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Ein Service von Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung

Schnabbeldiplapp. Ein wasserscheues


Bilderbuch
Eine Geschichte geschrieben und illustriert von Günther Jakobs, erschienen
im Carlsen Verlag.
Klarer Himmel, pralle Sonne: perfektes Badewetter. Platsch! Henry Schwan

springt mit Anlauf in den See.

„Brrrr", er schüttelt sich, „kälter als ich gedacht habe … aber erfrischend!

Nanu? Wer ist das denn?“

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Dort drüben am anderen Seeufer sitzt bedröppelt eine einsame Ente. Henry

paddelt hinüber und ruft ihr schon von weitem zu: „Was ist los mit dir, Ente?

Willst du gar nicht schwimmen? Das ist super erfrischend hier.“

„Nein danke! Ich möchte nicht.“

„Wieso nicht?“

„Ich trau mich nicht“, sagt die Ente zögerlich, „ich trau mich nicht ins Wasser.“

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Henry ist entsetzt: „Wie bitte???“

„Schnabbeldiplapp, das kann doch gar nicht sein. Du bist doch eine Ente, ein

schnabeliger Kurzhals. Ihr Entlein seid doch allesamt super Schwimmer!“

„Ich aber nicht. Ich mag kein Wasser“, entgegnet die Ente trotzig.

Da muss Henry stutzen: „Na, das wollen wir doch erst mal sehen! Komm

einfach mit mir mit! Wir beide kriegen das schon noch hin. Wie heißt du

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Kurzhals eigentlich?“

„Emil", antwortet die Ente, „und du, du Langhals?“

„Henry.“

Beide watscheln los, und zwar dahin, wo man normalerweise Schwimmen

lernt: ins städtische Hallenbad.

„Zu Fuß ist es zu weit“, Henry deutet auf ein parkendes Auto und öffnet die

Tür, „wir fahren lieber.“

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Sie sind da. „Zweimal Schwimmbad, bitte“, sagt Henry an der Kasse.

Dann watscheln sie durch die Eingangsschranke zu den Umkleidekabinen.

„Hier, Emil, die brauchst du noch.“ Henry drückt Emil ein Handtuch und eine

Schwimmbrille in die Hand.

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„Aber ich weiß ja noch gar nicht, ob ich überhaupt ins Wasser gehe“,

entgegnet Emil.

„Ach, Schnabbeldiplapp, natürlich gehst du!“ Und Henry verschwindet in der

Umkleidekabine.

Sie treffen sich am Beckenrand wieder. Und da ist auch schon das

Nichtschwimmerbecken. Das Wasser hier ist schön warm und gar nicht tief.

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Um das Becken herum liegen alle möglichen Schwimm-Hilfsmittel bereit:

Schwimmflügel, Schwimmreifen, Bälle und sogar ein Schwimmbrett.

Emil weiß damit nicht viel anzufangen.

„Schnabbeldiplapp, du kannst dich auch erst mal nur am Rand festhalten",

versucht Henry ihn zu überzeugen, „so zum Beispiel. Bist du so weit?“

Doch Emil ist noch lange nicht so weit.

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„Oje, ich hab meine Brille vergessen“, ruft Emil und trippelt eilig zur

Umkleidekabine und zurück.

„Nanu, wo ist denn jetzt mein Handtuch hin?“ Und noch einmal, Kabine und

zurück.

„Jetzt muss ich aber wirklich erst mal dringend aufs Klo.“ Also: Klo und

zurück.

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Langsam verfinstert sich Henrys Gesicht. Da setzt Emil erneut an: „Ach, wo ist

denn mein …“

„Schnabbeldiplapp", unterbricht Henry, „jetzt ist es aber genug! Es geht ins

Wasser! Und zwar sofort!"

Da bekommt Emil Panik: „Neeeeeein! Ich will aber nicht!!! Buhuuuh!"

Damit hat Henry nicht gerechnet. Jetzt muss er ihn auch noch trösten!

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„Nun beruhig dich doch“, er legt Emil seinen Flügel über die Schulter, „guck

mal, es ist doch ganz leicht. Und ich zeig dir vorher alles genau. Ich mach es

vor, und du machst es nach. Gaaanz einfach.“

Henry klettert aufs Sprungbrett.

„Guck mal hier! Guck mal da! Und guck mal, was ich jetzt mache! Und das

hier! Super, oder? Und jetzt: Toll, was? Schau mal, ganz ohne Flügel! Nur mit

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einem Bein!“

„Und jetzt probieren wir's zusammen!"

„Komm, ich habe eine gute Idee: Du kletterst auf meine Schulter und wir

gehen gemeinsam rein!“, schlägt Henry vor, „so bleibst du ja dann trocken.“

Emil zögert: „Na, na, na gut …“, und nickt.

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„So, siehst du? Ist doch ganz einfach!“ Vorsichtig schwimmt Henry im

Wasser, und Emil sitzt oben auf seiner Schulter.

Ihm fängt es langsam an Spaß zu machen. Ja, er wird übermütig und wackelt

hin und her. Henry gefällt das gar nicht: „Nicht so doll! Oh nein, ich kann mich

nicht mehr halten!“

Henry torkelt … torkelt weiter … kippt und … „Aaaah …" SWUSCH! Sie platschen

beide ins Wasser.

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Sie tauchen wieder auf. Aber Emil heult und schimpft: „Buhuuuh, du hast mich

angelogen! Du hast gesagt, ich werde nicht nass, bähää."

„Tut mir leid. Ich hab das doch nicht so geplant. Ich bin ja nur umgekippt, weil

du so gewackelt hast! … und du … aber … aber du, du schwimmst ja?! Und es

klappt fantastisch, Schnabbeldiplapp!“

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Ja wirklich: Emil Ente schwimmt ganz alleine, heult und schnieft noch dabei

und schaut auf … schwimmt weiter … und … freut sich!

„Ich kann's alleeeine!"

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„Was gibt es Tolleres, als im Wasser zu baden? Findest du nicht auch?“, ruft

Henry.

Emil taucht unter und blubbert: „Baff ifft abfolut fuper!"

Den ganzen Tag verbringen sie im Schwimmbad.

Und wieder heult Emil: „Buhuuuh!" Aber diesmal aus einem ganz anderen

Grund: „Ich will noch nicht raus! Ich will noch nicht raus! Ich will noch nicht

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raus!"

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Schnabbeldiplapp. Ein wasserscheues Bilderbuch


Autor: Günther Jakobs
Illustration: Günther Jakobs
Verlag: Carlsen
Alterseinstufung: ab 5 Jahren
ISBN: 978-3-551515087

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