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04.

3 Ausbau: Trennwände - Türen EBB 05


06


TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso


Baukonstruktion und Baustoffkunde

04.3 Ausbau • Trennwände • Türen

Abb. 3.1.1 Film „Playtime“ 1967, J aques Tati


 05
06 EBB
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Baukonstruktion und Baustoffkunde

04.3 Ausbau • Trennwände • Türen


04 Ausbau
EBB 05
06


TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso


Baukonstruktion und Baustoffkunde

04.3 Ausbau • Trennwände • Türen


3 Trennwände - Türen - Block und Blendrahmen
- Zargen und Futterrahmen aus Holz
3.1 Trennwände - Metallzargen
3.1.1 Definition 3.5.4 Dichtung
tragend - nichttragend - Anschlag und Falzdichtung
Gebäudeaussteifung - Bodendichtung
- Schwellendichtung
3.2 Anforderungen Trennwände 3.5.5 Beschläge
3.2.1 Raumbildung - Sichtschutz - Türbänder
- Aufsatzbänder
3.2.2 Bauphysik - Einbohrbänder
- Schallschutz - Türgarnituren
- Brandschutz - Türschlösser
- Wärmeschutz 3.5.6 Systemtüren
3.2.3 Flexibilität - Brandschutztüren
- fest eingebaute Wände - Verglasungen
- versetzbare Wände - Rauchschutztüren
- verschiebbare Wände - Schallschutztüren
3.2.4 Raster - Einbruchhemmende Türen
- Ausbauraster - Ganzglastüren
- Achsraster
- Bandraster 3.6 Testfragen
3.2.5 Statische Belastungen 3.7 Literaturnachweise
- Vertikallasten 3.8 Bildnachweise
- Horizontallasten
- Konsollasten
- Verformungen

3.3 Trennwandsysteme
3.3.1 Schwere Trennwände
- Mauerwerkswände
- Wandbauplatten
- Glasbausteine
3.3.2 Leichte Trennwände
- Gerippewände
- Metallständerwände
- Elementwände
3.3.3 Mobile Trennwände
- Schiebewände

3.4 Trennwandanschlüsse
3.4.1 Deckenanschlüsse
- Elastischer Deckenanschluss
- Gleitender Deckenanschluss
- an abgehängte Decke
3.4.2 Bodenanschlüsse
3.4.3 Fassadenanschlüsse
3.4.4 Fugen

3.5 Türen
3.5.1 Definition
- Öffnungsarten
- Massordnungen
- Türabmessungen
- Barrierefreie Türen
- Türanordnungen
- Bestandteile von Türen
3.5.2 Türblatt
3.5.3 Türrahmen
 05
06 EBB 3 Trennwände -Türen 3.2.2 Bauphysik
In der Bayerischen Bauordnung regelt der
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso 3.1 Trennwände Art.30 Anforderungen an Trennwände [3].
Baukonstruktion und Baustoffkunde

04.3 Ausbau • Trennwände • Türen


3.1.1 Definition Schallschutz
Trennwände können ihrer statischen Aufgabe Schallimmission aus angrenzenden Räumen,
nach in „tragend“ oder „nichttragend“ unter- von haustechnischen Anlagen und Außenlärm
teilt werden. Diese Differenzierung bezieht die wird als Störung der Privatsphäre empfunden
aussteifende Funktion der Trennwände ein. und beeinträchtigt das Konzentrationsvermö-
Nichttragende Innenwände (leichte Trenn- gen und Wohlbefinden.
wände) dürfen keine Gebäudelasten tragen Schall ist Energie, die ein Bauteil in Schwin-
und auch keine gebäudeaussteifenden Funk- gung versetzt.
tionen übernehmen. Ihre Standsicherheit wird Es wird Luftschall und Körperschall unterschie-
durch die Befestigung an angrenzende Bau- den. Für beide Formen des Schalls gilt, daß je
[1] Nichttragende innere Trenn­ teile sichergestellt [1]. schwerer die Innentrennwand, desto höher ist
wände DIN 4103 Teil1
die zu erwartende Schalldämmung.
[2] 1 Fuss = 12 Inch = 30,48 cm Über die Schalldämmung der Wand gibt das
[3] Bayrische Bauordnung
3.2 Anforderungen bewertete Schalldämm-Maß (R‘w) Auskunft.
Art. 30 Trennwände Eigengewicht und die Elastizität des verwen-
(1) Feuerbeständige Trennwände
sind zu errichten
Anforderungen an Innentrennwände sind deten Baustoffes sind hier entscheidend.
1. zwischen Wohnungen sowie vielfältig. Bauherrnwünsche, behördliche So kann das bewertete Schalldämm-Maß einer
zwischen Wohnungen und frem-
den Räumen ( Wohnungstrenn-
Auflagen, konstruktive Bedingungen, gestal- einfach beplankten Metallständerwand von
wände) terische Vorstellungen, raumbildende Auf- R‘w 42 dB durch Aufdoppelung der Beplan-
2. zum Abschluss von Räumen mit
erhöhter Brand- und Explosions-
gaben und bauphysikalische Anforderungen kung auf 49 dB erhöht werden (Abb. 3.3.3).
gefahr sind bei Planung und Ausführung aufeinan- Auch Konstruktion und Gewicht der angren-
3. zwischen Wohnungen, Wohn-
und Schlafräumen und den land-
der abzustimmen. zenden Bauteile beeinflussen das Schall-
und forstwirtschaftlichen oder dämm-Maß. Der über die angrenzenden
gärtnerischen Betriebsgebäu-
den oder Betriebsräumen eines
3.2.1 Raumbildung - Sichtschutz Bauteile übertragene Schall wird als Flankenü-
Gebäudes. Leichte Trennwände sind von der Gebäudesta- bertrag bezeichnet. Dieser ist umso geringer,
(2) In Gebäuden geringer Höhe
sind Wohnungstrennwände in
tik unabhängig. Unterschiedlichste Raumkon- je schwerer die flankierenden Bauteile ausge-
der Feuerwiderstandsdauer tra- zepte wie Zellen- oder Schottenstrukturen, bildet sind [4], [6].
gender Bauteile des Gebäudes
zulässig.
fliessende Raumfolgen oder skulpturale Ele-
(3) Trennwände müssen wärme- mente können mit leichten Trennwänden Brandschutz
dämmend sein:
1. als Wohnungstrennwände
umgesetzt werden. Brandschutzanforderungen werden von
2. zwischen Aufenthaltsräumen Die 1950-1954 von Mies van der Rohe errich- Gebäudegröße und Nutzung aber auch durch
und im allgemeinen unbeheizten
Räumen, soweit die unbeheizten
tete Crown Hall in Chicago ist ein Beispiel das Fluchtwegkonzept bestimmt.
Räume nicht innerhalb der Woh- eines offenen, mit nichttragenden Trennwän- Sie werden in der Bayerischen Bauordnung
nung liegen oder zu den Aufent-
haltsräumen gehören
den zonierten Grundrisses. Freistehende, acht beschrieben [5].
3. zwischen Aufenthalts- und Trep- Fuß hohe Trennwände aus naturbelassenem Maßnahmen sind in Absprache mit den
penräumen oder Durchfahrten
(4) Trennwände müssen schalldäm-
Eichenholz unterteilen den Raum in Garde- Genehmigungs- und Brandschutzbehörden
mend sein: robe, Ausstellungs- und Arbeitszonen [2]. Der zu treffen.
1. als Wohnungstrennwände,
2. zwischen Aufenthalts- und Trep-
Eingangs- und Garderobenbereich wird durch Ziel der Brandschutzanforderungen an Trenn-
penräumen, Aufzugsschächten fest installierte Trennwände abgegrenzt, die wände ist, der Entstehung und Ausbreitung
oder Durchfahrten.
Arbeits- und Ausstellungsbereiche sind mit von Feuer und Rauch vorzubeugen. Im Brand-
[4] Schallschutz im Hochbau flexiblen Trennwänden „möbliert“. fall sollen die Rettungswege gesichert sein
Die DIN 4109 unterscheidet zwei Luft-
schalldämm-Maße:
Der Raum der Halle kann von jedem Stand- und Löscharbeiten möglich sein.
punkt im EG erfahren werden, da die
R´w: bewertetes Schalldämm-Maß
in dB mit Schallübertrag
Dachkante sichtbar bleibt und den Raum Wärmeschutz
über flankierende Bauteile nachzeichnet. Werden Räume mit unterschiedlichen Nut-
Rw: bewertetes Schalldämm-Maß
in dB ohne Schallübertrag
Die leichten Trennwände übernehmen Aufga- zungstemperaturen durch leichte Trennwände
über flankierende Bauteile ben der Raumtrennung und des Sichtschutzes, von einander getrennt, sind sie wärmezu-
Kennzeichnende Größe für die Anfor-
ohne das Erlebnis des Gesamtraumes zu dämmen.
derungen an die Luftschalldämmung: stören (Abb. 3.2.1). Bei dem vom Büro Kiessler und Partner
- Wände, Decken R´w
- Türen, Fenster Rw
geplanten Wissenschaftspark in Gelsenkir-
chen wird ein einhüftiger Bürobau über eine
Geforderte R‘w nach DIN 4109
Wohnungstrennwand 53dB
öffentliche dreihundert Meter lange Arkade
Klassenzimmertrennwand 53dB erschlossen. Konzeptionsbedingt unterliegt
Bürotrennwand 37dB
der Arkadenraum sommerlichen und winter-
Erhöhter Schallschutz lichen Temperaturschwankungen.
Bei besonders geräuschempfindlichen
Nutzungen kann erhöhter Schallschutz
Ein Minimum von 18°C im Arkadenraum
zwischen Bauherrn, Entwurfsverfasser steht einer Behaglichkeitstemperatur von
und den ausführenden Gewerken
vereinbart werden. Vorschläge zum
22°-24°C in Büroräumen gegenüber. Auch
erhöhten Schallschutz sind im Teil 10 der Geräuschpegel im Arkadenraum ist höher
der DIN 4109 zusammengestellt.
als in internen Erschließungsfluren.
R‘w nach DIN 4109 /10 Hier erfüllen die nichttragenden Metallstän-
erhöhter Schallschutz
Wohnungstrennwand ›55dB
derwände Wärme-, Brand- und Schallschutz-
Bürotrennwand ›42dB Abb. 3.2.1 Crown Hall, Chicago 1954, Mies van der Rohe anforderungen (Abb. 3.2.2).
Zu koordinieren sind:
- Konstruktionsraster EBB 05
06


- Fassadenraster TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso


- Ausbauraster Baukonstruktion und Baustoffkunde

04.3 Ausbau • Trennwände • Türen


Geometrisch können die Raster übereinstim-
men oder versetzt angeordnet sein. Die aus [5] Bayerische Bauordnung
der Geometrie resultierenden entwerferischen Brandschutz Art.16
(1) Bauliche Anlagen sind so anzuord-
und konstruktiven Konsequenzen sollen nen, zu errichten, zu ändern und zu
hier nur für Ausbauraster erörtert werden unterhalten, daß der Entstehung und
der Ausbreitung von Feuer und Rauch
(Abb. 3.2.3, Abb. 3.2.4). vorgebeugt wird und bei einem Brand
die Rettung von Menschen und Tieren
und wirksame Löscharbeiten möglich
Ausbauraster sind.
Der Planung von Innenwänden kann ein Aus-
bauraster zugrunde gelegt werden. Dies ist vor Bauaufsichtliche Kurz-
Benennung bezeich-
allem bei Aufgaben mit repetitiven Räumen nung
Abb. 3.2.2 Wissenschaftspark, Gelsenkirchen 1994; Kiessler sinnvoll (z.B. Verwaltungsbau). Dieses Raster
feuerhemmend F 30-B
legt nicht nur die möglichen Wandpositionen
feuerhemmend F30-A
3.2.3 Flexibilität fest, es bestimmt den gesamten Innenausbau. aus nichtbrennbaren
Leichte Trennwände können fest eingebaut, Die Ausbildung von Decken und Böden bis hin Baustoffen
versetzbar oder verschiebbar sein. zu den haustechnischen Elementen bezieht feuerbeständig F90-AB
sich auf das Ausbauraster. in wesentlichen
Teilen aus nicht-
fest eingebaut Beim Anschluss von Trennwände an die Fas- brennbaren Bau-
Ein hoher Installationsgrad, spezielle bauphy- saden wird ein Bezug von Ausbau- und Fas- stoffen

sikalische Anforderungen, gleichbleibende sadenraster unvermeidbar. Das Mass für ein feuerbeständig F90-A
aus nicht brenn-
Nutzung und der Preis können für den festen sinnvoll gewähltes Aussbauraster entwickelt baren Baustoffen
Einbau von Wänden sprechen. sich in Abhängigkeit von der Nutzung aus der
Der Abriss fest eingebauter Wände ist aufwän- kleinsten nutzbaren Raumbreite, dem Modul
dig und führt zu Lärm- und Schmutzbelastun- des für den Ausbau gewählten Materials und
gen. Anschliessend müssen die Oberflächen der Fassadennutzung.
der angrenzenden Bauteile nachbearbeitet
werden. Die Baumaterialien sind in der Regel Achsraster
nicht wiederverwendbar. Beim Achsraster liegen die Wände mittig auf
einem einfachen Liniensystem. Alle Wand-
versetzbar elemente sind theoretisch gleich lang. An
Wird eine flexible Raumaufteilung (z.B. im den Kreuzungs- und Eckpunkten der Wände
Bürobau) gewünscht, können versetzbare sind jedoch Sonderelemente mit kürzeren Abb. 3.2.3 Überlagertes Kons-
truktions- und Ausbauraster
Trennwände vorgesehen werden. Diese sind Elementlängen notwendig, da die Wandstär-
mit geringem Aufwand demontierbar und ken hier von den Elementlängen abgezogen
können an anderer Stelle wieder aufgestellt werden müssen. Die Wandlänge entspricht
werden. bei Stößen dem Achsmaß abzüglich der ein-
Die Anschlüsse an angrenzende Bauteile sind fachen Wandstärke.
reversibel zu planen. Geringes Eigengewicht Im Vorentwurf ist die Planung im Achsraster
und eine „handliche“ Elementgröße sind angemessen, da Wandstärken noch nicht
wichtig. festgelegt sind (Abb. 3.2.5).

verschiebbar Bandraster
Große Räume, wie Versammlungs-, Unter- Beim Bandraster wird das Raster um die Abb. 3.2.4 Versetztes Konstruk-
tions- und Ausbauraster
richts- oder Besprechungsräume, können Wanddicke der Elementwände erweitert. Für
nach Bedarf durch verschiebbare Wände in die Kreuzungspunkte des Rasters werden
kleinere Einheiten unterteilt werden. Dies Anschlusselemente entwickelt, an denen die
erhöht die Nutzungsvariabilität, führt jedoch jetzt immer gleich langen Wandelemente
zu hohem planerischen, konstruktiven und angeschlossen werden. Diese Anschlussele-
finanziellen Aufwand. Bei der Planung ver- mente können auch Stützen sein, zwischen
schiebbarer Wände sind Lagerflächen für die die gleich lange Füllelemente eingesetzt
Wandelemente im geöffneten Zustand vorzu- werden.
sehen. Deckenschienen und Wandanschlüsse Die Anwendung des Bandrasters setzt vor-
müssen integriert werden. raus, daß exakte Wandstärken bekannt sind Abb. 3.2.5 Achsraster

(Abb. 3.2.6).
3.2.4 Raster
Raster werden als Hilfsmittel in der Planung 3.2.5 Statische Belastungen
eingesetzt. Die plantechnische Ordnung hilft In die Gebäudestatik werden nichttragende
konstruktive Abhängigkeiten zu ermitteln. Wände in Abhängigkeit von ihrem Eigenge-
Ähnlich den Längen- und Breitengraden einer wicht einbezogen [7].
Landkarte wird die Orientierung während der Zur eigenen Standsicherheit werden nicht-
Bauplanung und -ausführung durch ein Achs- tragende Trennwände an den angrenzenden
system erleichtert. Bauteilen befestigt [8]. Abb. 3.2.6 Bandraster
 05
06 EBB
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Baukonstruktion und Baustoffkunde

04.3 Ausbau • Trennwände • Türen

1,35 m Ausbauraster
2,70 m Fassadenraster

versetzbare
nicht tragende Wände
Bürotrennwände

fest eingebaute
nicht tragende Wände
Sanitärbereich
Installationschächte

5,40 m Konstruktionsraster

tragende Bauteile
Stützen Treppenhaus
Wände

aussteifende Bauteile
Treppenhaus Wände

[6] Anforderungen an Wohnung­


strennwände*
R‘w 53dB (Schallschutz, DIN 4109)
R‘w 55dB (erhöhter Schallschutz)
Feuerbeständig F90A/B
Abb. 3.2.7 GR Bürogeschoss, MHB, München 2002, Lanz Abb. 3.2.8 Bürogeschoss, MHB, München 2002, Lanz

d
mm Für die statische Belastung der Trennwände 3.3 Trennwandsysteme
einschalig lassen sich folgende Belastungssituationen
unterscheiden: Nichttragende Trennwände können nach
Kalksandstein 240 250 55
Rd 2,0kg/m³ ihrer Konstruktion differenziert werden. Jede
Dünnlagenputz Vertikallasten Konstruktion folgt in Abhängigkeit der ver-
2x5mm
Vertikallasten setzen sich aus dem Eigenge- wendeten Materialien ihren eigenen Kons-
Ziegel 240 270 53
Rd 1,6kg/m³ wicht der Wand und dem vertikalen Lastanteil truktionsprinzipien.
Verputz 2x15mm von an der Wand angebrachten Gegenstän-
zweischalig den (Schränke, Waschbecken u.s.w.) zusam- 3.3.1 Schwere Trennwände
Metallständer 2x50 155 59 men. Vertikallasten aus der Tragkonstruktion Nichttragende Mauerwerkswände können,
doppelt beplankt Rw dürfen leichte Trennwände nicht ableiten. aus Ziegeln, Betonsteinen, Kalksandsteinen,
2x2x12,5mm
Glasbausteinen oder Wandbauplatten (Gips,
Ziegel 2x11,5 310 65 Horizontallasten Porenbeton, Leichtbeton) erstellt werden.
Rd 1,6kg/m³
Verputz 2x15mm Horizontallasten können durch anlehnende Abhängig vom Eigengewicht der gemauer-
durchgehende Fuge Personen, Gedränge (weicher Stoß) und durch ten Wände muss die Gebäudestatik einen
5mm
stoßartige Belastungen durch gegen die Wand Zuschlag zur Verkehrslast von 1,25kN/m² oder
*Flächengewicht der angrenzenden fallende Gegenstände (harter Stoß) entste- eine zusätzliche Linienlast auf der Geschoßde-
Bauteile min. 300 kg/m²
hen. Die anzusetzende horizontale Belastung cke berücksichtigen [7].
[7] Gebäudestatik ist abhängig von der Gebäudenutzung und
Der Einfluß des Gewichts unbelasteter
Trennwände wird in der Regel durch wird nach Einbaubereichen differenziert. Mauerwerkswände
einen gleichmäßig verteilten Zuschlag Für Mauerwerkswände geben die Hersteller
zur Verkehrslast berücksichtigt.
Konsollasten maximal mögliche Wandlängen an. Diese
Zuschlag Wandgewicht
kN/m2 incl. Putz kg/m²
Die Befestigung leichter Konsollasten soll sind aus den Herstellertabellen zu entneh-
durch geeignte Befestigungsmittel erfolgen. men. Wanddicke, Einbausituation und Wand-
0,75 ‹ 100
Dies kann auch bedeuten, daß bei konstruktiv höhe sind hierbei maßgeblich. Grundsätzlich
1,25 100kg › ‹150
aufgelösten Tragkonstruktionen der Trenn- werden Mauerwerkswände nach ihrer Halte-
Linienlast ›150 wände entsprechende Riegel oder Pfosten rung wie folgt unterschieden:
Ausgenommen sind Wände, die mit einzuplanen sind. Befestigungsdübel müssen
einem Gewicht von ›100kg/m² Wand- in der Unterkonstruktion verankert werden. - vierseitig gehalten
fläche oder die parallel zu den Balken
von Decken ohne ausreichende Quer- - dreiseitig gehalten mit einem freien
verteilung stehen. Bei einer Verkeh- Verformungen vertikalen Rand
rslast ›5kN/m² kann der Zuschlag
entfallen. Werden Material- oder belastungsbedingte - dreiseitig gehalten mit oberem freien
Verformungen der angrenzenden Bauteile Rand
auf die Trennwände übertragen, kann es
zu Rissen kommen. Elastische Anschlüsse Die Einbausituation der Wand berücksich-
verhindern die Einleitung von Kräften in die tigt ob diese durch die Auflast der Decke
Wand. Ist mit größeren Bewegungen der stabilisiert wird oder nicht. Es dürfen ledig-
anschließenden Bauteile zu rechnen, sollte lich geringfügige Auflasten enstehen.
der Anschluss gleitend ausgebildet werden. Wände mit einem oberen freien Rand sind
(Abb. 3.4.1, Abb. 3.4.2) nicht geschosshoch.
Auch mit Oberlichtern von der Decke abge-
setzte Wände gelten als dreiseitig gehalten,
hohe Brandschutzanforderungen [10].
EBB 05
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ohne Auflast. Die Wandlänge ist aus Gründen Glasbausteine TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
der Risssicherheit auf zwölf Meter begrenzt. Glasbausteine sind aus zwei Teilen bestehende Baukonstruktion und Baustoffkunde
Bei Überschreitung der zulässigen Längen Glaskörper, die miteinander verschmolzen 04.3 Ausbau • Trennwände • Türen
müssen Aussteifungen aus Stahl-, Stahlbe- werden. Der Zwischenraum im Inneren der
ton oder bewehrtem Mauerwerk vorgesehen Steine ist luftdicht abgeschlossen. Wände aus
werden (Abb. 3.3.1). Der Mörtel zwischen den Glasbausteinen dürfen außer ihrem Eigenge-
Steinen sollte keine zu hohe Druckfestigkeit wicht keine lotrechten Lasten aufnehmen und
aufweisen, um die Elastizität des Mauerwerks müssen Zwängungsfrei verarbeitet werden.
zu unterstützen. Für Mauersteine und Wand- Alle Anschlüsse sind daher elastisch und glei- [8] Trennwandstatik
DIN4103 Teil1
bauplatten ist Mörtel der Mörtelgruppe II, IIa, tend auszubilden. Glasbausteine werden mit Für Trennwände und ihre Anschlüsse
oder III geeignet. Auch zugelassene Dünn- Zementmörtel vermauert und anschließend sind Nachweise bei folgenden Belas-
tungsfällen erforderlich:
bettmörtel werden eingesetzt [9]. verfugt. Die Fugen werden abhängig von der - statische Belastungen
Trennwände aus Mauerwerk sollen mög- Wandgröße mit Edelstahl- oder verzinkten - stoßartige Belastungen
- leichte Konsollasten
lichst spät nach Fertigstellung des Rohbaus Stahlstäben bewehrt [11]. Statische Belastungen
aufgemauert werden, so daß Schwind- und Als statische Belastung wird eine hori-
zontale Streifenlast p in 90cm über
Kriechbewegungen der Decke ungehindert 3.3.2 Leichte Trennwände dem Fußpunkt der Wand angesetzt.
ablaufen. Andernfalls führen diese Bewe- Leichte Trennwände sind aus mehreren Bau- Die Größe der Last richtet sich nach
der Gebäudenutzung und der damit
gungen zu Rissebildung in den Trennwänden. elementen zusammengefügt. Das Flächen- verbundenen Nutzerdichte:
Der Einbau sollte im obersten Geschoss begin- gewicht der Konstruktion liegt in der Regel - Einbaubereiche 1: p=0,5kN/m
Bereiche mit geringen
nen. Bei der statischen Dimensionierung der unter 100 kg/m². In der Gebäudestatik wird Menschenansammlungen
Decke ist die Durchbiegung der Decke ent- zur Verkehrslast auf der Geschoßdecke ein z.B. Wohnungen, Büroräume
- Einbaubereich 2: p=1KN/m
sprechend zu begrenzen. Die Deckendurch- Zuschlag von 0,75kN/m² angesetzt [7]. Bereiche mit größeren
biegung entscheidet über die Ausbildung des Menschenansammlungen
z.B.größere Versammlungsräume,
Deckenanschlusses. Gerippewände
Schul räume, Hörsäle (s. Abb. 3.3.1)
Als Gerüst von Gerippewänden werden Kant-
Wandbauplatten hölzer oder Stahlblechprofile verwendet. Das Stoßartige Belastungen
dürfen die Wände nicht durchstoßen
Gipswandbauplatten werden mit durch- erstellte Gerüst wird mit einem Plattenwerk- oder zerstören. Es wird zwischen wei-
laufenden waagrechten Fugen im Verband stoff beplankt. Die Beplankung übernimmt chem Stoß (z.B. Anprall eines mensch-
lichen Körpers) und hartem Stoß
gefügt. Lager- und Stoßfugen sind mit Fugen- neben der Oberflächenausbildung auch die (fester Gegenstand) differenziert.
gips verbunden. Gegenüber Trennwänden aus Aussteifung der Wandfläche. Das Konstrukti-
Leichte Konsollasten
üblichen 11,5 er Mauerwerk oder Kalksand- onsprinzip der Gerippewand wird sowohl bei von Bildern, Bücherregalen, kleinen
stein sind Trennwände aus Gipswandbauplat- Baustellenmontage vor Ort (Metallständer- Wandschränken mit max. 0,4kN pro
Meter Wandlänge, deren vertikale
ten aufgrund der großen Plattendimensionen wände), als auch bei Vorfertigung (Element-
Wirkungslinie max. 30 cm von der
(l = 25/50 cm, h = 50/100cm, b = 5 bis 17,5cm) wände) angewendet. Das Schalldämmmaß Wandoberfläche verläuft, müssen an
in der Herstellung weniger Arbeitsintensiv. (Rw) der Gerippewände wird durch folgende jeder Stelle der Wand in geeigneter
Befestigungsart angebracht werden
Bezüglich Schalldämmung, Deckenbelastung Faktoren bestimmt: können. Dies gilt nicht für durchschei-
und Raumklima ist das hohe Eigengewicht der - Dimension des tragenden Gerippes nende Wände und Wandteile.
Platten zu berücksichtigen. Vorteile der Gips- - Rohdichte der Füllung (z.B. Mineralwolle)
wandbauplatten sind ihre rationelle Verarbei- - Eigengewicht der Beplankung [9] Mörtelgruppen für Mauer-
werk nach DIN 1053
tung und die guten Schalldämmeigenschaften - Biegeweichheit der Beplankung
Mörtel- Mörtelart Druck-
bei den geringen Wandstärken. Zudem sind -  Entkoppelung der Ständer bei doppeltem gruppe festigkeit
Wandbauplatten nicht brennbar und erfüllen Ständerwerk N/mm²

MG I Kalk ohne
Anforder-
ungen

MG II Kalk- min. 2,5


zement

MG IIa Kalk- min. 5,0


zement

MG III Zement min.10,0

MG IIIa Zement min. 20,0

[10] Wandbauplatten DIN 4103-2


Nichttragende innere Trennwände,
Trennwände aus Gipswandbauplatten

Gewicht Schall- Brand-


kg/m² dämm-Maß schutz
Rw

einschalige Wand d=60mm

54 35 dB F30A

zweischalig Wand 80/20/80


d=170mm

128 57 dB F120A
Abb. 3.3.1 Grenzabmessungen für nichttragende Trennwände aus künstlichen Steinen vierseitig gehalten und ohne Auflast
05
EBB
 Deckenschwelle
06
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso Wandpfosten
Baukonstruktion und Baustoffkunde

04.3 Ausbau • Trennwände • Türen


Pfosten

Riegel

Beplankung

Fussschwelle

[11] Glasbausteine DIN 4242 Abb. 3.3.2 Aufbau und Bauteile einer Gerippewand, Ansicht, Vertikalschnitt
Standarddimmensionen (mm)

l b d

190 190 80 Metallständerwand einfaches Ständer- Metallständerwand einfaches Ständer- Metallständerwand zweifaches
werk einfach beplankt Bauplatten werk doppelt beplankt mit Feuer- Ständerwerk doppelt beplankt mit
240 240 80 schutzplatten Feuerschutzplatten

300 300 100 Dicke


75 100 130 mm
Standardmatrialkennwerte
Gewicht
d Gewicht Brand- kg/m²
25 45 48
mm kg/m² schutz

80 100 G30 Schalldämmmaß


39 46 59 Rw dB
100 125 G60
F30A Feuerwiederstand
Schalldämm-Maß F90A F90A
einschalig Rw 40dB
doppelschalig Rw 50dB

Deckenschwelle
Stahlblech U-Profil 50mm

Wandpfosten
Stahlblech C-Profil 50mm

Beplankung
Gipskartonbeplankung 12,5mm

Dämmung
auf bauphysikalische
Anforderungen
abgestimmt

Fussschwelle
Stahlblech U-Profil 50mm

Abb. 3.3.3 Metallständerwände im Vergleich


Als Faustregel kann davon ausgegangen
werden, daß die Wand im eingebauten EBB 05
06


Zustand ein bewertetes Schalldämmmaß (R´w) TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
von 5 dB unter dem vom Hersteller angege- Baukonstruktion und Baustoffkunde
benen Laborwert Rw erreicht. 04.3 Ausbau • Trennwände • Türen

Metallständerwände
Bei Metallständerwänden sind U-Profile als
Decken- und Fussschwellen fest mit dem
Untergrund verbunden. Die C-Profile der
Ständerkonstruktion werden zwischen Boden
und Fussschwelle eingestellt und einseitig mit
Gipskartonplatten beplankt. Nach Einbringen
der Dämmung werden die Wände mit der Abb. 3.3.4 Metallständer
zweiten Beplankung verschlossen.
Die Beplankungen werden beidseitig mit
den Profilen verschraubt und anschließend
verspachtelt und gestrichen (Abb. 3.3.4 -
Abb.  3.3.6).
Aus den Profil- und den Beplankungsstärken
ergeben sich unterschiedliche Wanddicken für
die fertige Wandkonstruktion [12], [13], [14].
Neben der Beplankungsart (einfach / doppelt)
kann auch das Ständerwerk einfach oder [12] Metallständerwände
Schwellen
doppelt ausgeführt werden. U-Profile 50mm / 75mm / 100mm
Beim doppelten Ständerwerk sind zwei Reihen Ständer
C-Profile 50mm / 75mm / 100mm
von Metallständern parallel zueinander auf-
gestellt und jeweils nur aussenseitig beplankt. Achsabstand Ständerwerk 62,5 cm
bei gefliessten Wänden max.41,5cm
Diese Konstruktion ermöglicht neben einem
höheren Schallschutz die Führung von Instal- Abmessungen Beplankung (cm)
b= 62,5;125
lationen im Ständerzwischenraum. h= 200; 250; 260; 275; 300
Zur Aufnahme von Lasten aus Hängeschrän- d= 1,25; 1,8
ken und Sanitärgegenständen müssen Unter- Min. Wandstärken
konstruktionen aus zusätzlichen Pfosten einfaches Ständerwerk d=75mm
(U50mm+2x12,5mm)
und Riegeln vorgesehen werden. Türzargen doppeltes Ständerwerk d=130mm
werden an verstärkten oder mit Kanthölzern (2xU50mm+5mmFuge+2x12,5mm)
unterfütterten Ständerprofilen verankert. Abb. 3.3.5 Metallständer Unterkonstruktion WC

Elementwände
Elementwände zeichnen sich durch einen
hohen Vorfertigungsgrad aus.
Ganze Wand- elemente werden serienmäßig
vorgefertigt und auf der Baustelle zu Trenn-
wänden zusammengefügt.
Die verwendeten Materialien sind oft hoch-
wertiger als bei Gerippewänden, da von
einem mehrfachen Einsatz der Elemente
ausgegangen wird. Hersteller bieten eine [13] DIN 18183
vielzahl von Trennwandsystemen an. Gestal- Montagewände für Gipskartonplat-
ten; Ausführung von Metallständer-
tung, Detailausbildung, Bauwerksanschlüsse, wänden
Vorfertigungsgrad, Montier- und Demontier-
[14] Gipskartonplatten
barkeit, Preis und Flexibilität sind bei der Aus- Abb. 3.3.6 gespachtelte Gipskartonplatten
sind aus Gips bestehende Platten,
wahl entscheidend (Abb. 3.3.8). deren Flächen und Längskanten mit
einem fest haftenden Spezialkarton
Elementwandsysteme basieren auf Achs- oder ummantelt sind. Auf Grund des im
Bandrastern. Gips kristallin gebundenen Wassers
sind sie nicht brennbar und werden der
Sie unterscheiden sich darin, ob Elemente Baustoffklasse A2 zugeordnet.
montiert (Abb. 3.3.7 u. 3.3.9) oder Ständer-
Neben der einfachen Gipskartonplatte
konstruktionen aus vorgefertigten Halbzeu- sind Spezialplatten lieferbar:
gen vor Ort zusammengefügt werden.
Gipskartonplatten imprägniert
Durch Vorfertigung wird eine hohe Präzision Gipskern spezial imprägniert, für
der Wandelemente erreicht. Der Umgang Feuchträume,
mit Bauwerkstoleranzen muss in der Planung Gipskartonfeuerschutzplatten
bedacht werden. Maßgebend für Abmes- glasfaserverstärkt, damit im Brandfall
nach Verdunstung des Kristallwassers
sungen und Dimensionen der einzelnen Ele- der Verbund der Platte erhalten bleibt
mente ist deren Gewicht. Die konstruktiven
Gipskartonschallschutzplatten
Verbindungen der Elemente sollten den ein- höhere Rohdichte und bessere Biege-
fachen Auf- und Abbau der Wände ermög- Abb. 3.3.7 Elementwände, Fritz Haller weichheit

10 05
06 EBB lichen. Boden- und Deckenprofile werden
mit dem Bauwerk (Doppelboden, Rohde-
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso cke) verschraubt. Elementwände werden als
Baukonstruktion und Baustoffkunde Gesamtsysteme entwickelt, die bevorzugt im
04.3 Ausbau • Trennwände • Türen
Verwaltungsbau eingesetzt werden.
Sie setzen sich aus Einzelmodulen zusammen
(geschlossenen Wänden, Türen, Fenstern,
Oberlichtern und Ganzglaselementen).
Zudem können haustechnische Ausrüstungen
und Möblierungsbausteine wie Lüftungsein-
und -auslässe, Schalter, Regale, Schränke,
Pinnwände und Spiegel integriert werden.
Abb. 3.3.8 Module eines Elementwandsystems Auch WC-Trennwände, Garderobenwände
in Schwimmbädern, Kellerabteilsysteme und
Schiebewände sind als Elementwandsystem
erhältlich.
Beplankung
3.3.3 Mobile Trennwände
Ständer Je nach Raumkonzept und Nutzerwunsch
Halteschieden
gibt es verschiedene Möglichkeiten größere
werden am Ständer eingeklemt Räume variabel zu unterteilen.
- Faltwände
Haltebügel - Schiebewände
sind innenseitig an die Beplankung
geschraubt und ermöglichen werk-
- Sporthallen Vorhänge
zeugfreies einhängen der Beplankung - versenkbare Wände
in die am Ständer eingeklemmten
Haltebügel
- Hubwände
- Vorhänge

Schiebewände
Raumhohe Schiebewände bestehen aus
Wandelementen, die zu Wänden zusam-
Stützenfuß
mengeschoben werden. Die Wandelemente
Höhen justierbar hängen an Laufschienen, die in die Decke zu
integrieren sind (Abb. 3.3.10 u. Abb. 3.3.11).
Jedes Wandelement wird an zwei Punkten
Fussschwelle
pendelnd in der Schiene aufgehängt. Im
hier gleichzeitig zurückversetzte Boden sind keine Führungsschienen notwen-
Sockelleiste
dig. Die Wände werden elektrisch oder manu-
Abb. 3.3.9 Systemtrennwand ell mit Hilfe einer aufsteckbaren Drehkurbel
bewegt und festgestellt. Die in die Wande-
Schienensystem lemente integrierten Dichtungen werden an
für verfahrbare Trennwände in die
Abhangdecke integriert die Deckenschiene, an den Fußboden und die
Wandanschlußprofile gepresst. Toleranzen
können so aufgefangen werden. Die senk-
rechten Kanten der Elemente sind so profiliert,
daß sie unter Druck dicht ineinander greifen
(Abb. 3.3.13). Die Lagerung der Wandele-
mente muss bereits im Entwurf berücksichtigt
werden. Elementdicken und Längen sind für
den Platzbedarf bestimmend. Bei manuell zu
bewegenden Wänden ist zusätzlich Bewe-
gungsraum zum Greifen der Elemente nötig
(Abb. 3.3.11, Abb. 3.3.12).
Abb. 3.3.10, HdA, München 2002; Drescher und Kubina Verschiedene Parkpositionen der Schiebe-
wandelemente sind möglich:

- mittig der Wandachse


- einseitig der Wandachse
- in einer Nische oder einem Schrank
- entlang einer Wand
- in einem gesonderten Raum

Gestalterisch sind bei der Planung von Schiebe-


wänden Elementaufteilung, Deckenschienen-
spiegel, Wandanschlüsse und die Lagerung
der Wandelemente mit der Gesamtplanung
Abb. 3.3.12 Lagermöglichkeiten Abb. 3.3.11 Lagerraum Schiebewände in Einklang zu bringen. Schiebewandele-
mente bestehen aus einer Rahmenkonstruk-
tion, die beidseitig mit Holzwerkstoffen oder EBB 05
06
11

Stahlblech beplankt wird. Brand-, Schall- und TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Wärmeschutzanforderungen kann durch ent- Baukonstruktion und Baustoffkunde
sprechenden Elementaufbau erfüllt werden. 04.3 Ausbau • Trennwände • Türen
Die Laufschienen sind aus Aluminium Strang-
pressprofilen gefertigt. Deckenschiene,
Laufwerk mit Kreuzrollen

horizontale Abdichtung
3.4 Trennwandanschlüsse

Die Standsicherheit von nichttragenden Spanplattenbeplankung mit


Hohlraumfüllung
Trennwänden wird durch die Befestigung
an angrenzende Bauteile sichergestellt. Die
Ausbildung der Anschlüsse hat wesentlichen
Einfluss auf die bauphysikalischen Eigen-
schaften der gesamten Trennwandkonstruk-
tion. Konstruktionsprinzipien lassen sich auf
Gerippe-, Mauerwerks- und Elementwände Rahmen
übertragen.

3.4.1 Deckenanschlüsse Steckkurbel


Jede Deckenkonstruktion biegt sich unter Ein- Getriebemechanik
Abdrückmechanismus
wirkung von Eigen- und Nutzlast durch. Wich-
tig ist, wie gross diese Durchbiegung ist. Die
zu berücksichtigende Deckendurchbiegung
wird in der Gebäudestatik berechnet.

Elastischer Deckenanschluss vertikale Abdichtung


kraftschlüssige Verbindung
Durch elastische Anschlüsse kann die Ein-
leitung von Kräften in die Wand verhindert
werden (Abb. 3.4.2).
horizontale Abdichtung
Gleitender Deckenanschluss
Ist mit größeren Bewegungen der anschlie- Eckabdichtung
ßenden Bauteile zu rechnen, sollte der Trenn-
wandanschluss gleitend ausgebildet werden. Abb. 3.3.13 Aufbau eines beweglichen Trennwandelementes
Bei Metallständerwänden muß bei einer
Deckendurchbiegung >1cm ein gleitender
Anschluss ausgeführt werden. Dieser ermögli-
cht ein Absenken der Decke, ohne dass Zwän- 1
gungen auf die Wände übertragen werden
(Abb. 3.4.3).
2
Anschluß an abgehängte Decke
Beim Anschluss der leichten Trennwand an
eine abgehängte Decke (Abb. 3.4.6) können
zwei Anschlüsse ausgeführt werden. Im
ersten Fall wird die Trennwand durch die
abgehängte Decke geführt und an die Rohde-
cke angeschlossen. Dies hat den Vorteil, daß
die bauphysikalischen Anforderungen der
Trennwand nicht auf die abgehängte Decke
übertragen werden müssen. Allerdings ist der 4

freie Installationsraum über der abgehängten


Decke durch die Trennwände unterbrochen
(Abb. 3.4.4). Bei der zweiten Variante wird
die Trennwand direkt an die abgehängte
Decke angeschlossen. Da der Luftraum über
der abgehängten Decke eine Verbindung zu
den angrenzenden Räumen herstellt, muss 3
in diesem Fall die abgehängte Decke selbst
alle bauphysikalische Anforderungen erfül-
len. Installationen können ungehindert über 1. schallleitende Unterdeckenplatten
2. ungedämmter Deckenhohlraum
der abgehängten Decke geführt werden 3. Bodenbeläge und Estrich
(Abb. 3.4.1 u. Abb. 3.4.5). Auch die eventuell 4. Wandkonstruktion
gewünschte Flexibilität der Trennwand muss Abb. 3.4.1 mögliche Schallnebenwege bei Trennwänden
12 05
06 EBB
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Baukonstruktion und Baustoffkunde

04.3 Ausbau • Trennwände • Türen

Die C-Profil Ständer sind zwischen


Decken- und Bodenschwelle aus U-
Profilen eingestellt. Sie reichen weit
in die fest mit der Decke verbundenen
U-Profile. Die Beplankung ist mit Stän-
der und Schwellen verschraubt. Die
Elastizität des Anschlusses wir durch
den elastischen Anschluss der Decken-
schwelle und die Eigenelastizität der
verarbeiteten Materialien erreicht.
Abb. 3.4.2 elastischer Deckenanschluss

Bewegungszone
Die C-Profil Ständer sind zwischen
Decken- und Bodenschwelle aus U-
Profilen eingestellt. Sie reichen gerade
in die fest mit der Decke verbundenen
U-Profile und sind nicht mit diesen
verschraubt. Senkt sich die Decke
können sich die Deckenschwellen
bewegen ohne Kräfte in die Ständer
einzuleiten.
Abb. 3.4.6 Anschluss Glastrennwand an Abhangdecke
Die innere Lage der zweilagigen
Beplankung ist unterbrochen.
Die Beplankung ist nur mit den Stän- bei der Konstruktion des Deckenanschlusses
der verschraubt und gleitend über
den oberen Streifen der inneren bedacht werden.
Beplankungslage

Abb. 3.4.3 gleitender Deckenanschluss 3.4.2 Bodenanschlüsse


Bei normaler Raumnutzung kann Körperschall
im Fußboden über den Estrich von Raum zu
Raum übertragen werden. Werden Trenn-
wände auf den fertigen Fussboden gestellt
und im Estrich verankert, ist der Trittschall-
übertrag nicht unterbrochen (Abb. 3.4.8).
Verringert wird der Schallübertrag, wenn
der Estrich unter der leichten Trennwand
abgestellt ist (Abb. 3.4.9). Am wirkungsvolls-
Deckenhohlraum
durch Trennwände unterbrochen. ten unterbrechen Wände, die direkt auf den
Haustechnische Installationen können Rohboden gestellt werden, die Trittschallü-
nicht ungehindert verzogen werden.
bertragung (Abb. 3.4.10). Wie beim Decken-
Decke anschluss sind auch beim Bodenanschluss die
Trennwand Anforderungen an die Schalldämmung der
die an die Trennwand gestellten Trennwände, die gewünschte Flexibilität und
Schall- und Brandschutzanforderun-
gen sind auch vom Deckenanschluss Installationen im Fussboden entscheidend.
zu erfüllt.

Abb. 3.4.4 Deckenanschluss an Massivdecke 3.4.3 Fugen


Die Fuge zwischen Bodenbelag und Trenn-
wand kann mit einer Fußleiste abgedeckt
werden. Sie schützt den unteren Wandbereich
vor Schmutz und Feuchtigkeit bei Reinigungs-
arbeiten. Fussleisten können aufgeschraubt,
in den Wandaufbau integriert oder aufge-
steckt werden (Abb. 3.4.8 - Abb. 3.4.10).
Bestimmend sind die Breite der abzudecken-
den Fuge und die zu erwartenden Belastun-
gen der Sockelzone. Als Richtwerte können
Deckenhohlraum 10 mm Fugenbreite und 35 mm Sockelleisten-
da der Deckenhohlraum nicht durch
Trennwände unterbrochen ist können
höhe angenommen werden. Wird auf Fuss-
haustechnische Installationen frei ver- leisten verzichtet, sollte die Fuge zwischen
legt werden
Wand und Bodenbelag elastisch geschlossen
F90 Decke werden. Bei Bodenbelägen aus PVC oder Lin-
Gipskartonbauplatte 25mm Feu-
erschutzplatte 18mm die Decke ist
oleum bieten sich Silikonabdichtungen an. Bei
gegen Beflammung von unten auf Parkett werden Korkstreifen eingefügt.
einen Feuerwiderstand von 90 Minu-
ten ausgelegt.
3.4.4 Fassadenanschluss
F90 Trennwand
beidseitig doppelt mit 12,5mm Feuer-
Beim Anschluss von leichten Trennwänden an
schutzplatten beplankt die Fassade müssen Materialien und Dimen-
Abb. 3.4.5 Deckenanschluss an abgehängte Decke sionen des Fassadenprofils und der leichten
EBB 05
06
13

TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso


Baukonstruktion und Baustoffkunde

04.3 Ausbau • Trennwände • Türen

Die Trennwand ist durch den fertigen


Bodenbelag (Teppich) hindurch in
den durchlaufenden Estrich verankert.
Der Trittschall wird über den Estrich
ungehindert von Raum zu Raum über-
tragen. Die Sockelleiste ist als Klippsys-
tem in den Wandaufbau eingesetzt.
Abb. 3.4.8 Bodenanschluss auf durchlaufendem Estrich

Abb. 3.4.7 Fassadenanschluss mit Glasschwert

Trennwand gestalterisch und konstruktiv


gefügt werden (Deckenanschluss, Fenster-
sturz, Brüstung, Fensterbretter, Sockelzone).
Schall- und Brandschutzanforderungen, die
Der Estrich ist unterhalb der Wand
an die leichte Trennwand gestellt werden, durch einen Isolierstreifen unterbro-
sind auch im Anschlussbereich zu erfüllen. chen. Die Trennwand ist durch eine
Fuge im Bodenbelag und Estrich durch
Zudem ist abzuklären, ob mit Bewegungen die Trittschalldämmung hindurch
der Fassade in Folge von Winddruck zu rech- im Rohboden verankert. Der Tritt-
schallübertrag ist unterbrochen. Die
nen ist (gleitender Anschluss). Transparente Sockelleiste ist in den Wandaufbau
Anschlüsse aus Glas wirken offen, verrin- integriert
gern jedoch die Privatheit. Im Verwaltungs- Abb. 3.4.9 Bodenanschluss auf abgestelltem Estrich
bau werden oft verglaste Anschlusselemente
zwischen Zellenbüros ausgeführt, um einen
Sichtbezug zwischen Büros herzustellen
(Abb. 3.4.7 u. Abb. 3.4.11 a). Die eingesetzte
Glasscheibe wird im Pfosten über Dichtungen
und Halteleisten in einer Nut gehalten. An
Wand, Decke und Boden kann die Halterung
der Glasscheibe über integrierte Alumini-
umwinkel mit Neoprenprofilen hergestellt
(Rw<32dB) werden. Bei geschlossenen Fas- Eine Trennwand mit doppeltem
sadenschwertern, die u.a. auch den not- Ständerwerk ist direkt auf den
Rohboden gestellt und verankert.
wendigen Brandschutz gewährleisten, ersetzt Der Trittschallübertrag ist unter-
ein Sandwichelement den Fassadenpfosten brochen. Körperschall kann nicht
von einer Wandschale zu nächsten
(Abb. 3.4.11 b u. Abb. 3.4.12) Das Erschei- weitergeleitet werden.Die Sockelleiste
nungsbild kann bei entsprechender Bekleid- ist auf den Wandaufbau geschraubt

ung dem dem der Regelpfosten entsprechen. Abb. 3.4.10 Bodenanschluss auf Rohboden

Metallständer
Mineralfaserdämmung
F 30
Fassadenschwert
Gipskartonbeplankung
(2x 12,5 mm)

Glasschwert

Das Fassadenschwert ermöglicht bei


Gipskarton-, und versetzbaren Trenn-
wänden den Anschluss an Aussenfas-
saden mit schlanken Profilen.
Bei nur einer Gesamtstärke von >
58 mm werden Rw 58 dB Schall-
dämmwert erreicht. Die Elemente
werden werkseitig vorgefertigt und
werden bauseits mit der Deckschale
(a) (b) (jeweils 15 mm Gipskarton) versehen.

Abb. 3.4.11 Trennwandanschlüsse an Fassaden Abb. 3.4.12 Fassadenschwert Gipskarton; Fa. Lindner
14 05
06 EBB 3.5 Türen Im Mauerwerksbau sind Nennmaße bei
Öffnungen Baurichtmaße zuzüglich Fugen-
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso 3.5.1 Definition breite [16] u. (Abb. 3.5.2 - 3.5.3). Geläufige
Baukonstruktion und Baustoffkunde Die Anforderungen an Wände und an darin Öffnungsmaße für Türbreiten sind hier z.B.
04.3 Ausbau • Trennwände • Türen
eingebaute Türen sind ähnlich: Raumbildung, 76; 88,5; 101;113,5cm (X x 12,5 +1) .
Erschließung, Sicherheit, Wärmedämmung, Die Höhe der Türöffnung wird in Entwurfs-
Schall-, Brand- und Klimaschutz. Für Türen und Ausführungsplanung auf die Oberkante
werden jedoch oft die Anforderungen redu- Fertigfussboden (OK FFB) bezogen. Auch hier
ziert. Sie können in Aussen- und Innenwän- wird in der Ausführungsplanung zwischen
den angeordnet sein. In der Entwurfsplanung Bauarten mit und ohne Fuge unterschieden.
Drehflügeltür Pendeltür werden Türen neben Ihrer Dimension nach Das lichte Durchgangsmaß von Türen
fünf weiteren Kriterien beschrieben bezeichnet den freien Durchgang zwischen
- Lage im Gebäude: z.B. Küchentür dem Rahmen bzw. der Zarge bei geöffnetem
- Funktion: z.B. Brandschutztür Türblatt (siehe Abb. 3.5.4).
Schiebetür in zweischaliger Wand - Öffnungsart: z.B. Drehtür
- Bewegungsrichtung.: z.B. rechtsdrehend
- Flügelzahl: z.B. einflügelig
Schiebetür vor der Wand In der Ausführungsplanung kommen Festle-
gungen über Materialien für den Türrahmen,
das Türblatt, die Beschläge und die Schliess-
Falttür einrichtung hinzu.

Öffnungsarten
Bei Drehflügeltüren und Pendeltüren wird das
Türblatt einseitig mit Bändern am Rahmen ver-
Drehtür ankert und dreht sich um dessen Längskante.
Abb. 3.5.1 Öffnungsarten Drehflügeltüren schlagen in den Rahmen ein.
Pendeltüren schlagen durch den Rahmen. Je
nach Drehrichtung werden links- und rechts- Bauarten mit Fuge
[15] DIN 107 - Bezeichnung mit
links oder rechts im Bauwesen drehende Türen unterschieden. Maßgebend
Ein Linksflügel (DIN-links) ist für die Bestimmung der Drehrichtung ist der
ein Flügel von Drehflügeltüren,
-fenstern, oder -läden, dessen Sitz der Türbänder auf der Anschlagsseite.
Drehachse bei Blickrichtung auf Analog zur Drehrichtung der Türen werden
seiner Öffnungsfläche links liegt.
(DIN-rechts)
auch Zargen, Schlösser, Bänder und Garni-
Ein Rechtsflügel (DIN-rechts) ist ein turen klassifiziert [15].
Flügel von Drehflügeltüren, -fenstern, Bei Schiebetüren ist das Türblatt an einem
oder -läden, dessen Drehachse bei
Blickrichtung auf seiner Öffnungsflä- Laufwerk mindestens zweifach aufgehängt
che rechts liegt. und wird seitlich verschoben. Schiebetüren
können vor Wänden verschoben oder in
zweischalige Wände eingeschoben werden.
Hier ist die Revision im Schadensfall in die
Schli Planung miteinzubeziehen. Die Laufschienen
eßflä
Öffn
che der Schiebetüren sind entlang der gesamten
ungs
fläch
e
Schiebelinie anzubringen. Sie können in die Bauarten ohne Fuge

DIN-links
Decke integriert oder aufgesetzt werden. Abb. 3.5.2 Nennmaße nach DIN 4172
Falttüren bestehen aus mehreren, miteinander
che gelenkig verbundenen Türblättern, die in einer
eßflä
Schli e Laufschiene aufgehängt werden. Die Türblät-
fläch
ungs ter lassen sich durch seitliches Verschieben
Öffn

DIN-rechts
zusammenfalten und sind nur einfach auf-
gehängt.Drehtüren sind Außentüren, die den
Windfang ersetzen. In der wärmegedämmten
[16] DIN 4172 - Maßordnungen im Umschließungstrommel ist ein Türenkreuz
Hochbau; DIN 18100 - Wandöff-
nungen für Türen
beweglich gelagert. Dieses dreht sich 360º
um die senkrechte Mittelachse der Trommel.
Richtmaß
ist zunächt ein theoretisches Maß;
Drehtüren können manuell oder elektrisch
es ist Grundlage für das in der Praxis betrieben werden (Abb. 3.5.1).
vorkommende Baumaß. Das Richtmaß
ist Grundlage für die planmäßige Ver-
bindung aller Bauteile Massordnungen
Richtmaße werden in die Entwurfs-
zeichnungen eingetragen.
Grundlage für die Dimensionierung von Türen
Nennmaß ist (in Deutschland) die oktametrische Maß-
ist das Maß das ein Bauteil haben soll.
Es wir in die Bauzeichnung eingetra-
ordnung. Die Breite von Türöffnungen wird
gen. Das Nennmaß entspricht bei Bau- in der Ausführungsplanung als Rohbaumaß
arten ohne Fugen dem Baurichtmaß.
Bei Bauarten mit Fugen ergibt sich
angegeben und ist daher ein Nennmaß [16]. Die stark umrandeten Felder markieren die Vorzugsgrößen (Richt-
das Nennmaß aus dem Baurichtmaß Bei Bauarten ohne Fugen (Beton- oder Tro- maße in cm) für Türöffnungen. Für diese Größen sind in der Regel
abzüglich der Fuge. vorgefertigte Türrahmen und Türen bei Herstellern erhältlich.
Nennmaße werden in die Ausfüh-
ckenbau) werden Maße ohne Fugenzuschlag
rungszeichnungen eingetragen. (N x 12,5) angegeben. Abb. 3.5.3 Baurichtmaße von Türöffnungen nach DIN 18100
> 50

> 120
> 150
Türabmessungen
Im Wohnungsbau kann in der Regel bei einflü-
> 50
EBB 05
06
15

> 120
> 90
geligen Innentüren in der Breite von folgenden > 150 TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Baurichtmaßen ausgegangen werden: Baukonstruktion und Baustoffkunde

normal begangene Innentüren 87,5 cm 04.3 Ausbau Trennwände • Türen


> 90 •
vielbegangene Innentüren 100,0 cm
Nebentüren 75,0 cm
In der Höhe sind mindestens 212,5 cm vorzu-
sehen (Abb. 3.5.3 u. Abb. 3.5.4 u. 3.5.6). Drehtür

Barrierefreie Türen
Planungen nach DIN 18025 (barrierefreies >@"750
2 >@"750
2

342
>@"120
Bauen, Teil1, Rollstuhlgerecht) fordern eine > 190
lichte Durchgangsbreite von mindestens
90 cm und eine lichte Durchgangshöhe von >@"750 >@"750
2 2
mindestens 210 cm. >@";90

342
2

>@"120
Bei der Planung des Rohbaus muss die Kons- > 190
truktion des Türrahmens und die sich daraus
ergebende lichte Durchgangsbreite berück-
sichtigt werden (Abb. 3.5.5). >@";90
2 Schiebetür

Abb. 3.5.5 Lichte Durchgangsbreite nach DIN 18025


Türanordnung
Die Anordnung von Türen beeinflußt Möb-
lierung und Nutzung der anschließenden
Räume. Raumerlebnis und Verkehrsflächen
werden durch Türposition und Türaufschlag
mitbestimmt.
Werden Türen von der Raumecke abgerückt,
ist der Abstand zwischen Trennwand und
Türlaibung so festzulegen, dass Schränke und
Regale hinter dem aufgeschlagenen Türflügel
angeordnet werden können (Abb. 3.5.8). Abb. 3.5.6 Maßzusammenhang bei Türen, horizontal

(a) (b)

Füllungsausschnitt
verglast

(c) (d)

Türrahmen (a) Die Tür öffnet sich zum Raum und


Futterrahmen zum Licht hin. Die Schrankstellfläche
zwischen Trennwand und Türflügel ist
ausreichend bemessen.
Türblatt Bei der Detaillierung ist zu beachten,
Sperrtür dass der fertige Wandaufbau (incl.
Putz) und der Türrahmen (Umfas-
sungszarge) für die Berechnung der
Stellfläche des Schrankes zugrun-
degelegt wird.
Türbeschläge
Türgarnitur (b) Der Raum ist ungünstig erschlos-
Türdrücker sen da beim Betreten des Raumes auf
Türschlösser die Wand geblickt wird. Der Raum
wird räumlich nicht erfasst. Eigentlich
nur bei extrem schmalen WC und Ab-
stellräumen sinnvoll.

(c) Bei schmalen langen Räumen ble-


ibt die Abstimmung des Türaufschlags
auf die Möblierung mit einem Schrank
immer problematisch.

Türbänder (d) Beim Betreten des Raumes geht


Einbohrbänder man auf die Seitenfläche des Schrank-
es zu. Die Lage der Tür in der Wand ist
ungünstig gewählt.
Die Tür sollte so plaziert sein, dass
hinter ihr Platz für den Schrank ist (a).
Dies vermindert auch die Verkehrs-
fläche die zur Erschliessung des Rau-
mes notwendig ist.

Abb. 3.5.4 Maßzusammenhang bei Türen, vertikal Abb. 3.5.7 Bestandteile von Türen Abb. 3.5.8 Türanordnung
16 05
06 EBB Bestandteile von Türen
Drehflügeltüren bestehen aus dem Türblatt,
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso das durch Beschläge mit dem Türrahmen
Baukonstruktion und Baustoffkunde beweglich verbunden ist und dem in die
04.3 Ausbau • Trennwände • Türen
Wand eingebauten Türrahmen. Türgriff und
Schließmechanismus werden in Blatt und
Türrahmen integriert. Alle auf das Türblatt
wirkenden Kräfte werden an den Türrahmen
und die Wand weitergegeben (Abb. 3.5.7 u.
Abb. 3.5.9).

3.5.2 Türblatt
Sperrtüren setzen sich aus einem Holzrah-
men, der Türblatteinlage und den Deckplat-
ten zusammen. Sie wirken als konstruktive
(a)  stumpf mit Leibungsfalz Einheit.
Als Türblatteinlage werden z.B. Holzfaser-
plattenstreifen, Röhrenspan- oder Vollspan-
platten eingebaut. Als Deckplatten eignen
sich z.B. Holzspanplatten, Holzfaserplatten
Abb. 3.5.9 Eingangstür Haus Heusgen, Krefeld, LMvdR und Furnierplatten. Die Oberflächen können
furniert, lackiert, kunststoffbeschichtet oder
auch roh sein. Innenliegende Holzrahmen
Einleimer Rahmen Einlage Deckplatte Decklage sind im Band- und Schlossbereich verstärkt.
(b) stumpf, ohne Falz, bündig An den Kanten sind die Rahmen mit Ein- oder
Anleimern versehen. Sperrtüren können ein
oder mehrschalig konstruiert sein. Einschalige
Türblätter sind in der Regel dünner und leich-
ter als mehrschalige (siehe Schallschutztüren;
Abb. 3.5.10 Sperrtür Abb. 3.5.13, (e) und Dichtungen).
In Sperrtüren können Glas- oder Füllungsaus-
schnitte eingefräßt oder -geschnitten sein.
(c) einfacher Falz Die Glas- oder Holzfüllungen werden durch
Rahmen - Friesbreite Halteleiste Füllung - z.B. Glas
beidseitige Leisten im Türblatt verankert
(Abb. 3.5.10 und Abb. 3.5.11).
Rahmentüren bestehen aus einem umlau-
fenden Vollholz- oder Holzwerkstoffrahmen,
der konstruktiv wirkt und gestaltbildend in
Erscheinung tritt. Holz- oder Glasfüllungen
Abb. 3.5.11 Rahmentür mit Füllung werden in Nuten gesetzt und/oder mit Hal-
teleisten fixiert.
(d) stumpf mit Leibungsfalz
Holzzarge
3.5.3 Türrahmen
Türrahmen und Türblatt sind durch Türbänder
beweglich miteinander verbunden. Der Tür-
rahmen wird in der Wand verankert und leitet
alle einwirkenden Kräfte in die Wand ab. Das
Eigengewicht des Türblatts und die mecha-
nische Beanspruchung sind maßgebend für
die Dimensionierung des Türrahmens und
dessen Verbindungsmittel zur Wand.
(e)  Doppelfalz
Block- und Blendrahmen
Abb. 3.5.13 Türblattgeometrien Block- und Blendrahmen sind aus Holz, Stahl,
Aluminium und Kunststoff erhältlich. Schmale
Türumrahmungen wie Blockrahmen oder
Blendrahmen werden in der Regel ca. alle
80 cm in der Wand verankert (Abb. 3.5.12).
Zargen werden standartmäßig in der Die Leibung der Wand ist nicht komplett vom
Massivwand mit Nagel/Dübelankern
oder eingemörtelten Mauerankern Türrahmen eingefasst und muss entsprechend
befestigt. der Wandoberflächen ausgeführt werden.
Weiter Befestigungsmittel sind
Schweißanker, Propeller- oder Blend- und Blockrahmen unterscheiden sich
Schraubanker der Hohlraum zwischen in ihren Profilquerschnitten, sind jedoch beide
Mauerwerk und Zarge wird mit PU-
Schaum oder Mineralwolle vollvolu- durch ihre vergleichsweise kräftige Dimensio-
mig ausgefüllt. nierung geeignet, in sturzlose Wandöffnungen
Die in der Zeichnung angeführten
Befestigungspunkte sind für Holzzar- eingesetzt zu werden. Der Blendrahmen mit
gen und Stahlzargen identisch Abb. 3.5.12 Befestigungspunkte für Maueranker seinem rechteckigen Querschitt (z.B. 110/45)
wird mit der Breitseite im Mauerfalz oder
auf der Wand z.B. über Rahmendübel veran- EBB 05
06
17

kert. Blendrahmen werden bei Außentüren TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
bevorzugt eingesetzt, da die großen Mate- Baukonstruktion und Baustoffkunde

rialquerschnitte den Wärmedurchgang ver- 04.3 Ausbau • Trennwände • Türen


ringern (Abb. 3.5.14). Der Profilquerschnitt
des Blockrahmens ist annähernd quadratisch
(z.B. 60/55) (Abb. 3.5.15). Abb. 3.5.14 Blendrahmen

Zargen- und Futterrahmen aus Holz


Zargen- und Futterrahmen verkleiden die
Wandleibung, so daß keine weitere Bearbei-
tung der Leibungsflächen notwendig ist.
Zargenrahmen zeichnen sich durch eine sch- angeschweisster Maueranker
male Ansichtsbreite aus, wohingegen der
Futterrahmen aufgrund der zusätzlich aufge- Abb. 3.5.15 Blockrahmen
steckten Bekleidung, die die Fuge zwischen
Wand und Futter abdeckt, deutlich brei-
ter erscheint. Der Zwischenraum zwischen
Zargen- und Futterrahmen und der Wandlei-
bung kann mit PU -Schäumen ausgeschäumt
oder mit Mineralwolle gefüllt werden. Sie Klemmanker für Mauerwerk

können sichtbar oder unsichtbar mit Rah-


mendübeln befestigt werden (Abb. 3.5.16,
Abb. 3.5.17).

Metallzargen
Metallzargen können aus feuerverzinktem
Feinblech, Edelstahl oder Aluminium herge- Abb. 3.5.16 Zargenrahmen Klemmanker für Bauplatten
stellt sein. Sie wirken durch ihren schmalen
Zargenspiegel schlicht.
Umfassungzargen umgreifen die gesamte
Mauerdicke inklusive Putz. Das lichte Öff-
nungsmaß zwischen den umfassenden
Schenkeln der Zarge wird als Maulweite
bezeichnet. Die Maulweiten sind in der Regel Hutanker für Metallständerwände
abgestimmt auf das Rohbaumaß der Wand
Abb. 3.5.19 Zargenanker
zuzüglich 2x 15 mm Putzdicke (Abb. 3.5.21).
Bei sehr dicken Wänden, oder wenn gestal-
terische Wünsche gegen den Einbau von
(a) Bandschlitze
Umfassungszargen sprechen, stehen im nehmen die Türbänder auf und sind
Metallbau auch Blockzargen und Eckzargen für DIN-links und DIN-rechts Türen
vorgesehen. Türbänder werden mit
zur Verfügung. Die Oberflächen der Mauer- Abb. 3.5.17 Futterrahmen Stellschrauben über Öffnungen im
laibung muss dann zusätzlich geplant, kalku- Zargenfalz festgeklemmt.
liert und ausgeführt werden. (b) Maueranker
Die Standard-Umfassungszarge aus Stahl ist können werkseitig an die Zarge
geschweißt sein oder lose als Klemm-
sturzhoch und an der Schlossseite für Falle anker mitgeliefert werden
(b)
und Riegel vorgestanzt. Sie ist für gefalzte (a)
(a) (c) Schlossfalle- und Riegel
Türblätter ausgelegt. Im Zargenfalz ist eine werden in Stanzungen aufge-
Nut für ein Dichtungsprofil vorgesehen. nommen. Diese sind rückseitig
durch einen angeschweissten
Bauseits wird sie am Meterriss ausgerichtet Mauerschutzkasten vor Einbaumörtel
und bis zur Bodeneinstandsmarkierung ca. geschützt.
30 mm tief in den fertigen Fussboden einge- (d) Distanzprofil
setzt (Abb. 3.5.18 u. Abb. 3.5.20-21). (c) am unteren Ende der Zarge ange-
brachter L-Winkel oder Flachstahl der
Zargen können bereits mit dem Aufmauern zur Aussteifung während des Trans-
der Wände montiert, oder in die fertigen (b)
ports und als Einbauhilfe dient. Wird
nach Montage herausgetrennt.
Öffnungen eingesetzt werden. Die Montage
erfolgt in der Regel vor dem Verputzen bzw.
Meterrisslinie 1m über FFB
Beplanken der Wände und vor dem Einbrin- Alle im Rohbau eingebrachten Bau-
gen des Fussbodenaufbaus. (a) teile wie Türen, Fenster, Füßböden,
Leitungen usw. werden am Meterriss,
Für die Verankerung in der Wand stehen ver- der im Rohbau angezeichnet wird,
schiedene Anker und Dübelformen zur Ver- (a) höhengerecht ausgerichtet.

fügung. Der Hohlraum zwischen Zarge und (b) Bandbezugslinie


(d)
Laibung wird entsprechend der bauphysika- Abstand von oberem Zargenfalz

lischen Anforderungen mit Mörtel ausgegos- Fertigfussboden FFB


sen oder mit PU-Montageschaum hinterfüllt Bodeneinstand

(Abb. 3.5.19). Abb. 3.5.18 Einteilige Standard Umfassungszage


18 05
06 EBB Nach Fertigstellung der Wände und des
Bodens können auch zweiteilige Alumini-
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso umzargen als Umfassungszargen montiert
Baukonstruktion und Baustoffkunde werden. Bautoleranzen werden in der Ver-
04.3 Ausbau • Trennwände • Türen
bindung der beiden Zargenteile ausgeglichen.
Montage und Demontage erfolgen ohne
Beschädigung von Boden und Wand.

3.5.4 Dichtung
Der Luftaustausch zwischen Räumen und
Abb. 3.5.20 Schattennutzargen, Leichtbauwand, Massivwand das Aneinanderschlagen der harten Oberflä-
chen von Zarge und Tür wird durch dreisei-
tige Dichtungen zwischen Türblatt, Rahmen,
und Bodendichtungen verhindert. Geräusche,
sowie Schall- und Wärmedämmung werden
durch die Wahl der Dichtung beeinflußt.

Anschlag und Falzdichtung


Maulweite Der Anschlag einer Tür kann überfalzt, bündig
oder stumpf einschlagend ausgebildet sein.
Die Anzahl der Falze richtet sich nach den
bauphysikalischen Anforderungen an die Tür.
Das Prinzip der Schikane findet hier Anwen-
dung: je öfter eine Tür gefalzt ist und je diffe-
Abb. 3.5.21 Umfassungszarge; Eckzarge renzierter die im Falz eingebrachte Dichtung
ausgebildet wird, desto bessere Luftschall-
dämmung ist möglich. Gleichzeitig nehmen
die Dichtungen Toleranzen zwischen Tür und
Türblatt auf. Die Dichtungsprofile (z.B. EPDM,
bündig in den Rahmen einschlagendes stranggepresst; Abb. 3.5.25) können in ein-
Türblatt mit einfachem Falz. Mehrkam- gefräste Nuten im Türblatt oder im Rahmen
merdichtung als Türfalzdichtung
angeordnet sein (Abb. 3.5.22, Abb. 3.5.23 ).

Bodendichtung
Abb. 3.5.22 Türfalzdichtung Dichtungen zwischen Türblatt und Bodenbe-
lag können in Abhängigkeit von der Nutzung-
mit oder ohne Höhensprung im Bodenbelag
ausgebildet werden.

Schwellendichtungen
überfalzte Tür mit einfachem Falz.
Mehrkammerdichtung als Zargen- Bei Außentüren, die Witterungseinflüssen
dichtung unmittelbar ausgesetz sind, (Wohnungsein-
gangstüren, Türen mit höchsten Anforde-
rungen an Schall-, Feuer-, Rauchschutz und
Abb. 3.5.23 Zargendichtung Naßraumtüren) bietet die Anschlagschwelle
höchste Dichtigkeit. Angrenzenden Räume
Standartprofile für Falz-, Zargendich- (a) Anschlagdichtung/Schwelle (b) Absenkdichtung müssen im Schwellenbereich mit unter-
tungenstranggepresst, EPDM, Silikon
Fa. Hebgo
schiedlichen Bodenhöhen geplant werden. Ist
Schwellenfreiheit und hohe Schalldämmung
gewünscht, können Absenkdichtungen in
4 6 4 6 4 6 4 6 4 6 7
6
7
6
7 das Türblatt integriert werden. Fussboden-
tbreite
3

A. 01
3 3

A. 01
3

A. 01 A. 01
3 3

A. 01
3

A. 01 A. 0 2
3

A. 0 2 A. 0 2
dichtungen und Dichtungen seitlicher Türan-
3
mm
schläge müssen in der gleichen Ebene liegen
7 7
(Abb. 3.5.24).
7 3 6 3 6 3 6
3 3 6 12 6 12 6 12
13 13

A. 0 3 A. 0 3 A. 0 3 A. 0 4 A. 0 4 A. 0 4

hart/weich hart/weich hart/weich


3.5.5 Beschläge

8
4
6
8
4
64
8 12
4 4
8 12
4 4
8 12
44
8 12
4 4
8 12
4 4
8 12
4
(c) Absenkdichtung (d) Auflaufdichtung Türbänder
Türbänder verbinden Rahmen und Türblatt
15 15
tbreite A. 0 5 A. 0 5 A. 0 5 A. 0 6 A. 0 6 A. 0 6 A. 0 7 A. 0 7 A. 0 7
4
mm
beweglich miteinander. Sie leiten die am Blatt
6 4 6 4 4 4 4 4 44 6 4 6 4 6
auftretenden Kräfte in den Rahmen weiter.
Um die Lage der Bänder festzulegen, gibt der
8 12 8 12 8 15 8 15 8 15 8 15 8 15 8 15

A. 0 8 A. 0 8 A. 0 8 A. 0 9 A. 0 9 A. 0 9 A. 10 A. 10 A. 10

/weich hart/weich Bandhersteller die Bandbezugslinie an. Die


tbreite Bandbezugslinie ist eine gedachte Linie, deren
Abstand vom oberen Zargenfalz die Höhen-
5
mm 5 5 55 6 5 6 5 6
12 8 12 8 15 8 15 8 15

A. 11 A. 11 A. 11 A. 12 A. 12 A. 12 lage der Bänder festlegt. Bei der Auswahl der-


Abb. 3.5.25 Dichtungsprofile Abb. 3.5.24 Schwellendichtungen Bändern sind folgende Kriterien zu beachten:
-
-
Einsatzort (Innen- und Außentüren)
Anwendung (Gebrauchshäufigkeit) EBB 05
06
19

- Konstruktion & Material von Blatt und TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Rahmen Baukonstruktion und Baustoffkunde

- Gewicht des Türblatts 04.3 Ausbau • Trennwände • Türen

Normal beanspruchte Türen sind mit zwei,


höhere, breitere oder schwerere Türflügel mit
drei Bändern angeschlagen. Das dritte Band Bandlappen
ist nicht mittig zwischen dem oberen und dem
unteren Band angebracht, sondern wird aus Bandbezugslinie
statischen Gründen 370 mm unterhalb der
Bandbezugslinie des oberen Bandes montiert.
Aus der Vielfalt der möglichen Beschlagsarten
werden nachfolgend lediglich Aufsatz- und
Einbohrbänder unterschieden. Abb. 3.5.26 Aufsatzband für ungefalzte Tür

(1) Flügel-, Türteil


Aufsatzbänder (2) Rahmen-, Zargenteil
Aufsatzbänder werden für gefalzte und (3) Bandstift mit Stiftschraube
(4) Tragbolzen (Tragzapfen)
stumpf einschlagende Türblätter mit geraden (5) Stiftsicherung
oder gekröpften Lappen hergestellt. Entspre- (6) Kugellager
(7) Bandrolle
chend der Dicke der Lappen werden diese in
den Falz bzw. die Falzbekleidung des Rah- Abb. 3.5.27 Aufsatzband,3 teilig
mens eingelassen und mit Schrauben befes-
tigt. Aufsatzbänder sind aus Stahl (roh oder
kunststoffbeschichtet) Aluminium, Edelstahl
und Messing-massiv erhältlich (Abb. 3.5.26 u. Bandbezugslinie
Abb. 3.5.27).

Einbohrbänder
Einbohrbänder eignen sich vor allem für
gefalzte Türblätter. Stumpfeinschlagende Tür- Abb. 3.5.28 Zweiteiliges Einbohrband
blätter müssten im Bereich der Einbohrbänder
ausgenommen werden. Einbohrbänder sind Bandtaschen
dienen zur Aufnahme der Rahmen-
mit Zapfen versehen, die über vorgebohrte zapfen von Türbändern. Sie können
Löcher in Türrahmen und Türblatt verankert bei Holz- und Metallzargen eingesetzt
werden.
werden. Dies kann mit Hilfe von Bandtaschen Die über den Falz des Türrahmens
erfolgen (Abb. 3.5.29 - 30). Das maßgenaue erreichbare Imbusschraube ermöglicht
die Justierung des Türblatts.
Vorbohren wird durch die Verwendung von In das Türblatt werden die Flügelzap-
Bohrlehren gesichert. Die Zapfen werden fen in vorgebohrte Löcher eingeschla-
gen.
entweder über Gewinde eingedreht oder
eingeschlagen und lassen sich durch Ein- und Abb. 3.5.29 Einbohrband mit Bandtasche zur Bandaufnahme Abb. 3.5.30 Bandtasche
Ausdrehen der Bänder nachjustieren. Einbohr-
bänder sind aus Stahl mit unterschiedlichen (1) Türdrückerstiftteil
(2) Türdrückerlochteil
Oberflächenbehandlungen und aus Edelstahl (3) Türschild
erhältlich (Abb. 3.5.28). (4) Drückerstift
(5) Lochung
(6) Führungslager
Türgarnituren (7) Befestigungsschrauben
Zum Öffnen und Schließen einer Tür dient
die Türgarnitur, bestehend aus Türdrücker
und Türschild. Türdrücker werden über einen
durch das Türblatt durchgeschoben vierkan-
tigen Drückerstift miteinander verbunden.
Türschilder führen den Drückerstift, decken
alle im Schloßbereich notwendige Bohrungen Abb. 3.5.31 Drücker mit Vierkantstift, Kurzschild; Garnitur mit Rosette
ab und dienen dem Schutz der Türblattober-
fläche (Abb. 3.5.31 - 32). Die Drückerhöhe
über OKFF ist in DIN 18101 geregelt [17].

Türschlösser
Bei Innentüren werden in der Regel Einsteck-
schlösser eingesetzt. Diese werden in die
Längskante eines Türblattes eingesteckt und
befestigt. Im Schlosskasten ist die Schließ-
mechanik untergebracht. Als Schließblech
Langschild Kurzschild
wird das im Türrahmen liegende Gegenstück
bezeichnet (Abb. 3.5.33). Abb. 3.5.32 Türschilder Abb. 3.5.33 Einsteckschloss, Fa. Dorma
20 05
06 EBB 3.5.6 Systemtüren
Bei Systemtüren mit spezifischen Anfor-
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso derungen werden alle Bauteile und Befes-
Baukonstruktion und Baustoffkunde tungsmittel der Tür als ein aufeinander
04.3 Ausbau • Trennwände • Türen
abgestimmtes System betrachtet. Technische
Nachweise gelten immer für das Gesamt-
system (Türblatt, Zarge, Beschläge und Tür-
schliesser). Es ist daher nicht möglich, Türen
aus Einzelteilen verschiedener Hersteller
zusammenzusetzen.

Brandschutztüren
Der Einbau einer Brandschutztür sollte nur
in Wänden erfolgen, die die allgemeinen
Abb. 3.5.35 Zulassungsprüfung des Brandverhaltens bauaufsichtliche Zulassung bezüglich des
Brandschutzes besitzen [18], (Abb. 5.3.35).
Der Anschluss zwischen Wand und Zarge
(Abb. 5.3.36 u. Abb. 5.3.37) muss den glei-
chen Feuerwiderstand wie die Tür aufweisen.
Abb. 3.5.34 Türdrückerhöhe Brandschutztüren sind mit selbstschließenden
Türschließern auszustatten, um zu jeder Zeit
[17] Die Drückerhöhe (DH) die Abgeschlossenheit der Brandabschnitte
beträgt gemäß DIN 18101 von Ober- zu gewährleisten. Stahltüren werden als
kante Fertigfussboden (OKFF) gemes-
sen 1050 mm.Abweichende Drück- doppelwandige Stahlblechtüren oder als
erhöhen sind möglich (Bauen für Rohrrahmenkonstruktionen angeboten.
Kinder). Auch bei Brand- und Rauch-
schutztüren ist die Drückerhöhe von Rohrrahmenkonstruktionen können als ther-
850mm - 1250 mm variabel. misch geschützte (Anstrich) oder thermisch
getrennte (Brandschutzeinlage) Konstruktio-
nen ausgebildet sein. In die Türkanten oder
den Zargenfalz integrierte Brandschutzleis-
ten verhindern den Durchtritt von Feuer und
Rauch über die Fugen. Diese etwa 2 mm
Die Befestigungspunkte der Zargen von Brandschutztüren sind bau-
[18] Feuerwiderstandsklassen- aufsichtlich festgeschrieben und dem Zulassungsbescheid des Tür- dicken Leisten schäumen bei Hitzeeinwirkung
Türen DIN 4102-5 systems zu entnehmen zu einer druckfesten, nichtbrennbaren und
Feuerwiderstandsklassen mit der min- Abb. 3.5.36 Verankerung von Brandschutztüren hitzedämmenden Schicht auf (Abb. 3.5.38).
dest Feuerwiderstandsdauer in min.
T30 > 30 min. Holztüren sind bis zur Feuerwiderstandsklasse
T60 > 60 min. T 90 erhältlich.
T90 > 90 min.
T120 > 120 min. Distanzplatte
T180 > 180 min. (Toleranzaufnahme)
Verglasungen
bauaufsichtlich zugelassener Verglasungen in Brandschutztüren werden
Spreizdübel
[19] Rauchschutztüren DIN18095.1
nach der Art der Wärmestrahlung unterschie-
Begriffe und Anforderungen den: G-Verglasungen bleiben im Brandfall
Die Leckrate Qd ist die wesentliche raumabschließend und durchsichtig, sie ver-
Kenngröße für die Dichtheit einer
Zargenanker nach DIN 18093 hindern die direkte Ausbreitung von Feuer
Rauchschutztür. Sie ist der Luftvo-
lumenstrom in m³/h, der durch die Anschweissplatte und Rauch. Die Wärmestrahlung wird relativ
Spalten und Ritzen einer Tür bei einer
bestimmten Druckdifferenz dringt. Zylinderschraube ungehindert weitergeleitet, was zur Selbst-
Rauchschutztüren nach DIN 18095 entzündung von Materialien auf der noch
müssen mit einem Türschließmittel
mit hydraulischer Dämpfung ausge- nicht brandbelasteten Raumseite führen
stattet werden. Türdrücker müssen Brandschutzeinlage
einen in Längsrichtung ungeteilten Promatect H, Baustoffklasse A
kann. G-Verglasungen werden als feuerhem-
Drückerstift mit einem Mindestquer- mend klassifiziert und bedürfen gesonderter
schnitt von 9 mm und einen durchge- Zustimmung durch die Bauaufsicht. F-Vergla-
henden Stahlkern haben. In der Regel Anschweissanker - Einbauteil
kommen Drückergarnituren nach DIN nach DIN 18093 sungen bleiben im Brandfall raumabschlie-
18273 zum Einsatz. Beim Einsatz in ßend, verlieren aber aufgrund der zwischen
Flucht- und Rettungswegen, speziell Distanzplatte
in Verbindung mit einem Antipanik- (Toleranzaufnahme) den Gläsern unter Hitze aufschäumenden
schloss ist darauf zu achten, dass die Natriumsilicatschicht ihre Transparenz. Zudem
Drückerenden zum Türblatt hin abge- Anschweissmontage
winkelt sein müssen. Rauchschutztü- (Montageschweissung) kann die dem Feuer zugewandte Glasschicht
ren in allgemein zugänglichen Fluren, zerspringen. Die aufgeschäumte Gelschicht
die als Rettungswege dienen, dürfen
keine unteren Anschläge und keine Abb. 3.5.37 Beispiele zugelassene Wandanschlüsse einer verhindert den Durchtritt der Wärmestrah-
Schwellen haben. Brandschutztür aus Rohrahmenprofilen lung. F-Verglasungen sind feuerhemmend bis
feuerbeständig F30 bis F120 erhältlich.
(a) (b)
(a) Umfassungszarge, Türblatt- Rauchschutztüren
kante mit integrierter Brand-
schutzleiste
Rauchschutztüren behindern den Durchtritt
von Rauch, so dass der dahinterliegende Raum
(b) Umfassungszarge aus Stahl
mit bündig eingelegter Brand-
im Brandfall für 10 Minuten zur Rettung von
schutzleiste Menschen ohne Atemschutz genutzt werden
Abb. 3.5.38 integrierte Brandschutzleiste (z.B. Fa. Thelesol) kann. Rauchschutztüren sind keine Brand-
schutztüren, jedoch sind alle Brandschutztü-
ren gleichzeitig auch Rauchschutztüren. Auch
(a) (b)
EBB 05
06
21

Rauchschutztüren sind selbstschließend aus- TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
zubilden. Türschliesssysteme (Obentürschlies- Baukonstruktion und Baustoffkunde

ser) können auf dem Türblatt montiert oder 04.3 Ausbau • Trennwände • Türen
in das Türblatt unsichtbar integriert werden,
erfordern aber ggf. in Verbindung mit der (a) Schliessereinbau in Holztür:
jeweiligen Rauchschutz-, oder Brandschutz- (b) Schliessereinbau in Profiltür:
tür einen zusätzlichen Eignungnachweis Schliesser und Gleitschiene werden
(Abb. 3.5.39). Liegen Rauchschutztüren in kompakt in das Türblatt integriert.
allgemein zugänglichen Fluren, die als Ret- Schliessgeschwindigkeit, Schliesskraft
und Endschlag lassen sich nach dem
tungswege dienen, dürfen sie keine unteren Einbau der Tür einstellen.
Schwellen oder Anschläge haben. Daher sind
Bodendichtungen absenkbare in das Türblatt [20]
integriert [19]. R’w = B
 ewertes Schalldämm-Maß in
dB mit Schallübertragung über
flankierende Bauteile
Schallschutztüren Abb. 3.5.39 Gleitschienen - Türschliessystem - integriert RwP = B
 ewertes Schalldämm-Maß (im
Prüfraum) in dB ohne Schallü-
Der erforderliche Schalldämmwert von Schall- bertragung über flankierende
schutztüren bezieht sich auf das betriebs- Bauteile
fertige Türelement, bestehend aus Zarge, Schallschutztüren ~Rw 39dB
Türblatt, Beschlägen und Dichtungen im Das mehrschalige Türblatt unterbindet
den Übertrag der Schallschwingungen.
eingebauten Zustand [20]. Schallschutztüren Als Einlage werden Hartfaserplatten
müssen dicht schließen, da sonst die Schall- und biegeweiche Schallschutzplatten
kombiniert. Es sind umlaufend zwei
dämmfähigkeit des Türblattes über die Fuge Lippendichtungen aus EPDM- Gummi
zwischen Türblatt, Zarge oder Boden verloren (Ethylene Propylene Diene Mono-
mer) oder Silikon eingesetzt, eine im
geht (Schallbrücke). Hochwertige Falzdich- Türfalz die andere im Zargenfalz. In
tungen und automatisch absenkbare Boden- das Türblatt ist bodenseitig eine Lip-
pendichtung integriert, die sich über
dichtung kommen zum Einsatz. Ein Abstellen Abb. 3.5.40 Schallschutztür ~Rw 39dB
eine gewölbte Bodenschiene schiebt
(Fuge) des schwimmenden Estrichs im Bereich (Auflaufdichtung). Zusätzlich sind die
Fussbodenaufbauten der angrenzen-
der Bodendichtung erhöht den Schalldämm- den Räume unterhalb der Dichtung
wert der eingebauten Türkonstruktion da von einander entkoppelt.
der Trittschallübertrag von einem Raum in Schallschutztüren ~Rw 29dB
den angrenzenden Raum unterbrochen wird Das Gewicht des einschaligen Tür-
blattes ist durch eine schwere Ein-
(Abb. 3.5.40, Abb. 3.5.41). Der direkte Kon- lage erhöht. Im Zargenfalz ist eine um-
takt des Türrahmens zur Wandkonstruktion laufende Lippendichtung eingesetzt.
In das Türblatt ist bodenseitig eine Lip-
und der Schallübertrag über den Bereich zwi- pendichtung integriert die, auf eine
schen Türfutter und Mauerlaibung soll ver- Bodenschiene aufläuft. Die Fussbode-
naufbauten der angrenzenden Räume
meidenwerden. Bei einschaligen Türblättern sind unterhalb der Dichtung von ein-
sind die Schalldämmeigenschaften durch ein Abb. 3.5.41 Schallschutztür ~Rw 29dB ander entkoppelt.
hohes Gewicht beeinflussbar. Hingegen spielt
bei mehrschaligen Türblättern neben dem (VSG) verwendet werden (s. 03.4. Fassaden, DIN 4109 Schalldämmung von Türen
Schalenabstand die Konstruktion der Deck- Verglasungen). Bei rahmenlosen Konstruktio-
platten die entscheidende Rolle. Eine dünne, nen sind Bohrungen für Bänder und Beschläge Räume, die durch R´w Rw
eine Tür getrennt (dB) dB)
biegeweiche Deckplatte mit hohem Flächen- erforderlich. Rahmenlose Ganzglastüren sind werden
gewicht begünstigt die Schallabsorption. Der nur in ESG ausführbar. Gebräuchlich sind
Hohlraum zwischen den Platten ist mit einer Glasdicken von 8, 10 oder 12 mm. Ganz- Türen die von 27 32
ebenfalls biegeweichen Einlage gefüllt (Mine- glastüren werden als Systeme mit Glaswän- Treppenhäusern,
Hausfluren in Flure,
ralwolle, Weichfaserplatte). Das hohe Gewicht den und Oberlichtern kombiniert angeboten Dielen führen *
von Schallschutztüren kann einen Anschluss (Abb. 3.5.42). Türen die von Fluren 32 37
an den Türrahmen mit drei Bänder erfordern. unmittelbar in Über-
nachtungsräume
Krankenräume,
Einbruchhemmende Türen Operations- bzw.,
Behandlungsräume,
An Wohnungseingangstüren und Türen in Unterrichtsräume
Sicherheitsbereichen können Anforderungen führen **
bezüglich der Einbruchssicherheit gestellt Türen die von 37 42
werden (DIN V 18103). Die Türblätter werden Hausfluren Trep-
penhäuser Fluren
durch die Einlage aus Aluminium- oder Stahl- unmittelbar in Auf-
blechen verstärkt. Die Ausreissfestigkeit aller enthaltsräume von
Wohnungen führen
Beschlagsteile wird durch Aluminiumstabilisa- Sprechzimmer
toren gesichert. Untersuchungszim-
mer ***

Ganzglastüren * Geschosshäuser mit Wohnungen


Durch Ganzglastüren bleibt der Gesamtraum und Arbeitsräumen
** Beherbergungsstätten Kranke-
wahrnehmbar und die Aktivitäten beidseitig nanstalten, Sanatorien, Schulen
der Tür einsehbar. Sind die Gläser in einem Unterrichtsgebäude
***  Geschosshäuser mit Wohnungen
Rahmen gefaßt, kann Einscheiben-Sicher- und Arbeitsräumen, Krankensta-
heitsglas (ESG) oder Verbund-Sicherheitsglas Abb. 3.5.42 Ganzglas Türen, Omicron 2000; Nägele tionen, Sanatorien
22 05
06 EBB 3.6. Testfragen 8. Was wird als Ständer in Gipskarton-
wänden eingesetzt:
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso 1. Welche Funktion obliegt einer leichten a T-Walzprofile
Baukonstruktion und Baustoffkunde Trennwand nicht? b U-Walzprofile
04.3 Ausbau • Trennwände • Türen
a dämmen c Blechprofile, U-förmig gekantet
b Sichtschutz d Doppel-T-Träger
c tragen
d Schallschutz 9. Wie schliessen Sie eine leichte Trenn-
wand unter Vermeidung von Schallbrü-
2. Die Standsicherheit einer leichten cken an eine abgehängte Decke an?
Trennwand wird gesichert durch: a Trennwand mit dauerelastischem
a ein ausreichend dimensioniertes Dämmstreifen zur abgehängten
Streifenfundament Decke abstellen
b den Anschluss an angrenzende b Trennwand mittels Knaggen an die
Bauteile abgehängte Decke andichten
c die Vermeidung von Zugbelastungen c Trennwand durch abgehängte Decke
d ihr geringes Eigengewicht im Verhält- hindurch bis an die Rohdecke führen
niss zur Wandhöhe. d Trennwand mit dauerelastischem
Dämmstreifen zum Estrich abstellen
3. Das Gewicht von leichten Trockenbau
wänden auf Geschossdecken ist: 10. Ein gleitender Deckenanschluss von
a zu vernachlässigen, da es sich um Ständerwänden wird ausgeführt um:
leichte Wände handelt a den Brandwiderstand der Wand
b falls möglich, wirtschaftlich über zu erhöhen
kleine, leichte Unterzüge abzufangen b das Schalldämmmaß der Wand zu
und in die Primärkonstruktion abzu- erhöhen
leiten c zu Verhindern, dass Vertikallasten
c der Verkehrslast zuzuschlagen aus der Decke in die Wand eingeleitet
d bei übereinanderstehenden leichten werden
Trennwänden selbsttragend d das Schalldämmmaß der Wand abzu-
mindern
4. Welche Aussage bezüglich der Raster-
systeme ist richtig? 11. Wie ist die Beplankung von Trennwän-
a Das Bandraster ermöglicht eine ein- den aus Schallschutzgründen auszubil-
heitliche Elementgröße den?
b Das Achsraster ermöglicht eine ein- a schwere Beplankung biegesteif auf
heitliche Elementgröße Ständern befestigt
c Das Achsraster liegt auf dem Kons- b schwere Beplankung biegeweich frei
truktionsraster der Primärkons- schwingend auf Ständern befestigt
truktion, das Bandraster auf dem c leichte Beplankung biegesteif auf
Konstruktionsraster der Fassade Ständern befestigt
d Im Vorentwurf wird mit Hilfe des d zweilagige leichte Beplankung
Bandrasters entworfen
12. Welches bewertete Schalldämmmass
5. Die dünnste handelsübliche Gipskar- erreicht eine einschalige doppelt-
tonwand hat eine Dicke von? beplankte Gipskartonständerwand?
a 115 mm a bis 32 dB (A)
b 75 mm b bis 45 dB (A)
c 240 mm c bis 62 dB (A)
d 62,5 cm d bis 102 dB (A)

6. Eine doppelt beplankte Gipskarton- 13. Warum werden Innentrennwände


wand hat eine Dicke von mindestens: zweischalig ausgeführt?
a 50 mm a um den U-Wert zu erhöhen
b 75 mm b um das Schalldämmmaß der Innen-
c 100 mm wände zu erhöhen
d 125 mm c um die NKF der Wände zu erhöhen
d um die Tragfähigkeit der Innenwände
7. Welcher Wandaufbau hat eine Wand- zu erhöhen
dicke von 125 mm?
a doppeltes paralleles Ständerwerk; 14. Welches ist keine Aufgabe einer Tür-
50er C-Profile; einfach beplankt dichtung?
b Ständerwand; einfaches Ständerwerk; a geräuscharmes Schließen von Türen
100er C-Profile; einfach beplankt b Luft- und Schallabdichtung bei
c Ständerwand; einfaches Ständerwerk; geschlossenen Türen
100er C-Profile; doppelt beplankt c Dichtung gegen Feuchtigkeit
d Kalksandsteinwand; Sichtmauerwerk d Toleranzausgleich
15. Um wieviel darf das
bewertete Schalldämmaß R´w einer
22. Was versteht man unter einer DIN - links
Tür? EBB 05
06
23

Tür das bewertete Schalldämmaß der a eine Tür deren Bänder immer links TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso
Wand in die sie eingebaut ist unter- angebracht sind und die nach außen- Baukonstruktion und Baustoffkunde

schreiten? öffnet 04.3 Ausbau • Trennwände • Türen


a gar nicht b eine Tür für Linkshänder
b 5 dB c eine Tür deren Drehachse bei Blick-
c 10 dB richtung auf die Öffnungsfläche der
d 15 dB Tür links liegt
d eine Tür deren Drehachse bei Blick-
16. Was versteht man unter der Maulweite richtung auf die Schließfläche der
bei Umfassungszargen? Tür links liegt.
a Fertigbaumass der Wand, die die
Umfassungszarge umfassen soll 23. Welche Aussage trifft auf Sperrtüren
b lichtes Öffnungsmaß zwischen den zu?
Schenkeln der Zarge a Holzrahmen, Türblatteinlage und
c lichtes Durchgangsmaß zwischen der Deckplatten wirken als konstruktive
Zarge Einheit
d Rohbaumass der Türöffnung b der umlaufender Rahmen wirkt kons-
truktiv
17. Bei Türen beeinfußt die Anzahl der c die an den Ecken des umlaufend Tür-
Fälze in erster Linie: rahmens zusammenlaufenden Kant-
a das Tragverhalten zwischen Türblatt hölzer müssen biegesteif miteinander
und Türrahmen verbunden sein
b die Luftdichtigkeit zwischen Türblatt d sind einbruchsicher konstruierte Tür-
und Türrahmen und somit die Luft- blätter
schalldämmung
c das Material der Tür 24. Was stimmt nicht für Brandschutztü-
d die Schließgeräusche der Tür beim ren?
Zufallen a jede Brandschutztür ist auch eine
Rauchschutztür
18. Welches der folgenden Maße ist das b Brandschutztüren müssen mit selbst-
Nennmaß einer Türöffnung im Mauer- schließenden Türschließern ausgestat-
werksbau: tet sein
a 99  cm c unter Hitzeeinwirkung aufschäu-
b 100  cm mende Brandschutzleisten sind immer
c 101  cm in Türkante und Zargenfalz integriert
d 175  cm d die Ziffer der Feuerwiderstandklasse
einer Tür (T30) gibt Auskunft über die
19. Welches der folgenden Maße mindestens erforderliche Feuerwider-
ist das Baurichtmaß einer Türöffnung standsdauer (Minuten) der Tür
im Mauerwerksbau:
a 99  cm 25. Bei welcher Türrahmenausbildung ist
b 100  cm die Wandoberfläche in der Türlaibung
c 101  cm nicht umschlossen und muss seperat
d 176  cm geplant werden?
a Umfassungszarge
20. In der Werkplanung M1:50, wird unter b Futterrahmen
der Maßlinie folgendes Maß eingetra- c Blockrahmen
gen: d Zargenrahmen
a OK Rohboden bis UK eingebauter
Türrahmen 26. Welche Schwellendichtung bei Türen
b OK fertiger Fußboden bis UK Sturz im braucht einen Höhensprung im Boden-
Rohbau belag unterhalb der Tür?
c OK fertiger Fußboden bis UK Sturz im a Auflaufdichtung
Ausbau b Anschlagdichtung
d OK Rohboden bis UK Sturz im c Absenkdichtung
Rohbau d Absenkdichtung mit Estrichtrennung

21. Wie groß muss die 27. Welche Maßnahme hat keinen Einfluss
lichte Durchgangsbreite von barriere auf den Schalldämmwert einer Tür?
- freien Türen nach DIN 18025 mindes- a Erhöhung des Türblattgewichts durch
tens sein? einlegen einer Metallplatte
a 90  cm b Tür mit drei Bändern ausstatten
b 100  cm c Bodendichtung als Absenkdichtung
c 101  cm d direkter Kontakt des Türrahmens zur
d 80  cm Wandkonstruktion minimieren
24 05
06 EBB 3.7 Literaturhinweise
3.5.2 Frick, Knöll, Neumann, D., Weinbrenner, U.
Baukonstruktion Teil 2
[1]   Belz, W. (1999) Stuttgart 1998, S.499
TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso Zusammenhänge Bemerkungen zur Baukonstruktion und
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04.3 Ausbau • Trennwände • Türen Stuttgart 1998, S.498
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[6]  Frick, Knöll, Neumann, D., Weinbrenner, U. (1998) 3.5.9 Lenzen, T., München
Baukonstruktion Teil 2, (30. Aufl.)
Stuttgart: B.G. Teubner 3.5.10 EBB, Prof. Musso, F., München

[7] Hanser, A. (2003) 3.5.11-12 Schörghuber


Flexible Ausbauwände Spezialtüren Handbuch 2002
Detail 2003 (5), S.522-524 Ampfing 2002, S. 327

[8] Henn, W. (1969) 3.5.13 Schörghuber


Die Trennwand Spezialtüren Handbuch 2002
München: Callwey Ampfing 2002, S. 407 - 412

[9] Nutsch, W. (2000) 3.5.14-19 Frick, Knöll, Neumann, D., Weinbrenner, U.


Handbuch der Konstruktion, Innenausbau Baukonstruktion Teil 2
(vollständig neue Auflage) Stuttgart 1998, S.547-548, 570, 573
Stuttgart, München: Deutsche Verlagsanstalt GmbH
3.5.20-21 Schörghuber
[10] Schulz, P. (1980) Spezialtüren Handbuch 2002
Schallschutz,Wärmeschutz, Feuchteschutz,Brandschutz Ampfing 2002, S. 343, 344, 345, 360
im Innenausbau, (3. Aufl.)
Stuttgart: Deutsche Verlagsanstalt GmbH 3.5.22-23 EBB, Prof. Musso, F., München

3.5.24 Nutsch, W. (2000)


Handbuch der Konstruktion, Innenausbau
Stuttgart, München 2000, S.80-81
3.8 Bildnachweise
3.5.25 (Quelle unbekannt)
3.1.1 (Quelle unbekannt)
3.5.26 Frick, Knöll, Neumann, D., Weinbrenner, U.
3.2.1  (Quelle unbekannt, Projekt LMvdR, Crownhall) Baukonstruktion Teil 2
Stuttgart 1998, S.511
3.2.2 Bauwelt 1995 / 9, S.428
3.5.27 Schörghuber
3.2.3-6 EBB, Prof. Musso, F., München Spezialtüren Handbuch 2002
Ampfing 2002, S. 449
3.2.7 Lanz Architekten, München
3.5.28-30 Frick, Knöll, Neumann, D., Weinbrenner, U.
3.2.8 Fa. Bene, 2002 Baukonstruktion Teil 2
Stuttgart 1998, S.512-513
3.3.1 Achziger, J., Pfeifer, R.,
Ramcke, R.,Zilch, K.: 3.5.31 Schörghuber
Mauerwerksatlas Spezialtüren Handbuch 2002
München, 2001, S.131 Ampfing 2002, S. 490
Der Grosse Häfele 2005, S. 90496
3.3.2 EBB, Prof. Musso, F., München
3.5.32 Frick, Knöll, Neumann, D., Weinbrenner, U.
3.3.3 EBB, Prof. Musso, F., München Baukonstruktion Teil 2
Stuttgart 1998, S.534, S. 603
3.3.4 - 5 Elbel, K., München
3.5.33 Dorma,
3.3.6-7 (Quelle unbekannt) Türtechnik 2002
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- www.bauzentrale.com 3.3.8 EBB, Prof. Musso, F. München
- www.heinzebauoffice.de 3.5.34 Schörghuber
3.3.9 EBB, Prof. Musso, F., München Spezialtüren Handbuch 2002
- Firmen, Verbände: Ampfing 2002, S. 491
3.3.10-11 Elbel, K., München
Knauf 3.5.35 www.holzland.de
Rigips 3.3.12 EBB, Prof. Musso, F., München
KS*Kalksandstein 3.5.36-37 Forster, Profilsysteme in Stahl und Edelstahl
Poroton 3.3.13 (Quelle unbekannt) Planungs-, Einbau- und Wartungsanleitung
Solaris für Feuerschutzabschlüsse, S. 3, 4,
Saint-Gobain 3.4.1-5 EBB, Prof. Musso F., München
3.5.38 Frick, Knöll, Neumann, D. ,Weinbrenner, U.
Bene 3.4.6 (Quelle unbekannt) Baukonstruktion Teil 2
Lindner Stuttgart 1998, S.591
Glas Marte 3.4.7 Jean Nouvel, aus Glasbauatlas, München 1998, S.245
Geze 3.5.39 Dorma,
Bautec 3.4.8-11 EBB, Prof. Musso F., München Türtechnik 2002; www.dorma.de, S. 11

Hörmann 3.4.12 Fa. Lindner, Bild 202 3.5.40 Frick, Knöll, Neumann, D., Weinbrenner, U.
Schörghuber Baukonstruktion Teil 2
Dorma 3.5.1 Deplazes, A. (HRSG): Stuttgart 1998, S.534, S. 603
Forster Architektur Konstruieren
Häfele Basel 2005, S. 201 3.5.41 (Quelle unbekannt)
EBB 05
06
25

TUM EBB Univ. Prof. Florian Musso


Baukonstruktion und Baustoffkunde

04.3 Ausbau • Trennwände • Türen

Nur für Lehrzwecke ©

Verfasser:

TUM - Fakultät für Architektur


Lehrstuhl EBB
Arcisstr.21
80333 München

Univ. Prof. Florian Musso


Dipl. - Ing. Konstanze Elbel
Dipl. - Ing. Thomas Lenzen

Mitarbeit
Cand.- Arch. Monika Breig
Cand.- Arch. Bernhard Kurz

Stand: 11.2005

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