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Ökologie Fragenkatalog

Schumacher

I Standort und Organismenverbreitung

01: Welche primären Standortfaktoren werden in der Pflanzenökologie


unterschieden?

- Wasser
- Licht
- Temperatur
- Chemische
- Mechanische

02: Nennen sie die vier sekundären Faktorenkomplexe.

- Klimatische
- Orographische ( Relief, Erdoberfläche, Neigung )
- Edaphische ( Boden )
- Biotische

03: Was versteht man unter dem „Gesetz der relativen Standortkonstanz“ (mit
Beispiel)?

- Die Ungunst eines Standortfaktors kann zum Teil durch einen anderen Faktor
kompensiert werden.
- Wechsel an kühlere / Wärmere Standorte -> Biotopwechsel
- Wechsel an dunklere / hellere Standorte -> Expositionswechsel

04: Unterstreichen sie die Ausgangsgesteine, auf denen sich basenreiche Böden
entwickeln!

Granit – Kalkstein – Löss – Buntsandstein – Grauwacke – Basalt

05: Nennen sie drei charakteristische Pflanzenarten Bodensaurer Standorte!

- Besenginster
- Heidekraut
- Heidelbeere
- Roter Fingerhut

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06: Definieren Sie „Symbiose“ und nennen Sie drei Beispiele aus dem Pflanzenreich!

- Bei einer Symbiose gehen zwei Individuen unterschiedlicher Organismengruppen eine


Partnerschaft ein, aus der beide einen Nutzen ziehen.
- Bäume und Mykorrhizapilze
o Rotbuche (z.B. mit Steinpilz)
- Orchideen und Mykorrhizapilze
o Stattliches Knabenkraut
o Große Händelwurz
- Leguminosen und Knöllchenbakterien
o Wiesen-Platterbse
o Vogel Wicke
o Saat-Wicke
- Algen und Pilze
o Flechten

07: Was versteht man unter a) Holoparasiten und b) Hemiparasiten? Nennen Sie
jeweils ein Beispiel aus der Pflanzenwelt!

a) Hemiparasiten sind Halbschmarotzer, besitzen Chlorophyll und können somit


Photosyntese betreiben, zapfen das Xylem an, reduzierte Wurzeln. Bsp: Mistel –
Pappel.
b) Holoparasiten sind Vollschmarotzer, mussen normalerweise Phloem anzapfen ( org.
Verbindungen ) Bsp. Sommerwurz – Thymian.

08: Welche der folgenden Pflanzenarten zeichnen sich durch spezifische


Mechanismen der Anlockung von Insekten aus?

Schlüsselblume – Läusekraut – Aronstab – Lupine – Fliegenragwurz – Löwenzahn


Anmerkung: alle Ragwurz Arten

09: Welche Eigenschaften müssen „erfolgreiche“ Ackerunkräuter besitzen?

- kurze Lebenszeit ( Sommer- und Winteranuelle )


- hohes Regenerationsvermögen
- schnelles Wachstum
- hohe Samenproduktion
- lange keimfähige Samen ( grosse Diasporenbank )

10: Die meisten Ackerunkräuter sind annuell ( einjährig ). Nennen Sie zwei Beispiele
für ausdauernde Ackerunkräuter.

- Ackergänsedistel
- Ackerkratzdistel
- Ackerweide
- Quecke
- Landwasserknöterich

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11: Welches sind die beiden wichtigsten Faktoren für die Ausbildung von
a) Halmfrucht-Unkrautgesellschaften und
b) Hackfrucht – Unkrautgesellschaften?

a) früher Beginn der Vegetation


b) später Beginn der Vegetation im Frühjahr

12: Welche Anpassungserscheinungen lassen sich feststellen


a) bei Wiesenarten und
b) bei Weidearten

a) Anpassung des Lebenszyklus an Schnittzeitpunkt, ausdauernde Arten


b) Trittverträglichkeit, Rosetten, Rhizome, Schutzmechanismen gegen Fraß ( Dornen,
Gift )

13: Nennen Sie insgesamt sechs unterschiedliche Typen von Wiesen und Weiden
( standortbedingt / nutzungsbedingt )

- Waldweide
- Standweide ( Streuwiese )
- Feuchtwiese
- Futterwiesen ( Mehrschnittwiesen )
- Mähweide ( Weide + Schnitte )
- Umtriebsweide ( Koppelweide )

14: Nennen Sie 4 Extremstandorte Mittel- und Westeuropas

- Standorte mit erhöhter Salzkonzentration ( Halophyten )


- Hochmoore, sehr schwer, wenig Nährstoffzufuhr ( Ombrophyten )
- Erhöhte Schwermetallkonzentration ( Metallophyten )
- Dünen
- Berge und Gebirge ab bestimmten Höhenmetern über NN
- Niedermoor
- Trockenstandorte

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II Naturschutz und Landwirtschaft

15: Welches sind die drei Hauptziele des Naturschutzes ( mit kurzer Erläuterung )

Naturschutz dient der Erhaltung und Förderung von


- abiotische Ressourcen
o Lebensgrundlagen wie Schutz von Wasser, Boden, Grundwasser –
Oberflächenwasser und Luft als Teilbereiche der Kreisläufe
- Biotische Ressourcen
o Wildlebende Pflanzen, Tiere und ihre Lebensgemeinschaften sowie
Lebensräume ( Arten und Biotopschutz )
- Ästhetische Ressorcen
o Landschaft und Landschaftsteile in ihrer Schönheit, Vielfalt und Eigenart
sichern

16: Nennen Sie die Hauptziele der Landwirtschaft!

- Erzeugung pflanzlicher und tierischer Nahrungsmittel bei hohen Erträgen, hoher


Qualität, nach ökonomischen Gesichtspunkten bei erhaltung der Bodenfruchtbarkeit.
- Erhaltung der Landschaft, pflege der bäuerlichen Kulturlandschaft

17: Geben Sie zwei Beispiele für Nutzungsformen folgender


Landwirtschaftsepochen:
a) prähistorische Landwirtschaft
b) „mittelalterliche Landwirtschaft ( bis ca. 1800 )
c) Vorindustrielle Landwirtschaft ( ca. 1800 bis 1950 )

a) prähistorische Feldgraswirtschaft und Brachweide


b) Dreifelderwirtschaft mit Brache und ewiger Roggenanbau und Plaggenwirtschaft
c) Verbesserte Dreifelderwirtschaft mit Hackfruchtanbau, Aufgabe von Sonderkulturen,
Trockenlegung von Sümpfen und Mooren und Intensivwirtschaft

18: Nennen Sie mindestens vier Charakteristika hochintensiver, teilweise


industrieller Formen ( ab ca. 1970 bis 1995 ) der Landwirtschaft!

- Intensivierung der N-Düngung


- Vergrößerung der Ackerschläge
- Intensive Bodenbearbeitung durch Maschineneinsatz
- Einsatz von Pflanzenschutzmitteln
- Massentierhaltung
- Erhöhung der Nutzungsfrequenz
- Flurbereinigung
- Neue Anbau und Erntemethoden

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19: Welche Auswirkungen hochintensiver Landwirtschaft auf Natur und Landschaft
waren/sind festzustellen?

- Reduzierung der Artenvielfalt durch


o direkte Einwirkung auf Biotope ( Beseitigung von Hecken, Feldgehölzen,
Weihern, Tümpeln usw.
o indirekte Einwirkung auf die Biotope durch Melioration (Standortnivellierung)
und Düngung
o direkte Einwirkung auf die einzelnen Arten, insbesondere durch Herbizide und
Insektizide
- „reine“ Produktionslandschaften
- Verlust wertvoller, gewachsener Kulturlandschaften
- Auswirkungen auf Gewässer und Grundwasser
- Auswirkungen auf den Boden und Luft
- Verschwendung von Ressourcen
- Abkopplung der Kreisläufe

20: Welche Begründungen für den Natur- und Landschaftsschutz lassen sich
anführen?

- Ästhetische, abiotische, biotische


- Erhaltung der Biodiversität
- Ökologische, ökonomische, ethische und kulturelle Gründe
- Erholungsraum für den Menschen

21: Wie lassen sich die unterschiedlichen Ziele von Landwirtschaft und Naturschutz
landschaftsbezogen darstellen?

- Naturschutz
o Erhaltung der regional typischen Ökosysteme
o Schutz der Ressourcen
- Landwirtschaft
o Schutz abiotischer Ressourcen
o Ziele…

22: Was versteht man unter


a) integrativen Naturschutzkonzepten und
b) segretativen Naturschutzkonzepten?

a) Naturschutz und Landwirtschaft auf einer Fläche


b) Naturschutz und Landwirtschaft räumlich voneinander getrennt, evt. durch
Pufferzonen abgeschirmt / Naturschutzflächen

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23: Geben Sie je zwei Beispiele für ökologisch relevante Leistungen der
Landwirtschaft im
a) abiotischen Ressourcenschutz und
b) biotischen Ressourcenschutz!

a)
- Erzeugung von Energie aus Biomasse
- Verhinderung der Erosion durch Zwischenfruchtanbau, Untersaaten oder pfluglose
Anbauverfahren
b)
- Anlage und pflege von Hecken
- Extensivierung einer Acker- oder Grünlandfläche zur Förderung der Artenvielfalt

24: Welche ökologisch relevanten Leistungen der Landwirtschaft halten sie für
honorierungsbedürftig?

- Vor allem den biotischen Ressourcenschutz wie


o Anlage von Hecken
o Extensivierung von Flächen
o Brachflächen
- Zudem den ästhetischen.
- Zweitrangig den abiotischen Ressourcenschutz
o Bioenergie
o Windkraft
o Wasserkraft
o Fotovoltaik

25: Begründen Sie ihre Antwort zu Frage 24 stichwortartig!

- Hohe Ertragseinbußen durch Extensivierung


- Pflege von Hecken kostet viel Zeit und Geld
- Fördermassnahmen im abiotischen Ressourcenschutz um die Wettbewerbsfähigkeit zu
erhalten, jedoch ist dieses auch mit enormen Kosten für die Volkswirtschaft
verbunden, wie Energiepreise u.ä. Zudem kommt die Förderung nur einzelnen
Betreibern zu Gute.

26: Was versteht man unter der Ergebnisorientierten Honorierung dieser


Leistungen?

- Vergütet wird neben einer Basisvergütung nach dem Zielerreichungsgrad, nicht


einheitlich, unabhänig vom Erfolg einer Massnahme.
- Darum bedarf es klarer Vorgaben von Wissenschaft und Politik
- Stichprobenartige Kontrollen

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27: Welche primären Ziele verfolgen
a) die Agrarumweltprogramme und
b) die Vertragsnaturschutzprogramme?

a) Betriebs(zweig) – bezogene Förderangebote:


- Extensivierung im Ackerbau und bei Dauerkulturen
- Anlage von Ackerrandstreifen
- Grünlandextensivierung
- Ökologischer Landbau
- Festmistwirtschaft
b) Einzelfallbezogene Förderangebote
- Aufbau eines landesweiten und regionalen Biotopverbandes
- Alle für den Naturschutz wichtigen Flächen sind förderfähig

28: Geben Sie jeweils drei Beispiele für die unter 27a und 27b genannten
Programme!

- Extensivierung im Ackerbau und Anlage von Ackerrandstreifen


- Extensivierung von Grünland
- Festmistwirtschaft
- Umwandlung von Acker in Grünland
- Biotopanlage und Pflege
- Grünlandextensivierung
Nutzung Naturschutz
keine Nutzung oder strenge in der Regel keine
Schutzziel Schutzgebiete: oft Gestaltungsmaßnahmen
ausgerichtet Nutzung naturnahe notwendig
sehr hohe Ökosysteme
extensive Nutzung Schutzgebiete vornehmlich Pflege,
bzw. eingeschränkte unterschiedlicher z.T. Regenerierung
Nutzung hohe Kategorien
halbintensive Schutzgebiete Regenerierung, auch
Nutzung z.B. öko. unterschiedlicher Pflege;
Landbau Kategorien oder Strukturanreicheung,
entsprechen punktuell
Bewirtschaftungs- Neugestaltung
mittlere auflagen
intensive aber begleitende Strukturanreicherung in
umweltschonende & geringe bis keine Naturschutz- der ausgeräumten
standortgerechte Bedeutung für Arten maßnahmen in Agrarlandschaft
Nutzung & Biotopschutz (i.d.r. bzw. zwischen
abiot. Agrarökosysteme
Ressourcenschutz n
gewährleistet

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