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3.

Erinnerung – aus der Tiefe in die Lüfte


Ich steckte es ein und durchstreifte in den nächsten Tagen
weiter die Landschaft um den großen See. Langsam begann
ich mit der Gegend vertraut zu werden. Ich hatte inzwischen
verschiedene schöne Plätze zum Übernachten gefunden,
nutzte jedoch eine kleine Höhle rasch als mein Hauptquartier.
Sie war gut hinter einem riesigen Felsen versteckt. Da sie etwas
höher lag, konnte man die Landschaft von oben dennoch gut
überblicken, ohne rasch gesehen zu werden. In der Höhle
konnte ich auch Vorräte lagern und meinen Schlafplatz mit
Stroh und Moos sehr bequem einrichten. Oft saß ich
nachmittags oder abends am Feuer vor der Höhle und ließ
den Blick über den See schweifen. Ich hatte mir aus einem
Stück Olivenholz eine Flöte geschnitzt und spielte
gedankenversunken zu dem Knistern des brennenden Holzes.
Die Flöte und das „Alphö-Messer“ – ich nannte es so in
Anlehnung an das Vogelwesen, welches ich „Alphönax“
getauft hatte – wurden wertvolle Begleiter für mich. Das
Messer lag gut in der Hand, war scharf und schnitt alles
mühelos, ohne stumpf zu werden. Gleichzeitig strich ich
gerne über die braune wulstige Fläche, die in meinen Fingern
zu leben schien. Ich trug beides immer bei mir und fühlte
mich wohl, wenn ich die Flöte, meine zweite Seele, an meiner
Haut spürte, während ich durch die Landschaft wanderte.
Ich erinnerte mich an die Anfangszeit in diesem Tal, in der
für mich neuen Landschaft, die mich zunächst an „das Ende
der

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