kambala) geht dagegen
terbank hergestellt. Auf folgende Punkte ist zurück. Das verarbeitete Holz muss verschie-
zu achten (s.a. Abb. 3.5.1): dene technische Anforderungen erfüllen: Die
- das Fensterprofil muss über die Fenster- Fenster sind ständigen Witterungseinflüssen
bank greifen und besitzt eine Tropfnase (UV-Strahlung, Austrocknung, Regen usw.)
- die Fensterbank kragt mindestens 20 mm ausgesetzt, die ihre Oberfläche angreifen.
über die Vorderkante Außenwand aus Die damit verbundenen Änderungen der
und besitzt ebenfalls eine Tropfkante Holzfeuchte ermöglichen einen Befall durch
- die Fensterbank ist nach außen leicht- Schadorganismen wie Pilze und Insekten. Eine
geneigt (mind. 5°/8%), damit anfallendes für den Fensterbau geeignete Holzart muß
Wasser gut ablaufen kann ausreichend fest sein, eine niedrige Feuch-
- seitlich muss die Fensterbank aufgekantet teanpassung und eine natürliche Resistenz
sein (Blechaufkantung oder Aufsteckpro- aufweisen.
fil), um ein Hinterlaufen der Konstruktion Die relativ hohe Widerstandsfähigkeit einiger
zu vermeiden. Sinnvoll ist eine seitliche Holzarten gegen Pilz- und Insektenbefall ist
Überlappung der Wandbekleidung zum auf ihre z.T. toxisch wirkenden Inhaltsstoffe
Schutz der Fuge zwischen Leibung und zurückzuführen. Vergleichsweise deutlich
Fensterbank. ausgeprägt ist diese Eigenschaft bei den sog.
- die temperaturbedingte Längenänderung „Kernholzarten“ (Abb. 3.5.2).
der Fensterbank (Längentoleranz)

Außenliegende Fensterbänke können aus (1) Isolierverglasung


Zink-, Blei-, Kupferblech oder Glas in hand-
(2) Fugendichtung, nass
werklicher Ausführung, aus vorgefertigten (1) auf Vorlegeband
Aluminiumprofilen, Natur- bzw. Betonwerk- (2) (3) Glashalteleiste
steinen oder aus Rollschichten mit frostbe- (4) Klotzbrücke
ständigen Mauersteinen bzw. Formsteinen,
(5) Dampfdruckausgleichsöffnung
Klinker- oder Spaltplatten hergestellt werden. (3)
(4) (6) Flügelrahmen
Die innere Brüstungsabdeckung oder die
(5) (7) Mitteldichtung (Falzdichtung)
Abdeckung von Heizkörpernischen wird i.d.R. (6)
(8) Aluminium Regenschutzschiene
mit Naturwerk- oder Kunststeinplatten im (7)
Mörtelbett oder aus Holz,- und Holzwerkstof- (8) (9) Kondensat

fen auf Konsolen ausgeführt. (9)


(10) Tropfnase Blendrahmen

(11) Brüstungsabdeckung, Naturstein


3.5 Systemfenster (15) (16) (12) (10)
auf Mörtelbett
(11)
(12) Neigung der Fensterbank (hier
Aluminium) mind. 5°
3.5.1 Holzfenster
(13) Haltewinkel Fensterbank
Das gute Wärmedämmverhalten, die einfache
(14) PE-Folie zur Winddichtung
Verarbeitung und die Nachhaltigkeit des
(15) Tropfnase Fensterbank (Abstand
Materials sprechen für Holzfenster. zu Wand min. 2 cm)
(13) (14) (16)
(Wärmeleitfähigkeit Fichte: λ = 0,11 W/(m·K); (16) Anschlagdichtung (Kompriband)
Aluminiumlegierung: λ = 209 W/(m·K) ) Abb. 3.5.1 Brüstungsanschluss Holzfenster; Dichtungen
05
EBB
2400
16 Auch einige Harthölzer sind wesentlich größte Flügelbreite 1200 für
06 unempfindlicher gegen Wasserschäden, UV-
1
Fenstertür BG C: DIN 18055
2200
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso Strahlen, sowie Pilz- und Insektenbefall und größte Flügel-
breite 1350 für
Baukonstruktion und Baustoffkunde erfordern daher einen geringeren Pflegeauf- 2000 BG B: DIN 18055

03.3 Hülle • Öffnungen


wand (Abb. 3.5.2). größte Flügel-
Fenster
Durch Oberflächenbehandlung können Natur- 1800 breite 1450 für
BG A: DIN 18055
holzfenster zusätzlich geschützt werden:
Die Grundierung ist ein vorbeugender Schutz 2

gegen holzverfärbende Pilze, die Imprägnie-


1400
rung verhindert die durch Feuchtigkeit ver-
ursachte Fäulnis. Bei Farbanstrichen werden 1200
Lasuren und deckende Anstriche unterschie- 3

den. Gefaste oder gerundete Profilkanten 1000


sichern den dauerhaften Verbund der Far- nur gelegentlich
zur Reinigung drehen
banstriche und Lasuren mit dem Holzprofil. 800

Deckende Anstriche haben eine geringere 4


Kippfenster
600
Wasserdurchlässigkeit als die Imprägnierung
und schützen dadurch vor allem vor Fäulnis. 600 800 1000 1200 1400 1600 2000 2400
Auf die UV- Beständigkeit der Anstriche ist 1 2+3 4

zu achten. Zu dichte Farbanstriche behindern Zusatzverriegelung Flügelbreite in mm

jedoch den bei Holz möglichen Dampfdruck- Abb. 3.5.4 Flügelabmessungen für Profilgruppe IV 56/78
ausgleich zwischen innen und außen.
Entscheidend bei der Konstruktion von Holz- 3.5.2 Verbundfenster (Holz-Aluminium)
fenstern ist auch der konstruktive Holzschutz. Holz - Aluminiumfenster sind Verbund-Kons-
Stehendes Wasser sollte vermieden werden truktionen, bei denen raumseitig Holzrahmen
und von allen Profilen und Flächen muss Nie- als tragende Konstruktion und witterungssei-
derschlagswasser schnell ablaufen können tig Aluminiumrahmen als Verblendung und
(keine horizontalen Flächen, Abb. 3.5.1, Wetterschutz angeordnet werden.
Abb. 3.5.5). Dieser Verbund nutzt die Vorteile beider
Werkstoffe, die geringe Wärmeleitfähigkeit
des Holzes und die Witterungsbeständigkeit
Dauerhaftig- Mittl. Holzarten des Aluminiums.
keitsklasse Standdauer (nur Kernholz)
Die Unterschiede in der Wärmeausdehnung
1 sehr dauerhaft 13 Jahre nur überseeische
Holzarten
von Holz und Aluminium müssen jedoch
z.B. Teak (unkultiviert) durch verschiebliche Verbindungen ausgegli-
1-2 dauerhaft-sehr z.B. Robinie chen werden. Im Bereich der Kontaktzonen
dauerhaft darf kein Feuchtigkeitsstau entstehen. Bei
2 dauerhaft 8-13 Jahre z.B. Eiche, Holz - Aluminium Fenstern sind verschiedene
Red Cedar (unkuliviert)
Konstruktionsarten möglich:
3 mäßig dau- 5-8 Jahre z.B. Douglasie (unkul- Die äußeren Aluminiumschalen können nach-
erhaft tiviert)
träglich auf ein genormtes Holzfenster nach
3-4 wenig-mäßig z.B. Lärche, Kiefer,
dauerhaft Douglasie (kultiviert)
DIN 68121 aufgesetzt werden. Bei anderen
Systemen bilden die Aluminiumprofile die
4 wenig dau- 3-5 Jahre z.B. Fichte, Tanne
erhaft äußere Glasfalzebene und integrieren die
5 nicht dauerhaft < 3 Jahre z.B. Buche Anschlagdichtungen. Diese Systeme erreichen
Uf-Werte von 1,3 - 1,5 W/(m2K), (Abb.3.5.5).
Abb. 3.5.2 Dauerhaftigkeit von Holzarten; DIN EN 350-2 Verbundsysteme mit äusseren Holzschalen
und einer effizient dämmenden Mittelschicht
Profile (z.B. aus Polyurethanschaum) ermöglichen Uf-
Die DIN 68121-1 legt die Mindestmaße für Werte von 0,5 - 0,8 W/(m2K).
Profilquerschnitte aus Holz fest. Sie sind in
standardisierten Größen und Abstufungen
erhältlich (Norm-Profile). Die Kurzzeichen
geben die Profiltiefe und die Profillänge an
(Abb. 3.5.3) [14]. Mit Fensterrahmen aus Mas-
[14] Norm-Profil-Tabelle sivholz (z.B. 3-Schicht verleimte Holzrahmen)
Profilbezeichnung Nenndicke
IV 56 56 mm lassen sich Uf-Werte von 1,0 W/(m2K) erzie-
IV 63 63 mm len.
IV 68 68 mm
IV 78 78 mm
IV 92 92 mm Elementgrößen
Jede Profilgröße besitzt in Abhängigkeit von
der Öffnungsart maximale Flügelabmes-
sungen. Der Flügel eines Kippfensters z.B.
sollte nicht höher als 80 cm sein, der Flügel
einer Fenstertür (Drehtür) aufgrund des Eigen-
gewichtes und der Belastung der Bänder nicht
Abb. 3.5.3 Holzprofil IV 56/78 breiter als 1,0 m (Abb. 3.5.4). Abb. 3.5.5 Holzfenster IV 72/75; Verbundfenster, Fa. BUG
3.5.3 Metallfenster
Metalle haben hohe Wärmeleitfähigkeiten EBB 05
06
17

(Abb. 3.5.7). Deshalb müssen Metallprofile TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
von Fensterkonstruktion thermisch getrennt Baukonstruktion und Baustoffkunde

werden. 03.4 Hülle • Öffnungen


Sowohl für Aluminium-, als auch für Stahl-
fenster existiert eine umfangreiche Produkt-
palette. Die Dimensionen der jeweiligen
Profile differieren stark. Im Gegensatz zu
Holzfenstern sind keine einheitlichen Norm-
Profile festgelegt. 50/35/2

Aluminium
Aluminiumfenster besitzen Rahmen aus Abb. 3.5.6 Fenster: Aluminium Fa. Hueck; Stahl Fa. Jansen
thermisch getrennten Profilen (Abb. 3.5.6).
Diese sind aus stranggepressten Halbzeugen Der größte Nachteil ist die Korrosionsgefahr,
zusammengesetzt, bei denen die innere und die mit Schutzanstrichen, einer Verzinkung
äußere Schale durch Kunststoffstege oder verringert, oder durch die Anwendung von
Hartschaum voneinander getrennt werden. Edelstahlprofilen (z.B. Forster therm clima:
Sie sind wirtschaftlich, obwohl die Investiti- Edelstahl 1.4301, Oberflächenqualität:
onskosten (hoher Primärenergieaufwand bei gebeizt) vermieden werden kann. Stahlfens-
Baustoff Wärmeleit-
der Rohstoffverarbeitung) gegenüber Fens- ter können einbrennlackiert oder pulverbe- fähigkeit
tern gleicher Größe aus Holz oder Kunststoff schichtet werden. λ = W/(m·K)
zunächst höher liegen.
Aluminium ist aber besonders anspruchs- 3.5.4 Kunststofffenster Kupfer 380

los in Unterhalt und Pflege, bei sehr hoher PVC, GFK Aluminiumlegie- 209
rung
Lebensdauer. Es hat geringe Profiltoleranzen Extrudierte Hohlkammerprofile aus PVC (Poly-
und eine gute Verarbeitbarkeit, bei geringem ninylchlorid) werden als Einkammer-, oder Messing 120

Gewicht. Mehrkammersysteme hergestellt. Mehrkam- Zink 110


Bauwerksanschlüsse von Aluminiumfenstern merprofile weisen eine verbesserte Wärme-
Stahl unlegiert 50
müssen im Vergleich zu Holz- oder Stahl- dämmung auf. Zur Herstellung der Rahmen
fenstern größere temperaturbedingte Längen- werden vorkonfektionierte Strangprofile auf Edelstahl VA 21

änderung aufnehmen können (Aluminium hat Gehrung geschnitten und thermoplatisch Blei 35
bei einer Temperaturdifferenz von 60 K eine verschweisst. Das PVC-Profil selbst hat eine
Glas 1,0
Längenausdehnung von 1,5 mm/m Länge). niedrige Wärmeleitfähigkeit und besitzt eine
Beton 2,1
Ausreichend bemessene Bewegungsfugen, relativ geringe statische Festigkeit. Im Kam-
nicht nur zwischen Aluminiumkonstruktion merprofil werden daher Metallrohre und Ver- Holz
Nadelholz 0,13
und Bauwerk, sondern auch innerhalb größe- steifungen zur Stabilisierung angeordnet. Eine Laubholz 0,20
rer Fenster- und Fassadenelemente, sind ein- thermische Trennung ist aufgrund der Anord- Protonziegel- 0,09-0,45
zuplanen (Dilatation). nung der Metallelemente im Innenbereich der mauerwerk
In der Regel wird die Oberfläche behandelt, Kammern nicht erforderlich (Abb. 3.5.8). Das Glaswolle 0,04-0,05
da Aluminium unregelmäßig oxidiert und Fle- Ableiten von Kondensat, sowie ein Feuchtig-
Polystyroldämm- 0,035-0,050
cken bildet. keitsausgleich zur Außenseite ist über Auslass- stoff
Man unterscheidet mechanische Oberflä- öffnungen in der vorderen Kammer möglich. Luft 0,024
chenbehandlungen, wie Schleifen, Bürsten, Der größte Teil der PVC-Kunststofffenster
Hart PVC 0,17
Polieren und elektrochemische Verfahren wird im Farbton weiss hergestellt. Die Profile
GFK 0,2
wie das Eloxieren, bei dem eine gleichmäßige können aber auch eingefärbt oder beschich-
Oxidschicht entsteht. tet, nicht aber gestrichen werden. Abb. 3.5.7 Wärmeleitfähigkeiten
Aluminiumprofile können auch mit einer
Einbrennlackierung oder einer Pulverbe-
schichtung versehen werden. Bei der Pulver-
beschichtung wird das Beschichtungsmaterial
mit Pulversprühpistolen aufgetragen, in einem
Ofen bei Temperaturen von ca. 180°C Objekt-
temperatur eingebrannt. (1) (2)

Stahl
Stahlfenster können aus warm-gewalzten (3)
T- oder L-Stahlprofilen oder Sonderprofilen
(1) Öffnungen Dampfdruckaus-
hergestellt werden. Für Stahlfenster werden (4) gleich/Entwässerung
inzwischen jedoch meist Hohlprofile verwen- (2) Armierung, Stahl
det, die im Kaltwalzverfahren aus hochwer- (3) Raum für Beschlag
tigem Bandstahl erzeugt wurden. Sie besitzen (6)
(4) Armierung, Stahl
eine hohe Biege- und Torsionssteifigkeit und
sind stabiler als Aluminiumfenster. (5) Entwässerung nach unten

Stahlfensterprofile werden analog zu Alumi- (5) (6) Entwässerung mit Abdeckkappe


niumprofilen thermisch getrennt (Abb. 3.5.6). Abb. 3.5.8 Fusspunkt: Vierkammer-Kunststoff-Fenster;
18 05
06 EBB (3)
Die Verwendung farbiger Profile ist allerdings
nicht unproblematisch:
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso (2) (5) (4) Die Profilerwärmung bei Sonneneinstrahlung
Baukonstruktion und Baustoffkunde führt aufgrund der hohen Wärmedehnung
03.3 Hülle • Öffnungen
von Hart-PVC zu erhöhter Längsausdehnung,
(1)
die Lichteinwirkung kann die Veränderungen
des Farbtones verursachen. Um Wärmever-
luste über den Fensterrahmen zu verringern,
(1) Isolierverglasung, 30 mm
d.h. den U-Wert eines Fensters zu verbessern,
(2) GFK-Verstärkungsprofil werden vermehrt GFK-Profile als Rahmenpro-
(3) Aluminiumrahmen; Ansichtsbrei- file eingesetzt. GFK hat eine geringe Wärme-
te 20 mm leitfähigkeit und zeichnet sich durch hohe
(4) thermische Trennung
Festigkeit und Steifigkeit aus, so dass, keine
(5) Schiebegriff
Abb. 3.5.9 Horizontalschnitt: Schiebefenster_Aluminium
zusätzliche Verstärkung erforderlich ist. GFK-
- GFK Kombination; Fa. Sky-Frame; www. sky-frame.ch Profile können mit Aluminiumprofilen kombi-
niert werden (Abb. 3.5.9, Abb. 3.5.10).

3.6 im Vergleich: Anschlüsse

Haustür, Fenstertür
Bei Fenstertüren und Haustüren sind beide
Öffnungsrichtungen (nach innen und nach
außen) theoretisch möglich. Sinnvollerweise
öffnen sie aber in unserer Klimazone nach
innen, um die Dichtigkeit gegen Schlagregen
und Wind besser zu gewährleisten. Entschei-
dend ist wiederum, dass die Wärmedämm­
ebene von Wand und Haus- bzw. Fenstertür
durchlaufend ausgebildet wird.
Fenstertüren und Haustüren werden üblicher-
Abb. 3.5.10 Schiebefenster Fa. Sky-Frame weise als Rahmenkonstruktion mit Füllungen
hergestellt. Bei geschlossenen Türfüllungen
müssen diese gedämmt sein. Türrahmen aus
Holz dämmen ausreichend. In den Kammern
von Kunststoff- und Aluminiumrahmen redu-
ziert Luft oder Hartschaum den Wärmetrans-
port.
Bei der Haustür, die i.d.R. schwellenlos sein
sollte, wird im Gegensatz zur Fenstertür kei-
ne Fensterbank vorgesehen. Der untere Rie-
gel des Blendrahmens entfällt. Die Dichtung
zwischen Türblatt und Bodenbelag kann als
Falz- und Anschlagsdichtung an einen An-
schlusswinkel oder mit einer in das Türblatt
Abb. 3.6.1 Schiebefenster , schwellenlos durch aussenlieg-
integrierten absenkbaren Bodendichtung/
ende Entwässerungsrinne; Fa. Sky-Frame Magnetdichtung (Alumat) erfolgen. Wasser
muss nach außen ablaufen (Gefälle vor der
Tür mind. 1,5%) und ein Spritzwasserschutz
sollte im unteren Bereich des Türblattes ge-
währleistet sein. Weiterhin muss die äußere
[15] Anschlüsse an Türen:
Auszug Flachdachrichtlinien:
Abdichtung gegen Feuchtigkeit im Bereich
Die Anschlusshöhe soll 0,15 m über der des Fußpunktes verwahrt werden. Im Sinne
Oberfläche Belag oder Kiesschüttung
betragen. Dadurch soll witterungsbe- s + 5 cm ü. OK Belag
eines konstruktiven Witterungsschutzes kann
dingtes Eindringen von Wasser über die Haustür zurückgesetzt angeordnet oder
die Türschwelle, etwa bei verstopften
Abläufen oder vereistem Nieder-
mit einem zusätzlichen Vordach versehen
schlagswasser vermieden werden. werden (s.a. Flachdach: Anschlüsse: Türan-
Eine Verringerung der Anschlusshöhe
ist durch örtlich begünstigende Ver-
schluss/Schwelle), [15].
hältnisse möglich, solange zu jeder Entwässerungsrinne Die Fenstertür unterscheidet sich von der
Zeit ein einwandfreier Wasserablauf
gewährleistet werden kann.
Haustür durch die Ausführung des unteren
Jedoch sollte auch dann eine Mindest- Blendrahmenriegels. Beim Öffnungsflügel der
anschlusshöhe von 0,05 m eingehal-
ten werden.
Fenstertür wird das untere horizontale Profil
meist höher ausgebildet als beim Fenster, so-
Barrierefreie Übergänge stellen hohe
Anforderungen an die Dichtigkeit der
dass die Verglasung vor Spritzwasser geschützt
Anschlüsse, weswegen zusätzliche wird. Analog zur Haustür kann der untere An-
Maßnahmen und eine gute Koordina-
tion zwischen Planer und Ausführen-
schluss der Fenstertür auch ebenengleich z.B.
Abb. 3.6.2 Terrassentür im zweischaligen Mauerwerk, ebe-
den erforderlich ist.
nengleicher Übergang von innen nach außen mittels einer
durch die Anordnung einer Rinne ausgeführt
Wasserrinne mit Gitterrost werden (Abb. 3.6.1 u. Abb. 3.6.2).
3.7 Lösungsprinzipien Fenster EBB 05
06
19

TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso


- Schikane Baukonstruktion und Baustoffkunde

verhindert direktes Eindringen von 03.4 Hülle • Öffnungen


Schlagregen und Feuchtigkeit. Aus-
bildung im Profil: durch Einfach bzw. (1) Rohbauanschluss - Innenan-
(4) schlag
Zweifachfalzung von Rahmen und Fenstersturz: Oberer Abschluss der
Blendrahmen; im Rohbau: durch den Öffnung, tragendes Bauteil, hier L-
Schale im Stahlbetonverbund
äußeren, bzw. inneren Anschlag. Fensterleibung: seitliche Abschlussflä-
- Überlappung che der Öffnung; die äussere Mauer-
schale bildet den dreiseitigen Anschlag
Niederschlag wird durch das Prinzip (seitlich - oben)
der Überlappung mehrerer Bauteile (2) (6) (7) (2) Anschlagsdämmung
(1) (8) Mineralwolle, gestopft oder Schaum-
abgeleitet: Laibung/Anschlag über- kunststoff (Montageschaum)
(3) (9)
lappen den Rahmen, der Rahmen (3) Anschlagsdichtung
Innen Dampfdichtung: dauerelasti-
überlappt den Flügelrahmen, der scher Dichtstoff (Silikon) auf Rund-
Wetterschenkel die Fensterbank, die (5) (10) schnur (Schaumkunststoff)
Aussen: Winddichtung mit Fugen-
Fensterbank den Wandquerschnitt. dichtband (Kompriband)
- Toleranz/Bauteilbewegung (4) Dämmebene
hier im Sturzbereich und am Brü-
Zwischen Rahmen und Rohbau: ver- stungsübergang Schaumglas
schiebliche, federnde Befestigung und (5) Deckleiste
(11) Schutz und Abschluss der Anschlags-
umlaufende Fuge mit dauerelastisch- fuge
em Fugenschluss. Zwischen Rahmen (6) Montagezarge
Die Montagezarge wird gegenüber
und Blendrahmen: mittels Falzfugen. der Leibung mit Ausgleichskeilen ins
- Dämmen Lot gebracht
An der Montagezarge werden sowohl
P ositionierung in der Dämm­ebene der der Blendrahmen als auch das Lei-
Wand, Verwendung von Isolierglas, bungsfutter befestigt.
(7) Fensterfutter/Fensterbrett
Ausfüllen der Anschlagfugen mit Min- aufgeschoben und verschraubt
eralwolle bzw. Montageschaum. (8) Blendrahmen
Profil: IV 78/78 hier mit Rahmen-
- thermische Trennung schrauben an Montagezarge befestigt
E rfolgt im Profil und im Glas. Bei Holz (9) Falzraum
zur Aufnahme der Beschlags- und
durch den Vollquerschnitt, bei Metall Schliesselemente
(12)
durch die mehrschalige Bauweise oder (10) Flügelrahmen
(13) Profil: IV 78/78 mit integrierter An-
die Verbindung mittels Kunststoffste- schlag- und Rahmendichtung aus vor-
gen; bei Kunststoff durch Mehrkam- gefertigten EPDM Dichtprofilen. Der
(6) (7) (3) Flügelrahmen ist gefälzt und umrahmt
merprofile; bei Isolierglaseinheiten (14) die Glasscheibe allseitig. Der Flügel
durch Abstandhalter und Luft-/Gasfül- (15) kann unterschiedliche Öffnungsarten
aufweisen (vgl. Öffnungsarten Fen-
lungen im Scheibenzwischenraum. ster)
- Dichtung (16)
(11) Isolierglaseinheit
8mm,16mm SZR, 4mm
Zwischen Rahmen und Glas: durch mit innenliegenden Glashalteleisten
Vorlegeband und Versiegelung oder im Flügelrahmen gehalten. Dichtung:
Nassversiegelung auf Vorlegeband.
Dichtprofile. Zwischen Rahmen und (12) Dampfdruckausgleich
Blendrahmen: durch Falz- und An- Entlüftung und Entwässerung (Tau-
wasser) des Falzraumes über Bohrun-
schlagdichtung. Zwischen Rahmen gen
und Rohbau: durch den Anschlag, (4) (13) Regenschutzschiene
über Öffnungen am Schienentiefpunkt
eine umlaufende Foliendichtung und/ kann Niederschlagwasser ablaufen;
oder Fugendichtbänder. Abb. 3.7.1 Vertikalschnitt (14) unteres Blendrahmenprofil
das untere Blendrahmenprofil erhält
i.d.R. eine “Tropfnase”. Diese über-
(1) lappt den Anschluss der äusseren Fe-
sterbank und schützt die Fuge gegen
Niederschlag.
(3) (15) Wetterschenkel/ äussere Fen-
sterbank
(2) beide mindestens 5° Neigung;
Wetterschenkel: Aluminium, gekan-
(6) tet; schützt die Fuge zwischen Be-
(8) (9) (11)
(7) (4) tonwerkstein und der Montagezarge
(10)
im Brüstungebereich vor frontalem
und aus den seitlichen Fälzen abfleis-
sendem Schlagregen. Zwischen Alu-
miniumwetterschenkel und unterem
Blendrahmenprofil verhindert ein
Dichtungsprofil das Eindringen von
Niederschlag in die Fuge. Die Seiten
sind aufgekantet und müssen im Lei-
(15) bungsbereich angedichtet sein.
(5) Die äussere Fensterbank (hier aus Be-
tonwerkstein) bildet den unteren Ab-
schluss der Öffnung, ist geneigt und
(3) darf seitlich nicht hinterläufig sein.
(16) untere Anschlagdichtung
(1) dauerelastischer Dichtstoff (Silikon)
auf Vorlegeband sichert den wind-
dichten Abschluss der Fuge zwischen
äusserer Betonwerksteinfensterbank
Abb. 3.7.2 Horizontalschnitt: Holzfenster mit Innenanschlag, zweischaliges Mauerwerk und Montagezarge/Blendrahmen
20 05
06 EBB 3.8 Testfragen 9.  ie hoch sollte ein Kippfenster mit
W
einer Flügelbreite von 1,80 m maximal
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso sein?
Baukonstruktion und Baustoffkunde a 0,80 m
03.3 Hülle • Öffnungen
1.  ieviel mal größer ist die Beleuch-
W b 1,60 m
tungsstärke eines Oberlichtes im Ver- c 1,80 m
gleich zu der einer seitlichen Öffnung d 2,00 m
gleicher Größe?
a um ein 1,0 faches 10.  ie breit sollte der Flügel einer Fen-
W
b um ein 3,5 faches stertür mit 2,40 m Höhe maximal sein?
c um ein 5,5 faches a 0,50 m
d um ein 20 faches b 1,00 m
c 1,90 m
2.  er beweglich ausgebildete Teil eines
D d 2,40 m
Fensters heißt:
a Blendrahmen 11.  elchen Wärmedurchgangskoeffizien-
W
b Flügelrahmen ten Uf kann ein Fenster mit Zweischei-
c Riegel benisolierverglasung einschließlich
d Kämpfer Rahmen bestenfalls erreichen?
a 8,6 W/m²K
3.  ine andere Bezeichnung für Kämpfer
E b 4,3 W/m²K
lautet: c 1,2 W/m²K
a Pfosten d 0,4 W/m²K
b Setzholz
c Flügelholz 12.  elcher U-Wert kann für ein Fenster
W
d Riegel mit Dreischeibenisolierverglasung ein-
schließlich Rahmenanteil bestenfalls
4. Eine andere Bezeichnung für Setzholz erreicht werden?
lautet: a 7,0 W/m²K
a Pfosten b 4,3 W/m²K
b Kämpfer c 1,2 W/m²K
c Flügelholz d 0,8 W/m²K
d Riegel
13.  elches Profil-Kurzzeichen für Fenster-
W
5.  ie hoch ist die notwendige Brüstungs-
W und Türelemente ist kein gängiges
bzw. Geländerhöhe in Wohngebäuden Profil im Holzfensterbau?
bei einer Absturzhöhe bis 12 m? a IV 39/78
a 80 cm b IV 56/78
b 90 cm c IV 63/78
c 100 cm d IV 78/78
d 110 cm
14.  elche Ausführungsart von Sprossen
W
6.  ie hoch ist die notwendige Brüstungs-
W innerhalb eines Fensters erscheinen
bzw. Geländerhöhe in Arbeitsstätten aus denkmalschützerischer Sicht am
bei einer Absturzhöhe bis 12 m? wenigsten problematisch?
a 80 cm a einseitig aufgeklebte Sprossen
b 90 cm b sichtbare Sprossen im Glaszwischen-
c 100 cm raum
d 110 cm c beidseitig vorgesetzte Profile vor
durchgehender Scheibe mit innenlie-
7.  ie hoch ist die notwendige Brüs-
W gendem Abstandshalter
tungs- bzw. Geländerhöhe für alle d glasteilende Sprossen
Gebäudearten bei einer Absturzhöhe
über 12 m? 15.  elches Prinzip ist bei Fensterrahmen
W
a 80 cm aus Massivholz überflüssig?
b 90 cm a das Prinzip der Schikane
c 100 cm b das Prinzip von Toleranz und
d 110 cm Anschlag
c das Dichtungsprinzip
8. Wie öffnet ein Wendeflügel? d das Prinzip der thermischen Trennung
a e r lässt sich um eine seitliche vertikale
Achse nach innen oder außen öffnen 16. Wie nennt man den seitlichen Abschluß
b er dreht sich um eine mittig angeord- einer Isolierglasscheibe?
nete vertikale Achse a Abstandhalter
c er dreht sich um eine mittig angeord- b Randverbund
nete horizontale Achse c Verkittung
d die Drehachse liegt oben horizontal d Kontaktdichtung
17.  odurch unterscheidet sich ein Mehr-
W
kammer-Strangpressprofil aus Kunstst-
24. Wie groß sollte das Gefälle einer Fens-
terbank sein, damit das Wasser gut EBB 05
06
21

off von einem aus Aluminium? nach außen ablaufen kann? TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
a es sieht besser aus a > 1° Baukonstruktion und Baustoffkunde

b die Ansichtsbreite des Öffnungsflügels b > 5° 03.4 Hülle • Öffnungen


ist geringer c > 10°
c im Kunststofffenster sind Stahlprofile d > 45°
zur Erhöhung der Steifigkeit ange-
bracht 25. Wie weit sollte eine Fensterbank min-
d die Querschnitte sind identisch destens über die Vorderkante Außen-
wand auskragen?
18.  elche Befestigungsart von Blendrah-
W a gar nicht
men am Bauwerk ist falsch? b 5 mm
a v erschiebbarer Anschluss durch U-för- c 20 mm
mige Zarge d 100 mm
b verschiebbarer Anschluss mit Steckdü-
beln als gleitende Verbindung 26. Wie groß ist in etwa das Verhältnis von
c starre Verbindung durch Winkel Verglasungsfläche zu Rahmenanteil
d Befestigung mit Bandeisen als bei einem ungeteilten Holzfenster?
federndes Element a 95%
b 85%
19. Was bedeutet die Schließrichtung c 75%
„links“ bei Fenstern? d 55%
a v on der Ansichtsseite aus befinden
sich die Bänder auf der rechten Seite 27. Welche Dimension hat die momentan
b von der Ansichtsseite aus befinden größte im Handel erhältliche Isolier-
sich die Bänder auf der linken Seite glasscheibe?
c Schließrichtung im Uhrzeigersinn a 240x240cm
d von innen gesehen befindet sich der b 420x260cm
Griff auf der linken Rahmenseite c 600x320cm
d 720x320cm
20.  us welchem Material ist bei einem
A
Holzfenster in der Regel der soge- 28. Woraus besteht ein Verbundfenster?
nannte Wetterschenkel? a innen Kunststoff, außen Stahl
a aus Holz b außen Stahl, innen Kunststoff
b aus Aluminium c innen Aluminium, außen Holz
c aus Kunststoff d innen Holz, außen Aluminium
d aus Stahl
29. Was unterscheidet Haustür und Fens-
21. Welche Maßeinheit hat der U-Wert? tertür?
a W / m²K a b ei der Haustür fehlt der untere Blend-
b m²K / W rahmenriegel
c WK / m² b die Haustür öffnet nach innen, die
d Wm² / K Fenstertür tür nach außen
c die Haustür öffnet nach außen, die
22. Welche Aussage betreffend den Fenstertür nach innen
Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert) d bei der Fenstertür fehlt der obere
ist falsch? Blendrahmenriegel
a er wird in Werten zwischen 0% und
100% angegeben 30. Außenanschlag Fenster: Welche Aus-
b je höher der g-Wert, desto mehr Ener- sage trifft nicht zu?
gie gelangt durch das Fenster a d ie gesamte Rahmenbreite ist von
c je höher der g-Wert, desto höher ist außen sichtbar
die Temperatur hinter der Verglasung b Fensterglas und -rahmen sind starken
d je höher der g-Wert, desto niedriger Witterungseinflüssen ausgesetzt
ist die Temperatur hinter der Vergla- c die Anschlüsse erfordern eine hohe
sung Gestalts- und eine präzise Ausfüh-
rungsqualität
23.  ie hoch sollte die Bauwerksabdich-
W d die Montage erfolgt in der Regel von
tung am unteren Blendrahmenriegel innen
einer Terassentür mindestens geführt
werden, wenn davor eine Wasserrinne 31.  us welchem Material besteht eine
A
mit Gitterrost angeordnet ist? Trockendichtung?
a 0 cm a Synthesekautschuk
b 5 cm b Silikon
c 15 cm c Acrylat
d 30 cm d Polysulfid
22 05
06 EBB 3.9 Literaturhinweise
3.3.5 EBB, Prof. Musso, F., München

TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso [1] Dr. Busse, J. (1997) 3.3.6 www.estarter.ch
Die neue Bayerische Bauordnung,
Baukonstruktion und Baustoffkunde
Handkommentar 3.3.7 N.A. Bauen mit Beton
München: Verlagsgruppe Jehle Rehm GmbH Detail, 2001 (1), S.64-69
03.3 Hülle • Öffnungen
[2]  Deplazes, A. (Hrsg.). (2005) 3.4.1 Cziesielski, E.
Architektur Konstruieren Lehrbuch der Hochbaukonstruktion, (3. Aufl.), S.411
vom Rohmaterial zum Bauwerk,
Ein Handbuch 3.4.2  www.fotocommunity.de
Basel: Birkhäuser
3.4.3  EBB, Prof. Musso, F., München
[3] Döring, W. (2005)
Arbeitsblätter zur Baukonstruktion, (7. Aufl.) 3.4.4 Herzog, T., Krippner, R., Lang W.
Aachen: Wissenschaftsverlag Mainz Fassaden Atlas, S. 270

[4]  Frick, Knöll, Neumann, D., Weinbrenner, U. (1998) 3.4.5 Quelle unbekannt
Baukonstruktion Teil 2, (30. Aufl.)
Stuttgart: B.G. Teubner 3.4.6  Quelle unbekannt

[5]  Herzog, T., Krippner, R., Lang W. (2004) 3.4.7 Reitmayer, U.


Fassaden Atlas Holzfenster, (7. Aufl.), S.19
München: Institut für internationale Architekturdoku-
mentation GmbH 3.4.8 www. home.worldonline.dk

[6] Pfeiffer, G., Ramcke, R., Achtziger, J., Zilch, K. (2001) 3.4.9 www.hoog-und-sohn.de
Mauerwerk Atlas
München: Institut für internationale Architekturdoku- 3.4.10 Krüger, E.
mentation GmbH Konstruktiver Wärmeschutz, S.110

[7] Schittich, C., Staib, G., Balkow, D., Schuler, M., Sobek, 3.4.11 EBB, Prof. Musso, F., München
W. (1998)
Glasbau Atlas 3.4.12 Krüger, E.
München: Institut für internationale Architekturdoku- Konstruktiver Wärmeschutz., S.110
mentation GmbH
3.4.13 www.velfac.de
[8]  Zimmermann, M. (1996)
Fenster im Fenster 3.4.14 www.inm-gmbh.de
Detail 1996 (4), S. 484 - 489)
3.4.14 Schittich, C., Staib, G., Balkow, D., Schuler, M., Sobek, W.
[9] Deutsches Institut für Normung e.V. (Hrsg.). (1974) aus Glasbau Atlas, S.16
DIN 107 Bezeichnung mit links oder rechts im Bauwesen
3.4.15 EBB, Prof. Musso, F., München
[10] Deutsches Institut für Normung e.V. (Hrsg.). (1996)
DIN EN 12519 Türen und Fenster: Terminologie. 3.4.16 EBB, Prof. Musso, F., München
Entwurf.
3.4.17 Krüger, E.
[11] E nEV Verordnung über einen energiesparenden Wärme- Konstruktiver Wärmeschutz, S.122
schutz und energiesparende Anlagentechnik bei Ge-
bäuden (Energieeinsparverordnung - EnEV). (2001) 3.4.18 Krüger, E.
Konstruktiver Wärmeschutz, S.125
[12] Schmitt, H. , Heene, A. (2001)
Hochbau Konstruktion, (15. Aufl.) 3.4.19 Vieler, Katalog
Braunschweig / Wiesbaden: Vieweg Drücker, Griffe Beschläge, 2005, S.239

[13] Informationsdienst Holz (2001) 3.4.20  Quelle unbekannt


Holzbau Handbuch Reihe 6, Teil 7, Folge 1
Fenster - Grundlagen, Koonstruktionen, Details 3.5.1 Schittich, C., Staib, G., Balkow, D., Schuler, M., Sobek, W.
Zeichnung aus Glasbau Atlas, S. 164
[14] Krüger, E. (2000)
Konstruktiver Wärmeschutz 3.5.2 EBB, Prof. Musso, F., München
Köln: Rudolf Müller Verlag
3.5.3 EBB, Prof. Musso, F., München

3.10 Bildnachweise 3.4.22 Pfeiffer, G., Ramcke, R., Achtziger, J., Zilch, K.
Mauerwerk Atlas
3.0.1 Sürth, P., München München, 2001, S.381
Links:
www.baunetz.de: 3.2.1 Zimmermann, M. 3.5.1 EBB, Prof. Musso, F., München
Infoline fenster Detail, 1996 (4), S.488
3.5.2 EBB, Prof. Musso, F., München
Firmen, Verbände: 3.2.2 Pracht, K.
www.dgfh.de Fenster, Planung, Gestaltung u. Konstruktion, S.102 3.5.3 DIN 68121, Teil 1
www.informationsdienst-holz.de Holzprofile für Fenster und Fenstertüren, S.4
www.ift-rosenheim.de 3.2.3 Zimmermann, M.
Detail, 1996 (4), S.488 3.5.4 DIN 68121, Teil 1
 Holzprofile für Fenster und Fenstertüren, S.5
Glashersteller: 3.2.4 S chmitt, H., Heene, A.
www.bgt-bretten.de Hochbaukonstruktion, (13. Aufl.), S.271 3.5.5 Krüger, E.
www.interpane.net Konstruktiver Wärmeschutz, S.113, S.115
www.saint-gobain.de 3.2.5 S chmitt, H., Heene, A.
www.schott.com Hochbaukonstruktion, (13. Aufl.), S.271 3.5.6 Krüger, E.
www.glasmarte.at Konstruktiver Wärmeschutz, S.115, S.115
3.2.6 Reitmayer, U. www.jansen.com
Fenster-, Profilhersteller: Holzfenster, (7. Aufl.), S.19
www.eduard-hueck.de 3.5.7 EBB, Prof. Musso, F., München
www.eurolam.de 3.2.7 EBB, Prof. Musso, F., München
www.forster.ch 3.5.8 Krüger, E.
www.jansen.com 3.3.1 Poroton Werbeprospekt Konstruktiver Wärmeschutz, S.113, S.115
www.schueco.de München, 2003
www.seufert-niklaus.de 3.5.9 www-sky-frame.ch
www.sky-frame.de 3.3.2 Pfeiffer, G., Ramcke, R., Achtziger, J., Zilch, K.
www.welser.com Zeichnung aus Mauerwerk Atlas, S.224 3.5.10 www-sky-frame.ch

3.3.3 Deplazes, A. 3.6.1 www-sky-frame.ch


Produktinformation Zeichnung aus Architektur Konstruieren, S.189
Profildownload: 3.6.2 Pfeiffer,G., Ramcke, R., Achtziger, J., Zilch, K.
www.ais-online.de 3.3.4 EBB, Prof. Musso, F., München Zeichnung aus Mauerwerksatlas, S.227
3.7.1 Krüger, E.
Konstruktiver Wärmeschutz, S.150
EBB 05
06
23

3.7.2 Krüger, E. TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso


Konstruktiver Wärmeschutz, S.148 Baukonstruktion und Baustoffkunde

03.4 Hülle • Öffnungen

Nur für Lehrzwecke ©

Verfasser:

TUM - Fakultät für Architektur


Lehrstuhl EBB
Arcisstr.21
80333 München

Univ. Prof. Florian Musso


Dipl.-Ing. Sonja Weber
Dipl.-Ing. Thomas Lenzen

Mitarbeit
Cand.- Arch. Philipp Sürth

Stand: 04.2006

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