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Ein Standard-Nachschlagewerk

der theoretischen und dtv-Lexikon


angewandtenPhysik: Definitionen
und Erlauterungen von Begriffen,
Gesetzen und Vorgadngen, ein
der Physik
umfassenderUberblick iiber den
gegenwéartigen Stand der
Forschung und Entwicklung.

Rund 12000 Stichwé6rter mit


Literaturangaben,
1700 Zeichnungen und 200Fotos.

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DM 7.80 ®

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Deutscher
780
Band2
C-El
Taschenbuch
Verlag
BR
Lizenzausgabe der véllig neubearbeiteten und erweiterten 3. Auf-
lage des »Lexikon der Physik: in 3 Banden,hrsg. von Hermann Cc
Franke, Franckh’sche Verlagshandlung, W.Keller & Co., Stutt-
gart 1969 4 1. Kurzzeichen fiir den Vorsatz det, betriigt er immer noch 2400-
Zeni 10 cm*. Aus diesem Grunde be-
Das Verzeichnis der Mitarbeiter und Bemerkungen zur Benutzung 2. bedeutet *Kubik und ist in Deutsch- niitzt man Cd (neben Bor) im Reak-
land in folgenden Zusammensetzun- tor als Material fir Regelstiibe. In
des Lexikons sind in Band1 zu finden. gen gesetzlich zulassig: der experimentellen Kernphysik ist
Cd als Material zur Abschirmung der
mm (Kubikmillimeter) statt mm*
ccm (Kubikzentimeter) statt cm* thermischen Neutronen_ wichtig (s.
edm (Kubikdezimeter) statt dm*. Cadmium-Verhiiltnis). [7]
Cadmium-Element, s. Weston-Ele-
Von Technik und Wissenschaft wer- ment.
dennicht diese, sondern bevorzugtdie Cadmium-Grenze. Mit G.ist der-
rechts stehenden Einheitenzeichen jenige Energiewert ger int, der die
verwendet, weil sie international ver- starke Neutronenabsorption des Cad-
stiindlich sind. miums nach oben begrenzt. Der Zah-
3. Kurzzeichenfiir die Einheit (neues) lenwert liegt etwa bei 0,49 eV, wo
Curi rai nur noch 100 barn betriigt. Eine
4. Abk.fiir die Bezeichnungcycle. genauere Definition ist nur durch Be-
5. (hochgesetzt) Kurzzeichen fir die zug auf einen gegebenen Versuchs-
Einheit Neuminute oder Zentigon. aufbau méglich. Hierfiir soll die
U3) Zahirate eines Detektors unveriin-
, 1. Kurzzeichen fiir die Einheit dert bleiben, wenn die den Detektor
Coulomb; umgebende Cadmium-Hiille durch
2. Kurzzeichen fiir die Einheit (altes) einefiktive Hiille ersetzt wird, die fir
Curi Neutronen mit einer Energie unter-
3. Kurzzeichen fiir Celsius. [13] halb der Cadmium-Schwellenenergic
€p, Cv spezifische *Wiirmekapazitit (C.-G.) undurchliis undfiir Neutro-
bei konstantem Druck bzw. Volumen, fen mit einer inergie oberhalb dieses
i} Wertes durchlissig ist (effektive Cad
Cp, atomare bzw. molare Wiirmeka- mium-Schwellenenergie
der Apparatur). [7]
oder C.-G.
pazitiit bei konstantem Druck (friihe- ‘Cadmium-Verhiiltnis. Wenn man cine
re Bezeichnung Atomwiirme_ bzw. Substanz mit Neutronen irgendeines
Molwiirme bei konstantem Druck). Energiespektrums geniigend lange
1] bestrahit, so ergibt sich die Sitti-
Cc jomare bzw. molare Wiirmeka- gungsaktivitiit. Bedeckt man dieselbe
Pi it bei konstantem Volumen (f
here Bezeichnung Atomwirme bzw. Probe Blech,
mit einem diinnen Cadmium:
dann gelangen von den insge
Molwiirmebei konstantem Volumen). samt auftreffenden Neutronen
19] nur die
mit einer Energie oberhalb der Cd-
Ca, svw. Cauchy-Zahl, s. Kennzah- Resonanzstellen (Cadmium-Grenze)
len. [11] aufdie bes hite Substanz. Die Sit
Cadmium ist cin Metall. Chemisches tigungsakt it Aca der Substanz Z
Symbol«Cd. In der Natur kommen wird daher im allgemeinen eine an-
acht stabile Isotope mit den Massen- dere s Das Cd-Verhiltnis A/Aca
zahlen 106, 108, 110, 111, 112, 113, gibt bei bekanntem FluB ein Maéfiir
114 und 116 vor. Das kernphysika- ie Aktivierbarkeit von Z durch *C-
Juni 1970 lisch wichtigste ist "Cd (Hiufigkeit Neutronen oder — bei bekannter Ak-
Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, 12,3%), das im Bereich von 0bi 0,49 tivierbarkeit — das Verhiiltnis des 1o-
Miinchen eV cinen Absorptionsquerschnitt ge- talen Neutronenflusses zu dem Neu-
©1969 Franckh’sche, Verlagshandlung, W.Keller & Co., Stuttgart geniiber Neutronen von d« 100- tronenflu8 oberhalb der Cd-Grenze.
10**cm* hat. Fir thermische Neu. So bedeutet z. B. ein groBes Cd-Ver-
Umschlaggestaltung: Celestino Piatti tronen (W 1/4 eV) betriigt der hiltnis an ciner Stelle im Reaktor,
Gesamtherstellung: C. H. Beck’sche Buchdruckerei, thermische Wirkungsquerschnitt die- daB dort der Anteil der thermischen
Nérdlingen ses Isotops 19500 - 10° cm®. Umge- Neutronen (genauer der C-Neutro-
ech t auf das natiirliche Isotopen- nen) am GesamtfluB groB ist. Bei
Printed in Germany « 1spn 3-423-03042-9 gemisch, das man praktisch verwen- festgehaltenem Neutronenspektrum
5
‘Caesium-Kathode Candela
hiingt das Cd-Verhiiltnis von der Phase tiber der Temperatur auf und nen, Sie blieb nicht die einzige ruhen- det werden (s. Korn photographi-
Substanz Z ab, und zwar speziell vom erhilt_parabelihnliche Kurven. Die de interstellare Linie, wird aber ihrer scher Schichten). [21]
Gang des Aktivierungsquerschnitts Mittelwerte zwischen beiden Werten historischen Bedeutung wegen am Calorimeter, s. Kalorimeter.
mit der Energie. [7] fiir gleiche Temperaturen liegen na- meisten genannt. Zudemist die C.-L. Calutron, eine magnetische Trenn-
Caesium-Kathode, _meistverwendete hezu auf einer Geraden, deren Schnitt- durch einen *Auswahleffekt bei hei- anlagefiir Isotope nach dem Prinzip
Kathodein Alkali-*Photozellen. Eine punkt mit der kritischen Isotherme Ben O- und B-Sternenleicht zu be- des *Massenspektrographen, die 1941
Cs-Schichtwird fiber einer Ag-Oxyd- die kritische Dichte ergibt. S. a. Lé- obachten, da deren Spektren allen- von Lawrence durch Umbau eines
schicht auf eine Silberunterlage auf- sungstemperatur. falls Spuren eigener C.-L. enthalten. Zyklotrons (daher der Name, zusam-
gedampft. Zur Formierung wird die Lit, d’Ans und ax: Taschenbuch fiir Lrr. Becker, W.: Materie im interstel- mengezogen aus California’ Univer-
Zelle in einem Ofen aufgeheizt. Da- Chem. und Phys. Bd. 3. Aull, Berlin- Jaren Raum. Leipzig 1938. (5) sity Cyclotron) zur Abtrennung des
bei wird das Silberoxyd reduziert und Heidelberg 1967. [9] *Atomsprengstofis °U aus dem na-
eine diinne Caesiumoxydschicht ge- cal, Kurzzeichen fiir die Binheit Ka- Calciumparallaxe, Methode zur Ab- tiirlichen Uran konstruiert’ wurde.
bildet, in der atomares Cs und Ag lorie. [13] schitzung von Fixsternentfernungen Zuniichst_konnte damit pro. Stunde
cingelagert ist. [25] Cal, nicht mehriibliches, den Regeln an HandderStirke der interstellaren 1/1000 mg reines **U gewonnen wer-
Caesium-Zelle, *Photozelle mit *Ca fiir die Schreibweise von Einheiten *Calcium-Linien in deren Spektren. den. In den darauffolgenden Jahren
siumkathode. Die C.-Z. widersprechendes Kurzzeichen fiir die Besonders bei Sternen der *Spektral- wurde die Abtrennung in den Clin-
findlichste der Alkali-Photozellen. Sie kalorische Energiccinheit groBe Ka- Klassen O und lassen sich die in- ton Engeneer Works in Oak
hatihre maximale Empfindlichkeit im lorie oder Kilogrammkalorie. Jetzt terstellaren Calcium-Linien deutlich USA, mittels zahlreicher C. im gro-
Ultrarot. Bei den Vakuumzellen stellt sagt man Kilokalorie, Kurzzeichen isolieren, da die Sternspektren selbst Gen betrieben.[1]
sich bei wachsender Anodenspannung kcal; 1 kcal = 10° cal. [13] fast keine Calcium-Linien aufweisen. Camera ludica. Uber cine Spiegel-
bald ein Sittigungsstrom ein. Hierbei Caleium-Alter, —_Altersbestimmung Bei Annahme weitestgehend homoge- (Prismen-)Kombination wird der Ge-
ibt Kathode einen dem einfal- von Kalium-Mineralien auf Grund ner Verteilung des interstellaren Ga- genstand in die Zeichenebene abge-
lenden Lichtstrom __proportionalen des Gehalts an Calcium (Ca). Das ses kann also die Intensitit der inter- bildet, so daB die Konturen des Ge-
Strom ab. Durch Fiillen der Zelle natiirliche Kalium hat die Isotope stellaren Linien als MaBfiir die Ent- genstands leicht nachgezogen werden
mit einem Edelgas kann die Empfin *K (93,1%), °K (0,012%), “1K (6,9%). fernung des Sternes benutzt werden. kénnen. Das Prinzip der C. 1. ist
lichkeit gesteigert werden, da in die- Von diesen sind K und “"K stabil, [5] heute noch bei mikroskopischen Zei-
ser Zelle durch StoBionisation neue wiihrend °K durch -Zerfall in #°Ca Californium, das sechste *Trans- chenapparaten (-okularen) in Anwen-
Ladungstriiger gebildet werden. Die iibergeht (Halbwertszeit 1,3 10° a). uran, mit der Ordnungszaht 98; che- dung. [17]
Strom-Spannungskennlinie einer sol- Der *K-Gehalt war also bei Abla- misches Symbol Cf. Das Isotop 244 Camera obscura oder Lochkamera,
chen gasgefiillten C.-Z. zeigt jedoch gerung des K-Minerals gréBer als wurde 1950 von Seaborg undMit Dunkelraum wie bei photographi.
keine Siittigungserscheinungen mehr. heute, und zwar um so yréBer, je beitern in Berkeley in Kalifornien schen Kumeras mit ciner Offnung, die
Der Anodenstrom wichst mit steigen- weiter die Ablagerungzuriickliegt. Da (daher der Name) durch Beschu8 von mit oder ohne Linse das Bild’ der
der Spannungstetig an. Bei zu hoher man aus der Kristallstruktur schlie~ Cm mit energiereichen a-Teilchen AuBenwelt ohnestérendes Nebenlicht
Anodenspannung setzt eine (von der Ben kann, daB bei der Ablagerung erhalten. ist ein «-Strahler von 25 entwirft.[21]
Beleuchtung unabhingige) selbsttiitige kein Ca beigemischt war, ergibt der min Halbwertszeit, Inzwischen sind Camouflage, s. Tarnung.
Entladung ein, wodurch die Zelle be- beobachtete Gehalt an “Ca die Zahl noch 12 weitere ‘Isotope zwischen can, svw. *Hiilse.[7]
schiidigt werden kann. [25] derseit Ablagerungzerfallenen “K- 28Cf und “Cf aufgefunden worden. Candela’ (Betonung auf der zweiten
Cagniard de la Tour, Charles Baron. Kerneundiiber die bekannte Halb- Das langlebigste unter ihnen ist das Silbe), Kurzzeichen cd, photometri-
Franz. Physiker. Geb. 31.5. 1777 in wertszeit die inzwischen verstrichene 2Cf, ein «-Strahler von rund 800 a sche Einheit fiir die Lichtstirke.
Paris, gest. 5.7. 1859 ebd. War zu- Zeitdauer. (7] Halbwertszeit, Besonders interessant Definition: Ein schwarzer Kérper der
erst Ingenicur-Geograph, wurde dann Calcium-Linie, 1904 fiel Hartmann ist das *Cf, das schwerste der bis Temperatur des erstarrenden Platins
Attaché des Staatsrates und des Mi- bei der Untersuchung des spektrosko- jetzt erhaltenen Cf-Isotope, das ohne hat je Quadratzentimeter cbener
nisteriums des Innern. Von 1851 an pischen *Doppelsternes 6 Orionis auf, nachweisbare o-Strahlung ‘mit einer Oberfiiiche senkrecht zur Oberfliiche
war C. Mitglied der Akademie der daB die K-Linie des Calciums die Halbwertszeit von 56d durch spon- cine Lichtstirke von 60 Candela.
Wissenschaften in Paris. Hauptarbei- durch die Bahnbewegung der Ko: tane *Spaltung zerfillt. (1] Der Name C. wurde 1948 von der 9.
ten auf dem Gebiet der Akustik. Ihm ponenten hervorgerufenen period Lir,s. Transurane. Generalkonferenzfiir MaBe und Ge-
gelang es als erstem, mit der von ihm schen Verschiebungen nicht mitmacht. Callier-Effekt. Schwiirzung ein wichte fiir die am 1. Januar 1948 i
konstruierten »Sirenee (ein Lochrad Er nannte die Linie »ruhende C.-L.« und derselben photographischen ternational — in Deutschland berei
mit Zihlvorrichtung) die Schwin- und deutete sie dahingehend, daB sie Schicht hat verschiedene Werte, je am 1. Juli 1942 — in Kraft gesetzte
gungszahleines Tones-direkt zu mes- nicht in der Atmosphire der bewee- nachdem, ob diese von parallelem Einheit »Neue Kerze«, Kurzzeichen
sen. Er hat als erster Kohlendioxyd ten Sterne, sondern im interstellaren oder diffusem Licht durchstrahlt wird. NK,eingefiihrt. Es ist also 1 Candela
verfliissigt. [43] Raum entstehe, der demnach von Diese Tatsache wird als C.-E. be- = 1 Neue Kerze.
Cailletet-Mathiassche Regel. Die feinstverteiltem Calciumgas durch- zeichnet. Fiir paralleles Licht ist die Diese Namensiinderung beseitigt die
Dichten desgesittigten Dampfes und setzt sein miiBte. Diese Beobachtung Schwirzung gréBer. Das Verhiiltnis Moglichkeit von Verwechslungen mit
der fliissigen Phase sind am kritischen war der Ausgangspunkt der moder- der Schwiirzungen parallel/diffus der Internationalen Kerze, Kurzze
Punktgleich. Die C.-M. R. gibt die nen Forschungeniiber die interstella- nennt man Callier-Quotient, Er ist chen IK, und der Hefnerkerze, Kurz
Méglichkeit, die kritische Dichte ge- re *Materie, die heute ein grofes wesentlich von der GriBe der Silber- zeichen HK. Wenn es notwendig ist,
nauerzu bestimmen als durch direkte Sondergebiet_ der Stellarastronomie kérner in der Schicht abhiingig und sind die von der Internationalen Ker-
Messungen. Man trigt dazu die Dich- ist, Spiiter fand man die ruhende C.- kann zur Messung der Kérnigkeit: ze bzw. Hefnerkerze abgeleiteten
ten der fliissigen und gasférmigen L. auch in Spektren von Einzelster- photographischer Schichten verwen- photometrischen Einheiten durch
6 7
canyon Carrésche Eismaschine
Vorsetzen des BuchstabensI bzw. H sie auBer den Neutronenenergien Diemit der C. M.erreichte Approxi- pe Pi=Qwe(wi— ws) 2)
zu kennzeichnen; z. B. Isb, IIx usw., auch die Flugrichtungen in Gruppen mation hingt von der Zahl N der (g Dichte des strémendeninkompres-
bzw, Hsb, Hix usw. cinteilt. Um die C.M. anzuwenden, Richtungsgruppenab. Bereits mit vier siolen Mediums). Bei Weegfall der
Auf Grund von Messungen gelten hat man zuniichst eine Zerlegung der Gruppen (Si-Methode) kann eine energiezehrenden Wirbel wiirde fiir
folgende Bezichungen: (energicabhiingigen) Boltzmann-Glei- merkliche Verbesserung gegeniiber den Druckanstieg nach der *Bernoulli-
Ted = 0,981 IK 1,107 HK, chung nach Energiegruppen vorzu- der *Diffusionstheorie erreicht wer- schen Gleichung herauskommen:
11K = 1,019 cd, nehmen. Dazuintegriert man sie der len.
1HK 0,903 ed. Reihe nach iiber die einzelnen Ener- Lar. Codd, J., L. R. Shepherd and J. H.
Vor Einfihrung der Einheiten Neue giegruppenund erhiilt ein System von Tait: The Physics of Fast Reactors, in pa ~ p= Son? — we). @B)
Kerze bzw. C. galten die anderen gekoppelten Integro-Differentialglei- Progress in Nuclear Energy, Bd. l.
Lichtstirkeeinheiten gesetzlich in fol- chungen. Bei Kugelsymmetrie ergibt 1956. [35] Der»StoBverlusteist also
genden Lindern: sich auf diese Weisez. B. Carnot, Nicolas Léonard Sadi. Franz.
Hefnerkerze: in Deutschland, Oster- a 1p a Physiker. Geb. 1.6. 1796 in Paris, pas pe= Fon wat.
reich und den skandinavischen Lin- fess 3p tnt Lap] gest. 24, 8, 1832 ebd. an Cholera. 1814 Manerkennt die Abnlichkeit mit dem
dern, Eintritt das Genie-Korps, 1828 trat Carnotschen Energieverlust beim un-
Internationale Kerze: in Frankreich, Diet Fie Eel Oe C, in den Ruhestand, um sich seinen elastischen StoB fester Kérper. Auch
GroBbritannien undin den USA. wissenschaftlichen Studien zu wid- hier geht die kinetische Energie der
Diese Kerzen waren durch Kerzen- +1 men. Arbeiten: BefaBte sich vorwie- Geschwindigkeitsdifferenz. verloren.
prototype dargestellt. Obgleich die gend mit der Warmelehre. Durch Definiert man als Wirkungsgrad des
Einheit C, durch das Prototyp der mit x= 5 [0,wda.
1 theoretische Uberlegungenhat C. 1824 C.St. das Verhiiltnis des tatsiichlichen
Leuchtdichte, den schwarzen Kérper denbesten Wirkungsgrad einer idea-
bei der Temperatur des erstarrenden
Platins, definiert ist, nahm die 10. Ge-
1
Dabei bedeutet = ®, (r, u) den
len Wiirmekraftmaschine berechnet.
AuBerdem untersuchte er die Warme-
Druckanstiegs zum theoretisch héchst-
méglichen (bei reibungsfreier Stré-
neralkonferenz fiir MaBe und’ Ge- mittleren FluB der i-ten Energiegrup- Eigenschaften der Gase. [43] mung), so erhilt man
wichte 1954 die Einheit C. als photo- pe und y den cos des Richtungswii Camotsche Funktion, s. Wirkungs- n= 2? ©)
metrische Basiseinheit fir ein inter- kels. Die Indizes bei den *Wirkungs grad, thermischer. Pi (wilwa) +1
nationales Einheitensystem an. querschnitten (s Streuung, a Absorp- Carnotscher KreisprozeB, s. Kreis- 2
Lit, Sacklowski, A.: Physikal. GréBen tion, f Spaltung) deuten darauf hin, prozesse. fe]Ax)
und
gart
Einheiten,
1966. Stille,
Einheitenlexikon. Stutt-
Messen und Rech- daB es sich um Mittelwerte iiber der Carnotscher StoB, —Strémungsvor-
nen in der Physik. Braunschweig 1961, betreffenden Energiegruppe handelt. gang bei der plitzlichen Erweiterung Bei kleinen Erweiterungen ist der Wir-
U3) Su ist der Streuquerschnitt fiir den cines durchstrémten Rohres. Im klci- kungsgrad demnach hoch.[11] .
canyon bezeichnet einen langen Ubergang aus der k-ten in die i-te neren Anfangsquerschnitt A:(s. Abb.) Carnotscher Wirkungsgrad, s, Wir-
schmalen Raum, der mit dicker Ab- Gruppe, F: jener Anteil der Spalt- sei der Druck p: und die gleichmaBig kungsgrad, thermischer.
schirmung umkleidet ist und noch ra- neutronen, der auf die i-te Gruppe verteilte Strémungsgeschwindigkeit Carrésche' Eismaschine, cinfache
dioaktive Substanzen aufnimmt. Ein entfallt. Die C.M. setzt an diesen Form einer *Kiiltemaschine(s. Abb.)
solcher bildet das Zentrum von An- Gruppengleichungen an, indem der unter Ausnutzung der Verdamp-
lagen der heifen Chemiefiir die Auf- Bereich fungswiirme yon Ammoniak (Ab-
arbeitung von Brennstoffelementen 1sastd sorptions-Kaltemaschine). Das Gefii8
nach der Betriebszeit im Reaktor. Als in gleich groBe Unterbereiche zer- A enthiilt eine gesittigte Lésung von
deutsche Ubersetzungist (Brennstoff-) legt wird. Innerhalb dieser Bereiche Ammoniak in Wasser. Beim Erhitzen
‘Tunnel vorgeschlagen worden.[7] wird linear interpoliert: wi. Im erweiterten Querschnitt Az wird Ammoniak ausgetrieben, der
carat, angelsichsische Bezeichnung
fiir die Masseneinheit Karat. [13] i(r, w= UnBtn = fot| P(r, pn) n) + breitet sich die Strémungallmiblich Druck des verdampften Ammoniaks
aus, wobei sich starke Wirbel bilden,
Carcel-Lampe,in Frankreich als Ein-
heitslichtquelle benutzte Verbren- Un deren mechanische Energie durch in- Hib.
nungslampe. Thre Lichtstiirke: 1 Car-
din = dint Di (ry pnt). nee Reibung aufgezehrt wird, Nach gt
cel = 10,9 HK.[17] Nun wird jede der obenstehenden
einer Linge von etwa dem Zehnfa-
Carcinotron. Das C.ist eine Sonder- Gruppengleichungeniiber die einz« chen des Durchmessers des kleinen
form der Wanderfeldréhre (s, unter nen Intervalle n-1 bis fn integri
Rohres ist das groBe Rohr wieder Mitgetis CeltisA
Laufzeitréhre), bei der auf der ziemlich gleichmiBig von der Stri-
zégerungsleitung auch eineriick’
Es ergibt sich dabei jedesmal eine mung ausgefiillt. Hier sei der Druck erhdht sich, undein Teil des Ammo-
lineare Differentialgleichung fiir die
laufende Welle vorhanden ist, die Funktionen @(r, 4x), die nur noch ps und die Geschwindigkeit we. Nach niaks verfliissigt sich in dem doppel-
der *Kontinuitatsgleichung gilt wandigen Kiihlgefa8 B, das mit Lei-
wiederum eine innere Riickkopplung von r abhangen. Damit ist der Uber- tungswasser gekiihlt wird. ~ Nun fiillt
hervorruft und die Verwendungklei- gang von der partiellen Boltzmann- Ai wi Az we. @ man in das Kiihlgefa® den zu_kith-
nerer Spannungenerlaubt. [19] Gleichung zu einem System von N Der *Impulssatz der Strémungslehre lenden Stoff ein und kithit das Gefii
Carlsonsche Methode, ein Verfahren gewohnlichen Differentialgleichungen liefert mit (1) unter den gut erfillten A mit Wasser. Das verfliissigte Am-
der Kernreaktortheorie zur niihe- volizogen, das mit den ichen Me- Voraussetzungen, da8 an der Robr- moniak verdampft wieder, indem es
rungsweisen Lésung der *Boltzmann- thoden (zweckmiiBig mit Hilfe einer wand keine nennenswerte Reibung seine Verdampfungswarme dem Kiihl-
Gleichung. Die C.M. ist der Grup- elektronischen Rechenmaschine) ge- auftritt und der Druck an der Ring- gut entzieht, und wird vom Wasserin
pen-Diffusionsmethodeanalog, indem Jést werden kann. wandder Sprungstelle gleich p: ist: A absorbiert.[9]
8 9
Cartesische Koordinaten Centigrade Heat Unit
Cartesische Koordinaten, s. Koordi- Band VII, Teil 1, Kristaliphysik 1. Ber- Von Technik und Wissenschaft wird der Phonometrie bei der Messung
naten. lin 1955. Dehlinger, U.: Theor. Metall- nicht das Einheitenzeichen cbm, son- yon Tonhdhenintervallen verwendetes
Cauchy-Relationen, Bei der Berech- kunde. Berlin 1955.(i5] dern bevorzugt m! verwendet, weil es Hinweiswort; es ist also 1 cent = 1,
nung der elastischen Konstanten im Cauchyscher Spannungssatz, Der C. international verstiindlich ist. [13] kann also fortgelassen werden.
S. macht folgende Aussagen iiber die ¢c (hochgesetzt), Kurzzeichen fiir ition: Da in der Musik in der
metriegriinden die elastischen Kon- Eigenarten eines allgemeinen, drei- Einheit Neusekunde. [13] hen Tonleiter_mit tempe-
stanten neben den allgemeinen Sym- achsigen, elastischen *Spannungszu- ed, Kurzzeichenfiir die Einheit Can- rierter Stimmung das Frequenzver-
metrien noch sechs zusiitzliche weitere standes in einem materiellen Kérper: dela. [13] zwischen zwei benachbarten
Bedingungenerfiillen. Diese Zusatz- 1.Jedem PunktP innerhalb des Kor- CEA, Abkiirzung fiir Cambridge Halbténen
bedingungen werden die C.-R. g pers sind drei Hauptnormalspannun- Electron Accelerator, das grobe 1
nant. Bei Giiltigkeit der C.-R. gibt gen auf zueinandersenkrechten Rich- Elektronensynchroton der Universitit
es statt 21 nur 15 unabhingigeelasti- tungslinien zugeordnet. Die dazu Cambridge (Mass.), USA, das Elek- Ge!fo) 2
sche Konstanten. Es ist dann in dem senkrechten Ebenen heifen Haupt- tronen einer Energie von'6 GeV lic betriigt, hat_man durch Schaffung
Voigtschen Schema der elastischen ebenen. fert. [1] eines neuen Tonhdhenintervalls i eine
Konstanten z. B. c= cue. In der 2. Die drei Hauptnormalspannungen Celio, s. Streichinstrumente. feinere Unterteilung eingefithrt und
Abb. sind jeweils die auf Grund der bestimmen den Spannungszustand in Celsius, Anders. Schwed. Astronom. ihr das Hinweiswort C. gegeben:
C-R. gleichen Werte durch gleiche P vollstiindig und eindeutig. Geb,27. 11. 1701 in Uppsala (Schwe-
Symbole angedeutet. Das elastische 3. Jedem Punktinnerhalb des Kér- den), gest. 25. 1744 ebd. 1730 Prof. (“y2) aime
Verhalten eines kubischen zu den Ko- pers sind drei Hauptschubspannungen der Astronomie in Uppsala, 1741 dort e F Uae)
ordinatenachsen orientierten *Kri- zugeordnet,die parallel zu den Haupt- Direktor an der neuen,ersten Stern-
also i ~ 1200 Isate
stalls ist allgemein durch die drei ebenen wirken und gegen die Rich- warte Schwedens. Hauptarbeiten: C. (a
elastischen Konstanten von Voigt cis, tungslinien der Hauptspannungen je- beteiligte sich an der Expedition von
ci: und cu bestimmt, Es zeigt sich weils um 45° geneigt sind. Maupertuis nach Lappland zur Mes-
nun,daB die hierbei einzig iibrigblei 4, Zerlegt man die Schubspannungen, sung eines Meridianbogens zwischen 3,9863 - 10* Ig (fa/fa) cent.
bende C.-R. ci = cu auch nicht an- die in zueinander senkrechten Ebenen Torneaund Pello (Westbottnien), be- ‘d also die Oktave nicht in 1000
nihernderfiillt ist, denn dies wiirde wirken, in Komponentenparallel und stimmte die Polhéhe nach Horrebows lioktaven, sondern in 1200 cent
bedeuten,daB die *Poissonsche Quer- lotrecht zur Schnittgeraden der Ebe- Methode, beobachtete den tiiglichen eingestellt.
kontraktionszahl y= 1/4 ist. Im iso- nen, so zeigt sich, daB die lotrechten Gang der magnetischen Deklination Ein Tonhdhenintervall von 1 cent be-
tropen Material gibt es bei Giiltigkeit Komponenten gleich gro8 und beide und stellte Gleichzeitigkeiten magne- deutetein Frequenzverhiiltnis
der C.-R. nur noch eine cinzige cla- zur Schnittgeraden hin oder von die- tischer Stérungen zwischen England 1200
stische Konstante, und y wird dann ser weg gerichtet sind (zugeordnete und Schweden fest. Ferner stellte er 1 V2 = 1: 1,0000578.
gleich 1/4, Schubspannungen). [20] Beobachtungen iiber den Zusammen-
ast falsisisio Cauchy-Zahl, Abkiirzung Ca, 5. hang zwischen Nordlicht und Stand 2. Gelegentlich gebrauchte »Einheit«
Kennzahlen. der Magnetnadelan, klirte die wahre fiir die Reaktivitit eines Reaktors.
Cauro-Wicklung, s. winkelfreier Wi- Linge des altrémischen FuBes und Der hundertste Teil eines *Dollar.
derstand. befiirwortete die Einfiihrung des Gre- 13)
Cavendish, Henry. Engl Chemikeru. gorianischen Kalenders. Besonders cental, eine in GroBbritannien beste-
Physiker, Geb. 10. 10. 1731 in Nizza, bekannt wurde er durch seinen Vor- hende’Gewichts- und Masseneinheit.
gest. 24, 2. 1810 in London, 1766 — vor schlag, das Thermometerin 100 Grad Definition:
Scheeles und Priestleys Gasunter einzuteilen.[43] 1 cental 100 pounds.
chungen — entdeckte C. den Wasser- Celsius, Grad Celsius. [13] Umrechnung:
stoff. Fiihrte spiiter Untersuchungen Cembalo. (Klavizimbel, Kielfliigel), J cental 45,359 243 kg. [13]
an gasférmigen Verbrennungsproduk- cin Vorltiufer des Hammerklaviers. Centigrade, gelegentlich in GroBbri-
6 ten verschiedener Stoffe durch. Ab Beim C. werden die Saiten durch das tannien und in den USA verwendet
1773 befaBte er sich mit elektrischen Niederdriicken von Tasten nicht an- fiir Grad Celsius. [13]
Cauchy-Relationen. Durch gleiche Sym- Untersuchungen,die er aber nicht ver- geschlagenwie beim Klavier, sondern Centigrade Heat Unit, Kurzzeichen
bole angedeutete Werte sind bei Gill fentlichte. 1781 entdeckte C. die Zu- mit einem Federkiel angerissen (daher i annieniibliche
keit der Cauchy-Relationen gleich (nach sammensetzung des Wassers. 1784 der NameKielfliigel). Infolge der an- che Einheit fiir Arbeit, Energie
Leibfried) zeigte er, daB Sauerstof und Stick- deren Anregungsartist die Klangfar- oder Wirmemengen im kalorischen
Allgemein ergibt sich, daverschie- stoff beim Durchschlagenelektrischer be beim C. vonder beim Klavier ver- *Vierersystem.
dene Griinde vorhanden sind, die die Funken zu Salpetersiure _vereinigt schieden, Der Ton ¢ (131 Hz) besitet Die Einheit CHU ergibtsich aus der
Giiltigkeit der C.-R. beeinflussen. Es werden. In den spiiteren Jahren be- nach Messungen von Meyer und Gleichung Wiirmemenge = spezifische
muBalso ein groBer Anteil von Mehr- stimmte C.als erster die Gravitations- Buchmann beim C. 33 Teilténe, beim irmekapazitit des Wassers X Was-
kérperkriften an der Bindung betei- Konstante und daraus die Erddichte. Klavier nur 23 Teilténe. Im Gegen- sermasse X Temperaturdifferenz.
ligt sein. So miissen z. B. die Zentral- [43 satz zum Klavierspiel beim C.- Definition: Eine CHU ist der hun-
krafte durch Krifte erzeugt werden, eb, bedeutet Kubik und ist nur in keine. Dynamik (Laut-Leise dertste Teil der Wirmemenge, die er-
die proportional der Anderung des der Zusammensetzung mit der Lin- 1) méglich. Dagegen 1i8t sich, wie forderlich ist, um ein pound’ Wasser
Volumenssind. Solche Kriifte werden geneinheit Meter in Deutschland ge- beim Klavier, die Dimpfung mit Hil- von Oo = °C auf Op 100 °C bei
vom Elektronengas ausgeiibt. setzlich zulissig: fe eines Pedais beseitigen.[44] dem Druck po einer physikalischen
Lar. Hab. d. Physik, hrsg. v. S. Fliigge, 1ecbm = 1m. Cent, 1. Kurzzeichen cent, ein in Atmosphiire zu erwirmen:
10 11
Centigrade Thermal Unit Charakteristikenverfahren
a miger Wellenfront (Spitze stets am im. Entdeckte Form der Kathodenstrahlréhre zum
1br @ Ort des Elektrons), die man nach ih- 1932 das Neutron. Beteiligte sich an Schreiben von Buchstaben oder Zah-
I CHU = 499] ¢ ,, 49 - rem Entdecker €.-S. nennt. Die Aus- den Versuchen, die zur Entwicklung len. Beim C, fihrt der Elektronen-
% breitungsrichtung der Lichtwelle bil- der Atombombefithrten. [43] strahl nicht die Schriftzeichen aus,
Die Kennzeichnung CHUmean ist vor- det mit der Flugrichtung der Elektro- Chagrin der Kristalle (franz., vom sondern aus einem breiten Elektro-
zunehmen, wenn es sich um einen nen einen Winkel, dessen Cosinus tiirk, oder pers. »sagri« - Riicken ~ nenstrahl wird durch eine dem
Mittelwert handelt. durch das Verhiltnis der Phasenge- rauhgegerbtes Riickenleder), rauhe Schriftzeichen entsprechende Blende
Umrechnung: schwindigkeit des Lichts in dem be- Oberfiiichenbeschaffenheit von unpo- ein ebenso geformter Biindelquer-
treffenden Stoff zur Elektronenge- lierten Diinnschliffen, die bei groBem schnitt freigegeben. Eine nachfolgende
1 CHU 0,453 5923kcal. schwindigkeit gegeben ist. Die C.-S. Lichtbrechungsunterschied von Kri- Umlenkung der Elektronen léBt ver-
1 CHUss° 0,453 5923 kealis’ . dient neuerdings, mit Photozelle und stallen und Einbettungsmittelfiir viele schiedene Schrifwzeichen nebencinan-
Tabellen s. Kaloric, Elektronenvervielfacherregistriert, im Mineralien charakteristisch hervor- der erscheinen. Der Vorteil des C.
Centigrade Thermal Unit, Kurzzei- sog. Cerencoy-Zihler zur Zihlung tritt und mit als Bestimmungsmittel ist neben der einfacheren Elektronen-
en CTU, eine in Grofbritannien sehr energiereicher Teilchen. Auch bei dient. Weiteres s. Einbettungsmetho- ablenkung eine etwa um den Faktor
liche Einheit fiir Arbeit, Energie Positronen undsogar beisehr energie- de. [18] 1000 grBere Schreibgeschwindigkeit,
oder Wiirmemengen im kalorischen reichen Protonen konnte eine C.. chain, Kurzzeichen in den USA ch. {19}
*Vierersystem, beobachtet werden. Die Messung des Eine in GroBbritannien und in den Charakteristik, s. Kennlinic.
Die Einheit CTU ergibt sich aus der Kegeliffnungswinkels 1iBt eine be- USAgebriiuchliche Langeneinheit. Charakteristikenverfahren, Die C. der
Gleichung Wirmemenge= spezifische sonders genaue Ermittlung der Pro- Definiti Gasdynamik beruhen auf der Cha-
Warmekapazitiit des Wassers X Was- tonenenergie zu.[1] 1 chain = 22 yards. rakteristikentheorie der quasilinearen
¢ X Temperaturdiffere ‘erencoy-Zahler, ein Zahlgeriit fiir Umrechnung: partiellen __Diifferentialgleichungen
ion: Eine CTUist die Wiirme- sehr energiereiche atomare Teilchen, brit: 1 chain 20.116783 m, zweiter Ordnung und der Systeme
menge, die erforderlich ist, um das die Registrierung der von jedem USA:1 chain 20,116840 m, solcher Differentialgleichungen 1. Ord-
pound’ Wasser bei einem Druck von Teilchenin einer gecigneten Substanz Dain der Technikin beiden Lindern nung. Die Theorie besagt kurz, daB es
einer physikalischen Atmosphiire von erregten *Cerencov-Strahlung mittels 1 yard 0,9144m_ gesetzt_wird, ist im Lésungsfeld dieser Gleichungen
14,5 °C auf 15,5 °C zuerwairmen. Photozelle und Elektronenverviel- also | chain = 20,1168 m. [13] im zweidimensionalen Fall Kurven
Umrechnung: facher (Photo-Multiplier) zur Zih- chaldron, ein in GroBbritannien be- (die sog. Charakteristiken) gibt, auf
1 CTU = 0,453 5923 kealis® Jungbeniitzt. [1] stehendes HohlmaB. denen die duBeren Ableitungen un-
Wenn erforderlich, ist Schreib- CERN, Abkiirzung fiir Conseil Eu- Definition: bestimmt sind; statt dessen ergeben
weise CTU:s° zu wihlen. Tabellen s. ropéen pourla Recherche Nucléaire, 1 chaldron 288 imp.gallons. sich Tings der’Charakteristiken Ver-
Kalorie, [13] das Europdische Kernforschungszen- Umrechnung: triglichkeitsbedingungen furdie inne-
Cepheide. Kurzausdruck fiir *8-Ce- trum in Genf-Meyrin. [1] 1 chaldron 1,309 27 m*, [13] ren Ableitungen. (Als innere Abl
phei-Stern, ‘der jedoch vermieden Ceto,ein Schichtgetter, bestehend aus Chamberlain, Owen. Amer. Physi tungen einer Funktion beziiglich einer
werden soll, da diese Umbildung 20% eines Cer enthaltenden *Misch- Geb. 10.7. 1920 in’ ‘San Francisco. Kurve bezeichnet_man Ableitungen
eines Sternbildnamens fiir einen pe- metalls und 80% Thorium. [10] Seit 1958 Prof. fiir Physik an der dieser Funktion in Richtung der Kur-
riodischen Sternschnuppenschwarm cg (hochgesetzt), Kurzzeichenfiir die Univ. Berkeley. Erhielt 1959 (ge- ventangente. Ableitungen in alle iibri-
verwendet wird, dessen Radiant in Einheit Neuminute oder Zentigon. meinsam_ mit seinem Mitarbeiter gen Richtungen werden iuBere Ab-
dembetreffenden Sternbild liegt, ana- 13] Emilio Segré) den Nobelpreis fiir leitungen genannt.) Im dreidimensio-
log zu Perseus — Perseiden. [5] CGS-System, Einheitensysteme, Physik fiir die Entdeckung des Anti- nalen Fall sind die Charakteristiken
Cepheiden-Gesetz, s. Perioden-Hel- kohiirente. protons sowie fiir die Schaffung einer Flichen, und die inneren Ableitungen
ligkeitsbezichung. ch, 1. Kurzzeichen fiir die Einheit besonderen Filtriervorrichtung zur liegen auf Tangentialebenen an diese
Cerencov-Strahluing, auch Tscheren- chain in den USA;2. Kurzzeichen fiir Absonderungdes Antiprotons.[43] Fliichen,
kow-Strahlung. Dringt ein sehr ener- die Einheit cheval vapeur. [13] Chandlersche Periode, s. Polschwan- Sind die Differentialgleichungen bzw.
giereiches Elektron, das nahezu mit Chadwick, Sir James. Engl. Physi- kungen. Differentialgleichungssysteme vom
Vakuum-Lichtgeschwindigkeit fliegt, ker. Geb. 20. 10. 1891 in Manchester. channel (engl), eine Inversions- hyperbolischen Typ, wie z. B. die
durch Materie, dann erzeugt es eine 1921-1935 ‘Dozent am Gonville und schicht, die in der Oberfliche der p- Gleichungen der stationiiren Ober-
Wellenstrahlung (Lichtstrahlung), die Caius College in Cambridge, hier Zone einer np n-Halbleiter-Anord- schallstrémungen oder der ins!
sich nicht in Form einer Kugelwelle gleichzeitig von 1923-1935 stellvertre- nung liegt und damit cine direkte niiren Uber- und Unterschal
ausbreiten kann, da die *Phasenge- tender Direktor des Cavendish Re- Verbindung zwischen den beiden n- mungen, so sind die Charakteristiken
schwindigkeit des Lichts in dem be- search Labor. Cambridge, 1935-1948 Teilen unter Umgebung der zwischen reell und kénnen in graphischen oder
treffenden Stoff im Verhiiltnis des Lyon-Jones-Prof. f. Physik an der den n-Teilen und dem p-Teil liegen- numerischen —_Niiherungsverfahren,
Brechungsindex kleiner ist als die Va- Univ. Liverpool, seit 1948 Master des den Sperrschichten herstellt. Sie be- eben den schrittweise zu gegebe-
kuum-Lichtgeschwindigkeit_ und da- Gonville und Caius College in Cam- tricchtigt die Funktion von *Tran- und Randbedingungen
mit Kleiner als die Geschwindigkeit bridge. Wihrend des 2. Weltkrieges joren. Allgemein heiBen Inversions- (s. EB
des lichterzeugenden Elektrons. arbeitete C. an der Santa-Fé-Ver- schichten in der Nahe von Sperr-
Es liegen dann ganz ahnliche Verhiilt- suchsstation in Neu-Mexiko. 1945 schichten channels. S. Halbleiter- mungsfeld vollstindig beschrieben.
nisse vor wie bei der Kopfwelle eines zum »Sire erhoben. 1935 erhielt er Randschichten.[37] Da die Charakteristiken als Begren-
mit Uberschallgeschwindigkeit flie- den Nobelpreis fir Physik fiir die Chaperon-Wicklung, s. winkelfreier ien von EinfluBgebieten kl
genden Geschosses; wie in diesem Fall Entdeckung des Neutrons. Hauptar- Widerstand. ner Stérungen auch eine direkte
entstehteine Strahlung mit kegelfér- beiten: Radioaktive Forschungen im Charactron. DasC. ist eine speziclle physikalische Bedeutung haben, ist
12 13
Charakteristikenverfahren Charakteristikenverfahren
die Anwendung der C. sehr anschau- rilckwiirts durch Zeichnen der Win-
lich und wirklichkeitsnah. Im allge- kelhalbierenden die Stromlinien wie-
meinen sind durch Benutzung der C. dergewinnen. Das Machsche Netz. er-
die mit diesen erfa8baren Stromungs- setzt also vollstindig das Stromlinien-
probleme der Gasdynamik viel ein- system, so daB es geniigt, die Mach-
facher zu lésen als analoge Aufga- schen Linien aufzusuchen, wie es mit
ben im inkompressiblen Bereich oder Hilfe des C. nach Steichen, Prandtl
bei stationiren, kompressiblen Unter- und Busemann méglich ist.
schallstrémungen. Man 1aBt zweckmiiBigerweise die
Im folgenden wird zuerst ein graphi-
sches C. fiir stationiire ebene isen-
tropische Uberschallstrémungen ohne
Strémung von links nach rechts ge-
hen. Dann kann man die Machschen
Linien in eine sobere« (omit der Stré~ -
v
Anlehnung an die mathematische mungvon oben kommendec) und eine Abb.3
Theorie rein anschaulich entwickelt. »untere« Schar einteilen (s. Abb. 2).
eine einfache graphische Darstellung
AnschlieBend wird als Beispiel eines Von den unendlich vielen Machschen im *Hodographen finden. Dieselbe
rakteristiken im Bildpunkt des Hodo-
numerischen Verfahrens ein C. fir Linien kannnatiirlich nurein Teil ge- graphen stehen,gilt diese Richtungs-
instationiire eindimensionale anisen- zeichnet werden. Die Strémungsge- GesetzmaBigkeit und derselbe Hodo- beziehung auch fiir die Wellen der
tropische Strémungen_reibungs- und schwindigkeit ist i. allg. von Punkt zu graph miissen also auch fiir die Zu- allgemeinen ebenen Strémung. Man
warmeleitungsfreier Gase kurz be- Punkt des Feldes verschieden, somit stiinde Kings einer Machschen Linie hatalso die folgende in Abb. 4 skiz-
schrieben, und zum Schlu8 folgen auch von Linie zu Linie. Zur Behand- im ebenen Strémungsfeld mit sich
Hinweise auf verschiedene andere C. lung isentropischer Strémungen mit kreuzenden MachschenLinien gelten,
C.fiir ebene stationdre isentropische stetigem Zustandsverlauf fat man Beim idealen Gas werden sich die
Uberschallstrimungen nach Steichen, nundie Machschen Linien als elemen- Machschen Linien im Hodographen
Prandtl und Busemann, tare Verdichtungs- und Verdiinnungs- als Prandtl-Meyer-Epizykloiden ab-
Bei den genannten Uberschallstré- wellen auf; nur beim Uberschreiten bilden, die Gesamtheit der Machschen
mungen werden die Charakteristiken der Wellen soll sich der Strémungs- Linien’ als zwei Scharen von Epi-
des Strémungsfeldes Machsche Li- zustand andern, wihrend er zwischen zykloiden, eine »obere« und eine »un-
nien genannt. Trigt man in einem be- den Wellen konstant angenommen tere«, die aus zwei spiegelbildlichen
liebigen Punkt einer Stromlinie den wird. Es wird also eine Art Quante- zykloiden entstehen, wenn man sie
Machschen Winkel nach beiden Sei- lungeingefiihrt. Die kleinen Verdich- um den Pol des Hodographen dreht
ten an, so erhilt man die Tangenten tungsspriinge kann man als schwache, (s. Abb.3). Die Epizykloiden stellen
die Charakteristiken im Hodographen
Toile zweierMachscher eile zweierCharakte=
der beiden Machschen Linien durch also isentropische Verdichungswellen dar, den man deswegen auch als Linien der oberen und —_ristiken der oberen
diesen Punkt (s. Abb.1). ansehen und die Verdiinnungswellen unterenSchar enduateren Schor
als deren Umkehrung. >Charakterstikendiagramme bezeich- Abb. 4
Folgt man in der Strémung einer be- net (s. Abb. Charakteristikendia-
stimmten Machschen Welle einer gramm fiir Luft, x = 1,405, mit einem zierte reziproke Richtungsbeziehung:
z “ Stromiime Schar, so andert sich der Strémungs- Sprungwinkel der Charakteristiken In irgendeinem Punkt der Strémung
zustand nur dadurch, da8 laufend von 2°). Da von allen Machschen Li- steht Machsche Welle der einen
Abb. 1 Wellen der anderen Schariiberschrit- nien immer dieselben Zustandsfolgen Schar senkrecht auf der Charakteri-
rt man dies fiir alle Punkte des ten werden. Auch bei der *Prandtl- durchlaufen werden, gehdren die Ho- stik der anderen Schar im zugehérigen
Strémungsfeldes durch und folgt den Meyer-Strémung werden nacheinan- dographen aller ebenen Uberschall- Bildpunkt des Hodographen.
‘Tangentenrichtungen, so erhiilt_ man der Wellen derselben Schar_iiber- stromungen ohne Riicksicht auf die Bei der_zeichnerischen Verwendung
das aus zwei sich kreuzenden Scharen schritten. Hierbei iindert sich die Ge- Anfangs- und Randbedingungen dem- dieser Zusammenhiinge kann man
bestehende Netz der Machschen Li- schwindigkeit beziiglich GréBe und selben Charakteristikendiagramm an, natiirlich nicht mit unendlich kleinen
nien, die im allgemeinen krummlinig Richtung nach bestimmten Gesetzen, Man braucht also nur ein einziges Spriingen arbeiten. Deswegen hat Bu-
sind’ (s. Abb. 2). Man kann hieraus die a, a, O.beschricben sind und die Charakteristikendiagramm fiir jeden semannein Differenzenverfahren aus-
Adiabatenexponenten x. Die unend- gearbeitet, bei dem immer gleiche
liche Mannigfaltigkeit der Strémungs- Richtungsspriinge der Geschwindig-
iderentsteht allein dadurch, daim keit verwendet werden und nur dis-
Surémungsfeld die Wellenstiicke zwi- krete Zustiinde zugelassen sind. Da-
schen den Netzpunkten yerschieden zwischenliegende Werte ersetzt’ man
lang sind. Jeder Punkt im Strémungs- durch die benachbarten zugelassenen.
feld, der ja durch den Schnitt zweier Diese Art des Vorgchens hat sich be-
Machschen Wellen festgelegtist, bil- wilhrt. Hierfiir ist das Charakteristi-
det sich als Schnittpunkt der beiden kendiagramm nach Abb.5 gecignet.
tsprechenden Charakteristiken im Es enthilt die zugelassenen Charak-
jodographen ab. Da bei der Prandtl- teristiken yon 2° zu 2° und als deren
Meyer-Strémungdie Machschen Wel- Schnittpunkte die zugelassenen Zu-
len in irgendeinem Punkt des St stiinde. Die Verdichtungswellen sind
Abb.2 mungsbildes senkrecht zu den Cha- nun kleine isentropische Verdich-
14 15
Charakteristikenverfabren Charakteristikenverfahren
entspricht bestimmter Punkt im Druck 5 w
Charakteristikendiagramm. Man hat Zahls Grad o a
jetzt also eine Zuordnung von Masche
und Punkt. Jedes Wellenstiick im 1000 0 0,527 1,000 1,000
Strémungsfeld vermittelt den Uber- 999 1 0,476 1,073 1,090
gang von einer Masche zur niichsten. 998, 2 0,449 111013142
Dem entspricht im Charakteristiken- 997 3 0,424 1141 1,186
diagramm der Sprung von einem 996 4 0,402 15172 1,228
Kreuzungspunkt der Charakteristiken SS 0882 1300 1265
zum niichsten. Die Richtung des Wel- 0,363 1,227 1,305
1 0,345 1,253 1,342
lenstiickes bestimmt sich sinngemaB 8 0,329 1278 1;376
als-eine mittlere Normalenrichtung 9 0,313 15300
der Charakteristiken zwischen den 10 0,298 1,322
beiden Netzpunkten. Indem man die 989 110,284 1,343
Wellen als Grenzfiille von StéBen 988 120270 1,365
auffaBt und die kleinen zugehérigen 987130257 1,387
Charakteristikenstiicke als Sto8pola- 986 140,245 1,409
renabschnitte, nimmt man als Wel- 985 1S 0,233 1.426
lenrichtung das Lot der Sekante zwi- 984 16 0,221 1447
schen den beiden Netzpunkten im 983 170,210 1,466
Charakteristikendiagramm, So kommt 982 180,200 1,486
981 190,190 1,503
man zu der folgenden modifizierten 980 200,180 1,520
Richtungsregelfiir das Niherungsver- 979 210,171 1,539
fahren: Uberschreitet man im Stré- 978 2201621,556
mungsfeld eine Welle, so_schreitet 97 BS O,1S3 1,575
man im Hodographen aufeiner Cha- 9762414511590
rakteristik der Gegenschar yon einem 915-25 ,137 1,608
Netzpunkt zum niichsten fort. Die 978 26 0,130 1,625
Welle steht senkrecht auf der Sekante 973,270,123 1,640
durch die beiden Netzpunkte _(s. 9 2B 116 1,656
on 290,109 1,671
Abb. 6). Eine groBe praktische Er- 970 300,103 1,686
leichterung ist die von Busemannein- 969 310,097 1,700
gefiihrte Bezifierung der Charakteri- 968 320,091 L718
stiken im Hodographen, die gegen- 967 330,086 1,732
liufig fiir die beiden Scharen ge- 966 340,081 1,748
wihlt ist (s. Abb. 5), Zwei. dieser 965 350,076 1,763
Ziffern bestimmen einen Netzpunkt 964 36 0,071 «1,776
im Charakteristikendiagramm, Man 963 370,067 1791
nenntsie »Feldzahlenc. ZweckmiBig 962 380,062 1,805
schreibt_man_ si ie zugehdrige 961 39 0,058 1,819
960 400,055 1,832
Masche des Machschen Netzes ein, 959 4t 051 1,845.
und zwar die griBere iiber die klei- 958 420,088,858
Abb. 5 nere. Wegen der Gegentiufigkeit ist 957 430,044 1872
die Summes der Feldzahlen auf einem 956 44,01 884
tungsspriinge, die Verdiinnungswellen sches Niherungsverfahrenerzielt wer- Kreis um den Ursprung des Hodo- 955 450,039 1,898.
Kleine Verdiinnungsspriinge. Das C. den. Hierbei dient das zeichnerisch graphen konstant. Auf solch einem 954 460,036,910
wird nun zum Naherungsverfahren, ermittelte Machsche Netz nur als Kreis ist aber die Geschwindigkeit 953 470,033 1,923
»Lageplanc der Strémung. Die Stré-
das sich aber durch Verfeinerung der und damit bei isentropischen Stré- 952 480,031 1,936
mungszustinde innerhalb jeder ein-
Einteilung der strengen Lésung belie- mungen (s. Ausstrémen) auch der 951 490,029 948,
big nihern 1éBt. Praktisch erweist sich
zelnen Masche des Netzes werden 950 500,027 1,960
Druck festgelegt. Deswegen heiBt s
ein Sprungwinkel von 2° als der ge-numerisch bestimmt. Bei Approxi- auch die »Druckzahle, Bei Schallge- Die Differenz r der Feldzahlen ist
naueste; bei Kkleineren Spriingen wird
mation derstetig gekriimmten Mach- schwindigkeit_w = a* gilt s = 1000. auf einem radialen Strahl im Hodo-
die Haufung der Zeichenfehler in- schen Linien durch Polygonziige mu8 Den Zusammenhang zwischen s, der graphen konstant. Mit diesem ist die
folge dervielen kleinen Schritte zudie Richtungsbeziehung mit Riicksicht Strémungsrichtung 6, dem Druck, ‘Stromungsrichtungfestgelegt. r heiBt
gro8. Die Genauigkeit des zeichne- auf die Endlichkeit der Spriinge mo- bezogen auf den Kesseldruck p/po, entsprechenddie »Richtungszahle. Die
rischen Verfahrens ist also durch difiziert werden. Die durch das Mach- Bezifferung ist so gewihlt, daB r di-
den praktisch verwendbaren minima- sche Netz gebildeten Felder sind rekt den Winkel in Graden angibt.
Jen Sprungwinkel von 2° begrenzt. Kleine endliche Vierecke, innerhalb oder auf die rtliche Schallgeschwin- Der Sprung der Geschwindigkeitsrich-
‘Hohere Genauigkeitsforderungen deren derStrémungszustand konstant digkeit a, zeigt flr x = 1,405 die Ta- tung von Netzpunktzu Netzpunktist,
k6nnen schon durch ein halbnumeri- gesetzt wird. Jedem dieser Zustiinde belle. wie die Anschauung zeigt, halb so
16 17
Charakteristikenverfahren Charakteristikenverfahren
groB wie der Sprungwinkel der Cha- Regelnfiir das C. der ebenen Uber- GréBe und Richtung gegebensein.
rakteristiken, schallstrémungen: Sie wird in den Hodographen
Die zeichnerische Grundaufgabe des ‘Strmungvonlinks nach rechts; iibertragen.
C. ist in Abb. 7 skizziert (Verdich- Verdichtungswellen ausgezogen; 2, Feste Wand (Randbedingung): 7 2
tungswellen sind ausgezogen, Ver- Verdiinnungswellen gestrichelt. Wellen werden in gleicher Strich-
diinnungswellen gestrichelt). Gegeben GréBere Feldzahl oben, kleinere art reflektiert (Abb.8 u. 9). Abb.13
sind im allgemeinen die beiden Wel- Feldzahl unten. schriebenen Richtungsiinderung der
len, die eine Masche links begrenzen Summe der Feldzahlen = Druckzahl Wand oder zu der vorgeschriebe-
(hier Verdichtungswellen), und die 5 nen Expansion nétig sind (Abb.
beiden Feldzahlen. Weiter hat man ferenz der Feldzahlen = Rich- 14).
Punkte A und B, an denen die tungszahl r.
beiden Wellen ansetzen, die zu den A.Fortschrittsregeln: z
stromab liegenden Nachbarfeldern Beim Fortschreiten stromab: Tveeg
fihren. AuBerdem wei man, ob es Ja. findert sich die obere Feldzahl BK o
sich um Verdiinnungs- oder Verdich- beim Uberschreiten einer Welle
tungswellen handelt; kommt z. B, in der oberen Schar, sx, “es
A vom linken oberen Nachbarfeld 1b. dert sich die ‘untere Feldzahl “
eine Verdiinnungswelle an, so_kann beim Uberschreiten einer Welle Abb. 14
sie aus Griinden der Stetigkeit nur der unteren Schar, Abb. 9
als Verdiinnungswelle fortgesetzt wer- 2a. erhdhensich die Feldzahlen beim Konkave Ecke oder Ausstrimen
den. Alles Weitere ergibt sich aus Uberschreiten einer Verdichtungs- 3. Freie Strahlgrenze (Randbedin- 3. gegen Uberdruck: Es gehtein Ver-
Abb.7. Man kann also von einem linie, gung): Wellen werdenin entgegen- dichtungssto8 von der Ecke aus,
gegebenen Feld aus die stromabfol- 2b. erniedrigen sich die Feldzahlen gesetzter Strichart reflektiert (Abb. der so viele Spriinge auf derselben
genden Nachbarfelder finden. Eine beim Uberschreiten einer Ver- 10u.11). Charakteristik tiberbriickt, wie zur
vollstindige Strémung lit sich auf diinnungslinie, — Eee Fee " vorgeschriebenen Richtungsiinde-
diese Weise nur dann aufbauen, wenn 3. indern sich die Feldzahlen um - ~ , rung der Wand oder zur vorge-
ausreichende Randbedingungen gege- n/2 Einheiten bei cinem Sprung- schriebenen Kompression notig
bensind. Die ersten Felder und Feld- winkel der Charakteristiken von sind. Die StoBrichtung ist. senk-
zahlen gewinnt man aus der Zu- n, 7 é 3 a recht zur iiberbriickenden Sekante
strémbedingung, deren Daten man in st die Richtung des die Nachbar- Abb. 10 (isentropische Niherung) (Abb.
den Hodographen zu iibertragen hat. felder trennenden Wellenstiicks 15).
Die Seitenriinder der Strémung lie- gegeben durch das Lot auf die povitth
fern neue Wellen. Alle Wellen wer- Sekante durch die beiden Bild- S < 3.
punkte im Charakteristikendia-
Sf
den innerhalb der Strémung nach der
Grundaufgabe fortgesetzt. Mit Hilfe
der Feldzahlen 1iBt sich die Art des
gramm,
5. behalten die Wellen im Innern
Le
Vorgehensschematisieren. Unten sind der Strémung ihre Strichart. 7 é 7,
die nétigen Regeln, die leicht cinzu- B. Anjangs- und Randbedingungen: Abb. 11
sehen sind, zusammengestellt. Auch 1. Anfangsbedingungen: Lings eines C.Beispiele: Abb.15
Verdichtungsst8e, sofern sie nicht zu Kurvenstiickes, d: 1. Wandkriimmung: Nach einer Rich- Zusammentaujen von Verdich-
stark sind, lassen sich niherungsweise teilweise mit einer Machschen Li- tungsiinderung der Wand von je

-
nach dem C. behandeln. Ein StoB nic zusammenfallt und von der n®/2 geht eine neue Welle von der tungswellen der gleichen Schar:
wird durch Wellen ersetzt, die meh- oberen bis zur unterenseitlichen Wandaus, und zwar cine Verdiin- Vereinigung zu einem Sto8, der bei
rere Spriinge im Charakteristikendia- Begrenzung der Strémung.reicht, isentropischer Niherung weiterge-
gramm umfassen, muB die Geschwindigkeit. nach nungswelle bei konvexer Wand, fiihrt wird als Welle mehrfachen
eine Verdichtungswelle bei konka- Sprunges mit neuer Richtung, die
ver Wand (konvex und konkav ge- bestimmt ist durch das Lot aut die
Machsches Netz Charakteristikendiagramm gen das Innere der Strémung!) iiberbriickende Sekante. Entspre-
(Abb.12 u. 13). chend ist der Vorgang beim Zu-
sammenlaufen von StoB und Ver-
dichtungswellen (Abb. 16).

~~ 7 ON @
Abb. 12
Wellenrichlung 2. Konvexe Ecke oder Ausstrémen
gegen Unterdruck: Es geht_ein
Verdiinnungsfiicher von der Ecke
aus, der so viele Verdiinnungs-
Abb. 6 linien enthilt, wie zu der vorge- Abb. 16
18 19
Charakteristikenverfahren Charakteristikenverfahren
5. Zusammenlaufen von StoB und spaltet er sich wieder in einen Ver- Die Charakteristiken sind hier die werden ebenfalls als Machsche Linien
Verdiinnungswelle der gleichen diinnungsfiicher auf, da es Verdiin- Fortpfianzungslinien Kleiner Stérun- bezeichnet. Bei anisentropischen Fel-
Schar: Abbau des mehrfachen nungsstoBe nicht gibt (s. Verdich- gen in der x, t- (Weg, Zeit-) Ebene. dern kommen als dritte Charakteri-
Sprunges um einen Sprung unter tungssto8). Sie geniigen der Gleichung dx/dt stikenschar die Lebenslinien (Weg-
entsprechender Richtungsinderung In Abb. 20 tritt ein Uberschallparal- uta (u Teilchengeschwindigkeit, a Zeit-Kurven) der Teilchen selbst hin-
(Abb. 17), lelstrahl aus einem schriig abgeschnit- Grtliche Schallgeschwindigkeit) und zu: dx/d¢ = u. Langs der Machschen
tenen Kanal aus. Der Augendruck ist
hoherals der Druck im Parallelstrahl.
Hieran paft_sich der Druck durch
fichtungssto8 an, der von
iegenden Austrittskante
ausgeht und gerade so viele Spriinge
umfaBt, da8 dort der AuBendruck
erreicht wird. Der Sto8 wird noch
innerhalb des Schrigabschnittes re-
Abb.17 fiektiert. Infolgedessen ist der Aus-
trittsdruck an der vorspringenden
6. Reflexion eines StoBes an einer
freien Strahlgrenze: Reflexion un- Kante wieder zu hoch, denn die
ter Auffiicherung in einen Ver- Wandstromlinie hat ja ‘zwei StéBe
diinnungskeil von so vielen Wel- durchlaufen, von denen schon der
len, wie der Sto8 in isentropischer erste auf AuBendruck fihrte. Des-
Niherung Verdichtungswellen um- wegen mu8 von der Kante ein Ver-
faBte (Abb. 18), diinnungsfaicher ausgehen, der wieder
auf AuBendruck fiihrt, also so viele
Spriinge umfaBt wie der StoB (hier
drei). Die erste Verdiinnungslinie

602
14
387
215
9
liuft_mit dem Sto8 zusammen und
vermindert dessen Stirke (Sprung-

RB
602 597
392 302
994 989
210 205
zahl). - In Abb. 21 schlieBlich wird
die Wandeiner Diise so geformt, daB
cin Parallelstrahi entsteht. Das ‘wird

999
215
dadurch erreicht, da8 iiberall dort,

607
392
1
Abb.18 wo eine Verdiinnungswelle auf die

230
0
607
377
984
Zur weiteren Erliuterung mégen die Wand trifft, der Wand ein solcher
folgenden Abbildungen dienen, die Knick nach’ einwirts gegeben wird,

225
979
602
377
volistindige, aus den Randbedingun- daB die entstehende Verdichtungs-

9
gen nach dem C. konstruierte Stré- welle die reficktierte Verdiinnungs-

220
382
984
602
mungen darstellen. Die Sprungwinkel welle auslischt. Die wirkliche Diise
sind mit Riicksicht auf die gréBere fihrt man natiirlich mit stetigem

597
377
974
220
Deutlichkeit gréBer als 2° gewahlt, Kriimmungsverlauf der Wand aus.

‘Sprungwinkel der Charakteri sn 10°)


Die Feldzahlen sind in besonderen (AuBerdem mu8 man die Diisenwand

979
215
597
382

Abb. 19, Reflexion an einer freien Strahlgrenze


Tabellen_zusammengefaBt. In Abb. um die Verdriingungsdicke der Grenz~-

210
19 wird ein Parallelstrahl, der auf der schicht nach auBen riicken.)
597
387
984
einen Seite durch eine feste Wand, Das geschilderte C. TéBt sich auch
969
592
377
215
auf der anderen durch cine freie auf anisentropische Strémungen, z.
Strahlgrenze (strichpunktiert)be- B. auf solche mit *Verdichtungsst6-
592
382
210
974
grenzt ist, durch cinen Knick der Ben und *Trennungsflichen (Ge-
Wand von dreifachem Sprungwinkel schwindigkeitsrichtungen und Driicke
979
592
387
205
nach auBen abgelenkt. Der von der beiderseits gleich), anwenden, wenn
Knickstelle ausgehende Verdiinnungs- man diese Unstetigkeiten nach dem
984
592
392
200

ficher wird an der freien Strahigren- sog. Herzkurvenverfahren behandelt


ze reflektiert, Aus den Verdiinnungs- und das Strémungsfeld in schmale
linien werden hierbei Verdichtungs- Streifen mit konstanter_ Entropie
linien. Verdichtungslinien derselben quantelt, die sich an den Trennungs-
Untere Feldzahi

Schar sind immer konvergent. Wenn flichen sprunghaft indert (s. Herz-
Richtungszahl r
Obere Feldzahi

sie sich einholen, vereinigen sie sich kurvenverfahren).


Feld Nr.

Druckzahls

zu einem StoB wie im gegebenen Bei- C. fiir instationiire eindimensionale


spiel. Dieser wird an der festen Wand (ebene, zylindersymmetrische oder

Gal
als StoB reflektiert, Bei der weiteren kugelsymmetrische), anisentropische
Reflexion an derfreien Strahlgrenze Strémungen.
20

R
G8 woynstanereyy sop joxuTAundg S<ny"T = *)
Charakteristikenverfahren

Stuensiaqrexeg soufe Sunsnozig az asnql “Iz qav


OOZ FOZ 96E BOZ HOC TOL IZ FOr 96I BBL BOT OO TOI TIT HOT 96 SBI CIC BOC HOC OUT 96T ZL BST a quezssumtpry
$96 896 896 TLE ZL6 TLE 916 9L6 916 9L6 086 086 086 $86 $86 $86 186 765 836 766 886 765 B86 766 ‘s jyezxpniq
RE CBE OBE CBE SBE OKE CRE DBE OSE HOE SRE OGE HEE OBE DOE FOE ROE DOE OGE FOE FOE BOE Boe OF Tuezprer oro
ERS 98S CBS 6S 98S TBS POS 06S OBS TBS HES O6S IBS B6S FOS O6S OBS TOY BGS BOS HES HOS OOS 06S Tupi 21290
we @ ww we oO MTHT T Ho Un oO 6 8 9 Ss b £€ Zt “IN Pret
(9 voynsuanexey Jap foxuLABumudg ‘sop‘T = *)
Linien gelten im ebenen Fall folgende (S Entropie; x = cp/cy Verhiltnis der
spezifischen’ Wirmekapazitiiten, A
Querschnittsfliche der Strémung). 4
darf sich Srtlich und zeitlich nur so
rasch andern, daB die Stromung noch
als Stromfaden (*Stromfadentheorie)
aufgefaBt werden kann; bleibt A kon-

sphupsoqg, wos YOY uouNHTUIDseBge Bysyps would she UawONSsNY “Oz “QV
Hoe
gis
&
[gait
gg (sc
8 _|F°s
Charakteristikenverfahren

a ey
3 IRS.
Bu gis
Z3lseLl
g = LL H6I OOZ LET £02 OOZ HEI LET OOZ T6I O0z 4 tyezssomppy
Ba
a
$86 886
POE LOE
886
HOE
166
LOE
166 $66
HOE LEE
$66
OOF
466
OOF
OOO
OOF
166 786
OF Toe
's Tyezspniq
Ieepreet 2209017)
3 T6S T6S 6S POS LOS LOS HOS LES 009 T6S 16S Tuezprea 27240
Bx
Pais mio 6 8 £9 $s + € tt “IN PRL
g
Charakteristikenverfahren ‘Chargenbetrieb
stant, so entfallt das letzte Glied. Bei undin der u, a-Ebene die zugehéri- fliichen. Die auf den Kegelminteln namik. Wien 1952. - Shapiro, A. H.: The
Zylindersymmetrie ist es durch a u/r, gen Strémungszustiinde aufsuchen. geltenden Vertriglichkeitsbedingun- dynamics and thermodynamics of com-
pressible fluid flow. 2 Bde. New York
bei Kugelsymmetrie durch 2a u/r zu Die Gesamtberechnung des gesuchten gen enthalten voneinander unabhin-
ersetzen (r radiale Zylinder- oder Ku- Eckpunktes ist i. allg. nur iterativ gige innere Ableitungen in mindestens 1953/54. — Courant, R., und D. Hilbert:
Methods of mathematical physics. Vol.
Ikoordinate). Liings der Lebens- méglich. - Wichtige Randbedingun- zwei verschiedenen Richtungen. Im IL. New York, London 1962. Sauer,R.
linien gilt die Vertriglichkeitsbedin- gen des Verfahrens sind: Die Teil- Differenzverfahrentritt an die Stelle Anfangswertprobleme bei partiellen
gung ds = 0, d. h. die Entropie eines Chengeschwindigkeit_ mu8 an_ senk- der ebenen Netzmaschenaller bisher ferentialgleichungen, 2. Aufl. Berlin-Got-
Teilchensbleibt auf seinem Weg kon- recht zur Strémungsrichtungfestste- erwihnten Verfahren ein riumliches tingen-Heidelberg. 1958, ~ Ferri, A.: Ele-
stant, Man gelangt 2u diesen Glei- henden Wiinden verschwinden; auf- Schachtelsystem aus Kegelmantel- ments of aerodynamics of supersonic
chungen, indem man das System treffende Wellen werden dort als stiicken.
flows. New York 1949. ~ Sears, W. R.
quasilincarer_homogener _partieller Wellen gleicher Art reflektiert. An be- Allen geschilderten C, ist die Umfor-
High speed aerodynamics and jet pro
pulsion. Vol. 6: General theory of high
Differentialgleichungen 1, Ordnung, weglichen Wanden, z. B, an cinem mung der Ausgangsgleichungen in speed aerodynamics, Section G (A. Ferri:
bestehend aus *Kontinuitatsgieichung, in Strémungsrichtung hin- und her- lineare Gleichungen fiir die iiuBeren The method ofcharacteristics). Princeton
*Eulerscher Bewegungsgleichung, gehenden Kolben, miissen Wand- Ableitungen in bezug auf eine cha- 1954. — Brun, G., und W. Haack: Ein
*Energiesatz und *Zustandsgleichung und Teilchengeschwindigkeit _iiber- rakteristische Kurve bzw. Fliche als
Charakteristikenverfahren fiir dreidimen-
(hierfiir ideale Gase angesetzt) in den einstimmen. - *Trennungsflichen Grundgedanke der Charakteristiken-
sionale _instationére Gasstrémungen.
unabhiingigen Variablen x und ¢ so- (Geschwindigkeitsbetriige und Driicke theorie gemeinsam, ebenso die nume-
ZAMP IXb (1958), S. 173-190. — Thorn-
hill, C. K.: The numerical method of
wie in den abhiingigen Variablen u, beiderseits gleich, alle anderen Gré- rische (oder graphische) Durchfih- characteristics for hyperbolic problems
a, s schreibt und dann die vorn er- Ben i. allg. verschieden) und *Ver- rung mittels der Differenzenmethode. in three independent variables. Arma-
wihnten inneren und duBeren Ablei- dichtungssté8e kénnen in das be- Die Genauigkeit der numerischen ment Research Establishment Report N
tungen, bezogen auf eine angenom- schriebene C. aufgenommen werden. Verfahren kann man durch Verkle 29/48 (1948), Ministry of Supply, Fort
Halstead, Kent. - Bauhuber, F.: Fehler-
mene Kurve im Lésungsfeld des Sy- In der x, ¢-Ebene hat man dazu die nerung der vorzugebenden Anfangs- ‘aangen und Verbesserungen der
stems, einfiihrt, Es entsteht ein Sy- Gleichung der Trennungsfliichenrich- differenzen beliebig erhdhen; die der humerischen Charakteristikenmethoden
stem algebraischer linearer Gleichun- tung bzw. der StoBfront zu den Cha- graphischen Verfahren kann auf diese fiir Anfangswertprobleme in der Gas-
genfiir die auBeren Ableitungen, bei rakteristiken hinzuzunchmen, in der Weise nicht unbegrenzt gesteigert dynamik. Diss. Miinchen 1954, — Park,
dessen Lésung nach der Cramerschen u, a-Ebenedie Ubergangsbezichungen werden, da sich mit zunchmender C.: Characteristics method for two-di-
Regel sich die Charakteristiken durch fiir die Strémungszustiinde links und Zeichenarbeit die Fehler akkumuli ynal conductive flow with crossed
Sci. 8. 670 (1961).
Nullsetzen_der_Nennerdeterminante rechts der Trennungsfliche bzw. des ren. ener Flat-
ergeben. Die Vertriiglichkeitsbedin- StoBes. Es entstehen etwas kompli- Auber den beschriebenen C. gibt es tikenver-
gungen fiir die inneren Ableitungen ziertere Netzmaschen, als die in Abb. auch fiir andere Gebiete der Stri fahren, ZAMM41 (1961), Sonderheft, S.
folgen aus dem gleichzeitig notwendi 7 gezcigten; die Durchrechnung ver- mungslehre spezielle C., so z. B. in Schiifer, M.: Eine einheitl. Cl
gen Verschwinden der Zihlerdeter- lauft jedoch im Prinzip ihnlich. der *Magnetohydrodynamik und in stikenmethode zur Behandlung ge-
minanten, Zur Lésung muB man ahn- Ein graphisches C.fiir instationiire der Flattertheorie (s. Flattern). mischter Unterschall-Uberschallstromun-
lich wie im geschilderten graphischen isentropische Strémungen konstanten Im Bereich stationiirer kompressib-
gen. J. of Rational Mechanics and Ana-
lysis, Vol. 2, S. 383-412 (1953). [11]
C. zu einem Differenzen-Niherungs- Querschnitts 1iBt sich ihnlich dem ler Unterschallstrémungen, die durch Charakterzahl, erdmagnetische. Die
verfahren greifen, wobei alle dx, du anfangsgeschilderten graphischen C. Differentialgleichungen vom ellipti- internationale e. C. - mit C bezeich:
usw. in kleine, endliche Ax, Au usw. herleiten. Da in deno, a. Vertriiglich- schen Typ beherrscht werden, existie- net ~ stellt ein anschauliches MaB far
umgewandelt werden und die x, f- keitsbedingungen die beiden letzten ren rein formalebenfalls Charakte- die Stérungenin den erdmagnetischen
Ebenesowie die u, a-Ebene Zug um Glieder wegfallen, ergibt sich eben- ristiken, die hier jedoch durch kom- ¥Elementen dar. Seit 1905 wird von
Zug mit je einem Netz von Polygon- falls ein einziges, fiir alle Betracht plexe Funktionen dargestellt_ werden 40 (spiter 50) erdmagnetischen Ob-
streckenziigen iiberdeckt werden. Der kommenden Strémungen _giiltiges und daherin der reelien Strémung: ervatorien jeder Tag (von 0 Uhr
vorgang im Einzelschritt_ver- Charakteristikendiagramm (R. Sauer ebene keinen physikalischen Weltzeit bis 24 Uhr Weltzeit gerech-
hnlich wie das bei Abb. 7 ge- 1942). Analog dem *Herzkurvenver- ben. Fiir ebene isentropische Stré- net) mit der Note 0(ruhig, 1 (miBig.
jerte Zeichenverfahren: Bekannt fahren Hit sich fiir eindimensionale mungen sind die zwei_vorhandenen gestért) oder 2 (Stark gestért) beur-
ind die Zustinde in den Punkten A instationiire anisentropis Scharen von Charakteristiken zuein- teilt. Aus allen Werten wird, vom
und B und das Gebiet links davon, genebenfalls ein graphisches Verfah- ander konjugiert komplex, und durch Niederliindischen Metcorologischen
Um denrechten Eckpunkt der Netz- ren angeben, bei dem auch Quer- geeignete Addition und Subtraktion Institut in de Bilt das Mittel C er-
masche zu erhalten, miissen von A schnittsiinderungen erfaBt__ werden rechnet.
zu diesem Punkt eine Charakteristi- kénnen (s. Stromfadentheorie). kann manzu neuen, reellen Kurven-
scharen gelangen, den sog. nebencha- Lit. Chapman, S., und J. Bartels: Geo-
kengleichungund die zugehdrige Ver- Ein numerisches C. fiir stationiire rakteristischen Grundkurven, zu de- magnetism. 2 Bde. Oxford 1940. [6]
triglichkeitsbedingung angesetzt wer- ebeneanisentropische Uberschallstr nen man im Uberschallberei Chargenbetrieb, Betrieb eines Kern-
den, ebenso von B aus (Gleichungen mungen kann ganz analog dem ge-
entsprechende Zusammenhii reaktors mit einer Brennstoffaus.
der’ anderen Schar), Die durch den
gesuchten Punkt verlaufende Teil-
schilderten numerischen Verfahren det, Damitbesitzt man die Grundlage stattung (Charge) bis zur Erschép-
fiir instationiire Strémungenhergelei-
zu einer einheitlichen Charakterist fung des Brennstoffs. Danach wid
chen-Lebenslinie wird i, allg. nicht tet werden, kenmethode, die besonders fiir *tran der Reaktor entleert und mit einer
den linken Eckpunkt der Netzmasche C. fiir dreidimensionale_ stationiire sonische Strémungen gecignet cr- neuenFilllung versehen. Wahrend des
treffen; man mu8 daher zusitalich und zweidimensionale instationiire scheint. Betriebes erfolgt weder eine Zuftih-
den Schnittpunkt. dieser Lebenslinie
mit den dic Masche links begrenzen-
Strémungen sind mit groBem Rechen- rung noch ein Entzug von Spalt-
aufwand verbunden. Hier treten an Lrr. Sauer, R.: Einf. in die theoret. Gas-
oder Brutstoffen. Auch cin Platzwech-
sel der Brennelemente (Umsetzen) ist
dynamik, 3. Aufl. Berlin-G wen-He
den, bekannten Linien bestimmen Stelle der Machschen Linien Kegel- delberg 1960, - Oswatitsch, K.: Gasdy-
24 25
Charliersches Weltmodell Chi-Meson
nicht vorgeschen. Der C. stellt die Schlagbiegezithigkeit im Schlagbiege- Stoffes ab; sie iibt insbesondere auf selbst nicht teilhaben, Die Reaktions-
einfachste und technisch am_leich- versuch wird fast ausschlieBlich das die physikalischen Eigenschaften der energie wird also auf andere Mole-
testen_ zu bewiiltigende Betriebsart P. nach Charpy oder das nach Izod Verbindungen (Léslichkeit, Absorp- kiile iibertragen. Der Beweis fiir einen
eines Reaktors dar, da wahrend des verwendet (DIN 51222), Letzteres tionsspektren usw.) einen groBen Ein- solchen Ubertragungsmechanismus
Betriebs kein Zugang zur Spaltzone wird vorwiegend in England beniitzt. fiu8 aus und kann selbst auf deren liegt darin, daB das Lumineszenz-
und kein Eingriff in die Anordnung Beim Charpy-Hammer wird die, in chemisches Bild (z. B. Substitutions- spektrum fiir diese Moickiile, nicht
erforderlich ist wie beim kontinuier- der Mitte eingekerbte Probe so gegen vorgiinge) einwirken. Chelatbildner aberfiir die Reaktionspariner typisch
lichen *Reaktorbetrieb. Der C. wurde zwei Widerlagergelegt, daB die *Ker- @.B. Ca-EDTA, Zirkoniumcitrat ist.
in derersten Phase der Reaktorent- be in der Mitte der Stiitzweite liegt. etc.) férdern die ‘Ausscheidung von Auch die *Biolumineszenz, Leuchter-
wicklung angewendet. Der Schlag wird auf die der Kerbe inkorporierten radioaktiven Stoffen scheinungen, die sich bei_manchen
Der Nachteil des C. liegt in der ge- gegeniiberliegende Stelle gegeben. aus dem KSrper. [28] Lebewesen ‘zeigen (Leuchtbakterien
ringeren *Reaktivitits-Lebensdauer Um die Proberichtig einzulegen so- chgh, Kurzzeichen fiir die Einheit auf faulem Fleisch, Johanniswiirm-
des Brennstoffs. Nach der Erschép- wie zur Kontrolle der Stiitzweite und cheval-heure électrique, [13] chen usw.), gehdrt ihrem Ursprung
fung der Charge haben zwar alle der mittigen Lage der Hammerschnei- Chemie, heiBe, ist der Begriff fir die nach in die Gruppe der C.
Brennelemente die gleiche Zeit im de zwischen den Widerlagern, hat Verarbeitung hoch radioaktiver St Lir. Bandow, F.: Lumineszenz. Stuttgart
Reaktor gestanden, doch ist ihre Be- man cine Lehre geschaffen. ‘Auch fe. Es miissen vollkommen autom: 1950. [19]
strahlung (Flu8zeit) wegen des rium- Versuche bei hohen und tiefen Tem- jerte Verfahren entwickelt. werden, chemische Wechselwirkung zwischen
lich i. allg. nicht konstanten Flusses peraturen kénnen mit dem C. P. aus- die so ablaufen, da8 manuelles Ein- Fremdatomen und Versetzungen, s.
yerschieden hoch. Ausschlaggebend gefiihrt werden. greifen des Bedienungspersonals nicht Wechselwirkung zwischen Fremdato-
fiir die Reaktivitits-Lebensdauer sind Das Schlagwerk mu8 so kriiftig sein, notwendig ist. Ferner mu8 dafiir Sor- menund Versetzungen.
die an der Stelle des stirksten Flusses daB ‘die Probe mit einem Schlag ge getragen werden, daB beim Mani- Chemosorption, Adsorption oder
stehenden Elemente. Die weiter auBen durchgebrochen oder bis zum gréBt- pulieren spaltbaren Materialien *Absorption von Gasen oder Diimp-
stehenden weisen einen geringeren méglichen Winkel gebogen wird. Die keine kritische Anordnung entsteht. fen durch Fliissigkeiten oder feste
Abbrand auf. Dazu kommt noch, daB Schlaggeschwindigkeit soll nicht unter a Stoffe in Fallen, bei denen chemische
der Reaktor an der Stelle des gra8- 5 mis liegen. Es ist jedoch nicht die Chemilumineszenz (Chemolumines- Umwandlungen’ zwischen *Solvens
ten Flusses gleichzeitig die gréBte Schlaggeschwindigkeit des Hammers zenz). Unter C. versteht man das und *Sorptiv zustande kommen. S.
Reaktivitiits-Empfindlichkeit aufweist. fiir den Versuch mafgebend, sondern Auftreten von Leuchterscheinungen, Sorption.[9]
Ein weiterer Nachteil des C. besteht die Verformungsgeschwindigkeit des die unmittelbar von chemischen Re- cheval-heure, Kurzzeichen chh, eine
in seinem hohen Anfangs-Bedarf an Werkstoffes im Kerbgrund oder im aktionen hervorgerufen werden. Bin in Frankreich iibliche Einheit fir die
*OberschuB-Reaktivitit, Wihrend des AnriB. solcher ProzeB tritt z, B. bei der Oxy- mechanische Arbeit.
Betriebes ist’ daher zuniichst cine Die zum *Bruch der Probe ver- dation von 3-Aminophtalhydrazid in Tchh = 1PSh = 2,7. 10% m kp, {13]
wirksame Absorption: brauchte Arbeit wird auf den Proben- Gegenwart von Wasserstoffsuperoxyd cheval-heure électrique, Kurzzcichen
forderlich, die sich ungi querschnitt_ im Kerbgrund bezogen auf. Typisch fiir alle solche Vorgiinge che h, eine in Frankreich benutzte
Neutronenékonomie auswirkt, und als Kerbschlagziihigkeit ax (Kerb- ist, dab die Temperatur der leuchten- die Arbeit.
Eine wesentliche Verbesserung kann ziihigkeit, Kerbschlagwert, _spezifi- den Materie weit niedriger ist, als sie
man beim C. durch Umsetzen der sche Schlagarbeit) bezeichnet. B es sein miiBte, wenn der betreffende 1 Shh = 736 - 3,6 + 10° Jint
Brennelemente erreichen, indem fort- dem Versuch muB jedoch angegeben Stoff Temperaturstrahlung aussenden = 2,649 60 10° Jin.
laufend die stiirker abgebrannten, im werden, ob die Probe gebrochen oder sollte (Kaltes Leuchten). Man kann Umrechnun;
Zentrum stehenden Stabe mit auBen nur angerissen ist und ob s auch sagen, daB es sich bei der C. um 1 chgh = 2,702 35 - 10° m kp.[13]
stehenden vertauscht werden, so daB schen den Auflagern durchgezogen einen Strahlungsvorgang handelt, bei cheval vapeur, Kurzzeichen ch oder
womiglich alle Stibe den ‘gleichen wurde oder nicht, Es muB also im- dem das strahlende System nicht im cv, eine in Frankreich iibliche Lei-
Abbrand aufweisen. In der zweiten mer das Bruchbild beobachtet wer- thermodynamischen Gleichgewichtist. stungseinheit.
Phase der Reaktorentwicklung ist den. Fir die Probenformen und die Sonst_miiBte niimlich das Kirchhoff- Definition:
man bei den Natururanreaktoren zu Kerbformen sind Normen aufgestellt sche Strahlungsgesetz gelten, wasaber 1 cheval vapeur = 1 PS = 75 m kp/s.
technisch komplizierten Einrichtun- (DIN 50115). keinesfalls zutrifit. Somit gehért die Umrechnung:
gen iibergegangen, die ein stindiges Liv. Handbuch der Werkstoffpriifung, C. in eine Reihe mit den anderen Lu- I cheval vapeur 735,498 75 W.[13]
Nachladen von Elementen wihrend hg. v. E. Siebel, 2. Aufl., II. Band. Die mineszenzerscheinungen: *Fluores- cheval vapeur électrique, Kurzzei-
des Betriebes erméglichen. Bei ange- Priifung der metallischen +Werkstoffe. zenz, *Phosphoreszenz, Tribolumi- ine in Frankreich benutzte
eicherten Systemen ersetzt_man_bei ‘Check-points, s. Programmieren.
Berlin 1955. (15) neszenz, *Elektrolumineszenz. it fiir die Leistung.
jeder Neubeschickung nureinen Teil Die Lichtquantenenergie wird bei der Definition: 1 che 736 Wint.
der Brennelemente durch frische und cha, Kurzzeichen fiir die Einheit C. aus der Wiirmeténung der chemi- Umrechnung: 1 chg| 75,065 m kp/s.
setzt auBerdem die Elemente im C. so cheval vapeur électrique. [13] schen Reaktion genommen,und zwar (13)
um, daB sich im Betrieb eine még- Chelatbildung. Die Bildung von Che- aus dem einzelnen Elementarakt, in chh, Kurzzeichen fiir die Einheit
lichst gleichmiBige Verteilung der Jaten erfolgt aus Kationen (meist Me- dem zuniichst ein Elektron in einen cheval-heure. [13]
der Leistungsdichte ergibt. (35] tallionen) und organischen Verbin- angeregten Zustand versetzt wird, von Chi-Meson (z-Meson)ist eine veral-
Charliersches Weltmodell, s. Welt- dungen mit mindestens zwei funktio- wo aus es unter Lichtemission in tete, dem Zerfall des geladenen *K-
modelle. nellen Gruppen, Aus einem Metall- energetisch tiefere Zustiinde (2. B. Mesons in 2 2-Mesonen zuzuordnen-
Charpysches Pendelschlagwerk. Zur ion und einem Elektronendonator den Grundzustand) zuriickkehrt. Da- de Bezeichnung. Das x-Meson wurde
Bestimmung der *Kerbschlagziihigkeit entsteht ein Komplex. Die Stirke der bei findet die Lichtemission u. U. in oft auch als Kaz-Meson bezeichnet.
im *Kerbschlagbiegeversuch und der C. hiingt von der Konstitution des Molekiilen statt, die an der Reaktion m
26 27
Chiralitiit Christoffelsche Dreizeigersymbole
Chiralitét oder Rechts- bzw. Links- strichen, dann ordnet sich der Sand zu blendeim wesentlichen nur das Licht so daB
hiindigkeit (engl. chirality). Die Defi- den nach Chladni benannten K., in- der Wellenlinge 4o bei, wilhrendalle
nition der C. kniipft an die Bezeich- dem er sich an den Knotenlinien an- ibrigen Wellenliingen’ einen Streu- ba > fiseem +r ‘lose ea
nungen der Diracschen Theorie des hauft. Die Form der Schwingung lichthof_um das Blendenbild hervor-
Elektrons an. Dort werden die Dirac- hiingt davon ab, wodie Platte gestri- rufen, Es geniigt also am Ort des ou
Matrizen mit 4 Zeilen und Spalten ya chen und wo durch Festhalten oder Blendenbildes eine passende, reelle folgt.
(u = 1, 2, 3, 4) definiert. Diese sind Beriihren eine Knotenlinie erzwun- Blende anzubringen, um nurdas ge- Die Koeffizienten «sind Funktio-
antikommutativ, d. h. sie befri gen wird. Besonders schénlassen sich wiinschte Filterlicht zu erhalten. Un-
die Gleichungen yu Y> + y» yu + die C.K. an Platten aus magnet ter giinstigen Umstiinden kann man nen der Ortskoordinaten x. Die Zu-
Ow fiir uy v= 1, 2, 3, 4. Auch das schem Material durch Anregung mit mit dem C.-F. Halbwertsbreiten von wichse des werden einerseits propor-
Produkt ys = y1 y2 ys ya aller dieser tels magnetischer Krifte variabler etwa 3 bis 6nm erzielen, bei einer tional den Komponenten dx» der
Matrizen antikommutiert mit allen Frequenz demonstrieren. Zwei durch Durchlissigkeit_ im Filtermaximum Verschiebung ds sein und anderer-
Yu, de Yu Ys + Ys yu = 2 Sus (i eine Knotenlinie getrennte Felder zwischen 25 bis 60%. Durch Tempe- seits sich nach dem Grundvektorsy-
1, 2, 3, 4). In der Theorie des f-Zer- schwingen in entgegengesetzter Phase. raturiinderung kann man die Filter- stem t» der Stelle P entwickeln las-
falls tritt diese Matrix ys als der C.- Nurfiir kreisformige Platten lassen wellenliinge 4 durch das ganze Spek- sen, In cartesischen Koordinaten
Operator auf. Die Transformationen sich diese Schwingungen exakt be- trum wandern lassen. Es iindert eines euklidischen *Raums, in denen
yyy baw. Y>—Y~ys nennt rechnen;fiir quadratische Platten sind nimlich bei Erwirmung_wesentlich die Grundvektoren —unveriinderlich
manChirality-Transformationen. Sie dagegen’ nur Niiherungsrechnungen nur die Dichte und damit der Bre- sind, verschwinden die J"24_ siimtlich.
bewirken den Ubergang eines Teil- durchfiihrbar. [12] chungsquotient der fliissigen, nicht In krummlinigen Koordinaten dessel-
chens ein Teilchen mit entgegen- Chlorophyll, Farbstoff in den Chloro- aber der der festen Komponente, so ben Raums sind die Zuwichse d¢e
gesetzter innerer Paritit. Man bildet plasten der’ Zellen griiner Pflanzen, da8sich der Schnittpunkt der Disper- durch die dann immer migliche Zu-
aus irgend einer Eigenfunktion py dient der Photosynthese und damit sionskurven stark (und zwar i, allg. riickfihrung auf cartesische Koordi-
durch Addition bzw. Subtraktion von der Assimilation des Kohlenstoffs, nach Blau) verschiebt. Bei geeigneter naten definiert, und hierdurch sind
Ys die positiven bzw. negativen C.- ist chemisch kein einheitlicher Ki Wahl der Komponentenlat sich das die I’ bestimmt.
nzustiinde y, und y- nach den per; er besteht aus zumindest zw C.-F.fiir die Aussonderung nahezu Anders im gekriimmten Raum. Man
Gleichungen y. = "/2 (1+ ys) p_und Komponenten (C.A und C.B). Es fasse z.B. die Abb.als perspektivi-
‘/z (1 — ys) p, welche die Eigen- enthalt ein zentrales Mg-Atom mit monochromatischer Strahlung auch
im Ultraviolet und im Ultrarot ver- sche Ansicht einer gekriimmten Fli-
wertgleichungen ys y + = + y + mit vier angehefteten Pyrrolringen und wender che auf. In ihr ist dann weder ein
den Eigenwerten + 1 befriedigen, da Phytol, zeigt Fluoreszenz, absorbiert Lir. Christiansen: Wied. Ann. 23, 298, cartesisches Koordinatensystem noch
1ist, Die Zerlegungeiner Wel- vorallem im Rot und Blau, Kommt 1884, ~ Weigert u. Shidei: Z. f. ‘phy eine unveriinderte Parallelverschie-
lenfunktion y in y = y, + y- nennt mit Karotin und Xanthophyll verge- Chemie (B) 9, 329, 1930. — v, Frags bung eines Vektors im cuklidischen
man die C.-Zerlegung und die Ope- sellschaftet vor. [28] Ann. d. Phys. 31, 443, 1938, ~ Addi |. Sinne méglich. Den cartesischen Ko-
ratoren P + = "/s (1+ ys) die C.-Pro- Chopper, eine Vorrichtung zum Zer- Phys. Radium 15,'375, 1954. [17] ordinaten am nichsten kommt in
jektionsoperatoren. Sie _befriedigen hacken einer Strahlung_ in cinzeine, Christoffelsche Dreizeigersymbole einer kleinen Umgebung von P ein
namlich die Definitionsgleichung von getrennte Impulse. Fir langsame (Dreiindizessymbole oder g-Klam-
mern). In krummlinigen Koordinaten
geodiitisches Koordinatensystem in
Projektionsoperatoren (P +)* = P +. Neutronenstrahlung kann z. B. eine
AuBerdem sind sie vertauschbar, und rasch rotierende Blende aus Cad- 1@Bt sich mit dem Koordinatennetz
ein von Ort zu Ort wechselndes Ach-
ihr Produktist Null: P. P= P_P, = 0. miumals C. dienen.[1]
Dahercignen sich diese Operatoren Christiansen-Filter, eine Filterkiiyette senkreuz von Grundvektoren ¢a vet
binden, so wie die Abb. es zweidi
zur C.-Zerlegung jeder Wellenfunk- mit einer Schichtdicke zwischen 2 bis mensional andeutet. In ihnen stellt
tion einen rechts- baw. linkshiin Sm, die mit einer Mischung aus
gen Bestandteil oder zur Dekomposi- einem grobkrnigen Glaspulver (0,5 sich ein *Vektorfeld « durch
tion des Hilbert-Raums in zwei ent- bis 1 mm) undeiner Fliissigkeit ge- wee Xn) Ca (Xs. . Xn)
sprechende Unterraume. Diese Be- filllt ist. Feste und fliissige Kompo- @
trachtungen bezichen sich auf Ferm- nente sind so ausgewahlt, daB sich
ionen; Watanabe hat jedoch C.- ihre Dispersionskurven ‘schneiden. dar. Die in den Differentialgesetzen P, dessen_begleitendes Achsenkreuz
Transformationen auch auf Bosonen Dann stelit die Filterfiillung fiir Licht der Physik auftretende Anderung 50
an dieser Stelle wenigstens stationare
ausgedehnt. der Schnittwellenlinge 4» cine op- des Feldes a beim Ubergang vom
Gestalt hat. (Es weicht in einer infini-
Lit. Sudarshan, E., und R. Marshak: isch homogene Platte dar. Solches Punkt P um das Stiick 68 = (6x: ...
tesimalen Umgebung von P von dem-
Phys, Rev. 109, 1860) (1958). — Watanabe, Licht passiert also unabgelenkt das 6x») nach Q ergibt sich dann zu
Hhys. Rev. 110, 1200 (1958). Roman, Filter, wilhrendalle anderen Wellen- 40 =D1 18a" ea + a" deal,
jenigen in P selbst héchstens um Glie-
der ab, die von zweiter Ordnung klein
Theory of Elementary Particles. 2. Kangen durch Reflexion und Brechung
Aufl. Amsterdam 1961. [36] (oder auch durch Streuung) um so = sind. Es ist z. B. die Projektion eines
worin cartesischen Koordinatensystems im
Chiadnische Klangfiguren zeigen die mehr abgelenkt werden, je weiter sie Tangentialraum von P.) Unter Paral-
groBe Mannigfaltigkeit der Bewe- von der Filterwellentinge 4o entfernt da" ~Sieaie0) Oxy lelverschiebung kann man dann am
gungsformen von schwingenden Plat- sind. Stellt man ein solches C.-F. un- ehesten die Verpflanzung eines Vek-
ten. Wird eine in der Mitte oder am mittelbar hinter eine Linse, die eine tors verstehen, bei der seine Kompo-
Randefestgehaltene Platte mit feinem Kleine, intensiv beleuchtete Loch- und “
nenten in bezug auf die geoditischen
Sand oder Pulver bestreut und am blende etwa in gleicher GréBe ab- bee “Dre xn eo, ‘Achsenkreuze sich nicht tiidern. Bei
Rande mit einem Geigenbogen ge- bildet, so triigt zum Bild der Loch- wb dieser Festsetzungergeben sich fiir die
28 29
Chromatid-Bruch Clamp-Réhre
Koeffizienten ['f, die C. D. oder »g- Hochschultaschenbicher, Mannheim 1961 mosomensatz identisch sind. Bei der messer, z.B. circular inch = (2/4)
H.: Binfithrung in die Reifeteilung von Keimzellen, die als
ra
anne
his’ 1966, Randerathy Kes
Diinnschicht-Chromatographie.1965. [9]
Meiose bezeichnet wird, unterbleibt
die Lingsteilungder C., so da8 es zur
inch®. [13]
Cireularpolarisation, s. Polarisation.
Cis-Verbindungen, s. Verbindungen,
“Dee(GS Beas)
xz rmtometer, svw. *Farbenkreisel.
Chromazitit, s. Mired-Skala.
Bildung von haploidenreifen Keim-
zellen kommt.Die substantiellen Tri-
ger der Erbanlagen, die sog. Gene,
chemische.
Ci, Kurzzeichen fiir *Clausius, Bin-
wean. in dei gewiihlten Koordinaten Chromophore. Rein empirisch fand
heit fur die *Entropie. [13]
sind in den C.lokalisiert und dort in CLA, Abkiirzung fir Centre Line
die Riemannsche Mafbestimmung, man, da8 in den verschiedensten weitgehend konstantem Gefiige li- Average Height, s. Oberfliichenge-
st =D gon dea: ds Farbstoffen das Auftreten von be- near, d.h. in einer perlschnurartigen stalt, [15]
stimmten Farben an das Vorhanden- Aufeinanderfolge angeordnet. Spon- Clairautsches Theorem lehrt, wie al-
ah gilt. sein gewisser Atomgruppen, wie z. B. tane oder strahleninduzierte Ande- ein aus indirekten Messungen an der
der Azogruppe ~ N = N ~, der rungen der Gene nennt man Gen- Erdoberfliiche (némlich aus Messun-
Lit. z. B. A. Sommerfeld: Mechanik
deformierb. Medien, 4. Aufl. Zusatz rogruppe — NO:, der Gruppe: > C mutationen, entsprechende Anderun- gen des Aquatorradius und aus
aus Vorlesungen iiber Theoret. Phys C< usw., gebunden ist. Diese Atom- genderlinearen Genanordnung Chro- Schweremessungen) auf die *Abplat-
Bd. II. Leipzig 1957. [4] gruppen bezeichnet man nach dem mosomenmutationen. [28] tung @ der Erde geschlossen werden
Chromatid-Bruch ist ein Chromo- Vorgang von O. N. Witt (1876) als C. Chromosphire heift eine der iuBe- kann: a = (5/2) - (¢ — 6). Hier ist 8 aus
somenbruch,bei dem nur eine Lings- Diese erfahrungsmiBig ermittelten renSchichten der Sonne,die fiber der der verkiirzten Schwereformel :
hialfte (Chromatid) z.B. unter der Beziehungen zwischen dem Farbcha- Photosphiire liegt und etwa 10000 km (1 +} sin*y) zu entnehmen;
Einwirkung energiereicher Strahlen rakter und der chemischen Struktur Miichtigkeit besitzt. Ihr Name, der algo wird aus der Flichkraft ‘@* a der
gebrochen ist.[28] vieler Farbstoffe erwiesensich bei der eigentlich »Farbschicht« _bedeutet, Erdeund der Schwere go am Aquator
chromatische Tonleiter, s. Tonleiter. Synthese von Farben von groBem wurdevonder rétlichen Farbung ab- berechnet. Es ist 3,468 - 10. Im
‘Chromatographie, eine auf der *Ad- praktischem Wert. Inzwischen hat geleitet, die sie infolge hohen Was- vollstindigen C.T. ist ¢ ersetzt durch
sorption beruhende Methode zur ana- man aberin vielen Fiillen gelernt, serstofigehaltes aufweist. Die C. wird die Reihe
lytischen Trennung von Stofigemi- diese Zusammenhiinge quantentheo- bei totalen Sonnenfinsternissen kurz Bot
schen. Bei dem urspriinglichen, auf retisch zu deuten und die Absorp- vor Eintritt der Totalitit sichtbar. In =
‘ (1- 35°” 245%
sheet — w):
der Adsorbierbarkeit an Aluminium- tionsbanden wohldefinierten Elektro- diesen Augenblicken kann auch das
oxyd beruhenden Verfahren konnte neniibergiingen in den C. zuzuordnen. *Flash-Spektrum beobachtet werden. Es erlaubt, iiber die *Erdfigur noch
mannur farbige Substanzen analysie- Lit, Rémpp, H.: Chemie-Lexikon. Die Dichte der C.ist auBerst gering; weitere genauere’Angaben zu machen,
ren, wobei sich verschiedenfarbige Aufl, Stuttgart "1966, — Miiller, "E. sie betriigt etwa 10kg/m®. Das C. vorausgesetzt, da® cine hinreichend
Zonen ausbildeten. Spiter konnte man Neuere Anschauungen der organischen
Chemie (Konstitution und Farbe). Berlin Spektrum besteht weitestechend
Emissionslinien, die auf hohe Ionis:
vollstindige ‘Schwereformel vorligt.
die C. verfeinern und auf ungefarbte 1940. (17) Lit,Prey, A., C. Mainka und E. Tamss:
Stoffe ausdehnen. Dabei hatsich die
Chromoskop, Vorrichtung zur Repro- tions- und Anregungsspannungen Einfiihrung ‘in die Geophysik. Berlin
apparativ einfache Papierchromato-
duzierung der verschiedensten Far- hinweisen. 1922, — Jung, K.: Figur der Erde, in:
graphie auch fiir schwierige analyti- benténe mit Hilfe von Farbfiltern. [17] Lr.s. Sonne.[5] Handexh der Physik, Bd. H7. Berlin

in der Mikrobiologie wird diese zur Chromosom.


sche Untersuchungen bewahrt. Auch
Wihrend der Zelltei- Chromsiure-Element (nach Bunsen) Clamp-Réhre. Als C.-R. wird cine
‘Trennung chemischer Substanzen an- Tung erscheinen in den Zellkernen
ist ein Primarelement mit dem folgen- Elektronenrdhre (meist eine Triode)
gewandt, ebenso zur Trennung ver- durch basische Farbstoffe farbbare, den System: Die Anode besteht aus bezeichnet, die in Endstufen von HF-
konstante, fadchen- oder stibbchenfér- Zn,der Elektrolyt aus einer Mischung Sendern den Schutz der Endrdhren
schiedener Bakterienarten.
mige Strukturen, die nach vollendeter verdiinnter Chromsiure und Schwe- vor Uberlastung in Modulationspau-
Auch die *Gaschromatographie hat felsiiure, die Kathode aus Kohle. sen iibernimmt. Wird in Pentoden als
groBe Bedeutung erlangt. Mit ihrer Zellteilung wieder unsichtbar werden.
Chromsiure wirkt als *Depolarisa-
Hilfe lassen sich zahlreiche gasana-
Bei diesen als C. bezeichneten Gebil-
tor. Das Elementist jedoch nur kurz- Endrdhren die Schirmgitterspannung
den handelt es sich chemisch im we-
zeitig belastbar, da die Depolarisa- iiber einen Widerstand von der Ano-
von Isomeren leichter lésen als mit sentlichen um Nukleoproteine. Die
lytische Aufgaben wie die Trennung
tion verhiiltnismaBig langsam vor sich denspannungsquelle her erzeugt, so
reifen pflanzlichen und. tierischen
deniiblichen Methoden.Sie wird auch
Keimzellen sind haploid, d. h. sic wei- geht. Die EMK betrigt etwa 2 V.[25] Endpentode
fiir kontinuierliche Betriebsiiberwa-
chung angewandt. Teilgebiete sind die sen n Ch. auf, wobei n von 1 bis zu Chronaxie, s. Elektrodiagnostik.
mehreren Hundert variicren kann,
Gas-Fliissigkeits- und die Gas-Fest- aber fiir eine gegebene Spezies kon- Chrysoberyl ist cin Mineral aus
Beryllium-Aluminium-Oxyd BeO -
kérper-Chromatographie.S. a. Radio-
chromatographie. stant ist. Die durch Verschmelzung AlOs, eines der fiir die Beryllium-
einer viiterlichen und: einer miitterli- produktion nutzbaren Erze.[7]
chen Keimzelle entstehenden somat CHU, Abkiirzung fir Centigrade
schen Zellen sind diploid, d.h. sie HeatUnit. [13]
weisen einen Satz von 2 n C. auf. Un- 4Kurzzcichen fir die Einheit Curie.
: ter Mitose versteht man die zur Zell-
vermehrung fiihrende Zellteilung; es i
Dei. = Kelker, H+ Gaschromatog kommt dabei zu einer Lingsspaltung circular vor dem Zeichen einer an-
phie, ebenda, S. 129-156. — Stahl, E. und Verdopplung von Chromoso- gelsiichsischen Liingeneinheit bedeu-
Diinnschicht-Chromatographie. Berlin- men, so daB Tochterzellen entstehen, tet die Fliche cines Kreises mit der
Gdttingen-Heidelberg 1962. ~ Kaiser, R. angegebenen Lingeneinheit als Durch-
‘Chromatographie in der Gasphase. B. I. die in bezug auf den diploiden Chro-
ci
31
‘Clapeyron (Clausius
erhdht sich diese Schirmgitterspan- Lit. Miiller, K. G.: Vkt. Berechnungs-
nung bei fehlender Ansteuerung, was unterlagen. Weinheim 1961. [10] Es bedeutetz. B. ar 7 T dplaT
zu einer Uberbelastung der Réhre Clausius, Rudolf Julius Emmanuel.
fiihren kann, Deutscher Physiker. Geb. 2. 1. 1822
beim Verdamp- Verdampfungs- Unterschied der Verdampfungs- Neigung der
Durch die Hinzunahmeeiner C.-R. in Késlin, gest. 24. 8. 1888 in Bonn. fungsvorgang wiirme z. Volumen temperatur Dampfdruck-
nach der in der Abb. gezeigten Schal- 1855 an die Technische Hochschule in s Dampfes und kurve
tung wird dies vermieden: Das Gitter Zi berufen, 1867 Prof. an der der Flissigkeit
der C.-R.ist mit dem Gitter der End- Univ. Wiirzburg, 1869 Bonn, Haupt- (letzteres wird
pentode verbunden. Wird die End- arbeiten: Entdeckte den zweiten meist yernach-
rohre angesteuert, so stellt sich ber Hauptsatz der Warmetheorie (1850). liissigt)
Ry infolge des flieBenden Gitterstroms Begriinder des wissenschafilichen beim Schmelz- Schmelzwiirme Unterschied der Schmelz- es wird meist der
eine negative Gittervorspannung ein, Ausbaues der kinetischen Gastheorie vorgang spez. Volumen —_temperatur reziproke Wert
mit der die C.-R. gesperrt wird. Die (1857). [43] beim Sublima- Sublimations- beider Aggregat- Sublimations- (Druckabhiingig-
Pentode arbeitet normal. Setzt die Clausius, Kurzzeichen Cl, eine Ein- tionsvorgang wiirme zustiinde temperatur: keit der Subli-
Ansteuerung aus, so verschwindet die heit fiir die Entropie im kalorischen mations- bzw.
‘Schmel
negative Gittervorspannung und in “Vierersystem. ratur) beob-
der C. flieBt ein Anodenstrom, der Die Einheit Cl ergibt sich aus der achtet
iiber den Widerstand Re die Span- Gleichung
nung am Schirmgitter der Pentode in Entropie ~ abso Firmemenge bei allotroper
Umwandlung
Umwandlungs- Unterschied der
wiirme spez. Volumen
Umwandlungs- Neigung der
—_temperatur ‘Umwandlungs-
zuliissigen Grenzen hiilt. [19] te Temperatur* beider fester kurve
Clapeyron, Benoit Pierre Emile. Definition: Die Entropie eines Kér- Phasen
Franz, Ingenieur und Physiker. Geb.
21.2. 1799 in Paris, gest. 28. 1. 1864 pers vermehrt sich um 1 Cl, wenn dem Lésun Verdinnungs- Unterschied der Versuchs- Pao-Pa, Unter-
ebd. Mitglied der Akademie der Wis- TK6rper bei der absoluten Temperatur
bei umkehrbarem Verlauf aller
vorgany
(Dampfdruck)
= warme Le-L Volumen des
Dampfes und der
temperatur schied Dampf-
druck des
senschaften. Einige Jahre als Oberst Vorgiinge in ihm eine Wirmemenge Flissigkeit (letz- ‘Lésungsmittels
im Korps der Wegebaumeister in St. von 7/°K Kalorien zugefiihrt wird. teres wird meist gegen Losung;
Petersburg, dann Prof. der Mechanik 1.Cl= 1 cali°K = 4,1868 J/°K .
vernachlassigt) errechenbar:
in Paris, Baute Lokomotiven und Siedepunkts-
Briicken sowie die erste franzésische Je nachdem, welche der zahlreichen bew. Gefrier-
Eisenbahnstrecke (Paris-St. Germaii Einheiten *Kalorie gemeint ist, erhilt punktserniedri-
gung
1835). Hauptarbeit: Auf dem Gebiet man die entsprechende Einheit Cl,
der Wiirmetheorie entwickelte er Car- z. B. Clise , Clr, Cl usw. bei thermischer Zersetzungs-, Unterschied der Dissoziations- Neigung der
nots Grundideen graphisch und ana- Der Namewurde zu Ehren des deut- Dissoziation Dissoziations-
warme
spez. Volumen —_temperatur Dissoziations-
druckkurve
lytisch. [43] schen Physikers Rudolf Clausius ge-
Clapeyronsche Gleichung, s. Clau- wahlt. [13] Voraussetzungfiir die Clausius-Cla- fiir Umwandlungen 3.Art:
sius-Clapeyronsche Gleichung. Clausius-Clapeyronsche Gleichune. peyronsche Gleichungist das Vorhan- 3
Clark-Element ein *Normalele- densein einer *Umwandlung 1. Art, re
mentund ein Vorliiufer des *Weston- dh. einer Umwandlung, bei der die dp OF
Elementes. Es hat einen ahnlichen 4a
> v3) T* Volumender beiden Phasen verschie- aT ~~ dc,
Aufbau wie dieses. An Stelle des densind,also ein Sprung auftritt(s. a. >
Cadmiumamalgams’ wird Zinkamal- Sie setzt also eine Wiirmemenge gr, Schmelzen). PP
gam als negativer Pol verwendet, als die Volumendifferenzder beiden Pha- Wird z.B. die thermodynamische Bf, Ove
Elektrolyt Zinksulfat, und als Depo- sen 1 und 2 und die Temperatur T Funktion (freie *Enthalpie) G = U + ona
larisator dient iiber der Quecksilber- in Beziehung zu dem Quotienten dp/ pV ~T'S genommen,so ist im Fale
elektrode cine Mischung aus Queck- dT (Druckiinderung durch ‘Tempera- einer Umwandlung 1. Art | Oa
silber- und Zinksulfat. Die Spannung turiinderung). Ableitbar ist die Glei- _ pe 8T Sp ara,
3T Bp
des C.-E. betriigt 1,4324 V bei 15 °C. chung entweder durch Anwendung
1251 eines *Kreisprozesses unter entspre- =(gp),29 und a
Claude-Heylandt-Verfahren, s. Gas- chender Heranziehungdes II. *Haupt- _ ~ 8T 8p
eG
veriliissigung. satzes der Thermodynamik oder
Clausing-Faktor, abhiingig yom Quo- durch Aufsuchen des Extremwertes diea *Entropiea S -#), >0. = a
tienten Durchmesser durch einer thermodynamischen Potential- Fiir die Umwandlungen héherer Art 8p?
Rohres (fiir < 0,1 ist der C- funktion, Die Gleichung wurde von
Beriicksichtigt die Tatsache, daB zur Clapeyron (1834) aufgestellt und spi- gelten entsprechende Gleichungen,
Ausbildung des stationiiren Zustan- ter von Clausius streng bewiesen.Si und zwar fiir Umwandlungen 2. Art
des eine Anlaufstrecke notwendig ist; spielt bei vielen Umwandlungen (1. Ov usw.
die Eintrittséffaung hat gewisserma~ Art) cine groBe Rolle (s. Tabelle). oT
Ben einen eigenen Leitwert, wie allge- Die bei der Integration auftretende
mein Gffnungen cin Leitwert zuge- Konstante ist die chemische *Kon- ~ Su Lit. Joos, G.: Lehrb. d. theor. Phys.
wiesen werden mus, stante (Nernst). ep Frankfurt/Main 1965. ~ Justi, E. u. M.
32 33
Compton-Effekt
: SitzBer. Pr. Akad., Phys., Clustern auskommt,hat das C. zahl- bets ist die Hiufigkeit zu beriicksich- Washington Univ.in St. Louis. 1923~
|, 1934, XVII. — Z. techn. Phys. reiche Kerneigenschaften mit gutem tigen, damit im Mittel méglichst kur- 29 Prof. fiir Physik an der Univ. Chi-
15 (1934) S. 521. [9]
Clausiussches Integral, s. Entropie. Erfolg theoretisch zu berechnen er- ze Code-Worte entstehen. Den am cago und von da an bis 1945 Distin-
Clausius-Mosottische Formel, s. Re- Jaubt.[1] . hiufigstenvorkommenden Zeichen guished-Service-Prof. 1945-53 Kanz
‘C-Neutronen sind Neutronen mit sol- sind die kiirzesten Code-Wérter zu- Jer der Washington Univ. in St. Louis.
fraktion.
Clausius-Rankine-ProzeB, cin heute cher Energie, daB sie von den Reso- zuordnen. C. war auch von 1926 bis 1945 bera-
vielfach iiblicher VergleichsprozeB fiir nanzen im Cadmium absorbiert wer- Mit n-stelligen Code-Wértern lassen tender Physiker der General Electric
die Vorgiinge in *Dampfmaschinen. den. Die Energien liegen im Bereich sich 2" Zeichen darstellen. Wird in Company, wihrend des 2. Weltkrie-
Er ist gekennzeichnet durch isobare von 0 bis 0,5 eV.[7] einem Code-Wortein Zeichen falsch ges Direktor des Metallurgical-Ato-
Warmezufuhrim Kessel, adiabatische CN-Zyklus, s.Bethe-Weizsiicker- iibertragen (0 als 1 oder umgekehrt), mic-Projekts und 1946 Mitglied des
Entspannung im Zylinder, isobare Zyklus so entsteht beim Empfiinger ein Feh- Technical Advisory Commitee der
Wirmeabfuhr_im Kondensator und COBOL, s. Pseudocodes. ler,-der nicht ohne weiteres erkannt United Nations Atomic Energy Com-
adiabatische Speisung des Konden- Cockroft, Sir John Douglas. Engl. werden kann, da jede Zeichenkombi- mission. Inhaber vieler Auszeichnun-
sates im Kessel. Der thermische Wir- Physiker. Geb. 27.5. 1897 in Tod- nationeine sinnvolle Bedeutung hat. gen, u. a. Offizier der Ehrenlegion
kungsgrad ist schlechter als beim Car- morden (Yorkshire), gest. 18. 9. 1967 Zum Schutz gegen Ubertragungsfch- und Mitglied zahlreicher auslindischer
not-*KreisprozeB. in Cambridge. 1928-46 Mitglied des ler werden fehlerentdeckende oder ‘Akad. der Wissenschaften. 1927 er-
St, James College a. d. Univ, Cam- fehlerkorrigierende Codes (error-de- hielt C. gemeinsam mit C. T. R. Wil-
Lrr. Schmidt,
Thermodynamik und in ' bridge, seit 1946 Ehrenmi tecting bzw. error-correcting codes) son fiir den nach ihm benannten und
der chem. Thermodynamik. Berlin-Got- Ibst,” 1928-39 Doz. und_a. o. verwendet. Sie beruhen auf der Ein- von ihm entdeckten Effekt den No-
tingen-Heidelberg 1960. [9] fiir Physik und Naturphilosophie a. fihrung von *Redundanz belpreis fir Physik.
Clayden-Effekt. Bei liingerer Nach- d. Univ. Cambridge, gleichzeitig von fache Kontrolle auf Ri i Seine Arbeiten galten der spezifischen
belichtung einer durch Funken oder 1939-43 beratendes Mitglied des engl. hdchstens einem Fehlerin jedem Co- Warme von Flissigkeiten sowie den
Blitz sehr kurz belichteten photogra- Versorgungsmi teriums, 1941-44 dewort besteht in der Hinzufiigung Réntgen-Strahlen;er fiihrte auch Ver-
phischen Schichttritt oft eine Verrin- Hauptleiter der Versuchs- und Ent- eines Priifzeichens zu jedem Code- suche iiber die Erdumdrehung durch.
gerung der *Schwéirzung cin, die man wicklungsabteilung fiir die Luftver- wort, das so gewahlt wird (0 oder 1), Den nach ihm benannten Effekt ent-
nach der Vorbelichtung "erwarten teidigung, 1944-46 Direktor der Atom- daB die Summe der Einsen des gan- deckte er 1923. Er ma8 die Wellen-
wiirde. Der C.-E. ist die Ursache der energickommission in Montreal und zen Wortes eine gerade Zahl ergibt Vinge der Gammastrahlen. Ihm ge-
bei Gewitteraufnahmen _manchmal des Clark-River-Laboratoriums in (Geradzahligkeitspriifung,even parity lang mit C. H. Hagenow der Nach-
beobachteten schwarzen Blitze. Kanada, 1946 Direktor der Atom- check). Um eine falsche Ubertra- weis der vollstindigen Polarisation
Lit. y._Angerer: Wiss. Photographie, energie-Forschungsabteilung im Ver- gungsstelle lokalisieren und damit be- yon Réntgen-Strahlen. Mit R. L.
6. Aufl. Leipzig 1956. [21] sorgungsministerium, 1952-54 _Priisi- Tichtigen zu kénnen, sind mehrere Doan fander die Spektren der Rént-
clean-up-Effekt, s. Aufzehr-Effekt. dent des Forschungskomitees fiir die Priifzeichen erforderlich, bei vier In- gen-Strahlen am Beugungsgitter. C.
Clément-Desormesscher Versuch le Verteidigung im Verteidigungs- formationsstellen z. B. drei Priifstel- leitete die erste mengenmaBige Her-
(1819), einfacher Versuch zur unge- it 1954 Mitglied der Jen (*Hamming-Code). Hamming stellung von Plutonium.[43]
fahren Bestimmung des Verhiltnisses zeigte auch, wie sich fehlerkorrigie- Compton-Effekt. Bei der *Streuung
der spezifischen Warmekapazi C. war Offizier der Ehrentegion und rende Codes bei mehreren Fehlern in einer elektromagnetischen Wellen-
der Gase cp/cr durch adiabatische Mitglied der Schwedischen und Ame- einem Codewort bilden lassen. Die strahlung an den Elektronen eines
Kompression nach Entspannung. rikanischen Akademie der Wis Zahl der Priifstellen wichst mit zu- Atomshat die Streuwelle nur in der,
Lit. Grimsehl-Schallreuter: Lehrbuch der schaften. Seit 1956 war C, Direktor nehmender Fehlerzah! rasch an. Richtung der ankommenden Welle
Physik. Bd. 1. Leipzig 1963.[9] des britischen Atomforschungs-Inst. Lit, Hamming, R. W.: Error detecting dieselbe Wellenlinge wie diese; in
Clusiussches Trennrobr, s. Trennrohr. Haarwell bei Didoct. Erhielt 1951 den and error correcting codes. Bell Syst. allen anderen Richtungen (Ausbrei-
tech. J. 29 (1950), S. 147-160.[22]
Cluster, syw. Haufenionen,s. Ion.[1]
Coehnsches Ladungsgesetz, s. elek- tungsrichtung bildet den Winkel
Nobelpreis fiir Physik — gemeinsam
Clustermodell, cine von Wildermuth mit Ernest Thomas Sinton Walton — mit der Ausbreitungsrichtung der an-
begriindete quantenmechanische Wei- fiir seine grundlegenden Arbeiten auf trokinetische Erscheinungen. kommenden Welle) eine um AA er-
terentwicklung des alten *Alphateil- dem Gebiete der Atomkernumwand- Collector (= Kollektor), s. Transi- Ahte Wellenlinge, wobei allgemein
chenmodells der Atomkerne, Um das lung durch kiinstlich beschleunigte stor.
Vielteilchenproblem sehr vieler Nu- Atomteile. Hauptarbeiten: Auf dem Colzisches Okular, s. Okular. Aa = Ao (1 — cos 9)
Kleonen in den Kernen zu umgehen, Gebiete der Kernphysik, der Kern- Compound-Ker, aus der angelsich- ist. Diese Wellenlingenerhéhung
werden diese aus wenigen Clustern, in umwandlung und der Anwendung der sischen Literatur ibernommener Aus- durch Streuung nennt man den C.-E.
sich geschlossenen Gruppen von Nu- Atomenergie.[43] druck; svw. Verbundkern.(1) Die Konstante 4o ergibt sich empi-
Kleonen, aufgebaut gedacht, und es Codeist in der Informationstheorie Compton, Arthur Holly. Amer. Phy- risch bei der Streuung von *Réntgen-
werden’ bei den Berechnungen die der Schliissel, nach welchem Infor- siker. Geb. 10.9. 1892 in Wooster Strahlen an irgendwelcher Materie
Wechselwirkungen yon Nukleone mationen in eine fiir den Ubertra- (Ohio), gest. 15. 3. 1962 in Berkeley (die Hiillenelektronen der Atome kén-
die verschiedenen Clustern angehé gungskanal gecignete Form umge- (Kalifornien). 1916 Prof. fir Physik nen gegeniiber der Réntgen-Strah-
ren, nur summarisch als Wechselwir- wandelt_ werden. Fiir diskrete Ele- an der Univ. Minnesota. 1917-19 im lung naherungsweise als freie Elek-
kung der Cluster beriicksichtigt. Als mentewird vielfach der *Bin’ir-Code Forschungslaboratorium der Westing- tronen betrachtet werden), wobei der
Cluster kommen Alphateilchen, aber mit den Zeichen 0 und 1 verwendet house Electric Corporation in Pitts- C.-E. beobachtet werden kann, zu
auch Tritonen, He-3-Teilchen und (. B, Darstellung der Ziffern in elek- burgh (Pa.) tatig. C. war zeitweilig 0,00242621 nm und hei8t Compton-
Deuteronen in Frage. Fiir leichte chen Rechenmaschinen). Bei der zum US-Signalkorps _kommandiert. Wellenliinge.
Kerne, bei denen man mit wenigen ungder Buchstaben des Alpha- 1920 als a. 0. Prof. fiir Physik an der In der Theorie des C.-E.liefert allein
4 35
Compton-Wellentiinge Coriolis-Kraft
schon der Energie- und Impulssatz, Anodenspannung dar bei konstantem umgibt deshalb den Glihdraht mit dial, sondern unter der Wirkung der
angewandt auf den »StoB« eines an- Gitter- bzw. Anodenstrom. Es. wird einer Sammel- oder Fokussierungs- ablenkenden Kraft senkrecht zur
kommenden Photonsauf ein streuen- mit Vorteil in der Betriebstechnik von vorrichtung F, welche die Elektronen Feld- und Stromrichtung in spiralfr-
des Elektron, die beobachtete Rich- Senderdhren verwendet, da durch durch elektrostatische Wirkung zu- miger Bahn. Dabei andert sich der
tungsabhiingigkeit_ der Wellenliinge Einzeichnen einer Arbeitskennlinic in sammentreibt (s. Abb.). [2] magnetische Kraftilu8 durch die Spu-
und fiir 2den Wert hime, wo h das der Form einer Geradender Betriebs- Cooper-Paare. In makroskopischen le, so daB ein Strom induziert wird.
Plancksche Wirkungsquantum, mdie zustand anschaulich erfat werden Systemen von Fermi-Teilchen sind Stehen Kraftlinien und Scheibenebene
Ruhmasse des Elektrons und c die kann.[19] nach Cooper gebundene Zustinde nicht senkrecht aufeinander, so tritt
Lichtgeschwindigkeit bedeutet. Aus- Cookelens, altestes bekanntgeworde- zwischen Teilchen, sog. C.-P., in der durch die Kraft, die vom Magnetfeld
gerechnet ergibt dies tatsiichlich nes optisches System aus der Gruppe Nahe der Fermi-Grenze méglich. auf den radialen Corbino-Strom aus-
0,0024 nm. der Triplet. Dabei ist eine Zerstreu- Dies fiihrt zur Instabilitit des Grund- gelibt wird, ein Drehmomentauf, das
Mit Hilfe der Quantenelektrodyna- ungslinse so zwischen zwei Sammel- zustands eines idealen Fermi-Gases die Scheibe'senkrecht zum Magnetfeld
mik kann auch derdifferentielle Wir- linsen angeordnet, da die Linsen be- und zu ganz neuen Eigenschaften des stellt, sofern sie beweglich ist. Ferner
kungsquerschnitt und damit In- stimmte Abstinde voneinander ci Systems, z. B, zur Supraleitfahigkeit werden die Strombahnen durch die
tensitiit der Compton-Streuung rich- halten. Auf diese Weise wurde er- von Metallen, Als ein anderes Bei- spiralférmige Ablenkung verliingert.
tig berechnet werden. reicht, daB alle Seidelschen Bildfehler spiel fiir C.-P. wird der Paarungs- Dadurch erscheint der elektrische Wi-
Anschaulich kann man den C.-E. 50 sowie die Farbabweichungen mit nur effekt von Nukleonen in einem und derstand des Metalls vergriBert (s.
verstehen, daB ein Photon der Energie drei Linsen korrigiert sind. S. Ob- demselben Niveau fiir mittelschwere Abb.). [2]
hy ( Frequenz) beim StoB auf ei jektiv. [18] und schwere Kerne betrachtet, wel- cord, cine in den USA bestehende
Elektron einen kleinen Teil seiner Coolidge-Réhre ist eine Hochvaku- cher sich im Massenunterschied be- Raumeinheit.
Energie an dieses tibertriigt (das Elek- um-*R6ntgen-Rohre. Im Gegensatz nachbarter gerader und ungerader 128
tronfliegt wie eine gestoBeneBillard- zu der *Ionenréhre, in der die Elek- Kernezeigt. Definition: 1 cord = 57 cubic yards.
kugelseitlich weg) und mit verringer- tronen aus einer alten Kathode in re . N.: Phys. Rey. 104, 1189,
Umrechnung: 1 cord = 3,6245781 m*.
ter Energie h »’ weiterfliegt. Das be- verdiinntes Gas austreten, wird bei 1956, — Bardeen, J., L. N. Cooper und
J._R. Schrieffer: Phys. Rev. 108, 1175,
deutet aber eine verringerte Frequenz der C.-R. die Emission freier Elektro- 1951. — Bogoljubow, N.: JETP 34, 58, 3)
Core, s. Spaltzone eines Reaktors.
v’ odereine erhdhte Wellenliinge. nen durch glihende Kérper beniitzt. 1958. [36]
Coriolis-Beschleunigung. Wird die
Durch Einzelbeobachtung der’ ge- Solche Réntgen-Réhren heifen des- Copyrapidvertahren, s. Silberdiffu- Bewegung eines Massenpunktes yon
streuten Photonen und der weggesto- halb auch Glihkathodehréhren. sionsverfahren. einem *Intertialsystem und_ gleich-
Benen Elektronen mit Zihlvorrich- Die *Glithkathode besteht aus einer Corbino-Effekt. Corbino machte 1911 zeitig von einem beliebig beschleunig-
tungen konnte nachgewiesen werden, Wolframspirale K,welche durch Hei- folgenden Versuch: Ein elektrischer
daB tatsiichlich zu jedem Photon ein zung bis zur Weibglut erhitzt wird. Strom wird in der Mit e einer runden ten Bezugssystem aus beobachtet, so
erweisensich absolute Beschleunigung
»RiickstoBelektrone gehért und das Ihrstehtdie aus schwerschmelzbarem Metallscheibe zugefiihrt und an einer 4 und relative Beschleunigung , als
zwischen den Richtungen dieser bei- Metall bestehende Anode oder *Anti- kreisfrmigen AuBenclektrode abge- nicht identisch, und es gilt die Glei-
den die theoretisch geforderte Win- kathode A gegeniiber. Die aus der nommen. Die Scheibe befindet sich
chung
kelbeziehung besteht. Dies ist ciner Kathode austretenden _Elektronen zwischen’ den Polschuhen eines Ma- a= a, + ay + 2 ty X vy,
der wichtigsten Beweise dafiir, daB werden durch cine angelegte Span- gneten, dessen Kraftlinien senkrecht
auch bei Elementarvorgingen im ato- nung beschleunigt und erzeugen bei zur Platte verlaufen, Konzentrisch zu ay ist die absolute Beschleunigungdes
maren Bereich der Energie- und Im- ihrem Aufprall auf die Antikathode der Scheibe ist cine kreisformige Spu- Raumpunktes im beschleunigten Sy-
pulssatz streng giiltig sind. Der Be- die Réntgen-Strahlen. Die C.-R. hat le angeordnet, die mit einem Galv: stem, in dem der Massenpunkt sich
griff der Compton-Wellenliinge wird Kintgen-Srahen nometer verbunden ist. In ihr wi augenblicklich befindet, uy die Wi
Vielfach auf andere *Elementarteil- beim Ein- und Ausschalten des Stro- kelgeschwindigkeit des beschleuni
chen ausgedehnt (obwohlsich bei die- mes durch die Scheibe oder des Ma- ten Systems und »,die relative Ge-
sen der C.-E. nicht experimentell gnetfeldes ein Strom induziert. Dieser schwindigkeit des Massenpunktes. Der
nachweisen 1éBt), indem man in dem mit dem Galvanometer nachweisbare letzte Summand a- = 2.up X ¥,heiBt
Ausdruck hime fiir m die Ruhmasse 4 Stromsto8ist eine Folge des *Hall- C.-B. Ihr Vektorsteht also senkrecht
eines anderen Elementarteilchens, 7, Efiekts. Im Magnetfeld verlauft der auf der von wy und », aufgespannten
B. des Protons, einsetzt. Die vorher den Ionenréhren gegeniiber den Vor- Strom in der Scheibe nicht mehr ra- Ebene und hat den Betrag be = 2 wy
schlechtweg als’ Compton-Wellenliin- teil, da8 sie mit beliebiger Spannung Xbe-sin p (p Winkel zwischen uy und
ge bezeichnete Gré®e muB dann ge- betrieben werden kann. Es kénnen »,). Die C.-B. steht in Zusammenhang
nauer Compton-Wellenliinge des deshalb mit derselben Réhre Rént- mit der *Coriolis-Kraft
Elektrons heiBen. gen-Strahlen verschiedener Harte er- Be = 2m, X ty,
'. Finkelnt W.: Atos ik. 11/ zeugt werden. Auch ihre Intensitat
12. Aufl. ‘Berlin136? nae kann durch Veriinderung der Heizung S. a, Relativbewegung. [20]
Compton-Wellenlinge, s. Compton- des Gliihdrahts und damit der Zahi Coriolis-Kraft. Bewegt sich ein Ké
Effekt. der emittierten Elektronen reguliert per in einem mit der Winkelgesch
conditional probability, s. Ubergangs- werden. Zur Erzielung einer groSen digkeit tp rotierenden Bezugssystem
wahrscheinlichkeit. Bildschirfe bei der Durchleuchtung mit der relativen Geschwindigkeit ?-,
Constant-Current-Diagramm. Das mit Réntgen-Strahlen mu8 die Auf- so wirkt auf diesen KGrper neben der
C.-C.-D. stellt graphisch den Zu- trefistelle der Elektronen, der sog. *Zentrifugalkraft eine weitere *Trii
sammenhang zwischen Gitter- und *Brennfleck, méglichst klein sein. Man heitskraft (Ge = 2 m Br X uy (m Mas-
36 37
Cornu-Prisma Coulomb
se des Kérpers), die man nach ihrem rechts baw. links drehenden Quarz zu nigungsatomen sich um die Verset- und elektrischen_Forschungsarbeiten
Entdecker Coriolis-Kraft_nennt. Sie Null kompensiert. Die normale Dop- zungen ansammeln und die Streck- brachten ihm militirische Anerken-
steht in Zusammenhangmit der *Co- pelbrechung des Quarzes tritt iiber- xrenze damit durch die Wechselwir- nung und Beférderungen, die Auf-
riolis-Bewegung und spielt cine wich haupt nicht in Erscheinung, da dic kung zwischen den *Versetzungen nahmein die Akademie der Wissen
tige Rolle in der dynamischen Grund- Lichtrichtung im Kristall mit der op- und ihren Wolken bestimmt wird. chaften und schlieBlich die Stellung
gleichung der *Relativbewegung. tischen Achse zusammenfillt. [17] Bei der Verformung werden *Leer- ines Generalinspektors des Unter-
Eine C.-K. wirkt also auch auf alle stellen und *Zwischengitteratome er- richtswesens cin (1804), Hauptarbei-
relativ zum rotierenden Erdraum be- Cornu-Spirale, zeichnerisches Hilfs-
mittel zur Bestimmung der Lichtver- zeugt, die vor ihrer Auflésung eine ten: Auf dem elektrischen und ma-
wegten Kérper. Ihr Vektorliegt da- teilung bei Fresnelschen Beugungs- Anzahl_Platzwechsel_ausfiihren. Bei gnetischen Gebiete entdeckte er d
bei stets parallel zur Aquatorebene erscheinungenan einer Kante. [17] dieser Anderung der Anordnung der grundlegenden Gesetze der Elektro-
(dh. senkrecht zur Erdachse) und Cortisches Verunreinigungsatome werden erneut und Magnetostatik. Er fand die Ge-
zeigt ~ in Richtung der Relativbewe- membran inOrgan, cin der *Basilar-
der Schnecke des inneren Wolken ausgebildet. Dieser Effekt setze der Drillkraft und mit. ihrer
gung gesehen - auf der ndrdlichen Ohres aufliegendes Organ, in dem die setztsich so lange fort, bis die obere Hilfe die Drehwaage. Er begriindete
Halbkugel nach rechts, auf der siid- Streckerenze erreicht wird und die die einfachen Gesetze der gleitenden
lichen Halbkugel nach’ links. Daraus Gehérnerven
gen. Durch die
in den Horzellen endi-
Bewegung der Basilar- Versetzungen von ihren Wolken los- Reibung und untersuchte (1801) die
erkliiren sich folgende Erscheinungen: membran werden die Hirchen der gerissen werden. Infolge der Erzeu- nere Reibung von Fliissigkeiten
1. Ein freifallender Kérper wird nach Hrzellen gereizt, wodurch eine Ge- gung beweglicher Leerstellen und mittels Drehschwingungen. Thm zu
Osten abgelenkt (s. Ostablenkung). Zwischengitteratome kannsich di Ehren wurde die praktische Einheit
2. GemiiB dem v. Baerschen Gesetz is hérempfindung
Hiren. [12]
ausgelist wird. S. a.
Spiel wiederholen. Auf diese Wei der Elektrizitiitsmenge benannt. [43]
die Erosion bei meridional verlaufen- Cosmotron, kommt eine ruckartige Verformung Coulomb, Kurzzeichen C, cine Ein:
Protonensynchrotron_im
den Fliissen auf der Nordhalbkugel Brookhaven-Nationallaboratorium zustande. heit fiir elektrische Ladung (Elektr
ker auf dem rechten Ufer, auf der Upton, N.Y., in itditsmenge).
Siidl halbkuge! dagegen auf dem linken hat rund 30m Durch- Lit. Hdb. d. Physik, hrsg. v. S. Fliigge.
Band VII/I u. 2, Kristaliphysik I und I. Die Einheit C. ergibt sich aus der
U vr. Auch das Buys-Ballotsche messer, cin Magnetgewicht von 1700 t Berlin 1955 und i958. (15} . Gleichung
Windgesetz ist cine Folge der C. und liefert Protonenstrahlen von rund Couette-Korrektur, s. Viskosimetric. elektrische Ladung ~ Stromstiirke x
‘Am. augenfiilligstenerkennt_ man 3GeV. Couette-Strémung. Couette hat 1890
die Wirkung der C. beim Foucaul ders war 1952 der erste Beschleuniger,
Energien fiber 1 GeV erreichte,
experimentell die Strémung zwischen Z
schen *Pendelversuch. St6Bt man ¢ cinem rotierenden und einem koaxia- Definition:Ein C. ist die Ladung, die
adenpendel so an, daB es nur in ist aber 1966 stillgelegt worden. up len. festgehaltenen Zylinder unte in der Sekunde durch einen Strom
einer Ebene schwingt, dann dreht Cotton-Mouton-Effekt, cine dem sucht, Heute wird i, allg, jede lamin von einem Ampere transportiert
sich seine Schwingungsebene (von Kerr-Effekt analoge, aber viel_klei- re Scherstrimung als C.-S. bezeich- wird:
oben geschen) auf der Nordhalbkugel here magnetische Doppelbrechung, net. Eine besonders einfache C.
im Uhrzeigersinn, auf der Stidhalb- bei der die Differenz der beiden Bre- die Strémung zwischen zwei _paralle- 1 Coulomb = 1 Ampere « Sekunde
1C=1As.
kugel gegen den’ Uhrzeigersinn um chungsquotienten proportional dem len Platten, von denen die eine ruht Entsprechend
das Lot, Quadrat der Feldstiirke ist, Toluol, wihrend die andere sich geradlini finitionen der den verschiedenen De-
Einheit *Ampere gibt
4. Nach dem Etvis-Effekt wird das Monobrom, Naphthalin, Nitrobenzol mit konstanter Geschwindigkeit
Gewicht cines Kérpers vergrsBert, sind in der obigen Reihenfolze im beweat. Wird der Druck in der Stré- es verschiedene Einheiten C.
1. Seit dem 1. Januar 1948 gilt inter-
wenn ersich nach Westen bewegt, da- magnetischen Feld doppelbrechend. mungsrichtungals konstant angenom- national im elektromagnetischen
gegen verkleinert, wenn er sich nach ny Ne der D-Linien 1,310? em! men, dann ist der Geschwindigkeits- *Vierersystem Linge ~ Masse ~ Zei
Osten bewegt. Ein liings des Aquators cm Weglinge Nitrobenzol bei verlauf zwischen den Platten von Ladung die (absolute) praktische Ei
ostwiirts bewegter Kérper wird ge- H ~ 24-10" Aim. S. a. Magneto- u=0 bis u linear, Fiir nichtver- heit Ampere. Das hiermit
wichtslos, wenn er die Geschwindig- schwindendes Druckgefiille und auch (absolute) C. gehért also zumdefinierte
keit von 8 - 10m/s erreicht. Eucken: Lehrbuch der chem. Physik. fiir die zeitliche Entwicklung einer System, auch MKSA-System genani Gior
Ler. Westphi Physik. Berlin-Gét- ipzig 1938. Bergmann-Schaefer: C.-S. bei plotzlich in Bewegung ge-
tingen-Heidelberg 1959. - Pohl, R. W. Lehrb. der Experimentalphysik. Berlin
Mechanik, Akustik, Wiirmelehre. Berlin 1956. [24] setzter Wand lassen sich die Ge- 1C=1As.
1959. Joos. G.: "Lehrbuch der theor. Cottrell-Effekt. Bei der Betrachtung schwindigkeitsprofile einfach berech- Vorher galt im elektromagneti
Physik. Leipzi 1954. [20] der ‘Temperaturabhiingigkeit der nen (s. a. Viskosimetrie). Schen *Vicrersystem Linge - 7
i spicgel- *Streckgrenze von homogenen Sub- Lit. Schlichting, H.: Grenzschicht-Theo- Spannung — Stromstiirke das_inter-
bildlich symmetrischen Hilften aus stitutionsmischkristallen treten_ meh- rie. 3. Aufl. Karlsruhe 1958. ~ Couette: nationale Ampere Ain. Dementspre
Rechts- bzw. Linksquarz. zusammen- iche auf. In dem Ubergangs- ou ann et phys., Bd. XXI (1890), chend ist, wenn Verwechslungen ver-
Etudes sur le frottement des liquides.
gesetztes Dispersionsprisma fiir das schen dem Abfall der mieden werden sollen, die Bezeich-
sichtbare Licht und das Ultraviolet. Streckgrenze bei héheren Tempera- Couette-Viskosimetertyp, s. Viskosi- zu verwenden. Auf Grund
Die optische Achse liegt im Haupt turen und der niherungsweise tem. metrie und Rheometrie. ten Messungen setzte 1946
schnitt des Prismas (Ebene 1 zur peraturunabhiingigen Streckgrenze Coulomb, —Charles-Augustin de. das Internationale Komitee fiir Mabe
brechenden Kante) und paraliel zur tritt_ wihrend des Verformens. sog. Franz. Ingenicur und Physiker. Geb. und Gewichte die Beziehungfest:
Prismenbasis. Bei Benutzung im Mi- *Reckalterung auf, h in einer 14. 6. 1736 Angouléme, gest. 23. 8. 1 Cini 0,99985 C.
nimum der Ablenkung wird die zir- ruckweisen *VerformungiiuBert, Di 3. Urspriinglich wurde der NameC.
kulare Doppelbrechung des Quarzes ser Effekt wurde von Cottrell theo- ischen Truppeleitete er auf Marti- auf demersten Internationalen Elek-
durch die Hintereinanderschaltung retisch untersucht, wobei er davon nique 9 Jahre die Festungsbauten. trizititskongre8 1881 der Ladungs-
gleich langer optischer Wege in einem ausging, dab Wolken von Verunrei- Seine grundlegenden magnetischen cinheit im *Quadrantsystem(elektro-
a8 39
Coulomb-Anregung CPT-Theorem
magnetischen Dreiersystem Linge - €= grad y. so ergibt sich fiir eo, die *Dielektrizi- M. und dem Widerstandsnormal ab-
Masse ~ Zeit mit den Grundeinheiten Fiir eine Punktladung im Vakuum Uitskonstante des Vakuums oder In- geleitet worden.
10° cm, 10" g unds) gegeben: oder in homogener Materie ist im fiuenzkonstante, der Wert Eine technische Anwendung hat das
1 Coulomb = (10° cm) 2 (10g) "2, MKSA-System entsprechend dem 0 = 8,854 - 10" As/Vm, Quecksilber-C.-M. (bisweilen auch
woraus die Bezichung folgt: *Coulomb-Gesetz In einem homogenen Diclektrikum Wasserstoff-C.-M.) als Elektrolyt-
1 Coulomb = 10-! Einheiten im elek- _2 ist ev durch e,e0 zu ersetzen, wobei Amperestunden-Zahler gefunden.
tromagnetischen CGS-System. O° Tmereor* er die Dielektrizititszahl des betref-
Lit. Kohirausch, F.: Prakt. Physik, Bd.
2, Stuttgart 1956. (27)
Die Einheit ist eine SI-Eimheit. Die Funktion g hei8t Coulomb-Po- fenden Materials ist. [2] Coulomb-Potential heift das Poten-
Der Namewurde zu Ehren des fran- tential. Q ist die elektrische Ladung, Coulomb-Integral, s. hydromagneti- tial einer punktférmigen elektrischen
zésischen Physikers Coulomb ge- é: die relative Dielektrizititszahl der sche Gleichungen. Ladung im Vakuum oder in homoge-
wale. [13] Materie, @ die Dielektrizititskon- Coulomb-Kraft heift die Kraft, die ner Materie. S. Coulomb-Feld.[2]
Coulomb-Anregung, s. Kernanre- stante des Vakuums. Ebenso ist die zwei punktfdrmige elektrische Ladun- Coulombsches Reibungsgesetz, s. Rei-
gung. magnetische Feldstirke bei magneto- gen gemi8 dem Coulombschen Ge- bung.
Coulomb-Barriere (Coulomb-Wall) statischen Feldern aits einem Poten- setz aufeinander ausiiben. S. Cou- Coulomb-Wechselwirkung im Plas-
nennt man den durch das Wechsel- ma,s. Mikrofelder im Plasma.
spiel von anziehenden Kriiften be- tial p berechenbar: lombsches Gesetz. (2]
dingten Potentialverlauf um einen 5 =~ grad y. Coulomb-Meter (auch Volta-Meter count per minute, Abkiirzung cpm,
t" Formal kann das magnetische Feld genannt), Einrichtung zum Messen Mehrzahl counts per minute, eine in
eines Magnetpols entsprechend aus der Elektrizititsmenge (Einheit C). der Reaktortechnik iibliche’ Einheit
Nach dem Faradayschen Gesetz ist fir die Zahlrate von Ereignissen.
| dem Potential die beim Stromdurchgang durch eine Nachder Bezichung
elektrolytische Zelle an einer Elek- Zahirate =
trode abgeschiedene Menge eines __ Anzahl vonzihlbaren Ereignisse
berechnet werden. Die Funktion y Zersetzungsproduktes der hindurch- = dazu bendtigte Zeit
ist das magnetische Coulomb-Poten- gegangenen clektrischen Ladungs-
tial. P bedeutet die Polstirke, ur die mengeproportional. Umgekehrt 1a8t ergibt sich
Permeabilitét_des Materials, "ys die sich also auch aus der abgeschiede- 1 cpm = 1 Ereignis/Minute. [13]
magnetische Feldkonstante.[2] nen Menge des Zersetzungsproduk-
Coulombsches Gesetz der Elektro- tes die wihrendeiner bestimmtenZeit count per second, Abkiirzung cps,
statik. Zwei elektrische *Ladungen 1 den Eléktrolyten durchflossene Mehrzahl counts persecond, eine in
Atomkern (s. Abb.). Wenn ein Kern Q1 und Qz, deren Ausdehnung Klein mittlere Stromstiirke der Reaktortechnik ii it
der Ladung Zze gegen einen Kern gegeniiber ihrem Abstand ist,stoBen (it) Si-dt fir die Zahlrate von Ereignissen.
der Ladung Z:e anlauft, berechnet sich mit der Kraft (i Augenblickswert der Stromstiirke) Nach der Bezichung
sich die Héhe H der C.-B. des letz~ bestimmen, Die beim Stromdurch- Ziihirate
teren nach der Formel Qi Qe
F=i-3 gang von I C an ciner Elektrode ab- “ Anzahl von ziihlbaren Ereignissen
pw ee une geschiedene Menge des Zersetzungs- ~~ dazu bendtigte Zeit
11,5108 Yar ab, wenn Qsund Qz gleiches Vorzei- produktes (Elektrochemisches Aqui: ergibt sich
Dabei bedeutet Ri den *Kernradius chen haben; sie zichen sich mit der- valent) betriigt, gemessen in mg, fiir 1 eps = 1 Ereignis/Sekunde.[13]
undA:die entsprechende Massenzahl. selben Kraft an, wenn die Vorzeichen Kupfer 0,3294, Sauerstoff 0,0830, Sil-
Beim Urankern hat der Wall z. B. fir der beiden Ladungen verschieden ber 1,11800, Wasser 0,093, Wasser- cpm, Abkiirzung fiir count per mi-
Protonendie Héhe H ~ 14,8 MeV. sind, Setzt_man den Proportionali- stoff '0,0104. Die gréBte Bedeutung nute oder counts per minute. [13]
Die C.-B. hindert andererseits die titsfaktor f= 1, so kann man die hat das Silber-C.-M. erlangt, weil es eps, 1. Abkiirzung fiir count per se-
Kernteilchen am Verlassen der Po- Einheit der *Blektrizititsmenge defi- von 1908 bis 1948 ein international cond oder counts per second.
tentialmulde. Ein Teilchen,das in den nieren, Dies geschieht unter Verwen- vereinbartes und festgelegtes Aus- 2. Abkiirzung fiir cycle per second
Kern eindringt oder ihn verlaBt, mu8 dung des CGS-Systems im GauB- gangsnormalfiir die Darstellung des ‘odercycles per second. [13]
allerdings nicht die Mindestenergie H schen System, indem man die Elek- internationalen *Amperebildete. Bei CPT-Theorem. Dieses von Liiders
besitzen. Nach dem wellenmechani- trizititsmenge 1 durch die Festsetzung diesem taucht ein Stab aus reinem gefundene und dann von Pauli durch-
schen Tunneleffekt hat die'C.-B. eine definiert, daB sie im Vakuum auf eine Silber (Anode) in einen mit einer 13- sichtiger formulierte und verallgemei-
gewisse »Durchlissigkeite, so daB sie ihr gleiche in der Entfernung 1 cm bis 25%-Lésung AgNO; gefiillten nerte, wichtige Theorem besagt, daS
mit einer gewissen Wahrscheinlich- die Kraft 1 dyn ausibt. Diese Binheit Platintiegel ein, in dem sich das Sil- manunter sehr allgemeinen Voraus-
keit auch von Teilchen mit kleinerer heiGt elektrostatische Ladungseinheit. ber abscheidet. Um das Herauswach- setzungen die Invarianz eines relati-
Energie durchsetzt werden kann. S. Hingegen wird im MKSA-System die sen von Silberfiiden zu vermeiden, vistischen quantentheoretischen Sy-
a, Alphazerfall. [35] *Stromstiirke als 1A und damit die soll die Stromdichte an der Kathode stems gegeniiber den kombinierten
Coulombsche Drehwaage, s. Dreh- Ladungseinheit als 1 C definiert. Da- 0,02 A/cm? und an der Anode Symmeirietransformationen (s. Sym-
waage. mit wird der Proportionalititsfaktor A/cm? nicht iiberschreiten, Die mit metrieprinzipien in der Elementarteil-
Coulomb-Feld. Die elektrische Feld- f zu einer experimentell bestimmba- demSilber-C.-M.erzielbare Genau- chenphysik) *Ladungskonjugation C,
stiirke € ist bei elektrostatischen *Fel- ren GroBe, Setzt man igkeit kann
gen. Der Spannungswert des Nor-
*Raumspiegelungen P und *Bewe-
gungsumkehr 7 beweisen kann, Die
dern als Gradient eines skalaren *Po- 1 malelementes (Weston-Elementes) ist Voraussetzungensind:
tentials @ berechenbar: tae" durch Vergleich mit dem. Silber-C.- 1. Die Theorie ist invariant gegen-
40 41
Cracken Crossing-Symmetrie
iiber eigentlichen orthochronen Lo- 1959. - Hamilton, J.: The Theory of Ele- abhingig von der Lage der Anode. stischen Strevung von positiven Pio-
rentz-Transformationen (s. Lorentz~ mentary Particles, Oxford 1959. - Roman, Die Hohikathode ergibt eine Fokus- nen an Protonengilt offenbar
Gruppe, Darstellungen der). P.: Theory of Elementary Particles, sierung der Kathodenstrahlen. [19] szct(uet m), t<0, B<0.
2. Der *Hamilton-Operator des Sy- Amsterdam 1960. — Schweber, S. S.: An
Introduction to Relativistic Quantum Crossing-Symmetrie. Fiir diesen aus Betrachtet_man nun die clastische
stems ist hermitisch (s. Hilbert- Field Theory, New York 1961. - Wight- dem Englischen stammenden Aus- Streuung von negativen Pionen an
Raum). mann, A. S. in: Theoretical Physics, druck gibt es bisher keinen deutschen Protonen, so bedeutet dies gegeniiber
3. Es gilt der dibliche Zusammenhang Herausgeb. A. Salam. Wien 1963. [47] Namen. Man kannihn vielleicht mit dem obigen Proze8, da8 man das po-
zwischen Spin undStatistik (s. Spin Cracken, s. Kracken. »Uberkreuz«-Symmetrie _iibersetzen. sitive Pion mit seinem *Antiteilchen
und Statistik, Zusammenhang zwi- Crookssche Rébre.C. R. sind die von Gemeintist folgendes: yertauscht. Dies ist im Rahmen der
schen). Crooks in den Jahren um 1879 be- Manbetrachte einenelastischen Streu- Quantenfeldtheorie (s. Erzeugungs-
4. Die *Feldoperatoren sind lokal. nutzten glisernen Gasentladungsge- prozeB zwischen zwei Teilchen, z. B. und Vernichtungsoperatoren, Quan-
Wegender Allgemeinheit dieser Vor- fae, mit deren Hilfe er die ersten zwischen geladenen Pionen und Pro- tenelektrodynamik, Dirac-Gleichung)
aussetzungen, in die keinerlei Annah- Studien iiber die Ausbreitung und tonen. Ein solcher Proze8 wird durch mit der Substitution
men iiber die speziellen dynamischen einen Feynmanschen Graphen der
k>—k, ko —k
Gesetze der betreffenden Theorie ein- folgenden Form charakterisiert (s.
quivalent. Wegen der obigen Defi-
gehen, ist das CPT-T.von groBer Be- Se Quantenelektrodynamik):
nitionen von s,¢ und u bedeutet dies,
deutung fir die *Elementarteilchen- + daB nun u im ProzeB a+ pa +p
physik, vor allem, wenn wie in den
*Schwachen Wechselwirkungen die
Abb. 1
wo? die Rolle iibernimmt, die s im Pro-
einzelnen Invarianzen gegeniiber La-
Ablenkbarkeit der Kathodenstrahlen
und die damit verbundenen Erschei- zeB xt + p> at + p spielte (Quadrat
der Gesamtenergie im Schwerpunkt-

Zeitrientung
dungskonjugation und Raumspiege- nungen der Fluoreszenz, Erwirmung
LA system), Entsprechend tibernimmt s
lungen verletzt sind, man aber auf usw. durchfiihrte. In den C. R. brann-
a e die frithere Rolle von u, wihrend t
Grundderallgemeinen Giiltigkeit des te die Gasentladung zwischen kalten “at seine Bedeutung beibehiilt. Es gilt also
CPT-T. sagen kann, wie diese Ver- Elektroden bei Driicken von ca. 10°
s~Kanal
letzungen sich gegenseitig kompen. Torr. Mit diesen niedrigen Driicken jetzt
uz ct (ue +m), s<0, t<0.
sieren miissen, Bisher hat man kei ging Crooks iiber die GeiBlerschen DerKreis in der: Mitte soll die Wech-
nerlei_experimentelle Einschriinkun- (Pliickerschen) Réhren hinaus, in de- selwirkung charakterisieren und simt- Der zugehérige Feynman-Graphist:
gen der Giiltigkeit des CPT-T, in nenein Druck vonca. 2 Torr herrscht. liche »inneren« Graphen der héheren
der Elementartelchenphysik gefun- Je nach der gewiinschten Demonstra- Niiherungenenthalten. ©x Pp
len. tion hatten die C. R. die unterschied- Haben Proton und Pion vor der ef
Als Anwendungsbeispiel _betrachte lichsten Formen, z.B. ein »Crook- Streuungdie Viererimpulse 2
mandie Reaktion sches Ei« zum Nachweis der *Lumi-
P = (puc P) (Proton),
a+ p> Bt + Kt neszenz von Mineralien (Abb.1). Abb.
ke = (ko, ¢ €) (Pion) Hee
(at positives *Pion, p Proton, E* po-
2 zeigt eine andere historische Réhre
zur Demonstration einer Entladung
(c Lichtgeschwindigkeit) 8] aeo-konal
sitives *Sigma-Hyperon, K* positives bei 2 Torr (links), bei der sich die und nach der Streuung die Vierer-
*Kaon). Der CPT-transformierte Pro- (positive) Entladungssiule stets zwi- impulse Man erhilt ihn offenbar aus dem frii-
zeB hierzu ist schen Kathode (a) und Anode (b, ¢ B= (po', 7), kK’ (ko', cB), heren, indem mandie Linien 1 und 1’
K+ Foe t er oderd) hinzieht. In der Entladungbei kann man als die beiden unab- vertauscht und dabei ihre Orientie-
(Querstrich tiber den Symbolen be- 10° Torr (rechts) werden nurmehr ingigen Variablen der *Streuampli rung hinsichtlich des Mittelpunktes
die Kathodenstrahlen beobachtet, die tuden die Lorentz-invarianten Grd: umkehrt, Hiervon kommt der Name
deutet_ >Antiteilchene!), CPT-Inva- senkrecht aus der Kathode austreten Ben C.-S. Die Definitionsbereiche fi r di
rianz besagt dann, daB die Ubergangs- GréBens, fund u bei den be
wahrscheinlichkeiten fiir den transfor- und sich geradlinig fortpflanzen, un- S=(p + hE (pot ko D+ HE, schiedenen Prozessen iiberlappen sich
mierten Proze& die gleichen sind wie =P pF ope}? ~ 20 ~ PF offenbar nicht.
fiir den urspriinglichen. Dabei ist wahlen.s ist das Quadrat der Gesamt- Die wesentliche, vor allem durch sté-
noch zu beachten, daB sich bei der energie im Schwerpunktsystem (Ps + rungstheoretische Uberlegungen (s. S-
CPT-Transformation auch die Vor- f;= 0) und ¢ das negative Quadrat Matrix, Quantenelektrodynamik) ge-
zeichen derSpins umkehren. der Impulsiibertragung: stiitzte Annahme ist nun, daB die
Eine weitere wichtige Konsequenz ist, te=— en Bee Streuamplituden der beiden obigen
daB Teilchen und *Antiteilchen glei- Prozesse Randwerteein und derselben
che Massen und Lebensdauern haben. Es ist zweckmiiBig, noch die weitere
analytischen Funktion der komplexen
Einen sehreleganten Beweis des CPT- Variable
Variablen s, 1 und w sind und dab
T. unter noch allgemeineren Vor- u=(@— RY = (poky? 2 EF man im Prinzip die Streuamplitude
aussetzungen als den obigen liefert einzufiihren (Mandelstom). Zwischen des einen Prozesses durch analytische
die *axiomatische Feldtheorie (R. den drei Variablen s, ¢ und u besteht Fortsetzung der Streuamplitude des
Jost). dann der Zusammenhang anderen Prozesses erhalten kann. Die
Lit. Pauli, W. in: Niels Bohr and the stetu=2ct(u? + me). speziellen Definitionsbereiche der
Development of Physics, New York
1958. — Grawert, G., G. Liiders und H. m Masse des Protons, « Masse des drei Variablen in den beiden obigen
Rolinik: Fortschritte der Physik 7, 261, Pions. Bei der oben betrachteten ela- Prozessen bezeichnet man als ihre
a2 43
crowdion
Curie
»physikalischen« Bereiche, und zwar ben dann die Singularititen im t- und trotz der dichtesten Belegung *Zwi- an der Sorbonne. Sie erhielt 1903 -
denersten als s-Kanal und den zwei- u-Kanal einen entscheidenden Ein- schengitteratomeangeordnetsind. Die gemeinsam mit ihrem Mann und mit
ten als u-Kanal, im Anschlu8 an den fluauf die Struktur der Streuampli- Ansammlung der Zwischengitterato- Becquerel - den Nobelpreis fiir Phy-
Zusammenhang’ dieser GrdBen mit tude im s-Kanal, und man kann da- me wird als c. bezeichnet, wobei auf sik flr ihre Arbeiten tiber die von
den Energievariablen in den betref- her in gewissen’ Bereichen plausible acht Gitterplitze neun Metallatome
fenden Prozessen. Niaherungen fiir diese angeben. Die verteilt sind, Diese Vorstellung weist
Henri Becquerel entdeckten Strah-
AuBer den beiden genannten Kanii- Singularititen in den »gekreuztene lungsphinomene sowie fiir die Ent-
len gibt es schlieBlich noch den t- Kanilen sollen demnach die Dynamik eine gewisse Verwandtschaft mit einer deckung der Radioaktivitat des Tho-
Kanal. Er beschreibt die Paarvernich- des vorgegebenen Kanals bestimmen. eindimensionalen *Versetzung auf. riums, 1911 erhielt M. C. den Nobel-
tung von Proton und Antiproton in Umgekehrt mu8 die so erhaltene Zur Bildung eines solchen c. an der preis fir Chemie fiir die mit der Ent-
deckung des Radiums und des Polo-
ein positives und negatives Pion. Man Streuamplitude im s-Kanal mit der Kristalloberfliche werden etwa 0,2 eV
niums verbundenen Fortschritte der
erhiilt ihn durch die Substitution dortigen Unitarititsrelation vertrig- bendt Auch die *Aktivierungs-
energie fir die Bewegungder c., wel- Chemie, die Charakterisierung des
12 lich sein. Dies fiihrt zu zusiitzlichen che entlang der Wiirfeldiagonalen er- Radiumsund dessen Isolierung in me-
im ersten Graphen: Konsistenzbedingungen, die in man- folgt, ist sehr klein. Sie betragt etwa tallischem Zustande sowie fiir ihre
chen Fillen Bestimmungsgleichungen 0,3 eV.
wt
fiir Massen und Kopplungskonstan- Lit. Paneth, H. Phys, Rev.80,, 708,
Untersuchungen iiber die chemischen
Verbindungen dieses Elementes. Sie
ten liefern (sog. »Bootstrap«-Form: 195, - Hab, d. Physik, erhielt bis heute als einziger Forscher
lismus, der englische Ausdruck fir Fliigge, Band VII, Teil Ketel
+
y yi
Zeitrichtung

die Miinchhausensche Methode, sich I, Berlin 1955. ~ Seith: Diffusion in Me- zwei Nobelpreise. Hauptarbeiten: Ab
ameigenen Schopf aus dem Sumpf zu tallen. 2. Aufl. Berlin 1955. [15] 1896 gemeinsam mit ihrem Mann Un-
ziehen!). Cryophysik, svw. *Tieftemperatur- tersuchungen auf dem Gebiet der
radioaktiven Erscheinungen. Entdeck-
2

Ob diese Vorstellungen richtig sind, physik. [9]


t-kanal muB sich noch herausstellen. CTU, Kurzzeichen fiir die Einheit te 1898 das Polonium. Am 26.12.
hat man nur mit sehr groben Centigrade ThermalUnit. [13] 1898 folgte die Entdeckung eines wei-
In diesem Fall iibernimmt¢ die Rolle rungen rechnen kénnen und hat vor cubic, Abkiirzung cu. Vor dem Zei- teren Elementes, des Radiums; sie
von sim ersten ProzeB und die Rol- allem groBe Schwierigkeiten bei der chen einer angelsichsischen Lingen- entdeckte ferner die Radioaktivitat des
Ie von 1, d. h.hiergilt Beriicksichtigung der mit einem gege- einheit bedeutet cu die dritte Potenz ‘Thoriums. M. C. legte durch ihre Ar-
t24m,s<0,u<d. benen Anfangszustand _assoziierten dieses Einheitenzeichens, also einen beiten den Grundstock fiir die Ar-
Wie erwihntsollen die Strevampli- inelastischen Endprodukte, die be- Raum. beitsweise der Radiochemie und ar-
tuden in den drei Kaniilen Randwerte sonders bei héheren Energien eine Soist cubic inch = cu inch = cu in = beitete auch auf dem Gebiete der me-
derselben analytischen Funktion sein. Rolle spielen und den mathemati- inch’. [13] dizinischen Réntgenologi wurde
Da man diese Eigenschaft bisher aus schen Rahmen erheblich komplizie- Cupron-Element, Zn-CuO-Element als erste Frau 1922 in die Pariser Aca-
allgemeinen, physikalisch durchsich- ren (s. auch Dispersionsrelationen mit Natronlauge als Elektrolyt, s. démie de Médicine aufgenommen.
tigen Prinzipien nicht beweisen konn- und Quantenelektrodynamik). Elemente, galvanische.[50] . 3. Pierre, Franz. Physiker und Che-
te, postuliert man sie und hat mitihr
Lrr. Dispersion Relations and Elementary Curie, 1. Iréne. Franz. Physikerin u. miker, Geb. 15. 5. 1859 in Paris, gest.
und mit mehr oder weniger drasti- Particles. Herausgeb. C. de Witt. New Chemikerin. Geb. 12. 9. 1897 in Paris, 19. 4, 1906 ebd. Seit 1883 Professor
schen Vernachlassigungen cine Reihe York 1960. ~ Schweber, S. S.: An In- gest. 18. 3. 1956 ebd.; verheiratet mit der Physik an der Ecole de Physique
halbphinomenologischer und halb- troduction to Relativistic Quantum Field Frédéric Joliot. Sie iibernahm 1934 et Chimie der Stadt Paris, 1904 an
quantitativer experimentell nachpriif- Theory. New York 1961 ispersion gemeinsam mit ihrem Manndie Lei- der Sorbonne. Seit 1905 Mitglied der
Relations. Herausgeb. G. R. Screaton.
barer Relationen ableiten kénnen, vor Edinburgh 1961. - Chew, G. F.: S-Matrix tung des Radiuminstituts Paris, erhielt Akademie der Wissenschaften zu Pa-
allem fiir die *starken Wechselwir- Theory of Strong Interactions. New 1935 den Nobelpreis fir Chemie - ris, P.C. erhielt 1903 — gemeinsam mit
kungen. ‘York 1961. — Amati, D., and S. Fubini: zusammen mit ihrem Mann ~ fiir die seiner Frau M. Curie und H. Becque-
Zu den wichtigsten Bedingungen fir Annual Review of Nuclear Science 12, gemeinsam durchgefiihrte Synthese rel - den Nobeipreis fir Physik fir
die Streuamplituden in den verschie- 359 (1962). ~ Dalitz, R. ‘Strange Par- von neuen radioaktiven Elementen, seine Arbeiten tiber die von Becque-
denen Kaniilen gehért, daB sie dort ticles and Strong Interactions. Oxford Hauptarbeiten: Auf dem Gebiete der rel entdeckten Strahlungsphiinomene.
Isotopie und der kiinstlichen Radio- Hauptarbeiten: Auf dem Gebiete der
Herausgeb.
der Unitarititsrelation geniigen sollen
sie fand gemeinsam mit Radioaktivitit und der Kristallfor-
cture Notes
(s. Unitaritit der S-Matrix). Man '. Herausgeb. C. aktivi
hat versucht, aus der Unitaritit der Fronsdal. New York 1963, Squires, E. ihrem nn die radioaktiven Iso- schung. P.C. entdeckte 1883 die Pie-
S-Matrix, der C.-S. und der mit ihr J.: Complex Angular Momentum and tope von Stickstoff, Phosphor und Si- zoelektrizitit der Kristalle, 1898 ge-
verkniipften Analytizitit der Streu- Strong Interactions and High Energy
Particle Physics. New York 1963. - lizium. entdeckten beide die meinsam mit seiner Frau die radioak-
amplituden ein dynamisches Modell Physics. Herausgeb. R. G. Moorhouse. kiinstliche Radioaktivitat. tiven Elemente Polonium und Ra-
der Streutheorie und der Elementar- Edinburgh 1964. - Gell-Mann, M., and 2. Marie, geb. Sklodowska. Franz. dium. [43] |
teilchen zu entwickeln. Die Gru YY. Ne’eman: The Eightfold Way. New Chemikerin und Physikerin polnischer Carle, cine Einheit far die Aktivitit
vorstellungen sind die folgenden: Mit- ‘York 1964 [47] . Herkunft. Geb. 7. 11. 1867 in War- yon radioaktiven Substanzen.
tels der Unitarititsrelationen kann crowdion. Bei der Untersuchung der schau, gest. 7. 1934 in Sancellemoz Die Einheit C. ergibt sich aus der
man Aussagen iiber Art und Lage der Diffusionserscheinungen hat Paneth (Haute-Savoie). 1895 verheiratet mit Gleichung
Singularititen der Streuamplituden einen Mechanismus diskutiert, der Pierre Curie. Von 1902 an Lehrerin cartes Anzahl der Zerfallsakte
in den jeweiligen Kaniilen machen. fiir die Alkalimetalle zutreffen soll. fiir Chemie und Physik an der Ecole Aktivitit = zit
‘Wegen des analytischen Zusammen- Die *Diffusion erfolgt dabei in Rich- normale supérieure des jeunes filles
hanges der verschiedenen Kaniile ha- tung der Raumdiagonalen,in welcher in Sévresbei Paris und ab 1906 Nach- 1, Altes C., Kurzzeichen C:
folgerin ihres Manes im Lehramte a) Definition vom Radiologischen
44
45
Curiesches Gesetz Corium
KongreB 1910: Das C. ist die Aktivi gen im nichtmagnetischen Zustand rial zeigt also typisch paramagneti- Warmebewegung so gro, daB die
tit derjenigen Menge Radon, regellos verteilt sind. Ein Magnetfeld sches Verhalten. Dieser Ubergang Richtkraft_ nicht mehr zur Wirkung
einem abgeschlossenen Raum mit sucht sie in die Feldrichtung zu stel- vom Ferromagnetismus zum *Para- kommt und die einzelnen Dipole
einem Gramm Radium im radioakti- len, Einer vollstindigen Parallelstel- magnetismus ist von P. Curie 1895 ungeordnet hin und her schwingen,
ven Gleichgewicht sieht. lung wirkt aber die Warmebewegung festgestellt worden. Die Grenztempe- wie in paramagnetischen Substan-
b) Erweiterte Definition durch die In- der Molekiile entgegen. Die Magne- ratur heift deshalb C.-T. oder Curie- zen. Oberhalb des Curie-Punktes
ternationale Radium-Standard-Kom- tisierung_nimmt deshalb mit abneh- Punkt. Dasich die Umwandlung in gilt dann das *Curie-WeiBsche
mission 1930 auf die Zerfallsprodukte mender Temperatur zu, und zwar er- einem endlichen Temperaturintervall setz, nach dem die Suszeptibilitit
der Radiumreihe: Das C. ist die Ak- gibt die Rechnung, daB sie der abso- vollzieht, ist die Curie-Temperatur der’ vom Curie-Punkt aus gemes-
tivitét derjenigen Menge einer radio- luten Temperatur' 7 umgekehrt_und hierdurch noch nicht genau festge- senen Temperatur umgekehrt pro-
aktiven Substanz der Radiumreihe, der Feldstirke H direkt proportional legt. Man kann sie jedoch auf ver- portional ist.
die wihrend ciner bestimmten Zeit t. Es ergibtsich also das C. G., und schiedene Weise scharf definieren, er- Lit. Becker, R., und W. Déring: Ferro-
die gleiche Anzahl von Zerfallsakten zwar erhiilt man fiir die Curiesche halt dann aber auch etwas verschie- magnetismus. Berlin 1939, [2]
liefert wie ein Gramm Radium in der Konstante den Ausdruck dene Werte. Curie-WeiBsches Gesetz, Ferroma-
gleichen Zeit. Die Anzahl der Zer- 1 Ne a) Paraagnetische C.-T. Oberhalb gnetische Stoffe verhalten sich ober-
fallsakte fiir Radium wurde zu 3,7 - CHa Re des C.-Punktes ist die reziproke *Sus- halb der *Curie-Temperatur @ wie
10” «-Teilchen/s g bestimmt(relative zeptibilitit 1/z nahezulinear von der paramagnetische Kérper. Diese ge-
horchen aber dem *Curieschen Ge-
MeBunsicherheit etwa 2%), wobei m das magnetische *Moment absoluten Temperatur 7 abhi setz, nach dem die *Suszeptibilitit ~
2, Newes C., Kurzzeichen c, seit 1965 eines Atoms oder Molekiils, k die (Curie-WeiBsches Gesetz). In der Ni- der absoluten Temperatur umgekehrt
i: "Boltzmann-Konstante und N_ die he des C.-Punktes treten Abweichun- proportionalist. Dieses ist bei ferro-
Dadie der Definitiondes alten C. zu- Zahl der Molekiile im Volumen 1 ist. gen von der Linearitit auf. Extrapo- magnetischen Kérpern nur dadurch
grunde liegende Anzahlder Zerfalls- Die Formelfiir C ist klassisch abge- liert man den Verlauf von 1/z bei abzuiindern, daB in dem Gebiet ober-
akte des Radiums nur mit einer rela- leitet. Die Quantentheorie _liefert hohen Temperaturen linear bis zu halb der Curie-Temperatur @ an
tiv hohen MeBunsicherheit bestimmt statt_des Faktors 1/3 einen anderen, 1g = 0, so erhiilt man die parama- Stelle der absoluten Temperatur 7
werden kann, legte die Joint Commis- der fiir die verschiedenen Atomever anetische C.-T. >. deren UberschuB iiber @ tritt. Es gilt
sion on Radioactivity 1951 cine ande- schiedene Werte zwischen 1/3 und 1 b) Bestimmt man’ die spontane *Ma- daher in geniigendem Abstand vom
re Definition fest: annimmt. Das C.G. verliert seine gnetisierung M,in Abhingigkeit von
Das C.ist die Aktivitit eines radio- Giiltigkeit fiir niedrige Temperaturen, der Temperatur und extrapoliert li- c
aktiven Nuklides mit 3,700 - 10" Zer- da dann fiir die Magnetisierung die near auf M,~= 0, so erhilt man die x"7-@
fallsakten pro Sekunde. allgemeinere *Langevinsche Formel ferromagnetische’ C.-T. Or. Op liegt
Bemerkung: Das »alte C.« (C)ist auf gilt. Aber auch bei ihr ist noch vor- tiber @;. Einige Zahlen sind der fol- wobei C die Curiesche Konstante ist,
die Radiumreihe beschriinkt und cine ausgesetzt, daB die zwischen den Di- genden Tabelle zu entnehmen. Sic Zu dieser Formel kommt man_ bei
geeignete Aktivititseinheit, in die polen wirkende innere Richtkraft_ge- gibt die C.-T.in °K. Beriicksichtigung einer inneren Richt-
Massenbestimmungen eingehen; das geniiber der Kraft des fiuBeren Fel- O» or kraft zwischen den magnetischen Di-
oneue C.« (Ci) ist dagegen eine fiir des zu vernachliissigen ist. Diese Fe 1101 1043 polen, die der Magnetisierung pro-
Zéhlrohrmessungen zweckmiBige Ak- inneren Krifte fihren bei parama Co —:1403....1428 1393 portionalist. (2]
tivitétseinheit und bei allen natiirlich gnetischen Substanzen zu einer kle Ni 650 631 Curium, das vierte der kiinstlich her-
oder kiinstlich radioaktiven Substan- nen Abweichung vom C. G. Die ge- Der Ubergang vom Ferromagnetis- gestellten *Transurane, Ordnungs-
zen anwendbar. hauere, experimentell bestiitigte For- mus zum. Paramagnetismus _findet zahl 96. Chemisches Symbol Cm. Das
Die Einheit C. wird meistens in den mel lautet (Curie-WeiBsches Gesetz) nach Wei folgende Erklirung: Die wichtigste Isotop hat die Massenzahl
Teilen Mikrocurie, Kurzzeichen wCi, c Atomeferromagnetischer Kérpersind 242 und ist zusammen mit dem Ame-
und Nanocurie, Kurzzeichen nCi, an- x- 7-6 magnetische Dipole, die unter der ricium von Seaborg gewonnen wor-
gegeben: 1 Ci = 10° yCi = 10° nCi, Wirkunginnerer Richtkrifte, die spii- den. Es entsteht aus dem -radioak-
113] wobei @ cinepositive oder negative ter durch die *Quantentheorie ihre tiven Americiumisotop 242 von selbst
Curiesches Gesetz. Nach experimen- KorrektionsgraBeist.[2] Erklirung gefunden haben, schon mit einer Halbwertszeit von 18 Stun-
tellen Feststellungen von P, Curie ist Curie-Temperatur. Alle ferromagne- ohne fuBeres Feld in kleinen Bezir- den oder kann durch «-Bestrahlung
die *Suszeptibilitit z — der Quotient tischen KGrper verlieren oberhalb ken parallel gestellt sind. Ein solcher des Plutoniumisotops 239 erhalten
aus *Magnetisierung und magneti- einer fiir die einzelnen Stoffe charak- homogen magnetischer Bereich heiftt werden. Esist selbst «-radioaktiv mit
scher Induktion - bei paramagneti- teristischen Temperatur ihre ferroma- WeiBscher Bezirk. Da sich die Rich- einer Halbwertszeit von 163 d. Inzwi-
schen Substanzen in erster Niherung gnetischen Eigenschaften. Diese sind tung der Dipole von Bezirk zu Bezirk schen Kkonnten noch zwélf weitere
der absoluten Temperatur 7 umge- insbesondere ihr —auBergewohnlich regellos dindert, heben sich ihre Wir- Isotope mit Massenzahlen zwischen
kehrtproportional. Esgilt hoher Wert der *Magnetisierung und kungen nach aufen gegenseitig auf. In 238 und 250 aufgefunden werden. Un-
x~ CIT, das Auftreten der Hysterese. Mit zu- stirkeren Magnetfeldern aber klap- ter ihnen das Cm das langlebig-
nehmender Temperatur wird die Ma- pen die Dipole in neue Gleichge- ste, Es ist cin «-Strahler von 470000
wobei C als Curiesche Konstante be- gnetisierung immer kleiner und die wichtslagen um, in welchen ihre Rich- Jahren Halbwertszeit. Das C.ist ein
zeichnet wir Hysteresisschleife schmiller. Ober- tung von der Richtung des iuBeren wichtiger Ausgangsstoff fiir die noch
Die theoretische Deutung dieses Ge- halb einer bestimmten Temperatur Feldes weniger abweicht, Die Richt- hdheren Transurane. In seinen che-
setzes ist kurz folgende: Die Molekiile verschwindetdie Hysterese ganz, und kraft awischen den Dipolen wird nun mischen Verbindungen verhiilt es sich
eines paramagnetischen Kérpers sind die Magnetisierung wiichst propor- aber durch ihre Wirmebewegung ge- dreiwertig.
magnetische “Dipole, deren Richtun- tional zur Feldstiirke an, Das Mate- schwiicht. Bei der C.-T. wird. die Lit, s. Transurane.[1]
46 41
‘Cusp-Geometrie
Cusp-Geometrie, s. Plasmastabili-
sicrung. “ D
cv, Kurzzeichen fiir die Einheit che- 1
vai vapeur.[13] 1 keps = 1 ke/s = 3)5 1 kHz.
C-Verstiirker. C.-V. nennt man einen Oftfindet man auch nurdie Bezeich- d, 1, Kurzzeichen fiir den Vorsatz sind, gilt fiir dieses Sehen das Clit-
frequenzselektiven Verstirke - nungcycle, kilocycle bzw. c, kc. Dezi; rakteristische der Arbeitsweise dieser
als Hochfrequenzsender-Versti Die Einheit c/s wird sowohlbei Fre- 2. Kurzzeichen fiir die Binheit Tag; Elemente: herabgesetzte Sehschirfe,
der im Anodenkreis der Rohre als quenzals auch bei Kreisfrequenz ver- 3. Kurzzeichen fiir die Einheit degré; gesteigerte Empfindlichkeit, verin-
Arbeitswiderstand einen Schwingkrei wendet; es biirgert sich aber immer 4. Kurzzeichen fiir die Einheit Darcy; derte spektrale Empfindlichkeit (s.
iim Ubrigen arbeitet dieROh- mehr ein, fiir die Frequenz die 5. (hochgesetzt).Kurzzeichen fiir Tag Augenempfindlichkeit). Fir rein rote
B-Betrieb (s._ B-Verstiirker), heit *Hertz zu benutzen.[13] . (Uhrzeit, Zeitpunkt in der Astrono- Lichter gibt es kein D. Der Ubergang
wenn durch Reduktion des Ruhestro- eyklische Viellinge, svw. Wendeviel- mie). [13] vom Tagessehen zum D. geschicht
mes in den Modulationspausen ein linge, s. Kristallzwillinge. [8] D, 1. Friiher in Deutschland iibli- unwillkiirlich dann, wenn die hichste
guter Wirkungsgrad erzielt’ werden Cyklotron,s. Zyklotron. ches ‘Kurzzeichen fiir den Vorsatz Leuchtdichte im Blickfeld den Wert
soll. Geringere Verzerrungen liefert Cystoskop, Endoskop. Deka,jetzt sdac. 10asb merklich unterschreitet und
der A-Betrieb (s. A-Verstiirker) des -Zahlen. Dieser yon Dirac cings 2. Kurzzeichen fiir die Einheit Darcy. kein rotes Licht vorherrscht. [17]
CV. [19] fiihrte Begriff (c-numbers = com- 3. Zeichen fiir Deuterium. [13] Diimpfer (oder Sordine), eine Art
wt, Kurzzeichen fiir die Einheit mutative numbers) bezeichnet ge- da, Kurzzeichen fiir den Vorsatz Doppelkamm aus Holz, Metall, Hart-
hundredweight. (13) wohnliche Zahlen, deren Hauptcha- Deka. [13] gummi oder dgl., welcher dem Steg
cycle per second, Mehrzahl cycles rakteristikum die Vertauschbarkeit ist Dachkantprisma, Prismen verschie- von *Streichinstrumenten aufgesteckt
persecond, Kurzzeichen cps oderc/s, (a-b = b-a), Spezielle c-Z. sindalle denster Formen, bei denen zum wird. Durch die Vergréerung der
cine in GroBbritannien und in den universellen Konstanten, Eigenwerte Zwecke der Bildumkehr cine reflek- schwingenden Masse wird die Reso-
USA iibliche Einheit fiir die Fre- von Observablen und die Zeit. Ge- tierende Fliche durch cin dariiber nanzlage zu tieferen Ténen hin ver-
quenz gensatz: *q-Zahlen.[7] gebautes Dach ersetzt ist, wobei die schoben. Der Klang des Instrumen-
Dachflichen einen Winkel von 90° tes wird dadurch dumpfer, weicher,
miteinander bilden. Jede der beiden leiser undetwas verschleiert. Vorrich-
Dachflichen wird im Strahlengang inlicher Wirkunggibt es
doppelt benutzt. Deswegen sind dit andere Musikinstrumente.
Anforderungen an die Genauigkeit (441
des, Winkels auferordentlich hoch. Dimpfnng (s. a. Viskoelastizitit), D.
einer Schwingung ist die Abnahme
Diimmerung reicht nach astronomi- der *Amplitude im Laufe der Zeit.
scher Definition von Sonnenunter- Bei der D.findet eine Umwandlung
gang bis zum Stande des Sonnenmit- der Schwingungsenergie in andere
telpunktes von 18° unter dem Hori Energieformen statt, Bei mechani-
zont. Unter 45° geographischer Breite schen Schwingungen bilden Reibungs-
davert sie bei Sommeranfang 2h 33 kriifte die Hauptursache der D. Dazu
min, “bei Winteranfang 1h 47 min. kommt noch bei héheren Frequen-
Als biirgerliche D. gilt die Zeit
zum Sonnenstand 6°, als nautische D.
die bis zum Stand’ 12° unter dem
Horizont.[6]
Diimmerungssehen, gelegentlich auch
Dunkelsehen genannt. Die Arbeits-
weise des Auges ist gekennzeichnet
durch eine Funktionsduplizitit, dem
sog. Tagessehen und dem D. Dieser
Funktionsduplizitiit entspricht eine
Apparateduplizitit: die Zapfchen und
die Stitbchen der Netzhaut. Beim rei-
nen D.sind ausschlieBlich die Stib-
chen in Tatigkeit. Man spricht des-
halb auch vom Stibchensehen. Das
‘Auge arbeitet dabei mit den Netz
hautbezirken, in denen sich vorwie
gend Stibchen befinden: dem peri-
pheren Teil. Dem D.entspricht ein
extrafoveales, indirektes Sehen. Die
Fovea ist beim D. auBer Funktion.
Dabeim D.nur Stibchen in Tatigkeit Abb. 1
49
Dimpfung Dalton
zen, z.B. bei schwingenden Stimm- *Kreisfrequenz einer ungedimpften Abhilfe kann durch Einbau von Spu- in Verbindung mit Gasakkumulatoren
gabeln, die D. durch Ausstrahtung. Schwingung, 6 = 0 und @ die Kreis- len hoher Selbstinduktion, sog. Pu- zur Beleuchtung von Leuchttiirmen
Die letztere spielt auch bei elekiri- frequenz derselben Schwingung bei pinsche Spulen, geschaffen werden. und Leuchtbojen verwendet werden.
schen *Schwingungen, vor allem bei Vorhandensein einer D., dann ist D. vor Drahtwellen. Auch die Ampli- D. erfand 1906 die pordse AGA-
offenen Schwingungskreisen (Anten- wo = Yar = B. tude elektromagnetischer *Wellen, Massezur Fiillung von Gasakkumu
nen), eine wichtige Rolle. Bei lang- die sich Hings eines Drahtes endlicher latoren und von D.-Blinkapparaten.
samen elektrischen Schwingungen Mit wachsender D. nimmt also die *Leitfihigkeit fortpflanzen, nimmt 1907 das D.-Sonnenventil und den
wird die D. hauptsichlich durch die Frequenz beim Voranschreiten der Welle ex- D.-Mischer. [43]
Joulesche Warme (Erwirmung des Das Verhiltnis zweier aufeinander- ponentiell ab. Niheres s. Drahtwel- Dalton, John. Engl. Chemiker und
Leiters) hervorgerufen. In der Atom- folgender Amplituden, das D.-Ver- len. Physiker. Geb. 6.9. 1766 zu Eagles-
physik werden die Schwingungen der hiltnis, ist bei einer Schwingung von D. durch Strahlung. Bei elektrischen field in Cumberland, gest. 27. 7. 1844
Elektronen durch Strahlungs-D. und der Art der Abb. konstant. Es ist also Schwingungen wird ein Teil der Ener-
durch ZusammenstéBe zwischen den a gie in den Raum abgestrahlt. Auch
in Manchester. Schon mit 13 Jahren
als Lehrer tatig, siedelte er 1793 nach
Atomen und Molekiilen stark beein- a dadurch wird die Schwingung ge- Manchester iiber, wo er bis zu seinem
fiuBt. dimpft. Naheres s, Strahlungsdimp- Tod lebte. Seine Hauptarbeiten lie
Ist bei_mechanischen Schwingungen fung. gen auf dem Gebiete der Chemie und
die Reibungskraft proportional der Lit, Bergmann-Schaefer: Lehrb. der Ex- der Wirmelehre. Er begriindete die
momentanen Geschwindigkeit bzw. Unter dem logarithmischen Dekre- perimentalphysik. Berlin 1945. — Joos: moderne Atomtheorie und gab
Winkelgeschwindigkeit des schwin- ‘menteiner Schwingungversteht man aay d. theor. Physik. Leipzig 1959.
12 Definition des Massenverhiilini
genden Systems, dann nimmtdie Am- die GroBe Diimpfung, clastische, s. Nachwir- zwischen einem Atom eines Elemen-
plitude nach einer Exponentialfunk- kungserscheinungen. tes und einem Wasserstoff-Atom.
tion ab. Abb. 1 zeigt das Weg-Zeit- 4=Inz
Diimpfungskonstante, Dampfung. Messung durch das Atomgewicht. Er-
Diagramm einer stark gedimpften, finder des Taupunkt-Hygrometers.
Abb. 2 das einer schwach gedimpften Ausihr 148t sich die D.-Konstante # Dimpfung von Raumladungswellen,
Thm verdankt man auch die Feststel-
errechnen, dennes ist s. Landau-Dampfung.
lung, da8 Gase bei Zusammendriik-
Gn Daguerreotypie, iiltestes_ photogra-
att 7%also 4 = AT, phisches Verfahren, das nach seinem kung hei8, bei Dehnung (gegen jiuBe-
Erfinder Daguerre (1789-1851) be- ren Druck) kalt werden.[43]
wobeiT die *Periode der gedimpften nanntist. Das Bild wird dabei auf Dalton, eine in der Kernphysik und
Schwingungbedeutet. Aus 8 1iBt sich einer mit Silberjodid iiberzogenen Reaktortechnik iibliche Massenei
weiterhin mit groBer Genauigkeit k Kupferplatte fixiert. Die Platte wird heit. Sie ist im Gegensatz zuder sog.
(@.B. fiir die innere *Reibung von nach der Belichtung in Quecksilber- physikalischen *ME. definiert als
Fliissigkeiten und Gasen) bestimmen dampf_»entwickelt«. An den belich- Masse eines hypothetischen Atoms
unter der Voraussetzung, daB dic teten Stellen setzt sich dabei Queck- yom Atomgewicht »Eins« der chemi-
Reibung der Geschwindigkeit propor- silber als weiBer Niederschlag ab. schen Atomgewichtsskala, d.h, als
tionalist. Diese Bilder werden fixiert und ver der sechzehnte Teil des in der Natur
Wird bei zunehmender D. so gro8, goldet. Sie sind natiirlich nicht ko- vorkommenden —_Isotopengemisches
daBin der Gleichung @ = Yau — pierbar. [21] des Sauerstofis.
Abb.2 der Ausdruck unter dem Wurzelzei- Dale-Gladstonesche _Refraktionsfor- Umrechnung:
Schwingung. Fir die Amplitude gilt chen negativ wird, dann fihrt der mel, s. Refraktionsformel. 1 Dalton 1,6601 - 107 kg.
die Bezichung Kérper keine Schwingung mehraus, Dalén, Nils Gustaf. Schwed. Inge- Um den sehr stérenden Unterschied
sondern nihert sich aperiodisch seiner nieur. Geb. 30. 11, 1869 in Stenstorp von 0,275"/azwischen der physikali-
A= Aove*
Gleichgewichtslage. Dasselbe gilt fir (Siidschweden), gest. 9. 12. 1937 in schen und der chemischen Atomge-
den Fall 8 = ao (aperiodischer Grenz- Stockholm. Arbeitete seit 1896 als wichtsskala zu beseitigen, beschloB
fall). Bei Schwingungen in elektri Maschinen-Ingenicur experimentell die 10. General Assembly’ der Inter-
e die Basis der natiirlichen Logarith- schen Schwingungskreisen ist, soweit iiber HeiBluft-Turbinen, Kompresso- national Union of Pure and Applied
men und 1 die Zeit bedeuten, Aoist manvon der Strahlungabsieht, die D. ren, Luftpumpen usw. 1900-1905 Mit- Physics 1960 mit Zustimmungder In-
die Amplitude zur Zeit t = 0, B ist die durch den Ohmschen Widerstand be- glied der Fa, Dalén_und Celsing in ternationalen Atomgewichtskommis-
D.-Konstante (Dimpfungsfaktor). Sie stimmt(s. Schwingungen, elektrische). Stockholm, die seine Erfindungen aus- sion der International Union of Pure
ist in Abb. 1 gréBerals in Abb. 2, Fir D.eines Kabels. Wird durch ein Ka- werten wollte. fand D. Kontakt and Applied Chemistry, eine neue
gilt im Falle einer linearen Schwin- bel cine *Wechselspannung iibertra- mit der Schwedischen Carbid u. Aze- Atomgewichtsskala auf der Basis des
gung die Beziehung gen, so nimmt deren Amplitude in- tylen Gesellschaft, wo er als Chefbe- ‘C festzulegen, dessen rela-
folge des Ohmschen Widerstandes der rater bis 1906 mitarbeitete. Von 1906 gleich 12 gesetzt wird. Als
k ab war er Chefingenieur und zuletzt en die relativen Nuklid-
B-an Leitung und infolge der (nur gerin- Direktor der Schwed. Gasakkumula- massen in der bisherigen physikali-
gen) Leitfihigkeit des *Dielektrikums toren Gesellschaft. Am 12. 9. 1912 schen Skala (0 = 16) um rund
in welcher k der Reibungskoeffizient beim Voranschreiten exponentiell ab. wurde D. bei einer schweren’ Explo- 0,318%/o0 und die Atomgewichte in der
(s, Reibung) und m die Masse des Die Stirke der Abnahmeist von der bisherigen chemischen Skala (O = 16)
schwingenden Kérpers ist. Frequenz abhiingig. _Infolgedessen sion schwer verletzt und verlor das
Die Frequenz einer Schwingung ist werden nichtsinusfOrmige Schwingun- Augenlicht. D. erhielt 1912 den No-
belpreis fiir Physik fiir seine Erfin-
um rund 0,043%oo erniedrigt_ werden.
Der 2wolfte Teil der Masse eines "*C-
von der D. abhingig. Ist wo die gen, wie Sprachlaute, stark verzerrt, dung automatischer Regulatoren, die Nuklid (uC) erhielt den Namen
50 5
Daltonismus Dampfdiagramm
>Atommassenkonstantec mit dem dern mehrere derartige Gewichtsver- cine (isotherme) Verfliissigung még- tur kommtdie dritte Phase, der Fest
Symbol mu; wird seine Masse als haltnisse gibt, die in einfachem zah- lich ist; durch Px liuft die >kritische kérper, hinzu, Im *Tripelpunktste-
Masseneinheit verwendet, so erhiilt lenmaBigem Verhiiltnis stehen (Che- Isothermee. (Fir Wasser ist Tx = hen die drei Phasen im Gleichge-
diese den Namen »vereinheitlichte misches Grundgesetz). Er schlo8 dar- 374,15 °C, Px 21,3» 108 N/m?) wicht. Den Ubergang yon der festen
Masseneinheite(unified mass unit) mit aus auf die Existenz der Atome, Folgende’ Gebiete sind im p, v-Dia- unmittelbar zur dampfférmigen Pha-
dem Kurzzeichen u. Es gilt also die 3, iiber die Konzentration eines in grammzu unterscheiden (Bezeichnun- se nennt man *Sublimation.
einer Fliissigkeit gelésten Gasgemi- gen teilweise nur bei *Wasserdampf Lit:s. bei Wasserdampf.[9]
Definition: iblich): Dampfblasenbildung. Die D.in iiber-
sches. Das *Henrysche Absorptions- Zwischen unterer und oberer Grenz- hitzten Fliissigkeiten entspricht der
Hu 8C= m= 1a, gesetz gilt auch fiir Gasgemische, kurve: Zweiphasengebiet, Dampf und Tropfchenbildung in iibersiittigten
wenn die Teildriicke der einzelnen Fliissigkeit vorhanden, Naf-D. (s. impfen. Man kann zeigen, daB bei
In neuerer Zeit ist es iiblich, fiir die Gasestatt des Gesamtdruckes einge- Drosselkalorimeter). einem bestimmten Druck nur Bla
alten Bezeichnungen Atom-, Moleku- setzt werden. Zwischen unterer Grenzkurve, kriti- chen bestimmter GraBe mit der Fliis-
lar- und Nuklidgewicht die richtige- Lrr. Plank, R.: Handb. d. Kiiltetechn. 2. scher Isotherme und Ordinate: Fliis- sigkeit im Gleichgewicht stehen kén-
ren Bezeichnungenrelative Atommas- Bd. Berlin-Géttingen-Heidelberg 1953. [9] sigkeit. nen, Wird die GroBeiiberschritten, so
se, relative Molekiilmasse und rela- Dampf wird die gasformige Phase Oberhalb der kritischen Isotherme: wachsen die Blischen unbeschriinkt
tive Nuklidmasse zu benutzen, Der der Stoffe, i. allg. in der Néhe des Hyperkritisches oder __iiberkritisches weiter, mehr oder weniger gehemmt
Name wurdezu Ehren von John Dal- Verfiiissigungsbercichs, genannt. Gebiet, *permanentes Gas, nicht iso- durch’ die Abkiihlung bei der Ver-
ton gewahit. therm verfliissigbar. dampfung,Entscheidend fiir das Ei
Lit, Sacklowski, A.: Physikal. Gré8en
und Einheiten, Einheitenlexikon. Stutt- Zwischen oberer Grenzkurve und setzen der Verdampfung ist die Bil-
gart 1966. - 'Stille, kritischer Isotherme: Ungesiittigter dung ciniger Blischen dieser kriti-
Rechnen in der Physik. Braunschweig D. schen Grdfe, deren Ursache manin
1961, [13] Rechts der oberen Grenzkurve: Uber- spontanen Dichteschwankungen su-
Daltonismus, svw. Rot- oder Griin- hitzter D. oder Heif-D. chen muB,
blindheit. Die Farbenblindheit_ wur- Langs der oberen Grenzkurve: Trok- Man kann die »Keimbildungsarbeit«
de von Dalton an sich selbst entdeckt. kengesittigter D., Trocken-D., Satt- ihnlich wie bei der Kondensation be-
S. Farbenblindheit. [17] D. Oberhalb Ps ist kein Dichteunter- rechnen zu ‘Ax = 0 Ox/3 (g Oberfli-
Daltons Gesetz. 1. der Teildriicke schied zwischen Gas und Fliissigkeit chenspannung, Ox Oberfliiche des
(1805). In einem Gemisch idealer, sich feststellbar, Fiihrt man einen ProzeB Blischens) und eine Formelfiir dic
nicht chemisch beeinflussender Gase von A nach B derart, daB er von A Anzahldersich in der Zeiteinheit bil-
ist der Gesamtdruck gleich der Sum- auBerhalb der Grenzkurven und ober- denden Blischen der kritischen GréBe
me der Teildriicke (*Partialdriicke). halb P, nach B verliuft, so zeigt sich aufstellen, in befriedigender Uberci
Der Druck, den ein Gasgemisch auf nirgends eine Unstetigkeit, Oberfi stimmung mit Versuchsergebnissen.S.
die umschlieBende Wandung ausiibt, chenbildung oder dgl. Man muB da- a. Blasenkammer.
ist nach der kinetischen *Gastheorie herfolgern, daB kein grundsiitzlicher Lir. Eucken, A.: Lehrb. d. chem. Physik.
nicht abhiingig von der Art, sondern Unterschied zwischen fliissiger und Bd.II,2. Leipzig 1949.[9]
Dampfblasenkoeffizient der Reaktivi-
nur von der Anzahl, Masse’ und Ge- gasfSrmiger Phase besteht, mit Aus-
schwindigkeit der "eingeschlossenen nahme des Zweiphasengebiets. Dieses tat. Durch Dampfblasenbildung in
Molekiile. Die Teildriicke verhalten allerdings ist fiir die Zustinde auf der dem als Kihimittel und Moderator
sich wie die Molzahlen der Gase in Erde von ganz besonderer Bedeutung, dienenden Wasser verursachte Reak-
der Mischung. Eine Folge des D. G. und damit auch der Begriff »Dampf<. tivitétsdinderung gegeniiber einem Be-
, daB der Dampfdruck einer Fli gen Phase ersieht man am besten aus Die Lage der Grenzkurve fiir Wasser zugszustand, Der D.kann mit zuneh-
sigkeit unabhiingig davonist, ob sich einem *p,v-Diagramm (Abb.1). zeigt Abb. 2 in anderer Darstellung, mender Temperaturpositiv oder ne-
dariiber Luft oder luftleerer Raum Komprimiert manein Gas lings einer Die Dichte ist tiber der Temperatur gativ sein. Aus Sicherheitsgriinden
befindet. Die Einstellung des Gleich- Isotherme, also unter stiindigem Tem- baw. dem Druck aufgetragen. S. a. wird immereine solche Reaktoraus-
gewichts allerdings wird beim Vor- peraturausgleich, so erreicht man van der Waalssche *Zustandsgl legung angestrebt, die zu negativen
handensein anderer Gase verzigert. bei A die robere Grenzkurves. Von chung. Bei geniigendtiefer Tempera- D.fiihrt. Der D.ist ein Teil des all-
ir nicht ideale Gase gilt das D.G. hier ab gelingt zuniichst keine weitere gemeinen *Temperaturkoeffizienten
guter Niherung, solange die An- Drucksteigerung bei Volumenver- der Reaktivitit eines Kernreaktors.
zichungskrifte zwischen den verschie~ minderung. Unter Nebelbildungtritt 7
Verfliissigung ein, und es entsteht Dampfdiagramm, graphische Darstel-
‘s kgldm?

denartigen Molekiilen vernachlissig- Tung der sehr verwickelten Beziehun-


bar sind, also fiir geringe Dichten. cine Fliissigkeitsoberflache. In B, an
Bei hohen Driicken treten groBe Ab- der sunteren Grenzkurvec, ist alles gen zwischen ZustandsgréBen fiir den
fliissig. Weitere Volumenverminde- *Dampfals Ersatz oder Erginzung
Diehte

weichungen auf.
8

2, der multiplen Proportionen, Das rung ist nur untersehr starker Druck- fiir die meist nur in einem engen Be-
Gesetz der konstanten Proportionen steigerung méglich. reich mégliche formelmaBige Erfas-
(Proust, Richter) besagt, daB sich Ele- Im »kritischen Punkte Py beim »kri- sung, besonders fiir Wasserdampf. S.
mente nur nach ganz bestimmten Ge- tischen Drucke px ist die Dichte von 70" 200° 00" S74, a, Molliers *i,s-Diagramm, *p,v-
wichtsverhiiltnissen vereinigen kén- Fliissigkeit und D. gleich. Die dort 7 6 06 aap-s0° Nim? Diagramm, *Dampfdruckdiagramm.
nen. Dalton stellte dariiber hinaus herrschende >kritische *Temperatur« Lit. Plank, R.: Handb. d, Kiiltetechn.
fest, daB es oft nicht nur ein, son- Tx ist die héchste Temperatur, bei der Abb. 2 2. Bd. Berlin-Géttingen-Heidelberg 1953.

52 53
Dampfdichte Dampfdruckdiagramm
~ Martin, O.: ZustandsgréBen und Zu-
standsdiagramme der Dimpfe. Warme
Nm? Vereinfachte Nernstsche Formel: Lit, Plank, R.: Handb. 4. Kiiltetechn.
68, 1, S. 12-20 (1961). - S. a. Wasser
dampf.[9]
wt fs Lo, 1°Bu
log pe=RET
©T
2, Bd, Berlin-Gottingen-Heidelberg 1953.
- Eucken, A.: Grundrif d. chem. Phy-
Re +i, sik. 6. Aufl. Leipzig 1948. — Miiller-
107- Hiss ae we Pouillet: Lehrb. d. Phys., 11. Aufl. 3. Bd.
Dampfdichte, die meist in ke/dm? ge- 06: wee ae A hingt mit der Vacdaniphtipnt. 1, Hilfe. Braunschweig’ 1926, ~ ‘Trautz,
messene Dichte des Dampfes. Im all- me L’o zusammen. - Genauere Glei- ‘M., und H. Ader: Phys. ZS 35, S. 446
gemeinen wird sie fiir einen *Norm- 108. we chungen werden erhalten, wenn man (1934). — Eucken, A.: ebenda, S. 708. -
zustand (physikalisch: p = 760 Torr A (auch die in ihr enthaltenen spezi- Verschaffelt, J. E.: ebenda S, 1013. —
und = 0°C oder technisch: ps =1
at =9,81-10'N/m® und t= 20°C)
S 7 fischen Warmekapazititen) als Funk- Osborne und Meyers: J. Res. B. Stand
13, 1 (1934). - Kuss, E.: Chemie-Ing.-
angegeben. u Pripelpkt. tion der Temperaturansetzt und dann Techn. 28, 3, S. 141-152 (1956). - d’Ans
Bezogen auf Luft (oder Sauerstoff) oe a ig
integriert. Die dabei verbleibende In- und Lax: Faschenb. £, Chem. u. Physic
von derselben Temperatur und dem- 20 tegrationskonstante, die _chemische ker. Berlin-Géttingen-Heidelberg 1949.
selben Druck heiBt sie auch Dichte- *Konstante,ist aus dem Nernstschen Stage, H., und P. Faldix: Dampfdriicke.
verhdlinis (in der Chemie iiblich). Wiirmesatz, berechenbar. Fortschritte der Verfahrenstechnik 1958/

Dieses mit 29 multipliziert, ergibt das 1 Eine verdiinnte Ldsung weist gegen- 59, S. 385-418. Weinheim 1961. — Gieh-
lessen, E.: Druck- und Dampfdruckmes-
of iiber dem Dampfdruck des reinen Lé- sungen. Ullmanns Encyklopiidie der
Molekulargewicht. Die D. ist, soweit sungsmittels eine *Dampfdruckernied- Soe Bd. 2/1. Miinchen-Berlin
das *Boyle-Mariottesche Gesetz gilt, 100 200
Temperatut
300%
rigung auf. Bei Mischungen kénnen 1961.
proportional dem Molekulargewicht beziiglich der Abhiingigkeit des Ge- Dampfdruckdiagramm (Indikatordia-
und kannzu dessen Bestimmung die- samtdruckes ps sowie der Partial- gramm). Im D. wird zur, Darstellung
nen.Bezieht mandie D. auf das Mol- und Dampfphase gibt den D. der
drucke pi und pz von der Zusam- der Zustandsinderung des Dampfes
volumen, so wird sie zahlenmaGig mit auch den zur Verfldssigung des
Fliissigkeit (Sattigungsdruck) und da-
mensetzung(y) verschiedene Fille bei *Dampfmaschinen und anderen
gleich dem Molekulargewicht, Dampfes nétigen Druck in Abhin- auftreten,fir die nur eine experimen- Kolbenmaschinen der Dampfdruck
Me8-Verfahren: Wagung
kannten Dampfvolumens (nach Du-
es_be-
gigkeit von der Temperatur (oderdie telle Entscheidung méglich ist. Allge- iiber dem Hub (Volumen) aufgetra-
mas), des Dampfvolumens einer be- Siedetemperatur in Abhiingigkeit vom mein gilt *Daltons Gesetz ps = pi + gen. Das D.wird mit dem *Indikator
pe. Es kann nun aufgenommen, wobei die Abszissen-
kannten Flissigkeitsmenge(nach Gay-
Lussac und Hofmann), des Dampf- fester und Dampfphase gibt den D.
Druck) an. Die Grenzkurve zwischen
a) die p.,y-Kurve sowie die p: und
pxy-Kurve innerhalb der gesam-
bewegung mechanisch durch den Kol-
benhub,die Ordinate durch ein Ma-
volumens durch Luftverdriingung des Eises, auch Sublimationsdruck
ten Mischungsreihe linear sein nometer gesteuert wird.
(nach V. Meyer). Man achte auf den genannt, und damit den zur Verfesti-
gung (Reifbildung) erforderlichen (Athylenbromid-Propylenbromid); 2
LinfluB der *Dissoziation! [9] b) die ps,y-Kurve zur Abszissenach-
Dampfdiffusion, s. Diffusion, Gas- Druck (oder die Sublimationstempe-
ratur in Abhiingigkeit vom Druck) an. se konkav sein (es ist ein Maxi- ”
diffusion, Verdunstungskiihlung, Was- Die Grenzkurvefliissig-dampfférmig mum vorhanden; Athylalkohol-
serdampf-Durchlissigkeit, Wasser- Wasser);
VE
dampf-Wanderung. endet im kritischen Punkt. Ob ein
©) die pxy-Kurve zur Abszissenach-
Dampfdruck. Die Umwandlung eines entsprechenderkritischer Punkt auch
se konvex sein (es ist ein Minimum =a
festen oderfliissigen Stoffes in seinen fiir die Grenzkurve fest-fliissig be-
vorhanden; Salpetersiiure-Wasser); Pe: v
Dampffindet bei gegebener Tempe- steht, ist noch nicht geklart.
4) die p,y-Kurve zur Abszissenach- be" Aolbenweg —o1
ratur unter einem ganz_bestimmten Die zwei Kurven vereinigen sich im
*Tripelpunkt mit der 3. ‘Kurve, der konvex, teils konkay sein Wiihrendeines Kolbenhubes hat man
Druck, dem D.oder Siittigungsdruck, (Wasser—Pyridin). 4 Vorginge zu unterscheiden (s.
stat (im Gleichgewichtszustand). Bei Schmelzkurve, aus der der Schmelz-
Der Dampfeiner Mischunghat meist Abb.):
einem chemisch einheitlichen Stoff ist druck bzw. die Schmelztemperatur
cine andere Zusammensetzung als die 1. Bei VE (Voreintritt) dfinet das
dieser D. pe nur von der Temperatur entnommen werden kann.
Fiir die formelmaBige Darstellung des igkeit selbst; der leichter filich- EinlaBventil, der Dampfstrémt unter
abhingig, dagegen nicht von der tige Bestandteil iiberwiegt, wenn die Druck ein bis £, wo das EinlaBventil
Menge der beteiligten Phasen, so- D. wurden verschiedene Vorschliige
gemacht: psy-Kurve keine Extremwerte auf- geschlossenwird.
lange iiberhaupt noch zwei Phasen weist. Bei letzteren dagegen sind die 2. Von E bis VA (Voraustritt) ex-
vorhanden sind. Man kann dies als August, Roche: log ps = — A/T + B,
Zusammensetzungen Dampf-Fliissig- pandiert der Dampf unter Arbei
Kriterium fiir die Einheitlichkeit einer ableitbar aus der *Clausius-Clapey-
keit gleich (s. Destillation). leistung nach einer *Polytrope
chemischen Substanz beniitzen. Aus ronschen Gleichung;
van der Waals mit reduzierten Ein- Der D. einer Fliissigkeit, auf deren
dem *p,v-Diagramm ersieht man, Oberfltiche der Druck einer indifie- pV" = const
daB in dem Bereich, in dem Fliissig- heiten:
Pe (Te renten Fliissigkeit lastet, kann merk- (a= 1,1 bis 1,3, bei Sattdampf n=
keit und Dampf nebeneinander vor- tox = a( F1): lich grdBer sein als der Sittigungs- 1,0).
handen sind, die Isothermen waag- a hat nicht fiir siimtliche Stoffe den druck in Abwesenheit des Fremdstof- 3. Von VA bis A: AuslaBventil ge-
recht verlaufen (s. Dampf, Abb.1), es. ffnet, rasches Absinken auf den Ge-
AufschluBre ist ein p,T-Di gleichen Wert, sondern liegt etwa
zwischen 1,25 (Helium) und 4,00 Bei sehr Kleinen Trépfchen ist der D. gendruck p», dessen Héhe von der
gramm (Abb.), das drei Kurvenzwei (Athylalkohol), etwas gréBer als im’ normalen Fall, Bauart der Maschine abhingt (Aus-
Nur auf diesen Zweigen Kirchhoff, Rankine, Dupré: 2, B. bei Wassertrépfchen von r= 10° puff-, Gegendruck- oder Kondensa-
n im Gleichgewichts- A cm um 1%. Infolgedessen sind kleine tionsmaschine). Bei A ist das AuslaB-
zustand még!
Die Grenzkurve zwischen flissiger log pe — F-BlogT+C. ‘Trépfchen nicht stabil gegeniiber gré- ventil geschlossen.
Beren.S. . 4. Von 4 bis VE: Verdichtung des
54 55
Dampfdruckerniedrigung Dampfkessel-Explosion
noch im Zylinder befindlichen Damp- D. ist bei sehr kleinen Trépfchen Versuchskérper wird plétzlich von ge- des Kesselspeisewassers werden mit
fes (polytropisch, n 1,1 bis 1,3). etwas gréBerals im Normalfall, z. B. siittigtem Wasserdampf —umstrémt. steigendem Betriebsdruck immer gré-
Die umfahrene Fliche ‘ergibt auspla- bei Wassertrépfchen von r= 10-* cm Aus der Gewichtszunahme des Kér- Ber.
nimetriert die »indizierte« Leistung um 1%. Deshalb sind kleine Tropf- pers, der Kondensationswirme_( Im_iiberkritischen Bereich ist das
wihrend eines Hubes (im Gegensatz chen gegeniiber grdBerennicht stabil. Kondensation) und der Temperatur- »Naturumlaufsystem« nicht mehr
zur >effektivene Leistung, die nach 9) vunahme des Kérpers liBt sich seine méglich, denn der Umlauf im Was-
auBen abgegeben wird und den me- Dampfdruckkurven zeigen die Ab- spezifische Warmekapazitit berech- serraum bzw. im_Wasserrohrsystem
chanischen Wirkungsgrad einschlie8t), hangigkeit des *Dampfdrucks von der nen, Man kann diese auch aus der beruht auf dem Gewichtsunterschied
ferner den >indiziertene Druck. Mit Temperatur.[9] verdampften Mengebestimmen, wenn zwischen dem wassergefiillten Fall-
Hilfe des D. wird die Steuerung ein- Dampfdruckthermometer oder man den Kérper z. B.in fliissige Luft rohr und dem Dampf-Wasser-Ge-
gestellt und der Zustand der Maschine Dampfspannungsthermometer, auch cintaucht und die dabei verdampfte misch im beheizten Steigrohr. Man
(Regler, Dichtheit von Absperrorga- Tensionsthermometer oder Thalpota~ Luftmenge miBt. mu6 daher zum Zwangsdurchlauf-
hen usw.) iiberpriift. S. a. p,v-Dia- simeter. Ist der Zusammenhang zwi- Lit.Kohlrausch, F.: Prakt. Physik, Bd. 1. kessel iibergehen, bei dem das Spei-
gramm und Dampfdruck. [9] schen *Dampfdruck und Temperatur Stuttgart 1960.[9] sewasser in direktem Durchgang
Dampfdruckerniedrigung. Im Gebiet fiir einen Stoff bekannt, so kann man Dampfkessel zur Erzeugung von durch den Kessel, ohne Umlauf, ver-
der Lésungen gilt das *Raoultsche den Dampfdruck zur Bestimmungder Wasserdampf fiir Dampfkraftwerke dampft wird. Dieser »Zwangsdurch-
Gesetz (1886), nach dem - unabhiin- Temperatur beniitzen. Geeignet be- werden in zahlreichen Ausfiihrungen lauf« auch teilweise bei den in
gig von der Natur des Lésungsmittels sonders fiir tiefe Temperaturen. Der gebaut. Zur VergréBerung der Heiz~ zahlreichen Ausfiihrungsformen her-
und der Temperatur (v. Babo) ~ jede Anwendungsbereich des D. geht bei filiche teilt man den Kesselraum meist gestellten Dampfautomaten any
verdiinnte Losung eines nichtflichti- Benutzung von Sauerstoff, Stickstoff, in Réhrensystemeauf. wandt, meist kleinen, vollautomati-
gen Stoffes einen gegeniiber dem Wasserstoff und Helium als Fillgas Bei den Flammrohr- und Flamm- schen D.fiir tibliche Driicke, die als
Dampfdruck p des reinen Lésungs- bis die Nahe des absoluten Null- rohr-Rauchrohr-Kesseln. gehen die komplette Einheitgeliefert werden.
mittels erniedrigten Dampfdruck p. punkts. Andere gebriuchliche Filll- Feuerungsgase durch die Rohre; das Grofe D. werden noch teilweise mit
hat. (p ~ pz), bezogen auf p, ist dem gase sind Argon, Kohlenmonoxyd, Wasser befindet sich im duBeren Kes- Kohle oder Kohlenstaub beheizt. In
*Molenbruch des Geldsten gleich: Kohlendioxyd und Ammoniak. Die selraum. starkem Mae hat sich die dlfeue-
[at Fliissigkeitsmenge, die mit dem Bei den Wasserrohrkesseln, die fiir rung cingefiihrt, mit Schwerdl fiir
pnt ner Dampf im Gleichgewicht steht, be- hohe Driicke allein in Frage kom- gréGere, mit Leichtl fiir kleinere
tragt nur einige zehntel Kubikzenti- men, befindet sich das Wasser inner- Kessel. Daneben spielt die Beheizung
(nMolzahl des Geldsten, nz die des meter. halb’ eines Rohrsystems im Umlauf, mit Gas, Abwiirme und elektrischer
Lésungsmittels). Lit. Hengstenberg, J., B. Sturm und O. das vom Feuerraum umgeben ist. Energie (*Elektrodampfkessel) eine
Das Gesetz ist ableitbar aus dem Winkler! Messen U. Regein in der Chem, GleichmaBiger Wasserumlauf und untergeordnete Rolle. 8. a. Quecksil-
Prinzip der maximalen Arbeit (s. Technik. Berlin-Gottingen-Heidelberg gute Trennung von Wasser und berdampf-Kraftanlagen und Dampf-
1964. 19],
Affinitit) und auffaBbar als unmittel- Dampfdruck Dampf im oberen erweiterten Teil erzeugung. Uber Dampferzeugung in
bare Folge des Gasgesetzes fiir den Dampfdruckerniedrigung. von Lésungen, s. des Rohrsystems ist. erforderlich Atomkraftwerken Reaktor.
‘osmotischen Druck (s. Osmose). (Schriig- undSteilrohrkessel). Lir. Ledinegg, M.: Dampferzeugung.
Bei gesiittigten Lésungenistdie rela- Dampferzeugung, s. Dampfkessel. In Bei den Strahlungskesseln versucht Dampfkessel u, Feuerungen. Wien 1966.
tive Dampfdruckerniedrigung tempe- einem neuen Verfahren, das wegen man, den Strahlungsanteil bei der = Zinzen, A.: Dampfkessel u. Feuerun-
raturabhiingig; sie nimmtmit steigen- des hohen Preises jedoch nur fiir Wiirmeiibertragung besonders zu stei- gen. Berlin-Géttingen-Heidelberg 1957. —
Netz, H.: Dampfkessel. Stuttgart 1965.
der Temperatur zu, wenn die totale Spezialfalle (Notaggregat, Schnellan- gern und dadurch die Wairmeiibertra- Hentschel, J.: Bauarten neuzeitl. Dampf-
*Lésungswirme negativ ist, bei der fahrkessel fiir Lastspitzen) in Frage gung zu verbessern. Kessel. Ind.-Anz. 84, 77, S. 1864-1868
kommt, wird Wasserdampf aus Was-
Auflésung des festen Stoffes also serstofisuperoxyd Bei den Schmelzkammerkesseln, die (1962); - Peters, H.:" Neventwicklungen
Warme verbraucht wird und umge- zeugt. Zundchst und Wasserstoff in einer Vor-
er- sich in den letzten Jahren immer auf dem Gebiet der Hochdruck-Dampf-
kehrt, mehr durchgesetzt haben, wird die kessel. Energie u. Techn. 15, 9, S.372-
Bei konzentrierten Lésungen werden kammer das Wasserstoffsuperoxyd
katalytisch mit Silberkontakten in Schlacke in fllissigem Zustand abge- 379 (1967). [9]
die Abweichungen durch Anderung Wasserdampf und Sauerstoff zerlegt. zogen. Dampfkessel-Explosion. Bildet sich
der Molekiilzahl in der Lésung er- In der Brennkammer wird zu dem Um den Wirkungsgrad der Dampf- an der Wandung eines *Dampfkes.
klart (Hydrat- oder Solvat-Theorie, Gemisch Wasserstoff eingeblasen, der anlagen zu verbessern, hat_ man sels bzw.seiner Wasserrohreein stir-
jung von Verbindungen zwischen Druck und Temperaturin den D.im: kerer Belag von Kesselstein infolge
Lésungsmittel und geldstem Stoff). verbrennt. Zur KiihlungWasserdampf
mit dem Sauerstoff zu
und Tempe- mer weiter gesteigert in dem Mabe, iigender Reinigung des Speise-
Indes sind diese Annahmen nicht in dem man die immer gréBer werden- so fiihrt dies wegen schlech-
allem befriedigend. Experimentelle raturregelung wird in den ausgehen-
den Werkstoff-Schwierigkeiten mei- ter Warmeableitung zu starker Uber-
Bestimmung nach statischen oder dy- den Dampfstrom noch Wasser einge-
blasen. stern konnte, Man hatschon Hichst- hitzung. Springt der Belag ab, so ent-
namischen Verfahren. druckkessel bis zu 300 - 10° N/m? und steht bei Berithrung mitder tier!
Die D.entspricht einer *Siedepunkts- (1961).Chem.
Lit.
[9]
Engng. 68, 23, S. 132 u. 134
600°C, in einzeinen Fallen sogar bis ten Wand hochgespannter Dampf, der
erhéhung. Dampfgehalt, s. i,s-Diagramm. zu 350’: 108 N/m? und 650 °C gebaut, ein AufreiBen der Wandung verursa-
Lehr- Dampfkalorimeter (Kondensations- doch bleibt man heute meist unter
br. Kohilrausch, F.: Prakt. Physik, Bd.
Stuttgart 1960. — Kortiim,
chen und durch Einstrémen von Was-
buch der Elektrochemie. Weinheim 1966. kalorimeter) dient zur Bestimmung 540°C, um nicht unwirtschaftlich ser in den Feuerraum zu einer D.-E.
- Ulimanns Encyklopiidie der techn. Che- der spezifischen Warmekapazitit fe- hohe Werkstoffkosten in Kauf neh- fiihren kann. Weitere mdgliche Ur-
mie. Bd. 2/1, Minchen-Berlin 1961. [9] ster Kérper bei héherer Temperatur. men zu miissen. sachen: Korrosion der Kesselwan-
Dampfdruck kleiner Trépfchen. Der Deran einer feinen Waagehingende Die Anforderungen an die Reinheit dung oder der Kesselrohre, Versagen
56 ST
Dampfkraftwerk Dampfturbine
der Sicherheitsventile, Wassermangel, Effektiver thermischer Wirkungsgrad 2. Gefiillespeicher (Ruths, Rateau): Fliissigkeit, Sauren usw. (Ejektoren).
Rauchgas- oder (bei Slheizung) Ol- effektive Leistun, Uberschiissiger_Dampf wird unter {10}
explosionen im Feuerraum. [9] starker Durchwirbelung in das Was- Dampftafeln. Die Eigenschaften von
Dampfkraftwerk, Dampfkessel, zugefiihrie thermische Leistung ser des als Druckbehiilter ausgebilde- Dampfund Fliissigkeit im Sattigungs-
Dampfmaschine, Dampfturbine, (10bis 20%. Bei der Schmidt- ten Speichers eingeleitet, kondensiert zustand werden in Dampftafeln oder
Quecksilberdampf-Kraftanlagen, Hartmann-Vierzylinder-D. wur- dort und gibt seine Kondensations- *Dampfdiagrammen zusammenge-
Dampfmaschine. Die Wirmeenergic den 27% erreicht.) iirme unter Drucksteigerung (Uber- stellt. S. a. Tabelle im Anhang.
gespannten Wasserdampfs wird mit Die D. ist weitgehend durch die driicke nach Rateaueinige Zehntel at, Lit. s. bei Wasserdampf.[9]
Hilfe ciner Kolbenmaschine nutz~ *Dampfturbine verdriingt worden, ach Ruths bis zu 15 at) an das Was- Dampfturbine. Die D. wurde aus der
bare Arbeit verwandelt. Die Zu- besonders bei groBen Anlagen; bei ser ab (Ladung). Bei Drucksenkung Wasserturbine entwickelt und ist wie
standsiinderungen des Dampfes bei kleinen Einheiten liegt jedoch’ der nimmt das Wasser die dem neuen diese cin rotierendes System..Im Ge
diesem ProzeB —beschreibt das Wirkungsgrad der D. gimstiger. Durch Druck entsprechende Sattdampftem- gensatz zur *Dampfmaschine, die den
“Dampfdruckdiagramm (s, a, Clau- die Entwicklung schnellaufender Ty- peratur an und gibt dabei Dampf ab Dampfdruck direkt ausniitzt, wird in
ius-Rankine-ProzeB). pen (Dampfmotoren), die direkten (Entladung). Verwendung auch zu der D. die Druckenergie des Dampfes
Einteilung der D. Generatorenantrieb erméglichen, hat feuerlosen Lokomotiven.Verbreitetste (das adiabatische Wiirmegefiille 1 ig
Bei Auspuffmaschinen wird der der Bau von D. neuen Aufschwung awischen Anfangs- und Enddruck des
Dampf ins Freie sausgepuflte, un- genommen. Fiir spezielle Zwecke Bauart der D.
3. Festraumspeicher: Druckerhéhung Dampfes) zuniichst_ in Strémunj
wirtschaftlich. Verbindung mit Kernkraftwerken der im D.befindlichen Dampfmenge. energie verwandelt, die im Laufrad in
Bei Gegendruckmaschinen strémt er sind auch D. mit Quecksilber- und 4. Glockenspeicher: Kbnliche Bauart Rotationsenergie umgewandelt_ wird.
ein Niederdruckdampfnetz zu wei- Freondampf in Anwendung gekom- wie Gasometer, veriinderlicher Raum- Manerreichtbei groBen Anlagen bes~
men. inhalt. Selten verwendet. sere Gesamt-Wirkungsgrade (um 402)
asmaschinen wird Berlin Lit. Hiitte: Des Ing. Taschenbuch, Bd.2.
Gute Wiirmeisolierung ist in allen als bei Dampfmaschinen, Um nicht
der Dampf in einem *Kondensator Diimmler:1954. ~ Zobel, Schwarz un
Fillen wichtig. zu groBe Umfangsgeschwindigkeiten
verflissigt, wodurch sich der Abso- nen oder Schnellaufende Dampfmaschi-
Dampfturbinen? Brennstoff - Lit, Hiitte: Des Ing. Taschenbuch, Bd. 1, zu erhalten und umdie Volumenaus-
lutdruck bis zu 10' N/m? senken liBt. Wiirme - Kraft 6, 12, 458-473 (1954). — 476-478. Berlin 1955, Goldst We: dehnung des Dampfes der Ent-
Dabei wird der Dampf weitestgehend Berg, K., und G. Meinhart: Kolben- pfspeicheranlagen, Berlin-Gottingen- spannung zu beriicksichtigen, unter-
in der Maschine selbst ausgeniitz Dampfmaschinen, Z. d. VDI 98, 26, S. idelberg 1963. [9]
teilt man das Laufradi. allg. in meh-
Der Kraftbedarf fiir die Kondensa- raschlaufende1567-1568. (1956). <"Hamerak, K.! Der rere, oft zahlreiche Stufen, Laufrad-
tion (Luftpumpe, Kiihlung) ist hier 18, S. 12 (1967).Dampfmotor. Ind.-Anz. 89, ampfsperre, s. Wasserdampf-Wan-
derung. kei ischen denen feststehende
bedeutend geringerals der Leistungs- Dampfmotoren.[9] e angeordnet sind,
gewifin. Kondensationsmaschinen Dampfstrahipumpe. 1. Als Lufipuin- Gleichdruck- oder
sind besonders giinstig, wenn der Ab- *Dampfmaschinen
als D. bezeichnet. [9]
werden bisweilen
pe: wie bei der *Wasser-
Khnlich das Aktionsturbinen(de Laval 1883, Cur-
dampf nicht anderweitig, z. B. fiir Dampfpunkt. Der D.ist ein zur Fest- strahipumpe Wasser, strémt hier tis 1896) setzen das ganze Druckge-
Heizzwecke, verwendet werden kann legung der Temperaturskala Dampf(z. B. Quecksilberdampf) mit in feststehenden
und geniigend Kiihlwasser verfigbar ter Fundamentalpunkt; seinebendtig- hoher Geschwindigkeit aus einer Diisen_ in Geschwindigkeit um. Der
ist, besonders bei groBen und fiir peraturdifferenz zum anderen Tem- Dampfdiise (Treibdiise), kommt dabei Dampfstrahltrifft_mit voller Wucht
Dauerbetrieb eingerichteten Anlagen. damentalpunkt, dem Eispunkt, Fun- hei dem Frdergut in Beriihrung und auf das Laufrad (Umfangsgeschwin-
S. a. Abdampfniisse. Fundamentalabstand. Dieser ist. fiir saugt dieses an. Durch Wirbelbildung digkeit des Laufrades nahezu_halbe
Bei Verbund-(Compound-)Maschinen die verschiedenen Temperaturskalen crfolgt auch mechanisches MitreiBen. eschwindigkeit). ~ In den
sind mehrere Druckstufen hinterein- verschieden und wird willkiirlich fest- Der Dampfstrahl gelangt dann mit Oberdruck- oder Reaktionsturbinen
ander geschaltet. gelegt. Der D. ist definiert als die dem cingeschlossenen Férdergut_ in (Parsons1884) erfolgt die Umsetzung,
HeiBdampf- oder Sattdampfmaschi- Gleichgewichtstemperatur zwischen des Druckgefilles teilweise auch in
nen (s. Dampf). em Wasser und seinem Dampf
cine 2. Diise (Stau ). Praktisch
verwendet man eine oder mehrere den Laufradschaufeln und wirkt dort
Schieber- oder Ventilsteuerung. beim Normdruck von einer phys durch den Riickdruck, (Bei Parsons
Wirkungsgrade: lischen Atmosphiire etwa 50% Uberdruckwirkung, bei der
Mechanischer Wirkungsgrad (Latm 1013 250 dyn/cm), [13] Radialturbine von Ljungstrom reine
_ effektive Leistung Dampfspannung, anderer Ausdruck zu geben. Mit einer Stufe erreicht Uberdruckwirkung,)
indizierte Leistung fiir *Dampfdruck, [9] man ein Verdichtungsverhiiltnis 1 : 7, Betriebsarten: Kondensationsturbi-
(85 bis 95%) ‘Dampfspannungsthermometer, Anwendungz. B,bei *Kondensatoren nen, hiufigste Bauart, niitzen den
Dampfdruckthermometer. von *Dampfmaschinen. S. a. bei Va- Dampfbis auf einen méglichst nied-
(Effektive Leistungist die nach auBen Dampfspeicher fiir Wiirmekraftanla- kuumpumper rigen Druck mit Hilfe eines wasser-
abgegebene Leistung; indizierte Lei- gen zum Ausgleich von Schwankun- 2. Als Flissigkeitspumpe: Bauart gekiihlten Kondensators aus. Gegen-
it die auf den Kolben ausge- gen in der Dampfabgabe, besonders iihnlich wie oben, doch wird hier die druckturbinen arbeiten nur bis zu
libte Leistung. S. a. Indikator.) zur Deckung kurzzeitiger Leistungs- Saugwirkung durch die Kondensation cinem bestimmten Gegendruck; die
Indizierter Wirkungsgrad oder Giite- s tzen, Es bestehen folgende Mi des Dampfes (meist Wasserdampf) in weitere Ausniitzung des Dampfes er-
grad der Fliissigkeit vergréBert. Verwen- folgt anderweitig (Heizungu. a.). Be
indizierte Leistung idruckspeicher: In Zeiten ge- dung zur Speisung von *Dampfkes- Anzapfturbinen wird ein Teil des
ideale Leistung ohne Zylinder-
ringen Dampfbedarfs wird Kessel- seln (Injektoren), wobei die Dampf- Dampfes zu anderweitiger Verwen-
speisewasser auf Vorrat erwiirmt, rme im Speisewasser ausgeniitzt dungan bestimmten Druckstufen ent-
verluste (60 bis 80%) ohne Druckerhdhung. wird, oder zur Hebung schlammiger nommen. In Abdampfturbinen wird
58 59
Dampfiiberhitzer Darstellung
Abdampf von Dampfmaschinen (Aus- Die Verwendung von iiberhitztem phragma auf lingere Zeit nicht ver- Dirac fiir jene mathematische GriBe
puffmaschinen) oder anderen Anla- Dampf bringt folgende Vorteile: hindert werden kann. [25] eingefiihrt, die eine physikalische
gen durch méglichst hohes Vakuum schlechtere Warmeleitung, daher g DAR,Abkiirzung fiir differential “Observable, d. i. irgendeine beob-
im Kondensator nutzbar gemacht. ringere Abkiihlung an den Wiinden; sorption ratio. Quantitatives Verhiilt- achtbare Eigenschaft eines Teilchens,
Die D. arbeitet unter diesen Bedin- Verdampfung von mitgerissenem nis der Radioaktivitit in einem Or- wie Ort, Impuls, Energie und der-
gungengiinstis Wasser, dadurch trockener Dampfan zu derjenigen im Gesamtkérper. gleichen, wiedergibt. Diese »Obser-
In einer Turbine werden Leistungen der Verwendungsstelle; Verminde- [28] vablene werden ja in der Quanten-
bis zu 1000 MWerzielt. rung von Kondensationsverlusten in daraf, eine in den USA iibliche Ein- physik nicht wie in der Klassischen
Die Entwicklung der Dampfkraftpro- den Leitungen; Steigerung des War- heit fiir die reziproke Kapazitit, dort Physik durch gewohnliche Zahlen (*c-
zesse hat zwecks Steigerung des ther- megefiilles, dadurch Verbesserung des elastance genannt. Zahlen), sondern durch Operatoren
mischen Wirkungsgrads zu immer hé- thermischen *Wirkungsgrades, ~ Ge- Die Einheit d. ergibt sich aus der (sog. *q-Zahlen) dargestellt. Die g-
heren Driicken und Temperaturenge- briuchliche Uberhitzungstemperatu- Gleichung, Zahlen_kénnen_ entweder Matrizen
fihrt. Man hat die Grenze von rensind bei 2: 10®N/m*bis zu 375°C, 1 oderDifferentialausdriicke sein. Man
300+ 10° Nim? und 600°C bereits bei 10° N/m?bis zu 550 °C.(9] elastance = Kapazitit ~ sagt dann, daB in einer vorliegenden
tiberschritten und versucht in das Dampfwanderung, s, Wasserdampf- ‘Theorie die physikalischen Observab-
tiberkritische Gebiet yorzustoBen. Wanderung und Wasserdampf- Definition: 1 daraf = 5.
1
Jen z, B, durch Matrizen dargestellt
Danebenwird die Frage diskutiert, ob Durchlissigkeit, seien, oder die D. der physikalischen
man nicht vom Wasser mit seinem Dampfzblrobr,s. Ziihlrohr. Das Wortd, ist aus dem Wort Farad Observablen seien Matrizen. In die-
unzuliinglichen Siedebereich und sei- Daniell, John Frederic. Engl. Natur- gebildet, das von hinten nachvorn sem Zusammenhang nennt man eine
ner niedrigen kritischen Temperatur forscher. Geb. 12. 3. 1790 in London, geschrieben wird. Diese Wortbildung Matrix einen Heisenberg-D.; im
iiberhaupt abgehen und héhersieden- gest. 13. 3. 1845 ebd. Er war zuniichst entspricht nicht dem internationalen gensatz dazu heiBt ein Differen
de Stoffe mit groBem Molekularge- in der engl. Zuckerindustrie beschi Brauch. [13] . operator Schrédinger-D. Die beiden
wicht als Warmetriger verwenden tigt, wurde aber 1831 als Prof. fiir Darcy, Kurzzeichen D, auch iiblich, Namen erinnern daran, daB Hei
solle. Man denkt hier vor allem an Chemie an das neuerrichtete Kings cine in den USA in der Erdélférde- berg und Schrédinger unabhiingig
Quecksilber —_(*Quecksilberdampf- College in London berufen, 1813 wur- ‘inheit fiir die me- voneinander die Quantenmechanik in
Kraftanlagen) und an hochsiedende de er Mitglied der Royal Society und i ilt von Gesteins- verschiedener mathematischer Form,
doch inhaltlich fiquivalent, entwickelt
Zwei-Stoff-Anlagen mit zwei hinter- spiiter zeitweise
Kohlenwasserstofie, wobei auch ihr Sekretir. Haupt- schichten, Die Einheit D. ergibt sich
aus der Gleichung haben. Beide Formen werden heute
cinandergeschalteten Kreisliiufen mit arbeiten: Erforschung der chemischen
Vorginge bei der Elektrolyse. Erfand mechanische Permeabilit nebeneinandergebraucht. [7]
verschiedenen Wairmetriigern in Frage 1836 ein neues, nach ihm benanntes dynamische Viskosit Darstellung. 1. In der Qnantenme-
kommen. Die Durchfihrung solcher galvanisches Element. [43] “ Druckgefiille chanik ist. analog zu *Darsteller die
Prozesse erfordert die Lésung zahl- Element hat das System Cu/ DurchfluBgeschwindigkeit , Art der formalen Beschreibung der
reicher Konstruktions- und Werk- nSO4/Zn. Zink- und Kupfer- physikalischen *Zustinde und der
stofiprobleme. S. a. Dampfiiberhit- sulfatlésung sind durch eine porise
zer.
Fliiche *Observablen. Diese D. kann ver~
Tonwand voneinander getrennt. Das Definition: Die mechanische Perme- schieden erfolgen als sog. Heisen-
Lit. Pfciderer, C.: Strmungsmaschinen. D.-E.liefert eine EMK von etwa 1 V.
Berlin-Gottingen-Heidelberg 1964, - Miin- Es abilitit 1D einer Schicht liegt vor, bergsche oder als Schrédingersche D.
zinger, Atomkraft (Wiirmekraftma- hat in den Anfiingen der Elektro- wenn bei der dynamischen Viskositat Bei letzterer sind die Operatoren der
Schinen fir Reaktoren). Berlin-Géttingen- technik die Rolle eines Spannungs- von einem Zentipoise eines laminar Teilchenorte auf _Diagonalform und
Heidelberg 1960. — Kruse, K.: Einsatz normals gespielt. Bei Stromlieferung strémenden homogenen isotropen zeitunabhiingig. Die Zeitabhiingigkeit
und Aufbau moderner_Dampfturbinen. lost sich die negative Zinkelektrode pers und einem Druckgefille von steckt in den Zustinden, auf die die
Ind.-Anz. 84, 71, S. 1857-1861 (1962). auf, wobei die positiven Zinkionen
Schiitt, Die’ Weiterentwicklung des
einer physikalischen Atmosphiire/ Operatoren wirken (s._ Schrédinger-
Dampfkraftwerks und Ausblick auf an- die negativen SOy-Ionen durch das Zentimeter eine DurchfluBgeschwin- Gleichung). Bei der Heisenberg-D.
dere Méglichkeiten der Stromerzeugung. Diaphragma zu sich heriiberzichen. digkeit von einem Kubikzentimeter/ werden die Zustiinde als Funktionen
VDE-Z. 104, 35, S. 1795-1804 (1962), Die ZnSOu-Konzentration wird so- Sekunde durch einen Querschnitt von. der Eigenwerte des Energicoperators
Traupel, W.: Thermische Turbomaschi- mit verstirkt, An der positiven El cinem Quadratzentimeter vorhanden dargestellt. Man 1aBt sie zeitlich kon-
nen. Bd.1." Berlin-Gottingen-Heidelberg trode tritt das Umgekehrte ein. Hier stant. Demgegeniiber werden die
1966. Trassl, W.: Dampfturbinen fiir wandern die Cu-lonen zur Kupfer-
Kernkraftwerke. Energie u. Technik 18, Operatoren als zeitlich veriinderlich
IV, 344-350 (1966). —" Dettmering, W.! platte; die Konzentration der CuSOs- ID= 1 atm/cm —
angesehen, Ein Beispiel fiir diese Art
Die Gasturbine im’ Wettbewerb mit der Lésung sinkt. (Beim Meidinger-Ele- = 0,987 - 10 * cm? . der Auffassungist die Heisenberesche
Dampfturbine in stationiren Anlagen. ment wird durch ein VorratsgefaB mit *Matrizenmechanik. :
Techn. Uberw. 4, 1, 7-19 (1963). Knizia, Kupfersulfatkristallen fiir die Auf- Lit. Jones, P. J.: Petroleum Production. Orthogonal heiBt eine (Schrédinger-)
K: Die Thermodynamik des Dampf- rechterhaltung der Konzentration ge- New York 1946, [13] D., bei der die Eigenfunktionen
kraftprozesses, in: Die Gesamtplanung
von Dampfkraftwerken. Bd. 1. Berlin- sorgt.) Durch Aufladen des D.-E. mit Darsteller. Dieser in der deutschen die zu verschiedenen Quantenzustin-
Heidelberg-New York 1966. [9] einer fremden Spannungsquelle lau- Sprache ungewohnte Ausdruck ist den n gehéren, “orthogonal sind,
fen die Reaktionen in umgekehrtem durch Ubersetzung des _englischen dh. die gilt
Sinne ab, so daB man das D.-E. auch Wortes >representativee in den Wort- tw
Dampfiiberhitzer. In Dampfkraftan- als einen Vorliufer des Akkumula- schatz der Quantenmechanik einge-
lagen wird mit Hilfe von D. der tors bezeichnen kann. Das D.-E. hat gangen. Das Wort representative ~ fm (x) + pa*® (X) dx = 0.
Dampfiiberdie Sittigungstemperatur den Nachteil, daB cine Vermischung und entsprechend representation
ohneSteigerung des Druckes erhitzt. der beiden Sulfate durch das Dia- (Darstellunge) — wurden dort von
60. 61
Darstellung Darstellung
Der Stern an y» bedeutet, daB, so- sion des Vektorraumes heiBt der Grundbausteine der zugehdrigen Dar- duzibel. Man kann niimlich die Bu
weit die Eigenfunktionen nicht ‘reel Grad der Darstellung. Bei Darstel- stellungstheorie, und darin liegt ihre in einen symmetrischen und einen an-
sind, der konjugiert komplexe Wert lungen endlichen Grades sind. die uroBe Bedeutung. tisymmetrischen Anteil zerlegen:
yon Yn cinzusetzenist. GroBen T (a) Matrizen, und T (a) Ein wichtiges Kriterium fiir die Irre- Buc = "Ve (Bux + Bus) + "Ve (Bu ~ Bes)
2. In der Strémungslehre: a) Euler- T (b) bedeutet das Produkt der bei- duzibilitit einer Darstellung ist das B+ BA.
sche D. Das individuelle Schicksal den Matrizen T (a) und T (b). Schursche Lemma: Ist das System Diese Zerlegung ist gegeniiber Dre-
cines strémenden Teilchens ist mei- Man nenntzwei Darstellungen D (G) aller darstellenden Matrizen einer be- hungen invariant, dh. der drei
stens ohne Interesse, weil man es und D’(G) vom Grade n aiquivalent, stimmten Darstellung der betrachte-
physikalisch doch von keinem ande- wenn es eine feste, von allen Elemen- ten Gruppe irreduzibel, so ist jede mensionale Unterraum der Bit und
ren Teilchen innerhalb des Kontinu- ten von G unabhiingige Transforma- Matrix, die mit allen diesen Matrizen der sechsdimensionale Unterraum der
umsunterscheiden kann. Deshalb be- tion S gibt, so daB vertauscht, notwendig ein Vielfaches Bit werden bei Drehungen in sich
schriinkt sich die Eulersche D. auf ST (a)S*=T (a) der Einheitsmatrix. Die folgenden transformiert, bilden also schon eine
folgendeFragestellung: WelcherSt Beispiele veranschaulichen die groBe Darstellung fir sich. Dies ist der
mungszustand herrscht zu einer Zeit fir alle a aus gilt. physikalische Bedeutung der Darstel- gruppentheoretische Grund, weshalb
1 in einem Punkt des Raumesmit den Gibt es bei einer Darstellung vom lunger maneinen solchen_ schiefsymmetri-
Koordinaten x y z? Wie groBist z. B. Grade n einen echten r-dimensiona- 1. Bleibt der Wert einer physikali- schen Tensor 2. Stufe als Vektor
die Geschwindigkeit, die Beschleuni- Ten Unterraum ¥"”), 0<r<n, so dab schen Grife A bei irgendwelchen (Kreuzprodukt!) auffassen kann.
gungusw.? Hierbei stdrt es nicht, daB die durch T (a) T(b)transformierten Transformationsgruppen invariant, Die sechsdimensionale Darstellung im
stindig wechselnde individuelle ‘Teil- Vektoren von V“ wieder in V°lie~ z, B, die kinetische Energie bei rium Raum der Bix ist reduzibel. Sie ent-
chen Triger dieses Zustandes sind. gen, so nennt man die Darstellung lichen Drehungen, die elektrische La- halt noch die eindimensionale Dar-
Die Bulersche D. ist die meist ge- redizibel. Gibt es keinen solchen Un- dungbei *Lorentz-Transformationen, stellung durch die Einheit:
brauchte Darstellungsmethode in der terraum, so heiBt die Darstellung ir- der Drehimpuls bei *Raumspiegelun-
Strémungslehre. reducibel. gen usw., $O hat man eine eindimen-
3 3

b) Lagrangesche D. Bei der D. eines Gemii8 der obigen Definition hat sionale Darstellung der betreffenden Sp (B) = Sp(B)= D1 Bim Y'Bu
Strémungsfeldes stellt man mit La- manim reduziblen Fall in V‘°) eben- Gruppe durch die Eins:
grange die Frage: Was geschieht falls cine Darstellung D‘ (G) der A= 1:A=A.
il i=l

jedem einzelnen Teilchen des stré- Gruppe G. Die Matrizen T haben 2. Bei cigentlichen raumlichen Dre-
Die Spur des Tensors Bix ist niimlich
cine Invariante bei eigentlichen Dre-
menden Kontinuums im Laufe der danndie Gestalt
Zeit ¢, insbesondere an welchem Ort
mit den Koordinaten x y z befindet es
sich? Wie groB ist seine Geschwi
r-(™" 4._,). hungen
3
xv 4 aun Xe, i= 142.3,
hungen. Man kann ferner zeigen,
daB die verbleibende fiinfdimensio-
nale Darstellung irreduzibelist.
digkeit, seine Beschleunigung usw.? 0 bedeutet die Nullmatrix, Ist auch Man bezeichnet die neundimensio-
Um diese Fragen beantworten zu noch A= 0, so hat man in dem zu 3
1 nale Darstellung D®(G) der Dreh-
kénnen, muB man individuelle Teil- Vo “komplementiiren Unterraum gruppe im Raum der Produkte xi ye
chen innerhalb der Strémung unter- Yon eine weitere Darstellung von au ax = bu, i,1= 1, 2,3, als die Produktdarstellung (direktes
scheiden und bezeichnen _kénnen. A det (ai) 1, Produkt, _Kronecker-Produkt) der
rzu geht man von einer Anfangs- Mansagt dann, daB die Darstellung dreidimensionalen Darstellungen D
zeit fo aus und benenntdie Teilchen in die beiden Darstellungen D'”(G) transformierensich die Komponenten (G) im Raum der Vektoren z= (x),
nach ihren Koordinaten zo Zu und D‘*—” (G)szerfallte, und schreibt E,,i=1,2,3 der elektrischen Feld- 9 =(0) und schreibt
dieser Zeit. Die Lagrangesche D. ist D(G) = DG) @D"—" G). irke wie die Koordinaten xi: D®G) = DG) ®D" (G).
oft sehr schwer durchfiihrbar, gibt Zerfallen nun die Darstellungen D 3 Nach den obigen Uberlegungen zer-
dann aber einen tiefen Einblick in (G), D"—" G)selbst wieder in re- Br Yaw Be.
die Strémung. Einfacher und elegan- duzible oder irreduzible Darstellun-
fillt diese Produktdarstellung in eine
ter ist die Eulersche D. gen von G,so kann mandas Verfah- 1 fiinfdimensionale, eine dreidimensio-
Lir, Neumann, J. v.: Quantenmechanik. Man hat hier eine Darstellung der nale und eine eindimensionale Dar-
in 193; Dirac, P. A. M.: Die Prin- ren fortsetzen, bis nur irreduzible
Darstellungen Ds (G) iibrigbleiben: Drehgruppe im RaumederEv. Esist stellung der Drehgruppe, d. h.
zipien der Quantenmechanik, |. Aufl.
Leipzig 1930. [7, 11]
D= DiQ++-@De. eine Darstellung der Drehgruppe De G)@ D®(G) = (G) @ DG).
D® (G)®D"
durch sich selbst.
Darstellung einer Gruppe. Ordnet Man hat D damit »ausreduziert« und 3. Transformieren sich die neun Gré- fiinfdimensionale Darstellung
man den Elementen a, b, - einer sagt, daB D vollstindig reduzibel sei k= 1, 2, 3, bei eigentlichen ein symmetrischer Tensor 2. Stufe mit
Gruppe G_ nichtsinguliire lineare (ist A £0, so ist D nicht volistindig en Drehungen wie die Pro- verschwindender Spur.
Transformationen T (a), T (6), . in reduzibel). Bei der Darstellung einer dukte xi yx, i, k= 1, 2, 3, x1, 1 Vel In der hier skizzierten Weise kann
cinem Vektorraum V in der Weise zu, Gruppe durch unitire Transformatio- torkoordinaten, so bezeichnet mansie man durch Bildung héherer Tensoren
daB nenist jede reduzible Darstellung zu- als einen Tensor 2. Stufe hinsichtlich Xi Ye % usw. immer neue Darstellun-
T (ab) = T (aT (b), gleich vollstindig reduzibel. der Drehgruppe. Man kann nun die gen der eigentlichen Drehgruppe er-
db, dem Produkt ab ist die Pro- Kenntman alsoalle irreduziblen Dar- Bw als Vektorkomponenten von zeugen, Ganz Entsprechendesgilt fiir
dukttransformation 7 (a) T(b) zuge- stellungen einer Gruppe, so kann man einem neundimensionalen Vektor- die anderen Transformationsgruppen,
ordnet, so spricht man voneiner Dar- alle vollstindig reduzibien aus ihnen rauminterpretieren und hat dann eine z. B, die *Lorentz-Gruppe. Die Ten-
stellung D (G) der Gruppein dem be- aufbauen, Die irreduziblen Darstel- Darstellung der Drehgruppein die- sordarstellungen dieser Gruppen sind
treffenden Vektorraum. Die Dimen- lungen einer Gruppe sind also die sem Raum. Diese Darstellung ist re- jedoch nicht die einzigen Darstellun-
@ 63
Darstellung Darwin-Fowler
gen. Eine physikalisch ebenfalls wich- (Spinordarstellung der Drehgruppe). neben mége, verschiedene *Aprior standssumme. Abgesehen von den
tige Klasse sind die Spinordarstellun- Die Kugelfunktionen Y: beschreiben Wahrscheinlichkeiten gi, g2, «+. a Faktoren ¢** stellt @) eine Summe
gen (s, Lorentz-Gruppe, Darstellun- quantenmechanisch ein System mit haben, so ist die thermodynamische der Apriori-Wahrscheinlichkeiten dar.
gen der). dem Gesamtdrehimpuls 1 und der z- "Wahrscheinlichkeit dafiir, da8 von Betrachtet manjetzt zwei solche Teil-
4. Von zentraler Bedeutung fiir die Komponente m und bilden zugleich den N yorhandenen Elementen Ni chen, soist deren Zustandssumme
Quantentheorie sind die “unitiren einen (21+ 1)-dimensionalen Vek- sich im Zustande 1, Ne Zustande 2, PF:= (Fi QP.
Darstellungen von Gruppen, bei de- torraum, der bei riumlichen Drehun- Ne im Zustande s befinden a) Fiir eine Gesamtheit aus N Teilchen
nenfir je zwei beliebige Vektoren 9, gen in sich transformiert wird, also M ist
y des Darstellungs-Raumesein *Ska- ine irreduzible Darstellung’ der Wo Na Nal... Nel”
larprodukt (g, y) definiert ist, mit der riumlichen Drehungen bildet. Uber Fy 0) = (Fi @)- @)
Eigenschaft: Sind pa = (a) 9, Ya = die unitiren Darstellungen der Lo- Sieht man wieder von den Faktoren
U(a)y die Bildvektoren von g und rentz-Gruppe s._ Lorentz-Gruppe, ab, so ist dies ein Ausdruck von der
y, wenn man diese der dem beliebi- Lit. Darstellungender. Es ist die Grundaufgabe der Stati- Form (2). Die Ausrechnung dieser N-
gen Gruppenelement a zugeordneten Quantenmechanik,Weyl, H.: Gruppentheorie und stik, diese Wahrscheinlichkeit zu be- fachen Produkte ergibt also die Sum-
linearen Transformation U (a) unter- ~ Waerden, B. L. van 2. Aufl. Leipzig 1931. rechnen. Dafiir gibt es verschiedene me der thermodynamischen Wahr-
wirft, so gilt der: Die Gruppen-
theoretische Methode in der Quantenme-
Methoden. Darwin und Fowler ha- scheinlichkeiten (1), also 2 Win, wo-
(a, pa) = (U (a) p, U (@) p) =, )- chanik. Berlin 1932. — Weyl, H.: The
ben nun bemerkt, daB dieser Aus-
bei iiber alle méglichen Verteilungen
Die Bedeutung solcher unitiren Dar- Classical Groups. richte Princeton 194 der N Teilchen auf die s Quanten-
druck ein Summand in dem Polynom

stellungen von Gruppenfir die Quan- ..


d. Bayerischen
mathnaturw. Klasse
ist, das sich bei der Ausrechnung von
zustiinde zu summieren ware. Die zu
tentheorie liegt darin, da8 man die (gi + get s+ + gay® (2) verschiedenen Verteilungsmdglichkei-
Ludwig, G.: Die Grund-
zugehdrigen Darstellungsriiume als lagen der Quantenmechanik. Berlin 1954, crgibt. Jede_mégliche Verteilung lie- ten gehdrenden Energien sind im all-
quantentheoretische —Zustandsriiume ~ Boerner, H.: Darstellungen von Grup- fert einen Summanden dieses Poly- gemeinen verschieden. Es ist die Auf-
interpretieren kann, in denen 9, y noms. Das Wesen und Leistungs- gabe gestellt, die thermodynamische
Physikalische Zustinde beschreiben Groups.’ Cambridge 1957. -" Wigner, E. fahigkeit des Darwin-Fowlerschen Wahrscheinlichkeit fiir die Verteilung,
un .: Group Theory. New York 1959, — Gedankens soll an der Grundaufgabe der Elemente auf die Quantenzu-
l@w)P Wightman,A. S.: Nuovo Cim. Suppl. 14, der Statistik deutlich gemacht wer- stiinde unter Wahrungeiner Gesamt-
81 (1959), — Roman, P.: Theory of Ele- den, energie £ zu berechnen. Zur 1
die Wahrscheinlichkeit bedeutet, bei mentary dieser Aufgabe dienen die Faktoren
einer Messung den Zustand p vorzu- Schweber, "Particles. “Amsterdam 1960. Es soll eine Gesamtheit (Gas) unter-
S. $.: An Introduction to Re- sucht werden, die aus lauter gleich- ¢, die energieabhiingig sind.
finden, wenn bei der vorausgehenden Jativistic Quantum Field Theory. New artigen Elementen (Atomen) besteht. Fy (©)ist durch Ausrechnung der Po-
Messung der Zustand y vorlag. York 1961. ~ Salam, A. in: Theoretical Der Gesamtheit kommt eine be- tenz [Fi (2)/* und Ordnung der Glie-
Bei der Quantentheorie handelt es Physics. Hrsg. A. Salam. Wien 1963. [47] stimmte Energie E zu, die makrosko- der nach den Potenzen von £ in der
sich in der Regel immer_um die uni- Darstellung, kanonische, s. Visko- pisch meBbar ist. Gefragt ist nach der Form (3) darzustellen. Die dabei auf-
tren Darstellungen von Transforma- elastizitat. thermodynamischen Wahrscheinlich- tretenden Faktoren (g) von ¢* geben
tionsgruppen, z. B. den Permutatio- Darwin, George Howard. Engl. keit dieses Zustands. analog zu (3) an, auf wie viele ver-
nen, den riumlichen Drehungen und Astronom und Physiker. Geb. 9.7. Jedes cinzelne Atom der betrachteten schiedene Weisen der Energiewert E
Spiegelungen, den *Lorentz-Trans 1845 in Down (Kent), gest. 7. 12, 1912 Gesamtheit hat die Méglichkeit, ver- von der Gesamtheit dargestellt wer-
formationen, Drehungen im *Isospin- in Cambridge. 1883 Prof. der Astro- schiedene Energiewerte anzunehmen. den kann; dh. dieser Faktorist die
raum usw. Die Tatsache, daB die nomie und Experimentalphysik an Sobald man das Gas in einem abge- gesuchte thermodynamische Wahr-
Darstellungen dieser Gruppen im der Univ. Cambridge. Hauptarbeiten: schlossenen GefiS mit spiegelnden, scheinlichkcit fiir die Realisierung des
quantentheoretischen Zustandsraum Uber Gezeiten der Meere, die Elasti- d.h, nicht absorbierenden Wiinden Zustandes mit der Energie E Es.
unitir sind, also z. B. das Eigenwert- zitét und die Fluten der festen Erde, annimmt, sind die Energien, die ein Nun ist man nach Darwin und Fow-
spektrum der den physikalischen Ob- fiber Gleichgewichtsfiguren_rotieren Atom annehmen kann, it konti- ler nicht darauf angewiesen, diese N-
servablen zugeordneten *hermitischen der Fliissigkeitsmassen, zur_periodi nuierlich verteilt, sondern gequantelt, fache Potenz eines umfangreichen
Operatoren und die Ubergangswahr- schen ing des Dreikdrperpro- und zwar ganze Vielfache eines klein- Summenausdrucks nach der elemen-
scheinlichkeiten wy — y) unge: blems,iiber sche Mechanik und sten Energiebetrages e. Méglicher- taren Weise auszurechnen, sondern
dert lassen, driickt die Eigenart die- weise sind einzelne dieser Energicbe- hat cine elegante Lésungsmethode
ser Gruppen aus, physikalische Sym- rahlen.[43] irige se durch verschiedene durch Benutzung des Cauchyschen
metriegruppen zu sein (s. Symmetrie- Fowlersche Methode. Die (Gas-)Bewegungsformen darstellbar; Residuensatzes der Funktionen-
prinzipien in der Quantentheorie). lischenEigenschaften eines dann sind sie entsprechend mehrfach theorie. Um die Voraussetzungen fiir
Beispiele fiir unitire Darstellungen Gases oder ahnlicher, aus vielen ein- vu zihlen. Man sagt, ihnen kommt die Anwendung zu schaffen, muB &
ciner Gruppe, die zugleich als quan- zelnen frei beweglichen Teilchen be- die Api ‘Wahrscheinlichkeit gx zu. als cine komplexe Variable aufgefaBt
tenmechanische Zustandsriiumeinter- stehenden Gesamtheiten kann man Die *Zustandssummefi i werden, Damit Fy (2) konvergiert,
pretiert werden kénnen, sind die bei- beschreiben, wenn man deren wahr- chen wird jetzt in einer etwas erwei- witd ¢ durch Forderung | ¢| <
den folgenden: scheinlichste Verteilungiiber die mog- terten Form geschrieben. Sie heiBt: eingeschriinkt. Fiir die ganze Darstel-
Die zweidimensionale Darstellung lichen Zustinde, die den einzelnen FQ) 1+ greet geet @ lung ist weiter wesentlich, daB die Po-
der riumlichen Drehgruppe durch Teilchen zur Verfiigungstehen, auf- tenzen von €, also die Es, natiirliche
unitire Matrizen mit der Determi- sucht. Das ist das allgemeine’ Vor- BOE et gy LI ee Zahlen sind. Das ist im allgemeinen
nante1 ist zugleich Zustandsraum des gehenin der *Statistik. Wenn die ver- ir den Spezialfall ¢ ver ist dies nicht der Fall. Doch kann die Ener-
Spin fiir Teilchen mit dem Spin */2 A schiedenen Zustiinde, von denen es ¢ gewohnliche Definition der Zu- gie immer in Einheiten des Energie-
64 65
Dash pot Dauermagnet
quants « (s. 0.) gemessen werden. Mit nach allgemeinen funktionstheoreti- Teilchen immer die *Verformungen
dieser Festsetzung erscheinen die Es schen Sitzen ein ahnlich scharfes Mi- ihrer Umgebung als Zwangsverfor-
als natiirliche Zahlen, und F (¢) und nimum haben.¢w stellt also einen sog. mungen mitmachen miissen. Mit der
Fw (é) sind regulére Potenzreihen. Sattelpunkt dar, womit man ausdriik- Verfestigung geht auch eine Erhé-
Um nun die thermodynamische Wahr- kenwill, daB die durch Fy (2)/(¢8s+1) hung der Mikrospannungeneinher.
scheinlichkeit des Zustandes mit der dargestellte Fliche fir Argumente in Wird durch die Wechselverformung
Energie E = Es zu berechnen, multi- der Umgebungvon Cw die Form eines die Trennfestigkeit des Werkstofies
pliziert man die Reihe mit 1/(C*s + 1). Sattels hat, Bei der Integration fir an der héchst beanspruchten Stelle er-
Dannwird y (Es) der Faktor von 1/¢, den Kreis mit dem Radius 9 braucht reicht, so wird ein mikroskopischer
also gleich dem Residuum der Lau- man daher nur ein Gebiet in unmit- RiB sich dort ausbilden, wo die
rent-Reihe Fw (2)/(?s +1). In For- telbarer Umgebung von ¢u 2u be- Zwangsverformungen am’ héchsten
meln: 6) riicksichtigen. Die anderen’ Teile des sind. Dieser Ri8 kann nun als *Kerbe
Fw
Integrationsweges tragen zum Ge- angeschen werden, und es werden
We (Es) = » Es) = Res gi samtwert des Integrals nicht bei. Der neue Mikrospannungsspitzen hervor-
Sattelpunkt entspricht gerade der gerufen, die ein Weiterwachsen des
1 at haufigsten Verteilung; fiir ihn gilt: Risses zur Folge haben. Die so gebil-
-raf ae on lum eter © deten RiBchen werden sich zu cinem
c (k Boltzmann-Konstante, T absolute makroskopisch sichtbaren Anrif aus- Abb. 2. Dauerbruch mit glattem Dauer-
Temperatur). wachsen, und damit wird der D.ein-
G= V=1). Das Integral ist zu er- Diese Ausfihrungen stellen nur ein geleitet. In der schematischen Abb.1 anri8 undzerkliiftetem Restbruch
strecken iiber eine geschlossene Kur- Beispiel fiir den Gebrauch der D.-F. sind die Verhiiltnisse dargestellt. (nach Sigwart)
ve C in der komplexen Ebene, die M.dar. Darwin und Fowler haben genden Beanspruchungunterworfenen
den Nullpunkt umschlieBt. Wahlt auf diese Methode die gesamte Sta- Werkstoff an. Wie schon Wéhler ge-
man den Integrationswegals Kreis, so tistik in eleganter und strenger Weise funden hat, beeinflussendie verschie-
muB8 dessen Radius wegen des Kon- umgearbeitet, densten Faktoren die D. Bestimmt
vergenzbereichs von Fy (¢) zwischen Lit, Fowler, R. H.: Statist. Mechanik, wird sie normalerweise, indem man
Null und Eins liegen: 0<#<1 (5. Deutsche Ausgabe. Leipzig 1949. - Jor- *Wohler-Kurven aufnimmt. Die D.
Abb.). Innerhalb dieses Intervalls ist dan, P.: Statist. Mechanik auf quanten-
theoretischer Grundlage. Braunschweig wird bei reiner *Wechselbeanspru-
chung als *Wechselfestigkeit ¢, bei
1944, [7]
Dash pot, s. Viskoelastizitit. Schwellbeanspruchung als _*Schwell-
Dauerbiegemaschinen. Hiufige Ursa- festigkeit oscnw. definiert. [15]
chen von *Dauerbriichen sind wech- Dauerkriechgrenze, s. Kriechgrenze.
ures selnde Biegekrifte. Dabei geniigen Dauermagnet. Ein magnetisierbarer
Kleine Krafte, um in den Randschich-
ten gefahrliche Biegespannungen zu ner Magnetisicrung beibehiilt un
erzeugen. Umdie auftretenden *Span- ner Abmagnetisierung einen griBe-
nungen und *Verformungen zu un- ren Widerstand entgegensetzt, ist ein
tersuchen, werden D.verschiedenster D.Ein bekannter D.ist die Kompab-
Bauart angewandt, z.B. Variation nadel. Der Werkstoff eines D. ist
des Antriebs, der Probencinspannung Abb. 1. Entstehung des Dauerbruchs durch seine Hystereseschleife gekenn-
usw. ‘durch wechselnde Verformungen zeichnet. Von einem guten D.-Werk-
Lit. Siebel, Hab. d. Werkstofiprii- (nach Sigwart)
fung, 1. Bd. Priif- und MeSeinrichtungen. stoff wird eine hohe Remanenz und
die Wahl von # beliebig. Man wahlit 2. Aufl. Berlin 1958,[15] Das in Abb. 2 wiedergegebene Gefii- eine groBe Koerzitivkraft erwartet (s.
so, da8 das Integral méglichstleicht Dauerbruch. Eine wechselnde Bean- gebild des D. hat ein typisches Aus- Abb.). Der Flicheninhalt der Schleife
auswertbar ist. Die Auswertung ge- spruchung eines Werkstoffes wird im- sehen, das sich vom *Gewaltbruch ist ein MaB fi r die Ummagnetisie-
schieht nach der Sattelpunktmethode, mer eine erhdhte Bruchgefahr hervor- stark unterscheidet. Die Bruchfliche rungsenergie. Ein Ring aus cinem D.-
die davon Gebrauch macht, daB Fw (¢) tufen. Nach einer gréBerenoder klei- weist meist zwei deutlich unterscheid- Werkstoff, der bis zur Siittigung auf-
fir ein bestimmtes = ¢w auf derneren Zahl von Beanspruchungswech- bare Zonen auf, nimlich den auffal- magnetisiert worden ist, wird erst zum
reellen Achse ein sehrtiefes Minimum.seln wird ein *Bruch, D. genannt, lend glatten Daueranri8 und den kor- Mi neten, wenn er einen Luftschlitz
hat. Dessen Lage ist bestimmt durch auftreten, auch wenndie Last kleiner nig zerkliifteten Restbruch, der als erhait. In diesem Luftraum ist fast die
2 (E9)- ist, als sie zum Erreichen der *Streck- Gewaltbruch angesehen werden kann. gesamte magnetische Energie verdich-
ag \zee +1) “9 grenze bei statischer Beanspruchung Die DauerriBzone weist vielfach tet, die bei der Anwendung des Ma-
notwendig wire. tingférmige Gebilde auf, wie sie in gneten ausgenutzt werden kann.
Man setzt 9 = Cw. Wahrend nun Fy Auch bei der *Wechselverformung Abb. 2 gut zu erkennen sind. Den D. Durch das Anbringen des Luftschlit-
(C's +1) fiir reelle bei fw ein wird das Material verfestigt, wobei kann man_prinzipiell als spréden zes wandert der Zustandspunkt_in-
scharfes Minimum hat, muB die die *Verfestigung sich nur iangsam Bruch ansehen.[15] folge der entmagnetisierenden Wir-
Funktion fiir solche Argumente, die einem stationaren Wert, der sog. Dauerfestigkeit (Dauerschwingfestig- kungderfreien Pole (*Scherung) vom
auf einer Geraden senkrechtzurreel- *Wechselverfestigung, niihert, B keit) gibt den auf die Dauerertrag- Remanenzpunkt zu einem Punkt auf
len Achse durch den Punkt fx liegen, sen Vorgingen werden die einzelnen baren Wert fiir einen einer schwin- dem Hystereseast des 2. Quadranten
66 67
pcx
erzeugten Eisenpulver und die kera- Dauerstand-Kriechgrenze, s. Kriech- zur Bestitigung des Satzes von der
mischen Oxydmagnete. Heute stehen urenze. Erhaltung der Energie durch. Arbei-
hinsichtlich der technischen Anwen- Davisson, Clinton Joseph. Amer. ten mit Chlor, die zur Erfindung
dung die Eisen-Nickel-Aluminium- Physiker. Geb. 22. 10. 1881 in Bloom- des hochexplosiblen Chlorstickstoffes
Legierungen, gegebenenfalls mit Zu- ington (IIL), gest. 1. 2, 1958 in Char- fiihrten. [43]
sitzen von Kobalt, Kupfer und Titan lottesville (Va.). 1905-10 Lehrer fiir Davysche Sicherheitslampe. Arbeiten
(AENi- und AF-Ni-Co-Werkstoffe) Physik a. d. Univ. Princeton, 1911-17 von Davyfiihrten 1815 zur Erfindung
und die Oxydmagnetwerkstoffe aus in gleicher Eigenschaft am Carnegic- der schlagwettersicheren Gruben-
Eisenoxyd-Bariumoxyd (Bariumfer- Institut fiir Technik in Pittsburgh, lampe: Ein die Flamme umgebendes
rit) an erster Stelle. Unter Ausnut- 1917-25 Ingenicur bei der Western feines’ Drahtnetz verhindert_ durch
zung der Anisotropiceigenschaften Electric Company,1925-46 Chef-Ing. seine kiihlende Wirkung, daB bei An-
der Magnete kénnen bevorzugt Ei- im Stabe der Bell-Telephone-Labo: wesenheit eines explosiblen Gasg
genschaften in.den einzelnen Kristall- torien in New York. 1947 Prof. fiir misches die in der Flammeerfolgende
Hystereseschleife. richtungen erzeugt werden. Der D. Physik a. d. Univ. Virginia. Er erhielt Ziindung bzw. Explosion sich in den
He Koerzitivkraft, By Remanenz, findet vielseitige Anwendung in Me8- den Camstock-Preis_ der National AuBenraum fortpflanzt. Die Explo-
A giinstigster Arbeitspunkt
instrumenten, als Lautsprecherma- Academy im Jahre 1928 fi r sion in der Flamme lift die Schlag-
(z. B. Punkt A), der durch die charak- gnet, als Bremsmagnet, Ziihlwer- wichtige Versuche iiber Elektrizitat, wettergefahr erkennen, — Das Draht-
teristischen KenngréBen des Werk- ken, als Haftmagnet, als Ziindmagnet, Magnetismus und Radioenergie«; netz 1iBt so viel Luft zur Flamme
stoffes und durch die relative Luft- bis hin zum Spielzeug. 1931 die Cresson-Medaille, 1935 die durchtreten, daB diese im Normalzu-
spaltbreite festgelegt ist. Diesen sog. Lit.Fischer, J.; Abri8 der Dauermagnet- Hughes-Medaille der Royal Society stand ungehindert brennen kann.
>Arbeitspunkte des D.legt der Kon- kunde, 1949. [24] in London; 1937 den Nobelpreis fi r Das Prinzip wird bei neuzeitlichen
strukteur nach Méglichkeit in den Dauerstandfestigkeit ist die Bezeich- Physik fiir die experimentelle Entdek- Sicherheitsarmaturen ebenfalls ver-
Punkt, fiir den die Energiedichte '/2 nungfiir die héchste ruhende Bean- kung der Interferenzphiinomene in wendet, z. B. als Explosionsschutz bei
BH ein Maximumist. Dann kann mit spruchung,die ein Werkstoff sehr lan- durch Elektronen angestrahlten Kri Entliiftungsleitungen von Behiltern
einem Minimum an Material ein Ma- ge ohne *Bruch ertragen kann. stallen (Beugung von Elektro: mit brennbaren Fliissigk
ximum an Leistung herausgeholt wer- Im Gegensatz hierzu wurde, um prak- durch Kristalle); 1941 die Alumi feine Drahtnetz der D. wirddabei
den. Es gibt aber auch sehr viele Fal- tische Zeitwerte fiir Versuchszwecke Medaille der Univ. Chicago. Hau zur Verstirkung
le, wo aus anderen Griinden der Ar- zu erreichen,eine praktische D. durch arbeiten: Auf dem Gebiete der K: durch ein spir aufgerollt
beitspunkt entweder nach oben oder Vereinbarung festgelegt. Dabei darf stallphysik und der Quantenphysi Band aus: gut
nach unten verlagert wird. die *Dehnungnach einer bestimmten der ‘Thermodynamik und der geome:
Die Entwicklung des D.-Werkstoffes Zeit cinen bestimmten Wert nicht trischen Optik. Erbrachte 1927 (1 tung laufenden Wellen beim Aufwi
ging vom gehiirteten Kohlenstoffstahl liberschreiten, wobei die Dehnungs- 1. Germer) den Nachweis der Ma- keln enge Kaniile ergeben, durch die
fiber den Chromstahl, dessen Eigen- geschwindigkeit ebenfalls festgesetzt ewellen durch Beugung an Kri- ustausch erfolgen kann. Im
KenngréBen einiger Dauermagnetwerkstofle stallgittern. Entsprechende Versuche Falle einer Explosion im AuSenraum
‘Zusammensetzung __-Remanenz Koerzitiv- Giitezahl fiihrte D.schonseit 1921 durch. [43] verhindert die starke Abkiihlung
Werkstoft Davy, Sir Humphry. Engl. Chemiker. durch das aufgewickelte Band cin
% Wo/m? feldstirke Ve(BBE. H)max Geb." 17.12.1778 zu Penzance in Durchschlagen der Flamme in den
Cornwall, gest. 29. 5, 1829 in Gent. Behiilter. [9]
C-Stahl 9 Fe, 1C. 8600-10 50-10% 1200 Bereits mit 19 Jahren arbeitete er tiber DCX, Abkiirzung fiir Direct Current
Cr-Staht 94.96 Fe, 5-3 Cr, 1C 10000- 10-4 56-102 1200 Stickoxydulgas, das er an sich selbst Experiment. In Oak Ridge erbaute
Wo-Staht 94 Fe, 5 Wo, LC 11000 - 10-4 56-102 2720 erprobte. Dieses Gas fand bald fiir Anlage zum Studium von Fusions-
Co-Stahl ‘Co 10000: 10 135-102 5000 Kleinere chirurgische Eingriffe als Be- Bei dieser Vorrichtung
Koerzit, Oerstit 60 Fe, 13 Al, 27 Ni 6500: 10-4 400-102 6000 ‘iubungsmittel unter dem Namen )5-mA-Strahl_ molekularer
Alnico Al,18Ni_ 5500+ 10-4 760-102 18000 >Lachgase Verwendung. 1801 wurde Deuteriumionen mit einer Energie
Alnicocu Si Fe, 24Co,8M, 14Ni,3Cu 1200-10 460-102 4000 er von Rumeford an das neugegriin- von 600 keV in eine Vakuumkammer,
Gunite 20 Fe, 20 Ni, 60 Cu 5250-104 360-10: 3600
xydmagnet Koerox 2000 3600 dete »Royal Institutione in London welche von magnetischen *Spiegein
Pulvermagnetaus 7500: 10+ 280-102 4600 begrenzt ist (magnetische *Flasche),
Eisenpulver ty« gewiihlt, Haupt- cingeschossen. DerStrahl wird so ge-
schaften von den Wolfram- und Ko- ist, z.B. eine Dehnung von <0,2% 3 che Untersuchungen lenkt, daB er auf einen Kohlelicht-
baltstihlen iibertroffen wurden, zu innerhalb 45 Stunden bei einer Deh- mit Hilfe der Volta- r zerlegte bogen auftrifft, welcher in der Achse
den_von Mishima entdeckten Drei- nungsgeschwindigkeit von 10°%/h. als erster auf elektrolytischem Wege der Spiegelgeometrie brennt. Der ein-
stofflegicrungenaus Eisen, Nickel und Lr. Kochendirfer: Plast. Eigenschaften
‘yon Kristallen und metall. Werkstoffen. das Wasser (1795), entdeckte (1807) tretende Strahl der Deuteriummole-
Aluminium. Aus diesen Mishima- Berlin 1941. — Hdb. d. Werkstoffprii- die Alkali-Metalle Kalium und Na- kiilionen wird im Beginn stark disso-
Stahlen werdenz. Z. durch besondere fung. 2. Aufl., von E. Siebel. 2. Bd.: Die trium und schied spiiter (1808) auch ziiert. Wihrend das neutrale Atom
Legierungszusiitze, z.B. Kobalt, und Priifung der ‘metal. Werkstoffe. Berlin noch Kalzium, Strontium, Barium aus dem Feld entweichen kann und
Wirtebshandlung, iellweise bei ho- 1955.(15) und Magnesium in metallischem Zu- verlorengeht, bewegt sich das Atom-
hen Magnetfeldern, die leistungsfi- Dauerstandgrenze gibt den Wertfiir stande ab. Mit Hilfe der Voltaschen ion weiterhin auf einer Kreisbahnin-
higsten Magnete hergestellt. Interes- die héchste Belastung an, bei der die jatterie erzeugte er zuerst die Er- nerhalb der Spiegelgeometrie. Der
sante Neuentwicklungensind die Pul- *Dehnung bei ruhender Last noch cheinung des elektrischen Lichtbo- Durchmesser der Kreisbahn ist halb
vermagnete aus auf chemischem Wege zum Stillstand kommt.[15] gens. 1799 fiihrte er Untersuchungen so groB wie der des molekularen Ions
68 6
Debye Debyesches T#-Geset
in demselben Feld. — Der Weg des 1923 die Messung von Wellenlingen der Flissigkeit bis zu einem gewissen e
Lichtbogensist durch das magnetische bei Interferenzversuchen an Kristal- Grade mitgenommen. Dies trifft auch ve r
Feld bestimmt. In hohem Vakuum len. BefaBte sich mit der Theorie der fiir die Bewegung der Ionen im Lo-
kénnen Bégen von 1 bis 2m Linge molekularen Dipole und der elektri- sungsmittel zu, Da nun in der Umge- fiir die intermolekulare Wechselwi
brennen. Der Bogen dissoziiert nicht schen Leitfihigkeit von Fliissigkeiten, hung eines Ions die Tonen anderen kung im Plasma. Dabei ist.= 1/x
nur den’ molekularen Strahl, sondern entwickelte gemeinsam mit Scherrer Vorzeichens, die sich in entgegen: derjenige Abstand, ab welchem die
rhdht das Vakuum; er wirkt wie cine Methode zur Untersuchung der setzter Richtung bewegen, tiberwie- Abschirmung durch andere Ladungs-
cine Pumpe von hoher Sauggeschwin- Struktur der Materie durch Interfe- , befindet sich jedes Ion in einem triger, die man durch Ladungswolken
digkeit. Deuteriumionen gehen durch renz von Réntgen-Strahlen.[43] Gegenstrom, so daB eine zusitzliche reprisentiert denkt, wesentlich wird.
AusfluB an den Enden der magneti- Debye-Funktion,s. Zustandsgleichung, Reibungskraft entsteht. Die GréBe h wird D.-R. genannt.Im
schen Flasche und durch Zusammen- von festen Kérpern. Die wichtigsten Ergebnisse der D.-H. Gleichgewicht kann innerhalb ciner
stéBe mit neutralen Atomen (La- Debye-Hiickelsche Theorie, dic Theo- Th,sind: Sphiire, gebildet durch den D.-R., in
dungsaustausch) verloren. - Eine gré- rie des thermodynamischen Gleichge- a) Die Beweglichkeit eines Ions hiingt welcher dann das Coulomb-Potential
Bere Maschine, Orion, ‘soll gebaut wichts und der Leitfihigkeit verdiinn- nicht nur von ihm selbst und dem Vr gilt, eine beliebig groBe_ lokale
werden, die auch noch die méglicher- ter Lésungen starker *Elektrolyte, die Lésungsmittel, sondern auch von der Ladungstrennungauftreten. Die La-
weise entstehenden Fusionsprodukte als véllig dissoziiert angesehen wer- Natur der anderen Ionen ab. Nur fiir dungstrennung mu8 auBerhalb des
haltern soll. Diese wird ebenfalls den kénnen, Die Theorie, die spiter unendlich groSe Verdiinnung gilt die D.-R., wo obiges Potentialgilt, ver-
einen Kohlebogen bei cinem zentra- von L. Onsager verbessert wurde, be- Unabhingigkeit der lonenwanderung. schwinden.[34]
Jen Magnetfeld von 3,5 T haben. Der riicksichtigt im Gegensatz zur klassi- b) Das Ohmsche Gesetz bleibt in er- Debye-Scherrer-Interferenzen sind
Leistungsverbrauch wird etwa 15 MW schen Theorie (Arrhenius) die Wir- ster Nuherungfiir kleine Feldstirken Interferenzen von Réntgen- und Elek-
betragen kung der elektrostatischen Anzie- wiiltig. tronenstrahlen, die nach dem Debye-
S.a. Astron, Fusion, Magnetohydro- hungs-- und AbstoBungskriifte 7 ¢) Die Abweichungen von der Grenz~ Scherrer-Verfahren hergestellt_ wer-
dynamik, Ogra, Pinch-Effekt, Stella- schen den Ionen, Diese Kriifte haben leitfiihigkeit (d. h. von der auf unend- den, treten bei der Durchstrah-
rator. zur Folge, daB sich um jedes Ton liche Verdiinnung extrapolierten Leit- lung von Kristallpulvern mit mono-
Lit. Bell, P. R., et al.: Description of eine Wolke entgegengesetzt geladener lihigkeit) sind bei geringer Konzen- chromatischer Strahlung auf,’ die
the Oak Ridge Thermonuclear Experi- Jonen ansammelt, die um so dichter tration der Wurzel aus der Konzen- Bragesche *Reflexionsbedingung ist
ment. Proc. 2nd UN Conf. on the Peace-
ful Uses of Atomic Energy, P 344. Genf ist, je gréBer die Konzentration der tration proportional. hierbei nur fiir eine kleine Zahl zu-
1958. [34] Lésung ist. Die Wechselwirkung zwi- d) Bei verschiedenen Lésungsmitteln, giinstig gelagerter Kristiillchen
Debye, Peter Joseph Wilhelm. Holl. chen den lonenund ihren fonenwol- aber gleicher Konzentration sind die iillt. Die Interferenzmaxima liegen
Physiker und Chemiker. Geb. 24. 3 ken bedingt eine zusiitzliche freie ‘Abweichungen vom Zustand unend- fiir jede Wellenliinge auf einem Ke-
1884 in Maastricht (Holland), gest. Energie der Losung. Diese beeinflubt licher Verdiinnung um so gréBer, je gelmantel mit der Offnung 2g um
11. 1966 in Ithaca (N. Y.). 1912 Prof. dic thermodynamischen und elektri- Kleiner die Dielektrizititskonstante den einfallenden Strahl als Achse. p
fiir Theoret. Physik a. d. Univ. Zii- schen Eigenschaften der Lésung. des Lésungsmittels ist. ist der *Glanzwinkel aus der Bragg-
rich, 1912 a, d. Univ. Utrecht, 1914 An rein thermodynamischen Eigen- Alle diese Forderungensind in bester schen Bedingung. Auf einem ebenen,
d, Univ. Gottingen, 1919 a. d. TH schaften seien als Beispicle das Dis- Ubereinstimmung mit der Erfahrung. symmetrisch zum Zentralstrahl gele-
in Ziirich, 1927 Direktor des Phys soziationsgleichgewicht, der _osmoti- Bei sehr hohen Feldern, also hohen genen Film erhalt man daher als I
Inst. a. d. Univ. Leipzig, 1935-40 Di- che Druck und die Dampfdrucker- lonengeschwindigkeiten, kommt nur terferenzfigur eine Anzahl konzentri-
rektor des KWI fiir Phy: niedrigung genannt, deren Abwei- cine mangelhafte Ausbildung der scher Kreise, deren Radien bei gege-
1940-50 Prof. fiir Phy chungen von den kiassischen Geset- lonenwolken zustande. Dadurch ist benem Abstand zwischen Film und
d, Corel! Univ. in zen Hilfe der D.-H. Th. berech- cine Abweichung vom Ohmschen Ge- Kristallprobe die Lage der refie
seitdem emeritiert. D. war Ehrenmit- net werden kénnen. setz im Sinne einer héheren Leitfii- renden Netzebenen und damit die
glied der Univ. Oxford, Briissel und In bezug auf die elektrische Leitfit higkeit bei hohen Feldern bedingt. Kristallstruktur zubestimmengestat-
Sofia. 1956 v. d. E. T. H. higkeit kann man schon ohne Re: Dieser Effekt wurde 1927 von M. ten. Auf gekriimmten oder anders
Dr.rer. nat. h.c, ernannt, Er erhielt nung wenigstens qualitativ iibersehen, Wien in Ubereinstimmung mit der gelagerten Filmen liegen die Interfe-
die Lorentz, Faraday-, Rumford- daB die Ionenwolken die Beweglich. Theorie aufgefunden. Auch bei hoch- renzen auf den Schnittkurven der In-
und Franklin-Medailien und 1936 keit der Ionen und damit die Leit- frequenten Wechselfeldern (Wellen- terferenzkegel und der Filmfliche.
den Nobelpreis fiir Chemiefiir seine fihigkeit der Lisung aus zwei Griin- linge < 10m) verschwinden die Zu- Abb. 1 und 2 zeigen D.-Sch.-I. von
Beitrige zur Kenntnis der Molekiil- den herabsetzen werden satzkriifte, Bei noch hdheren Fre- ‘Aluminiumputver (nach Regler), her-
struktur auf Grund seiner Untersu- 1. Relaxationskrajt. Da die Ladungs- quenzen (Wellenlinge < 1 cm) spielt gestellt auf ebenem Film mit Kupfer-
chungen iiber Dipolmomente und wolke zu ihrer Ausbildung Zeit die Trigheit der Ionen eine Rolle, K-Strahlung(s. K-Serie). Abb. zeigt
iiber die Diffraktion von Réntgen- braucht, wird der Schwerpunkt_ der und es hdrt_schlieBlich die elektro- dasselbe auf einem zylinderférmig
Strahlen und Elektronen in Gasen: Wolke ‘eines bewegten Ions hinter lytische Leitfiihigkeit ganz auf. um den Streukérper als Achse ge-
Fernererhielt er die Max-Planck-Me- dem Ton zuriickbleiben, so daB die Lit, Hiickel, E.: Erg. d. ex. Naturwiss. kriimmiten Film,Abb. s. S. 72.
daille. Er war Ehrenmitglied der Deut- Wolke unsymmetrisch wird und ihre THT,199 (1924). [16] Lit. Kirchner, F.: Elektroneninterferen-
schen Physikalischen Gesellschaft so- elektrostatische Wechselwirkun Debye-Hiickelsche Theorie gasférmi- und Réntgeninterferenzen, Ergeb-
wie Mitglied der Royal Society in dem Ton zu ciner Bremskrait fiihrt. ger Plasmen, s. Mikrofelder im Plas- der exakten Naturw., Bd. 11. Ber-
ttingen-Heidelberg 1932. Li2]
London, Hauptarbeiten: Auf dem Ge- 2. Elektrophoretische Kraft. Bei der ma,
biete der Experimentalphysik, der Bewegung eines festen Kérpers in Debye-Radius. Aus der Theorie der Debye-Temperatur, s. Temperatur,
Kristallphysik, der Quantentheo . einer reibenden Fi igkeit werden *Mikrofelder im Plasma folgt cin charakteristische.
Unabhiingig von Compton gelang ihm die unmittelbar angrenzenden Teile Yukawa-iihnliches Potential Debyesches 'T3-Gesetz, s. T*-Gesetz.
0 7
Deformation
1), und Elektronen treten im Halb- rung, *Gestaltinderung, *Dehnung,
leiter gleichzeitig auf. Ihre Konzen- *Schiebung, und baut damit eine rela-
irationen p und n, die sich um viele tiv einfache Lehre vonder D. *isotro-
Zehnerpotenzen unterscheiden kén- per Kérper auf, die nichtkristalline
hen, richten sich nach Temperatur Struktur und linearen Zusammen-
und Dotierung. Fiir den p-Halbleiter hang zwischen D. und deformieren-
tiberwiegt die Lacherkonzentration p. den Kriften voraussetzt (*Elastizi
Das Produkt np hat jedoch fiir jeden titstheorie, technische Elastomecha-
Halbleiter, solange er nicht entartet nik). Daneben steht die Lehre von
ist, einen ‘nur noch von der Tempe- deriiberelastischen D. isotroper Kér-
ratur abhiingigen, festen Wert (2. B. per (Plastizititstheorie) und schlieB-
np=3-10%cm® fiir Germanium lich die Theorie von der D. fester
KGrpermit kristalliner Struktur.
bei Zimmertemperatur). Die Gleich-
-wichtskonzentrationen erleiden bei Bei D. im weiteren Sinne schlieBt
Beren Einwirkungen, z. man auch Anderungen des Volumens
in, Solchen Anderungen setzen u. U.
trahlung oder Injektion, selbst Gase Widerstand entgegen (bei
Abb. 2. Debye-Scherrer-Interferenzen
‘érungen. Rekombination oder Ge- Kompression) und in viel stirkerem
Abb. 1. Debye-Scherrer-Interferenzen
von feinkérnigem Aluminiumpulver von grobkérnigem Aluminiumpulver neration sind dann bestrebt, das Ma8e alle Fliissigkeiten, so da8 man
(nach F.Regler) (nach F. Regler) Gleichgewicht wiederherzustellen. Die die ideale Fliissigkeit sogar als in-
Auffassung, den freien Plitzen im kompressibel auffaft, was natiirlich
N 44 Valenzband in der Form der D. ein ebenso wie der starre Kérper nur eine
rey) | Sigendasein zu geben, bewihrt sich
AW
f P} i
i Hm
f
{ ie
et ‘\
Ht \
1
j
|
if
et
3

|
ak
4 auch beziiglich des optischen Verhal-
tens (s. Absorption, optische, in Halb-
leitern): 1. Sie absorbieren gemaB der
quantentheoretisch adaptierten *Dru-
Abstraktionist. Noch gréBer ist der
Widerstand gegen Volumeniinderun-
gen beim festen Kérper. Beispiele fiir
solche D. sind *Kompression und
Abb. 3. Debye-Scherrer-Interferenzen von Aluminium (nach F. Regler) deschen Theorie elektromagnetische *Dilatation, doch treten auch bei der
rahlung wie ein Elektronengas. 2. Dehnung Volumeniinderungen auf.
Deckachsen, -bewegung, -operation, Zustiindegleichzeitig von Elektronen- i¢ kénnen optisch zu Obergiingen in Wirken z, B. auf einen festen Kérper,
Begrife in’ der *Kristalsymmetrie. Paaren entgegengesetzter Ladung, licfere Energieniveaus angeregt wer- insbesondere einen Kristall, die de-
uber gleicien Bewegungszustandes, . zum *direkten Obergang in formierenden Kriafte allseitig, 80
Deckfarbe, Das Licht kann infolge besetzt. wiiren. Die Gesamtheit der gelegene Zweige des Valenz- spricht_ man von homogener D. Sie
der dispersoiden Beschaffenheit der negativen Elektronen wiirde unter bandes (sog. Intrabandiibergiinge). wird durch allseitig gleich starken
D._ (Mosaik von Pigmentkérnern) dieser Voraussetzung das Valenzband Lit. Spenke, : Elektron. Halbleiter. Druck oder Zug oder Temperaturiin-
nicht bis zur Fliche, die mit der Far- voll besetzen und daher (s. Bin- Berlin-Géttingen-Heidelberg 1960.[37] derung bewirkt. Temperatursteige-
be iiberzogen ist, durchdringen. Es derspektrum) keinen_ resultierenden Defekthalbleiter, svw. p-Typ Stér- rung ist gewohnlich gleichbedeutend
wird schon im obersten Teil der D. Strom hervorrufen. Der Strom kime *Halbleiter. [37] mit Druckminderung und umgekehrt.
an dem selektiv absorbierenden, also allein yon der Bewegung der positi- definit, s. Form, definite. Die homogeneD.ist nicht immer in
farbgebenden Pulver, das in einem ven Teilchen her, deren jedes als Definitionshelligkeit nach Strehl. Ist allen Richtungen der Kristalle gleich.
geeigneten Bindemittel feinverteiltist, »Defektelektron« einer Besetzungs- bei cinem optischen System bei bester Man kann grundsitzlich drei Arten
diffus gestreut. Dadurch wird die Far- liicke entspricht. Damitsie trowz Ui Einstellung in der Achse die maxi unterscheiden:
be der iiberzogenen Fliche vollstin- kehr der elektrischen Feld- und Git- male Beleuchtungsstiirke /, im glei 1, In allen Richtungengleiche D. So
dig abgedeckt, im Gegensatz zur La- terkriifte denselben Bewegungszu- chen Punkt bei reiner Welienaberra- yerhalten sich alle kubischen Kristal-
surfarbe, die die Flichenfarbe durch- stand annehmen wie ihre negativen tion (also nach vollstindiger Beseiti- Ie (und damitin dieser Bezichung wie
scheinen liBt. [17] Partner, ist es notwendig, da8 ihnen zung des Offnungsfehlers) fo, dann alle physikalisch ‘isotropen Kérper
Dee, englischer Ausdruck fiir die Me- dem Betrag nach dieselbe, dem Vor- ist die D. gegeben durch D'= Ilo. oder nichtkristallinen Stoffe). Aus
tallkiifige im *Zyklotron,in deren In- zeichen nach aber die umgekehrte ef- D ~ 08ist als ausreichende Korrek- kubischen Kristallen geschliffene Ku-
nerem die Teilchet in einem Raum fektive Masse zugeschrieben wird wie tion des Offaungsfehlers anzuschen. geln andern bei Temperaturveriinde-
konstanten Potentials laufen. [1] jenen. In den oberen Randzustinden 18] rung nuribre Radien, aber nichtihre
Defektelektron (svw. Loch). Sind im eines Energiebandesist nun dieeffek- Defiagration, s. Explosion. Gestalt, bleiben also Kugeln; und
Valenzband eines Kristalls (s. Ban- tive Elektronenmasse i. allg. negativ Deformation, svw. *Formiinderung. genauso bleiben alle kubischen Kri-
derspektrum und Halbleiter) einige (s. Masse, effektive); den Léchern Die Lehre von der D. matericller stallformen (Wiirfel, Oktaéder usw.)
Quantenzustiinde (am oberen Band- kommtalso meist cine positive Masse Kérper gehdrt zum iiberwiegenden bei Volumeniinderung sich selbst pa-
rand) unbesetzt, so vermag ein ele zu. Eine groBe Anzahl von p-Lei- Teil in die Physik fester Kérper, da rallel, sic werden nicht verzerrt.
trisches Feld die Elektronen der iib tungsphiinomenen (z.B. auch der Gaseund Fliissigkeiten nur einer spe . Nur in einer bevorzugten Ebene
gen Bandzustiinde zu ‘Ubergingen in anomale *Hall-Effekt) 1i8t sich aus ziellen Deformation — der *Kom- gleiche D., in allen anderen Richtun-
andere Niveaus, d.h. zur Stromlei- dieser Vorstellung positiver D. ein- pression ~ nennenswerten Widerstand gen cine davon abweichende. So vei
tung, zu veraniassen. Diese erfolgt facher verstehen, als wenn man die entgegensetzen, Die Theorie der D. halten sich alle wirteligen (hexagon:
(nach einer Darstellung von Spenke) resultierende Wirkung der gibt zuniichst die Definition grundle- len und tetragonalen)Kristalle. Da
offenbar so, als ob die unbesetzten zungsliicken abzuschiitzenhat. gender Begriffe, wie *Volumeniinde- aus geschliffene Kugeln bilden bei
nT B
Deformation Deformation
Vlastizitätsachsen je Wärmegrad_als der liegenden Kriställchen mit oft
A Itruchteil der Radiuslänge einer Ein- nichtkristallinem Bindemittel, desglei-
heitskugel). Dieser vergrößert sich ge- chen bei manchenvielkristallinen Me-
wöhnlich mit steigender Temperatur; tallen). Der Koeffizient y der linearen
‚lie Steigerung wird als Zuwachskoef- Kompressibilität bei homogener me-
fiient % der betreffenden Tempera- chanischer D. (oder der Koeffizient
sur angegeben.Ist der Ausdehnungs- der Volumenveränderung oder der
A koeffizient A bei 0° A", so ist er b kubischen Dilatation oder kurz. die
1 At AP + ot. Als Beispiel für Elastizitätskoeffizienten, worunter
? 3
‚lie Größenordnungder Ausdehnungs- man sowohl die spezifischen Längen-
koeffizienten mögen die des rhomb als auch Winkeländerungen der Ela-
B schen Aragonits dienen: Aı || a 9,9 stizitätsachsen versteht) wird in glei-
10%; Alb 15.72-10% Allem cher Weise bestimmt wie der Ausdch-
33.25 - 10 %. Der Ausdehnungskoeffi- nungskoeffizient bei der thermischen
zient kann für bestimmte Achsen be- D. Je größer der Koeffizient ist, um
c stimmter Kristalle bei Erwärmung so leichter der betreflende Kristall
allgemeinen positiv) auch negativsei komprimierbar. Den Kompressions
Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 7.B. bei Kalkspat; dafür ist er dann widerstand eines Kristalls bezeichnet
Abb. 1-3. Elastizitätsflächen bei homogener Deformation. 1 und 2: wirteliger Kri gewöhnlich für eine andere Achse um man als seinen Volumenelastizitäts-
stall mit kurzer und langer Rotationsachse A; 3: rhombischer, monokliner undtri so größer positiv. Jedoch gibt es auch modul; er wird durch den Bruch 1/
kliner Kristall dreiachsiges Ellipsoid (nach Lind). - Indikatrizen derselben Ausnahmen wie das Silberjodid, bei ausgedrückt. Der Widerstand wächst
Kristalle haben gleiche Gestalt, nur daß die Achsen bei der Deformation nicht mi dem das Volumen bei Erwärmung gewöhnlich mit zunehmendem Druck.
denen der Indikatrizen übereinzustimmen brauchen; 1: optisch negativ, einachsi insgesamt geringer wird. Die Werte der Elastizitätskoeffizien-
2: optisch positiv, einachsig; 3: optisch zweiachsig Mechanisch allseitig (homogen) wir- ten sind ebenfalls schr klein; sie wer-
Temperaturänderung, ihrer Symme- erhält sie auch durch Konstruktion, kender Druck oder Zug bewirkt glei- den in m®/N gemessen. Für Steinsalz
trie entsprechend,Rotationsellipsoide. indem man die Werte für die D. in che oder ähnliche D. wie Tempera- betragen sie bei ON/m® 4,12 « 10 #, bx
Senkrecht zu der mit der Hauptachse i inander stehenden turänderung. Aus Kugeln nichtkubi- 1961 - 10° N/m® 4,01: 10% und" bei
zusammenfallenden Rotationsachse Richtungen aufträgt. Diese Richtun- scher Kristalle entstehen Deforma- 9800 - 10° N/m? 3,53 - 10%,
liegt die bevorzugte Ebene, parallel gen sind die Elastizitätsachsen A, B, tionsellipsoide oder Strainellipsoide, Inhomogene D. nennt man die durch
der Hauptsymmetrieebene. Deshalb C, auch X, Y, Z. Dementsprechend entsprechend denen der thermischen einseitigen Druck, Zug, Biegung, Dril-
bleiben alle Prismen- und Basisflä- ändert sich auch das Achsenverhält- D. gewöhnlich aber nur dann, wenn lung usw. hervorgebrachte
chen aller wirteligen Kristalle, weil nis der geometrischen Achsen bei D keine Lagendispersion (s. 0.) vorhan- zeitweilige oder eine "dau-
senkrecht oderparallelzur bevorzug- Bei kubischenKristallen bleibt a: b: c den ist, d. h., nur wo die Elastizitäts- je nachdem, ob die D.
ten Ebene, zur Rotati stets gleich; bei wirteligen verändert achsen mit den geometrischen zusam- nach Aufhören der sie bewirkenden
zu den beiden Elastizi i sich nur und 5: c; bei allen an- menfallen. Es kann deshalb d Kräfte wieder zurückgeht oder bleibt.
'homogenerD.sich stets parallel; die deren ändern sich alle drei Werte mische Ausdehnung der Kristalle Die Grenze zwischen zeitw
Pyramidenflächen bleiben sich dage- zueinander, wobei noch zu berück- nicht ohne weiteres in jedem Fall dauernder D. heißt die Elası
gen nicht selbst parallel, weil sie die sichtigen ist, daß bei den triklinen durch mechanischen Druck kompen- ‚grenze des betreffenden Kristalls. Ist
beiden ungleichwertigen Achsen (des undteilweise bei den monoklinen das siert werden. diese weit, so spricht man von ela-
Rotationsellipsoides) schneiden; sie geometrische Achsenkreuz nicht mit Die äußeren Spannungen oder äuße- stisch-biegsamen Kristallen;sie lassen
bilden stumpfere oder spitzere Pyra- den Elastizitätsachsen zusammenzu- ren Stresse bei der mechanischen D. sich stark verbiegen und kehren nach
miden. Die Formen werden in einer fallen braucht, weil bei ihnen die rufen entgegengesetzte innere Span- Aufhören der Einwirkung in ihre alte
bestimmten Richtung verzerrt. Achsenlage veränderlich (Lagen- nungen oder innere Stresse hervor, Lage zurück, che sie für dauernd de-
3. In jeder Richtung verschiedene dispersion). Die D. ist bei den mei- die ihrerseits ein Spannungs- oder formiert oder zerbrochen werden (z.
Elastizität und damit D. Dazu gchö- sten Kristallen schr gering. Zum Mes- Stress- oder Elastizitätsellipsoid mit B. Glimmer). Kristalle mit enger Ela-
Thombischen, monoklinen sen benutzt man das Dilatometer meist schief zu den Achsen des De- stizitätsgrenze bezeichnet man als mil-
und triklinen Kristalle. Daraus ge- ‚oder Interferometer. Das ist ein In- formationscllipsoids liegenden Ach- de-biegsam; sie lassen sich zwar leicht
schliffene Kugeln werden bei homo- strument, mit dem man die Interfe- sen bilden. Beide halten sich nach verbiegen, aber nur sehr wenig weit
gener D. (entsprechend ihren unter- renzveränderungen des Lichtes in
S-

Eintritt des Ruhezustandes das Gleich- elastisch; sie haben schnell ihre Ela-
einander gleichwertigen drei Achsen) einer dünnen,sich bei D. ändernden gewicht. Nach Fortfall der äußeren stizitätsgrenze überschritten und blei-
zu dreiachsigen Ellipsoiden. Deshalb Luftschicht zwischen einer Glasplatte Spannungen machen die inneren die ben von da ab auch nach Aufhören
bleibt bei D. keine Form dieser Sy- undeiner geschliffenen Fläche des zu D. unverzüglich. wieder rückgäng der Einwirkung verbogen (z. B. Gips
stemesich selbst gleich; alle Winkel untersuchenden Kristalls beobachtet wobei keine elastischen Nachwirkun- und Gold). Leicht biegsame Kristalle
ändern sich (nur die drei Symmetrie- und bestimmt. Man bestimmt auf die- zen auftreten (elastische Nachwirkun- mit enger Elastizitätsgrenze, aber gro-
ebenen der rhombischen unddie ein- se Weise sowohl die jeweilige Lage zen sind die nichtspontanen, langsam Ber Kohäsion nennt mangeschmeidig,
zige vorhandene der monoklinen Kri- der Elastizitätsachsen zu den geo- übklingenden D.-Rückgänge;sie tre- dehnbar oder zäh; sie besitzen eine
stalle bleiben sich selbst parallel). Die metrischen bei bestimmter Tempera- ten bei vielen nichtkristallinen Kör- große Plastizität oder neigen zu star-
bei der D. aus den Kugeln entstehen- tur als auch den Ausdehnungskoef- pern auf, ferner bei vielkristallinem Kor plastischer Deformation oder
den Flächen heißen Elastizitätsflä- fizienten (die spezifisch verschiedene Material, wie bei Gesteinen aus zahl- *Verformung und lassen sich mehr
chen der betreffenden Kristalle. Man lineare Ausdehnung der einzelnen losen, oft Kleinsten, wirr durcheinan- oder weniger beliebig weit verformen.
74 75
Deformation Dehnungsgeschwindigkeit
Kristalle sehr enger Elastizitäts- oder Dehnung der Kristalle bei ein- te Energie jedoch aus, eine bestimmte traktion, und zum andern ist die Flä-
grenze und kleiner Kohäsion nennt seitigem Druck wird als Längenver- k.D. (Stadium 3) zu erreichen, so che nicht notwendig ein Ellipsoid,
man spröde. Diese Erscheinungenlei- änderung je Druck oder als Deh- kehrt der Kern nicht mehr zur Ku- sondern kann eine beliebige Fläche
ten schon zur *Gleitung über und nungskoeffizient angegeben. Beträgt gelform zurück, sondern spaltet sich zweiten Grades sein (z.B. ein ein.
sind mit ihr durch viele Übergänge die Längenveränderung e und die zwei Bruchstücke (4 und 5). Das oder zweischaliges Hyperboloid). [15]
verknüpft. Bei inhomogener D.ver- Druckspannung (Druck je Fläche) 0, Auftreten einer k. D. kann man quali Deformationstextur, s. Textur.
halten sich die Richtungen im Kri- so ist der Dehnungskoeffizient & tativ aus dem Wechselspiel der anzie- Deformationszwillinge, s. Zwillings-
stall anders als bei homogener. Wäh- e/a, Dann ist E (Widerstand des Kri- hhenden *Kernkräfte mit kurzer Reich- bildung.
rend bei letzterer z. B. ein kubischer stalls gegen die D., der Elastizitäts- weite und der abstoßenden *Cou- deg, Kurzzeichen für die Einheiten
Kristall in allen Richtungen sich gleich modul oder Youngscher Modul) E = !omb-Kräfte mit großer Reichweite degr& und degree für Temperaturdif-
verhält, sind bei ersterer bevorzugte 1/x = oje. Bestimmtwird dieser Wert erklären. Bei der Deformation des ferenzen. [13]
Richtungen wahrzunehmen, wobei an orientiert geschnittenen Kristall- Kerns verkleinern sich die ersteren degre. 1. Kurzzeichend, französische
symmetrische und parallele Richtun- stäbchen von I mm? Querschnitt und rascher, so daß bei einer bestimmten Bezeichnung für die Winkeleinheit
gen sich gleich, aber ungleichwertige 1cm Länge; « ist dann die Dehnung k.D. die Coulomb-Kräfte das Über-
sich verschieden verhalten. So reißt durch eine Zugkraft von 10N. Die gewicht gewinnen. ‚en deg, französische Be-
ein aus einem Steinsalzwürfel parallel Kontraktion des gedehnten Quer- zeichnung für die Temperatureinheit
der Kante (Richtung der Hauptach-
sen) geschnittener Stab bei anderer
schnittes wird durch sein Verhältnis
‘zu dem ursprünglichen Querschnitt
oO Grad für Temperaturdifferenzen. [13]
Belastung als ein in Richtung der als Kontraktionskoeffizient des Quer- ’O ,.00- degree. 1. englische Bezeichnung für
die Winkeleinheit Grad oder Altgrad;
dreizähligen Deckachse (Diagonale) schnittes eu ausgedrückt. Das Verhält- 2. Kurzzeichen deg, englische Be-
geschnittener. Prüft man so alle Kri- nis dieses zum Dehnungskoeffizien- Die k, D. kann bei den Spaltstoffker- zeichnung für die Temperatureinheit
stallrichtungen, trägt die Werte (g je ten: eı/e = a wird als Querzahl oder nen @®U, #sU, ®Pu) schon durch Grad für Temperaturdifferenzen. [13]
Flächenquerschnitt) vom Mittelpunkt als Poissonsche Konstante bezeichnet. die Bindungsenergie des Neutrons be- Dehnung. Aus der Längenänderung
aus auf die entsprechenden Richtun- Durch einseitigen Druck tritt eine ent- wirkt werden, so daß auch Neutronen Al einer Strecke | berechnet sich die
gen als Längen ab und verbindet die sprechende Verdickung des Quer- fast ohne Bewegungsenergie (thermi- D. als relative (bezogene) Längenän-
so gefundenen Punkte durch eine Flä- schnittes ein. Die praktische Ausfüh- sche Neutronen) den Kern zu spalten derung
inander, dann erhält man eine rungsolcher Versuche leidet schr un- vermögen. Brutstoffkerne (Th, ®°U) e= all.
allseitig gekrümmte Fläche, die Ela- ter der Inhomogenität der Kristalle. erfordern eine höhere Energiezufuhr, Positives Vorzeichen (e > 0) verweist
stizitätsfläche für die inhomogeneD.; Die Ursache solcher Deformationser- um die k. D. zu erreichen. Dement- auf Verlängerung (D. in engerem
sie entspricht den Anforderungen der scheinungen ist im Gitterbau, in der sprechend sind sie erst ab einer be- Sinne), negatives Vorzeichen (e < 0)
Symmetrie des betreffenden Kris . *Kristallstruktur, begründet und von stimmten Schwellenenergie der Grö-
ie Symmetrie der Elastizitäts! dem_verschiedenartigen Widerstand Benordnung 1 MeV durch schnelle auf Verkürzung (Stauchung). D. in
übertrifft sogardie der geoı der Gitterpunkte, der Komplexgitter Neutronen spaltbar. [35] festen Körpern verursachen Normal-
Kristallformen; alle Elastizi und Gesamtgitter gegen Verschiebung Deformationsarbeit, svw. *Formän- spannungen und sind stets mit Quer-
besitzen ein Symmetriezentrum. Nach oder Verzerrung in verschiedenen derungsarbeit. [20]
der Symmetrie der Elastizitätsflächen (eben durch die Kristallstruktur be- Defformationsbänder,, s. Gleitbänder. & one
kann man 9 Klassen untersche dingten) Richtungen abhängig (s. a. Deformationsdo) s. Dop- verknüpft (2 Poissonsche Konstante,
Die Größe der Zusammenpressung Gleitung, Schiebung, Festigkeit, Ver- pelbrechung. Querzahl), die allerdings häufig be-
halten, elektrisches, Eigenschaften, Deformationstensor (Dehnungs- oder hindert sind, wobei Behinderung
thermische, und Doppelbrechung des Verzerrungstensor), s. auch Rheolo- der Quer-D. eines Volumenelements
Lichts in Kristallen). gie. Der Verzerrungszustand eines durch die anliegenden Nachbarele-
Lır. Ernst, Kristallphysik. Hwb. d. elastisch. deformierten Körpers wird mente Normalspannungen verursacht.
Naturwissenschaften, V, 2. durch einen symmetrischen Tensor, Es besteht also zwischen den D. bzw.
1934. — Linck, G.: Grundriß der Kristal-
lographie. Jena 1923. — Eskola, Kri- den Verzerrungstensor (e), mit den Spannungen in zueinander senkrech-
stalle und Gesteine. Wien 1946. — Voigt, Komponenten &:, &u, &2, Yuz, Yazı Yau ten Richtungen eine vielfache Wech-
W.: Lehrbuch der Kristallphysik. Leipzii bestimmt. Die Komponenten &+, &,,&: selwirkung. Wegen des negativen
1910; weitere s. u. Kristallphysik. (8, 20] beschreiben die Längenänderungen, Vorzeichens wird die Quer-D. (bei
Deformation, kritische. Spaltbare während die restlichen drei Kompo- positivem &) häufig Querkontraktion
Atomkerne werden durch den Ein- nenten ya, Yar und Yay die Winkel- genannt. S. a. Elastizitätskonstanten,
fang eines Neutrons in Oszillationen. änderungen angeben, wobei ein kon- Hookesches Gesetz, Verzerrungszu-
versetzt, bei denen der Kern die in stantes Volumenvorausgesetzt wird. stand, Volumenänderung. [20]
der Abb. dargestellten Stadien durch- Häufig wird zur Analyse des D. mi Dehnungsdiagramm, Spannungs-
laufen kann. Reicht die zugeführte tels der Tensorfläche die Deforma- Dehnungsdiagramm.
Energie nicht aus, die Deformation vionsfläche, die eine Fläche zweiten Dehnungsgeschwindigkeit ergibt sich
des Kerns über das Stadium 2 hinaus- Grades ist und auch Dehnungsellip- bei der *Dehnung und *Stauchung
Abb. 4. Elastizitätsfläche für die inhomo- zutreiben, so wird der Kern schließ-
lich zur Kugelform zurückkehren und
soid oder Dilatationsellipsoid genannt
wird, konstruiert. Diese Bezeichnung
von *Einkristallen aus der *Verfor-
mungsgeschwindigkeit. Die aufdie je-
gene Deformation des Steinsalzes,
Minima, B: Maxima der Kohäsioı die Überschußenergie durch Ausstoß ist nicht ganz konsequent, denn es weilige Kristallänge bezogene D. dD/
punktiert: Haupt-; ausgezogen: Neben- eines Teilchens (zumeist ein Gamma- handelt sich nicht immer um eine de ist
symmetrieebenen (nach Linck) quant) abgeben. Reicht die zugeführ- *Dehnung, sondern auch um Kon- dDydt = vil
76 LG
Dehnungsgröße Dehnungskurve
(v Verformungsgeschwindigkeit, / die wenn man bei einem *Zugversuch die die weitere Verformung beschränkt
plastische *Dehnung in Abhängigkeit bleibt.

il
Kristallänge). Bei der Untersuchung
der Einkristalle spielt die Verfor- von der *Spannung aufträgt. Die ela- Bei der vierten Werkstoffklasse fallen
mungsgeschwindigkeit nur eine unbe- stische Dehnung bleibt also unberück- 05 und 0» zusammen, so daß die
sichtigt. Die D. von *Einkristallen *Zugfestigkeit bei kleinster Dehnung

Shuospamunge, —
deutende Rolle. Entscheidend für die
Gleitvorgänge ist die Gleitgeschwin- zeigen jeweils eine starke Abhängig- erreicht ist. Es findet anschließend
digkeit u. Sie steht mit der D. in fol- keit von der Ausgangsorientierung eine weitere plastische Dehnung statt,
gendem Zusammenhang: und damit eine große Streuung unter- wobeidurch verschiedene Mechanis-
dDydr v einander, wie aus Abb. 1 bis 4 zu er- men eine Spannungsentfestigung ein-
Sinx-cosA T-sing:cosä sehen ist. tritt.
dabei ist sing: cosA der *Orientie-
Um die Betrachtungen mehrden phy- Die D. der fünften Klasse zeigen eine
rungsfaktor(s. Orientierung der Kri-
sikalischen Vorgängen anzupassen, ausgeprägte obere und untere Streck-
stalle).
werden bei Einkristalluntersuchungen grenze 0. und osu. Die Werte beider
statt der D. die *Verfestigungskurven, Streckgrenzen nehmen mit der D.-
Lit. Kochendörfer: Plast. Eigenschaften d. h. die *Schubspannung in Abhän- Geschwindigkeit wieder. zu, wobei ihr
von Kristallen und metall. Werkstoffen. gigkeit von der *Abgleitung, betrach- Unterschied immer kleiner wird und
Berlin 1941. [15]
Dehnungsgröße, svw. Dehnungsko- tet. bei großen Geschwindigkeiten schließ-
effizient, Dehnungskonstante, s. Ela- Bei den *Vielkristallen dagegen, bei Abb,4.Verfestigungskurven lich ganz verschwindet. In Abb, 6 sind
für einen Vergleich der Verhältnisse
stizitätskonstanten.[20] denen die einzelnen Kristallite im von Al-Kristallen (nach Masing)
Dehnungskurve ergibt sich dann, Aggregatfixiert sind, wird das physi- 0,2% bleibender Dehnung festgelegt. bei, Ein- und Vielkristallen die D.
E)
kalische Verhalten direkt aus der Die *Zugfestigkeit on wird im ersten einiger Metalle zusammen mit den
Spannungs-Formänderungskurve be- Fall bereits nach geringer plastischer Einkristall-D. gezeichnet. Dabei sind
% stimmt. Beim Zug- oder Dehnungs- Dehnung erreicht (spröder Körper), die Zwischengebiete der D., in denen
die Mehrzahl der übrigen D, verläuft,
versuch handelt cs sich dabei um die, während bei der zweiten Gruppe gut
teilweise durch Schraffur hervorge-
D. Aufden Verlauf der D. haben die meßbare plastische Dehnungen auf-
Dehnungsgeschwindigkeit und die ireten. Bei den Werkstoffen der drit- hoben.
Temperatur einen Einfluß. ten Gruppefällt 0w wiederab; es tre- Der Verlauf der D. oberhalb der
Bereits nach dem Aussehen der D. ten *Einschnürungen auf, auf welche Streckgrenzeist, abgeschen von der
kann man auf den untersuchten Werk-
Sponnung

Abb. 5. Dehnungskurven der


stoff schließen. Es lassen sich dabei 5 fünf Werkstoffklassen (schema-
Werkstoffklassen unterscheiden (Abb. tisch). Vertreter sind für a) Guß-
eisen, gehärtete Stähle; b) Guß-
5a-e). Den drei ersten fehlt eine aus-
geprägte *Steckgrenze; es gehen also messing, Bronze; c) Aluminium,
Kupfer, Blei in weichem Zu-
200 250 die elastischen und die plastischen stand, hochlegierte und vergütete
Detmung *Verformungenstetig ineinanderüber. Stähle; d) Zink, stark kaltver-
‚Abb. 1. Dehnungskurven von Hier wird die Streckgrenze o, durch formte Metalle; e) weichere
'Zn-Kristallen (nach Masing) Vereinbarung als die Spannung bei Stähle (gewalzt und geglüht),
vereinzelt Legierungen (bestimm-
te Bronzen) (nach Kochendörfer)
st.
inderBosiglifläche

ED

4
77

. 6. Dehnungskurven von
Einkristallen (gestrichelt und
“on 26 Eu Fu x ®
Abgletung Devung, punktiert) und Vielkristallen
(ausgezogen) reiner Metalle in
Abb. 2. Verfestigungskurven von Abb. 3. Dehnungskurven weichem Zustand
Zn-Kristallen (nach Masing) von Al-Kristallen (nach Masing) (nach Kochendörfer)
78 Ei)
Dehnungsmodul Delta-Cephei-Stern
Texturausbildung, durch das An- B. Stab) jede Dehnung oder Zusam- gen mit Bussole oder Kompaß, indem Dekrement, logarithmisches, s.
wachsen der atomistischen und der mendrückung in einer Richtun die Nordrichtung der Skala so gut wie Dämpfung.
Spannungsverfestigung bedingt, wo- einer *Querkontraktion Ouer- möglich mit der astronomischen Dekreszenzen, s. Kristallstruktur.
bei die erstere die Hauptbedeutung dehnung verbunden "entstehen Nordrichtung zur Deckung gebracht
hat. Die Zunahme der zur Verfor- neben reinen *Longitudinalwellen wird. Die Auslenkung der Magnet- Delbrück-Streuung. Die Streuung
mung nötigen äußeren Spannung ist gleichzeitig auch *Transversalwellen, nadel aus dieser Richtung ergibt die von Lichtquanten an einem äußeren
dannallein durch die Zunahmen der deren Wellenberge mit den Stellen D. Bei Feinmessungen schwingt ein elektrischen Feld nennt man D.-:
atomistischen Verfestigung bedin; maximaler Kompression zusammen- Magnetstab (»Nadel«) möglichst tor- Sie kommt auf folgende Weise zu-
Kochendörfer formuliert dies so: »Bei fallen. Das Gemisch dieser beiden sionsfrei um die Ruhelage (magneti- stande: Ein Lichtquant durchquert ein
Kristallen mit mindestens fünf unab- Wellen stellt eine D. dar. Ihre Fort- scher Theodolit) und liefert so, zu- elektrostatisches Feld. Dabei läßt es
'hängigen Gleitsystemenist die Span- pflanzungsgeschwindigke durch sammen mit der Kenntnis der Tor- sich auffassen als ein virtuelles Elek-
nung der D. eines Viclkristalls gleich die Beziehung v= VE/g gegeben, sion, den Wert von D. Umlegen der tron-Positron-Paar. Nach zweimali-
der Summe der Streckgrenze @, (un- wobei E den Elastizitätsmodul und g Nadel um 180° ist erforderlich, um ger Wechselwirkung mit dem elektro-
veränderlicher Beitrag der Spannungs- die Dichte des betreffenden Stoffes Kollimationsfehler zu vermeiden. statischen Feld vereinigt es sich wie-
verfestigung) und des Mittelwerts @« bedeuten. [12] Auch Pinnen-Theodoliten sind im Ge- der unter Aussendung des gestreuten
der von der Streckgrenze an gemes- Deka, Kurzzeichen da, Vorsatz für brauch. Die Nordrichtung wird an Lichtquants als Vernichtungsstrah-
senen Spannungen der Einkristall-D. Einheien, bedeutet den Faktor 10 Stationen aus *Miren ermittelt, deren lung. Auf diese Weise kommtin zwei-
(Beitrag der atomistischen Verfest Azimut bekanntist. Erreichbare Ge- ter Ordnung der Störungsrechnung
gung) bei der betrachteten Dehnung. nauigkeit: & 0,05”, eine Streuung des ursprünglichen
Mit anderen Worten, oberhalb der Deklination. 1. Astronomische D., Wie das erdmagnetische Gesamtfeld Lichtquants am äußeren Feld zustan-
Streckgrenze ist die Vielkristall-D. der Winkelabstand eines Gestirns vom unterliegt die D. sowohl einer sö de. Ein Beitrag in erster Ordnung
gleich der mittleren Einkristall-D.«e _Himmelsäquator (analog der geogra- laren Änderung wie auch perio wird durch ein Dreieck als Feynman-
schen Schwankungen, die mit dem Diagramm beschrieben und, dem
Cu Al Ag Ni Fe Me Zn Gang von Sonne und Mond gekop- *Furry-Theorem entsprechend, ver-
pelt sind. Ferner besteht Kopplung schwinden. Für das Coulomb-Feld
Einzelkristalle mit der Sonnenaktivität, die durch des Bleikerns mit der Kernladungs-
Kritische Schub-
ung
ine elfjährige Periode sowie durch zahl Z 82 ist der Wirkungsquei
in 10 N/m? 0,1 03060838 0,08 »Störungene zum Ausdruck kommt. schnitt für D.-S. ungefähr 15 Mil
Schubspannung Zur Bestimmung der zeitlichen An- barn. Der totale Wirkungsquerschnitt
beim Bruch derungen der D. werden Variometer, für D.-S. im Coulomb-Feld ist viel
in 10° N/mt 6,8 4439 7,0 2,1 speziell Deklinometer, gebaut; diese kleiner als für Compton-Streuung.
Gesamtabgleitung arbeiten aber, wegen der Kleinheit Neuerdings zeigten Versuche von
ing n5 100 50 a 350 der Kraft, mit optischer Registrie- Bernstein und Mann, Moffat und
rung. Ein viel verwendetes Instrument Sıringfellow, daß D.-S. wahrschein-
Streckgrenzen ist das Magnetometer von Eschen- lich vorkommt.
in 10 Nm: 0,22 070 13 34 hagen-Schmidt. Arbeitet der magne- Eine experimentelle Bestätigung da-
tische Theodolit mit Poggendorfscher ür, daß ein geschlossener Schleifen-
Vielkristalline Metalle Spiegelablesung, so spricht man von prozeß des Feynman-Diagramms mit
Streckgrenze Gaußschen Deklinometer (s. a. vier Ecken einen Effekt liefert, wäre
in 10° Njm® 6bis8 2,5bis3,5.4bis5 11 bis 18 10bis 14 4 iationen, erdmagnetische, sowie wünschenswert.
Zugfestigkeit ‚Stürme, magnetische). Lir. Delbrück, M.: Zeitschr. f. Physik
in 10° N/m? 21 bis 24 7bis 11 13 bis 15 40 bis 53 18 bis 25 2 bis 7, Lir. Augenheister, L.G.: Erdmagnet. 84, 144 (1933). — Akhiei A, und I.
Bruchdehnung in %, 38 bis 50 30bis45 50 35 bis4S 40 bis 50 18 bis 35) Pomeranchuk: Phys. Zeitschr. d. Sowjet-
Messungen sowie: Erdmagnetismus. Hdb. union
Elastizitätsmodul E d. Physik, Bd. XV und X1. Berlin 1927. R. L. Gluckstern: Phys. Rev. 86, 1F.,(1952).
11, 478 (1937). Rohrlich, und
in 10° N/m® 12500 6600 7000 20000 21800 10.100. Hdb. d. Experimentalphysik, Bd. XXV, - Bernstein, A.M.. und A.K. Mann:
In der Tabelle (aus Kochendörfer) phischen Breite). Die D. wird vom Leipzig 1928. - Chapman, 'S., und
ind alle *Festigkeitseigenschaften Himmelsäquator zum Nordpol von 0 Bartels: Geomagnetism, 2 Bde. Oxford Phys. Rev. 110, 805 (1958). Moffat, J.
University Press 1940. [$, 6] M., und W. Stringfellow: Proc. Roy.
einiger einkristalliner und vielkristal- bis + 90°, vom Himmelsäquator zum Soc. (London) A 254, 242 (1960). -—
liner Metalle zusammengestellt. Südpolvon 0 bis — 90° gezählt. Deklinometer, s. Deklination, magne- Schweber, S. S.: An_ Introduction to
Lır. Kochendörfer: Plast, Eigenschaften 2. Magnetische D. (Mißweisung), Win- tische. Relativistic Quantum Field Theory. Ili-
von Kristallen und metall. Werkstoffen. kel zwischen der astronomischen Me- Dekontamination, Besei ung oder nois 1961. [36]
Berlin 1941. Masing: Lehrb. d. allg. ridianebene durch den Beobachtungs- Verringerung einer radioaktiven Delon-Schaltung, s. Gleichrichter.
Metallkunde. Berlin 1950. - Hdb. d. ort und der Vertikalebene durch die Kontamination mittels chemischer
Werkstoffprüfung, 2. Aufl., von E. Sie- Delta-Cephei-Stern, veränderlicher
bel, 2. Bd., Die Prüfung der metall. oder physikalischer Verfahren. [7] Stern, dessen *Lichtwechsel dem des
Werkstoffe. Berlin 1955. [15] Dekontaminationsfaktor, Verhältnis Sternes ö im Sternbild Cepheus ähn-
Dehnungsmodul, svw. EI von N über E positiv gerechnete D. der Aktivitätskonzentrationen oder lich ist. Grundzug des D.-C.-8.-Licht-
modul, s. Elas wird im Winkelmaß gemessen und mit der Aktivitätsflächendichten eines wechsels ist strenge Regelmäßigkeit.
Dehnungsversuch, s. Zugversuch. D bezeichnet. Sie ist eines der erd- kontaminierenden radioakuiven Mate- Jeder Lichtwechsel vollzieht sich
Dehnungswelle. Da in einem seitlich magnetischen Elemente. Die Bestim- rials vor und nach der Dekontaminie- gleichartig den vergangenen und be-
begrenzten elastischen Festkörper (2. mungder D. erfolgt bei Grobmessun- rung.[7] nötigt dieselbe Zeit (genaue Periode).
su 8
Delta E-Efiekt Delta-Strahlen

ee
Die Perioden der bekanntesten D.-C.- Z. f. Astrophysik, Mitteilungen d. . Die Grenzen - » und + die© könn-
S. liegen zwischen 1und 45%, wo die Astrophysik. Obsery. Potsdam u. ä. [5] ten ebensogut auch durch End- (dd (x, dxıdaud
D.-C.-8. nicht mehr rein definiert Delta E-Effekt (AE-Effekt) heißt die Punkte eines beliebigen Interval ls er-
werden können.Die *Lichtkurve weist bei ferromagnetischen Stoffen durch setzt werden, das den Punkt also x a
nach der Periodenlänge Unterschiede Magnetisierung bewirkte Erhöhung enthält; die Grenzen könnten z.
auf. Weiter bilden die kurzperiodi- des Elastizitätsmoduls. [12] B. lauten a eunda + e. auch diej [dar ar.
schen D.-C.-S. mit Perioden unter 14 Delta-Eisen ist eine der Modifikatio- Neben (x) gebraucht man
eine Sondergruppe, was sich durch nen im Eisen-Kohlenstofldiagramm. Ableitungen dertenFunktio n. Die Dif-
ein Häufigkeitsminimum der Perio- Sein Gitter ist raumzentriert und ferentialquotien sind nun aller-
den um 14 ausprägt. D.-C.-S. mit Pe- identisch mit dem des Alpha-Eisens. dings noch weniger stetige und noch -en.
rioden < 14 werden daher zur Grup- Beide gehen in manchen *Legierun- stärker uneigentliche Funktio nen als Sind z. B. drei Ladungen vorgegebe n,
pe der *RR-Lyrae-Sterne zusammen- ven kontinuierlich ineinander über. 8.(%) selbst. Aber auch diese können so besteht die Summe aus drei Sum-
so gebraucht werden, als ob sie stetige manden, von denenjeder gleich 1 ist
Funktionen wären, ohne daß man da-
gefaßt, die vielfach auch unter dem
Namen Haufen-Veränderliche be- Delta-Elektronen, s. Deltastrahlen. Die ö-F. sicht in einer gewissen Pa-
kannt ist. Eine weitere Unterschei- Delta-Funktionist eine uneigentliche durch zu falschen Ergebnissen kommt. rallele zu dem Kroneckerschen ö-
dung beider Gruppenbringt die Ver- Funktion, die von Dirac bei der Be- Hierfür gilt: Symbol
teilung an der *Sphäre mit sich. RR- handlung von quantenmechanischen Rn“ vn) [0 wenn i#k
Lyrae-Sterne finden sich an der ge- Problemen eingeführt wurde. Sie ist öde du \1 wenn i
samten Sphäre, während D.-C.-S. definiert durch die folgende Eigen-
längerer Perioden die *Milchstraßen- schaft: Es ist ö(x-a)=0, wenn Während das Kronecker-Symbol für
ebene bevorzugen. Die auftretenden x #a. An derStelle x = a ist sie in por -a)dx= Fa). iskrete Werte von i und k gilt, lich gilt
Helligkeitsamplituden gehen bis zu der Weise singulär, daß iracsche ö-F. für kontinuier
2"; Spektraltypen F-K. Die *Perio- +00 Ähnliche Regeln gelten auch für die änderliche Variable. [7]
‚den-Helligkeitsbeziehung hat die D.- Se-aa-ı. höheren Ableitungen. . Delta-Operator, Laplacescherviel Ope-
C.-S.zu den wichtigsten Objekten der
Die Schreibweise ist in en. das Mehrdi- rator, in der Vektorrechnung . Läßt
*Astrophysik auf dem Gebiet der mensionale_ zu übertrag Für eine brauchter Differenti aloperator
*Entfernungsbestimmung gemacht. man sich ein Vektor 4 darstellen als Gra-
Sie ermöglicht es, aus beobachteter Den angenäherten Verlauf gibt die dreidimensionale ö-F. schreibtals das Pro- ent eins Skalars ®, gilt also die
Lichtwechselperiode direkt auf die Abb. wieder. Die ö-F. ist im Einzel- ö(t - a). Sie ist definiertsionalen ö-F. Beziehung
*Leuchtkraft des D.-C.-S. zu schlie- fall stets durch analytische Funktio- duktder drei eindimen Lo grad®,
ßen und aus dem Vergleich der nendarstellbar, die Schreibweise wird 5)= dla) öl a).
Leuchtkraft mit der beobachteten
dadurch aber viel umständlicher. dl a). und wird von diesem Vektor die Di-
scheinbaren Helligkeit auf die Entfer- Den Gebrauch dersich ö-F. zeige ein Bei- vergenz gebildet, dann schreibt man
nung des Objektes überzugehen. Auch spiel: Es mögen im Raum ein- an Stelle von
hier unterscheiden sich D.-C.- und zelne elektrische ElementDie arladungen div a div grad &
RR-Lyrae-Sterne bei gleichartiger befinden (Elektronen). geringe zur Abkürzung auch
Gesetzmäßigkeit des Zusammenhan- oderdas
Zahlder Ladungen nicht, daßdie gestellte diva Ab,
ges inder Leuchtkraft-Periode durch Problem rechtfertige se
verschiedene Nullpunkte (Baade 1952). Ladungsverteilung tnäherungsw eise als indem man anstatt div grad zur Ab-
Der Lichtwechsel der D.-C.-S. wird werden kann.
kontinuierlich aufgefaß cken, kürzung den Operator A einführt. In
heute übereinstimmend als Pulsa- Dann hat man auszudrü überall daß dic kartesischen Koordinaten ist
tionsvorgang des Sternes gedeutet. Ladungsdichte im Raum Null Bd
Expansion und Kontraktion der va 7 r Stellen, an de-
ist mit AusnahmedeElektron AB rt age
Sternatmosphäre lösen sich regelmä- Die Einführung der ö-F. in die Ana- nen sich geradeein befindet. In räumlichen Polarkoordinaten gilt:
Big ab. Dabei ändert sich der Spek- Iysis der Quantenmechanik verursacht Seien diese Stellendergekennze ichne ©
traltyp von F oder G bis K. Spätere daher keinen Mangel an Strenge in durch die evil. von mitZeitdenabhängi =D 226 1
Typen wurden noch nichtfestgestellt. der Theorie. Man kannsie so benut-
gen Ortsvektoren a, Koor- tru Wr "r+sin®B0r®
wickelte Vorgänge ab. Bei einigen zen,
Offenbar laufen im Sterninneren ver- als ob sie eine stetige Funktion dinaten ar", az",n a", so ist die »Dich- 108 ,(,,39
Sternen (w Virginis, x Cygni) treten wäre, ohne daß man dabei zu falschen ice zu schreibe als "Er sind 8 (in» >):
verdoppelte Spektrallinien auf, was Ergebnissen kommt. Die elementaren
Eigenschaften derö-F. sind: em =) a) Mechani
Für das Potential © in derLaplacesche
auf eine heißere expandierende und
auf eine gleichzeitig kontrahierende ” und Elektrostatik gilt die
syn Differentialgleichung
Hüllenschicht hindeutet.
Lit. Hab. der Astrophysik, Bd. VI: Lu- 4 xö@W-0 ne Joan da): 40-0
dendorfl: Die veränderlichen Sterne. $. fo s«-aa-1@, ” im ladungsfreien Raum. [7] Die
4711. Berlin 1928. — Becker, W.: Sterne dla). Delta-Strahlen, Delta-Elektronen.
und Sternsysieme. Leipzigis. New- Integriert man über den Raum, so von Korpuskularstrahlen, insbeson-
comb-Engelmann: Populäre Astronomie. erhält man die Zahl der darin enthal- dere von a-Strahlen und B-Strahlen,
Leipzig 1948. Struve, O.: Astronomie. wobeivonf(x)
Berlin 1962. Verstreute Beiträge in AN, tion
irgendeine stetige Funk-
x und a eine beliebige Zahl tenen Ladungen, also beim Durchgang durch Materie infol-

2
Deltoiddodekaeder Dendriten
ge Ionisation der Atome entstehenden Mit anderen Worten, die elektrische nen Nachrichteninhaltes. Die D. er- Wachstum und Abnehmen ist nach
sekundären Elektronen, die mit er- Feldstärke unterstützt die Bewegung folgt mit Hilfe eines Gleichrichters, D. in Wahrheit »Umlagerung der
heblicher Energie wegfliegen und da- der Ladungsträger mit der kleineren allgemein mit einem_ nichtlinearen Aiome« im Leeren. In Urzeiten wa-
durch selbst den Charakter von Kor- Beweglichkeit in Richtung der Diffu- Schaltelement und einem nachge- ren die Atome in Wirbeibewegung.
puskularstrahlen haben, werden als sion und hemmt die mit der größeren schalteten Trägheitsglied, dessen Zeit- Durch diese sammelte sich das
D. bezeichnet. Ihre Energie ist über Beweglichkeit, so daß sich im statio- konstante so bemessen ist, daß die Schwere nach der Mitte, das Leichte
cin weites Energiegebiet verteilt; die nären Fall beide Trägersorten gleich Trägerfrequenz nicht durchgelassen nach der Peripherie. So entstand die
Verteilungskurve hängt von der Art schnell bewegen und der weitere Auf- wird, während Modulationsfre- Erde, im Leeren schwebend, und um
und Energie der primären Korpus- bau der Raumladung unterbleibt, quenz weiterläuft. sie der kreisende Himmel. Der Ein-
keln ab. Die größte Zahl der entste- denn auf Grund der Einsteinschen In der Trägerfrequenztechnik mit Am- fluß Demokrits warin der Natur
henden D.hat Energien von nur we- Beziehung D= KT be ist die Diffu- plitudenmodulation erfolgt die D. senschaft und Philosophie groß
nigen eV,jedoch treten auch solche sionskonstante D mit der elektrischen meist mit einer Diode. Wird diese sonders Aristoteles verdankt ihm
bis mehr als 1000 eV Energie auf. Beweglichkeit b verknüpft. Aus die- durch die Hochfrequenz weit genug viel. Eine Schule der Anhänger des
Diese letzteren werden durch ihre sem Gleichgewicht resultiert auch die ausgesteuert, so ist die entstehende D.bestand lange Zeit in Abdera.[43]
Spuren in der Wilsonschen Nebel- Polarität des D.-E. Richtspannung der HF-Amplitude Demonstrationsreaktor, Kernreaktor,
kammersichtbar, da sie bereits beob- Für den häufigsten Fall, in dem die proportional, womit die Modulations- der vorwiegend zu dem Zweck kon-
achtbare und ausmeßbare Reichwei- folgenden Voraussetzungen erfüllt amplitude praktisch verzerrungsfrei struiert und betrieben wird, die tech-
ten von mehreren Millimetern haben. sind: erhalten werden kann. nischen und wirtschaftlichen Mög-
Für die Untersuchung der kosmi- 1. starke Absorptiondes Lichtes (d. h. Findet als Diode eine Elektronen- lichkeiten eines gegebenen Reaktor-
schen Strahlen sind sie von Bedeu- Trägererzeugung praktisch nur in röhre Verwendung, so kann die D. typs zu studieren. Ein solcher Reak-
tung, da die Dichte ihres Auftreiens der Oberfläche), entweder an der Anodenstrom-Git- tor dient manchmal auch als Proto-
Rückschlüsse auf die Natur und die 2. keine *Oberflächenrckom terspannungskennlinie (Anoden- typ. [7] E _
Energie des auslösenden Teilchensge- 3. Dicke der Probe in L.ichtri gleichrichtung, leistungslos) oder an den, Kurzzeichen für die in Frank-
stattet. {1, 7] der Gitterstrom-Gitterspannungs- reich übliche Titereinheit denier. [113]
Deltoiddodekaeder, Deltoidikosite- > Diffusionslänge L= YD-r (r kennlinie (Audion-Gleichrichtung, Dendriten (Tannenbaum-Kristalle).
traeder sind kubische Kristallformen. 4. *Lebensdauer),
kleine Erzeugungsrate Q der Photo- nicht ganz leistungslos) erfolgen. Bei der Kristallisation beobachtet
$. Kristallklassen. Abb. 49. [8] Bei_der Frequenzmodulation (Son- man häufig ein vom lamellenförmigen
Dematerialisation ist die Vernich- 5. Ladungsträger,
freie Photoladungsträger sind Elek- derfall der Phasenmodulation) kann Gefüge scharf zu unterscheidendes
tung von Materie unter Erzeugung tronen die D. mittels eines frequenzabl Wachstum, das dendritische Wachs-
von Energie. S. Vernichtungsstrah- dex L) in(Index E) und Löch
gleicher Zahl, d. h. gigen Widerstandes (Schwingkreis) tum. Ein dendritischer *Kristall weist
lung.[7] photoleitung, folgen, der die Frequenzmodulation in allen seinen Verzweigungen ein-
Dember-Effekt. Als D.-E., entdeckt ergibt in eine Amplitudenmodulation um- heitliche Orientierung (s. Kristall-
1931, bezeichnet man das Auftreten zu sich die Dember-Spannung Un wandelt. Um eine u. U. bereits be- orientierung) auf. Im allgemeinen be-
einer Spannung zwischen der beleuch- stehende Amplitudenschwankung des steht die Regel, daß die Richtungen
teten und unbeleuchteten Seite eines _O-n0:7. HF-Signals unwirksam zu machen, der einzelnen D.-Aste zu den Ecken
Halbleiterkristalls, wobei das Licht Un ln + N) wird der D. häufig ein Amplituden- iner globulistischen Kristallform und
zwei Bedingungen erfüllen muß: a) Ne sw. Dichte der Träger unbe- begrenzer vorgeschaltet. Die D. fre- icht zu seinen Ebenen senkrecht ste-
Die Lichtquantenenergie muß zur leuchtet quenzmodulierter HF erfolgt heute hen. In Abb. 1 ist das Schema eines
Entstehung von *Photoleitung aus- mit y = De/Dı.. meist mit Hilfe des *Radiodetektors. D.wiedergegeben. Abb. 2 zeigt D. im
reichen. b) Das Licht muß hinreichend L/’ ist zu berechnen mit Hilfe der Le- (S. allgemein auch Modulation). Erstarrungsraum einer Eisenschmelze.
stark absorbiert werden, so daß nach bensdauer x und der sog. ambipola-
Lrr. Handbuch für Hochfrequenz und D.-Wachstum wird i. allg. bei grö-
a) eine inhomogene Dichte der durch ren Diffusionskonstanten Elektrotechniker, Bd. I. Berlin 1949. [19] Beren Unterkühlungen oder bei stär-
den Photoeffekt erzeugten freien La- Demokrit(os) von Abdera. Griech. keren Verunreinigungen beobachtet.
dungsträger vorhanden ist. Di Dar = Dutn]. =D Philosoph. Geb. um 460 (oder 430) v. Das Entstehen dieser Gefügeart hängt
klärung liegt darin, daß infolge des Chr., gest. um 360 v. Chr. in Abdera. von dem Verhältnis der Wachstums-
Dichtegradienten der freien Ladungs- War außer Naturforscher, Mathema- geschwindigkeiten in der Normalen-
träger eine Diffusion auftritt. Haben Eine vorhandene Oberflächenrekom-
tiker und Astronom auch Sprachge-
die Ladungsträger verschiedenen Vor- bination reduziert Un um den Faktor Ichrter. In seiner Philosophie bilden
zeichens (z. B. handelt es sich im ein-
fachsten Fall der Eigenphotoleitung 3):
um Elektronen und Löcher) verschie- = *Oberflächenrekombinationsge-
die Atome und der leere Raum die
Grundlage einer Welterklärung. Die
den Sinnen erscheinenden Beschaffen-
dene Diffusionskoeffizienten, so tritt 5schwindigkeit. heiten der Dinge beruhen auf nichts
eine minimale Ladungstrennungauf, Lır. Moss, T.S.: Optical Properties of anderem als auf der geometrischen
die über die Poisson-Gleichung zu ‚Scmiconductors. London 1959. [19] »Gestalt« der Atome, ihrer besonde-
einer elektrischen Feldstärke führt. Demodulation. Die D.ist die im Trä- ren »Lage« und ihren gegenseitigen
Die Größe der Leerlauffeldstärke re- gerfrequenzverfahren auf der Emp- »Anordnungen« (Berührungsverhält-
sultiert aus der Gleichgewichtsbedin- fängerseite notwendige Separierung nis) im leeren Raum. Wahrnehmung
gung für den stationären Fall, daß von Trägerfrequenz und. Modula- ist daher nur »dunkle« oder »unechte
der elektrische Strom auf Grund des tionsfrequenz zur Rückgewinnung des Erkenntnis«. Alles sogenannte Ent- Abb. 1. Schema eines Dendriten (nach
D. Null sein muß. in der Modulationsfrequenz enthalte- stehen und Vergehen, Veränderung, Masing)
84 85
denier Destillation
richtung der einzelnen Kristallflächen Prinzip um Photometer, bei denen die zeigt zu tief an. Die Anzeige steigt (h_Plancksches Wirkungsquantum).
ab. Es zeigt sich bei näherer Betrach- durch die Schicht gehende Intensität erst rasch, dann langsam zum ur- Die Rotationslinien sind also äquidi-
tung, daß die D.-Achse senkrecht auf mit der auffallendenIntensität vergli- sprünglichen Stand an. [9] stant, solange © konstant ist (. Mo-
der Fläche zweitlangsamsten Nor- hen und der Unterschied in logarith- Depression des Quecksilbers, s. Ka- lekülspektren). [17]
malwachstums oder auch zweitgröß- mischem Maßstab angegeben wird. pillarität,
Heute sind meist photoelektrische Ge- Depressionswinkel, Winkel zwischen Desorption ist das Austreiben des
sorbierten Stoffes (Sorptiv, Absorptiv,
räte in Gebrauch, die auch zur Mes- Horizontalebene und (gekrümmtem) Adsorptiv) aus dem sorbierenden
sung von Farbdichten bei Farbfilmen Sehstrahl zum scheinbaren Horizont; Stoff (Sorbens, Absorbens, Adsor-
Verwendungfinden. er hängt von der terrestrischen Re- bens) zum Zwecke der Gewinnung
Lır. Joos, G., und E. Schopper: Grund- fraktion ab,
riß der Photographie und ihrer Anwen- Lır. Trabert: Lehrb. d. kosm. Physik, des sorbierten Stoffes und der Rege-
nerierung (Wiederbelebung) des sor-
dungen bes. in der Atomphysik. Frank- 5. 403. Leipzig 1911. [17] bierenden Stoffes. Die D. kann z. B.
furt/M. 1958.[21] Deslandres, Henry. Franz. Astro-
Dephlegmator. Bei der Destillation physiker. Geb. 24.7.1853 in Paris, durch Wasserdampf, heißes Gas oder
kann man die Trennwirkung durch gest, 15.1.1948 ebd. Astronom an im Vakuum erfolgen. S. a. Sorption,
Einschaltungeines D. oder Rückfluß- der Sternwarte in Paris, dann an der ‚Adsorption, Adsorptionsverfahren.[9]
kühlers verbessern. Darin werden die Sternwarte Meudon bei Paris, 1902 Dessätine (Desjatine), eine in der
schwereren Anteile des abgehenden Mitglied der Akademie der Wissen- Union der Sozialistischen Sowjetrepu-
Dampfes kondensiert und direkt in schaften zu Paris, seit 1927 Direktor bliken gebräuchliche Flächeneinheit.
die Blase zurückgeleitet. [9] der vereinigten Sternwarten Paris und Definition:
Depolarisation des Lichts. Wird po- Meudon. Hauptarbeiten: Spektral- 1 dessätine = 2400 qu.-saschen.
larisiertes Licht an_ lichtstreuenden analyse der Himmelskörper und ihre Umrechnun,
lächenreflektiert oder durchläuft es Anwendungen. Theorie der Banden- 1 dessätine = 1,09254 ha. [13]
lichtstreuende Medien, dann wird spektren in der Atomphysik. Berech- Destillation. Die Siedelinie eines Sy-
sein Polarisationszustand mehr oder nungder Molckülstrahlung. [43]
weniger zerstört. Die streuenden Ele- Deslandresscher Term. Entsprechend stems aus zwei Stoffen kann bei gege-
benem Druck grundsätzlich drei For-
mentebilden Zentren neuer Elemen- dem Balmerschen Term bei den men zeigen: mehr oder weniger
tarwellen, die in den verschiedensten Atomspektren bestimmt der D. T. bei gleichmäßigen Abfall oder Anstieg
Schwingungsrichtungen orientiert den Rotationslinien der Molekülspek- (Abb. 1), ein Minimum (Abb. 2) oder
Abb. 2. Dendriten im Erstarrungsraum sind. Läßt man z. B. durch ein Pola- tren deren gesetzmäßige Aufeinan- Maximum (Abb.3). Erhitzt man
einer Eisenschmelze (aus Masing) risationsfilter oder ein Nicolsches erfolge. Er hat nach der Wellenme- ein System mit abfallender Siedelinie,
ter Belegungsdichte steht. Meist ist Prisma vollständig linear polarisier- ‚chanik folgende Gestalt: ausgehend von einem Gemisch mit
ein D.-Wachstum unerwünscht, da tes Licht auf eine mit Magnesium- h P% Leichtsiedendem (Abb.1), so ver-
dabei das Gefüge eine inhomogene oxyd berauchte Fläche fallen, so ist smwoldtn, dampft vorwiegend das Leichtsieden-
Struktur aufweist. So ist z. B. die das remittierte Licht fast vollständig wobei @ das Trägheitsmoment des de (B). Das zurückbleibende Ge-
Korrosionsbeständigkeit herabgesetzt, depolarisiert, d. h. wieder im Zustand Moleküls und j die Rotationsquan- misch reichert mit Schwersieden-
und die Verformungsfähigkeit ist ver- natürlichen Lichtes. [17] tenzahl bedeutet. Für die Wellenzah- dem (A) an: Man wandert auf der
mindert. Sogar bei hochkarätigen isator. Der wirkt der Po- len »* (v* = v/c) der Rotationslinien, Siedelinie nach aufwärts, bis nurnoch
Edelmetallegierungen (z. B. Gold- larisation in galvanischen Elementen die sich als Differenz zweier aufein- Schwersiedendes zurückbleibt. _Die
Platinlegierungen), wie für Zahn- entgegen. Hauptursache der Polarisa- anderfolgender D. T., dividiert durch Zusammensetzung des bei der Tem-
ersatzarbeiten verwendet werden, ionist die Abscheidung von Wasser- die Lichtgeschwindigkeit c, ergeben, peratur fı übergehenden Dampfes er-
führt das Vorhandensein von D. zu stoff am positiven Pol, wodurch die folgt damit: hält man aus dem Schnittpunkt der
einer herabgesetzten Mundbestän« Spannung herabgesetzt und der inne- ü+DA Isotherme rı mit der Kondensations-
keit und damit häufig zu einem dunl re Widerstand .des Elementes erhöht no gße linie (gestrichelt).
len bis schwarzen Anlauf der Gold- wird. Der D. hat die Aufgabe,diesen
legierungen.. Wasserstoff durch Abgabe von Sau
Lit. Masing, G.: Lehrb. d. allg. Metall- stofl zu oxydieren. Das bekannteste T
kunde, 2. Aufl. Berlin 1955. [5] Beispiel eines D. ist der Braunstein
denier, Kurzzeichen den, eine aus im *Leclanch6-Element.[25]
Frankreich stammende, chedem aber

Q
Deposition, neuer Bezeichnungsvor-
auch international gebräuchliche Ti- schlag für den Übergang vom dampf-
tereinheit der Textilindustrie. Heute förmigen in den festen Zustand. S.
durch die dezimale Einheit *tex er- Sublimation. [9]
setzt. Depression des Eispunkts. Erwärmt
1den g 113]
15m. man ein Thermometer von 0°C auf
eine höhere Temperatur und kühlt es
Densitometer sind Geräte zur Mes- dann rasch wieder auf 0°C ab, so
sung der optischen Dichte, z. B. der geht das Glas des Thermometers 05B P% 100%B 08 700%,B 0%B
Dichte photographischer Schichten (s. nicht sofort auf sein ursprüngliches 100%A 0%A 100%,A 0%A RA
Schwärzung). Es handelt sich also im Volumen zurück; das Thermometer Abb. 1 Abb. 2
86
Destriau-Effekt Detektor
Dies wird zur Analyse von Stoflge- »Blase«, einem mit Dampf, Heizöl Die Stromaufnahmeist klein; bei 500 graphie und Telephonie in Frage
mischen durch D. benützt. Der oder dgl. erwärmten Gefäß, auf die V fließt durch einen ganzen Quadrat- kommt. Die Entdeckung geht auf
Dampf wird in einem absteigenden erforderliche, während der D. anstei- meter kaum 0,1 A. Die Intensität des Braun (1875) zurück. In der Anfangs-
Kühler kondensiert und in einem gende Temperatur gebracht. Bei mo- Leuchtens steigt mit wachsender zeit der Entwicklung bestand er aus
Meßgerät aufgefangen. Als D.-Kurve dernen Anlagen mit kontinuierlichem Spannungrasch an. Die Leuchtdichte einem etwa kirschkerngroßen, metal-
trägt man den übergegangenen Anteil Betrieb erhitzt man in einem Röh- liegt maximal zwischen etwa 10° sb lisch gefaßten Stückchen eines natür-
über der jeweiligen Siedetemperatur rensystem, dem Röhrenofen, unter und 10 sb. 1m? einer lumineszieren- lichen Halbleiterkristalls, auf den
auf (Abb. 4). Fängt manin mehreren besserer Wärmeausnützung. In den ‚den Fläche erzeugt also maximal etwa eine dünne Metalldrahtspitze unter
Abschnitten, »Fraktionenc, auf (I-IV), oft gewaltigen D.-Kolonnen mit zahl- die Helligkeit einer 50-W-Glühlampe. leichtem Druck federnd aufgesetzt
so ist in diesen anfänglich das Leicht- reichen Einbauten (Glockenböden, Untersuchungenderletzten Jahre er- war. Die meisten Modelle waren ver-
siedende, später das Schwersiedende Siebböden u. a.) wird der Vorgang gaben, daß die Lichtintensität mit der stellbar. Als Halbleiter kommen Py-
angereichert. Eine vollständige Tren- der *Rektifikation angewendet (s. a. Frequenz zunimmt, aber bei etwa 100 rit, Eisenkies, Rotzinkerz, Karborund,
nung ist durch eine solche fraktio- Siedeanalyse, Molekulardestillation, Hz einen Sättigungswert erreicht. Silicium in Frage, als Metall Bronze
nierte D. nicht möglich. Durch mehr- Dephlegmator). Wenn sich die Hoffnungen auf eine oder Wolfram. In der Frühzeit der
malige D. kann man schärfertrennen, In der Technik hat die D. eine außer- praktisch verwendbare Beleuchtung drahtlosen Telegraphie hat dieser D.
falls die Stoffe sich bei der Erwär- ordentlich weitverbreitete Anwendung bisher auch noch nicht erfüllt haben, eine bedeutende Rolle gespielt (bis
mung nicht verändern. — Bei Syste- zur Trennung von Stoffgemischen (z. so besteht doch für die Zukunft die etwa 1925). Dann wurde er weitge-
men mit imum oder Maximum iin B. Erdölen)gefunden. lichkeit einer Verbesserung der hend durch Röhrenschaltungen ver-
der Siedelinie kann nur einer der Lrr. d’Ans-Lax: Taschenb. f. Chem. u. Ergebnisse. Die Leuchtdichte des Betriebssicherheit
Partner »rein« (im Grenzfall) gewon- Physiker.
1949.
_Berlin-Göttingen-Heidelberg
Kirschbaum, E.: Destillier- Elektrolumineszenzleuchtens wird je- ü rig ließ. - Um 1940
nen werden, der andere nur in der doch wohlstets verhältnismäßig klein zeigte sich, daß D. wichtiges
dem Minimum bzw. Maximum ent- Rektifiziertechnik. Berlin-Göttingen-)
delberg 1960. - Ullmanns Encyklopädie bleiben. Hilfsmittel für den Empfang von
sprechenden Zusammensetzung. d. techn. Chemie, 1. Bd. München-Berlin Lit. Braunbek, W.: Kosmos. August ’Zentimeterwellen sind. Die technische
1951, S. 409-428 u. 6. Bd., 1955, S. 611 1956. [2] und theoretische Durcharbeitung er-
bis 625. - Rosengart, M. Die Techn.
d. Dest. u. Rektif. im Labor., 1954. - DESY, Abkürzung für Deutsches hielt dadurch neuen Auftrieb und
Elektronen-Synchrotron, den größten führte zu neuen Detektormodellen,
SDestitatinI

Bittel, 'eindestillation im Laborato-


rium. Ullmanns Encyklopädie d. techn. deutschen Elektronenbeschleuniger in bei denenSilicium- oder Germanium-
Chemie, Bd. 2/1, München-Berlin 1961. - Hamburg,der Elektronen von 6 GeV kristalle verwendet werden, auf die
Röck, H.: Destillation im Laboratorium. Energie liefert. [1] ein Wolframdraht aufgesetztist. Die-
Extraktive und azeotrope Destillation. detailliertes Gleichgewicht, s. Bewe- se D. sind meistens in zylindrische
Fraktion, Fortschritte der phys. Chemie, Bd.5. gungsumkehr. Gehäuse eingebaut, deren Länge etwa
rat Darmstadt 1960. - Bolles, W.L., und Detektor, neuerdings auch als Richt- 15mm und deren Durchmesser etwa
4le % 1a Tomperatır J.R. Fair: Distillation. Ind. Engng.
‚Chem.58, 11, $. 90-96 (1966).[9] leiter bezeichnet, ist ein *Gleichrich- 5'mm beträgt. Sie sind fest eingestellt
ter, der für die Gleichrichtung von und verhältnismäßig betriebssicher.
Siede- Sede-
begımn ende Destriau-Effekt. Bei der gewöhn- Wechselspannungen unter 1 V bei Eine Weiterentwicklung des D. ist der
lichen Lumineszenz wird ein Leucht- Stromstärken von höchstens einigen *Transistor (ursprünglich zwei Me-
Abb. 4 stoff durch Anregung mit sichtbarem mA geeignet ist und daher für die tallspitzen auf Kristall). Der D. ist
Um Veränderungen chemischer Art und ultraviolettem Licht zum Leuch- Verwendung in der drahtlosen Tele- der Zweipol-*Elektronenröhre (Di-
zu vermeiden, muß man oft zu tiefe- ten gebracht (Photolumineszenz).
ren D.-Temperaturen übergehen, d.
h. zu einer Siedelinie (Isobare) bei
Neuere Untersuchungen ergaben, daß
die Anregung auch direkt durch Ein-
Ira T
vermindertem Druck _(Vakuum-D.). wirkung elektrischer Kräfte möglich
Denselben Zweck verfolgt die Was
serdampj-D., bei der man z. B. ein
ist (Elektrolumineszenz). Nachdem
Lossev im Jahre 1827 gefunden hatte,
6
Öl zugleich mit Wasser destilliert. Die daß ein Karborund-Kristall beim
leichtsiedenden Ölanteile verdampfen Stromdurchgang schwach leuchtet, 2
dabei in die Wasserdampfblasen hin- entdeckte Destriau 1936, daß etwa
ein, wo ein sehr geringer Teildruck mit Cu aktivierte Zinksulfid-Phos-
von Öldämpfen herrscht. Sie gehen phore in einem starken elektrischen 5
daher mit dem Wasserdampf bei viel
tieferer Temperatur über als bei nor-
Wechselfeld leuchten. Diese Erschei-
nung heißt D.-E.; sie ist heute weit-
2
maler D. gehend erforscht. Die leuchtende
Beider azeotropen und extraktiven D.
wird zur Trennung eines binären Ge-
Substanz besteht aus einer etwa
Yomm dicken Schicht eines Isola- 0
misches eine dritte Flüssigkeit benützt, tors, in die zwischen zwei Elektroden,
die mit einer oder beiden Komponen- von denen die eine durchsichtig ist,
ten nichtideale Mischungen bildet. mikroskopisch kleine Teile des Phos- 2
Bei der Blasen-D., die nur noch für phors eingebettet sind. Die bei den
Spannung u
12 -08 04 o +04 +08 "12V
kleine Einheiten zur Anwendung Versuchen verwendeten Spannungen
kommt, wird das Gemisch in der liegen zwischen etwa 50 und 500 V. Strom-Spannungs-Charakteristik eines Detektors
8 »
Detektor Diagonal-Astigmatisı
ode), der Transistor der Triode ver- gelsächsischen Bereich auch Röhren- Reaktion) vergleichbar ist, hängt D Lır. Riezler, W.: Kernphysik, 6. Aufl
gleichbar. - Wie beim Transistor im gleichrichter oder Anzeigegeräte von auch vom Durchmesser ab (Durch- München199. [1]
Laufe der Entwicklung der Flächen- Meßbrücken als D. bezeichnet wer- messereffekt). Deuton, s. Deuteron.
iransistor (Kristall mit p-n-Übergän- den. Die bei der D. ausgeübte Sprengkraft Dewar-Gefäß (Vakuummantel-Ge-
gen, keine Metallspitze) das Überge- Lit. Justi: Leitfähigkeit und Leitungs- (Impuls) wird technisch mit dem bal- fäß, Weinholdsches Gefäß, Isolieı
wicht gewann,ist beim D. eine ent- mechanismus fester Stoffe. Göttingen listischen Pendel, die Arbeitsleistung oder Thermosflasche), doppelwandi-
sprechende Weiterentwicklung zur 1948. - Meinke-Gundlach: Taschenb. d. nter wirklichkeitsnahen Bedingung- ges Gefäß (Flasche oder Becher) aus
Flächendiode eingetreten. Diese ist Hochfrequenztechı Berlin 1956. - 'n durch die plastische Aufbauchung Glas oder Metall. Der Druck im Va-
vielfach zur Umsetzung größerer Justi: Halbleiterdioden. Ztschr. Instru- ines Bleiklotzes mit Innenbohrung kuummantel ist so niedrig, daß die
Energien geeignet und findet auch mentenkunde 1963, Heft 5. [26]
1/v-Detektor, Neutronendetektor, für emessen (TrautzischerBleiblock). Die Wärmeleitfähigkeit sehr gering wird.
praktisch eine entsprechende Anwen- den der *Wirkungsquerschnitt "der (physikalisch nicht genau definierte) Meist ist der Vakuummantel innen
dung. Da hierfür der Sinn des Wor- Nachweisreaktion umgekehrt propor- Brisanz wird aus der Stauchungeines zwecks Verminderung des Wärmeaus-
tes D. nicht mehr charakteristisch ist, tonal zur Neutronengeschwindigkeit. Kupfer-Zylinders (Kastscher Stauch- gleichs durch Strahlung verspiegelt.
werden diese Bauformen durchweg ist. [7] apparat) oder aus der Zerkleinerung D.-G.dienen z. B. zur Aufbewahrung
anders bezeichnet, z. B. als Halblei- Determinismus ist gleichbedeutend spröder Stoffe (Standtest) beurteilt. flüssiger Luft,
ter-Schaltdioden, Halbleiter-Hoch- mit dem Postulat eines lückenlosen S. a. Explosion. Lır. Bragg, W.: Nature 145, S. 408, 1940.
leistungsdioden 0. Kausalzusammenhangs des Naturge- Lir. Jost, Explosions- und Verbren- — Rayleigh: Nature 145, S. 625, 1940. [10]
Eine typische Strom-Spannungs-Cha- schehens. Im Rahmender Physik liegt nungsvorgänge in Gasen. Berlin 1939. — Dez, Kurzzeichen Dez, eine Einheit
rakteristik eines D.ist in der Abb. eine Diskussion über den D. durch Taylor, 3.:_Detonation” in condensed für den ebenen Winkel. S. Winkel-
gezeichnet. Der Stromverlauf läßt explosives. Oxford 1952. Cook, M.A.: einheiten. [13]
die Kritik des Kausalbegriffs seitens The, Science of High Explosives. New Dezi, Kurzzeichen d, Vorsatz für E
sich analytisch in der Form / = a U + der Quantenmechanik vor. Diese ist York 1958. [42] heiten, bedeutet den Faktor10'. [13]
5b U: darstellen, wobei a und b Kon- durch den sog. *Dualismus erzwun- Deuterium,s. Wasserstoff, schwerer. batie. Bei der *Strahlungsabsorp-
stanten sind. Aus a läßt sich ein Maß gen und somit empirisch begründet. Deuteron (auch Deuton), der Kern tion ist in einem isotropen absorbie-
für den Widerstand des D., aus b ein Es ist daher nicht anzunehmen, daß des Atoms des schweren Wasserstofls renden Medium die Intensität längs
Maßfür die Wirksamkeit als Gleich- irgendwelche physikalischen Theorien oder Deuteriums. Er ist nächst dem der Strahlrichtung 7 Inc“. Führt
richter herleiten. Die angegebene der Zukunft sich darüber hinwegsei- wewöhnlichen Wasserstoffkern, dem man den Durchlässigkeitsgrad der
Formel gibt den physikalischen Sach- zen und zu einem naiven D., d. h} Proton, dereinfachste Atomkern und Dicke = e* ein, so ist 8. dit.
verhalt nur bei kleinen Spannungen einer »anschaulichen«, raumzeitlichen besteht aus einem Proton und einem Unter der dekadischen Extinktion
(höchstens 0,2 V) zutreffend wieder. Beschreibung physikalischer Vorgänge Neutron. Die *Bindungsenergie ist versteht man die Größe E = 1g 1/# =
Die physikalische Deutung des zurückfinden können. Ansätze zu abnorm klein, nämlich nur 2,2 MeV. — 418.95 d- En. Die D.ist nunfest-
Gleichrichtervorgangs im D. ist über- einer Theorie der Elementarteilchen Das D.zerfällt daher bei einem hef- gelegt als
aus verwickelt und hat große Schwie- scheinen noch weiter von der klassi- tigen Aufprall auf einen anderen = 18 (VE) 1 IgE
rigkeiten gemacht. Neuere Untersu- schen determinierten Auffassung Atomkern leicht in seine beiden Be-
chungen haben gezeigt, daß sich im wegzuführen, als es die Quantenme- dieile. Damit hängt die große IgEo Igd= &- Igd,
Kristallgitter der Halbleiter Bezirke chanik bereits tut.[7] ;amkeit von Deuteronenstrahlen, wenn @die D. der Dickeneinheit be-
bilden können, in denen ein Über- Detonation. Schnellstmögliche Um- h. der auf hohe Energie beschleu- deutet. Der Vorteil dieses Begriffes
schuß an freien Elektronen besteht setzung eines *Explosivstoffes, wobei nigten D., für *Kernumwandlungen liegt in dem Umstand, daßdie D.
(negative n-Bezirke), und andere Be- die Reaktion durch eine Stoßwelle zusammen. Das beim Zerfall des D. beliebige Dicken sich aus der für die
reiche, denen solche Atome vor- ausgelöst und diese wiederum von entstehende Neutron dringt nämlich Dickeneinheit geltenden D,durch ein-
herrschen, die ein Elektron verloren der Reaktion aufrecht erhalten wird. icichtin den getroffenen Kern ein. In fache Addition des dekadischen Log-
haben (positive p-Bezirke). Die Bil- Die Kopplung von Stoß und Reak- vielen Fällen dringt jedoch auch das ithmus der Dicke ergibt. Während
dung solcher Bezirke wird besonders tion führt zur Einstellung einer s Proton in den Kern ein, und das der Darstellung der spektralen Ab-
durch Fremdatome gefördert, die in nären Geschwin Neutron fliegt weiter. Solche (d, n)- ingigkeit der Durchlässigkeit oder
das Kristallgitter des Siliziums bzw. den Welle (Deionationsgeschwin Prozesse sind eine der wichtigs der Absorption die Kurve mit wech-
des Germaniums eingebaut sind (Stör- keit). Diese ist gleich der Summe von Quellen für Neutronen. Bei schr ho- sender Dicke auch eine andere Form
stellen). An der Grenze von p- und Schallgeschwindigkeit der Reaktions- her Energie der Deuteronenstrahlen bekommt, bleibt sie in der Darstel-
n-Bezirken bildet sich eine Raum- produkte und deren Strömungsge- entstehen energiereiche »abgestreifte lung der D.stets erhalten und ver-
ladungsschwelle und mithin ein Po- schwindigkeit (Chapman-Jouguei-Be- Neutronen«. schiebt sich nur parallel in der Rich-
tentialgefälle aus, das in der einen dingung). Bei Gasen ist sie vom Die Masse des D. ist 2,01355 Kern- tung der aufgetragenen Diabatiewer-
Stromrichtung eine Sperrwirkung her- Druck unabhängig (D=3000 m/s, masseneinheiten odeı 10° g, te. Die D. zeigt als logarithmische
vorruft; in der umgekehrten Richtung Detonationsdruck p == 30po). Bei fe- vein Spin ist 1, sein magnetisches Größe in den Gebieten geringer Ab-
kann der Strom ungehindert durch- sten (meist gegossenen oder gepreß- Moment 0,8574 Kernmagnetonen. sorption und geringer Durch]
treten. Bei Spitzen-D. bildet sich in ten) Sprengstoffen nimmt D (etwa Außerdem besitzt das D. ein clek- kleine Unterschiede sehr viel deut-
der unmittelbaren Umgebung der near) mit der Ladungsdichte zu (D trisches *Quadrupolmoment von licher an als die einfache Absorp-
aufgesetzien Drahtspitze ein p-Be- 5000, bis 9000 m/s, p bis 3.101. 2.77 : 10°” cm? malElementarladung. tionskurve, so daß man geradein die-
während der größere Teil des N/m®, daher enge Beziehungen zur Im D. sind Proton und Neutron im sen Gebieien ein besseres Bild von
Kristalls n-leitendi dynamischen Hochdruckphysik). Triplettzustand (mit_gleichgerichteten den Eigenschaften eines Filters e
Das Wort D. warbislang im deut- Wenn der Ladungsdurchmesser mit Spins) gebunden. Der Singulettzu- 118]
schen Sprachgebrauch auf den Kri- der Reaktionszonenlänge (Abstand d (mit entgegengesetzien Spins) dindoch, s. Isomorphismus. .
stall-D. beschränkt, während im an- Stoßfront - Fläche abgeschlossener führt nicht zur Bindung. Diagonal-Astigmatismus, astigmati-
EU} 91
Diagonalelement Diamagnetismus
scher Fehler höherer Ordnung. Er Resonanz, svw. Zy- kann man, wie später ausgeführt rung. Der resultierende Kreisstrom
bewirkt beispielsweise, daß die Lage klotronresonanz.[37] wird, seine *Suszeptibilität bestim- im Atom ist demnach entgegenge-
der Schärfeebene von der Blenden- Diamagnetismus. Stoffe, deren rela- men. Diese Kraft wird dadurch ge- setzt gerichtet zum Strom durch die
größe und Lage abhängig wird. [18] tive Permeabilität ur kleiner als 1 ist, nau gemessen, daß man ein Probe- Windungender Spule des Feldmagne-
Diagonalelementist eine Zahl aus der deren *Suszeptibilität x = fr — 1 stück an einer empfindlichen *Dreh- ten. Er ist in Abb.2 durch einen
Hauptdiagonaleeiner Matrix. [7] (MKSA-System) bzw. x = (ur 1/4 waagebefestigt und die Torsionskraft rechteckigen Kreisstrom symbolisiert.
Diagonalmatrix ist eine *Matrix, die (Gaußsches System) also negativ ist, des Aufhängefadens feststellt, die ihr Da der Abstand der Polschuhe oben
nur in der Diagonale von 0 verschie- heißen diamagnetisch. Da die Per- das Gleichgewicht hält. Befindet sich größerist als unten, ist dort die Feld-
dene Elemente hat: aw = 0, wenn meabilität Ar angibt, wievielmal die der Körper nicht im Vakuum, so be- stärke kleiner. Die Kräfte auf den
nicht i= k ist. Eine dreireihige D. magnetische “Induktion (oder die ma- simmt man auf diese Weise nicht vorderen und hinteren Teil des Stro-
sieht demnach so aus: gnetische *Kraftflußdichte) in dem seine Suszeptibilität selbst, sondern mes heben sich auf, da sie gleich groß,
a0 0 betreffenden Stoff größer ist als im ihre Differenz gegen die Suszeptibili- aber entgegengesetzt gerichtet sind.
(& an 0 )- tät der Umgebung. Bei Flüssigkeiten Die Kraft auf den oberen Teil wirkt
00 am verwendet man die Quinckesche Steig- nach unten, die auf den unteren nach
höhenmethode. Man bringt einen ‚oben. Derletztere aberist größer, da
Die au sind beliebige Zahlen. [7] Schenkel eines U-förmigen Rohres, sich dieser im Gebiet größerer Feld-
Diagonalmethode, s. Maxwellsche das die diamagnetische Flüssigkeit stärke befindet. Der gesamte Kreis-
Diagonalmethode. enthält, zwischen die Pole eines star- strom erfährt also eine Kraft in Rich-
Dialyse, Verfahren zur Trennung ge- Abb. 1 ken Elektromagneten, während sich tung abnehmender Feldstärke.
löster Stoffe verschiedener Molckül leeren Raum, so bedeutet dies, daß der andere Schenkel im feldfreien
größe (Graham 1862), vor allem zur Raum. befindet. Ist die Flüssigke

1%
Trennung von Kolloiden mit einem die magnetischen *Kraftlinien aus oberfläche in der Mitte zwischen den
Teilchendurchmesser zwischen 1 und einem diamagnetischen Stoff heraus- Polschuhen, so wird sie in Richtung
100 nm von darin befindlichen mole. gedrückt werden (Abb. 1). Das ge- abnehmender Feldstärke getrieben,
kulardispersen Stoffen mit noch kl genteilige Verhalten zeigen parama- also herabgedrückt. Aus dem Höhen-
nerem Teilchendurchmesser. Der Di- gnetische Körper. Bei diesen wird der unterschied in den beiden Schenkeln F
alysator besteht im wesentlichen aus magnetische Kraftfluß im Stoff ver- kann auf die abstoßende Kraft und
einer hydrophilen semipermeablen stärkt. Die magnetischen Kraftlinien damit auf die Suszeptibilität geschlos- Der obere Teil des Kreisstroms der
Membran, die nur niedrigmolekulare werden also in ihn hineingezogen. sen werden. LängeI erfährt im CGS-System die
Stoff durchdiffundieren läßt, während Da die relative Permeabilität zur dia- Zur Erklärung dieser Erscheinungen Kraft
kolloid-disperse Substanzen zurück- magnetischer Stoffe jedoch nur sehr sei zunächst auf die Grundzüge der 5-118
gehalten werden. wenig von 1 abweicht, läßt sie sich Theorie des D. eingegangen, die auf nach unten, wenn
Die D. kann auch zur Bestimmung praktisch nicht durch Induktionsmes- W. Weber zurückgeht. Die’ *Atome c die Lichtgeschwindigkeit / die Stromstärke,
von Molekulargewichten verwendet sung bestimmen. Man benützt des- oder Moleküle diamagnetischer Stof- Größe der magnetischen und B die
werden. halb zweckmäßig die Kraftwirkung, fe haben nach ihr ursprünglich kein ist, der untere die Kraft Induktion
An Stelle der früher üblichen tier; ein kleiner Probekörperin einem magnetisches *Moment. Zwar bildet
schen Membranen sind heute meist 'homogenen *Magnetfeld_ erfährt. jedes um das Atom kreisende *Elek- _ 38
Diaphragmen aus Kunststoffen, Cel- Während ein paramagnetischer Ki iron einen Ampereschen *Moleku- 3.-11(8+ 9]
Iulose, Porzellan, Glas oder Ton ge- perin das Gebiet größerer Feldstärke larstrom, der ein bestimmtes magne- nach oben, wobei 3B/®x der positiv
treten. Besonders geeignetsind Cello- hineingezogen wird, wird ein diama- tisches Moment besitzt, doch heben
phan und Cuprophan. Dieses kann gnetischer nach den Stellen geringerer
Feldstärke herausgetrieben. Hängt sich bei diamagnetischen Stoffen die zu nehmende Gradient der Induk-
man in Form von nahtlosen Schläu- magnetischen Momente der einzelnen tion ist. Der Kreisstrom wird also mit
chen in einfacher Weise verwenden, man beispielsweise zwischen die bei-
den Pole eines *Elektromagneten mit Kreisströme gerade auf. Wird nun ein der Kraft 33
auch für technische Apparaturen kegelförmig zugespitzien Polschuhen diamagnetisches Atom in ein Magnet- = Eu dom Ilax.
(Schlauchdialyse). Anwendung zur ein Stäbchen einer diamagnetischen feld gebracht oder in dem Gebiet, in
Reinigung kolloidaler Lösungen, z. Substanz, so stellt es sich senkrecht dem es befindet, ein Magnetfeld nach oben gezogen. Da I Ax die um-
B. von Elektrolyten, Metallhydroxy- zur kürzesten Verbindung der *Pol- erregt, so ändert sich in ihm die ma- flossene Fläche A und I A das ma-
den und -sulfiden, Eiweißlösung, für schuhe (äquatorial), während sich ein ynetische Feldstärke. Durch den gnetische Moment mx des Kreisstroms
analytische Zwecke usw. S. a. Elck- paramagnetisches Stäbchen in diese Grundvorgang der Induktion wird so erhält man als Kraft
trodialyse und Diasolyse. eine solche Zusatzbewegung der Elek-
Lrr. Ullmanns Encyklopädie d. techn. Richtung (axial) in das Gebiet größ-
25
Chemie, Bd.1, 609-613. München-Berlin ter Feldstärke stellen würde. Sind die tronen induziert, daß das durch den
Zusatzstrom bewirkte magnetische
Bm:
1951. - Manecke, G.: Dialyse (einschl. Polschuhe hochgewölbt, so kann man Held gemäß dem *Lenzschen Gesetz Dabeiist 5 die magnetische Feldstär-
Elektrodialyse). Ullmanns Encyklopädie ein Magnetfeld erzeugen, dessenSi zum äußeren Feld entgegengesetzt ke und fo die magnetische Feldkon-
der techn. Chemie, Bd. 2/1, S. 180-184. ke in der Mitte ein Minimum hat. erichtet ist. Das Magnetfeld im di stante. Bestimmt man das Gefälle
München-Berlin 1961. Schultze, H. E. Dann werden kleine diamagnetische
Dialyse, ebenda Bd.1, S. 609-ı613 (1951, Körper zur Mitte gezogen und ver- magnetischen Körper wird also ge- 35/2x mit einer Probespule von be-
lin, N. S., und B. H. Vromer schwächt. Auf Grund dieser Vorstel- kanntem magnetischem Moment, so
Make Dialysis Part of Your Unit Ope- mögen dort zu schweben. Aus_der lung findet auch die Kraftrichtung auf kann man durch Messung der Kraft,
rations. Chem. Engng. 66, 9, S. 117-122 Kraft, die ein diamagnetischer Stoff einen diamagnetischen Körper im in- die eine Substanz im inhomogenen
(1959). 19] im inhomogenen Magnetfeld erfährt, homogenen Magnetfeld ihre Erklä- Feld erfährt, deren magnetisches Mo-
2 93
Diamagnetismus Dinskop
ment m bestimmen. Daraus ergibt Suszeptibilitätswerte 2 Er
sich die *Magnetisierung M als das 1_e@
magnetische Moment je Volumenein- Stof ’ so meHhnDm.
=
heit.
Sie ist zu der im umgebenden Va- Durch Division dieses Ausdrucks mit
kuum herrschenden magnetischen Antimon der Feldstärke H erhält man als Vo-
Flußdichte 8 proportional; der Pro- \umensuszeptibilität
portionalitätsfaktor ist die magneti- Quecksilber
Schwefel
sche Suszepuibilität Wismut -
M Athylalkohol
Benzol
ug1 ande
& I

2-7 Brom =ı
Wasser Sie ist im Einklang mit den Beobach-
Sie ist also im MKSA-System die Stickstoff tungen temperaturunabhängig. Die
Magnetisierung eines m’ bei einer Wasserstoff — 0,0023 2,5 — 5,0 Formel wurde zur Berechnung von
magnetischen Flußdichte ® von 1 kelgeschwindigkeit @ verseizt_ wird, mittleren Elektronenbahnradien ver- welches dem äußeren Magnetfeld
Wbim®. Bezeichnet man das magne- die im Gaußschen System gegeben ist wendet, die größenordnungsmäßig entgegengerichtet ist. Hieraus ist aber
tische Moment und die magnetische durch mit den aus gaskinetischen Messun- nicht zu schließen, das Plasma sei bei
Induktion im Gaußschen System mit gen bestimmten Werten übereinstim- Anwesenheit starker Magnetfelder als
M' bzw. B', so gilt (s. Dipol, magne- o=- oe H. men. Eine Berechnung des mittleren Ganzes diamagnetisch. Im thermo-
tischen) Zme Radienquadrates r?= Zr? ist auf dynamischen Gleichgewicht, mit wel-
Dabeiist e die Elektronenladung, m Grund der *Quantenmechanik mög- chem man es im allgemeinen zu tun
die Masse des Elektrons, c die Licht- lich und für einige Atome von Slater hat, kompensiert nämlich der durch
geschwindigkeit. Diese Bewegung, und Hartree durchgeführt worden, die Teilchenreflexionen an den Ge-
also wird die Suszeptibilität « im heißt Larmor-Präzession. Durch sie wobei sich gute Übereinstimmung der fäßwänden erzeugte Strom gerade
GaußschenSystem x’ = x/4. kommt der resultierende Kreisstrom. gemessenen Werte von x mit den er- die Rotationsströme der Teilchen im
x ist also die Magnetisierung eines zustande. Ein Elektron ist nämlich in- rechneten ergibt. Auch die Suszepti- Plasmainnern. Hingegen kann ein
cm? bei der Feldstärke 1 Oersted. x folge der Larmor-Präzession einem bilität von Molekülen, z.B. von Hs, Plasma einen merklichen Diamagne
ist wie x von der Temperatur unab- Kreisstrom der Stärke e w/2 x gleich- wurde quantenmechanisch errechnet. tismus zeigen, wenn es sich nichtim
hängig, solange sich die Dichte des wertig. Ihm entspricht cin magneti- Bei Molekülen sind die Verhältnisse thermodynamischen Gleichgewicht
Körpers nicht merklich ändert. In der sches Moment. jedoch wesentlich komplizierter. Es befindet.
folgenden Tabelle ist die Suszeptibi- 1.00 en. con sei noch bemerkt, daß der D. eine tion of Electro-
lität einiger diamagnetischer Substan- universelle Eigenschaft der Materie tic Waves in Plasma. New York
"Ten 2e ist. Erist auch dann vorhanden, wenn
zen angegeben. Der Unterschied zwi- ehr ein Atom oder Molekül ein perma- Diamanttyp, s. Kristallstruktur.
schen den Werten für verschiedene dme' nentes magnetisches Moment hat, Diaphanometer, Geräte zur, zahlen-
Stoffe ist z. T. auf deren unterschied- wird aberin diesem Fall vom *Para- mäßigen Bestimmung der Lichtdurch-
liche Dichte zurückzuführen. Es ist wenn das Elektron den Abstand r lüssigkeit schwach absorbierender Me-
deshalb noch die Massensuszepubili- von der Drehachse hat. Die Richtung magnetismus überdeckt.
Lit. Flügge, $.: Handbuch der Physik, dien wie Luft oder Wasser. Es dient
tät x‘, die Magnetisierung eines iieses Moments ist entgegengesetzt‘ Bd. XVII. Berlin 1956. [2]
Gramms bei 1 Oersted, angegeben. zur Feldrichtung, was durch das Mi Diamagnetismus eines Plasmas. Die insbesondere zur Messung der Sicht-
Man erhält sie, indem man x’ durch nuszeichen von @ zum Ausdruck magnetische Suszeptibilität eines Plas-
weite in der Meteorologie. [18]
die Dichte p des Stoffes diyidiert: x" kommt. Da die Elektronenbahnen im mas ist im thermodynamischen
Diaphragma. 1. In der Optik früher
= x’/g. Multipliziert man x’ noch mit allgemeinen keine Kreise sind, son- die Bezeichnung für Blende (s. Strah-
dem Atom- oder Molekulargewicht, dern andere geschlossene Kurven, so
Gleichgewicht bei Berücksichtigung
des magnetischen Spinmoments der
lenbegrenzung). 2. In der Elektrizi-
so erhält man die Magnctisierung ist 7° durch den Mittelwert 7° über die Elektronen gegeben durch tätslehre Bezeichnungfür eine poröse
eines Grammatoms oder Mols bei | Bahn zu ersetzen. Die Wirkungen der Scheidewand, meistens eine poröse
Oersted, die Atomsuszepti je a-1_2[(eh \: m Tonzelle, die zwei Elektrolyte trennt.
einzelnen Elektronen addieren sich zu 3. Bei Vakuumpumpen (hier auch
‚oder die Molekularsuszept einem gesamten diamagnetischen Mo- 27 nF ) RT’
Diffusor genannt) jener Teil der Va-
Sie ist ein relatives Maß für die Ma- mentvon z Elektronen: Wegen e Alme c = 9,3. 10°ist x sehr kuumpumpe, bei dem und durch den
ierbarkeit eines Atoms oder klein, d. h. das Plasma sehr schwach der Dampfstrahl des Treibmittels zur
a paramagnetisch (u = 1).
2% Bei Anwesenheit starker äußerer Ma- Entfaltung kommt, um das Gas des
erfährt noch folgende atomistische mg gnetfelder $, für welche der Elektro- Rezipienten durch Diffusion oder
Verfeinerungen: Die Wirkung des nengyrationsradius klein gegenüber Durchmischung zu können.
Lır. zu 3.: Gaede, W.: Z. techn. Physik
Magnetfeldes auf Atome besteht, wie Mittelt man weiter die Lagen des der freien Weglänge ist, erzeugt ein 4, 337 (1923). [10]
die Rechnung lehrt, genauer darin, Atomes über alle möglichen Orien- Elektron durch seine Rotation ein
daß das ganze Atom ohne Änderung tierungen, die bei diamagnetischen magnetisches Moment Diapositiv, Positivkopie einer photo-
der Bewegung des Elektronensystems Stoffen alle gleich häufig sind, so er- „1 5
graphischen Aufnahme; zur Projek-
um die Achse durch den Kern p: hält man als magnetisches Moment m--gmv ig: tion im Durchlicht geeignet. [17]
lel zu $ in eine Rotation mit der von N Atomenje cm" Diaskop, svw. *Bildwerfer. [18]
9 95
solyse Dichtegesetz
Diasolyse. Im Gegensatz zur *Dialyse radius, g Erdbeschleunigung). Da die Dichtegesetz. Für das Erdinnere ist
ae
gehen. Die Größe der Feldstärke ist
wird bei der D. eine hydrophobe Erde annähernd eine Kugelist, fin- bildes durch die Feldliniendichte be- eine Reihe von D. angenommen wo
Membran aus Gummi, Kautschuk, det man (4/3R 7 0m y g und dar- den, die alle den Zweck haben,die
Acetylcellulose oder Kunstharz ver- aus Qu. Als wahrscheinlichster Wert dann an jeder Stelle eines Feldlinien- Art und Weise der Dichtezunahme
wendet, in der sich organophile Stof- gilt. heute Qm 5,52; doch geben ver- P) Als elektrische Ladungs-D. n be- gegen den Erdmittelpunkt hin wie-
fe bevorzugtlösen, so daß sie durch schiedene Beobachter seit Newton zeichnet man bei räumlich gleichför- derzugeben. Da das Gesetz der Dich-
die Membran hindurchtreten können. mehroder weniger verschiedene Wer- mig verteilten elektrischen *Ladun- tezunahme gewisse Bedingungen er-
Teilchen, die in Wasser ion- oder te an. Die »Union Internationale de gen die in der Volumeneinheit ent- füllen muß, sind die Möglichkeiten
molekulardispers gelöst sind, werden Geodesie et Geophysique« hat 1924 haltene Ladung. Bei ungleichförmig stark eingeschränkt, Es muß z. der
dagegen zurückgehalten. [9] den Wert von 5,52 für den wahr- verteilten Ladungenist sie nicht kon- richtige Wert für die mittlere *Dichte
diatherman, svw. wärmedurchlässig, scheinlichstenerklärt. stant; will man sie in einem Punkt sowie jener für die Oberflächendichte
Gegensatz zu *atherman (s.a. Kri- D.derKristalle. Die Masse von einem bestimmen, so umgibt man diesen mit herauskommen; die Abplattung muß
stalleigenschaften). [8] em? eines Kristalls ist nicht ohne einem Volumenelement Av und be- richtig, wiedergegeben werden, und
Diathermie, s. Elektrotherapie. weiteres identisch mit der D. nicht- stimmt die in ihm enthaltene Ladung die Trägheitsmomente müssen die für
Diazotypie, photographisches Verfah- kristalliner Stoffe. Viele Stoffe kön- 4Q. Als Ladungs-D. bezeichnet man die Erde tatsächlich vorhandenen
ren, das als lichtempfindliche Sub- nen in zwei oder noch mehr *Kri- dann den Grenzwert, den dieser Quo- Werte annehmen. Bekannt sind die
stanz eine Diazoverbindung enthält, stallformen auftreten; ihre Gitter und lient für Av— 0 annimmt: folgenden D.;
die bei Belichtung unter Stickstoffent- die Packungsdichten ihrer Massen- 4g Legendre: @-G-sin (molc, wo
wicklung zerfällt. Meist wird die un-
zersetzte Diazoverbindung durch Kup-
punkte ändern sich vielfach mit den
Bewegen Bedingungen (s. Polymor- Va: © =rIR ein echter Bruch, m = 145°
und G = 4,48 ist (R Erdradius,r j
pelung mit einem Phenol zu einem ismus). So hat der Kohlenstoff als Bei flächenhaft verteilten Ladungen weilige Entfernung vom Erdmittel-
Farbstoff zur Bilderzeugung verwen- kubischer Diamant in Dichtestpak- definiert man als Flächen-D. @ der punkt.)
det (*Ozalid kung die D. 3,52, aber als hexago- Ladungdie auf eine Fläche kommen- Roche: g= ge (1 = ke), k= 0,764;
Neuerdings dient auch der Stickstoff naler Graphit mit Ringgitterstruktur. de Ladungsmenge, bei ungleichför- @e (Dichte im Erdmittelpunkt)
als Bildsubstanz (Kalfax). Der Stick- nur 2,2. Die D. wird gern zur Mine- mig verteilten Flächenladungen den 10,10 kg/dm?.
stoff entsteht beim Belichten zunächst ralbestimmung herangezogen, da sie, Grenzwert des Quotienten aus La- Lipschitz: @ g« (1 - kc*), k= 0,736,
molekular verteilt. Beim Erwärmen genau genug bestimmt, selten mit der dung AQ und dem zugehörigen Flä- 2 = 2,39; ge 9,453 ka/dm?.
entstehen Stickstoffbläschen, die das eines ähnlichen Minerals zusammen- chenelement AA: Helmert: g=@[l die + dee],
Licht stark streuen. Die Dichte ist fällt. Praktisch ist jedoch erschwe- im 49 dı=1,04, de 0275 ge 11,3
stark von der Beleuchtungs- und Be- rend, daß natürliche Mineralien oft kg/dm?.
trachtungsapertur abhängig. Bei der Inhomogenitäten (mikroskopisch klei Ökinghaus: 0 go &*"", = 1,707 bis
Projektion erscheinen die belichteten ne Gasbläschen und sonstige Ein- Da die Flächen-D. der Ladung an 1,4; ge = 13,78 bis 10,3en,
jeder Stelle die von dem. Leiter aus- Welche Zahlenwerte sich für die
Stellen dunkel, in der Aufsicht vor schlüsse) aufweisen oder mehr oder, gehende elektrische *Erregung oder Dichte im einzelnen ergeben, hängt
dunklem Hintergrund hell. Man er- weniger mit anderen ähnlichen Stof-,
hält so von einem Negativ ein Pos fen isomorphvermischt sind. ‘Verschiebung D angibt, ist die ge- von den Hypothesen ab, die man für
oder wieder ein Negativ. [21] So, wie die D. dazu benutzt wird, samte Ladung Q im absoluten elek- den Aufbau des Erdinnern annimmt.
Irostatischen Maßsystem gleich dem Williamson und Adams nahmen 1923
Dichroismus, s. Pleochroismus. Mineralien zu bestimmen,so kann sie
Dicht- und Dichtestpackungen,s. Kri- umgekehrt dazu dienen, Mineralien Oberflächenintegral an, die Dichtezunahme gegen den
stallstruktur. oder Kristalle auf Homogenität, auf Q -[ -dA. Erdmittelpunkt hin erfolge ausschließ-
Dichte. a) D. der Materie, auch spe- isomorphe Beimischungen oder che- lich durch adiabatische Kompression
zifische Masse genannt, ist der Quo- mische Reinheit zu prüfen, sofern fi c) D., optische, s. Opazität. [2, 5, 6, des ansonsten homogenen Materials
tient aus Masse und Volumen eines die betreffenden Reinmineralien erst 8, 20] (Gewicht der darüber lagernden Mas-
Körpers, Es besteht die Bezichung die D. bekannt ist. Ferner muß die, Dichtefunktion heißt die Funktion sen) und fanden folgendes Gesetz:
@ miV. Meist ist bei der D. auch genaue D. bei der Berechnung der, D(r), die die Anzahl der Fixsterne je
der Zustand des Stoffes, seine Tem- Dimension des Raumgitters bekannt Volumeneinheit im Abstand r von der e Moe dr
peratur, sein Druck, seine Feuchtig- sein. Sonneangibt. Ihre Bestimmung wäre enm Ente
er
keit usw., anzugeben (DIN 1306). D.. galaktische, s. galaktisch. einfach, wenn absolute Helligkeit ® R
Während man unter absoluter D. D.'von Gasen, Gasdichte. aller Sterne dieselbe wäre. Da dies (R Erdradius, gm Dichtewert an der
Masse einer bestimmten Volumen- b) D., elektrische. a) Feldlinien-D. nicht der Fall ist, ergibt eine Bestim- Erdoberfläche, x Kompressionsmo-
einheit versteht, gibt die Astronomie Nicht nurdie Richtungeines *Feldes, mung der D. unter dieser Vorausset- ul, M Masse der um den Erdmittel-
meist relative D. an. Di eines sondern auch seine Stärke kann in) zung ein falsches Bild. Zur Korrek- punkt gelegten Kugel vom Radius
Himmelskörpers wird gewöhnlich mit Feldlinienbildern zum Ausdruck ge- tur muß die Beobachtung folgende 7, f Gravitationskonstante = 6,666 -
der des Wassers oder mit der der Erde bracht werden, und zwar dadurch, Funktionenliefern: 10°” N m?/g‘). Die nach diesem Ge-
verglichen, z. B. Monddichte daß man die *Feldlinien an Stellen A (m), die Anzahl der Sterne von der setz gefundenen Dichtewerte stimmen
(Wasser = 1) oder 0,604 (Erde größerer Feldstärke dichter zeichnet) scheinbaren Helligkeit m bis m + dm, bis etwa zur Kerngrenze (2900 km)
Die mittlere D. der Erde wird aus der als an Stellen kleinerer Feldstärke, (m), die mittlere Parallaxe der Ster- leidlich überein mit den aus anderen
*Gravitationskonstanten y mitder Unter Feldliniendichte versteht man ne der scheinbaren Helligkeit m bis Gesetzen gefundenen Werten. Von da
aus dem Newtonschen Gravitations die Zahl der Feldlinien, die durch die m + dm, bzw. , an werden die Unterschiede jedoch
gesetz folgenden Beziehung y MIR: Flächeneinheit einer senkrecht zu den (m), Verteilungsfunktion der abso- sehr groß. Man darf daraus schließen,
= g berechnet (M Erdmasse, R Erd- Feldlinien stehenden Fläche hindurch- Iuten Leuchtkräfte. [5] daß die Annahme unrichtig ist, die
% u
Dichtegesetz Dielektrizitätskonstante
43 100 0.256 und nichileitenden Festkörpern er-
29 9 0,300 klärt die Theorie durch das *Bänder-
MM 0,346 spektrum.
4.68 9 0.392 Die Gase sind vollkommeneIsolato-
4,80 00
491 28 0,8 ren, wenn sie nicht ionisiert sind (s.
5.03 96 0,08 Ionisation und Ionisation, spezifi-
5.13 95 0,18 sche).
5.24 36 0,88 Die Dielektrizitätskonstante eines
534 900,9 Stoffes definiert man am einfachsten
5.44 1,09 als das Verhältnis der Kapazität eines
55 1000 1,20
53 00m 132 Kondensators mit dem betreffenden
51 Stoff als D. zu seiner Vakuumkapa;
Kern tät. Legt man an die Belegungendes
93187 137 Kondensators eine Wechselspannung,
ki 957109 147 so fließt bei einem vollkommenen D.
17 | 9,85 m 17 ein wattloser Strom, weil der Strom
10,11 36 1,85 der Spannung um genau 1/2 voraus-
4i Iı 10,35
10,56
1076
10,94
9204
BB
240
782,57
2,22 eilt. Ein wirkliches D. besitzt aber
einen mehr oder minder großen *Ver-
lustwinkel, der Maß für die
ala | | Anl Mm 27 elektrischen Verluste Kondensa-
700 2000 5000 4000 5008km 1127 m 288 tor darstellt. Besonders kleine Ver-
Tiefe Dichtegesetz lustwinkel haben z. B. Glimmer,
Druckverteilung im Erdinnern nach K.E. Bullen. Die Kurve hört an der Grenze des 4,80 1141 6 3,038 Quarzglas, Trolitul und einige kera-
Innenkerns auf 498 11,54 a 317 mische Sondermassen.
52 02) 53 Lit. Handb. d. Physik, XVII. Berlin-
Dichtezunahmeerfolge ausschließlich Dichteverteilung stützt sich auf das E26 Göttingen-Heidelberg 1956.[16]
wegen der Kompression, nicht aber Gesetz der Geschwindigkeitsvertei- 540 “0 3,4 Dielektri Die relative Dielektri-
auch wegen der Materialänderungen lung für Erdbebenwellen im Erd- 5m 320 iskonstante ist, wie zahlreiche Un-
gegen den Mittelpunkt hin. K. E. innern. Die Geschwindigkeitsvertei- “0 im 360 tersuchungen gezeigt haben, mehr
lung wird nach dem Verfahren von 37 a 3,64
Bullen, dem man die gegenwärtig zu- Lır. Jacobs, 3. A.: The Earth’s Interior, oder weniger von der Frequenz, aber
verlässigsten Berechnungen der Dich- Herglotz-Wiechertübereine Integral- Handbuch der Physik, Bd. 47, 1956. auch von der Feldstärke abhängig,
teverteilung verdankt, nimmt Homo- gleichungbestimmt,die nur unter ge- also keine eigentliche Konstante. Da-
genität und adiabatische Kompres- wissen Voraussetzungen brauchbar teverhältnis, s. Dampfdichte. her wird neuerdings die zudem ki
sion nur schichtweise an, indem er ist. Da man das Erfülltsein der Vor- ichtezahl, eine Verhältniszahl, defi- zere und der Permeabilität genau
sich für die Bestimmung der Kom- aussetzungen nicht a priori erkennen iert als Verhältnis der *Dichte eines entsprechende Bezeichnung D. oder
pressibilität im Erdinnern auf die von kann, haftet diesen Geschwindigkeits- ‚stimmten Stoffes zur Dichte eines Dielektrizitätszahl verwendet. [2]
H. Jeffreys errechneten Geschwin- bestimmungen und damit auch der Vergleichsstoffes unter festgelegten Dielektrizitätskonstante, 1. Absolute
digkeitswerte der Erdbebenwellen Dichtebesimmung eine gewisse Un- ıhysikalischen Bedingungen (gewöhn- D. In einem elektrischen *Field ist der
stützt. sicherheit an. In der Tat erhält Bul- lich Wasser hei 4°C und 160 Torı). durch die Kraft auf eine Einheits
Seine Ergebnisse sind in der folgen- len unter den gegebenen Vorausset- dung gemessene Vektor der elektri-
den Tabelle zusammengefaßt. Da aus zungen für den Erdkern ein viel zu 120)
ickenschwinger heißen plattenför- schen Feldstärke € dem durch In-
der Dichteverteilung auch die Schwe- großes Trägheitsmoment - ein Zei- ige *Schwingquarze. S. Ultraschall. Aluenzwirkung gemessenen Vektor der
re- und die Druckverteilung folgen, chen dafür, daß in höheren Schichten 11) elektrischen *Erregung (oder *Ver-
wurden diese ebenfalls in die Tabelle die »wahrec Dichteverteilung noch lektrikum, elektrischer Nichtleiteı schiebung) D_ proportional: D &u €.
aufgenommen. nicht gefundenist. uder Isolator heißt ein Stoff mit Der Proportionalitätsfaktor im Va-
Zwarhebt Bullen dennurvorläufigen Dichte, Schwere und Druck einem spezifischen Widerstand > 10° kuum 0 heißt absolute D. Im
Charakter seiner Berechnungen her- im Erdinnern (@m. Man spricht speziell von einem MKSA-System hat die Feldstärke €
vor, doch meint er selbst, die Dich- Tiefe Dichte Schwere Druck wenn es nicht nur auf die isolic- die Einheit Vm"', die Erregung D die
tewerte lägen bis auf etwa 3% fest x10° km kojdms X102 X10 vende Eigenschaft des Stofles an- Einheit Cm*. Die D. erhält also in
(mit Ausnahmedes ungünstigsten Be- ms Nm kommt, sondern auch aufseine *Di- diesem Maßsystem die Einheit As/
reichs, der Schichten F und G; s. Erd- vlektrizitätskonstante, seinen *Ver- Vm = C/Vm F/m, und zwargilt
inneres). Ramsey nimmteine von der Mantel lustwinkel oder seine *Durchschlags- 1 As
Bullenschen etwas verschiedene Dich- 003 332 985 0,008 stigkeit. Zu den besten festen 1so- 20T 4.9.10 wa
teverteilung an, weil er gegen das 0.10 3 m Iıtoren gehören Bernstein, Trolitul,
Erdinnere hin eine merkliche Zunah- 020 31 M 0,065 Quarzglas, Hartgummi, Paraffin, = 8,8544 + 10° As/Vm.
me schweren Materials zuläßt. Aus 00 35 95 0,100
0,40, 33 9 0186 Glimmer, Schwefel und Schellack mit Diese Zahl heißt absolute D. des
dem Diagramm ist der Gang der vB 34 908 01a spezifischen Widerständen von 10'% Vakuums, elektrische Feldkonstante,
Dichte mit der Tiefe unmittelbar zu 050 39 100 0,1 bis 10)? Qm. Infiuenzkonstante oder Verschie-
entnehmen. Die Berechnung der [x 23 1m 0218 Den Unterschied zwischen leitenden bungskonstante. Im elektrostatischen
9 9
Dielektrizitätskonstante
Maßsystem werden die Vektoren € Spannung wieder auf den ursprüng- Dielektrikum findet folgende Erklä- Feldlinien angebrachten Schlitz be-
und ® dimensionsgleich. Im Vakuum lichen Wert. Dem Kondensator wird rung: stimmt. Dabeihebt sich die Wirkung
wird in diesem System &u ] gesetzt, also keine Ladung entzogen. Bei der Die Atome bzw. Moleküle der Di- der auf der Oberfläche des Dielel
also D €, Einführung des Isolators, auch *Di- elektrika sind aus positiven und ne- trikums und auf den Flächen d
Präzisionsbestimmungen der D. be- elektrikum genannt, wird nur seine ‚en Ladungen, Atomkernen und Schlitzes sitzenden scheinbaren La-
ruhen auf Messungen der Kapazi Kapazität C = O/U vergrößert. ronen bzw. positiven und ne: dungenauf. Die elektrische Feldstär-
eines *Plattenkondensators. Die D. die Spannung am Kondensator tiven nen aufgebaut. Ein elektri- ke im Innern bestimmt man als Kraft
läßtsich nämlich auch definieren als ird auch die elektrische Feldstärke sches Feld kannsie auf zwei erschi aufeine Einheitsladungin einem Ka-
die *Kapazität eines Plattenkonden- im Innern des Dielektrikums kleiner, dene Arten beeinflussen. Besteht der nal in Richtung der Feldlinien.
sators vom Plattenabstand 1 m, bezo- und zwar in demselben Maße, wenn Körper aus Molekülen, die an und durch die Wirkung der scheinbaren
gen auf 1 m? Plattenoberfläche. Unter es eine planparallele Platte ist, deren für sich dipolfrei sind, so werden sie Ladungen auf den Oberflächen des
der Kapazität versteht man den Quo- Begrenzungsebenen zu den Platten im elektrischen Feld zu Dipolen, in- Dielektrikums verkleinert. Infolge-
tienten der Ladung © der beiden des Kondensators parallel liegen. dem die positiven Ladungen in der dessenist die D. im Dielektrikum ver-
Platten und der zwischen ihnen herr- Hingegen setzt sich die elektrische Er- Feldrichtung, die negativen ihr ent- größer.
schenden *Spannung. Er ist von der regung D in das Innere unverändert gegen verschoben werden. Die geo- Relative D. bei anisotropen Me-
Spannung unabhängig. Für einen un- fort. Das Integral der Normalkom- metrische Summe der Dipolmomente dien, insbesondere bei Kristallen. Ist
endlich ‚dehnten Plattenkonden- ponente von D über die Oberfläche heißt dielektrische *Polarisation. Im das Dielektrum nicht isotrop, dann
sator sind die elektrische Feldstärke eines plattenförmigen Zylinders, des- Innern kompensieren sich die einan- fallen die Richtungen von D und €
&, die Erregung D im Raum zwischen sen eine Grundfläche im Innern des der üüberstehenden Ladungen nicht zusammen; doch bleibt der li-
den Platten und die Ladungsdichte Körpers, dessen andere Grundfläche entge: ten Vorzeichens; nur neare Zusammenhang zwischen die-
auf den Platten überall gleich. Der im Äußeren parallel zu den Grenz- an der Oberfläche des Dielektrikums sen beiden Größen bestehen. An die
Betrag D_der elektrischen Erregung flächen und dessen Höhe verschwi tritt eine Ladung auf, und zwar an Stelle der skalaren D. e tritt hier ein
braucht aber nicht durch Influenz im dend klein i der positivenPlatte eine negative und symmetrischer Tensor (Tensor der D.
Zwischenraum bestimmt zu werden, da dieser Zylinder keine Ladun; mgekehrt. Stoffe, deren Moleküle oder e-Tensor). Der Zusammenhang
sondern ist direkt durch die Ladung enthält. Das ist aber nur mögl erst im elektrischen Feld durch La- zwischen den cartesischen Kompo-
gegeben. die auf der Flächeneinheit wenn die Erregung außen und dungsverschiebung zu Dipolen wer- nenten von D und € wird dabei dar-
einer Plattesitzt. Ist A die Fläche der denselben Wert hat. Ihre Größe den, sind z. B. alle elementaren Gase, gestellt durch die Formeln
Platten, so ist die Gesamtladung aber durch die Ladungsdichte ferner Kohlendioxyd, Schwefelkoh- Da = en Er + En
Q= DA. Die Spannung U zwischen Kondensatorplatten gegeben, die un- lenstoff und die Kohlenwasserstoffe. Du eu Er + em
den Platten ist U Ea, wenn verändert bleibt. Daher ist der Quo- Für diese Stoffe ist charakteristisch,
Betrag der elektrischen Felk dent von D und £, die D., in dem- daß das Dipolmoment des Molekü
und a der Plattenabstandist. Die Ka- selben Maße größer, wie und damit ortional zu der auf das Molekü
bzw. in abgekürzter Di
die Formel Di = N en Ex. Da es sich
pazität ist also die Spannung U kleiner werden. Der Ien Feldstärke ist (Dielektrika um einen symmetrischen Tensor han-
0 DA A Faktor, um den sie verringert wird,
heißt relative D. oder Dielektrizitäts- 1. Art). Einige Stoffe zeigen neben delt, ist eu = eu, also z. B. ev =,
c U Era °a' der Polarisation durch Verschiebung Der e-Tensor hat in der *Kristall-
zahl er. Da die Kapazität € OIU der Ladungen noch Polarisation Optik besondere Bedeutung. [2]
Hieraus folgt die obige Definition. ist, kann man sie auch als Quotien- durch Orientierung der Moleküle, Dielektrizitätskonstante eines Plas-
Die auf einem Kondensator sitzende ten der Kapazität C des mit dem Di- nämlich solche, die aus Ionen aufge- idealisierbaren
Ladung © kann gemessen werden, in- elektrikum ten Kondensators baut und dadurch schon von Natur stoßfreien Plasmas ist gegeben durch
dem man diesen mit einem rotieren- und seiner zität Co im Vakuum elektrische Dipole sind. Infolge der
den Umschalter abwechselnd auflädt definieren. Es ist also an
und entlädt. Folgen die Stromstöße &r CICa eleo.
Wärmebewegung sind alle Richtun-
gen dieser Dipole gleich wahrschein- e-(1 a:
sehr rasch aufeinander, so kann der lich, so daß sich ihre Wirkungen auf- mit der Plasmafrequenz ayı
durchschnittliche Entladestrom 7 schr Hält man die Spannungkonstant, in- heben. Im elektrischen Feld jedoch ns en
genau bestimmt werden. Ist n die dem man die Kondensatorplatten mit suchen die Dipole in die Feld- elektrischen Erregungsfeldes. e_is
Zahl der Ladungen oder Entladun- den Polen der Spannungsquelle ver- richtung einzustellen, so daB im kleiner als 1, und ist damit
gen je Sekunde und © die Ladung bindet, so wird die Ladung des Kon- Durchschnitt an der positiven Platte sengeschwindigkeit elektromagneti
des Kondensators, so ist I nQ. densators bei Einführung des Dielck- negative Oberflächenladungen au scher Wellen im Plasma größer als die
Aus der so gewonnenen Ladung O trikums vergrößert. Die Nachliefe- ireten (Dielektrika 2, Art). In bei Vakuumlichtgeschwindigkeit. Bei Be-
und der Spannungfolgt der schon an- rung von Elektrizitätsmengen kann den Fällen erfahren in makroskop rücksichtigung von Stößen wird &
gegebene Wert der Influenzkonstan- man mit einem dazwischengeschalte- scher Betrachtung di komplex (Dämpfung) und nimmtbei
ten zu» nach Messungen von Rosa ten Strommeßinstrumentleicht nach- dungen eine relative Verschiebung Anwesenheit äußerer Magnetfelder
und Dorsey. weisen. In diesem Fall bleibt die gegen die positiven Ladungen, wo- tensoriellen Charakter an. $. auch
2. Relative D. oder Diele s Feldstärke Zwischenraum unver- durch auf der Oberfläche des Isola- Wellen Plasma.
zahl. Bringt man zwischendie Platten ändert, während die Erregung pro- tors scheinbare Ladungen zustande Lit. zer jr, L.: Physics of Fully
eines geladenen Kondensators, der portional zur Ladung Q zunimmt, kommen. Ionized Gases. New York 1956. [34]
nicht mit einer Stromquelle verbun- und zwar wird diese um denselben Die Erregung D im Innern des Di- Dieselmotor, s. Verbrennungskraft-
denist, einen nichtleitendenStoff,so Faktor größer, um den die Spannung clektrikums wird in Gedanken durch maschine.
sinkt die Spannung U am Kondensa- im erstenFall kleiner wird. len Influenzversuch mit Doppel- diesseits von einem Weltpunkt, s.
tor. Entfernt man ihn, so steigt die Die Vergrößerung der D. in einem plätichen in einem senkrecht zu den Kausalzusammenhang, beschränkter.
100 101
Differentialfilter Ditfusion
Differentialfilter. Das D. stellt eine In der Funktechnik wird häufig ein ider Gefäße unter den gleichen Ver- streuenden Hindernis experimentell
besondere Form der Koppelfilter dar: Drehkondensator mit einem drehba- nissen auch weitgehendgleich sein verfolgen.
Durch Gegeneinanderschalten mehre- ren System und zwei festen Systemen müssen, In ähnlicher Weise mißt man Die D. spielt eine große Rolle vor al-
rer Schwingkreise enthält die spek- als D. bezeichnet, die elektrisch ge- in der Optik den Brechungsquotienten lem bei der hochenergetischen Streu-
trale Durchlaßkurve Nullstellen, die trennt sind und keinen Abstandsun- einer unbekannten Flüssigkeit mit ung (>1 GeV) von *Mesonen an
bei geeigneter Dimensionierung u. U. terschied aufweisen. Deren Kapazi- vroßer Genauigkeit, indem man in *Nukleonen, Nukleonen an Nukleo-
isch zur Frequenz maximaler tätsdifferenz gegen das Drehsystem viner D. zwei Flüssigkeitsprismen ge- nen usw. In den letzten Jahren hat
sigkeit vo liegen (s. auch wird benutzt. Diese Konstruktion zeneinanderschaltet, von denen eines man beobachtet, daß bei einigen Pro-
Bandhlien) Die Abb. zeigt als Bei- wäre zweckmäßigerweise als Diffe- init der unbekannten, das andere mit zessen die Halbwertsbreite des zen-
spiel einen solchen Vierpol mit sei- renzkondensator'zu bezeichnen. einer genau bekannten Flüssigkeit ge- wralen Beugungsmaximums (engl.
ner Durchlaßkurve. [19] Lit. Zickner: Jahrb. drahtl. Telegr. u. . Die resultierende Ablenkung raction peak) bei festen Impuls-

Bin.
'Teleph., 25, 26, 1925. [26] Jichtstrahls ist dann unabh Übertragungen mit zunehmender
Differentiallampe, Bogenlampe, die Energie abnimmt. Man hat dieses
den Nachschub der Kohlen selbstän- Verhalten mit den analytischen Ei
dig regelt. [17] die Ablenkungsänderungen der beiden genschaften der *Streuamplituden
Differentialprinzipe der Mechanik, s. Prismen gegenseitig kompensieren. der komplexen Drehimpulsebene in
Prinzipe der Mechanik. um Zusammenhang gebracht; aber eine
Differential-Thermoanalyse, s. Ther- Difterenzton, s. Kombinationsion. für alle Teilchen befriedigende theo-
Ausgangsspannung moanalyse. Diffraktion, 5. Beugung. retische Beschreibung der D. bei sehr
Diffraktionsstreuung. Nach dem *op- hohen Energienfehlt bisher.
Differentialwicklung ist ein Spulen- tischen Theorem kann es keine in- Lır. Blatt, J. M., and V. F. Weisskopf:
paar gleicher Windungsfläche, aber elastische Streuung ohne elastische Theoretical Nuclear Physics. New York
1952. - Bethe, H. A., and B. Morrison:
entgegengesetzten Wicklungssinns. Sie geben. Anschaulich ist das so zu ver- Elementary Nuclear Theory, 2. Aufl,
wird vornehmlich dort verwendet, wo stehen: Die Amplitude der einfallen- New York 1956. - Hamilton: The Theory
Differenzen physikalischer Meßwerte den Teilchenwelle wird bei inelasti- of Elementary Particles. Oxford 1959.
mit großer Genauigkeit bestimmt wer- schen Prozessen geschwächt und ver- Wu, T.Y., and T. Ohmura: Quantum
den sollen, so z.B. beim Differen- schwindet völlig bei vollständiger Ab- Theory of Scattering. New York 1962.
tialgalvanometer und Differential. sorption. Nach der Wellenlehre ent- Squires, E.J.: Complex Angular M«
mentum and Partieles Physics.
% Frequenz wattmeter. Bei, letzterem sind die steht der Schatten hinter dem streuen- York 1963. - Strong Interactions and
Drehspulen auf gemeinsamer Achse den und absorbierenden Objekt durch High Energy Physics. Hrsg: R. G
Differentialflaschenzug, s. Maschinen, im Feld der Stromspulen wirksam. Interferenz der einfallenden Welle Moorhouse, Edinburgh 1964. 147]
einfache. Die Differentialinstrumente werden mit der entsprechenden Streuwelle use Reflexion, s. Reflexion von
Differentinlkalorimeter (Zwillingska- mit Vorteil als Nullinstrumente be- gleicher Frequenz undentsprechender
lorimeter). Verwendung, zweier *Ka- nutzt. Phase. Diese den Schatten erzeugende Gasteilchen an einerfesten Wand.
lorimeter derart, daß sich Differenzen Lrr. ATM., I, 726. [24] elastische Streuwelle ist also immer Diffusion (svw. Ausbreitung). Bringt
zweier Wärmemengenmit großer Ge- Difterenzkondensator, s. Differential- vorhanden. manin einen Raum unter möglichster
nauigkeit messen lassen (z.B. Nach- kondensator. Der gesamte beschriebene Vorgang Vermeidung von Strömungen, auch
weis der Wärmeentwicklung beim ra- Differenzmeihode. Man kann sich ist ein Diffraktionsphänomen, und solchen thermischer Art, vers
dioaktiven Zerfall durch Duane und von den zufälligen, unerwünschten man erwartet daher innerhalb des Gase, so mischensich diese; sie »dil
Calendar). [9] Schwankungen der Meßapparatur seometrischen Schattens des streuen- fundieren« ineinander so lange, b
Difterentialkondensator ist die Be- weitgehenddadurch befreien, daß man dien Objektes (Atome, Nukleonen) die ie Moleküle jeder Sorte gleichmä
zeichnung für einen Drehkondensa- nicht eine einzige physikalische Grö- aus der Optik bekannten Beugungs- im Raum verteilt sind. Die Geschwin-
tor, bei dem die Kapazitätsänderung Be, sondern die Differenz zweier bilder im Schattenbereich zumindest digkeit dieses Vorgangs kann man
pro Skalenteil (Steigungsfaktor) be- gleichartiger Größen mißt, so daß sich
deren Schwankungen weitgehend
näherungsweise (D., Schattenstreu- sehr eindrucksvoll an der Ausbrei-
liebig klein wird, wenn das die Kapa- ung). Ist R ein Maß für die Ausdeh- tung von Duftstoffen beobachten. —
zitätsänderung bestimmende Kon- kompensieren. So mißt manz. B.eine nung des streuenden Objektes und A Bei Flüssigkeiten geht die D. erheb-
struktionselement hinreichend klein kleine Wärmetönung dadurch, daß die Wellenlängeder einfallenden Wel- langsamervor sich. So dauert es
gemacht wird. Ein D.kann z. B. eine man in einem Gefäß die zu untersu- ie, so ist der Winkel, unter dem die ige Monate, bis das Blaueiner
halbkreisförmige Drehplatte. haben, chende Reaktion vor sich gehen läßt, D. in den geometrischen Schatten ein- Kupfersulfatlösung, über die vorsich-
der zwei leitend miteinander verbun- dringt, von der Größenordnung A/R. tig Wasser geschichtet wurde, gleich-
dene, um 180° gegeneinander verseiz- eine Wärmeentwicklung (z. B. durch Bei sichtbarem Licht und makrosko- mäßig im ganzen Gefäß verteilt hat
te halbkreisförmige feste Platten ge- elektrische Heizung) hervorruft, die pischen Objekte: ieser Winkel (also entgegen der Schwerkraft). -
genüberstehen, deren Abstände von genau berechenbar ist und die man so sehr klein, und der tatsächliche Schat- Die D. zwischen Festkörpern erfor-
der Drehplatte sich um den kleinen steuert, daß in dem zweiten Gefäß die ienerstreckt sich weit hinter das streu- dert bei normaler Temperatur noch
Betrag Aa unterscheiden. Der Stei- gleiche Erwärmung auftritt wie im ende Objekt. Bei atomaren Teilchen viel größere Zeiträume, kann aber,
gungsfaktor ist dann gegeben durch ersten. Die Differenz der Wärmepro- als Streuobjekten und Energien von wie alle D.-Vorgänge, durch Tempe-
(a ist der kleinere Plattenabstand) duktionen in beiden Gefäßenist dann einigen MeV für die einfallenden raturerhöhung. beschleunigt werden.
Null und damit die gesuchte Wärme- Teilchen cr Winkel jedoch be- Sie gewinnt dann praktische Bedeu-
tönung gleich der berechneten im wrächtlich größer, und man kann die tung, z.B. bei metallischen Schutz-
zweiten Gefäß, da die Wärmeverluste D. in kürzeren Abständen hinter dem überzügen, bei denen die Haftung
102 103
Diffusion Diffusions-Kern
durch D. schr verbessert werden kann. änge (wichtig bei katalytischen keiten b* gebildeten Diffusionskoef-
Allgemein findet an der Grenzezweier Prozessen). fizienten K. B., J. Bayer und L. J. E. Hofer:
Stoffe stets D.statt, gleichgültig, wel- die Technik der Gastrennung hat Da = (Dt-b + D- bir + bi) Lincar Solutions of Fick's Law. Ind.
«her Phase die beiden Stoffe angeh: die D. große Bedeutung gewonnen, im Rahmender Diffusionstheorie aus. Engng.Chem., Process Design Devel. 4,
ten. Sie verläuft jedoch oft so lang- wobei teilweise ein dritter Gaspartner 2, 8. 167-171 (1965). 19]
Daheißt ambipolarer Diffusionskoef- Diffusionsgleichung,
sam, daß sie nur schwer nachweisbar zu Hilfe genommen wird (Fremdgas- fizient und gilt für Elektronen und Die Diffusion, z.B. von zeitabhängige.
ist (D. eines Gases in ein Metall). S. D.). Durch geeignete Anordnungen Tonen. Da grad N gilt also sowohlfü Neutronen
a. Einsatzhärtung, kann man den Elementareffekt ver- den Strom der Elektronen wie fü in einem multiplizierenden Medium
Die D.ist eine anschauliche Folge vielfachen und größere Trennwirkun- den der Ionen (N=N' —N- isı di bei zeitlich veränderlichen Bedingun-
der *Brownschen Molekularbewe- gen erreichen. Besondere Bedeutung Trägerkonzentration in einem quasi- gen, wird von der streng gültigen
gung,die Dichteunterschiede in einem hat die *Isotopentrennung durch D. *Boltzmann-Gleichung beherrscht.
Raum ausgleicht, weil sich stets mehr gewonnen (Gewinnung von Kernener- neutralen Plasma). [7]
usionsfläche, in einem unendli- Mit Hilfe der Kugelfunktionsmetho-
Moleküle von Stellen größerer Dichte chen, homogenen Medium ein Sech- de kann man übergehen zur zeitab-
nach Stellen geringerer Dichte bewe- ungen, Diffu- stel des mittleren Quadrates des Ab- hängigen Pı-Approximation. Es erge-
gen als umgekehrt, Die D.stromdich- n, Neutronen- standes zwischen dem Entstehungs- ben sich dabei Gleichungen von zwei-
te ist in idealen Gasen proportional ort von Teilchen einer gegebenen Art ter Ordnung in der Zeit, welche die
der Molekülzahl in einem Raum und modiffusion, Gruppendiffusionsme- und Klasse und dem Ort, wo sie ver- Ausbildung von Teilchen-Fronten
der mittleren freien *Weglänge. Er- thode, Gruppenkonstanten, Aktivic- schwinden (innerhalb der Art und und andere Retar
stere ist proportional, letztere umge- rungsenergie, Rückdiffusion, Wasser- Klasse). [7] nungen beschreiben. Di
kehrt proportional dem Gasdruck, ‚anderung, Wasserdampf-
iusionsflamme, s. Flamme. gen müssen bei genauerer Behand-
weshalb die D.stromdichte in weiten igkeit. Diffusionsgleichungen (Ficksche Ge- lung von zeitabhängigen Problemen
Grenzen unabhängig vom Gasdruck Lit. Pohl, R.W.: Mec in unmittelbarer Nähe der Quellen
ist. Da Molekülgeschwindigkeit Wärmelehre. Berlin-Göilingen-Heidel- setze). Der durch die Fläche dA in benützt werden. Für Gebiete, die von
nach der kinetischen *Gastheorie um- berg 1964. - Eucken, A.: Lehrb. d. cheı Richtung x senkrecht zur Fläche dif- einer (veränderlichen) Quelle einige
Physik. Leipzig 1948. Seith, W.: Dil Tundierende »Molekülstrome s-dA
gekehrt proportional der Wurzel aus fusion in Metallen. Berlin-Götlingen- ist proportional dem Konzentrations- Transportweglängen entfernt sind
dem Molekulargewicht ist, gilt dies gefälle de/dx (c Molekülzahl im Vo- (Fernzone), geht Pı-Approxima-
auch für die D.stromdichte. Man Weinheim 1966. lumen1): tion überin die gewöhnlich z. D.
kann dies zum Vergleich von Mole- Frank-Kamenetzki, D. A.: Stoff- und 1
kulargewichten von Gasen benützen. Wärmeübertragu der chemischen var div (Derad B)- Zu + Q.
Ionen diffundieren in derselben Wei Kinetik. Berlin-Göttingen-Heidelberg 5-04 =D.aa dx
se wie neutrale Moleküle, jedoch 19590. Kling, G.: Stoffübertragung. (1. Ficksches Gesetz). Dabei bedeutet D die Diffusionskon-
langsamer. Ihr *Diffusionskoeffizient Fortschritte der Verfahrenstechnik 1958) stante, 2. den Absorptionsquerschnitt
59, 231-275. Weinheim 1961. - Glaser, Der Proportionalitätsfaktor D heißt und:Q den Quellterm.
in Gasen ist gleich dem Produktaus H.; Dampfdiffusion, Kältetechnik 10, 3, Diffusionskoeffizient; er hängt vom
Gasdruck und *Beweglichkeit der 5. 86-91 (1958); 6, 8. 174-179; 11, 5.358 Medium und von den äußeren Be- Handelt es sich um eine im Ursprung
lonen, geteilt durch die Ladung je bis 309; 12, 8. a06.30b: 11,7. 8.314 dingungen ab. Für ideale Gase mit liegende Punktquelle, von der im
Volumen. 10, 5.345.349 (1959). - Friz, H., undV. Zeitpunkt 10 cin kurzer Stoß von
Um Strömungsvorgänge auszuschal- Freise: Diffusion. Ullmanns Encyklopi der mittleren freien Weglänge 2 und Teilchen ausgeht, so lautet die Lö-
die der technischen Chemie, Bd.5, er_ thermischen Geschwindigkeit v sungder z. D.:
ten, kann mandie Stofle durch poröse 845-854. München-Berlin 1954. Be erhält man aus der kinetischen *Gas-
Wände wennen, wobei die D.-Vor- E. W.: Gasdiflusion. Ullmanns Encyl theorie 1
gänge grundsätzlich dieselben bleiben ;pädie der techn. Chemie, Bd. 1, $. 362 2owdr [4rDvn
is 366. München-Berlin 1951. 19] 1
wie ohne diese (Trennwand-D.). Bei
Lösungen bezeichnet man die einsei
tige D. durch eine halbdurchlässige Diffusion, ambipolare. In einem Plas-
Dezva.
Aus dem 1. Fickschen Gesetz kann
ol] Ren. ps

Wand als *Osmose. Bei einem be- ma haben die Elektronen eine größe- man die zeitliche Änderung der Kon- Ist die Quelle zeitlich und räumlich
kannten Schauversuch leitet man um re Beweglichkeit als die Ionen. Sie /entration in einem Volumen dr an verteilt, so kann die Lösung mit Hilfe
einen luftgefüllten, mit einem Druck- iffundieren, daher, lichter aus dem der Stelle x errechnen: dieses »Punkt-Kernes« in der Form
messer verbundenen Tonzylinder un- B. der Säule einer Bogen. ec
ter ein darüber gestülptes Becherglas oderGlimmentladung, heraus als di 3x2 @. Ficksches Gesetz). Zu-0,n -[fz Kar,ur)-
Wasserstoff. Der Druck im Zylinder schweren Ionen. Dabeibildet sich in ge,avr.dr
steigt sofort an, da die etwa vier- den Randzonen eine negative La- gilt für ein lineares Problem. Im
mal rascheren Wasserstofl-Moleküle dungswolke. Diese hemmt nun auf imensionalen Fall ist gefunden werden. Analog zu den Dif-
schneller in den Tonzylinder eindi Grund der elektrostatischen Kräfte E23 o(& „De,: «) fusions-Kernen für den stationären
fundieren als die Lufimolcküle her- die radiale Bewegung der Elektronen
ae) 4 Fall, lassen sich auch im zeitabhängi-
auskommen. Nach kurzer Zeit ist die und beschleunigt die der Ionen in gen Fall *Diffusions-Kerne für ver-
Mischungvollständig und der Druck- dem Maße, daß sich beide gleich S. a. Diffusion, Ficksches Gesetz und Schiedene Geometrien angeben.
unterschied verschwunden. Beim Ent- schnell bewegen. Anstatt das elektro- Integralgleichung der Diffusion. For: Theory ot Neutron Chain Reactions.
Lit. Weinberg, A. M., und L. C. Node-
fernen des Becherglases sinkt der statische Feld explicite in die Rech- Lır. Pohl, R.W.: Mech., Akustik u.
Druck innen vorübergehend. nung einzuführen, drückt man seine melehre. Berlin-Götlingen- AECD-4371. 1951. 135]
Diflusions-Kern. Im unendlichen ho-
An_adsorbierten Schichten hat man Wirkung durch Einführung eines be- 1959. — Joos: Lehrb. d.
mogenen Medium kann der von einer
gewissermaßen zweidimensionale D.- sonderen, mit Hilfe der Beweglich- 'sik. Frankfurt-I
104 105
Ditiusionskoeftizient Diffusionspumpe
Einheits-Punktquelle am Ort !’ er- ligten Stoffen ab und ist bei Gasen dicke und hohe Halogensilberkonzen- Gas diffundiert in einen Strom vom
zeugte Neutronenfluß ® (t) lei dem Druck umgekehrt proportional. tration verringern den D. Durch den Treibmitteldampf (z.B. Hg-Dampf)
Die Einheit des D.ist m?/s. D. werden die Wiedergabe kleiner hinein und wird von diesem in das
2. Das Verhältnis D’ der Teilchen- Vorvakuum mitgenommen (Darstel-
| Var r] stromdichte bei einer gegebenen Ener-
Details und das *Auflösungsvermö-
‚nen verschlechtert. lung des Prinzips in Abb.1). Dies ist
o0- gie zum negativen Gradienten der Lır. Frieser, H.: Phot, Korr. 91, 9 der entscheidende Vorgang. Nur ein
drDir-v| Teilchenflußdichteist (1955), 92, Si u. 183 (1956). - Joos, G., Teil der Wirkung kommt durch das
K&n j=D’- grad ®. [6] und E. Schopper: Grundriß der Photo- Mitreißen von Gasmolekülen durch
.@ Auf atomistische Daten zurückge- graphie und ihrer Anwendungen beson- den Hg-Dampfstrom zustande. Der
ders in der Atomphysik. Frankfurt (M) Hg-Dampf wird dann kondensiert
bestimmt werden. Dabei bedeutet D führt, gilt 1958. [21] undfließt in das Siedegefäß zurück.
die Diffusionskonstante und 2. den D’= Außs, @ Diffusionsnebelkammer, s. Nebel- Eine weitere Kühlvorrichtung sorgt
‚Absorptionsquerschnitt. Ist die Quel- 1 kammer.
le räumlich verteilt und Q(t) ihre @lSO dafür, daß kein Hg-Dampf zum Re-
Diftusionspotential, Zwei verschiede- zipienten strömen kann. Bedeutsam
ne *Elektrolyten oder zwei verschie- ist, daß es bei der D. theoretisch kei-
Geometrie Bezeichnung Quellstärke Diffusions-Kern den konzentrierte Lösungen desselben nen Grenzdruck gibt, die D. also ein
Punkt K,(, 7) 1 Neutron/s 1 FR Elektrolyten, die aneinander grenzen, besonders hohes Vakuum erzeugen
dab rjrlrleorD besitzen gegeneinandereine Potential- kann. Gase mit geringem Molekular-
differenz. Sie beruht nach Nernst gewicht werden infolge ihrer großen
Ebene K.(&%, X) 1 Neutron/cmt s ı
PP relr-r) (1888) auf der Tatsache, daß sich an Diffusionsgeschwindigkeit schneller
der Grenze beider Flüssigkeiten in- abgesaugt als solche mit großem Mo-
Gerade Ky(r,r) 1 Neutron/cm s 5 1 Kıko folge Diffusion ein Konzentrations- lekulargewicht. ($. Vakuumpumpen;
gefälle ausbildet, wobei die verschie- Sauggeschwindigkeit; Vor- und End-
Eertrt rn cos’ og) den geladenen Ionen nicht unab- vakuum.)
Kugelschale K,(r,r') 1 Neutron pro Schale 1 hängig voneinander diffundieren Die älteren Glaspumpen sind meist
vom Radius r’ ar een können. Vielmehr wird ein schnel- durch die leistungsfähigeren Stahl-
und pro s les Ion durch ein langsameres von pumpen abgelöst worden, die bis zu
Zylinderschale K, (r,r’) 1NeutronproSchale 1 Kıanlharn)...rer entgegengesetzter Ladung verzögert, stattlichen Größen gebaut werden.
vom Radius r’, 2=D (e Em)htn...r<r während das letztere beschleunigt 8
Pro cm und pro wird, Diese Kräfte treten nach außen
Quellstärke (Neutronen pro cm? und S.a. Diflusionsgleichungen. Grup- als EMK in Erscheinung. Begrün-
s), so ergibt sich der entsprechende penkonstanten, Neutronendiffusion der der Lehre über D. sind Nernst
Fluß durch Integratio: und Gastheorie, kinetische. und Planck.
Lır. Kortüm, G.: Lehrbuch der Elektro-
2-[aniK.anar. .
Lır. d’Ans und Lax: Taschb. f. Chem.
Heidelberg 1949. — chemie. Weinheim 1966. [25]
Die Funktion K» erweist sich dabei Stuttgart 1962. [7, 9]
ie Physik. Bd. 2. Diffusionspumpe (Gaede, 1915), eine
als Punkt-D.-K. Man kann D.-K. Diflusionskonstante, Diffusions-
Anwendung des Diffusionsvorgangs,
auch für andere Geometrien bilden. die für die Entwicklung der moder-
koeffizient. nen Physik von entscheidender Be- Vorvakuum
Die Tabelle stellt die wichtigsten da- Diffusionslänge, Quadratwurzel aus deutung wurde. Das zu evakuierende
von zusammen. Zur Abkürzung wur- einem Sechstel des mittleren quadra-
de »°= Zu/D geseizt. Unter Ko und tischen Abstandes zwischen dem Ort
Io sind modifizierte Bessel-Funktio-
nen zweiter und erster Art zu ver-
des Erscheinens und dem Ortdes Ver-
schwindens eines, Teilchens vorgege- x$ Ag
stehen. [35] bener Art und Klasse in einem un- Abb. 2
Diffusionskoeffizient. 1. für Neutro- endlichen, homogenen Medium. $. a.
nenzahldichte. In der Diffusionstheo- Das Quecksilber wird häufig durch
rie das Verhältnis D der Teilchen- Spezialöle mit sehr geringem Dampf-
stromdichte j bei einer gegebenen Diffusionslichthof. Durch_die Streu- druck ersetzt. Abb. 2 zeigt eine zwei-
Energie zum negativen Gradienten ung des Lichtes an den Körnern einer stufige Stahlpumpe im Schnitt, Der
der Teilchendichte n: photographischen Schicht bleibt die Hg-Dampfsteigt im zentralen Rohr
=

Belichtung nicht auf die von außen hoch und wird durch die Glocke g
i=-D-gradn a getroffene Stelle der Schicht be- nach unten umgelenkt. Glocke und
(s. Ficksches Gesetz). D ist auf atomi- schränkt, sondern breitet sich in der Wandungbilden den Diffusionsspalt.
stische Daten zurückzuführen: Schicht aus. Um eine sehr kleine be- Der Dampf wird am Kühlmantel und
lichtete Fläche bildet sich ein Hof, Mühl am Quecksilberwulst q kondensiert.
Dev-A, @ der D. Der D. wird durch die Streu- | Das Quecksilber läuft ins Siedegefäß
zurück. Ein Teil des hochsteigenden
v_ bezeichnet die_Teilchengeschwin- und Absorptionseigenschafien der
digkeit, Aır die Transportweglänge. Schicht bestimmt und hängt stets von Hg-Dampfes wird schon bei 0 umge-
Der D. hängt nach (2) von den betei- der Schichtdicke ab. Kleine Schicht- Abb. 1 lenkt und nimmt das von der oberen
106 107
Dittusions Inc Diffusor
Stufe kommende Gas ins Vorvakuum einem homogenen, isotrop streuen- man die bei der Diffusion von Gasen L.u.Z. und die gegenseitige Ver-
mit. Eine solche D. leistet 2,5, in an- den Medium (mit energieunabhängi- auftretenden Temperaturerscheinun- s hiebung von Körpern entlang der
rer Ausführung bis zu vielen 1000 gem Streuquerschnitt) nach der Trans- gen. Clusius und Waldmann zeigten, *Korngrenzen zustande kommt. Mit
porttheorie bestimmt, so ergibt sich daß während der Diffusion zwei der D.v.L.ist cin Materialtransport
Öldiffusionspumpen brauchen ein be- der Fluß in der Form Gase ineinander Wärmeeffekte (Di entgegen der Fließrichtung der Leer-
sonders hohes Vorvakuum. Ausfrier- fusionsthermoeffekt) auftreten, die stellen verbunden. Man kann hiermit
taschen (Kühlfallen) erübrigen sich Dr) = Dir + Dan,
sich nach kurzer Zeit wieder kom- auch das quasiviskose Fließen viel-
meistens. Wichtig aber sind in die wobei ®., der Gleichung pensieren, so daß die innere Energie kristalliner Metalle bei schr hohen
Vakuumleitung zur Pumpe einge- unverändertbleibt und die Mischungs- Temperaturen und sehr kleinen Span-
baute *Praliflächen (baffles), mög- D Ada — Eu Du 0 wärme verschwindet. Befindet sich in nungen beschreiben.
lichst gekühlt und so angebracht, gehorcht. Dabei bedeutet D
daß deren *Strömungswiderstand fusionskonstante und 2. den Dif- Ab-
inem Raum oben ein leichteres, un-
ten, durch eine Jalousie getrennt, ein
Lir. Hdb. d. Physik, hrsg. v. S. Flügge,
Band VII/2, Kristallphysik 1. Berlin
klein bleibt. 1958. [15]
Wolfgang Gaede, Karls- sorptionsquerschnitt. Mehrere Trans- schwereres Gas, so kühlt sich nach
ische “Reden. Karlsruhe portweglängen von Quellen, Grenzen öffnen der Jalousie bei der Diffusion Diftusor, Strömungskanal mit su
1947. - Yarwood. 3.:; Hodıyakuumtech” oder Rändern gegen das Vakuum ent- der Gase ineinander das untere, gem Querschnittsverlauf zur mög-
ik. Berlin-Charlottenburg 1955. [10] fernt ist die Winkelverteilung der schwerere Gas ab; das obere, leich- lichst. verlustarmen Umsetzung von
Ditfusionsringe, von Stark beschi Teilchen annähernd isotrop, und es tere erwärmt sich (bis zu 1 grad). Geschwindigkeit Druck, also Um-
bene Interferenzerscheinungen, die an ist Dir < Bau. An Stelle der strengen Man kann so den Koeffizienten d kehrung der *Düse. Ein guter D. läßt
einer Stearinschicht entstehen,in der Transportgleichung
sen Gebieten des
kann man in die-
Mediumsdie Diffu-
Diffusionsthermoeffektes bestimmen,
den Thermodiffusionsfaktor (oder d
sich nur viel schwieriger bauen als
eine gute Düse, da die an den Wän-
Rußteilchen suspendiert sind. Ob
von Stark gegebene Erklärung die sionsgleichung ($. oben) verwende:
Die D. wird überall zu schlechten Er-
Thermodifjusionsverhältnis). Er
in quantitatives Maß einerseits für
den immervorhandene *Grenzschicht
bei Druckanstieg zur Ablösung neigt.
Verhältnisse quantitativ wiedergeben gebnissen führen, wo die oben ge- durch ein Temperaturgefälle be- Der Druckanstieg muß sehr allmäh-
kann, scheint noch nicht ganz sicher nannten Bedingungen nicht zutreffen. wirkte teilweise Entmischung eines lich erfolgen. Wird er aber zu stark
zu sein. [17] In der Umgebungvon Quellen unter- binären Gasgemisches, andererseits Länge gezogen, dann werden
Diftusionsspannung in Halbleiter schätzt sie die Absorption, und es für die durch einen Diffusionsstrom ie *Reibungsverluste zu groß.
Randschichten, 5. Halbleiter-Rand- muß daher eine Quellkorrektur an- hervorgerufenen Temperaturunter- a) D. für inkompressible Strömun-
schichten. gebracht werden. An Rändern gegen schiede. Zwischen dem Diffusion ‚gen. Man definiert zweckmäßig einen
Diffusionssprünge (difjusional jogs), das Vakuum ist die aus der Tran thermoeffekt und der Thermodiffu- D.-Wirkungsgrad
s. Sprünge (os). porttheorie gefolgerte Extrapolations- sion bestehen Reziprozitätsbeziehun- m
Diffusionsstrom, der Quotient der länge zu verwenden. Schließlich muß wen, ähnlich den Ihomsonschen Be- 0 (2) wi we)
durch eine Fläche diffundierenden im stark absorbierenden Medium be-
rücksichtigi werden, daß in größerer
ziehungen der *Thermoelektrizität.
Molekülzahl durch die Zeit (Molekül- Man kann diese Bezichungen sch
strom) oder der Quotient der durch Entfernung von einer Quelle die un- allgemei wankungstheoreti- Eintritisquerschnitt,
eine Fläche diflundierenden Stoff- mittelbar aus der Richtung zur Quelle schen Betrachtungen ableiten (Onsa- itisquerschnit). Im
Nenner steht die Differenz der *Stau-
mengedurch die Zeit. Die Diusions- kommenden Teilchen bevorzugt ver- wer, 1931), wobei sich weitere Paral-
dichte ist der Quotient D. durch Flä- treten sind und daß dadurch auch i lelen zu anderen physikalischen Er- drücke zwischen Ein- und Austritt.
che. Der D. entspricht in der physi- Innern eines Mediums weit von der scheinungen ergeben. S.a. Thermo- Nach der *Bernoullischen Gleichung
müßte der Druckanstieg ebenso groß,
kalischen Deutung und mathemati- Quelle die D. unzureichend wird. diffusion.
Lit. Ullmanns Encyklopädie der tech-
schen Behandlung dem Wärmestrom Gewöhnlich
D. über
wird der Übergang zur
die Pı-Approximation der nischen Chemie, 1. Bd., $. 358-362. Mün-
also 70 1, sein. In Wirklichkeit ist
bei der Wärmeleitung.[9] *Boltzmann-Gleichung(s. Kugelfunk- chen-Berlin 1951. "Waldmann. L.:
wegen der Reibungs- und Ablösungs-
verluste 70 <1. Bei laminarer Zu-
Diftusionstheorie, näherungsweise tionsmethode) oder ausgehend von Transporterscheinungen in Gasen von strömung zum Eintrittsquerschnitt
gültige Theorie der Diffusion (z. B. der *Integralgleichung der Diflusion lercm Druck, in Flügge, S.: Hand- führt schon ein sehr geringer Druck-
von Neutronen). Diese wird in der vollzogen. der Physik, Ba, X. 5,2053 anstieg entweder zur laminaren Ab-
Transporttheorie streng behandelt, Bei zeitabhängigen Diffusionsproble- lösung oder bei Reynolds-Zahlen, bei
indem außer Ort, Zeit und Energie Wirkungserad. Inde-Anz. 84, 83. $. denen eine turbulente Strömung mög-
auch die Flugrichtung der Teilchen rücksiehtigen. DieererPı-Approximation
Umstand zu be- 22 (1962).(91 lich ist, zum Umschlag in diese. Die
berücksichtigt. wird. Ist keine der führt auf eine Differentialgleichung Diffusionsthermoeffekt, s. Diflusions- ungleich größere Schleppwirkung der
möglichen Flugrichtungen vor den vom Typus der Telegraphengleichung, thermik. turbulenten Strömung ermöglicht
anderen stark bevorzugt (Quasi-Iso- die in der Zeit von zweiter Ordnung recht beträchtliche Druckanstiege oh-
tropie), so kann man unter gewissen t. Nur in hinreichend großer Ent- Diffusion von Leerstellen und Zwi- ne Ablösung. Allerdings wird mit
Bedingungen die Diffusion mit Hilfe wachsender Entfernung vom
der D. beschreiben, welche die Flug- fernung von einer zeitlich veränder-
ichen Quelle geht diese Gleichung
schengitteratomen (diffusion of va-
ıcies and iti querschnitt das Geschwindigkeitspi
tung der Teilchen unberücksich- über
igt läßt und mit dem skalaren Fluß gleichung,diewelche
in gewöhnliche Diffusions- Ben von quasiviskosen Stoffenist nicht fil immer weniger völ ig; die Strö-
mungsverluste sind also in den Rand-
arbeitet. Der Übergang von der ster Ordnungist. in der Zeit von er- kristallographisch bestimmt, sondern
vergleichbar mit dem der viskosen schichten größer als in der Mitte, und
Transporttheorie zur D. kann auf ver- Lit. Davison, B.: Neutron Transport Stoffe. Es gilt also näherungsweise die mittleren Stromfäden sind nicht
schiedene Weise vollzogen werden. Theory. Oxford 1957. [35] las *Newtonsche Gesetz. Man nimmt so stark verzögert, wie es dem je-
Wenn man z.B. die Verteilung in Diffusionsthermik. Darunter versteht n, daß hier das Fließen durch die weiligen Querschnittserweiterungs-
108 109
Diktiermaschine
und den Analogie-Rechner. Die D. aber bereits dekadisch in Tabellen-
sind Stellenwert-Rechner wie die ge- form gedruckt ausgewiesen. Die Lei-
wohnlichen —Handrechenmaschines stungsfihigkeit einer D. hingt einer-
doch sind sie diesen an Geschwindig- seits von der Rechengeschwindigkeit
keit und Speicherméglichkeit weit (arithmetische Operationen pro. s),
iiberlegen. Die Zahlendarstellung er- andererseits von der Speicherfihig-
folgt durch elektrische Impulse, die keit ab. Die groBte Flexibilitit wei-
in Schaltnetzwerken, z. B. Zihischal- sen speicherprogrammierte Maschinen
tungen, verarbeitet werden. Aus die- auf, die nicht nur Daten und Befehle
Abb. 1 Abb. 2 sem Grundearbeiten D.vielfach nicht speichern, sondern in einem Teil ihres
verhiltnis des D. entspricht. SchlieBt Verhiiltnissen der Erweiterungswin- mit dem dekadischen System, son- umfangreichen Speichers Unterpro-
man hinter dem D.ein Parallelrohr
kel im Verhiiltnis f= fiacher dern iibersetzen die dekadischen Ein- gramme fiir einzelne komplizierte
an, so gleichen sich diese Unterschie- werden (M Mach-Zahl). gangs-Daten automatisch in ein Bi- Operationen, z. B. Wurzelzichen, Po-
de z.T. aus, wobei nach dem *Im- nar- oder Biquinar-System. Die Ein- tenzieren, Logarithmieren usf. if-
pulssatz noch etwas Druck gewon- c) D. fiir kompressible Strémungen
bei Uberschallgeschwindigkeit. Det gangsdaten werden der Maschine nehmen. Die Zeitersparnis gegeniiber
nen, allerdings durch Reibung auch meist in Form von Lochkarten, Loch- der Arbeit mit Handrechenmaschinen
Druck verloren wird. Abb. 1 zeigt Stromdichteverlauf einer Uberschall-
strémung (s. Ausstrémen) verlangt, streifen, Magnetbindern usf. tiber- ist auBerordentlich; doch mu8 ein
schematisch Geschwindigkeitsprofile daB der Querschnitt eines Uberschall-
mittelt, die in einem Eingabewerk ab- gewisser Zeitraum fiir das Program-
in einem D. Beim vorletzten Profil
setzt Abldsung mit Riickst D. zuniichst abnimmt. Bei Schallge- Leit- |
der Wand ein. Bei abgel schwindigkeit mu8 er ein Minimum werk
Strémungenliegt die Strémung meist haben und sich dannfiir die weitere
einseitig, oft hin- und herspringend, Verzégerung im Unterschallbereich
der Wand an. Will man mit Sicher- wieder erweitern (umgekehrte *La-
heit einen giinstigen D.-Wirkungs- val-Diise). Ordnet man in einem S
grad erreichen, so wahlt man als hal- mungskanal einen solchen Uberschall-
ben Erweiterungswinkel (s. Abb.1) diffusor an, so kann man, auch wenn
die Querschnitte fiir die beabsichtig-
e=4 bis 5°. Man erreicht 9 = 0,8 ten Strémungszustiinde richtig bemes-
bis 0,9. Bei giinstiger Zustrémung
und wenn der Austrittsquerschnitt sen sind, vor dem engsten Quer-
nicht viel gréGer ist als der Eintritis- schnitt des D. im allgemeinen keine
Uberschallstrémung erzeugen. Hin
querschnitt, kann man auch etwas ter dem engsten Querschnitt” bildet
groBere Erweiterungswinkel zulassen. sich niimlich ein Uberschallgebiet aus,
Man kann sogar e = 15 bis 20° wii das cine weitere Riickwirkung auf Additionin us Micte Durchschnittl.
i Durchschnittl.
Jen und den D. an der Ablésungs- Typ fix Pewee g/Monat matsmiete
Monats Kautpreis,
er
stelle abschneiden (s. Abb.2). Die den Strémungszustand vor dem eng-
restliche Erweiterung erfolgt plitz- sten Querschnitt vereitelt. Der engste
lich, und es tritt der *Carnotsche Querschnitt muBverstellbar sein. Zu- 1BM/36020 135, — ~—1200— 3.600 2.000 80. 108
StoBein. Trotzdem sind y» = 0,8 bis erst mu8 er um einen bestimmten TeM(3ey40 tng =~ $0 38000 13.0000 10
0,85 erreicht worden. Am besten ha- Betrag zu weit gemacht werden. Hat UNIVA\ 52” = 1700-9300 3.400140 108
ben sich immer D. mit geradlinigen ‘man in dieser Stellung Uberschallge- UNIVAG 0,75 — 39.000-100 000 650006: 108
Begrenzungen bewahrt. Krumme Be- schwindigkeit vor der engsten Stelle 1BM/360/70 0/80 — 45 .000-170000 78000 3,.2- 10"
‘grenzungen sind nurdann angebracht, erreicht, so wird deren Querschnitt so IBM360/92 0718 ~~ 125 000-250000 140000 516: 10
wenn dem D.ein groBer Widerstand, lange verengt, bis darin die Geschwin- Dc 040 0,40 iy 45-108
z.B. ein Kiihler, nachgeschaltetist. digkeit nahezu auf Schallgeschwin- getastet und dem Speicher zugeleitet mieren der Aufgabe und die Korrek-
D. kreisférmigen Querschnitts sind digkeit abgenommen hat. Wird auch werden (5. Abb, tur dieses Programms veranschlagt
immerbesser als rechteckige. Kreis- nur etwas zu stark yerengt, so bricht Als Arbeitsspeicher werden heute fast werden.
férmige D. erhalten einen besseren die ganze Uberschallstrémung wieder ausschlieBlich Magnetkernspeicher Vielfach kann man sich auf ausgear-
Wirkungsgrad und erlauben stirkere zusammen. Ahnlich wie bei Unter- verwendet, die aus Matrizen mit Fer- beitete Programmestiitzen. Es gibt
ablésungsfreie Verzégerungen, wenn schall-D. den Carnotschen Sto8, kann ritkernen ‘bestehen, Durch entspre- bereits umfangreiche »Bibliotheken«
man der Strémung einen Drail gibt; man bei Uberschall-D. Verdichtungs- chende Magnetisierung der Kerne von Rechenprogrammen. .
die ermiideten wandnahen Schichten st6Be in gewissem Umfang zulassen. kann Information eingeschrieben, ge- Die Tabelle zeigt Rechengeschwin-
werden dann durch Flichkraftunter- StBe, die bei einer Mach-Zahl M < speichert und wieder ausgelesen wer- digkeit und Kosten von einigen der
schiede nach innengedringt. 1,4stattfinden, verursachen Verluste, den. Ein Leitwerk sorgt dafi r, da8 wichtigsten handelsiiblichen Digital-
b) D. fir kompressible Strémungen aa im allgemeinen ertriglich sind. die Daten und Rechenbefehle in der rechner-Typen. [35]
bei_Unterschallgeschwindigkeit. Ge- 1 richtigen Reihenfolge dem Rechen- dihexagonal, doppelfiichige hexago-
méB einer der *Prandtlschen Regeln Diffusor, svw. *Diaphragma.[10] werk zugefiihrt werden.Ist die Rech- nae Rotatallformien, Kristallklas-
wird der Druckanstieg bei grofen nung durchgefihrt, so wird das Re- sen (hexagonale).
Mach-Zahlen steiler. Um diesem zu
Digitalrechenmaschine. Man unter-
scheidet zwei Grundtypen von elek- sultat in einem Ausgabewerk in Form Diktiermaschine,einefiir Biirozwecke
begegnen, muB unter sonst gleichen tronischen Rechenmaschinen: die D. von Lochkarten, Lochstreifen oder gebaute Form der *Sprechmaschine,
0 11
Dilatanz Dimension
Die in die D. diktierten Texte werden Verfestigung zu sprechen. Die Erkli- lich viele nur in der Quantitit ver-
auf einer Folie oder einem Band mit rung von Freundlich und Réder fiir schiedene GréBen an, z. B. 4-Im.
fein verteilten Stablteilchen (*Magne- diese Erscheinung, wonach oberhalb Die Klasse (D.) Linge driickt aus,
tophon)festgehalten und dann zu be- einer bestimmten’ Schergeschwindig- V urspriingliches Volumen, V’ Volu- daB es sich um eine Aussage tiber das
liebiger Zeit tongetreu wiedergegeben. keit cine ungleiche Verteilung der men nach der Forminderung. S. a. Merkmal Linge handelt. Die Gri-
Das Diktierte kann nach Erledigung dispergierten Teilchen erfolgt, so daB Volumeninderung.[20] Ben 10s, 17 min, 38 -h und 300 a
ausgelischt_werden, so da8 Folie zwischen den Haufungsstellen leere Dilatation derZeit, s. Lorentz-Trans- sind GréBen verschiedener Quantitit,
oder Bandfiir neue Diktate verwen- Réume entstehen, die nur_teilweise formation. aber Aussagen iiber ein und dasselbe
det werden kénnen.[12] mit derfliissigen ‘Phase gefiillt sind, Dilatometer, Apparat zur Messung Merkmal Zeit. Sie gehéren derselben
Dilatanz. Mit D. ‘wird im _engeren weicht mithin von der Auffassung der Ausdehnung von K6rpern bei Klasse (D.) Zeit an, die von der Klas-
Sinne das Auftreten einer Verfesti- von Reynolds kaum ab. Die Abb. Temperaturerhéhung. Der sich aus- se (D.) Linge verschiedenist. D. be-
gung infolge mechanischer Beanspru- veranschaulichen den Sachverhalt dchnende Versuchsstab driickt gegen zeichnen qualitative Merkmale, hi
chung bzw. nach Aufpragung eines (nach E. K.Fischer). cinen Hebel, an dem ein Spiegel be- sichtlich deren sich Dinge, Gegen-
Schergefiilles ohne meGbare Zeitein- Fa8t man jedoch den Begriff weiter festigt ist. Die Drehung dieses Spie- stinde und Versuchsanordnungen un-
fliisse baw. Zeiteffekte bezeichnet. und bezeichnet auch alle Fliissigkei- gels wird optisch gemessen. Bei dem terscheiden kénnen.
Diese Erscheinung wurde zuerst von ten als dilatant, bei denen der FlieB- D. von Fizeau und Abbe befindet Klassen (Merkmale) besitzen keine
Reynolds bei Festkérpersuspensionen widerstand mit zunehmendem Ge- sich in sehr geringem Abstand von Quantitét_und keinen Zahlenwert,
mit hohem Feststoffanteil, insbeson- schwindigkeitsgefiille ansteigt, ohne der Endfliche des Probekérpers eine Von der GréfeLinge, insbesondere
dere Quarz- und Sandteilchen in daB Zeiteffekte damit verbundensind, schwach geneigie Glasplatte. Die auch von der allgemeinen GréBe
Wasser, beobachtet. Dafiir wurde die so reicht gegebene Deutung nicht Ausdehnung des Kérpers laBt_ sich 4-1 m, wo| 4\ Werte von0 bis + ©
folgende Erklirung gegeben: Die aus. Das FlieBverhalten kann jedoch dann aus der Verschiebung der auf- annehmen kann, gelangt man zur
konzentrierten Suspensionen weisen formal durch die Ostwald de Wacle- tretenden Interferenzstreifen berech- Klasse Linge, indem man von Quan-
in der Ruheein mit Fliissigkeit au sche Beziehung (FlieBkurven und nen. Bei fiir Fliissigkeiten wird die titativen abstrahiert.
gefiilltes minimales Volumen zwi- Strukturviskositit) beschrieben wer- Volumeniinderung der Fliissigkeit in zwischen verschiedenen D.beste-
schen den Festteilchen auf. Werden den, wo nunmehr n> 1 zu wahlen der an cinem Glasgefi® angesetzten henden Bezichungen folgen aus Defi-
derartige Suspensionen bei geringen ist. Kapillare gemessen (s. a. Deforma- nitionen.
Schergeschwindigkeiten beansprucht, Dilatante _Eigenschaften _weisen tion). [20] Beispiel: Unter der Geschwindigkeit
so reicht diese Fliissigkeitsmenge aus,Quarz- und Sandteilchensuspensionen dilut-verteilte Einlagerungen, s. v. versteht man den Quotienten
um die Bewegungen der einzelnen auf, aber auch Stiirkekérner, die kei- Kristallfarben, —Kristall, Kristall- (durchlaufene Wegstrecke lidazu be-
ne wahren Suspensionen sind, und — chstum, notigte Zeit 1). Damit ist zuniichst der
20 P90 wie Patat und Seydelgezeigt haben — ension. Dieser Begriff wird in ver- Quotient zweier GréBen festgelegt.
°S00.06 8 Polyvinylacetatdispersionen. Metzner
und Whitlock beobachteten das dila- schiedenen Bedeutungen gebraucht
a) Unter D. eines Kérpers versteht
v=l/t eine Beziehung
GréBen, dim v dim If
060 La0,0 tante Verhalten bei konzentrierten Ti-
tandioxyd-Wassersuspensionen. Zahl-
man seine geometrischen Abmessun- zichung. zwischen Klassen (Dimen-
sionen). Genauso kann man aus der
reiche weitere konzentrierte Disper- b) D. eines Rawnes. Der Raum hat Definition Energie W Kraft F x
sionen von Calciumkarbonat, Barium- in der Buklidischen Geometrie 3 D. Weg! oder Wirkung S = Energie W
Dilatantes System in Ruhe sulfat, Zinkoxyd usw. werden in X Zeit ¢ zu den Gleichungen zwischen
Teilchen nacheinander zu_schmieren, ihrem dilatanten Verhalten in der zu- Das bedeutet, daB cs in ihm 3 linear
unabhiingige "Vektoren geben kann GréBen W =F lund S~ Wt gelan-
so daB die auftretenden Spannungen sammenfassenden Darstellung von und da8-cin Punkt in diesem Raum gen und weiter zu den Gleichungen
Klein bleiben. Bei hdheren.Geschwin- Fischer beschrieben, durch Angabe von 3. Koordinaten zwischen Klassen dim W = dim F -
digkeiten wird diese dichteste Pak- Lrr.Reynolds, O.: Phil. Mag. 8, 20 (1885). festgelegt ist. In einer Fltiche geniigen dim / oder dim $ = dim W - dim t.
kung gestdrt; die Suspensionen dila- = Freundlich, H., und H.L. Réder: 2, in einer Linie 1 Koordinate, d. h. Die Klassen (D.
tieren bzw.’ expandieren, und die Trans. Faraday Soc. 34, 308 (1938). - cine Linie ist ein-, eine Fliche zwei-, sich also multiplizieren und. dividie-
Fliissigkeit reicht nicht mehr aus, um Réder, H. L.; Rheology of Suspensions.
der Raum dreidimensional. Der ren, Sie bilden eine Gruppe im Sinne
das Zwischenvolumen zu fillen. Bei Paris-Amsterdam 1939. Freundlich, H.,
und F. Juliusberger: Trans. Faraday Soc. Punkt hat 0 Dimensionen. In der der Mathematik (s. Abelsche Grup-
der Nacheinanderbewegung der Teil- 31, 920 (1935). - Patat, F., und G. Sey- Mathematik kann man mit 2-Tupeln
chen hért damit die Schmierung auf, del: Chem, Fabrik 14, 415 (1941). - rechnen; sie bilden einen -dimensio-
pe).
unddas FlieBen ist von einem plétz~ Metzner, A.B. und M. Whitlock: Trans. nalen Raum,
Mankann dann eine Minimalanzahl
n von D.in solcher Weise auswih-
lich hohen Spannungsanstieg beglei of Society of Rheology II, 239 (1958). ~
©) In Physik und. Technik: versteht len, daB drei Eigenschaften erfiillt
tet. Es ist daher richtig, von ciner New
Fischer, E.K.: Colloidal Dispersions.
York 1950. - Mill, C. C.: Rheology man unter D. die Klasse, der jeweils werden, nimlich, da8 sich mit ihrer
of Disperse Systems. London-New York solche physikalische GréBen ange- Hilfe alle D. eines Bereiches eindeu-
1959. — Birich, F. R.: Rheology. Vol. II héren, die durch Multiplikation mit tig ausdriicken lassen, und zwar nur
u, HI, New York 1958 und 1960. [40]
ciner ‘Zahl hervorgehen. Sie driickt durch Multiplikation’ und Division,
Dilatation, syw. Dehnung, wird in der cin bestimmtes Merkmat aus. Spe- d. h, als ein Potenzprodukt mit ganz-
Mechanik’ speziell zur Bezeichnung viclle GréBen, die sich nur um einen zahligen Exponenten,die positiv oder
der kubischen Dehnung verwendet Yablenfaktor unterscheiden wie 1A, negativ oder Null sein kénnen.
oO und ist definiert als relative (bezo- \mm, 7 cm, 83 m_und 5800 km bil- Eine solche Auswahl von D. nennt
Dilatantes System wihrend des Scherens gene) Volumeniinderung den eine Klasse (Gesamtheit). Einer man ein Basissystem der Gruppe der
olchen Klasse (D.) gehéren unend- D. Zum Basissystem gehéren also
12 113
Dimensionsanalyse Dimi
drei Kriterien: alle, eindeutig, ganz- gebiet (den betrachteten Bereich).Fiir elt es sich umeine Art der *Dimer sionsprodukt herauskommen. Man
zahlig. Die ein Basissystem bildenden den Bereich Geometrie braucht man sionsprobe. Man versucht, durch Di- nennt dies Durchfiihrungder D.
D.sollen mit dim Bi, ..., dim Bu eine (niimlich Linge), fiir Kinematik mensionsbetrachtung auf’ die Form Beispiel: Ein sehr schnelles elektrisch
bezeichnet werden. Eindeutig heiBt: zwei, fiir Dynamik drei, fiir Dynamik cines physikalischen Zusammenhangs geladenes Teilchen mit der Ladunge,
Wenn dim Bi, . , dim Bn gegeben + Elektrizitit vier und jeweils eine zu schlieBen. Dazu mu8 man anset- der Ruhemasse mo, der kinetischen
ist, dann darfeine D., die durch mehr bei Hinzunahme des Magnetis- ven, welche GréBen mit welchen an- Energie E bewegt sich durch ein Ma-
dim X = (dim Bi) *-+- (dim By) ** mus (wenn man ihn als von der deren in einem Funktionszusammen- gnetfeld der FluSdichte 8 in einer
wiedergegeben werden kann, nicht Elektrizitit nicht abhiingigen Bereich hang stehen Kénnen, Dann driickt Ebene, die senkrecht zur magneti-
noch auf eine andere Weise (d. h. auffaBt), der Warme, der Gravitati man die *Dimensionen der vorkom- schen 'Feldrichtung liegt, auf einer
der Helligkeitsempfindung, der Kri menden GrdBen als Potenzprodukte Bahn mit dem Kriimmungsradius
mit anderen 04) als D.-Produkt aus te der schwachen Wechselwirkung cines Basissystems von Dimensionen (c. Lichtgeschwindigkeit), Dann gilt
dim B'--- dim Bu wiedergegeben wer- (B-Zerfall), der Krifte der starken aus und setzt diese Dimensionspro- (einheiteninvariant):
den kénnen. Die Gesamtheit dieser Wechselwirkung (Kernkriifte). dukte in den Funktionszusammen-
Potenzprodukte nennt man ein D.- Wenn(fiir einen Bereich) cin Basis- hang ein. Der Exponentenvergleich 81-2 2 ye VE FIESmo me.
‘System. system Bi, ..., By gefundenist, sind ergibt. Bestimmungsgleichungen fiir
Bei bestimmten GréBen wird durch nandere D. die Exponenten. Als Basissysiem der Dimensionen
Kiirzen ihrer Exponenten das D.- Das Verfahren fiihrt im allgemeinen mége verwendet werden 1, 1, W, O,
Produktgleich Eins. Ihre D. ist dann By BM... Bain zum Erfolg, wenn am Zusammen- ®, T, ms, Man erhiilt
die D. der Zahlen (D. der Verhilt- hang unbeteiligte GréBen von vorn- dim (®F)1= dim(Q@W+ rt Qa ht
nisgrdBen). Mansollte aber nicht von herein nicht einbezogen werden und
einer dimensionslosen GréBe spre- nur bei einer oder wenigen GréBen yw),
chen (s, VerhiiltnisgréBe). By’ Ba"... Benn also dim ® dim ® 1
Es gibt viele voneinander verschic- die Art des Zusammenhangs unklar Eine (beschriinkte) Priifung auf Di
ebenfalls eine Basis dann und nur ist. Gehen jedoch mehrere GréBen in mensionsrichtigkeit ist auch bei Glei
dene Basissysteme. Beispiel: Fiir den dann, wenndie unbekannter Potenz cin, dann erge-
Bereich Dynamiksind dim B: = Lin- ben sich meist mehr Unbekannte als chungen méglich, nur in_einem
ge, Zeit, dim Bs = (triige) ons ++ em! bestimmten nichteindeutigen Dimen-
Masse cin Basissystem. Ein anderes Gleichungen, und esist dann nur eine und Einheitensystem gelten.
Determinante = List. heschriinkte Aussage méglich. Die Dimensionsrichtigkeit_ in einem
den gleichen Bereich Beispiel: Die in einem clektrischen
Dynamik sind dim By = Impuls, Heizofen freiwerdende Energie W in System ist damitjedoch nicht
dim By’ = Energie, dim By’ = Wir- [evn + ++ mn (Wiirmemenge) hingt vom Wider- rleistet. Durch Uberpriifung mit
kung. Bisher hat man in D.-Systemen auch stand R der Drahtwicklung, der Dimensionen, die sich auf ein Basis-
Man kanndieselbe D. mit Hilfe ver- halbzahlige Exponenten 7ugelassen, clektrischen Stromstiirke I, der Be- system stiitzen, kann man dann je-
hatsich also nicht auf ein Busissystem triebsdauer ¢ ab, Man vermutet daher doch feststellen, ob z. B. eine Natur-
im Sinne der Mathematik gestiitzt, den Zusammenhang W = R° J? 1”, konstante (mit einer von der Dimen-
dimLeistung = dim Masse X Dies fiihrt zu Schwierigkciten, weil wo «, g, y durch D. bestimmt wer- sion Zahl verschiedenen Dimension)
(dim Liinge)* * (dim Zeit)* da das Auftreten von D, mit | den sollei fehlt, d. h. hinzuzufiigen ware, um zu
oder mehrdeutiger Bedeutung verbunden NunistR U/l; U = W/Q; = Qit, einer _einheiteninvarianten Gleichung
ist, was in Gleichungen zu Wider- zu gelangen.
dim Leistung = (dim Energie} Beispiel: & Q Qlr*. Die D.in ein-
(dim Wirkung)"' . spriichen mit Regeln der Mathematik also W = (UID * (QI)? 7
Wegesaeura deutigen Dimensionen ergibt links
Rechnen mit D. Hierfiir gelten fol- fiihrt (. _GroBen, mehrdeutige,
Gleichheit). Wenn man sich auf cin dim (Wi), rechts dim (Q Q/P). Die
gende Rechenregeln: Basissystem im obigen Sinn stiitzt, also Gleichung ist also nicht dimensions-
dim A - dim B = dim (A - B) entfallen diese Schwierigkeiten. v= 1 A-2a=aty-f=0, richtig relativ zu_ einem Basissystem,
dim 4 «dim Zahl dim A D.-Systeme mit halbzahligen Expo- daher 8 = 2,7 = 1. das eindeutige Dimensionen liefert.
dim A «(dim B)" dim (4 - B*) nentenentstehen durch Zusatzfestset- Lit.Bridgman, P. W.: Theorie der phy- Rechts fehlt im Nenner Q Q/W I.
sikalischen Dimensionen, iibers. von H.
dim A - (dim B - dim C) zungen. Ublich sind bisher entweder Holl, Leipzig u. Berlin 1932. - Bridgman, Dasist gerade die Dimension der In-
(dim 4 - dim B) - dim C 1. dim Q - Q/W - 1 = dim Zahl oder P. W.: Dimensional Analysis. London fluenzkonstanten eo, Falls im ersten
dim A - dim B = dim B- dim A. 2. dim ® - S/W «1 dim Zahl oder
New Haven 1949. - Wallot, J.: GréBen- Beispiel y = 1 gesetzt wird, wie im
Stets ist gleichungen, Einheiten, Dimensionen. Vierersystem iiblich, dann fehltin der
3. dim Q- ®/W +t dim Zahl Leipzig 1954. [39] Dimension Q ®/W't. Wenn in der
(dim A)" + dim A,
auBer wenn A Zahl. (s. Einheitensysteme).
Dimensionsprobe. In einer (einhei- Gleichung yo fehlt (wenn etwa § an-
Der mathematischen Volistindigkeit Da Einheiten ebenfalls GréBen sind, teninvarianten) *GréBengleichung ist stelle von % gesetzt wird), fehlt in
halber ist noch zu erwihnen: Es ge- haben auch sie eine D. Es ist daher die Dimension der linkenSeite gleich der Dimension ® ®/W t.
niigen endlich viele Ausgangs-D., um falsch, fiir »Einheit« das Wort »Di- der Dimension derrechten Seite. Um Die Gleichung é0 - 40 + ¢* 7 ist di-
alle ibrigen als Potenzprodukte dar- mension« zu gebrauchen, D. bezeich- zu_iiberpriifen, driickt man die mensionsrichtig, denn
aus auszudriicken. net auch nicht die Exponenten cines Dimensionen der GréBen als Potenz- QQ of F is (SA)
Fiir jedes Teilgebiet (Bereich) der Potenzproduktes. produkte eines Basissystems aus
Physik bendtigt man eine bestimmte Lit, Fleischmann, R.: Z. Phys. 129, 377 Dimension, Abelsche Gruppe, Einhei- dim Wr wt e Wi
(1951) u, 138, 301 (1954), - ders.: MNU 5, B9]
Anzahl von Basis-D. Diese ist cha- 130 (1952/53). (39) tengleichung). Auf beiden Seiten der
rakteristisch fiir das betrachtete Teil- Dimensionsanalyse. Bei der D. han- Gleichung mudann dasselbe Dimen- Dimi, Kurzzeichen dm, Vorsatz fiir
5
Dimorphismus Dipol
Einheiten, bedeutet den Faktor 10~. ' 1 wendet. Im Prinzip wird die eine Fre- OAbildet. Bezeichnet man das Pro-
Nurin Frankreich iiblich. [13] L¢ | Ow quenz fr (2. B. die Hochfrequenz) iiber dukt QT als das elektrische Moment
Dimorphismus, 5. Polymorphismus. die Diode, die durch die Frequenz fe mdes D., so ist sein Potential
DIN-Auslaufbecher, s. AusfiuBvisko- mit groBer Amplitude in ihrem _i m-cos #
simeter, konventionelle. ‘ Or ie DurchlaBwiderstand gesteuert_ wird, O dae 2
Diode. Eine D. ist ganz_allgemein | auf einen abgestimmten Schwing
cin Zweipol, dessen elektrischer Wi- Kreis gegeben, der die gewiinschte Es ist nicht mehr kugelsymmetrisch
derstand von der Stromrichtung ab- Abb. 1b Frequenz fi = fe~ fi (2. B. die Zwi- wie das Potential einer Ladung, son-
hiingt. Mit Hilfe eines solchen Zwei- schenfrequenz) aussiebt (s. Modula- dern nur noch rotationssymmetrisch
pols kann cine Wechselspannung Spannungen etwa iiber 1 V licgen
miissen, damit der Richtstrom ver- tion). [19] um die Dipolachse.
gleichgerichtet werden (s. Gleichrich- zerrungsfrei die Amplitudenmodula- fe, parametrische, svw. Kapazi- In jogenen _elektrischen
ter) oder eine amplitudenmodulierte ion ibernimmt. Die Abb. 1a und 15 Lits- Variations-Diode.(19] Feld der Feldstarke € wirkt auf einen
Wechselspannung demoduliert wer- zeigendie zwei typischen Schaltungen Diopier. Eine Vorrichtung aus augen- elektrischen D, das Drehmoment
den (s, Demodulation). In beiden Fil- der D. Der Richtstrom flieBt_iiber seitiger Lochblendeundeiner in mehr 1
len sind zur Glittung der zuniichst den Widerstand Rs. Die im Richt- oder weniger groBem Abstand davor M~2QE5sinw = mE-sinw
noch pulsierenden _Gleichspannung strom enthaltene hochfrequente Tri- angebrachten Zielmarke, die in der bzw.in Vektordarstellung
bzw. zur Unterdriickung des »T gerwechselspannung wird iiber den Verbindungslinie Auge-Ziel liegt. D.
gerse (s. Diodengleichrichtung) Sieb- Kondensator C (undiiber die nieder- ienen fiir Einstell-(Ziel)Zwecke. [17] M~ [mx €].
glieder notwendig. ohmige Induktivitit L) kurzgeschlos- trie, Kurzzeichen dpt, ist die in Dabei ist « der Winkel zwischen
Als D. finden Elektronenrdhren oder sen. Damit aber die Spannung an C der ophthalmologischen und. techni polrichtung und Feld.
Kristaildioden, d. h. Halbleiter mit mit der héchsten Modulationsfre- schen Optik benutzte Einheit fir Es stellt den D. parallel zur Feld-
einer Verarmungssperrschicht (p-n- quenz ws schwanken kann, mudie Brechkraft. richtung, wenn er frei drehbar ist. [m
Ubergang im Halbleiter oder Metall- Zeitkonstante z= RaC stets noch Die Einheit D. ergibt sich aus der inhomogenen Feld erfihrt der D.
Halbleiter-Kontakt, s. Detektor), Klein genug sein: Gleichung auBerdem noch eine Kraft in Rich
‘Verwendung. 1 tung des Feldanstiegs, da die Kriifte
Die Elektronenréhre als D, enthiilt 1 yt auf die beiden Ladungen verschieden
lediglich eine direkt oder indirekt ge- tS om Brechkraft Brennweite *
grof sind, und zwarist
heizte Kathode und eine Anode. Da Definition: 1 dpt 1/m, (13]
als Stromtriiger nur die aus der Ka- (m gréBter vorkommender Modula- Gauss Pomyy
oe
thode austretenden Elektronen zur tionsgrad). Dioptrometer, Geriit zur Bes!
Verfiigung stchen, resultiert eine us Der KondensatorC ist aber groB ge- der Dioptriezahlen.
polare Leitung. 'Die Strom-Span- nung, um der Diode die Hoch- bzw. iploeder, svw. Disdodekaeder (ku- (Peldanstieg in x-Richtuny).
b) Hertzscher D, Andert sich das Mo-
nungskennlinie entspricht der I4, Ua- Zwischenfrequenz bei Parallelschal- sche Kristallform), s. Kristallklas- ment eines elektrischen D. dadurch
Kennlinie, die unter *Kennlinien von tung 1b zunichst zuzufiihren, Die an periodisch, daB eine der beiden La-
Rohren ausfiihrlich behandelt ist, C entstehende Niederfrequenz wird In der _allgemeinen Be- dungen um die andere hin- und her-
Der Sittigungsstrom richtet sich nach iiber Cyr einem entsprechend hoch- Elektrischer D. Ein La- schwingt, so entsteht ein elektrischer
dem *Richardsonschen Gesetz der ohmigen System zur Weiterverarbei- dungssystem, Oszillator oder Hertzscher D. In sei-
iihemission. Die technischen Bau- tung (z. B. Verstirkung) zugefiihrt Ladung + Q und ciner gegen sie um ner Niihe ist das elektrische Feld
formen sind sehr mannigfaltig; sie (Bingangswiderstand xr). Ebenso eine Kleine Strecke 7 verschobenen gleich dem eines D. mit periodisch
richten sich nach der Verwendung muB ein etwaiger Abgriff der Gleich- negativen Ladung ~ Q gebildet wird, wechselndem_elektrischem Moment.
(hohe Stréme, hohe Spannung usw.). spannungskomponente an C zu Re- heiBt elektrischer D. In einem Punkt In grdBerer Entfernungist der Feld-
S. a. Gleichrichter. [19] gelzwecken (*Schwundregelung) ent- A, der die Entfernungen ri und rz verlauf komplizierter; bilden sich
Diodengleichrichtung. Unter der D. sprechend hochohmig erfolgen. Der von den beiden Ladungen hat, elektromagnetische Wellen aus,
versteht man nicht so sehr die Um- Arbeitswiderstand der Diode Ra be- herrscht das Potential in den Raum hinauswandern. Ein
wandlung einer Wechsel- in cine lastet_ den U.__vorhergehenden solcher Hertzscher D. wird praktisch
Gleichspannung als vielmehr eine
spezielle Art der *Demodulation im
Schwingkreis eines Filters als Diimp-
fungswiderstand Ry = Ri/2 bei Rei- ease O(n a)
ci nor
realisiert durch eine kurze lineare An-
tenne,in der die Elektronen um ihre
Trigerfrequenzverfahren. Bei der D. henschaltung der Diode (Abb. 1a) Ruhelage hin- und herschwingen.
wird eine Diode mit der amplituden- und mit Ry ~ Rs/3 bei Parallelschal- “4ae nn * DeshalbheiBen solche Antennen auch
modulierten Hoch- oder Zwischen- tung (Abb.1b). [19}
Diodenmischung. Dic _D. verwendet
Im MKSA-System ist ev die *Influ- elektrische D. Niheres s. Wellen,
frequenz angesteuert, wobei die
zur >Mischunge von Signal und Tri
enzkonstante, im GauBschen Mab- elektrische.
system 420 1 zu setzen. Ist r c)undMagnetischer D. Ein Kreisstrom
ger (s, Triigerfrequenzverfahren) Kr der Abstand des Ladungsschwerpunk- kénnen ein stromdurchflossenes Solenoid
stalldioden (Germanium- oder Sil
ciumdioden); sie wird hauptsichlich
tes O von A und dieser gro8 ge- als magnetische D. aufgefaBt
fiir Triigerfrequenzen oberhalb von zeniiber dem Abstand 7 der Ladun- werden, wenn ihr Magnetfeld in einer
300 MHz verwendet. Auch zur gen, so gilt in guter Niherung Entfernung beobachtet wird, die groB
Transformation einer empfangenen, no P, mons 1 cos, gegen die Abmessungen des strom-
durchflossenen Leiters Es kann
modulierten Hochfrequenz auf die wobei # der Winkel ist, den die Di- nimlich durch Gradientenbildung(s.
*Zwischenfrequenz wird die D. ver- polrichtung mit dem "Radiusvektor Gradient) aus dem magnetischen
116 117
dipolar Dirac-Gleichung
Das Potential eines riumlichen Di-
4 Nee pols im Nullpunkt, dessen Achse mit
der x-Achse zusammenfillt,ist rota-
tionssymmetrisch in. bezug ‘auf diese

a
, Achse. Es lautet in Kugelkoordinaten
M__ cos#
oe eran PF
Abb. 1
7 fr Quelle Senke x Die Uberlagerung der Strémungen
*Potential einer *Doppelschicht ge- eines positiven Dipols parallel zur x-
BY Achse mit einer Parallelstrémung in
wonnen werden, Die magnetischen Abb. 1
ichtung der positiven x-Achse ergibt
Feldlinien cines Stromkreises verlau- stirke unendlich, werden, Ohne die- im ebenen Fall die Umstrémungeines
fen in Entfernungen, die gro8 gegen- re 0 -e renzte Anwachsen der Stir- Zylinders, im réumlichen Fall die
fiber den Dimensionen der Strom- jen Quelle und Senke sich Umstrémungeiner Kugel. [11]
bahn sind, wie die Fel Abb. 2
gegenseitig aufheben, und das ai dipyramidal, svw. bipyramidal, s.
vom Moment m ren unter Ausstrahlung von Licht im Stromungsfeld wiirdeverschwinden, Kristallklasse. [8]
System bzw. m (I/c) 1A im GauB- Sinne des Korrespondenzprinzips Bei der ebenen D. erhalt man das Dipyramiden, svw. Bipyramiden,
schen Mafisystem, wobei “iodie Per- einem mit der Frequenz der Strah- komplexe Potential Kristallformen.[8]
meabilitit des Vakuums, / die Strom- Tung schwingenden elektrischen D. Dirac, Paul Adrien Maurice. Engl.
stiirke und A die von dem Kreisstrom (Hertzschen D,). AuBerdem haben 2a 'z Physiker. Geb. 8.8. 1902 in Bristol
begrenzte Flicheist. viele Atome schon im Grundzustand Seit 1927 Mitglied des St. Johns-Col-
Bei einem geraden Solenoid ist nur ein konstantes magnetisches Dipol- (M_ Dipolmoment; F(z) = 9 + ip, lege a. d, Univ. Cambridge, 1932
noch mit der Zahl N der Windungen moment(s. Atome, paramagnetische), z=x+ iy). Hierbei ist die x-Adhse Prof. fir Mathematik und Physik,
zu multiplizieren. Auch jeder perma- das in der GrdBenordnung eines Dipolachse, d.h. Quelle und Senke 1953 Prof, f. Mathematik u, Physik
nente Magnet stellt einen magneti Bohrschen Magnetons liegt. Atom- sind im Grenziibergang auf der x- a. d. Univ. Oxford. Er ist Mitglied
schen D. dar. Das Dipolmomentdes Kerne sind niemals elektrische D. Achse zusammengeriickt. Das ge- des Institute for Advanced Studies in
magnetischen_D. wird analog zum (wohl aber vielfach elektrische *Qua- wohnliche Potential ist Princeton, seit 1930 Mitglied der
elektrischen D. als Produkt von Pol- drupole), meist dagegen magnetische Royal Society. D.
stirke und Abstand derPole definiert D. Thr magnetisches Momentliegt in 7Mpost,
O~ e meinsam mit Schrédi
(s. a, Doppelschicht, magnetische). der GréBenordnung eines Kernma- belpreis fir Physik fiir die Entdek-
2. In der Atomphysik. Molekiile, gnetoi die Stromfunktion kung neuer und fruchtbarer Formen
Atomeund Kernestellen hiiufig elek- Lit. Finkelnburg, W.: Atomphysik. 11./ M der Atomtheorie, 1952 erhielt D. die
trische oder magnetische D. dar, d. (, 12. Aufl. Berlin 1967. [1, 2] vO 2ap sine Max-Planck-Medaille. Hauptarbei-
hh,sie besitzen ein elektrisches oder dipolar, svw.*bipolar.[8] (7, ® Polarkoordinaten). Damit. sind ten: Auf dem Gebiete der Quanten-
magnetisches Dipolmoment und da- die Stromlinien Kreise, die die x- mechanik und der Kernphysik. [43]
mit ein Feld, wie es unter 1. beschrie- Dipolmoment, svw. Moment. eines Diracsche Deltafunktion, s. Visko-
ben wurde. *Dipols. D. je Volumen s. Polarisa- Abb. 2), und die Potentiallinien die clastizitit.
Bei Molekiilen ist besonders das elek- tion, dietektrische.[1] hierzu orthogonalen Kreise, die die Dirac-Gleichung ist cine _relativisti-
trische Dipolmoment wichtig, das sie Dipolstrahlung, die Ausstrahlung y-Achseberiihren. sche Wellengleichung fiir Teilchen mit
haben kénnen. Molekiile, die cin sol eines schwingendenelektrischen oder Spin und der Ruhemasse m. Der ur-
ches konstantes Dipolmoment (Gri magnetischen Dipols (s. a. Hertzscher y spriingliche AnlaBfiir Dirac, sie auf-
Benordnung 10-" As. m)__besitzen, zustellen (1928), waren die Schwierig-
heigen Dipolmolekiile oder polare Oszillator). Bei Atomenversteht man keiten bei der physikalischen Inter-
Molekiile. Sie iiben besonders starke darunter
beim
den Anteil der Ausstrahlung
Ubergang von cinem station’- pretation der *Klein-Gordon-Glei-
Anzichungskrifte aufeinander_ aus. ren *Zustandin einen anderen, der im chung, der relativistischen Verallge-
Die GréBe des molekularen Dipol- Sinne des Korrespondenzprinzips meinerung der —Schridinger-Glei-
momentes kann aus der gemessenen einem schwingenden elektrischen Di- chung. Die Frage war, ob sich diese
Dielektrizititskonstanten eines Gases pol entspricht. Im Gegensatz dazu Schwierigkeiten nicht beheben lieSen,
oder einer Fliissigkeit errechnet wer- steht die Quadrupolstrahlung und wenn die Feldgleichungen nur erste
den. Molekiile (und auch Atome), die Zeitableitungen enthielten. Aus Griin-
von Natur kein elektrisches Dipol- eventuell die Strahlung héherer Mul- den der Lorentz-Invarianz durften
moment: haben, erhalten in einem tipole. [1] dann auch nur erste Ableitungen nach
elektrischen Feld ein sog. induziertes Dipolstrémung, inkompressible *Po- den Ortskoordinaten vorkommen.Die
it). tentialstrémung, die durch den fol- Grundidee von Dirac bestand nun
Atomehaben ohne Feld in ihren sta- genden Grenziibergang gewonnen darin, die quadratische Relation
tionaren Zustiinden kein elektrisches wird: Man laBt den Abstand zwischen ER 2p? = mect
Dipolmoment. Dagegen _entspricht einer *Quelle und einergleich starken (c Lichtgeschwindigkeit)
der Ubergang eines Atoms von einem *Senke (s, Abb. 1) nach Null gehen
stationdren Zustand zu einem ande- und dabei die Quell- bzw. Senken- Abb. 2 zwischen Energie E, Impuls » und der
118 119,
Dirac-Gleichuny Diracsche Theorie
Ruhemasse meines Teilchenszu line- Spinor, der Name kommtdaher, daB toren, Quantenelektrodynamik, CPT- Eine solche Gleichung beschreibt dic
risieren: er Teilchen mit Spin '/z fi beschreibt, Theorem): *Neutrinos in den *schwachen Wech-
s. Lorentz-Gruppe, Darstellungen Als Wahrscheinlichkeitsdichte der selwirkungen, bei denen die Invarianz
= — c* (pi + pa® + pat) ~ m* ct
ip" Ete (prty" petyp) time] der) im Raum der y-Matrizen und Spinoren erhalt man gegeniiber imlichen Spiegelungen
“Lp Ete" pitypat y*pa) imc]. seine Komponenten
Koordinaten1, x ab.
hiingen von den OCG) = pit ys + pe* pe + pat ys + verletzt ist. Und zwar beschreibt dic

Hierbei_gelten fiir die GroBen *, Die Form der D.-Gleichung ist _Lo- ' pt pay ty. eine der beiden Komponenten das
Neutrino, mit Spin entgegengesetzi
=1, 2, 3, (Diracsche y-Matrizen) rentz-invariant. Bei homogenen *Lo-
ie physikalische Bedeutung der D.- zur Bewegungsrichtung. weisend,
ist offenbar pos definit.
die Relationen rentz-Transformationen andere das Antineutrino, dessen Spin
yates Zeer dy xe AX, w= 0,1, 2,3
Gieichung ist iiberaus groB, sowohl dic Bewegungsrichtung zeigt.
wobei 2” ape gs 1, fiir die Beschreibung eines Elektrons Lit. Bethe, H. A., und E. E. Salpeter:
alle tibrigen g"" = 0sind. transformiertsich y (x) folgenderma- im fuBeren Feld (s. Quantenelektro- Handbuch “der ‘Physik, Bd.” XXXV/1.
Ben: dynamik) als auch fiir die Quanten- 1957, Dirac, P.A.M.: The
Wie man unmittelbar sieht, kénnen vy’(x) = S(A) y (x). feldthcorie, vor allem fir die Quan- Principles of Quantum Mechanics, 4.
die GréBen y* keine gewohnlichen tenelektrodynamik, Aufl, Oxford 1958, ~ Pauli, W.: Hand-
Zahlen sein. Sie sind hyperkomplexe Die GrdBen S(A) sind 4X 4-reihige Befindet sich z.B, das Elektron in buch der Physik, Bd. V/1. Berlin 1958. ~
GréBen, deren, algebraische Struktur Matrizen mit der Bigenschaft cinem jiuBeren elektromagnetischen Hamilton, J.: The Theory of Elementary
Particles. Oxford 1959. — Schwebe
durch die obigen Vertauschungsrela- *(A) yw" S (A) Ary. Feld, beschrieben durch das Vierer- $2: An’ Introduction’ to Relati
tionen bestimmtist. Zu dieser Algebra Sie bilden *Darstellungen der be- potential A» (x), #= 0, 1, 2, 3, soe Quantum Fletd Theory. New York 1961.
gehéren auBer den Grifen »* noch trachteten Lorentz-Transformationen hilt man die zugehori i
Diracsche Matrizen, s. Dirac-Glei-
der Einheitsoperator1 sowie die linear chung, indem man
unabhingigen Produkte D.-Gleichung beschreibt tefreien D.-Gleichung die Substitution chung.
kriiftefreie Teilchen ~ *Antiteilchen- Diracsches Prinzip, von Dirac fiir
Fave yey,
sowie "9". mith<y, EM By IN By An() einen_speziellen Fall angenommenes
Paare mit Spin '/z ft und Ruhemasse sehr groBe oder sehr kleine
Diese Algebra ist daher 16-dimensio- ‘m,also z. B. Elektronen und Positro- (e Elementarladung)
nal. Man kann die Gréfen y* dar- nen oder Protonen und Antiprotonen. macht nicht konstante Funktion
Je zwei der vier Komponenten des des Weltalters zu deuten. Von P.
stellen durch 4% 4-reihige Matrizen, Spinors y (x), bzw. Linearkombina-
z.B. tionen aus ihnen beschreiben das 1 (1 34 pfAnts) w 0H 0 0. Jordan
‘r, Jordan,
giiltig eingefiihrt.
P.: Die Herkunft der Ster-
0010 004, Teilchen, die beiden anderen das An- Ist z, B. das tiuBere Potential ein Cou- ne, Stuttgart 1947. [5]
o-[0 001) (00 titeilchen, Die beiden dem ‘Teilchen lomb-Potential (Wasserstoffatom), so Dirac-Spinor, s. Dirac-Gicichung.
v\1 0 0 0} a 8 Of? bzw. Antiteilchen zugeordneten Kom- crhilt man durch die obige Gleichung Diraesche_ Strahlungstheorie. Wih-
010 0, ‘0 0 ponenten beschreiben auBer ihrem jutomatisch alle relativistischen_und rend die Diracsche Theorie des Elek-
7=1,2,3, raum-zeitlichen Verlauf die Spinstel- spinabhiingigen Effekte in den Was- trons die Bewegung eines Elektrons
wobei gi die *Paulischen Spinmatri- lungen von Teilchen und Antiteil- serstoffspektren (Feinstruktur). Im in gequantelter, relativistisch wider-
zen bedeuten. chen. nichtrelativistischen Grenzfall gehtsie spruchsfreicr Weise beschreibt, um-
Ganz analog wie die relativistische Es ist bemerkenswert, daman erst iiber_in die Schrédinger-Gleichung faBt die Strahlungsthcorie die Be-
Energie-Impuls-Relation kann man durch die D.-Gleichungauf die mé mit Spinwechselwirkungen (Paulische schreibung des elektromagnetischen
nunauch den Differentialoperator liche Existenz von Antiteilchen gesto- Gleichung). cides gemi® den Forderungen der
Ben ist. Als Dirac die Losungen seiner Die _kriiftefreie, pvierkomponentige« Quantenmechanik und der relati
1 me Gleichung untersuchte, stellte er fest, D.-Gleichung auch invariant ge- > chen Invarianz. Auch das Feld ist ge-
oe grad? + ut, : daB es sozusagen zwei Zuviel gab, um zeniiber riiumlichen Spiegelungen ‘i dem Dualismus von Welle und
der Klein-Gordon-Gleichung lineari- das Elektron zu ‘Teilchen zu quanteln. Diracs Strah-
sieren. Man erhiilt die D.-Gleichung siiberflissigene LOsungen gehdrten zt Cea ~ Ee lungstheorie ist demzufolge cin Spe-
fiir ein kraftefreies Teilchen, indem negativen Energien, und das machte In diesem Zusammenhangist der Fall ‘all der allgemeinen *Quanten-
man den ersten der dabei entstehen- ihre Interpretation noch schwieriger. m= 0 von physikalischem Interess theorie der Wellenfelder.[7]
den Faktoren auf die Wellenfunktion Dirac ordnete diesen Lésungen Teil- Verzichtet man niimlich auf die In- Diracsche Theorie des Elektrons, ent-
¥ (x), x = (ct, 5), anwendet: chen zu, die positive Energien, aber varianz gegeniiber riumlichen Spie~ stand aus dem Versuch, die gewohn-
entgegengesetzte Ladung wie die Elek- xelungen, so geniigen Spinoren mit liche Schrédinger-Gleichung fiir das
iOS1 8 + yl i + yt Oe + py Os)y + tronen haben sollten (Léchertheorie). zwei Komponenten (Weyl-Spinoren, Elektron in einer relativistisch inva-
Die bald folgende Entdeckung der nach H. Weyl, der sie 1929 einfiihrte), rianten Form zuschreiben (1926). Die
+my iy* 3 +m) yp) =0, Positronen durch Anderson (1932) um die Invarianz gegeniiber den iib- relativistische Schrédinger-Gleichung
brachte eine gliinzende Bestitigung rigen *Lorentz-Transformationen zu erwies sich als mit der Erfahrung nicht
Bm gyre 7712.3. dieser Ideen. Die mit der Diracschen
Léchertheorie verbundenen _begriff-
xarantieren. Eine solche >zweikom-
ponentige« Gleichung lautet
im Einklang, da sie den Spinnicht be-
schrieb. Dirac versuchte daher auf
yi (9 lichen Hiirten werden villig beseitigt einem anderen Wege als Schrédinger
. [v0 in der Quantenfeldtheorie, in der 1
8p) = irr + Os p24 zu einer relativistisch _invarianten
¥@~ 8) Teilchen und Antiteilchen yon vorn- Gleichung zu kommen (1928): Wah-
ps (x) herein gleichberechtigt auftreten (s. rend die Schrédingersche Gleichung
ist ein 4-komponentiger Vektor (D.- Erzeugungs- und Vernichtungsopera- ‘apd v0 1,9 = (2). eine Differentialgleichung 2. Ordnung
120 121
Diracsche Theorie Diskriminator
ist, versuchte Dirac gemii8 einem all- gativer Energie besetzt_seien. Doch der D.T. ohne Zusatzannahmen(aus giinge innerhalb eines Bandes még-
gemeinen Prinzip zu einer Gleichung muB es miéglich sein, durch Zufiih- ier *Mesonentheorie der Kernkriifte) lich. Man spricht dann von direk
1, Ordnung zu kommen. Das geht rung positiver Energie, etwa in Form nicht méglich. baw. indirekten Intrabandiiberg
nicht im Bereich der gewhnlichen von Strahlung, ein Elektron aus dem Liv. Lebrbiicher der Quantenmechanik, gen, im Gegensatz zu den Interband-
Zahlen, wohl aber mit Hilfe von Ma- Zustand negativer Energie herauszu- insbes. Sommerfeld, A.: Atombau und libergiingen.
trizen,ahnlich wie a? + 6 Bereich bringen.Es wird dann nimlich ein ge- Spektrallinien, II, Aufl. Braunschweig
1950, — Kramers, 'H. A.: Quantentheorie Naiheres zum d. U. baw. indirekten U.
der reellen Zahlen nicht in Linearfak- wohnliches Elektron positiver Ener- tes Blekirons und der Strahlung. Hand- und auch Angaben zum spektralen
toren zu zerlegen ist, woh! aber im gie. In der Gesamtheit der Zustinde und Jahrbuch der chemischen Physik, Verlauf des Absorptionskoeffizienten
Bereich der komplexen Zahlen. So negativer Energie aber entstehtgleich- Bd. 1, Abschnitt I. Leipzig 1933. [7] s. Absorptionskante. [19]
gewinnt Dirac seine Gleichung des zeitig cin Loch, Da alle anderen Zu- Dirac-Wellen, Die Funktionen yi, direktes Produkt von Darstellungen,
Elektrons(fiir den kriiftefreien Fall) stiinde negativer Energie mit Teilchen die Lésungen der Dirac-Gleichung, s. Darstellungeiner Gruppe.
* ty tp. fy 1 fp negativer Ladung besetzt sind, wird sind abhiingig yon Orts- und Zeit- rektionskraft, svw. *Riickstellkraft,
orgy bong, FO Be By dieses Loch sich gegeniiber dem Nor- koordinaten. Sie beschreiben eine (20]
malzustand der Vollbesetzung durch Wellenbewegung, die man D.-W. Direktionsmoment, svw. *Riickstell-
+ Bmvcy =0. die fehlende negative Ladung - das nennt(s, Diraesche Theorie des Elek- moment. [20]
‘mo Ruhmasse des Elektrons, ¢ Licht- ist gleichbedeutend mit dem Auftre- trons). (7) Direktkreisreaktor. Kernreaktor, des-
geschwindigkeit, f Plancksches Wir- ten einer positiven Ladung — bemerk- rekte Energieumwandlung, s. Ener- sen Primir-Kiihlmittel direkt,’ d. h.
kungsquantum/2 x, 1. Die bar machen. Insgesamt entsteht_also ie-Direktumwandlung. ohne Zwischenschaltung von Wirme-
Diracschen Matrizenasehen folgen- durch die Strahlungsenergie cin Elek- irekter Ubergang. Als d. U. (oder tauscher und Sekundar-KiihImittel,
dermaBen au tron mit negativer und eines mi uch senkrechten Ubergang) bezeich- dazu dient, nutzbare Energie gemat
mn) 00 oF tiver Ladung,ein *Elektronenpaar (s. et man den U. eines Elektrons von dem Schema
_{o 0 0 0+7 0 rerzeugung). 1932 wurde das nem Energieniveau zu einem ande- (latente) Kernenergie — Wirme —
a0 1 0-i 00 positiv geladene Elektron auf ciner ren unter Absorption oder Emission mechan. Energie ~ elektr. Energie
10 +i 000 Nebelkammeraufnahme entdeckt. Es vines Lichtquants mit Impulskon-
zu erzeugen.[7]
00 1000 erthielt den_Namen Positron, Damit stanz, Die Energie des Lichtquants Disdodekaeder, kubische _Kristall-
wardie D. T. experimentell bestitigt. jy muB der Energiedifferenz entspre- form, s. Kristallklassen, Abb. 55. [8]
00
*%=\1 00 0) B=|
0100
0 0-1 0 Den_ das Positron betreffenden Ti chen, wenn die *Ubergangswahr-
der Theorie bezeichnet man als Lé- scheinlichkeit_merkliche Betrige an- Diskantstimme, bei Mu:
O-1 0 0, 00 0-1 chertheorie. Die D. T. beschreibt den nehmensoll. Bei dem d. U.bleibt bei ten Stimme mit hoher Tonlage (Dis-
Sie sind dadurch (im Nebensiichlichen mechanischen Drehimpuls des Elek- der Energieiinderung jedoch die redu- kantfléte, Diskantposaune usw.), bei
iibrigens nicht eindeutig) bestimmt, trons, den *Spin, und das damit ver~ vierte Wellenzahl des Elektrons un- der menschlichen Stimme gleichbe-
daB das Quadrat der Diracschen Glei- bundene magnetische Moment in veriindert, da der Impuls des Licht- deutend mit *Sopran. [44]
chung die relativistische Schrddinger- Ubereinstimmung mit der Erfahrung, quants.gegeniiber dem des Elektrons Diskontinuum (svw. Unzusammen-
Gleichung ergeben muB. - Die obige Man hat dann versucht, die Theorie vernachlissigbar ist. Der d. U. steht héingendes), Bezeichnung fiir kristal-
Gleichungist nur dann sinnvoll, wenn auch auf andere Elementarteilchen damit im Gegensatz zum indirekten line Stoffe (Anordnung der Massen-
die Produkte der «-Matrizen mit der anzuwenden, die wie das Elektron Ubergang, bei dem eine Impulsinde- punkte an bestimmten, gesetzmaBig
y-Funktion und ihren Ableitungen den Spin '/z haben: das Neutrino, das rung durch die Wechselwirkung mit bestimmten Stellen, deshalb auch ho-
erklirt werden. Entsprechend den hier Proton und das Neutron. Es miiBte cinem dritten Partner, z. B. *Phono- mogenes D. im Gegensatz zu den
als Matrizen dargestellten Koeffizien- dann auch dazu Antiteilchen geben. nen, erfolgt. gleichférmig, aber ganz ungeregelt
ten muB auch die y-Funktion eine Das Antiteilchen zum Proton (Anti- Der d. U. wird gegeniiber dem indi- gebauten amorphen Stoffen, s. Kri-
Matrix sein, und zwar nach den Ma- proton)ist 1955, das Antiteilchen zum rekten Ubergang besonders in der stallstruktur).
trizenmultiplikationsgesetzeneine ein- Neutron (Antineutron) 1957 entdeckt ie der Festkérper Ganz allgemein gilt, da, sobald man
spaltige viergliedrige Matrix. worden. Damitdiirfte gesichert_ sein, unterschieden. Im Festkérper sind die ich die Materie als’ aus Atomen auf-
pn daB das Proton ebenso wie das Elek- Energieniveaus zu erlaubten Bandern gebaut denkt, sie kein Kontinuum
ps tron durch eine Dirac-Gleichung be- (s. Banderspektrum) verbreitert, darstellt. Das _physikalische_Verhal-
schrieben werden kann, — Es gibt wiederum durch verbotene Energi ten der Atomezueinander wird durch
¥ vs
4 cinige Schwierigkeiten bei der Uber- liicken getrennt sind. Innerhalb eines die Gesetze der Quantenmechanik be-
tragung der D. T. auf Protonen und jeden Bandes gilt ein spezieller Zu- schrieben. Fiir alle Dimensionen da-
Ein derartiges Gebilde nent man Neutronen. Die bekannteste Diskre- sammenhang zwischen Energie E und gegen, die sehr groB gegen die Atom-
einen Spinor. Zwei der Komponenten panz besteht in den magnetischen Ausbreitungsvektor f des Elektrons, abstiinde sind — dasist der Bereich der
entsprechen den beiden verschiedenen Momenten. Nach der D.T.sollte dem der fiir jeden Stoff charakteristisch ist Klassischen Physik -, ist die Materie
Spinorienticrungen. DaB die _D.T. Protonein magnetisches Moment von und der die mit oder ohne Impuls- praktisch wie ein Kontinuum zu be-
doppelt so viele verschiedene y-Funk- 1 Kernmagneton zukommen, wih- sinderung (gleich Anderung des Aus- handeln. (7, 8]
tionen liefert als zur Beschreibung des rend das Neutron als neutrales Teil- breitungsvektors)_ iiberbriickbaren Diskriminator, clektronisches Geriit
Spins notwendig waren, liegt an den chen kein magnetisches Moment auf- Energiedifferenzen bestimmt. Beim zur Unterscheidung von Impulsen
Zustiinden negativer Energie, die die weisen diirfte. Tatsiichlich aber_hat Ubergang von einem Band zum ande- (die zB. von einem Zahlrohr kor
D.T. zusiitzlich in sich enthiilt. Das ein Proton ein Moment von 2,7896 ren (Interbandiibergiinge) findert sich men)nach ihrer Héhe. Die Klassifi-
Auftreten dieser grundsiitzlichen Kernmagnetonen und ein Neutron die Hauptquantenzahldes Elektrons. zierung der Impulse erfolgt nach ver-
Schwierigkeit tiberwand Dirac durch von ~ 1,910 Kernmagnetonen. Die Besteht ein Band aus der Uberlap- schiedenen Gesichtspunkten. Im ein-
die Annahme, daB alle Zustinde ne- Uberwindung dieser Diskrepanz ist pung mehrerer, so sind auch Uber- fachsten Fall spricht der D. an, wenn
12 123
Diskus Dispersion
cin Impuls eine bestimmte festgelegte sind Stoffsysteme aus mindestens zwei ny 1 der Fernsprechtechnik_wohlbekannte
Hohe iibersteigt. Die Einkanal-D. Bestandteilen, zwischen denen eine mene Erscheinung, die beim Telephonieren
lassen einen Impuls nur passieren, sehr groBe spezifische Grenzfliiche be- iiber sehr lange Strecken auftritt,
wenn seine Hiéhe zwischen zwei fest- steht. Der d. Bestandteil oderdie d. 0) spezifische D.: nu — ne (Fraunho- wenn die Leitung nicht entsprechend
gelegten Werten liegt. Die Mehrka- Phase ist im Dispersionsmittel (dem fersche Linien fiir H und C oder angepabtist, d. h. wenn die Fort-
nal-D.dienen zur Sortierung von Im- geschlossenen Bestandteil) sehr fein auch B und G), pflanzungsgeschwindigkeit der elektri-
pulsen, die in mehrere Wertbiinder verteilt. Nach der Feinheit der Ver- *) totale De: ny'~ na (Fraunhofer- schen Wellen auf der Leitung D.
fallen. Mit Vielkanal-D. kann man teilung, dem Dispersitdtsgrad, unter- sche Linien H und A begrenzen zeigt. Bereits Heaviside hat gezeigt,
ganze Impulsspektren simultan auf- scheidet man Dispersionen mit Teil. ctwa das ganze sichtbare Spek- daB ‘eine formgetreue, dispersions-
nehmen. cheniiber 100 nm, Dispersoide (1 bis trum). freie Ubertragung von elektrischen
Lrr. Elmore, W., und M. Sands: Elec- 1001nm) und maximaldisperse Syste- Die GriBe der D. regelt den Zusam- Signalen und damit eine ausreichende
tronics. New York 1949. — Siegbahn, me(unter 1 nm). S. a. Kolloid. [9]
Beta- and Gamma Ray Spectroscopy. Dispersion. a) Allgemeines: Das Wort
menhang zwischen der _Phasenge- Verstindigung auf einer langen Lei
schwindigkeit- und der Gruppenge- tung nur dann erzielt werden kai
Pulse amplitude analysis in nuclear D.tritt in der Physik in zweierlei Be: schwindigkeit einer Welle. Hierbei
New York 1955. ~ Rennes, A. B. van:
wenn dic, Bedingung erfiillt
research. ~ Nucleonics 10 Nr. 7, 20; 10 deutung auf. Einmal bedeutet es ein versteht man unter Phasengeschwin- RIL G/C, wobei R, L, G und C
Nr. 8, 22; 10 Nr. 9, 32 und 10 Nr.10, 50 Zweikomponentensystem,bei dem ein digkeit die Schnelligkeit, mit der sich die auf die’ Liingeneinheit bezogenen
(1952). [35] fester, fliissiger oder gasformigerStoft cin bestimmtes Merkmal eines unend- Leitungskonstanten sind (R_ Wider-
Diskus (Wurfscheibe). Beim Abwurf in einem anderen Medium fein, aber lich ausgedehnten, —unged’impften 1. Induktivitit, G Ab!
wird der D. in schnelle Rotation um nicht molekular verteilt Wellenzuges, z. B. irgendein ins Auge
die *Figurenachse versetzt und be- und Kolloid), zum zwe xefates Maximum fortpflanzt, unter Den Zusammenhang zwischen Grup-
kommt dadurch die Tragheitseigen- man unter D. die Wellenlingenab- Gruppengeschwindigkeit hingegen die pengeschwindigkeit ve und Phasenge-
schaften eines *Kreisels. Die Figuren- hiingigkeit der Fortpflanzungsge- Geschwindigkeit, mit der sich der schwindigkeit vp gibt die folgende,
achse behilt als Richtungslinie d schwindigkeit einer Wellenbewegung Schwerpunkt einer kurzen Wellen- von Rayleigh (1881) stammende Be-
Drehimpulses 3* ihre Richtung im und damit auch diejenige des Bre- uruppe oder sogar cines Impulses zichung:
Raume bei, die Mittelebene des D. chungsquotienten eines beliebigen ausbreitet. Da nach dem Fourierschen
folglich ihre anfiingliche Neigung ge- Materials. In diesem Sinne spricht Theorem (s. Fourier-Analyse) jeder ve
gen die Horizontalebene. Der D.er- man von D. des Lichtes und des Schal- witlich begrenzte Wellenzug, auch
fihrt daher, dhnlich wie ein Tragfli- es. Manchmal bezeichnet man aber der von kiirzester Dauer, als Ober- Wie man sieh
gel, einen Auftrieb, besonders nach- auch mit D. in einem allgemeineren lagerungssumme eines “kontinuier- schen den beiden Geschwindigkeiten
dem er den Gipfelpunkt seiner Flug- Sinne die Wellenlingenabhiingigkeit lichen Spektrums von zeitlich unb um so gréBer, je gréBer die D.
bahniiberschritten hat und der An- irgendeiner physikalischen GriBe, 2. nzten, ungediimpfien, streng mo- dve/da. ist. Diese Beziehung gilt un-
stellwinkel der Mittelebene gegen die B. der Doppelbrechung, D. der Ro- nochromatischen Wellen dargestellt abhiingig von der Art der Welle.
Bewegungsrichtung zunehmend gré- tationspolarisation usw. Als Zahlen- werden kann, lift die Grup gleicher Weise fiir optische,
Ber wird. Die Flugbahn des D.reicht wert fiir die D. im engeren Sinne be- geschwindigkeit aus den Phasenge- trische oder clastische Wellen. Die
daheriiber die Bahnkurve eines kom- nutzt man den Differentialquotienten schwindigkeiten der einzelnen Wellen Gruppengeschwindigkeit kennzeich-
pakten, nicht rotierenden Kérpers dnidd, der die Dimensioneiner rezi- berechnen. Dabei ist unmittelbar ein- net die Geschwindigkeit, mit der sich
proken Lingehat. In der praktischen leuchtend, da® ein begrenzter Wel- cin Signal, d. h. ein bestimmter Ener-
anh Be, Optik haben sich auBerdem noch fol-
gende Spezialdefinitionen zur Kenn-
zeichnung optischer Materialien als
lenzug, ein sog. Wellenpaket, wih-
rend seiner Ausbreitung nur_dann
seine Form behalten kann, wennalle
giebetrag, fortpflanzt. Wennalso kein
Widerspruch zur Relativitiistheorie
bestehensoll, darf Gruppengeschwin-
zweckmiibig herausgestellt: Teilwellen mit gleicher Phaseng igkeit nie gréBer als die Vakuut
(die ballistische Kurve fir gleiche An- a) chungsquotienten
mittlere D.: Differenz der Bre-
eines Glases fiir
schwindigkeit forteilen, so daB ihre
gegenseitigen Phasenbeziehungen er-
lichtgeschwindigkeit c. sein, was sich
auch als zutreffend herausgestellt hat.
fangsgeschwindigkeit) weit hinaus (s. die Fraunhoferschen Linien F und halten bleiben. Die Phasengeschwindigkeit hingegen
Abb.) [20] C: ne ~ ne, kann unter Umstinden Betriige gré-
Dislocations, s. Versetzungen. 8) partielle D. fiir die Wellenlingen: Ber als cv annehmen, z. B, bei der
Dismulgator, s. Emulsion.
disparate Punkte, Punkte des beid- 4s, 42, Differenz der zugehérigen Lichtausbreitung in Metallen, deren
iugigen Sehens, ‘die einander_ nicht Brechungsquotienten: May — Magy
Komponenten. Besteht aber eine D..
dh. haben Teilwellen je nach
Brechungsquotient manchmal kleiner
zugeordnet sind. Wenn man einen ihrer Wellenlinge cine verschiedene
als ist
Die Form der D. ist je nach dem
Gegenstand fixiert, liegen die Bilder y) relative D.: (nr — ne) / (nv — 1). Phasengeschwindigkeit, dann fiillt Material und nach der Lage im Spek-
jedes Gegenstandspunktes automa- Neuerdings werden neben den auch die _Gruppengeschwindigkeit trum verschieden. Im allgemeinen
tisch auf korrespondierenden Netz- Wasserstofflinien C und F auch nicht mehr mit der Phasengeschwin- gilt, daB der Brechungsquotient mit
hautstellen. Das Bild einer Marke die benachbart liegenden Cad- digkeit zusammen; ja es wird schwer, der Wellenliinge fallt, sofern man
hingegen, die auBerhalb der fixierten miumlinien 6438,5 und 4799,9 A. cine Gruppengeschwindigkeit auf lan sich hinreichend weit von den Ab-
Ebene liegt, fiillt auf d. P. und er- benutzt und an Stelle der D-Li- Sicht zu definieren, die Wellen- sorptionsstellen _entfernt__befindet
scheint somit doppelt. [17] nien die griine Quecksilberlinie gruppe wegen derverschiedenen Pha- (sog. normale D.). Diese normale D.
Gispers, svw. zersireut, fein verteilt. 5460,7 A. Die Abbesche Zahl ist sengeschwindigkeiten der Komponen- tritt’ daher bei allen Medien im
D.Systeme (von W. Ostwald in die definiert als das Reziproke der re- ten mit der Zeit zerflieBt. Dieses Zer- Durchsichtigkeitsbereich auf, z. B. bei
Kolloidchemie eingefiihrter Begriff) lativen Dispersion flieBen eines Signals ist cine z. B. in Glas, Quarz, Flufspat usw. Spekiren,
124 125
Dispersion Dispersionsrelation
die mit einem Prisma aus einem der- daB sich fiir die Winkel-D. in diesem Wellenlinge, sondern auch die Lage lation ist ein Ausdruck des Zusam-
artigen Material entworfen werden, Fall ergibt: der optischen Symmetrieachsen und menhanges zwischen dem kausalen
zeigen dann die normale Farbfolge: 4 der optischen Achsen (Lagendisper- Ablauf eines physikalischen Prozesses
Rot, Orange — ~ ~ Violett (Rot am ® 15-1000 cm"! = 15-10At. sion der optischen Achsen), so daB und den analytischen Eigenschaften
wenigsten, Violett am stiirksten ab- da die Verhiltnisse recht verwickelt wer- der ihn beschreibenden GrdBen. Die
gelenkt). Im Absorptionsstreifen Bei einer Kamerabrennweite yon f = den. Grundidee ist die folgende: G (#) sei
selbst. kann der Brechungsquotient 1m folgt daraus schlieBlich ein Wert SchlieBlich ist auch das _optische eine von der Zeit ¢ abhingige GréBe
mit der Wellenliinge ansteigen (ano- der Linear-D. yon 0,015: mm/A. Drehvermégen von Kristallen von der mitder Fourier-Darstellung
male D.). Ein Prisma aus einem ab- Die D.eines Prismenapparates wichst Wellenlange abhingig. Dann spricht ve
sorbierenden Stoff, z. B. Fuchsin, ebenso wie sein Auflésungsvermigen man von D.der Zirkularpolarisation.
zeigt im Gebiet des Absorptionsstrei- proportional zu dn/da. Sie ist also im d) D. des Schalles, s. Schalldisper- Go aafe (a) - ett,
fens daher verkehrte Farbfolge: Rot Violett bedeutend gréGerals im Rot. sion und Ultraschall.
stirker abgelenkt als Violett. Uber Die Winkel-D.bzw. Linear-D.eines ¢) Fein (jedoch nicht molekular) ver- Die Umkehrung hiervon ist
die Griinde fiir das Zustandekommen Gitters hingegen hat den Betrag: (eiltes System von Feststoffen in
+ 00
der D.-Kurvens. Dispersionstheorie. dpm ar me Flissigkeiten (Parallelfall zur *Emul-
b) D.eines Spektralapparates. ik ~ b= cos BPaa cos B sion). S. a. Kolloid und dispers. [17] #(0) =[6(-'"- de.
Dispersionsbereich, s. Viskoclastizi:
Manunterscheidet hierbei eine Win- (Senkrechter_Lichteinfall,_m Ord- ait.
kel-D. dg/dd und eine Linear-D.
di/da. Erstere gibt denjenigen Win- nungszahl, 8 Ablenkungswinkel, 5
Gitterkonstante).
Dispersionsformelnsind Formeln, die Ist nun G (f) fiir ¢ < 0,so gilt
fir einen gegebenenStoff die Abhiin-
kelabstand in Bogenminuten an, der Sie ist also unabhiingig von der Wel- sigkeit des Brechungsindex n von der
auf die Einheit. der Wellenkinge, lenliinge. Bei einem Konkavgitter mit Frequenz » baw. von der Wellenlin- #(0)=[6(@- ett ar,
meist 1 A, entfaillt, letztere diejenige jer Strichzahldichte von 600 Strich xe 2 des Lichts darstellensollen. 3
Strecke in’Millimeter auf der photo- je mm und einer Brennweite von ie einfache theoretische Forme!
graphischen Platte des Spektralappa- = 1m ergibt sich fiir die Linear-D, wurde von Ketteler und Helmholtz und man kann g(w) in die obere
rates, die ebenfalls zu 1 A gehort. in der ersten Ordnung rund 0,06 abgeleitet: komplexe @-Halbebene fortsetzen.
Wenn ~ wie es meist der Fall ist — mm/A. A Weegen f > Oist
das Spektrum im Abstand der Brenn- Ein Apparat, der mit vier Prismen moet oae et Rew—tmo)t,
weite f des abbildenden Systems (Ka- der oben genannten Art ausgeriistet
meradbjektiv oder Hohlspiegel) vom wiire, hitte (da die D. proportional nimlich in der gesamten oberen @-
dispergierenden Apparat (Prisma, zur Prismenzahl wachst) bei 500 nm lier ist e die statische Dielekrici- Halbebenebeschrinkt, und g (w) des-
Gitter, Lummer-Platte usw.) ent- die gleiche D. wie das Vergleich: ditskonstante des Stoffes. Die Wellen- halb dort holomorph. Man kann
steht, ist der Zusammenhang 7 ter mit 600 Strich je mm.Bei kiirze- ‘ingen Ai sind diejenigen an den Re- daherin diesem Gebiet den Cauchy-
schen Winkeldispersion und Linear- ren Wellenlingen wire seine D. bald sonanzstellen. schen Integralsatz anwenden und er-
dispersion einfach: di/dd = f -dg/da, betriichtlich grdBer, bei gréBeren Klei- Die besondere Form der Formel hilt fir jeden beliebigen ganz in der
d. h, also, da® man durch Wahl einer nerals die des Gitters. folgt aus der klassischen Dispersions oberen w-Halbebene verlaufenden
geniigend groBen Kamerabrennweite ©) D. in der Kristalloptik. theorie. Sie 14Bt sich leicht aus einer Integrationsweg C
7 die Linear-D. und damit die Lange In der Optik anisotroper Medien anderen, ebenfalls iiblichen Formel 1 fs’)
des Spektrums beliebig groB machen verwendet man die Bezeichnung D. (s. Dispersionstheorie):
kann, Allerdings hat es nur Sinn, die in verschiedenen Bedeutungen. Zu- : e ma 8) = Faia?
e
—0
Linear-D.so weit zu steigern, bis die nichst versteht man einmal unter D. wo am Lint
gerade noch aufgelésten Linienpaare das gleiche wie bei isotropen Medien, ‘Wahlt man insbesondere fiir C den
deutlich erkennbar sind. Eine weitere namlich die Verinderung des ableiten, in der Abb. dargestellten Halbkreis
Steigerung der D. wiirde eine leere chungsquotienten mit der Wellentin- Genauerbegriindete D.sind fiir Gase und verschwindet g (w’) fiir a’ +
VergréBerung bedeuten, die keinen ge. Dariiber hinaus haben doppel- ingegeben worden. so stark, daB das Integral iiber den
weiteren Gewinn brichte. Beim Pri brechende Substanzen eine D. der Ebenso kann man wenigstens im A a@-Ebene
menapparat kann man die Winkel-D. Doppelbrechung (Doppelbrechung = ichtbaren fiir eine Reihe von festen,
zweckméBig in der Form dg/da = Maximaldifferenz der Brechungsquo- durchsichtigen K6rpern den Verlauf
(dp/dn) - dnida) schreiben, woraus tienten) fiir den ordentlichen und den
LUA
der Dispersion mit der Wellenlinge
man erkennt, daB die Winkel-D. zur auBerordentlichen Strahl bei optisch mit Hilfe einer solchen einfachen c
D.im engeren Sinn, dn/di, propor- einachsigen Substanzen. Bei optisch Formel wiedergeben. Schwierig er-
tional ist. Der Faktor dp/dn hat im zweiachsigen Kristallen wird die Dop- scheint es aber noch, den Verlauf des
Minimum der Ablenkung den Wert pelbrechungihrer GrdBe nach sogar Brechungsquotienten bzw. der opti-
2tan an (« Einfaliswinkel). Bei durch zwei Betriige _beschrieben, schen Konstanten n und k bei einem
einem 60°-Prisma_ aus Glas hat durch die beiden Differenzen ny — na absorbierenden, festen Kérper, z. B.
2 tan o/n etwa den Betrag 1,50. und np ~na der drei Hauptbre- cinem Metall, durch eine theoretisch
dn/da, gemessen in cm, nimmt bei chungsquotienten. (Niiheres s. Dop- begriindete Formel quantitativ wie-
verschiedenen Glassorten bei einer pelbrechung,) Es iindert sich aber im derzugeben. [17] Bogen 1m Unendlichen keinen Bei-
Wellenlinge von 500nm Werte an, allgemeinsten Fall nicht nur der Be- Dispersionsmittel, s. Kolloid. trag liefert, so bleibt nur das Integral
die in der Nahe von 1000 liegen, so trag der Doppelbrechung mit der Dispersionsrelation. Eine solche Re- lingsder reellen Achse:
126 127
Dispersionsrelation Dispersionsrelation
she der Lichtwelle im Medium geschieht Kausalitditsprinzipien in der Quan-
g(a) = 221)
Ba!
aa", Imo > 0.
nun in der Weise, daB die einfallende \enfeldtheorie). Diese Bedingung ent- + 122@)
ow Welle die Atome zu Schwingungen, icht der friiheren Relation © ( a)
anregt und die angeregten Atome. 0 fir ¢<0. Man kann nun die (In diesen Formein sind c und h = 1
Die Werte von g (w) auf der reellen dann die Streuwelle emitticren, di *Streuamplitude durch die Matrix- gesetzt.) Die GréBen C,, C_ sind
Achse bekommt man durch den wiederum als einfallende Welle das clemente solcher Kommutatoren aus- reelle Konstanten, die daher riihren,
Grenziibergang niichste Atom anregtus’ i riicken (s, auch S-Matrix) und dann, da8 man D. fiir T,/w, T-/w ableitet,
ie urspriingliche ge) mit allerdings erheblichem mathema- falls, wie oben angenommen, die
. 2(w!) do" dimpft, da die Atome einen Teil der tischem Aufwand, D.fir sie ableiten. Amplituden T,, T- selbst fiir @—
a (a= sins stala (o + ie) einfallenden Energie absorbieren, Derobigen GréBe @ entspricht dabei nicht geniigend stark verschwinden.
Der erwihnte Kausalzusammenhai lie Energie E. Als Beispiel seien die Dies ist gleichbedeutend mit einer
besteht nun darin, daB es keine Streu- D.fiir die elastische Pion-Nukleon- Subtraktion der divergenten Aus-
(@ reel). welle geben kann, bevor nicht di Streuung in Vorwartsrichtung (Streu- driicke in den D.fir die T., T- selbst.
Hierfiir kann man mittels des Haupt- streuende Atom angeregt ist, d. fh. kel § = 0) genannt. Manbezeichnetdie obigen Beziehun-
wertintegrals auch schreiben nicht ‘cher, als dic cinfallende Well Dabei einem StreuprozeS zwischen gen deshalb auch wohl als (einmal)
beim Atom eingetroffen ist. Setzt man ‘Pionen und *Nukleonen der *Is0- subtrahierte D.
Lefethe lo! diesen Zeitpunkt r= 0, so hat di spin erhalten bleibt, gibt es insge- Die GréBe f* ist die Kopplungskon-
g(a) Streuwelle die entscheidende Eigen- samt nur vier unabhingige Streuam- stante des Pion-Nukleon-Systems; sie
achat der diskutierten GroBe G (), plituden fiir die elastischen Streuun- hat den Wert ~ 0,08.
oder, wenn man in Real- und Imagi- ler Fourier-Transformierten nen dieser fi nf Teilchen (x*-, 2°-, Die Summanden mit den Nennern
niirteil aufspaltet, tspricht der kompl 1 -Mesonen, Proton und Neutron): é “
dex, und man erhiilt die fol- Zuniichst gibt es zwei infolge des m:?* iM
gende Hilbert-Transformation
Re g(a) 2)1 Pfao",
pime(w’ ins "/2 R der Nukleonen, und diese
2e Palo’) do" doppeln sich noch wegen der bei- sind sog. Pol-Terme, Sie beschreiben
die Pole der Amplituden in der kom-
ne (cw) = a Pf oe a den beteiligten Isospins */2 und */2.
Bei der Streuung in Vorwartsrich-
ungspielen jedoch nur zwei der vier
plexen w-Ebene. Da sie den Born-
schen Naherungen in, der Stérungs-
Img (o) 1 Re[gor
=~ 2, eto’ Sie besagt, da8 man den Brechungs- Amplitudeneine Rolle, z. B. die Am- theorie (s. S-Matrix) entsprechen, be-

index eines Mediums fiir cine be plituden T, und 7- fiir *—p- und zeichnet man sie auch als »Born-

Man bezeichnet diese beiden letzten stimmte Frequenz berechnen kana, ~ p-Streuung. Termec. Diese Pole liegen im »un-
physikalischene Bereich von @, d. h.
Ausdriicke als. Hilbert-Transforma- wenn man den Absorptionskocffi= Mit der Pionenenergie «= [EFF im Bereich @ < yz. Bei allen physi-
tion. Sie besagen, daB unter den oben zientenfiir alle Frequenzen kent, (« Pionenmasse) im Laborsystem kalischen Prozessen ist @ 2 mu.
angegebenen Voraussetzungen_Real- Dieser Zusammenhang wurde zuerst (Nukleon vor dem StoB in Ruhe) Zur experimentellen Priifung der obi-
und Imaginirteil der Fourier-Trans- yon Kronig (1926) entdeckt und von und der Nukleonenmasse M (die ge- gen Relationen hat manz. B. folgen-
formierten_von G (1) durch eine In- ihm und Kramers untersucht. Man ringen Massenunterschiede zwischen de Méglichkeit: Durch Messung des
tegraltransformation miteinander ver- nenntdie obige Relation daher auch Proton und Neutron werden vernach- differentiellen Wirkungsquerschnittes
kniipft sind. In den physika wohl Kramers-Kronig-Relation. Der lassigt) erhalt man, bis auf unwesent- derelastischen Streuung in Vorwirts-
Anwendungen G (1) eine GréBe, bekanntere Nameist jedoch D. Diese liche Korrekturen der Ordnung 4?/M?, richtung bekommt man die Betrags-
die aus Kausalitiitsgriinden fir 1<0 nung hat sich allgemei 1 quadrate
verschwindet, aber fi r ¢> 0. einen mmmenhang mit derartigen Rela- Ret (a) =F (1+ Sow (Re T,)? + (Im T,}? bzw.
endlichen Wert hat. Mittels der obi- tionen eingebiirgert, auch wo sie (Re T.)* + (Im T-)*
gen Uberlegungen kann man dann
die oft zuniichst unabhiingig erschei-
nichts mit dispergicrenden Medien zu
ben. Die Theorie derartiger 3 (1-2)8S —Somt Sind ferner 0, (w) und a- (w) die to-

nendenReal- und Imaginiirteile ihrer atten physil talen Wirkungsquerschnitte fiir simt-

Fourier-Transformierten in den obi- persionstheorie,


net manals Dis & fae’ (im, (0) +
+5P Se (
liche elastischen plus inelastischen Re-
aktionen bei der a*— P- bzw. x —
gen Zusammenhangbringen. 2. D. in der_nichtrelati P-Streuung, so gilt nach dem *opti-
Beispicle: 1. Ein optisches Medium quantenmechanischen *Str schen Theorem
habe den frequenzabhiingigen Bre- In diesem Fall bekommt man D.fiir
chungsindex 1, () und den Absorp- die Streuamplitude. Ober Einzelhei- ot (a) = trim + (w).
skoeflizienten tens, Streuamplitud
3..D. in der relativis Man hat so zwei unabhingige Mes-
x (w)
2 nr (@) # (w) w@
c (1+
i+ Z)a+
i)o sungen bei der gleichen Energie, aus
feldtheorie. Die Kausalititsbedin~ denen sich Realteil und Imaginirteil
(c Lichtgeschwindigkeit). gung ist hier, da8 der Kommutator 2F_ Fe, ermitteln lassen. Die D. liefern nun
Beide GriGen kann man zu dem A(t, 21) B (ta, 2 ) ~ B (ta, f2) A (ty, 21) Foot eRM einen zusitzlichen Zusammenhang
komplexen Brechungsindex (bzw. Antikommutator) zweier *Feld- zwischen den beiden GréBen, so daB
n(@) nr (@) (1 ~ ix (@)]
operatoren A (1, 2), B(t, 2) fiir raum= B fda" (Im 7. (0) man auf diese Weise, zumindest_ im
artige Abstinde, d. h. fiir c(t t¢ +a le ( oa * Prinzip, ihre Richtigkeit nachpriifen
zusammenfassen. Die Fortpflanzung Gs ui) < 0, verschwindet (s kann. ‘Ein solcher experimenteller
»
128 129
Dispersion: Dispersionstheorie
Test ist zugleich ein Test fiir die Rich- ster Kérper mit den wichtigsten Ab- Q) one 2avsing
tigkeit der Kausalprinzipien, die man sorptionsmechanismen (innerer licht- At mY PPE
in die Theorie hineingesteckt hat. elektrischer Effekt bzw. Interband- poktTE VETTE
5 ;
Bei der tatsiichlichen experimentellen liberginge, Absorptionsspektrum der noe Quay
Bestimmung von T, und7- nutzt man freien Elektronen, Gitterschwingun- Nimmt man im Sinne der Lorentz- “Fam Oe — PEF
ihre Interferenz mit der zum ProzeB gen) besprochen werden. Der Raum: when Elektronentheorie quasiela- ©
gehérigen Coulomb-Streuamplitude reicht nicht aus, um Komplikationen, stisch gebundene Elektronen und 19 € cosp
aus. die durch Sekundireffekte, wie z. B. fonen als verantwortlich fiir die Ab-
Bisherscheint Ubereinstimmung zwi- den durch anomalen Skineffekt oder 4a m oePET
= PE
schen Theorie und Experiment. zu durch die Existenz von Exitonen auf- wrption und Dispersion des Mediums
an, dann kann man als Schwingungs-
herrschen. Die Vergleichsmaglichkei- treten, zu behandeln. yleichung fiir den Einzeloszillator an-
m9 e aot — vt
ten sind jedoch beschrinkt, da man Aus der Maxwellschen Theorie ergibt yen: Gat m (vo PPT PP
die Integranden nicht bis zu beliebig
hohen Energien kennt und dort
sich formal folgender Zusammen-
hang zwischen den optischen Kon- QB) ©
¢ nimmt nurin der Nahe der Reso-
Naherungsannahmen machen muB.
Die D. haben in den letzten Jahren
stanten x und k (komplexer Bre~ m ay
qe t2amy ay gt Ky= nanzfrequenz v vo — wegen des Re-
chungsquotient: "=n ~ ik) und den sonanznenners vo? ~ »* und da auBer-
eine grofe Verbreitung in der Theorie elektrischen Daten ¢ (Dielektrizitiits~ —eEo-¢ 2aivt dem hier sin g den Wert 1 erreicht -
der Elementarteilchen gefunden, vor konstante) und 9 (Leitfahigkeit):
allem im Gebiet der *starken Wech- a-k=e (y Dampfungskonstante, K Hooke- betrichtliche Werte an. Nur hier ist
sclwirkungen. Das hingt damit zu. sche Konstante der Riickstellkraft, » echte Absorption vorhanden. Die Po-
sammen,daB es fiir diese noch keine (Lichtfrequenz).
nk= aly ay
Frequenz der Lichtwelle, m und y larisierbarkeit « hingegen nimmt mit
wachsendem » von schwach positiven
befriedigende Theorie gibt, D. sich Masse und Elongation des schwin- Werten langsamzu, erreicht kurz vor
aber, zumindesteinige, aus allgemei- Da im Rahmen der Maxwellschen yenden Teilchens). Fir die Periode der Resonanzfrequenz
nen Prinzipien ableiten lassen, also Theorie ¢ und ¢ als Konstante, nim- ein Maximum,
der Eigenschwingung vo und fir den fiillt danach steil ab, geht
keine detaillierte dynamische Theorie lich als die Werte fiir den statischen Phasenwinkel p zwischen erzwunge- durch den Wert 0 und hat fiir bei »
voraussetzen. Man ist jedoch inzwi- Fall anzusehen sind, hiitten auch 1 ner und erregender Schwingung gel- Werte von » einen um die Stelle gréBere
schen weit iiber die aus solchen Prin- und k feste Betrige, d.h. aber, die. ten danndie Beziehungen:
zipien ableitbaren D. hinausgegangen Tatsache der Dispersion, nmlich der nahezu symmetrischen Verlauf_im
und nimmtihre Richtigkeit auch dort ‘Wellenliingenabhingigkeit von 1 und Negativen. Im Gebiet Kleiner Fre-
an, wo mandies nicht mehr beweisen k, liebe unerklirt. Man kann aber quenzen (vo »)>y, also groBer
trotzdem die Gl. (1) fiir die weitere Welleniiingen, ist o positiv, damit ¢
kann (s. Crossing-Symmetrie). Ihre
Diskussion benutzen, wenn man @ @ ebenfalls, und 2war groBer als 1,
Richtigkeit ist dann eine Frage der und ¢ ebenals wellenliingenabhiingig wihrend @ verschwindend klein wird.
inneren Konsistenz und der Uberein- ansieht und sich vor Augen hilt, daB Es ist also das Transparenzgebiet
stimmung mit den Experimenten. Die z.B, 0 fiir irgendeine Lichtfrequenz Wie bei jeder erzwungenen Schwin- normalerDispersion, fiir das entspre-
so entstandene halbphinomenologi- einen von der statischen Leitfihigkeit yung ist die Phasendifferenz g = 0 chend unserer primiiren Einteilung
sche Dispersionstheorie ist inzwischen oo ginzlich verschiedenen Wert an= oder wenigstens sehr Klein, solange gilt k = 0; n® = 2 (s, Abb.1).
zu einem umfangreichen Teilgebiet die erregende Schwingung geniigend Im Absorptionsgebiet_»~ v9 nimmt
der theoretischen Elementarteilchen- nehmen kann. Die Gl. (1) gestatten
nun folgenderohe Einteilung des Dis- Klein gegen 7 ist. Sie hat im Reso- hingegen betriichtliche Werte an. a
sik geworden. persionsverhaltensin drei Gebiet: nanzfall (7 ~ ¥0) den Betrag 2/2 und ist mit e — wegen e= 1+ 420 2u-
. Dispersion Rel: sand Elemen- 1. 9 0; ¢>0; keine Leitfihigkeit, himmt fi r sehr hohe Frequenzen ichst_positiv, erreicht einen Maxi-
tary Particles. Hrsg.: de Witt. New (v > 0) den Wert an. Diese Pha- malwert fiir » = eo — 7/2 und fallt
York 1960. 3. S.:-An Intro- damit auch ‘keine echte Absorption,
da diese proportional zu E? (E elek- sendifferenz, bestimmt_ entscheidend von da mit wachsender Frequenz
Relations, Hrs trische Feldstirke). Wegen = 0, dep Charakter des Gesamtstromes rasch ab (anomale Dispersion). In der
muf sein: k = 0,1 = Ye. itungsstrom_ 420 E + Polarisa- Resonanzstelle » = vo erreicht es den
burgh 1961. - Chew, G.F.: S-Matrix
Dispersionsverhalten_im Durchsich- lionsstrom e - 8£/3t), der durch die Wert 0. Bei etwas héheren Frequen-
Theory of Strong Interactions. New
Hewegungder Elektronen baw. Ionen zen, aber noch im Bereich des Ab-
Annual Review of Nuclear Science 12, tigkeitsgebiet; keine Dimpfung,Gi
York 1961. - Amati, D., and S. Fubini:
tigkeit der Maxwellschen Bezichung: hervorgerufen wird, und damit das sorptionsstreifens, wird schlieBlich
n® e. Beispiel: Quarz, Glas, FluB-
359 (1962). — Dalitz, R. H.: Strange Par- optische Verhalten des Mediums, auch ¢=0, falls nur a geniigend
ticles and Strong Interactions. Oxford spatim sichtbaren Spektrum. Und zwar ergibtsich fiir ¢ und ¢ bz hohe, negative Werte erreichen kann,
1952, — Theoretical Physics. Hrsg.: A.
Salam. Wien 1963. - Lectures Notes on 2.¢=0; e<0.Dann muB ’. (wenn man von der allgemeingiil- was nach Gl. (6) von dem Faktor
Weak Interaction. Hrsg.: C. Fronsdal. k= Y=. Gedimpfte Welle wegen tigen Beziehung e=1+420 Ge- no e*/4 22 m und damit von der Zahl
New York 1963. — Squires, E. J.: Com- k 0, aber keine Absorption, viel- brauch macht): der Dispersionselektronen no und. der
Physics. New York 1963. — Strong Inter- mehr Totalreflexion. Verhalten der
plex Angular Momentum and Particle
actions and High Energy Physics. Hrsg. Alkalimetalle Na und K im Sichtba-
R.G. Moorhouse. Edinburgh 1964. - ren und nahen U.V.
{o
Gell-Mann, M., and Y. Ne’eman: The 3. Wenno + ist, gilt allgemeiner:
Eightfold Way. New York 1964, [47]
Dispersionstheorie. Im folgenden soll yr
das optische Dispersionsverhalten fe- Abb. 1
130
Dispersionstheorie
(Cu, Ag, Au) k* > n® ist, so verein- approximation, um Ubergiinge aus
en sich (7) und (8) weiter zu: dem Leitungsbandodertiefer gelege-
ma nen Bandern in das Leitungsband
ke Baz o oder in Bander hdherer Anregungs-
energie (innerer_lichtelektrischer Ef-
und fekt). Energetisch bevorzugt sind da-
Limm 1 # bei Uberginge, denen der Impuls-
m2 "2 ae vektor erhalten bleibt (direkte’ Uber-
(10) giinge). Die seltener vorkommenden
Viir Ag und Auist der lineare Zu- indirekten Uberginge (schrige Uber-
sammenhangzwischen k und 2 im Be- giinge) bediirfen zu ihrer Entstehung
Abb. 2 reich von0,5 bis 10 wm auch quanti- der Mitwirkung eines Phonons,
Reibungskonstanten y abhiingt. Bei schilderte Verlauf der Dispersion,i ativ recht guterfiillt. Fir 7 steht die dabei entweder absorbiert oder emit-
noch héheren Frequenzen schlieBt besondere die auffallende Tatsache, estitigung der Beziehung (10) noch tiert wird. Dieser doppelte Mechanis-
sich ein (in der Abb, 2 schraffiertes) daB sich an ein Gebiet mit verschwin- aus, da sich hier der Einflu8 der musder Absorption spiegelt sich denn
Gebiet an, in dem ¢ sogar negative dend kleinem n und hoher Reflexic Bandabsorption im kurzwelligen Teil auch in den vollstindigen Disper-
Werte hat (¢ <0). Dieser Bereich ent- des Sichtbaren und Ultravioletten sehr sionsformeln wider.
spricht dem Gebiet 2 unserer ur- | stirker bemerkbar macht. Der ne (11)
spriinglichen Einteilung, in dem n= 0 hetrachtete Spektralbereich liegt im mR 1s ”
Sinn der Abb.3 vollstiindig innerhalb
und k= /~¢ist. Es ist bis auf einen des Gebietes der Totalrefiexion (n= 0 + aD
é
Pam)
Kleinen Bereich innerhalb des Ab- baw. < k). Erst obethalb der Plasma- =m
sorptionsstreifens durch Totalrefle- oberhalb einer kritischen Freq resonanzfrequenz_ (vx 2-10! s)
xion gekennzeichnet: gediimpfte Wel- wurde von Wood entdeckt.
Durchlassigkeitsgrenze liegt fiir Li wiirde sich das Gebiet der Transpa- 1 vit-y2 1 (12)
Ten ohne Absorption. Wiichst » noch 155 renz anschlieBen, das aber bei Cu, nk=9 wine
weiter an, so iberschreitet das stetig Bei nm,fiir Nabei 210 nm.
der Gruppe der monovalent Ag, Au Gegensatz zu den Alkali
wachsende, negative « schlieBlich den Metalle Cu, Ag, Au liiBt sich in ein metallen nicht in Erscheinung tritt, + Tay On) farm)
Wert ~ 1/42, und ¢ geht tiber 0 zu da die durch die freien Elektronen
Positiven Werteniiber, die allerdings beschriinkten Spektralbereich, nam-
lich etwa ab 600 nm, nach dem Ultra= bewirkte Transparenz durch die sehr (val. hiermit Gl. 7 und 8, die das Dis-
Kleiner als 1 bleiben. Hier ist das Me- roten hin der Dispersionsverlauf ni- starke Bandabsorption véllig verdeckt persionsverhalten bei alleiniger Wir-
dium wieder transparent, obwohl es herungsweise wird. kung von freien Elektronen beschrei-
optisch dinner als das Vakuum ist: Kronig erweiterten nach der von Zener un
Theorie erkliit
"<1. Dies ist in groben Ziigen der Aus (5) und (6) ergeben
Verlauf der Dispersion, wie er sich folgenden Naherunge sich dann
nach der klassischen Elektronentheo-
tie bei Vorhandensein einer einzigen e=1t+4aa= nike
Absorptionsstelle ergeben sollte. Da
aber alle Medien stets zahlreiche Ab-
sorptionsstellen haben und auBerdem
auch die Klassische Elektronentheorie
nicht ausreicht, um das vollstindige
Dispersionsverhalten zu beschreiben,
weicht der tatstichliche Verlauf der
Dispersion bei den meisten Medien Hierbei ist 11 = Yioe/ami die so ve
von dem skizzierten Idealverlauf Plasmaresonanzfrequenz und v2, di 1
stark ab. Ein Beispiel gibt es aller- Relaxationsfrequenz, bis auf den Fak- {=Transparemgebiet —
dings, das wenigstens in einem gewis- tor 2x der Reibungskoeffizientin
sen Spektralbereich das geschilderte Schwingungsgleichung der Oszillato: Abb. 3
Dispersionsverhalten gut belegt: die ren bzw. das Reziproke der mittler Im allgemeinsten Fall mu8 man bei ben). Hierbei bedeutet 5» (v) die An-
Alkalimetalle Na und K im Sichtba- StoBzeit der Elektronen. Im Fall d Metallen damit rechnen, daB diese zahl der Elektronen im n-ten Band
ren und im Ultraviolet. Fir di genannten Metalle gilt die GréBen. Bandabsorption (Fundamentalabsorp- pro Volumen, deren zuliissige Uber-
Metalle spielen gliicklicherweise die bezichung 21> v > v2, solange » i tion) zu der Absorption der freien
wellenmechanisch zu berechnenden gangsfrequenzen Yn.m,t zwischen ¥
Ersatzoszillatoren praktisch keine Sichtbaren oder im nahen Ul Elektronen hinzutritt bzw. sich mit und v + dy liegen. gx.m(¥) ist eine
Rolle, so daB die klassisch zu behan- liegt @: ~1,8 bis 2,0- 10" s* baw. ihr vermischt. In gewissen Spektral- Abkiirzungfiir 5 fn. —¥,
delnden >freien« Elektronen (Reso- 41150 nm, 'v252,8 bis 4,1» 108s*
4z~ 70bis ‘110 um), so daB sich (5) bereichen ist die Bandabsorption so-
zar iiberwiegend und 1aBt den optisch
wobei fx,m.t die reduzierte Zahl von
Ersatzosziliatoren bedeutet, die dem
nanzfrequenz: vo = 0) die Dispersion und
allein bestimmen. So ergibt sich bei nen (7) auf(6) die Anniherungsrelatio- wirksamen Einflu8 der freien Elek- Ubergang vom n-ten in ‘das _m-te
ihnen auch tatsichlich genau der ge- man hinzu, da(8)imreduzieren.
und Nimmi
vorliegenden F: tronen ganz zuriicktreten. Es handelt
sich dabei, in der Sprache der Band-
Band bei der Wellenzahl t mit der
Frequenz ¥n,m, rentsprechen.fx, m (»)
132
133
Dispersionstheorie Dissonans.
(ohne den Index 1) ist ein iiber t wobei iiber die verschiedenen Ab- we (w) ~ Kk (@) = eine Abhingigkeit der *FlieSspan-
gemittelter Wert von fu.m.t in dem sorptionsstellen summiert werden nung vom D.der Ausscheidungenin-
Frequenzgebiet, das allen zuliissigen muB und N; die Zahl der Elektronen
Ubergiingen vom n-ten in das m-te (onen) 2. Gattung im cm’ bedeuten.
2 fw’ -2n(w')k(w')-do + terpretiert. Es tritt dabei die gréBt
Band entspricht. Fir viele Metalle In dieser Form wird die Dispersion 1m a ao= oF const Festigkeitserhéhung bei einem mittle-
ischen Dispersion,aul.
(z. B. Cu, Ag, Au) gilt im Sichtbaren haufig fir isolierende Medien ge- (13) {15}
und nahen Ultrarot bzw. Ultraviolet schrieben. In vielen Fallen (Quarz, 2n(@) kw) = Disphenoid, svw. Bisphenoid,tetrago-
mi >v> ve Steinsalz) ist es gelungen, den Dis- nale und rhombische *Kristailformen.
(v1 Plasmaresonanzfrequenz, vz Re- persionsverlauf mit groBer Genauig-
keit wiederzugeben, 2o JPrt (w’) Kw) do’
--33
S. a. Kristallklassen.[8]
Dissipation ist in der Informations-
laxationsfrequenz). Dann kann man Die Absorptionsstellen v1 wurden wo theorie der Informationsschwund, der
in Gl. 12 den ersten Term auf der hierbei experimentell bestimmt. Die in Kaniilen, die diskrete Zeichen
rechtenSeite, der von den freien Elek- Zahl der Dispersionsoszillatoren Na, (4)
tronen herriihrt, gegen den zweiten die das Gewicht angeben, mit dem wiedergeben, Man kann also bei fibertragen, durch Stérungen hervor-
vernachlissigen, wihrend in Gl, 11 cine bestimmie Absorptionsstelle zur Kenntnis des vollstindigen Disper- gerufen wird. Bei solchen Kaniilen
derBeitrag der freien Elektronen sionsverlaufs einer optischen Bestim- kann im Falle von Stérungen ein
Dispersion von gleicher GréBe Wirkung kommt, wurde allerdings mungsgréBe, z.B. yon n® ~ k*, die SymbolA, als Ay empfangen werden,
der der gebundenen Elektronen sein nicht direkt ermittelt, sondern aus andere Gribe 2 1 k fi r jede beliebige Der Grad der fehlerhaften Ubertra-
kann. dem empirisch gefundenen Disper- Frequenz @ ausrechnen. (Das bedeu- gungwird durch die *Ubergangswahr-
Soweit das Dispersionsverhalten in sionsverlauf erschlossen. Von wesent-
licher Bedeutung sind hierbei Reso- tet natiirlich genauso, daB man bei
scheinlichkeit oder bedingte Wahr-
scheinlichkeit (conditional probability)
Halbleitern ebenfalls durch die Band- nanzstellen Kenntnis des vollstindigen Disper-
iibergiinge und den Beitrag derfreien gungen, die im Ultrarot, Gitterschwin-
wegen der groBen Masse sionsverlaufs von #t jeden Wert von k pi (j) beschrieben. Die Gesamtheit der
pi (j) bilden die D.-Matrix. Bei feh-
Elektronen bestimmt wird, gelten im der Ionen sehrviel langsamer erfol- bzw. umgekehrt berechnen kann.) Die lerfreier Ubertragung ist ps (j) = 1 fiir
Prinzip die gleichen Uberlegungen Wechselbezichungen zwischen und i= jund pi () 0 fi r ij.
und Gleichungen wie bei Metallen. gen als die den Elektronen zuzuord- k sind unabhiingig von der besonde- Dissipation der Energie, der Uber-
Ein wesentlicher Unterschied kommt nenden Oszillationen. AuBer den ul- ren Art des physikalischen Modells, gang irgendeiner Energieform in
dadurch zustande, daB die beiden traroten men bei
Eigenschwingungen bestim-
den nichtleitenden, durch- das man dem Dispersionsvorgang zu- Wiirmeenergic. D. der Energie tritt
charakteristischen Frequenzen » und sichtigen Medien aber auch ultravio- grundelegt. z. B, bei jedem Vorgang auf, der mit
vy bei Halbleitern weit im Ultrarot lette den Verlauf der Dispersion, Lit,Seitz, F.: Moderntheory of solids. Reibung ‘verbunden ist; sie kann nic
liegen,z. B.bei Eine strenge Begriindung des Disper- New York 1940, — Frohlich, H.: Elek: restos riickgiingig gemacht werden,
Germanium: 1 = 2,5 + 10" ronentheorie d.. Metalle. Berlin 1936. -
sionsverhaltens kann auch beiisolic- Ziman, da dic *Entropie eines abgeschlosse-
Ay 1200 um renden Mediennur die Wellenmech of solids,J.M.: Principles
Cambridge of the theory
1965. [17] nenSystems stets zunimmtoder hich
v2 = 5,5 - 10" nik liefern. Ausihr ergibt sich in die- Dispersitiitsgrad (degree of disper- stens gleichbleibt. Im Sinne der stati-
=540um sem Falle eine mit der obigen Formel sion). Die *plastischen Eigenschaften stischen Mechanik ist die D. der En:
x riickt so stark nach kleineren Fre- formal nahezu identische. An Stelle der *Legierungen werden durch das gie cin Ubergang in einen wahrschei
quenzen, weil die Elektronenkonzen- der Zahl N; ist dann nur das Pro- Spannungsfeld der Fremdatomestark licheren Zustand, von einer geordne-
tration in Halbleitern um den Faktor dukt Na: fa zu setzen. N, ist dabei becinflugt. Man nimmtdabei an, daB ten makroskopischen Bewegung in
10" bis 10° Kleiner sein kann als bei die Zahl der Elektronen pro cm? und die Fremdatometeilweise durch Wol- cine ungeordnete mikroskopische Be-
Metallen. v2 andert sich im gleichen fa eine zur Ubergangswahrscheinlich- kenbildung in der Umgebung der wegung der Atome und Molekiile. [9]
Sinne wegen der bei Halbleitern sehr keit fiir die Emissions- oder Absorp- *Versetzungen konzentriert sind, an- Dissipationsfunktion, svw. »sekundli-
viel gréBeren (bei Germanium etwa tionswellenkinge 4 proportionale is mehr oder weniger gleich- cher ArbeitsverschleiBe. Die D. ist
um den Faktor 100) Beweglichkeit der GroBe, die sog. Oszillatorenstiirke. iber den ganzen Kristal ver- gleich dem Produkt aus Temperatur
Elektronen. Der Fortschritt der wellenmechani- tcilt sind. Die Wellenlinge dieses und zeitlicher Entropieerzeugung so-
Betrachtet man nun den Dispersions- schen Betrachtung ist darin zu sehen, Spannungsfeldeshiingt nun davonab, wie cine bilineare Funktion der St
verlauf nichtleitender Medien (Isola- da8 der Verlauf von n theoretisch ob die Fremdatome als einzelne me (Wiirmestrom, Matcriestréme,
toren) und befindet mansich in ange- vollstiindig berechnet werden kann, Atome gelést oder in Gruppen ein- Reaktionsgeschwindigkciten und Im-
messener Entfernung von einer Ab- wenn das Termschemades dispergie~ gelagert sind, d. h. vom D. der pulsstréme des Reibungstensors) und
sorptionsstelle, so ergibt sich fiir die renden Mediums ebenso vollstindig Fremdatome. Man findet, daB die der sic antreibenden generalisierten
Polarisierbarkeit bzw. fiir den Bre- bekanntist. *Schubspannung von dieser definier- Kriifte, S. a. Entropi
chungsquotienten Es magnoch aufeinen interessanten ten Wellenliinge des Spannungsfeldes Lit. Weizel, W.: Lehrb. d. theor. Phys.
Nee 1 Zusammenhang zwischen den opti- der Fremdatome abhiingt. Dabei hat ie Berlin-Géttingen-Heidelberg 1963.
schen Konstanten m und k im allge- man cine
am "we meinen hingewiesen werden, der als Verteilung bis zu groBen ausgeschie- Dissipatives Element, s. Viskoclasti-
ay Kramers-Kronig-Relation in die Lite- denen Partikeln. Bei einem mittleren ziti.
bzw. bei Vorhandensein mehrerer ratur eingegangen ist, obwohl der D. erreichtdie zum Bewegen der Ver- Dissonanz, *Akkord aus zwei oder
Absorptionsstellen (Laufzahl a) cigentliche Inhaltdieses Satzes schon setzungen bendtigte Spannung ein mehr Einzelténen, die in keinem har-
e Ns friher in anderem Zusammenhang Maximum. monischen Verhaltnis stehen. Die
erkannt wurde (s. S. 128). Diese Re- Auch bei der Betrachtung der Legie- Grenze zwischen einer D. und einer
lation laBt sich in den beiden Glei- rungen mit *Ausscheidungen, 2. B. Konsonanz ist unbestimmt und phys
(12) chungen Aluminium-Kupferlegierungen, wird kalisch nicht genau festlegbar, Sic
134 13s
Dissoziation ditetragonal
verschob sich im Laufe der Zeit in polmolekiilen (s. Dipol) des Wassers \ hiingt von Temperatur und Druck, Der Rahmen der D.-Theorie (von
dem Sinne, da8 manches, was friiher geliefert. Auch hier entsteht ein D.- © von der Konzentration ab; da- dem franz. Mathematiker L. Schwartz)
noch als D. empfunden wurde, heute Gleichgewicht; je héher die Konzen- her ist eine Beschreibung durch das ist jedoch weit genug, um viele in der
zu den Konsonanzen rechnet. Kom- tration der Lésung ist, desto geringer Massenwirkungsgesetz méglich. Die Physik gewiinschten Eigenschaften der
men im Verhiltnis der Schwingungs- wird der D.-Grad, der Prozentsatz Wiirmeténung (*Dissoziationswar 6-Funktion zu umfassen. Als An-
zahlen nur ganze Zahlen kleiner als 7 der dissoziierten Molekiile. Die durch me)ist ein MaB fiir die Festigkeit, mit haltspunkt fir diesen Kalkiil dient
vor, dann wird im allgemeinen der die D. entstandenen Ionen bedingen welcher die Atome im Molekiil’ ge- der Integralbegriff: Es sei f(x) eine
Akkord heute zu den Konsonanzen die elektrische Leitfihigkeit der Lé- bundensind. Die Konstante des Mas- feste Funktion, und g(x), » = 1,
gerechnet, wihrender bei Zahlen von sung. senwirkungsgesetzes wird, angewen- 2, ... durchlaufe eine Klasse von
7 an aufwarts als D. gilt. Demnach Lit. Finkelnburg, W.: Atomphysik. 11./ det auf den Vorgang der Dissoziation, Funktionen mit der Eigenschaft, da8
zithlen die folgenden musikalischen 12. Aufl. Berlin 1967. (1) yur Dissoziationskonstanten (s. a. too
Intervalle zu den D.: Kleine Sexte Dissoziationsarbeit, svw. *Dissozia- Dissoziation).
(5:8, c-as), Kleine Septime (5:9, tionsenergie,[1] Lit.
1939, Wolf, K.'L.: W.:Theor.Lehrb.
— Weizel, Chem,d._theor.
Leipzig & 102 900s ae
¢-b), Sekunde (8:9, c-d), GroBe Dissoziati Physik, 1, Bd. Beriin-Géttingen-Heide!-
Septime(8 : 15, e-h). arbeit), die zur *Dissoz berg 1963. 19]
In der Klammer steht jeweils das Molekiils erforderliche Energie (Ar- existiert. Halt man nun f(x) fest und
Verhiiltnis der Schwingungszahlen d beit), meist_in eV ausgedriickt und Dissoziationskonstante, s. Dissozia- 1a8t p-(x) alle Funktionen der be-
Grundtons zum héheren Ton undein dann auch Dissoziationsspannung ge- ionsgrad, trachteten Klasse durchlaufen, so
Tonpaarals Beispiel. In der fonalen nannt. Bei homéopolar gebundenen Dissoziationsspannung, s. Dissozia- wird jeder Funktion g» eine Zahl cy
Musik werden in der Regel D. ver- zweiatomigen Molekiilen ist die D. lionsenergie. zugeordnet. Mansagt, f(x) definiere
mieden, wihrend in der afonalen dasselbe wie die *Bindungsenergie, Dissoziationswiirme, svw. *Dissozia- ein »Funktionale iiber dem Raum
Musik der Unterschied nicht beachtet bei heteropolaren Molekiilen (*lonen= tionsenergie im Falle thermischer Dis- der »Testfunktionene (x) und
molekiilen) deswegen nicht, weil die soziation. S. a. Neutralisationswirme. schreibt
jon. Zerfall eines Molekiils Bindungsenergie fiir die (hier nicht 19]
in zwei (odermehr) Teile. Das Ergeb- cintretende) Zerlegung in neutrale Distarlinse, Vorsatzlinse fiir photo- co= 1 Dr).
nis der D. kénnen entweder neutrale Atomegerechnet ist, die D. dagegen phische Objektive, die die Brenn- Ein solches Funktional ist offenbar
Atome oder Atomgruppen oder aber fiir die wirklich stattfindende Disso- der Objektive’ vergréBern. Es linear, d. h. fiir zwei Zablen a1 und
Ionensein. Zur Zerlegung eines Mo- iation in Ionen. Die D. ist auf spek- handelt sich also um Linsen mit nega- Az gilt
lekiils in zwei Bestandteile ist immer troskopischem Wegaus den Molekiil- liven Brechkriiften, [18] FAs pit de ps) = Afp+
cine ganz bestimmte Energie, die D.- spektren bestimmbar, und zwar aus. Distribution. Die Theorie der D. ist + 42} (ps) usw.
Energie, notig. den auf gleichzeitige Anderungen des |
cin jiingerex_mathematischer Kalkiil,
Im gasférmigen Zustand z. B. kann Elektronen- und des Oszil der es z. B. gestattet, die in der Phy- Mankannein solches lineares Funk-
die zur D. notwendige Energiezufuhr standes der Molekiile zuriickzufiih sik sehr verbreitete *Diracsche Del- tional nun_unabhiingig vom Integral-
durch Erhéhung der Temperatur renden Bandenspektren sowie aus den tafunktion 6 mathematisch einwand- begriff definieren und die 6-»Funk-
(thermische ZusammenstéBe der Mo- reinen Oszillationsspektren oder den frei zu definieren, tione als eine solche GriBe ansehen.
lekiile: thermische D.), durch StoB ihnen entsprechenden Raman-Oszil- Dirac fiihrte seine 6-Funktion in Sie ist cin lineares Funktional mit der
von elektrisch beschleunigten Teil- lationsspektren. Weitere Verfahren: Analogic zum Kroneckerschen 8y.- Bigenschaft
chen (Elektronen, lonen) oder durch St6Be 2. Art; auf thermischem Weg symbol ein, als _Verallgemeinerung (= 0) = d<g,).
Einstrahlung einer zur Anregung (Temperaturabhiingigkeit des Disso- fiir kontinuierliche Indizes, und Durch geeignete Wahlder Klasse der
innerer Schwingungen des Molekiil: zitionsgrades_iiber die *Reaktions-
schrieb Testfunktionen kann man eine Fille
geeigneten Frequenz (wobei allerdings isochore; pv-Gesetz). [1, 9] 1) = [10)60- aay. von Eigenschaften solcher linearer
immerauch gleichzeitig die Anregung Dissoziationsgrad, Verhiiltnis « der Funktionale — man bezeichnet dies als
eines Elektronensprungs stattfinden bei der *Dissoziation zerfallenen Mo- Die. 6-»Funktione ordnet also der D. oder >Verallgemeinerte Funktio-
muB) bewerkstelligt werden. In jedem Iekiile zur Gesamtzahl nm der Mole- Funktionf(y) ihren Wert an der Stel- nene ~ ableiten. Diese D, habeneine
Falle itt ein Dissoziationsgleichge- ile, die ohne Zerfall vorhanden wa- le y= zu. Man kann sich diese weite Verbreitung in der Theoreti-
wicht ein, in welchem ebenso ren. Der D. kann auch als Prozent- GréBe6 (y) als Grenzfall einer Funk- schen Physik, vor allem in der Quan-
Molekiile aus den dissoziierten Teilen satz angegeben werden. tion veranschaulichen, mit der Eigen- tenfeldtheorie, gefunden (s. "auch
in der Zeiteinheit wieder zusammen- Dissoziiert cin Molekiil in mn Teile, so schaft, iiberall zu verschwinden und Greensche Funktionen in der Quan-
treten (s. Wiedervereinigung), wie an- entstehen aus a mo Molekiilen am ng an der Stelle y=0 so singular zu tenfeldtheorie, Feldoperator),
dere neu dissoziieren. Teile; es werden mithin ro [1 + (m = werden,daB Théorie des’ Distribu-
Ein besonders wichtiger Fall der D. 1ya}’ Teile (Zerfallsprodukte und Ote
tritt cin, wenn Stoffe in gewissen L6- nicht _gespaltene Molekiile) vorhan= Introduction to
sungsmitteln, vor allem Wasser, auf- den sein, Ist M das Molgewicht des foora=1, e>0. the Theory of Quantized Fields. London
1959. — Gelfand, I. M., und G. E. Schi-
geldst werden. So dissoziiert z. B. das molekularen Stoffes, M’ das aus p,v-
Kupfersulfatmolekiil CuSO, beim Messungen bei der Temperatur 7 Solche GréGen sind aber keine Funk- Jin 1960. — Giittinger, W.:
Auflésen von Kupfersulfat in Wasser gefundene des i i tionen im iiblichen Sinne. Sie sind nerte Funktionen. Institut
in das doppelt positive Cu'*-Ion und Stoffes, so ist der D. auch im Rahmen des Riemannschen Physik der Univ. Miinchen 1964. [47]
das doppelt negative (SOs) -Ion. Die _M-M Integralbegriffes nicht integrierbar. ditetragonal (doppelviereckig), dop-
D.-Energie wird hier durch die elek- Daher hat die obige Definition zu- pelfliichige tetragonale Kristallfor-
trische Wechselwirkung mit den Di- &* Mm = 1)" niichst nur einen symbolischen Wert! men, s. Kristallklassen. [8]
136 137
ditrigonal Dodekaedergleitung
ditrigonal (doppeldreieckig), doppel- Potentialfeld. Das der elektromagne- ‘/2m). Verléuft nun die potentielle in ihren ersten Anfingen. Von den
flichige trigonale Kristallformen, s. tischen Theorie verlduft (bei ruhen- nergie wie I/r, so wird es einen Fortschritten auf diesem Gebiet darf
Kristallklassen. (8) den Ladungen) wie e/r (e Elektronen- Wert 7 geben, der dadurch charak- man die Beseitigung der bisherigen
Diuim, cine in der Union der Sozia- ladung, r Abstand von der Ladung). terisiert_ist, daB fiir r<ry die kine- Schwierigkeiten in der Theorie der
listischen Sowjetrepubliken gebrauch- Am Ort der Ladung divergiert dieses tische Energie die potentielle iiber- Kernkrifte und die Lésung des
liche Lingeneinheit. Potential: wiegt, dagegen fiir r > ro die GroBen- Selbstenergieproblemserwarten. [4,7]
1
Definition: 1 diuim = 75 Fu8. lim £ = 0, verhdiltnisse umgekehrt werden (Abb. Divergenzen in der Quantenfeldtheo-
ror 1), Ein Teilchen, das in den Raum rie, s. Quantenelektrodynamik.
Das bedeutet, daB bei punktférmi-
reas 1 diuim = 2,5400 cm. gem Elektron die Selbstenergie un-
r<ro kommt, wird auf Grund der Divertor, cin im Zusammenhang mit
iiberwiegenden kinetischen Energie dem *Stellarator entwickeltes Geriit,
13]
Divergenz. 1. In der Vektoranalysis endlich groB sein wiirde, was nicht dort nicht festgehalten werden. kén- welches dic iuBeren Zonen einer
ein skalarer Differentialausdruck. Die der Fall ist. Man muB'’ also einen nen; es entfernt sich vom Anzie-
Plasmasiiule abschalt und damit zur
endlichen Elektronenradius _anneh- hungszentrum und (gelangt in den
Sauberung des Plasmas von Verun-
D. (Quelldichte) eines Vektorfelds a, men, dessen Gréfenordnung die des Raum r> ro. Dort ist aber die po-
dessen Stirke durch die Dichte der sog. Klassischen Elektronenradius tentielle Energie griBer als die kine- reinigungendient. [35]
Feldlinien dargestellt werde, ist an- e/m c = 2,8- 10" cm ist (mn Elek- tische: Das Teilchen wird wieder zum dk, Kurzzeichenfiir den Vorsatz De-
schaulich gegeben durch die Zahl von tronenmasse, c Lichtgeschwindigkeit; Zentrum hingezogen. Gleichgewicht ka, war friiher in GroSbritannien und
Quelipunkten der Feldlinien in der Niiheress. Selbstenergie). besteht an der Stelle r— ro, Dieser ist heute noch in Osterreich iiblich;
Raumeinheit. Analytischer Ausdruck In der Theorie der Kernkriifte, die Wert charakterisiert eine stationiireinternational festgelegt ist das Kurz~
der D. in cartesischen Koordinatenist auf dem Potential eines Nukleons Bahn. ~ Verliuft die potentielle Ener- zeichen »dac. [13]
Bae Bay taeBaz aufbaut, treten iiber das Selbstener- zie aber wie 1/r°, so kehrt sich das DL 50, svw. Dosis letalis 50%. Hier-
diva Bet ay gieproblem hinaus weitere Schwierig- relative Verhalten von kinetischer und unter versteht man seit den Arbeiten
keiten auf, Nach der *Mesonentheo- potentieller Energie gerade um, wie von Trevan (Proc. Roy. Soc. B.
Abnliche, mit. den Komponenten tie dieses Potentials liegt niimlich in Abb,2 dargestellt ist. Im Bereich 101, 483, 1927) jene Dosis eines Stof-
eines Tensors Ti, gebildete Ausdriicke dort nicht nur eine D. wie I/r (Pol r> ma tiberwiegt die kinetische Ener- fes, nach der 50% des getesteten Ma-
werden gleichfalls D. genannt, Der 1, Ordnung) vor, sondern eine solche sie; mit groBer Wahrscheinlichkeit terials (Tier oder Pflanze) sterben.
Fing 4 a-df des Vektors a durch wie 1/r* (Pol 3. Ordnung). Eine so cntfernensich die Teilchen vonein Zur genaueren Definition ist anzuge-
hohe D. ergiibe, wenn sie wirklich der. Nihern sich aber wirklich ben, in welcher Form der Stoff appli-
die Oberfliche O eines Raumgebiets wiire, nicht nur eine mit der Erfah- cinmal auf geringere Abstiinde als ziert wurde und wie lange. Gleichzei-
G ist die Zahl der aus G durch O Tung unvertrigliche, unendlich groBe Fo, $0 bewirkt die iiberwiegende po- tig _muB die Beobachtungszeit ange-
hindurchtretenden Vektorlinien, Die- Selbstenergie des punktférmigen Nu- tentielle Energie, dal} die Teilchen geben werden.Sohat sich u. a. einge-
ser ist-gleich der Zahl der im Innern Kleons, sondern sie wiirde auch ver- sich unbegrenzt néihern miissen: sie biirgert, folgendermaSen zu sch
von G entspringenden Vektorlinien, hindern, da8 Nukleonen aneinander verschmelzen. In diesem Fall gibt es ben: DL 50/30, womit man die fiir
dh. der Quellen. Es gilt also der gebunden werden kénnen. Das ergibt also keine stationtren Zustiinde. — 50% letale Dosis wihrend einer Be-
*GauBsche Satz sich aus folgender einfacher Anwen- ‘Nun beweist die Existenz der schwe- obachtungszeit von 30 Tagen angibt.
dung der Unbestimmtheitsbeziehung ren Atomkerne, da8 Nukleonen an- Die Berechnung der DL 50 sowie ie
$a-af~[aive-av. der Quantenmechanik Ax dp: 2h. cinander gebunden werden kénnen. Bestimmung in cinem Versuchsansatz
o é Wenn man wei, da8 ein Teilchen Sie sind nicht als miteinander ver-
auf einem Raum’ der Linearausdeh- schmolzen anzusehen, denn die Kerne
2. In jeder Feldtheorie charakteristi- nung r beschrinkt ist, sich also z. B. haben definierte, charakteristische
sche Erscheinungen an den singuliiren im Atomkern befindet, dann ist die Ausdehnungen. Die Lésung dieses Na-Spektrums im Gelb, dic
Stellen der zugehérigen Felder. So Ortsunbestimmtheit nicht gréBer als Dilemmas erfolgt dadurch, da8 man meist_mit_ ungewéhnlicher Intensitit
ist z. B. ein Strémungsfeld an den r, die Impulsunbestimmtheit nicht genauwie beim Selbstenergieproblem auftritt, Die D-L. besteht aus zwei
Quellpunkten, ein _elektrostatisches Kleiner als fir. Die Unbestimmtheit fiir eine sehr kleine Umgebung von Komponenten: D1 = 589,593 nm und
Feld an den’Stellen, an denen sich der Kinetischen Energie und auch die *~0 das Potential abschneidet (s. Ds 588,996 nm, wie ja allgemein
Ladungen befinden,singuliir. Im all- Kinetische Energie selbst sind also Abschneidevorschrift). Die Rechtfer- die Linien der “Alkalispektren Du-
gemeinen studiert man die D. am proportional zu I/r? (Exin = '/zm v2 = tigung dieses Vorgehens liegt nach bletts sind. Das D-Liniendublettstellt
'I Heisenberg in der Existenz einer ele- das 1. Glied der Hauptserie des Na-
mentaren Linge fo von der GrdBen- triums dar.[17]
aan ordnung des klassischen Elektronen- D-Neutronen sind Neutronen solcher
radius. Beim heutigen Stand der Wis- Energie, daB sie von Rhodium, das
senschaft bestehen allerdings fiir cin mit einer Cadmiumfolie bedeckt ist,
widerspruchfreies Abschneiden der stark absorbiert werden, Der Aus-
1. betriichtliche Schwierigkeiten, da druck ist nicht mehr gebriiuchlich.[7]
cs unmiglich ist, die Abschneidevor- Dodekaedergleitung. Bei den Salz-
Schrift relativistisch invariant zu for- kristallen mit Steinsalzstruktur be-
mulieren. Eine allgemeine Theorie zeichnet_ man die *Gleitung nach
unter Beachtung der _elementaren (110)-*Gleitebenen und [110]-*Gleit
Linge steckt sowohlin physikalischer richtungen als D.Bei ihr ist die Gleit-
wie in mathematischer Hinsicht noch richtung parallel zur Normalenrich-
138,
139
Dodging Doppelbrechung
tung einer méglichen Gleitebene (und struktur einen groBen EinfluB auf die die groBe Linge der Entladungs- ist. Gerade hierbei sind aber die
umgekehrt). Es sind also wegen der Festigkeitseigenschaften der geordne- strecke in Schichten mit unterschied- sechs Bindungen nicht ungleichwer-
Symmetric des Tensors der elastischen ten Legierungenhat. licher Luftdichte und durch wieder- tig; man sollte eigentlich von sechs
Spannungen stets mindestens zwei Lit. Hab. d. Physik. Hrsg. v. S. Fliigge. holte Entladungen iiber _dieselbe Hbsinhalbfachbindungen sprecin.
"Gleitsysteme spannungsmaBig gleich- Band VIl/Il. Kristaliphysik’ 1. Berlin Strombahn zustande. Auch Echowir- 1
berechtigt. (15) 1958. [15] kungen spielen dabei eine Rolle. Doppelbrechang. Die Lichtfortpflan-
Dodging, s. Kontrastverinderung. Donatoren sind Stérstellen in isolie- Die Hauptenergie des D. liegt bei zung in Materie kann entweder nach
Dolja, eine in der Union der Soziali- renden oder halbleitenden Kristall- Schwingungszahlen unterhalb der allen Richtungen mit gleicher Ge-
stischen Sowjetrepubliken gebriuch- gittern, die ein oder mehrere Elek- *Horgrenze. Der zeitliche Abstand schwindigkeit erfolgen oder in cha-
liche Masseneinheit. tronen aus lokalisierten Quanten: rakteristischer Weise von der Aus-
Definition:
stinden abzuspalten vermégen. Si zes und des zugel breitungsrichtung abhingen. Im er-
gehen dabei z. B. aus dem neutralen: sten Fall bezeichnet man das Medium
1 in den einfach positiv geladenen Zu- Ser als 1 min sein, d. h. starke Ge-
1 dolja 96 Solotnik. stand iiber. hr Verhalten richtet sich witter kénnen sich schon aus Entfer- als optisch isotrop, im zweiten als
nach ihrer Lage im *Binderspektrus nungen von 20km bemerkbar ma- optisch anisotrop.Isotrop sind i. allg.
Unmrechnung: 1 dolja ~ 44,43496 mp. und nach ihrem Wirkungsquerschnitt chen, (12] die amorphen (z, B. Glas) und die
gegeniiber freien Elektronen oder Doppelanastigmat. Photographisches kubisch kristallisierenden Stoffe, an-
Dollar, in den USA iibliches Hin- Defektelektronen. Wichtig sind D., Objekt, das aus zwei gleichen, einzeln isotrop die Kristalle aller tbrigen
weiswort fiir die GréBe der Reakt die mit geringer Aktivierungsenergie anastigmatisch korrigierten Hiilften Systeme. Im iibrigen kann aber jede
tit eines Reaktors. Elektronen an das Leitungsband ab- zusammengesetzt ist. Die Hialften Substanz, die normalerweise isotrop
Definition: Ein D. ist die Reaktivitit zugeben vermigen, z. B. Antimon in: oer auch einzeln benutzt werden. ist, durch auBeren Zwang (Druck
eines Reaktors, fiir die der Reaktor Germanium,und, wennsie gegeniiber 1 oder Zug, erzwungene Strdmung,
prompt-kritisch ist. anderen Stérstellen in tiberwiegend Doppelbindung, cine *Bindung 2 elektrisches oder magnetisches Feld)
1 Dollar = 100 Cent. schen zwei Atomen, welche in der zu einer anisotropen gemacht werden
Strukturformel der’ Chemiker mit (sog. kiinstliche oder akzidentelle D.).
Da die Reaktivitiit eine Verhiiltnis- zwei Valenzstrichen bezeichnet_wer- Die Lichtausbreitung in anisotropen
gréBe ist, ist die Bezeichi den mu, um mit der Wertigkeit der Medien ist dadurch ausgezeichnet,
identisch ‘mit_%. Die Bezei Photoleitung) erfolgen. Atomein Einklangzu bleiben. Ener- daB sie in zwei Wellen erfolgt, die bei
Dollar und Centsind also iiberfliis- Aktivierungsenergie (vergleichbar mit nichtabsorbierendenStoffen senkrecht
sig. Sie sind eine Art amerikanischer der halben Breite der verbotenen getisch auBert sie sich darin, daB zu
zueinander und zur Fortpflanzungs-
Laborslang. Thre Verwendung ist Zone) machen sich als Rekombina-
tionszentren (s. Rekombination) be-
ihrer Trennung eine gréBere Energie
erforderlich ist als zur Trennung richtung polarisiert sind und verschie-
nicht zu empfehlen.[13] dene Fortpflanzungsgeschwindigkei
Doma, Kristallfiiichen, Kristallfor- merkbar, wenn sie grofe Wirkungs- einer einfachen Bindung. Nach den
heutigen Anschauungen wifd die D. und damit verschiedene Brechbarkeit
querschnitte fiir den Einfang freier
men,s. diese und Kristallklassen. [8] Trager durch zwei Paare von Elektronen (s.
besitzen. Ober die Natur der
nzfliichen(domain bound- D.s. Halbleiter. Valenzelektronen) vermittelt, wih
haben. Bei absorbierenden, anisotro-
aries). Bei der Untersuchung der Gegensatz: *Akzep- rend eine einfache Bindung stets
Gleitvorginge in geordneten *Legie- toren,[37] durch die ~“Wechselwirkung eines irkularpolarisiert. Die’
rungen und intermetallischen Verbin- Donderssches wird Gesetz. Bei gleicher Elektronenpaares bedingtist. folgende Darstellung beschrinkt sich
dungen spielen die *Unordnungs- Kopfhaltung jeder einzelne Teil
eines ruhig stchenden Objekts.stet auf durchsichtige Medien. Hierbei
Ordnungs-Umwandlungen eine wi
tige Rolle. Es zeigt sich, da8 die voll- aufder sooft
gleichen Netzhautstelle abge- | sind wieder zwei Fille zu unterschei-
den: Im ersten Fall ist die Fortpfl
stiindigen *Versetzungen- der unge- bildet, der Blick auch abge- zungsgeschwindigkeit der einen Teil-
wandt und das Objekt neu angeblii
ordneten Strukturen i. allg. zu un- wird. Die Augenlage ist also nach je-
ANZ welle richtungsunabhingig, die der
vollstindigen Versetzungen der ge-
| |
anderen nicht (optisch einachsiger
ordneten Struktur werden. Wandert der Drehung immer eine ganz be- Kristall); im zweiten Fall sind die
nun eine einzelne solche unvollstin- stimmteunveriinderliche. Geschwindigkeiten beider_Kompo-
dige Versetzung durch einen geord- Lir. Helmholtz, Hv:
neten Kristall, so baut sich cine
Grenzfliiche zwischen zwei Ordnungs- Miihihausen/Th. 195
ANN nenten Funktionen der Richtung (op-
tisch zweiachsiger Kristall),
Man findet demnach bei homogener
domiinen,d. h. in sich ferngeordne- Donner, cin ‘meist_rollendes Ge-
ten Bereichen, auf. Aus energetischen riusch im Gefolge eines *Blitzes. Er
Griinden besteht nun das Bestreben, kommt, wie der Funkenknall, durch
|
Die wichtigste Rolle spielt die D. des
Materie, wenn man vonder optischen
Aktivitat absieht, beziiglich der Licht-
Gruppen des Ver-
daBsich die Versetzungen in geord- die starke und plétzliche Erhitzu Kohlenstoffatoms in der organischen haltens: 1. die isotrope, 2. die optisch-
neten Strukturen in Paaren bewegen, der Luft in der Strombahn zustande, Chemie, Im Benzolring z. B. und di achsige und3. die optisch-zweiach-
die die Ordnung nicht zerstren, Die Dem eigentlichen D. geht eine si mit in allen »aromatischene Verbin-
spezifische Energie der D. ist wesent- mit. Uberschallgeschwindigkeit aus: dungen, wechseln immer eine Ein- Lichtausbreitung ist kein Platz, An
lich kleiner als die typischen Stapel- breitende Explosionswelle vorau fachbindung und eine D. miteinander cinem optisch-einachsigen Kristal,
fehlerenergien; sie bestimmt auch den von der jedoch in gréBeren Abstain ab, so daB jedes C-Atom seine vier nimlich Kalkspat, wurde die D. von
Abstand, in dem solche Versetzungs- den nichts mehr zu merken ist, Valenzstriche bekommt und nach E. Bartholinus entdeckt und zuerst
paare auifeinander folgen. Allgemein wre Energie rasch abnimmt. Das ty- auBen insgesamt sechs Valenzen von Huyghensrichtig gedeutet. Um
hatsich gezeigt, da8 die Domiinen- pische Rollen des D. kommt dur tibrigbleiben, wie in der Abb. gezeigt die D. bequem zu iibersehen, geht
140 141
Doppelbrechung
Doppelbrechung.
tung R stehen mag, dann geben die
Lingen der halben groBen und klei- aber keine Strahlaufspaltung cin,
nen Hauptachse der resultierenden niimlich dann, wenn die Wellenaus-
Schnittellipse die Strahlgeschwindig- breitung im Kristal parallel oder
senkrecht zur optischen Achse er-
keiten v¢ und v3 sowie die Schwin-
gungsrichtungen des a.0. und des 0. folgt
Strahles an, die sich in der vorgege-
benen Richtung fortpflanzen. Tragt
man nunin der gegebenen Richtung
R die Langen dieser halben Haupt-
4.
achsen ab und verbindet alle End-
punkte miteinander, die sich bei Va-
riation der Richtung ergeben, so er- Abb.3. Aufspaltung eines senkrecht auf-
’ilt man die sogenannte »Strahlen- treffenden Strahls. Optische Achse schrig "
flichee oder »Wellenfltichee, die den gegen Fliichennormale
Ausbreitungsvorgang im Kristall sehr ten als Brechungsquotient angespro- Abb. 5. Optische Achse senkrecht zu
anschaulich darstellt. Bei einachsigen chen wird und nicht derjenige der Grenzfliichenlot. Senkrechter _Lichtein-
Abb.1. Fresnelsches Ellipsoid fiir optisch Kristallen (Abb. 2) besteht die »Wel- Strahlgeschwindigkeiten. Fir diesen, fall. Keine Aufspaitung, maximale Dop-
cinachsig-negative Kristalle (z, B. Kalk- lenfliche« aus einer Kugel und einem den sog. »Strahlenindexe (nach pelbrechung
spat). Rotationsellipsoid, die die Rotations- Born), gilt keine so einfache Bezie-
Ve, Vo Hauptstrahlgeschwindigkeiten fiir achsen gemeinsam haben. Diese hung, weshalb er in der Kristalloptik
ao. und 0. Si (= Hauptwellen- Richtung bezeichnet man als optische
normalengeschwindigkeiten)
vg und v2 (= V) Strahlgeschwindigkei-
Achse (Z-Achse). In ihr haben o. i, allg. auch eine untergeordnete Rol-
ten fir ao. und o. Strahl, die sich in und a.o. Strahl’ gleiche Fortpflan- le spielt. In der Richtung der opti-
schen Symmetrieachsen (Hauptachsen
Richtung R Gn Z¥-Ebene)’fortpflanzen zungsgeschwindigkeit. Senkrecht zur des Dielektrizititstensors und damit
optischen Achse ist die Differenz der
man am besten von einer der ein- Strahlgeschwindigkeiten maximal. Je zugleich der einschaligen Konstruk-
tions- oder der zweischaligen Aus-
schaligen Konstruktionsfltichen aus, z. nachdem, ob die Strahlgeschwindig- breitungsfliichen, in den Abbildun-
B. dem sog. Fresnelschen Ellipsoid keit des a.o. Strahls (in Richtung 1 gen XYZ-Achsen) allerdings fallen
(Abb.1) (s. a. Kristalloptik), Dieses zur_optischen Achse) kleiner oder Wellennormalengeschwindigkeit und Abb.6. Optische Achse bildet mit Lot
ist bei einachsigen Kristallen ein Ro- ardBer als diejenige des 0. Strahls ist, Strahlgeschwindigkeit zusammen.
tationsellipsoid, dessen halbe Polar- unterscheidet_ man_ optisch_ positive Trifft ein Strahl senkrecht auf eine & B, einfallender Strahl mit Lot < a.
achse zahlenmiBig gleich der Strahl- oder negative Kristalle (Charakter Kristallplatte (einachsig) mit beliebig sina 7m
geschwindigkeit V* fiir den auBeror- der D.). orientierter optischer Achse (Abb.3), sin ~ me
dentlichen Strahl im Fall der stiirk- Die Kenntnis der Wellenfliche und so wird der Strahl im Innern i. allg. Keine Aufspaltung, keine Doppel-
ihrer Orientierung gegen die Grenz- brechung
“ flachen des Kristalls und den einfallen-
den Lichtstrahl erlaubt unter Benut-
in zwei Teilstrahlen aufgespalten, von
denen der ordentliche in unverander- Im ersten Fall (Abb. 4) laufen o. und
.0Strahl in gleicher Richtung und
zung des Huyghensschen Prinzipsalle icher Geschwindigkeit. Es tritt
ye geometrischen Fragen der Reflexion
und Brechung zu behandeln. In Abb. eine Doppelbrechung auf.
ve y 3 des Stichworts Kristalloptik ist un- Das Medium verhilt sich wie ein iso-
ter diesem Gesichtspunkt die Bre- tropes. Im zweiten Fall (Abb.5) ist
die Richtung zwar die gleiche, die
WAAL LZ
chung eines schriig einfallenden Differenz der Fortpflanzungsge-
Lichtstrahls an der Grenzfiiche eines TT schwindigkeiten und damit die D.
einachsigen, optisch negativen Kri- 0.46.0. Sirah aber maximal. Um einen solchen
stalls dargestellt, wobei die optische »einfachen« Strahlim Kristal zu er-
Achse schriig zur Oberfliiche liegt. Abb.4, Optische Achse parallel der Fli- halten, ist es nicht unbedingt notwen-
Abb. 2. Strahlenfliiche bzw. Wellenfliiche, Man ersieht aus diesem Beispiel, daB chennormale. Senkrechter Lichteinfall. dig, daB die optische Achse parallel
zum Fresnelschen Ellipsoid von Abb. 1
gehdrend, Strahl und Wellennormale i. ’allg. Keine Aufspaltung, keine Doppel- oder senkrecht zur Grenzfliche steht
‘Z-Achse = optische Achse auseinanderfallen und nur fiir die brechung, und die einfallende Strahlung eben-
sten Abweichung von der Geschwin- letztere das Snelliussche Brechungs- ter Richtungweiterléuft, wihrend der falls senkrecht auf der Grenzfliiche
gesetz gilt, niimlich daB sich die Si- auBerordentliche abgelenkt wird. Die steht wie in den Abb. 4 und 5; auch
digkeit des ordentlichen Strahles. nus der gegen die Flichennormale Tangentialebenen T und T’ an die bei beliebiger Orientierung der opti-
Dessen halbe Aquatorachse V? ist genommenen Winkel der Wellennor- beiden Schalen der Wellenfiache im schen Achse gibt es immereine Ein-
gleich derjenigenfir den ordentlichen malen in beiden Medien zueinander Kristall liefern die Wellenfronten, die fallsrichtung, bei der beide Strahlen
Strahl. Legt_man durch den Mittel- verhalten wie die zugehérigen Wel- Verbindungslinien der Auftreffpunk- zusammenfallen (Abb.6). Der cinfal-
punkt des Fresnelschen Ellipsoides Iennormalengeschwindigkeiten. Dies te mit den Beriihrungspunkten der Jende Strahl mu8 dann in einem
einen ebenen Schnitt, der senkrecht ist der Grund, warum der Quotient Tangentialebenen die Strahlrichtun- Hauptschnitt_liegen, d. h. in der
auf einer beliebig vorgegebenen Rich- der Wellennormalengeschwindigkei- gen. In zwei singuléren Failletritt Ebene, die Grenzflaichenlot und op-
142
143
Doppelbrechung Doppelbrechung
tische Achse enthiilt. Fir den Ein-
Bei optisch zweiachsigen Kristallen dringenden Schalen vonellipsoidihn-
fallswinkel « muB in diesem Fall gel-
werden die Verhiiltnisse verwickelter. licher Gestalt, die an vier Nabelpunk-
ten: Das Fresnelsche Ellipsoid hat dann ten miteinander zusammenhiingen
sine Mm drei verschiedene Hauptachsen (op- (Abb. 8). Die Verbindungslinien vom
sinB” 7’ tische Symmetrieachsen), besitzt also. Mittelpunkt der Wellenflache zu die-
keine Rotationssymmetrie mehr (Abb. sen Nabelpunkten stellen die bereits
wobei 8 den Winkel der optischen 7). Je zwei Hauptachsen kennzeich- erwahnten Biradialen dar. Zu jeder
Achse mit der Grenzflachennormalen, nen eine optische Symmetricebene. Biradiale gehért ein ganzes Biindel
mo den Brechungsquotienten fiir den Die in ihr liegenden Hauptachsen ge- yon Wellennormalenrichtungen, die
0. Strahl im Kristall und nz denje- bendurch ihre halbe Liinge die Fort- im Nabelpunkt auf den méglichen Abb. 10. AuBere konische Refraktion
nigen fir das anstoBende Medium Tangentialebenen der _Wellenfliche
bedeutet. Die im Fall der Abb. 5 auf- 2 _primine opt Achse (Binermale) errichteten Normalen, Die Normalen tritt aus dem Kristal in Luft entsteht
tretende D.ist mit natiirlichem Licht hingegen, die auf der Tangentialebene daraus ein Hohlzylinder von Strah-
nicht zu bemerken, da danndie bei- T senkrecht stehen (sie decken die len, die senkrecht zur Grenzfliiche
den senkrecht zucinander schwingen- trichterférmigen Einziehungen ab), fortschreiten. Der Querschnitt des
den Komponenten inkohiirent zuein- charakterisieren zwei andere ausge- Zylinders hat in allen Entfernungen
ander sind und daher bei ihrer Ver- zeichnete Richtungen im Kristal, in yon der Kristallplatte gleichen Durch-
einigung nach dem Austritt aus dem denen die Normalengeschwindig messer (innere konische Refraktion).
Kristall wieder natiirliches Licht er- ten zusammenfallen, Sie heiBen pri- LaBt man dagegen durch eine feine
geben. LaBt man dagegen linear po- médre optische Achsen oder Binor- Blende auf der einen Seite der Kri-
larisiertes Licht auffallen, das unter male. Zu jeder primiren optischen stallplatte ein stark konvergentes
45° gegen die optische Achse orien- ‘Achse oder kurz optischen Achse ge- Biindel derart in den Kristall eintre-
tiert ist, so erhalten die beiden jetzt hért ein ganzes Biindel yon Strahl- daB ein Strahl im Innern be-
zueinander kohirenten Anteile in- richtungen, niimlich dasjenige, das mt die Richtung der Biradialen
folge der verschiedenen Laufzeiten Abb. 8. Schnitt durch Strahlenfliiche den Mittelpunkt der Wellenflache mit hat (Abb.10), dann kann man durch
im Kristal eine Phasendifferenz, set- (Weilenfiiiche) eines zweiachsigen Kri- den peripheren Punkten des Trichters Verschieben einer zweiten Blende auf
zen sich beim Austritt in Luft dann stalls; optische Symmetrieebene Z, X zu
FresnelEllipsoid von Abb. 7 gehérig verbindet, in denen die Tangential- der Riickseite der Kristallplatte eine
alsoi. allg. nicht mehrzu linear, son- ebene T den Trichter abdeckt. Diese Stelle finden, an der nicht nur ein
dern zu zirkular oder elliptisch pola- pflanzungsgeschwindigkeiten der bei- Zuordnungeiner Vielzahl von Strahl- Strahl, sondern ein ganzes Biindel
risiertem Licht zusammen, so daB den Komponenten des auf der Sym- richtungen zu einer einzigen Wellen- von Strahlen austritt, das den Mantel
man umgekehrt aus dem Polarisa- metricebene senkrecht —stehenden normale bzw. einer Vielzahl yon Wel- eines Kegels bildet. Die Verbindungs-
tionszustand des Lichtes die GréBe Strahls an. Im Gegensatz zum ein- lennormalenrichtungen_ zu einer ei linie der beiden Blenden hat dann die
der D.im Kristall ermitteln kann. achsigen Kristall ist also die Licht- zigen Strahlrichtung fihrt zu einer Richtung der Biradialen. Fingt man
ausbreitung in Richtung aller opti- fiir die zweiachsigen Kristalle charak- die Lichterscheinung hinter der Kri-
schen Symmetrieachsen mit D. be- teristischen Erscheinung, der inneren stallplatte auf einem Schirm auf, so
haftet. (Beim einachsigen Kristall, bzw. duferen konischen Refraktion, wird ihr Durchmesser um so gréBer,
bei dem die optische Achse mit einer die man auf folgende Weise demon- je weiter entfernt der Schirm von der
‘optischen Symmetrieachse zusammen- strieren kann. Kristallplatte ist (@uBere konische Re-
fallt, ist in dieser Richtung keine D. Man lii8t auf eine planparallele Platte fraktion). Die Erscheinung der koni-
vorhanden.) Fir zwei (bzw. vier, eines zweiachsigen Kristalls (z. B. schen Refraktion wurde im Jahre 1832
wenn man Richtung und Gegenrich- Aragonit), die senkrecht zu einer ihrer yon Hamilton vorausgesagt und 1833
tung getrennt zihlt) Strahlrichtungen. Binormalen geschnitten ist, einen fein von Lloyd experimentell aufgefun-
in einer optischen Symmetricebene ausgeblendeten Strahl senkrecht auf- den.
liefert der senkrecht zu diesen Rich- Die primiiren und sekundiren opti-
tungen durch das Fresnelsche Ellip- schen Achsen liegen immer in der-
soid gefiihrte Schnitt_ als Schnittfigur Blende jenigen optischen Symmetrieebene,
einen Kreis (in Abb. 7 gestrichelt). In die die beiden extremen Hauptachsen
diesen Richtungen, die man als se- enthiilt; sie umgeben diese symme-
kundiire optische 'Achsen oder Bi-
radialen bezeichnet, fallen die Strahl-
0 trisch, Ist im Fresnelschen Ellipsoid
der Winkel der beiden Binormalen,
geschwindigkeiten der beiden mégli- der die optische Symmetrieachse mit
chen Komponenten zusammen, d.h., dem kleinsten_ Hauptbrechungsquo-
es pflanzt sich cin einziger Lichtstrahi tienten umschlieBt >, = oder < als
= wie in einem isotropen Medium — 90°, so nennt man den Krist:
fort. Durch die bereits bei dem ein- Abb.9. Innere konische Refraktion tiv,’ neutral oder negativ zweiachsi
Abb. 7. Dreiachsiges Fresnelsches Ellip- achsigen Kristall beschriebene Kon- fallen (Abb. 9). Dann spaltet dieser Deformationsdoppelbrechung.
soid. V? > Vu > V2, struktion erhiilt man aus dem Fres- im Kristallinnern in einen Kegelman- Die durch Deformation in einem ur-
Zweiachsiger Kristall. Schnittkreis senk- nelschen Ellipsoid wieder die Wellen- tel von Strahlen verschiedener Fort- spriinglich isotropen Kérper hervor-
recht auf Biradiale, gestrichelt. X, ¥, Z fliiche (Strahlenfliiche). Diese be- pflanzungsrichtung,aber gleicher Wel- gerufene D. bezeichnet man als De-
‘optische Symmetrieachsen steht aus zwei sich gegenscitig durch- lennormalenrichtung auf. Beim Aus- formations-D. Ein gebogener Glas-
144 145
Doppelbrechung
Doppelfokusréhre
stab oder ein stark gedriickter Glas- Kristallbrocken ruft_auBerdem noch Weise durch das Volumenverhiltnis gleichfalls auf einer Orientierung der
wiirfel zeigt diese D. durch farbige einen Effekt der Deformations-D. der beiden Komponenten und durch suspendierten Teilchen und kann da-
und lokal verschiedene Aufhellung hervor. Optische Glaser zeigen nor- die Differenzihrer Brechungsquotien- her auch, wenn man will, als Stib-
des Gesichtsfeldes zwischen gekreuz~ malerweise mehr oder weniger starke ten bestimmt. Sind die beiden Kom- chen-D. ‘angesprochen werden. So
ten Polarisatoren an. Im_ tibrigen D., die durch die beim Abkihlungs- ponenten auch absorbierend, so wer- zeigt z. B. ein strémendes Vanadium-
brauchen die inneren Spannungen, die proze8 auftretenden Spannungen in den die Verhiiltnisse sehr viel kompli- Pentoxydsol konvergenten, polari-
die D. hervorrufen, nicht unbedingt der erstarrenden Schmelze entstehen.
durch ‘eine mechanische Verformung Diese D. kann bei Linsen und Pri zierter. Ein bemerkenswertes Beispiel sierten LichtimInterferenzerscheinun-
erzeugt zu werden. Den gleichen Ef- men, vor allem in polarisationsopti- fiir Form-D. sind diinne Schichten gen wie eine Platte eines optisch ein-
fekt erzielt man z. B. bei der raschen schen Instrumenten, sehr stérend aus Metall oder auch aus nichtabsor- achsigen Kristalls. D. durch Belich-
Abkiihlung eines erhitzten Glaskér- werden. Man ist daher aiuBerst be- bierendenStoffen, z. B. Wolframoxyd tung, s. Weigert-Effekt. Elektrische
oder Molybdinoxyd, die unter sehr D., s. Kerr-Effekt.
pers. Die Theorie der D. miiBte miiht, die D. durch besonders sorg-
eigentlich auf streng gittertheoreti- faltige und langsame Abkiihlung (un- schriigem Winkel aufgedampft sind, Magnetooptik. [17] Magnetische D., s.
Die D. kann bei einem Aufdampf- Doppelbrechung Hochpolymeren.
scher Grundlage, z. B. im AnschluB ter Umstiinden mehrere Monate)
an die Bornsche Gittertheorie, behan- méglichst klein zu halten. Anderseits winkel von 10 bis 20° betriichtliche “Hochpolymere bei kénnen unter dem
delt werden. Wegen der grofen ma- kann die Spannungs-D. auch eine Werte (0,1 bis 0,2) annehmen, Einflus von mechanischer Beanspru-
thematischen Schwierigkeiten existiert durchaus ni it rend gleichzeitig der Brechungsquo- chung doppelbrechend werden. Da
bislang aber nur eine phinomenolo- man einen verspannten, durchsichti- tient mit wachsendem Aufdampfwin- dies ein Zeichen fiir Spannungen ist,
gische Darstellung des Zusammen- gen Kérper zwischen gekreuzten Ni- kel sich immer mehr der 1 nihert. spricht_man von Spannungsdoppel-
hanges zwischen Spannung bzw. Ver- cols betrachtet, kennzeichnen die Kur- Das Verhalten solcher Schichten ist brechung. Sind anisotrope Teilchen
zerrung einerseits und Doppelbre- ven gleicher Aufhellung bzw. gleicher das eines optisch zweiachsigen Kri- von verschiedenem Brechungsindex in
chung andererseits. Im Rahmen die- Farbung den Verlauf der Spannung. stalls, desseneine optische Achse sehr cine Matrix eingebettet, so tritt die
nahe ‘bei der Fliichennormalen liegt
ser Theorie (Neumann, Voigt, Pok- Diese Erscheinung gestattet, auf ein- und dessen andere optische Achse et- sogenannte Formdoppelbrechung auf.
kels) wird die Bezichung zwischen der fache Weise dic Spannungsverhiilt-
Anderung der optischen Parameter nisse in einem Bauwerk (z. B. einer wa senkrecht darauf steht. Das be- Diese weise
findet man 7. B, bei den te
kristallinen Hochpolymeren (s.
und den Komponenten der Spannung Briicke) oder in irgend einem mecha- wirkt, daB die D. bei senkrechtem Kristallinitt bei Hochpolymeren), bei
bzw. Verzerrung durch ein System nisch beanspruchten Geriiteteil zu Lichteinfall sehr gering ist und daher denen ja die anisotropen Kristallite
von je sechs linearen Gleichungen mit untersuchen, indem man ein verkle leicht fibersehen werden kann. Erst sich von der amorphen Matrix im
bei cinem Einfallswinkel
36 Koeffizienten dargestellt (elasto- nertes, durchsichtiges Modell wi nimmt sie einen groBen Wertyon an,
45° Brechungsindex unterscheiden. Es
Die
optische bzw. piezooptische Konstan- schen gekreuzten Polarisatoren stu- optische Anisotropie kommt dadurch kommthier aber der auch noch die Eigen-
ten). Ein isotroper Kérper, der all- diert. zustande, daB durch die schriige Auf- doppelbrechung Kristallite hinzu,
seitig gleichmiiBig dilatiert oder kom- Formdoppelbrechung.
primiert wird, bleibt optisch isotrop. Sind in einem homogenen Grundkér- dampfung in Aufdampfrichtung na- Man kann in diesemanisotrop
wenn’ diese optisch
Fall aus
sind.
der
Wird ereinseitig gedriickt oder ge- per gleich oder dhnlich geformte delformige oder zylindrische Teilchen Doppelbrechung die *Orientierung
zogen, so verhiilt er sich wie ein op- Kleine Teilchen eines zweiten homo- entstehen, die elektronenmikrosko- der Kristallite bestimmen. *Lésungen
tisch cinachsiger_Kérper, wobei die genenStoffes von abweichendem Bre- pisch sichtbar gemacht werden kén- von Hochpolymeren werden unter
optische Achse parallel der Druck- chungsquotienten eingebettet, so ent- nen. Da aberdie Stibchen nicht rein, dem EinfiuB eines Geschwindigkeits-
sondern mit Plittchen untermischt
oder Zugrichtung liegt, Bei beliebig steht — auch wenn beide Komponen- auftreten, hat die D. den allgemein- gefiilles, das die geldsten Teilchen
unsymmetrischen Deformationsver- tenfiirsich isotrop sind — ein doppelt~
hiiltnissen erhiilt er wohl den Cha- brechender Kérper, wie Wiener nach- sten Charakter, niimlich den eines orientiert
chend. Hier
und deformiert, doppelbre-
spricht man von der Stré-
rakter eines optisch zweiachsigen Kri- weisen konnte. Die Dimension der zweiachsigen Kristalls, mungsdoppelbrechung. Deren Mes-
Strémungsdoppelbrechung.
stalls. Bereits normalerweise aniso- Teilchen muB hierbei klein gegen die In strimenden reinen und viskosen sung ergibt AufschiuB ‘iiber das *Mo-
trope Kérper werden durch Deforma- Wellenliinge des Lichtes sein. Zwei Flissigkeiten tritt D. auf, da die in- Iekulargewicht und die *Molekiilge-
tion selbstverstindlich auch in ihren extreme Grenzfiille dieser D. sind
doppeltbrechenden Eigenschaften ver die Stibchen-D., bei der Teilchen yon neren Spannungen eine Orientierung stalt der geldsten Teilchen.
Lit. Stuart, H. A.: Die Physik der Hoch-
indert. Nicht immerist der Mecha. der Form eines Zylinders gleich der anisotropen Molekiile bewirken polymeren. Bd. II u. II. Berlin-Géttin-
und damit eine Vorzugsrichtung
nismus einer durch Deformation er- orientiert in einem Grundmaterialein- die Polarisierung durch das Licht fiir
gen-Heidelberg 1952. [41]
Doppelfokusglas, svw. Bifokalglas, s.
zeugten D. einheitlich. So kommtdie gebettet sind, und die Lamellen-D.,|
D.in einem gedriickten Wiirfel aus bei der diinne Plittchen parallel zu- zeugen. Die D.wird um so grdBer,er- je Brille. [17]
geschmolzenem Quarz zum Teil durch einander angeordnet sind. In bei gestreckter
undje gréBerdieseineForm des Molekiils Doppelfokusrihre. Bei den D. sind
Form-D., zum Teil durch echte De- Fallen verhalten sich die Mischkér- optische Anisotro- zwei Brennflecke verschic-
formations-D. zustande. Der amor- isch einachsig, wobei im Falle pie ist. Raman und Kr dener GréBe cinzustellen, je nachdem
phe Quarzwiirfel besteht niimlich cine molekulare Theorie der Stré- welcher der beiden Gliihfiiden, aus
mungs-D. geschaffen. Walter und denen die Kathode
wahrscheinlich aus einem Konglome-
rat verschiedenerKristallbrocken, die Vorliinder konntenin einer Untersu- wird. Es wird dadurchbesteht, die
gehei
gute Zei
durch die elastische Beanspruchung n-). Im Fall der Lamellen-D.stehtdi chung von 172 Fliissigkeiten viele der chenschiirfe eines sehr kleinen Brenn-
in einer Vorzugsrichtung orientiert optische Achse senkrecht auf den Ls Voraussagen der Ramanschen Theo- flecks bei Knochenaufnahmen sowie
werden und so vermége ihrer Gestalt melien, unddie D. hat negatives Vor- rie bestittigen, AuBerin reinen Flis- die héhere Belastbarkeit eines gréBe-
eine Form-D.hervorrufen.Die glei sigkeiten tritt auch in Fliissigkeiten ren Brennflecks bei Aufnahmen be-
mit cingebetteten Teilchen eine unter wegter
zeitig eintretende Deformation der Umstinden starke D. auf. Sie berubt erreicht.Organe [28]
und am Kérperstamm
146
147
Doppelfokussierung Doppelschicht
Doppelfokussierung. Um beim *Mas- derersten (evtl. gar keine); die bei- stimmten Spaltbreite eine Streulicht-
senspektrographen an der Stelle der den Anteile heben sich nicht auf, und intensitat, die insgesamt 2% der nor- =-* Doppelschicht
Aufnahme geniigende Intensitit zu das Teilchen wird registriert. mal durchgelassenen betrigt, so soll-
erhalten, mu8 man die Ionenstrahlen Lit. Riezler, W.: Kernphysik. 6. Aufl. te ein entsprechender D. bei nahezu
fokussieren, d.h. dafiir sorgen, da8 Miinchen 1959. [1] gleicher Intensitit des’ »richtigene
Strahlen von Teilchen gleicher Masse Doppelleitung. In der Elektrotechnik Lichtes nur noch etwa0,4% Streulicht
(genauer: gleicher spezifischer *La- werden D., d.h. parallel geftihrte me- besitzen. [17]
dung), die im Apparat auf verschie- tallische Leiter von (in der Regel) Doppelpendel, s. Pendel.
denen Wegen laufen, sich in einem gleichem Querschnitt, deren Lings- Doppelréhre, Elektronenrdhre, die
Punkt der photographischen Platte erstreckung wesentlich gréGer ist_als zwei Rohrensystemein einem Kolben
vereinigen. Dies ist auf zweierlei Wei- der gegenseitige Abstand, in groBem. cnthiilt, um Raum zu sparen oder die
se méglich. Einmal kann man Strah- Umfange angewendet. Man fiihrt sie Schaltung zu vereinfachen. Dabei Abb. 1
len gleicher Masse, welche vom Aus- z. B. aus als Freileitungen oder Kabel kénnen die Elektrodensysteme gl Winkel (Abb.1), unter dem das Fla-
gangs-Spalt mit gleicher Geschwin- in der Energieverteilungstechnik und chen oderverschiedenen Zwecken die chenelement dd vom Aufpunkt aus
digkeit, aber unter etwas verschiede- in derNachrichtentechnik; auch in der nen. Oft ist die Kathode gemeinsam. erscheint, dh, das Flichenelement,
nen Richtungen ausgehen, nachtrig- Hochfrequenztechnik werden D. hiu- Die D. wird auch als Verbundrdhre das der vom Aufpunkt 4 zur Beran-
lich wieder sammeln (*Richtungsfo- fig angewandt. Die D. gehért zu den bezeichnet. In der Typenbezeichnung dung von dA gezogene Kegel auf der
kussierung), Oder man kann dafiir geometrisch einfachen Gebilden, bei der D. (s. Elektronenréhre) tritt hin- Einheitskugel ausschneidet. Er ist po-
sorgen, daB Strahlen gleicher Masse denen sich die von der geometrischen ter den ersten Kennbuchstaben fi sitiv oder negativ zu nehmen, je nach-
undgleicher urspriinglicher Richtung, Konfiguration abhiingigen elektri- die Réhrenheizung je ein Kennbuch-
die aber nicht alle dieselbe Geschwin- schen Daten, wie Kapazitit, Induk- stabefiir die enthalienen Systeme. So
digkeit haben, trotzdem in einem tivitit, Wellenwiderstand, noch durch bedeuten z. B. ECC 83 eine Doppel-
Punkt zusammenlaufen_(*Geschwin- Berechnung feststellen lassen. Infol- triode (6,3 V_Heizspannung) und
digkeitsfokussierung). Erreicht man gedessenlassen sich bei der D. auch DAF 96 eine D. mit einem Dioden-
gleichzeitig beides, so spricht man von die Probleme, die bei der Verwen- system sowie einem Pentodensystem
D.Erst die D. hat die Intensitit im dung von Wechselstrémen oder bei (1,4 V Heizspannung). [19]
Massenspektrographen so sehr ge- Ein- und Ausschaltvorgiingen eintre- Doppelschicht. a) Elektrische D. Eine
steigert, daB die moderne, auSerst ten, noch rechnerisch verfolgen. Die Fliche mit auf der einen Seite posi
hohe Auflésung méglich wurde. fiir’ die Nachrichtentechnik wichtigen tiven, auf der anderen Seite negati-
Lir. Ewald, H., und H. Hintenberger: *Telegraphengleichungen bieten die _ ven Ladungen, die an jeder Stelle 4
Mascenspekirosicopie, Weinheim/Bergstr. mathematische Handhabefiir die Be- gleich ‘groB sind, heiGt elektrische D. Abb. 2
1983. [1] herrschung dieser Probleme. Mankann sie auch als eine Fliche dem ob A auf derpositiy oder nega-
Doppelgleitung, s. Mchrfachgleitung. In der Hochfrequenztechnik dient die auffassen,die mit *Dipolenbelegtist, tiv geladenenSeite liegt. Die Beitrige
Doppelionisationskammer, cin aus D.als Energicleitung oder als Me8- deren Achsen auf der Fliche senk- zu dem Integral 2 kénnen sich des-
zwei *Jonisationskammern _zusam- gerit (Lecher-System,s. *Wellenmes- recht stehen. Ist o die *Dichte der halb teilweise autheben, z.B. wenn
mengesetztes Gert, wobei die beiden ser), Aus Abschirmungsgriinden wird elektrischen Ladung je cm*, d der die Doppelschicht die "Form eines
Kammer nur durch eine auBerst im Meterwellengebiet die D. aus P: Abstand zusammengehériger _positi Beutels hat (Abb.2). Allgemein ist @
diinne Metallfolie getrennt sind, allelleitern gleichen Querschnitts hi ver und negativer Ladungen, so ist der riumliche Winkel, unter dem die
durch welche rasche Teilchen ohne fig in ein konzentrisches Leitersystem t= od das Dipolmomentje cm®. Da Begrenzungskurve der Doppelschicht
nennenswerten Energieverlust hin- (Mefleitung) abgewandelt. [26] das Potential @ eines Dipols vom vom Aufpunkt aus erscheint, gp also
durchfliegen kénnen. Die D. dient Doppelmonochromator. Die spektra- Moment p in einem Abstand r, der das Produkt dieses Winkels mit dem
dazu, allein diejenigen Teilchen zu Ie *Reinheit des Lichtes, das ein Mo- groB gegen den Abstand der Ladun- Dipolmoment je cm*. Insbesondere
registrieren, die innerhalb einer der nochromatorliefert, wird im_wesent- genist, durch ist also das Potential einer geschlos
beiden Halften der D. ihre Bahn en- lichen durch die Breite von Bintritts- senen D. auBen gleich Null, da die
den lassen. Die beiden Hiilften ge- und Austrittsspalt bestimmt. Trotz- Begrenzungskurve dann zu! einem
meinsame Metallfolie ist zu diesem dem kommt doch immer noch ein ge~ Punkt zusammenschrumpft, und in-
Zweck an den Verstirker der Regi- wisser Anteil von Lichtaller Wellen- gegeben ist, wobei # der Winkel zwi- nen gleich 4 z, wenn die’ Fliichen-
striervorrichtung gelegt, die beiden Tingen durch Streuung an Prisma und schen Dipolrichtung und Radiusvek- ladunginnen positiv ist. Das Poten-
iuBeren Elektroden an je eine gleich Linsen durch den Austrittsspalt. Bei torist, so erhilt man das Potential tial dndertsich also beim Durchgang
hohe positive und negative Spannung. Untersuchungen, die einen hohen einer Doppelschicht durch durch die D, unstetig; es spri
Fliegt nun ein Teilchen durch beide Grad der spektralen Reinheit verlan- T+ cos # 4 xr. Dies gilt aber nicht nur
Hiilften der Kammer hindurch, so gen, kann dieses Streulicht die Mes- oo =| dA. a schlossene D. Denkt man i
treffen aus der einen Hilfte nur die sungen unter Umstinden sehr verfil- Ist_t Konstant, so 14Bt sich dieser lich eine nicht geschlossene D. zu
positiven, aus der anderen nur die schen. Dann schaltet man zwei iden- Ausdruck anschaulich deuten. Dann einer geschlossenen mit demselben
negativen Ionen auf die Mittelelek- tische Monochromatoranordnungen ist nfimlich Werte von 7 erginzt, so springt das
trode, so daB beide sich autheben und hintereinander (Doppelmonochroma- Potential beim Durchgang durch die
keine Registrierung erfolgt. Bleibt da- tor), wobei das gewiinschte Licht fast on = 22, wobei @ = [2%p= é dd. tatsiichlich vorhandene D. um 42 z.
gegen das Teilchen irgendwo in der gar nicht, das falsche Streulicht aber Dieser Sprung kommtaber nur durch
Kammerstecken, so kommenaus der stark geschwicht wird. Hat ein Ein- Q) diese zustande,denn das Potential des
zweiten Hilfte weniger Ionen als aus fachmonochromator bei einer be- df-cos Or? ist aber der riumliche hinzugefiigten ‘Teils hat an der gege-
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Doppelschicht-Elektrode Doppelwelle
benen Fliche keine Unstetigkeit. - nenten ein an einen Schwerpunkt ge- nerhalb des Systems geschlossen wer-
Beispiel einer elektrischen D.: Grenz- bundenes, gemeinsames System bil- den kann.
fliche Metall-Elektrolyt beim Ein- Der Feldlinienverlauf ist dort also Photometrische D.sind *Bedeckungs-
den. Die physischen D. werden wieder
tauchen eines Metalls in einen Elek- derselbe wie der eines Dipols vom veriinderliche.
unterteilt in drei Gruppen:
trolyten. Moment m. Hiufigkeit: In der néheren Umge-
visuelle D., bei denen der Winkelab-
b) Magnetische D. Das Magnetfeld Entsprechendes gilt fiir eine Spule stand beider Komponenten so gro8
bung der Sonne, wo individuelle Un-
eines stationaren Stromes / kann nach mit N Windungen.Ihr entspricht ein ist, daB der Beobachter im Fernrohr
tersuchungen leichter méglich sind als
dem *Biot-Savartschen Gesetz mit magnetisches Moment m = jo 1 A N. bei entfernten Objekten, ist jeder
zwei getrennte Objekte sieht. Ist der
Hilfe des *Vektorpotentials oder auch Lit. Becker-Sauter: Theorie d. Elektri- zweite Stern ein D.; insgesamt kann
Winkelabstand so klein, daB das
mit der Methode der magnetischen zitit. Bd. Stuttgart 1962. [2] Licht beider Komponenten auch im
man 20 bis 25% aller Sterne als D.-
D. (auch Methode des magnetischen Doppelschicht-Elektrode, von F. T. starksten Fernrohr einen Punktbil
‘Systeme ansprechen.
*Blattes genannt) bestimmt werden. Bacon erfundene Form der Gaseiek- det, das *Spektroskop dagegen die
Entstehung: Friihere Vorstellungen,
Nach dem Durchflutungsgesetz ist trode fiir galvanische *Brennstoftzel- D.-Natur des Objektes erkennenla8t,
wonach D.durch Teilung rasch rotie-
len. Sie besteht aus einer feinpord- dann spricht man von
render Einzelsterne oder durch Ge-
fo-a gleich Null fiir jeden ge- sen, dem Elektrolyten zugekehrten spektroskopischen D. Der Nachweis
zeitenkrifte bei Sternbegegnungen
Schlossenen Weg, der die Strombahn (Porenradius einige um) Schicht und der D.-Natur geschieht in.» diesem
entstehen, sind heute zugunsten der
nicht umfaBt, gleich + J (MKSA-Sy- ciner groben, dem Betriebsgas zuge- Fall meist auf folgende Wei
Annahme, da8 D. gemeinsam aus
stem) fiir jeden den Strom J einmal kehrten Schicht (Porenradius 30 um). *Doppler-Effekt besagt, daB
einer Gaswolke kondensieren, zuriick-
umlaufenden Weg. Betrachtet_ man Der Gasdruck wird so eingestellt, da8 *Spektrallinien eines im’ *Visionsra-
getreten. Bedeckungsveriinderliche (B-
eine in sich geschlossene Strombahn sich nur die feine Schicht mit Elek- dius auf die Erde zu bewegten Ob-
Lyrae), bei denen noch immerfreie
undlegt eine Flacheso, da8 ihr Rand trolyt vollsaugt. So wird die Lage der Gasstréme zwischen den Komponen-
jektes mach Blau, die eines von der
mit der Strombahn zusammenfiilt, so Dreiphasengrenze fixiert, an der die Erde fortbewegten Objektes nach Rot
ten im System vorhandensind, unter-
Elektrodenreaktion ablauft. Material: verschoben werden. Dementsprechend
stiitzen diese Anschauung.
kann manauch sagen, daB f $-ds= gesintertes Metallpulver ‘oder ge- erfolgt im Zuge des Umlaufs beider
Bedeutung: Da D.die einzigen stella-
+ -1 oder 0 ist, je nachdem der Inte- brannte Kohle, vielfach Brennhaut Komponenten um den *Schwerpunkt
ren Objekte sind, bei denen gegensei-
grationsweg die Fiche einmal durch- als feinporige Schicht. [50] des Systems eine rhythmisch wech-
tige Gravitationsbeeinflussung durch
setzt oder ganz auBerhalb verliiuft. Doppelskelett-Elektrode, von Justi selnde Verschicbung der Spektralli-
Beobachtung exakt nachweisbar ist,
Daein Vektor, dessen Linienintegral erfundene, gesinterte Elektrode fiir nien, aus der auf die Bewegung in-
sind sie die wichtigsten Quellen bei
*Brennstoffzellen aus einem fein pul-
iiber jeden geschlossenen Weg eines
Bereichs gleich Null ist, der *Gra- verisierten *Raney-Metall, 2. B. Ra- COLD sett TO der Ermitthung von Daten zur Be-
stimmungvon Fixsternmassen.
dient eines *Skalars ist, so leitet sich ney-Nickel. Es entsteht cin ineinan- Synonym: Binirstern.
das Magnetfeld aus cinem *Poten- der verwobenesSkelett aus dem che- Katalogisierung: Der umfangreichste
tial y ab: § = ~ grad y. Da anderer- misch aktiven, jedoch sehr spréden Doppelsternkatalog ist der 1932 er-
seits die Potentialdifferenz zwischen Raney-Metall (Skelett-Katalysator) schienene »New General Catalogue
zwei Punkten P; und P: inaktiven, aber mechanisch of Double Stars: von Aitken, der
festen, gesinterten Metallpulver.Viel- 17180 Systeme auffiihrt. Die Anga-
P, BR fach ais *Doppelschichtelektrode aus- ben fiir sie gelten sinngem48 auch fiir
yi pe =[erad y-ds=[5-as gebildet. S. a. Brennstofizelle, galva- mehrfache Systeme (Mehrfachsterne),
nische.[50] die 3 oder mehr Komponenten um-
PB, » Doppelspat, Synonym fiir Kalkspat, fassen.[5]
ist, so hat sie den Wert J, wenn P: deutet auf seine Eigenschaft der
*Doppelbrechunghin.[17] Richtung z0m eoboctler Doppelsteuerréhren, s. Elektronen-
und P: zwei Punkte sind, die nur Doppelspektralfunktion, s. Streuam-
réhre.
durch die Flache getrennt ‘sind. Das plitude.
‘Schematische Darstellung der Linienver- doppeltprimitiv, Begriff in der Kri-
Potential springt also beim Durch- Doppelstern ist cin *Fixstern, der
schiebungim Spektrum spektroskopischer
Doppelsterne. stallstruktur. Naheres s. d. [8]
gang durch die Trennfliche um I. Es dem freien Auge als ein Lichtpunkt
Doppelverant dient zur Betrachtung
besitzt_ damit die Kennzeichen des Stellung 1. Die beiden Komponenten A
und B des Doppelsternes bewegen sich von Stereogrammen, die wegen un-
Potentials einer D. An Stelle des elek- erscheint, mit instrumentellen Hilfs- senkrecht zum Visionsradius, keine *Ra- giinstiger Aufnahmeverhiltnisse et-
trischen Moments je em? z = ¢ tritt mitteln jedoch in mehrere Kompo- dialbewegung, Linienverschiebung, was fehlerhaft ausgefallen sind. Der
nun das magnetische Moment je cm? nenten aufgeldst werden kann. Man unveriindertes Spektrum. D.sorgt fiir die weitgehende Besciti-
t= oJ. Eine ebene geschlossene unterscheidet mehrere Arten D.: Stellung 2. Die Komponente A bewegt gung der Fehlerhaftigkeit bei der Be-
Strombahn, die eine ebene Fliche A Optische oder scheinbare D. sind zwei sich auf den Beobachter zu, negative trachtung. [18]
umrandet, hat das magnetische Mo- Sterne, die nur zufi l ig im gleichen Radialbewegung, —_Linienverschiebung Doppelwelle in den Radialgeschwin-
ment *Visionsradius stehen, —physikalisch nach Violett. Komponente B bewegt sich digkeiten. Bei Untersuchungen iiber
m= pol A, jedoch nichts miteinander zu tun ha- vom Beobachter weg, positive Radial den *K-Effekt der B-Sterne stied
ben. Es magsein, daB die eine Kom- bewegung.Linienverschiebung nach Rot, man auf die Abhingigkeit der *Ra-
Fir Entfernungen 7, die gro8 gegen ponente 10, die ‘andere 100 *Licht- Im “Gesamispekarum Linienverdoppe- dialgeschwindigkeiten von der galak-
die Dimensionen der Strombahn sind, jahre vom Erdbeobachtungspunkt lung.
ist naimlich der Integrandin (1) prak- Die Pfeile in der Skizze geben die je- tischen Linge (s. galaktisch). Diese
entferntist. weilige augenblickliche ~Bewegungsrich- Abhingigkeit, die nicht nur bei B-
tisch konstant. Das Potential nimmt Physische oder wirkliche D.sind sol- tung der Komponenten an. Sternen auftritt, stellt sich nach Oort
danndie Form an che, bei denen die beiden Kompo- ‘M = Systemschwerpunkt als doppelte Sinuswelle dar. Die bei-
150 151
Doppelzwillinge Dosierung
den Maxima liegen bei 4 10° und hung zwischen der veriinderten Fre- motive zu bemerken ist. Eine groBe quellen (Atome, Molekiile, Kerne)
190°, die Minima bei 4 100° und quenz v und den anderen GroBen Bedeutung hat der optische D.-E. in relativ zum Beobachter nichtalle die
280°: Die benutzten Radialgeschwin- vo der Astrophysik. Mit seiner Hilfe ias- gleiche Geschwindigkeit haben, so
digkeiten miissen dabei von der *Son- » l= vie : sen sich auf spektroskopischem Wege daB in jedem Einzeifall eine andere
nenbewegungbefreit sein. "Radialgeschwindigkeiten von Sternen Doppler-Verschiebung auftritt.. So
Eine dhnliche Doppelwelle, deren Diese Beziehung ist von der voran- und Nebeln bestimmen. Ferner wird haben z. B. die Molekiile eines Gases
Phase in galaktischer Linge um 45° gehenden etwas verschieden. Es durch den D.-E. bei Gasen, die ein eine Maxwellsche Verteilung der Ge-
gegen die der Radialgeschwindigkei- kommt also fiir die GréBe des D.-E. Linienspektrum aussenden, eine Ver- schwindigkeitsbetrige. Daher treten
ten verschobenist, findet man bei den nicht nur auf die Relativgeschwindig- breiterung der Spektrallinien hervor- neben der Spektrallinie, die das Mo-
*Bigenbewegungen. keit von Beobachter und Schallquelle xerufen, aus der sich die Geschwin- lekiil in Rube aussendet, Linien hé-
Die Deutung beider Effekte vermit- an. Es spielt vielmehr auch noch die digkeit ‘der leuchtenden Atome und herer und niedrigerer Frequenz sym-
telt die dynamische Theorie (s. galak- relative Ruhe oder Bewegung des damit die Temperatur der Gase er- metrisch verteilt auf. Dieser Streube-
tisch) des MilchstraBensystems. [5] Ausbreitungsmediums, in obigem Bei- mitteln 1aBt (s. Doppler-Verbreite- reich wird um so grdBer, je hoher die
Doppelzwillinge, s. Kristallzwillinge. spiel der Luft, eine Rolle. Nimmtder rung). Temperatur ist. In der Kernphysik,
Doppler, Christian, Gsterr. Physiker. Abstandzu anstatt ab, so kehren sich Der D.-E. an leuchtenden Kanal- insbesondere in der Reaktorphysik,
Geb. 30. 11. 1803 in Salzburg, gest. die Vorzeichen bei vic um. Fir den strahiteilchen (s. Kanalstrahlen) wur- spielt dieser Effekt eine Rolle bei den
17.3. 1853 in Venedig. 1829-35 Ma- Fall, daB v klein gegen c ist, gehen de vonJ, Stark entdeckt. Hier konn- Untersuchungen an Resonanzlinien
thematiker am Polytechnikum Wien, die ‘beiden Beziehungen ineinander te auch ein Einflu8 der héheren Glie- fiir die Absorption und Streuung von
1835-47 an der Univ. Prag. 1847 Prof. iiber, wie aus der Reihenentwicklung der in der oben angegebenen Reihen- Neutronen. Hier hat man auch eine
der Physik und Mechanik an der
Bergakademie Schemnitz, 1848 Prof. 1
T-we Fe
¥ (2)
*Xe) +
centwicklung gezeigt werden.
Relativistischer, insbesondere quadra-
Maxwellsche Geschwindigkeitsvertei-
lung der Atomkerne und eine be-
fiir praktische Geometrie wieder am tischer D.-E. Nach der *Relativitits- stimmte (u. U. auch Maxwellsche) Ge-
Polytechnikum Wien und 1851 Prof. theorie ist die Frequenz », mit der das schwindigkeitsverbreiterung der Neu-
der Physik an der Univ. Wien. Haupt- cht einer mit Geschwindigkeit » ge- tronen. Selbst bei einer definierten
arbeiten auf dem Gebiet der Licht- mu ersehen ist, die fiir v<cgiiltig ren den Beobachter bewegten Licht- Energie der Neutronen weicht der ef-
und Schallwellen, der Akustik und ist. quelle bei diesem eintrifit, mit der fektive Wirkungsquerschnitt merklich
der Optik. [43] Bewegen sich sowohl Beobachter als tigenfrequenz 0 der Quelle ver- von dem naiven theoretischen Wert
Doppler-Effekt, ein von Christian auch ‘Schaliquelle relativ zur Luft kniipft durch die Beziehung ab, weil die Wirmebewegung der
Doppler 1842 entdeckter Effekt, der mit den Geschwindigkeiten v baw. v’, Kerne die Relativenergie Kern-Neu-
bei jeder Art von Wellen auftritt, falls dannist die Frequenz des Tones ge- vi- vie tron und damit den von dieser Ener-
Beobachter und Wellenzentrum ge- geben durch ye PTs. 007 gic abhingigen Wirkungsquerschnitt
geneinander bewegt sind. Von beson- 1+ ve wenn s den Binheitsvektor in der veriindert.
derer Bedeutung sind der akustische y Moi vie- Strahlrichtung von der Quelle zum In der Astrophysik ist die D.-V. von
und der optische D.=E. Bewegt sich Beobachter bedeutet. Der Wurzelfak- hervorragender Bedeutung bei der
z.B, relativ zum schallausbreitenden Die gleichen Formeln gelten in un- tor trat in der vorrelativistischen Bestimmung thermischer Geschwin-
Mediumein Beobachter auf eine (dar- relativistischer Naherung, d.h. ein- Theorie (s. oben) nicht auf. Er be- digkeiten und turbulenter_Strémun-
in ruhende) Schallquelle zu, dann schlieBlich der Glieder der Ordnung deutet, daB eine bewegte Uhr im Ver- gen in Sternatmosphiren.[5, 7]
treffen je Sekunde mehr Wellen an vie, fiir den optischen D.-E., wobei ¢
hiltnis /1— ¥¥/e langsamer geht (s.
Doppler-Wirkungsquerschnitt. *Wir-
sein Ohr, als wenn er ruht, da er den danndie Lichtgeschwindigkeit bedeu- Lorentz-Transformation) als eine ru- kungsquerschnitt, der unter Anwen-
Wellen entgegengeht, Beweat er sich tet. Fir die in v/e quadratischen Glie- hende. Er bleibt auch erhalten, wenn dung bestimmter Gewichtsfaktoren
von der Schaliquelle weg, dann tref- der ist aber die Relativititstheorie zu- die Geschwindigkeit » senkrecht zur iiber die Energie gemittelt wird, um
fen ihn je Sekunde weniger Wellen. stindig. Denn es gibt ja fiir den Fall, Strahlrichtung verliuft, so daB s - 0 = die Auswirkung der thermischen Be-
Im ersten Fall wird er also einen da8 zwischen Lichtquelle und Beob- 0 und der Nenner1 ist (Sog. transver- wegung der Auffiingerteilchen zu be-
heren Ton wahrnehmen, im zweiten achtungsapparat_ein Vakuum liegt, saler D.-E.). Die Existenz des Wur- riicksichtigen. Das Produkt aus dem
einentieferen als im Fall der Ruhe. kein lichtausbreitendes Medium, be- velfaktors uBert sich aber erst in D.-W, und der FluBdichte ergibt die
Ist » die veriinderte Frequenz, v die ziiglich dessen die Aussagen der Ruhe Gliedern proportional (v/c)*, die als tai meSbare Reaktionsrate,
Frequenz fiir den Fall der Ruhe, v oder Bewegung von Lichtquelle und quadratischer D.-E. bezeichnet wer- 7
die Geschwindigkeit des Beobachters Beobachter einen physikalischen Sinn den. Diese wurden bestiitigt durch Dorgelosche Methode zur Erzeugung
in Richtung auf die Schallquelle hin hatten. Es kommt vielmehr lediglich Messungen von Ives und Fry sowie von Intensititsmarken fiir spektral-
und ¢ die Schallgeschwindigkeit, dann auf ihre Relativbewegung an (s. Rela- von Richardt und Otting an Wasser- photometrische Zwecke. Mit Hilfe
gilt zwischen diesen GréBen die Be- tivititstheorie, Einsteinsche). Ist ein stoffkanalstrahlen. einer Zwischenabbildung wird eine
ziehung, Zwischenmedium beteiligt, so ist des- Reihevon verschieden dichten Rauch-
sen Mitwirkung gemii8 seinem Mit- Lat. Joos, G.: Lehrbuch d. theor. Phy- glisern, die sich vor einer Leuchtfeld-
y fidhrungskoeffizienten in Rechnung zu sik. Leipzig 1959. [4, 12]
blende befinden und dahergleichmi-
v= Vv (1 + 2) . stellen (s, Interferenzversuch, Fizeau- Dopplersches Prinzip, s. Doppler- Big beleuchtet werden, auf den Spalt
scher). Wegen der GréBe von c kann Effekt. des Spektralapparates abgebildet, so
Ist_andererseits der Beobachter in der optische D.-E. nur spektrosko- Doppler-Verbreiterung ist eine spe- daB ein in bekannte Intensititsstufen
Ruhe und bewegtsich die Schallquel- pisch beobachtet werden, wiihrend vielle, sehr wichtige Form der *Li- unterteiltes Spektrum entsteht. [17]
le mit der Geschwindigkeit v auf den der akustische D.-E. z.B. bei jeder nienverbreiterung. Sie entsteht dann, Dosierung, Erzengung einer ge-
Beobachter zu, dann lautet die Bezie- vorbeifahrenden, pfeifenden Loko- wenn die (mikroskopischen) Strahlen- wiinschten’ Dosis in einem Material
152 153
Dosimeter Dosis
oder Verabfolgungeiner Dosis im Or- sern u. a. anorganischen Stoffen zur direkt ionisierende Teilchen ist i. allg. iiberwiegend von den Sekundirelek-
ganeines Patienten unter Verantwor- D., D+K; nur bei »Sekundirelektro- tronen aus dem Umgebungsmaterial
tung des Arztes, um einen bestim: d) Thermolumineszenz-D., Ausnut- nen-Gleichgewicht« wird D = K. Se- bewirkt wird, in das die Kammerein-
ten biologischen Effekt oder cine zung des strahleninduzierten Thermo- kundérelektronen-Gleichgewicht _be- gebettet ist. Die Kammerabmessun-
Heilung zu bewirken. [28] lumineszenzvermégens von CaFe steht dann an einem Punkt innerhalb gen miissen klein gegen die mittlere
Dosimeter sind MeBgerite zur Be- (Mn)- und LiF-Kristallen zur D. [21, cines Materials, wenn die Summeder Reichweite der Elektronen sein. Die
stimmung einer Dosis (Dosismesser) 28) kinetischen Energien der von einer an den Kammern zwischen Innen-
oder Dosisleistung (Dosisleistungs- Dosis. Der aus der Pharmakologie Photonenstrahlung erzeugten Sekun- elektrode und Wand liegende Span-
messer), wobei man an die interessie- entlehnte Begriff wird auch auf ioni- ’arelektronen, die in ein Volumen nung muB so grosein (Sattigungs-
rende Stelle eine Sonde mit einer sierende Strahlen angewandt. Es gibt intreten, das diesen Punkt enthiilt, spannung), da8 Verluste durch Re-
Substanz einbringt, in der durch die verschiedene DosisgriBen; daher gleich der Summe der kinetischen Kombination der Ionen vernachlissig-
Bestrahlung ein Effekt hervorgerufen miissen Zusatzworte gebraucht wer- Energien aller Elektronenist, die das bar sind. Aus der gemessenen Ionen-
wird, der einen der Dosis (Energie- den, um Mehrdeutigkeit zu vermei- Volumenverlassen. dosis J Js bzw.Je) 1éBt sich zuniichst
dosis, Tonendosis oder Aquivalent- den: b) onen-D.: die Energiedosis Di, fir Luft berech-
dosis) oder der Dosisleistung propor- Physikalische DosisgréBen sind: dQ _1 ao nen: Di = J. Ui, wobei Ui = Eile die
tionalen MeBwertliefert. U. a. wer- a) Energiedosis (engl. absorbed dose) Tonisierungskonstante, Ei der mittlere
den folgende Strahlungseffekte zur dW, 1 dW dm, @. dV Energicaufwand zur’ Bildung eines
Dosimetrie benutzt: dm ~@ d dQ ist die Ionenladungeines Vorzei- Tonenpaares in Luft und e die Ele-
a) Ionisation von Gasen, vor allem von Dabeiist dW». die Energie, die von chens, die in Luft der Dichte g. in mentarladungist: Ui 0,87 rad/R =
Luft, b) Erzeugung von Ladungstra- der direkt oder indirekt ionisierenden cinem Volumenelement dV durch 33,7 V. Aus D1 erhiilt man die Ener-
gern’ in Halbleitern, c) Umwandlung Strahlung auf das Material mit der ionisierende Strahlung mittelbar oder giedosis fiir das betreffende Material
in Warmeenergie,” d) _Schwérzung Dichte in dem Volumen dV mit der unmittelbar gebildet wird. Die Bin- mit Hilfe der Massen-Energicum-
photographischer Emulsionen, e) che- Masse dm = 9 dViibertragen wird. heit der Tonen-D.ist 1 C/kg. In der wandlungskoeffizienten 79, falls es
mische Umwandlungen, f) Radiopho- Der Begriff »auf das Material iiber- Dosimetrie ist die gebrauchliche Ein- sich um Jy handelt: Dua: Ui Js
tolumineszenz, g) Thermolumines- tragene Energie« (energy imparted) heit der Tonen-D. das »Réntgenc (lo)at/(/e)uuee bzw. der Massen-
zenz, h) Anderung der optischen wird gesondertdefiniert; er ist iden- (Kurzzeichen R). elektronenbremsvermégen S/o, falls
Durchliissigkeit, i) Anderungder elek- tisch mit der integralen’ D. (integral LR = 2,58 - 10 Cikg. es sich um Je handelt: Dust = Us Je
trischen Leitfahigkeit, k) auBerer Pho- absorbed dose). Die durch ionisieren- (Sle)mar/(S/a)ruse.
toeffekt, 1) Exoelektronenemission. de Strahlung auf das Material in (Nach einer friheren Definition war c) Kquivalentdo is
[28] einem Volumen wihrend einer Zeit- 1 Réntgen = 1 elektrostat. Ladungs- De-a-D,
Dobimetrie, Bestimmung der durch spanne iibertragene Energie Wo ist cinheit je 1,293mg Luft, was der
ionisierende Strahlen in Materie er- gleich der Differenz zwischen der oben angegebenen Definition ent- wobei D die Energiedosis und q cin
zeugten Energiedosis, lonendosis oder Summe der Energien (ohne Ruhe- spricht.) von der Strahlenart und -energie ab-
Aquivalentdosis durch Messungen energicn) aller direkt und_indirekt Man hat zu unterscheiden zwischen hiingiger Bewertungsfaktor mit der
oderBerechnungen: ionisierenden Teilchen (auch Photo- der Gleichgewicht-lonendosis (bisher Einheit 1 ist, der durch Vereinbarung
a) chemische D., Benutzung strahlen- nen), die in das Volumen eintreten Standard-Ionendosis) Js, der von auf Grundbiologischer Erkenntnisse
induzierter chemischer Reaktionen in und ‘der Summe der Energien (ohne ciner Photonenstrahlung an der in- festgesetzt wird. Einheit der Aquiva-
waBrigen oder organischen Lisungen Ruheenergien) aller ionisierender \eressierenden Stelle erzeugten Ionen- lentdosis istdas »Reme: 1 rem = 1 rad.
oderin festen Kérpern, Teilchen, die aus dem Volumen aus- dosis, wenn dort Sekundirelektronen- Die Aquivalentdosis ist nur fiir
b) photographische D., Bestimmung treten, vermehrt um die Summe der sleichgewicht besteht, und der Hohl- Strahlenschutzzwecke bestimmt, und
der Dosis von Réntgen-, Gamma- Reaktions- und Umwandlungsener- raum-lonendosis Je, det von einer das Rem darf nur zur Angabe von
oder Elektronenstrahlen aus der in gien aller Kern- und Elementarteil- Photonen- oder Elektronenstrahlung Aquivalentdosen benutzt werden. Zur
der Expositionszeit hervorgerufenen chenprozesse, die wiihrend dieser erzeugten Ionendosis in einem mit Zeit gilt q=1 fir Photonen- und
Schwirzung photographischer Emul- Zeitspanne in diesem Volumen statt- Luft gefiillten Hohlraum innerhalb Elektronenstrahlen, q= 10 fiir Al-
sionen. Die Empfindlichkeit der Emul- finden, cines Materials unter Bragg-Gray- pha-, Protonen- und Deuteronen-
sionenhiingt stark von der Teilchen- Die Einheit der Energie-D.ist 1 J/kg. Bedingungen. Zur Messung der strahlen, q = 20 fiir schwere Riick-
energie der Strahlung ab und mu8 In der Dosimetrie wirdfiir 10° J/k Gleichgewicht-Ionendosis werden stoBkerne, 2 < q S 10fiir Neutronen
durch besondere Ma8nahmen, 7.B. die Bezeichnung Rad (Radiation ab- vorwiegend —__Ionisationskammern je nach Teilchenenergie.
Metallfilter verschiedener Dicke, kom- sorbed dose) oder das Kurzzeichen (Topf-, Fingerhut-, Kugel-, Zylinder- @) RBW-Dosis. Relative biologische
pensiert werden. Die photographische rad benutzt. Die Einheit der integra= kammern) mit Volumina zwischen Wirksamkeitsdosis Do ist diejenige
ctwa 5 mm* und 50cm! verwendet. Energiedosis einer bestimmten Pho-
D. kann auch fiir die D. thermischer len D, ist 1 J oder in der Dosimetrie Die Wiinde bestehen aus luftiiquiva- tonenstrahlung (2. Z. mit 250 kV er-
Neutronen (n,v-Proze8 in Cd) oder 1g-rad. lentem Material, z. B. Graphit. Die zeugte Réntgen-Strahlung), die den-
schneller Neutronen (Kernspurfilme) Fiir_indirekt ionisierende (ungelade- Wanddicken miissen mindestens selbenbiologischen Effekt hervorruft
verwendet werden. Die photographi- ne) Teilchen wird der erste Schritt der sleich der Reichweite der energie- wie die Energiedosis D der interes-
sche D. dient vorwiegend der Perso- Wechselwirkung, der in einer Ener- reichsten Sekundirelektronen_ sein, sierenden Strahlenart. Das Verhilt-
nendosimetrie im Strahlenschutz, gieiibertragung auf direkt (geladene) Zur Messung der Hohlraum-Ionen- nis funw = DoD heift relativer bio-
©) Photolumineszenz-D., Ausnutzung ionisierende Teilchen besteht, durch dosis mu8 man dagegen extrem logischer Wirksamkeitsfaktor. Es
des sirahleninduzierten Photolu die Kerma K (kinetic energy released diinnwandige —Ionisationskammern hangt ab von der Strahlenart-, deren
neszenzvermégens von Phosphatg in material) charakterisiert. Fir in verwenden, so da8 die Ionisation Energie, von der zeitlichen Vertei-
154 155
Dosiseffektkurve Drahtwellen
lung der Dosis, vom betrachteten bio- (dem Durchdringungsvermégen der *Lebensdauer der Elektronen und was schon von Hertz vermutet wor-
logischen Effekt, vom biologischen Strahlen entsprechenden) Eintritts- Lécher, *Lumineszenz und_*Photo- den war. Der Strom flieBt nur an der
Zustand des Gewebes usw. Die RBW- fenstern. Zur Messung der Dosis von leitung drastisch verdindern, Die wirk- Oberfliche des Drahtes. Die elektri-
Dosis ist ausschlieBlich der Biologie raschen Neutronen dienen lonisa- samen Konzentrationen reichen her- schen *Kraftlinien stehen im Leiter-
vorbehalten, In der Radiologie unter- tionskammern, deren Fiillung oder ab bis unter 10Atomteile. Dotierte ituBeren auf der Oberfliche senkrecht.
scheidet man noch folgende Dosisbe- deren Wand wasserstofthaltig ist; die Halbleitereinkristalle gewinnt man Bei endlicher Leitfihigkeit ist die
griffe, die z. T. selbstverstiindlich Tonisation in diesen Kammern rithrt durch Ziichtung aus der Schmelze, Fortpflanzungsgeschwindigkeit im all-
sind: von den durch die Neutronen in Be- durch Sublimation oder Transport- gemeinen nur wenig kleiner als die
a) Oberfltichendosis (im Zentral- wegung gesetzten RiickstoBprotonen reaktion (s. Kristallgleichrichter «, 7, Lichtgeschwindigkeit c, und die Wel-
strahl), b) Austrittsdosis (im Zen- her. Zur Dosierung von y-Strahlen Zersetzungsreaktion); die Schmelze, le ist nur schwach gedimpft. Fir
tralstrahl), c) Herddosis, d) Hai dienen auch geeignet aktivierte Cad- der Dampfoder das Trigergas miis- einen Kupferdraht von 1mm Radius
dosis, ¢) Tiefendosis, f) relative Tie miumsulfid-Kristalle, deren Leitfa- sen dann das gewiinschte Fremdele- undcine *Frequenz von 10° Hz. z. B.
fendosis, d. i. Verhaltnis aus Tiefen- higkeitsinderung cin MaB fiir die ment enthalten (s. Zonenschmelzver- ist die Fortpflanzungsgeschwindigkeit
dosis zur Oberfliichendosis, ¢) Ein- Dosis ist. Ganz allgemeine Anwen- fahren). Kleine dotierte Bereiche, wie nur um 0,06"Kleiner als c, und die
falldosis, d. i. lonendosis an der Stel- dung finden in der Dosimetrie als ie in’ Kristallgleichrichtern oder *Amplitude der Feldstiirke sinkt auf
le der Strahieneintrittsseite im Zen- Detektoren organische Leuchtstoffe, ‘Transistoren auftreten, erzielt man einer Strecke yon 770 m auf den e-ten
tralstrahl, jedoch ohne Anwesenheit deren Fluoreszenzintensitit mit einem durch Diffusion oder Einlegieren und Teil ihres Anfangswertes, Bei extrem
des zu bestrahlenden Kérpers. Diese Sekundarelektronenverstirker gemes- Rekristallisation. Auch gesinterte und diinnen Drahten kann die Fortpflan-
DosisgréBen kénnen mit Ausnahme sen wird, Ferner werden als Mab fir evil. gepreBte Halbleiterkérper lassen zungsgeschwindigkeit aber erheblich
der Einfallsdosis Ionendosen oder die Dosis die Schwirzung photogra- sich dotieren. Bei *Phosphorenspricht kleiner und die *Dampfungsehrgro8
Energiedosen sein. phischer Filme, chemische Umsetzun- man oft von Aktivierung. Allgemei- werden. So hat z. B. die erstere bei
Im Strahlenschutz werden benutzt: gen in Lésungenoder festen Kérpern ner gefaGt bezeichnet D. jedengerin- einem Platindraht von 2+ 10cm
a) Personendosis. Energiedosis oder und die Verfirbung von Kristallen gen Fremdstoff-Zusatz zu einem Fest- Radius und derselben Frequenz nur
Tonendosis oder Aquivalentdosis an und Glaisern benutzt, [28] kérper, z. B. die Cr'-Ionen in einem 27% der Lichtgeschwindigkeit, und die
einer fiir die Strahlenbelastungals re- Dosisprotrahierung, Verabfoleung Rubin-Kristall flr Maser und Laser. ‘Amplitude sinkt schon bei einer Lin-
prasentativ geltenden Stelle der Kér- einer bestimmten Dosis bei vermin- 7 ge von 4cm aufihren e-ten Teil. Zu
peroberfliiche einer Person in einer derter Dosisrate iiber einen entspre- dpt, Kurzzeichenfiir die Binheit Di- diesen Unterschieden kommen noch
anzugebendenZeitspanne. chendverlingerten Zeitabschnitt oder optrie. [13] solche in der Stromverteilung: Im
b) Organ- oder Kérperdosis. Aqui- Verabfolgung von mehreren kleinen dr, 1. Kurzzeichen fiir die Einheit ersten Fall ist der Strom auf cine
valentdosis in einem anzugebenden Einzeldosen mit Bestrahlungspausen. drachm; 2. Kurzzeichen fiir die Ein- diinne Haut am Umfang des Drahtes
Bereich des Kérpers, eines Kérper- Je nach der Protrahierung kénnendie heit dram. [13] beschrinkt, wihrend das
teils, Organes oder Gewebes, gemit- biologischen Effekte baw. die strah- drachm, Kurzzeichen dr. 1. Eine in praktisch stromfrei ist (s. Skis
telt liber diesen Bereich in einer an- lentherapeutischen Ergebnisse bei GroBbritannien bestehende Massen- Die Hautdicke ist um so kleiner, je
zugebenden Zeitspanne. gieicher Gesamtdosis verschieden sein und Gewichtseinheit im apothecaries- gréBer die Leitfahigkeit und die Fre-
©) Héchst zuléssige (héchstens zu- [25] System, in den USA dram genannt. quenz sind. Im zweiten Fall ist der
Tassige, maximal zulassige) Dosis. Dosisrate. Wie bei der Dosis hat man ae oo Draht so diinn, daB auch das Innere
Aquivalentdosiswerte, die fiir be- zu unterscheiden zwischen Energie- Definition: 1 drachm = 799g Pound, stromerfiillt ist.
stimmte Personengruppen, Kérper- Daselektrische Feld der Drahtwellen
teile, bestimmte Arbeitsbedingungen dosisrate D = dD/dt, Einheit W/kg Umrechnung:1 drachm = 3,887 9351 g. ist jedoch weder im Innern noch im
usw. durch internationale Vereinba- bzw. rad/s, Ionendosisrate J di/dt,
Einheit A/kg bzw. R/s, Aquivalent-
2, Ein in GroBbritannienfiir Flissig- AuBerendes Leiters ein reines Wech-
rungen (Euratom, Internationale keiten und den Apothekengebrauch selfeld, sondern cin »Drehfelde, d. h.,
Kommission fiir’ Strahlenschutz dosisrate D q = dD g/dt und Einheit bestehendes Hohlma8. der elektrische Vektor andert seine
[ICRP})oder nationale Gesetze oder Wikg bzw. rem/s. Bei zeitlich unver- Definition: Richtung wihrend einer Periode um
Verordnungen (Strahlenschutzverord= anderlicher Strahlunggilt: Dosisrate . 1 360°. Er hat aber eine Vorzugsrich-
nungen)festgelegt sind. [25, 28] = Dosis/Zeitintervall. [25] 1 fluid drachm = 1 fl dr=75g5 gallon, tung. Diese steht im AuBeren bei
Dosiseffektkurve, die zahlenmaBige Dosisratenkonstante (Dosiskonstan- endlicher Leitfihigkeit nicht senk-
Abhingigkeit eines _biologischen te), s. Gammastrahlenkonstante,spe- Umrechnung: recht zur Drahtoberfliche, sondern
Effektes von der Energiedosis [25] zifische. 1 fluid drachm = 3,551 63 cm®. [13] ist im Sinne der Fortpflanzungsrich-
Dosismefgeriit. D. dienen zur Mes- Dosisreduktionsfaktor, die Zahl, mit Drahtwellen. Legt man eine hochfre- tung ein wenig nach vorn geneigt.
sung der *Dosis von energiereichen der die Bestrahlungsdosis multipli- quente Wechselspannung an einen Im Leiterinnernist sie nicht genau in
Strahlen, Zur Messung der Dosis ziert werden mu8, damit bei Gegen- langen Draht, so flieSt in ihm ein der Leiterrichtung, sondern zur Ra-
von Réntgen-Strahlen in R(Rént- wart eines chemischen Strahlenschutz- hochfrequenter *Wechselstrom, und dialrichtunggencigt. Fin Momentbild
gen)-Einheiten werden _luftgefiillte stoffes (z. B. Cysteamin) der gleiche Tings des Drahtes pflanzt sich eine der elektrischen Krafilinien zeigt die
FaSkammern oderluftgefiillte Kam- biologische Effekt erzielt wird. [28] clektromagnetische *Welle fort. Die- Abbildung. Sie zeigt auch, daB die
mer mit luftiquivalenten Wanden Dosis-Wirkungskurve, s. Dosiseffekt- ser Vorgang wurde von Sommerfeld cigentliche Fortpflanzung der Wellen
benutzt; zur Messung gelangen die in kurve. auf Grund der Maxwellschen Theo- im AuBeren vorsich geht. Im Leiter
ihnen erzeugten Ionisationsstréme. Dotierung eines *Halbleiters oder rie ausfiibrlich untersucht. An Dréh- werden die Kraftlinien wie in einem
Zur Messung der Dosis von o- und *Phosphors mit Fremdatomen,dieals ten von vollkommener *Leitfihigkeit widerstehenden Mittel fortgeschleppt.
B-Strahlen dienen vor allem Ionisa- Donatoren oder Akzeptoren wirken, wandern die Wellen ungedimpft und Die *Maxwellschen Gleichungen lie-
tionskammern mit geniigend diinnen kann dessen elektrische Leitfihigkeit, mit “Lichtgeschwindigkeit entlang, fern auBer diesem Wellentyp, der sog.
156 157
Drall Dreheisen-Instrumente
GroBbritannien und in den USA be- seine Versuchsproben in einem alten kurzzeitig auf einen Scheibenfleck
Brant Loft stehende Gewichts- und Massenein- Flintenlauf auf einem Kohlenfeuer auf, so da8 bis zum niichsten Durch-
heit. und beobachtete daher nicht die gang dieser Stelle geniigend Zeit zur
a) avoirdupois-System. Strahlung verschiedener Substanzen, Ableitung der entstandenen Warme
Definitionen: sondern die Hohlraumstrahlung eines besteht, [28]
schwarzen Kérpers. Immerhin mag Drehbarkeit, freie. Von D. spricht
. 1 als roher Anhalt dienen, da8 die mei- man, wenndie Bestandteile eines Mo-
brit: 1 dram 35¢ pound, sten Temperaturstrahler etwa zwi- lekiiis um die Verbindungslinie zweier
USA:1 (avoirdupois) dram =1 dr avdp schen 400 bis 500°C sichtbar zu Atomeals Achse gegeneinander dreh-
strahlen beginnen. Daf sie zuerst in bar sind. Man nimmt freie D. bei
1 Pound.
= 35g Rotglut geraten, liegt daran, da die einem Molekiil an, wenn kein Unter-
Kurve der spektralen Energicvertei- schied zwischen Cis- und Trans-For-
Umrechnung: lung mit ihrem Maximum am roten men (s. Verbindungen, chemische)
brit.: 1 dram = 1,771 8454 g, Ende in den sichtbaren Spektralbe- nachzuweisenist. So ist z. B. bei Di-
USA: 1 dram = 1,771 8454g. reich eintritt und mitsteigender Tem- chlorithan CIH:C—CH:Cl chemisch
b) apothecaries-System. peratur nach dem blauen Ende zu kein Unterschied zwischen den iso-
wandert. Der Beginn des sichtbaren meren Formen(s. Isomerie)
Definition: Leuchtens mu8 daher die rote Farbe cr H
(nach Sommerfeld in Frank-v, Mises)
Hauptwelle, noch die sog. Nebenwel-
1 apothecaries dram = 1 drap zeigen.
Lit. Lummer: Grundlagen, Ziele und
HOCH und HeO-Ct
i / \H H/ \C
Jen. Man unterscheidet solche vom 60
=7909 Pound. Grenzen der Leuchttechnik. Miinchen
1918. (17) vorhanden, was als Beweis fiir freie
elektrischen und magnetischen Typ.
(Magnetische Hauptwellen treten Umrechnung: 1 dr ap = 3,887 9351g. Drehachse eines starren Kérpers ist D.der Radikale CH:CI um die C-C-
nicht auf.) Die elektrischen Neben- 2, Bin in den USA fir Flissigkeiten diejenige Gerade, deren Punkte Bindung angesehen wird. Die D.i
wellen haben eine wesentlich andere und Apothekenbereich bestehendes rend der *Rotation des Kérpers simt- behindert, wenn die chemische Bin-
Feldverteilung als die Hauptwelle. Hohimab. lich in Ruhesind. Die D. kann auch dung zwischen den beiden die Achse
Die elektrische Feldstiirke ist im auBerhalb des Kérpers liegen, ist bildenden Atomen eine Doppel- oder
Auberen unter 45° nach vorn geneigt Definition:
1 dann jedoch mit ihm starr verbund- Dreifachbindung ist. Die Behinde-
und nimmt nach auBen rasch ab; im 1 fluid dram = 1 fdr = Fo24 gallon. den zu denken, rung kann auch sterische Griinde ha-
Innern steht sie nahezu senkrecht zur Eine feste D. ruht stiindig und ist ben. Auch bei Kristallen mit Mole-
Drahtoberfliiche undist dort im we- Umrechnung: kérperfest. Eine augenblickliche D. kiilstruktur —(s._ Kristallstruktur)
sentlichen konstant. Da das Innere 1 fluid dram = 3,6967134 cm®, [13] bleibt nurftir die Dauer einer unend- kommtfreie D. von Molekiilen vor.
infolgedessen ganz stromerfiillt ist, Draper, Henry. Amer. Naturfor- lich Kleinen Zeitspanne in Ruhe und Lit. Handb. d. Physik XXXVII, 2. Ber-
tritt im Gegensatz zur Hauptwelle scher, Geb. 7. 3. 1837 im Staate Vir- ndert zugleich fortgesetzt ihre Lage lin-Géttingen- idelberg 1961. — Handb.
stets eine groBe Warmeentwicklung ginia, gest. 20. 11. 1882 in New York. im Raumundim Kérper. d. Physik, 2. Aufl. XXIV, 2. Berlin 1933,
Artikel von K.F. Herzfeld. — Debye, Pi
und damit eine starke Dampfung auf. Von 1860-1873 Prof. der Philosophie Alle aufeinanderfolgenden D. gehen Polare Molekeln. Leipzig 1929. [16]
Deshalb kénnen die Nebenwellen an und der analytischen Chemie an der durch einen kérperfesten Punkt (Ro- Drehbewegung, svw. *Rotation. [20]
leitenden Drihten auch nicht beob- Univ. New York. Aufseiner Privat- tationszentrum). Dieser ist bei reiner Drehblende, s. Blende.
achtet werden. Dies gilt auch fiir die sternwarte beschiiftigte er sich als Rotation zugleich raumfest (Kreisel- Dreheisen-Instrumente, frither auch
og. magnetischen Nebenwellen, bei einer der ersten vorwiegend mit der bewegung). Bei einer allgemeinen Weicheiseninstrumente’ genannt, be-
denen die magnetische Feldstirke in Photographie der Himmelskérper und wegung eines frei beweglichen K sitzen ein oder mehrere bewegliche
Meridianebenen durch die Draht- ihrer Spektren.[43] pers liegt das Rotationszentrum im Eisenstiicke, die von einer oder meh-
achse, die elektrische dagegen in Draper-Katalog ist die gegenwirtig Schwerpunkt. [20] reren stromdurchflossenen Spulen
Kreisen um den Drahtverliuft. Die vollstiindigste Sammlung von Beob- Drehanodenrdhren. Weitausdie gr8- abgelenkt werden. Die Kraftwirkung,
Dampfung der Nebenwellen durch achtungsmaterial iiber Sternspektren. te Energiemenge,die durch die Elek- die dabei auf das bewegliche Organ
die entwickelte’ Warme fiillt_ bei Erenthalt die *Spektren von 225300 tronen in der Réntgen-Réhre an die ausgeiibt wird, ist bei guten Instru-
Nichtleitern fort. Nebenwellen bilden Sternen, klassifiziert nach dem Har- Antikathode abgegeben wird, tritt als menten praktisch unabhingig von der
sich auch an nichtleitenden(dielektri- vard-System, Schwiichste —erfaBte Wirme auf, Um das Antikathoden- Richtung des Stromes, da bei dessen
schen) »Drihten« aus, wie Hondros Sterne: 9,5. *GréBe. Bearbeiter: E.C. material vor dem Schmelzen zu schiit- Richtungsumkehr auch die Polaritit
und Debye auf Grund der Maxwell- Pickering und MiB A. Cannon(1918 zen, wird die Antikathodeals Scheibe des Eisens wechselt. Die Geriite sind
schen Theorie 1910 zeigten. Es ist bis 1925). [5] ausgebildet und derart angeordnet, daher besondersfiir die Messung von
neuerdings gelungen,sie auch experi- Drapersche Regel oder Gesetz be- daB das Elektronenstrahlbiindel Wechselstrémen und -spannungen
mentell nachzuweisen. sagt, daB alle festen Kérper gleich- (Strichfokus) nahezu an der Periphe- beliebiger Kurvenform bis etwa 1000
Lit. Frank-v. Mises: Die Differential- zeitig bei 525°C zu leuchten begin- tie dieser rotierenden, von auBen Hz geeignet. Wihrend bei lteren
und Integralgieichungen der_Mechanik nen und zuniichst rotes Licht aussen- durch Induktion angetriebenen Schei- Bauarten die Angaben der Geriite bei
und Physik, 2.Bd., 2. Aufl, Braun- den. Durch Versuche von Emden und be auffallt. Das Elektronenstrahlbiin- Gleichstrom infoige Hystereseeinflus-
schweig 1935, Artikel Sommerfeid. - Som-| Weber konnte nachgewiesen werden, del bleibt dabei raumfest. Durch die ses bei zunehmender MeBgriBe klei-
merfeld, A.: Vorl. iiber theor. Phys., Bd. Drehung der Antikathodenscheibe ner waren als bei abnehmender, ist
IIL. Wiesbaden 1948. [2] daB das D. G. nur durch eine Beson-
Drall, svw. *Drehimpuls. [20] derheit der Versuchsanordnung zu- trifft der Elektronenstrahl infolge der bei modernen Instrumenten durch die
dram, Kurzzeichen dr. 1. Eine in stande kam, Drapererhitzte namlich Rotation der Scheibe nur duferst Verwendung besonderer Magnet
158 159
Drehfeld Drehimpuls
werkstoffe dieser Hysteresefehler in sind. Ein in einer Achse pulsierendes verbundenist. Weichen die Frequen-
den meisten Fallen vernachlissigbar (sinusférmig verteiltes) Wechselfeld zen beider Netze voneinander ab, so
klein. D.-I. sind im Gegensatz zu 1aBt sich ersetzen durch zwei D. von lauft die Nadel mit der Schlupffre-
Drehspul-Instrumenten gut iiberlast- halber Amplitude, die mit gleicher quenz (s. a. Schlupf) um. Sind beide
bar und mechanisch sehr widerstands- Geschwindigkeit gegensinnig rotieren Frequenzen gleich, so steht die Nadel
fahig, haben jedoch im allgemeinen (s. Abb.). [25] still. Die Lage der Nadel ist dabei
einen hdheren Eigenverbrauch als vom Phasenunterschied zwischen bei-
diese. Wechselfeld den Netzen abhiingig. Die Skala, iiber
Da D.-I. den quadratischen Mittel- die ein an der Nadel befestigter Zei-
wert anzeigen, ist auch die Teilung gerspielt, ist mit einer Marke fiir die
der Skalen quadratisch. Durch geeig- Scheitelwert Ss. Augenblickswert Phasenverschiebung Null versehen.
nete Formgebung der Eisenteile und Steht der Zeiger auf der Nullmarke,
entsprechende Wahl der Eisensorte so sind beide Netze auch phasen-
sowie der Anfangspermeabilitat des gleich und kénnen somit parallelge-
Eisens li6t sich die Teilung gleich- schaltet werden.
maBigergestalten. Lit. Palm, A.: Elektr. MeBgeriite. Ber-
D.-I. werden als Strom- und Span- lin 1956. (27)
nungsmesser vornehmlich in folgen-
den Ausfihrungen verwendet: Zerlegung eines Weehselfeldes in zwei z —-_—_—
Wahrend beim iilteren Flachspulge- Drehfelder Sy S2
rit ein exzentrisch gelagertes und mit
Drehfeldinstrument ist cin elektri- % Te
m Zeiger verbundenes Eisen-
pliittchen in die schlitzformige Of- sches MeBgeriit, dessen Drehmoment
nung einer Flachspule hineingezogen Dreheisen-RundspulmeBwerk durch ein magnetisches oder elektro-
wird, wird bei D.-I. mit Rund- oder (Hartmannund Braun) statisches Dreh- oder Wanderfeld er-
RingspulmeBwerk das Drehmoment Drehfeld ist ein magnetisches (in sel- zeugt wird. Hierzu gehéren alle Ar-
durch die Anziehungeines festen und tenen Fallen auch elektrisches) Feld, ten von Induktions-(Ferraris-)Mep-
ines beweglichen Eisenstreifens be- das um eine Achse rotiert. Es ent- werken. Diese haben bei den Elektri-
steht z. B. in den Drehstromgenera- zititsziihlern die gréBte Verbreitung
Prizisionsinstrumente der Klassen toren durch ein umlaufendes Ma- gefunden (s. a. Zihler, elektrischer).
0,5 bis 0,1 werden zur Verris gnetsystem. Auf elektromagnetischem Sie werden heute als’ Zeigerinstru-
von Fremdfeldeinfliissen hi Wege wird ein D, immer dann er- mente wegen ihrer Frequenz- und
weder mit zwei gleichen auf dersel- zeugt, wenn zwei oder mehreregleich- Temperaturabhiingigkeit jedoch nur
ben Achse angebrachten, um 180° ge- frequente Wechselfelder, die sich noch selten gebaut (s. a. Leistungs-
gencinander versetzten’ MeBwerken zeitlichenfiberlagern, einen riumlichen und messer). Praktische Anwendung des
ausgefiihrt (astatische Anordnung) Im allgemeinen Winkel miteinanderbilden. MeBprinzips bei Zeigerinstrumenten
oder mit magnetischen Abschirmun- ein unvollkommenes Falle entstehthierbei finden Induktions-MeBwerke bei Ta- Elektrostatisches Drehfeldme8werk nach
gen verschen. Zur Herabsetzung des D. Ein Kreis-D., beioder elliptisches chometern, bei denen cin umlaufen- Sieber in der Verwendung als Synchrono-
dem das Feld der Permanentmagnet cine im Luft- skop
Eigenverbrauchs und zur Erhéhung in’ gleichbleibender Stirke umliuft, spalt zum magnetischen Riickschlu8 Drehgeschwindigkeit, svw. *Winkel-
der Empfindlichkeit werden neuer- ergibt sich dann, wenn die erzeugen- befindliche Metalltrommel soweit ver-
dings auch Geriite (KI. 0,5) mit den Wechselfelder gleich gro8 sind, geschwindigkeit. [20]
spannbandgelagertem, beweglichem ihre Achsen den Kreis in gleiche Tei- dreht, bis das durch die Drehge- Drehimpuls (Drall, Impulsmoment).
Organ und mit Lichtzeiger hergestellt. le teilen undihre zeitliche Phasenver- schwindigkeit des Magnetfeldes be- 1. Der D. eines Massenpunktes _m,
Der Eigenverbrauch solcher Gerate dingte_ Wirbelstrommoment gleich der sich mit der Geschwindigkeit
betriigt bei Spannungsmessern im schiebung gleich dem _riumlichen dem Gegenmoment einer Federist.
Der Ausschlagswinkel eines an der
bewegt, ist definiert als Vektorpro-
MeBbereich 1,5 V etwa0,05 VA,bei Winkel ihrer Achsen ist. Eine weitere
Bedingungdafiir, da8 nur ein D. der Metalltrommel befestigten Zeigers ist
dukt aus dem Ortsvektor t des Mi
senpunktes in bezug auf einen belic-
Strommessern etwa 0,003 VA. der Drehgeschwindigkeit der An-
Fiir Quotientenmessungen ist der Grundfrequenz ‘(ohne Oberwellen)
auftritt,ist die ritumlich sinusformige triebswelle proportional.
bigen Momentenpunkt 0 und den
Impulsvektor 3 =m 0:
Ringeisenquotientenmesser (Ss. a. Verteilung
Ohm-Meter) geeignet, bei dem ein Kreisumfang.jedes Wechselfeldes am
Bei den Drehfeldmo-
Ein elektrostatisches D. ist das sog.
Synchronoskop nach Sieber. Es dient
SeaexX JaexX mo,
bewegliches, cisernes’ Kreisringseg- toren (*Drehstrommotoren) wird das zum Parallelschalten zweier Dreh- ge
ment durch zwei Spulen hindurch-
greift und jeweils in die Spule mit D. durch drei um je 120° versetzte stromnetze. Das MeB8prinzip geht aus
der gréferen Durchflutung gedreht Wicklungen erzeugi, deren Stréme
ebenfalls um je 120° phasenverscho-
der Abb. hervor. Drei an die Span-
nungen des einen Drehstromnetzes m
wird, 6 rt
Lir. Jahn, H.: Ein neues Priizisions- ben sind. Im einfachsten Falle 1aBt angeschlossene Kammern erzeugen
Dreheiseninstrument, Siemens-Zeitschrift, sich ein D. auch mit zwei Wicklun- cin elektrostatisches Drehfeld, in dem —_— I
30. Jg., Heft 3. —'Moeller: Tschb. f. gen erzeugen, deren Achsen aufein- sich eine drehbar gelagerte Nadel be-
Elektrotechniker, Bd. 1, Nr. 32 123. Stutt- ander senkrecht stehen und deren findet, mit einem Leiter des zwei- a 0
gart 1953. [27] Stréme um 90° phasenverschoben ten parallel zu schaltenden Netzes
160 161 1
Drehimpulsachse Drehkondensator
DerD.ist ein freier (d. h. nicht an meinen quantenmechanischen _Vor- Dieser Tatsache entspricht die kon- D.(ein Massenpunkt unter dem Ein-
eine durch 0 gehende Gerade gebun- schrift den *Impulsvektor p durch stante *Flichengeschwindigkeit einer fluB einer Zentralkraft) Flichensatz.
dener) Vektor. den Impulsoperator Ai/i- grad ersetzt. Zentralbewegung, und man nenntdes- Lrr. Bergmann-Schaefer: Lehrb. d.
2. Der D.eines Punkthaufens resul- Derso gebildete Differentialoperator halb (2) auch den Flachensatz, der Perimentalphysik, Bd. 1, 5. Aufl. Berlin
tiert als geometrische Summe aus den wirkt auf eine Funktion (7), also also nicht mit dem D. identisch ist, ‘1958. - Hund, Ei '.
D. der einzelnen Massenpunkte: ni sondern nur einen Sonderfall des D. Physik, Bd. 1, 4. Aufl. Stuttgart 1956. [20]
PHVeX I= VexXmo.
3. Der D. eines starren Kérpers ist
dp = 7 (FX grad yl. darstellt.
2, DerD. fiir einen Punkthaufen oder
Drehkolbenpumpe, s. Glluftpumpen.
Drehkondensator. Kondensatoren mit
die Resultierende aus den unendlich Die folgenden Eigenwertgleichungen einen starren Kérper ergibt sich aus stetig veriinderbarer Kapazitiit beru-
vielen D.-Vektoren d3* = t X dav, sind in der Quantenmechanik von (1) durch Summation iiber alle Mas- hen meist auf einer Verschiebbarkeit
die den unendlich vielen Massenele- groBer Bedeutung: senpunkte: des cinen Plattensystems gegen das
menten din des Kérpers zukommen: Yen aysaI + Ny andere, Die Bewegung des cinen Sy-
1X dad, x ss = YM oder stems gegen das andere kann trans-
Der D. ist als *statisches Moment dy = jap nme. latorischen (Schiebekondensatoren)
vom Bezugspunkt abhiingig, und es Go Mes) oder rotatorischen Charakter haben.
dios
kann der D. beziiglich irgend eines A bedeutet den Laplaceschen Opera- Im letzteren Falle handelt es sich um
Punktes 0 aus dem D. 3f beziigli tor, geschrieben in Polarkoordinaten
des Schwerpunktes und dem statischen ohne den radialen Anteil: Hier ist 3fer der gesamte Drehimpuls wegung in einewird
D. Zuweilen auch eine Drehbe-
Translationsbewegung
Moment des _Gesamtimpulses 1 1 2(. 03 des Systems und Drex das resultie~ der *Belegungen umgewandelt (vari-
39 (sin ® 39) 4 rende iiuBere Moment (geometrische
des starren Kérpers beziiglich 0
sammengesetzt werden (0, Geschwi
aya
1 oy Summeder statischen Momentealler abler Zylinderkondensator).
Die Belegungen knnen entweder par-
digkeit, t. Ortsvektor des Schwer- aiuBeren Krifte). Aufgrunddes *Wech- allele ebene Platten sein, deren Dre-
punktes): + Sin? @ Sp? * selwirkungsgesetzes haben die inne- hungsachse senkrecht auf ihnen steht,
1(1+ 1)? sind die Eigenwerte des ren Kriifte paarweise umgekehrtglei- oder Zylinderflichen, deren Achse mit
YN ux my,
Operators *. Die erste Eigenwertglei- che Momente undfolglich keinen Ein- der Drehungsachse zusammenfallt.
Zerlegt man die Winkelgeschwindig- chung ist nur lésbar flr / ganzzahlig flu8 auf die Drehimpulsinderung. Die exakte Kapazititsdefinition er-
keit 1 des Kérpers im Komponenten 20. Analog sind m ft, m ganzzahlig 3)ist die dynamische Grundgleichung fordert *Abschirmung durch ein me-
Wy, Uz, Uy parallel zu den *Triigheits- positiv oder negativ, die Eigenwerte fiir die Drehbewegungeines starren tallisches Gehituse. Ist eines der Sy-
hauptachsen, so berechnet sich der D. der z-Komponente b. des Drehimpul- Kérpers. Sie steht selbstiindig neben steme (zweckmiiBigerweise das dreh-
mit Hilfe der Haupttriigheitsmomente ses. fi ist als Einheit des quantenme- dem *Schwerpunktsatz und bestimmt bare) mit dem Gehiuse verbunden, so
1, O2, Oa zu chanischen Drehimpulses anzuspre- zusammen mit diesem die allgemeine existiert nur eine stetig veriinderbare
SP =m O1 + uz Oz + ts Os. chen. Die Zahlen /(/ + 1) heiBen die Bewegungeines starren Kérpers. Da- *Betriebskapazitiit. Der Kondensator
Die Projektion 3*s des D. 3* auf die Drehimpulsquantenzahlen;_m ist die bei mu8 der Bezugspunkt cin (in ist dann charakterisiert durch eine
(augenblickliche oder stiindige) Dreh- magnetische Quantenzahl. {7] cinem —*Inertialsystem) —raumfester Anfangskapazitdt Co und (bei linea:
achse — die Richtungslinie des Win- Drehimpulsquantenzahlen sind die Punkt oder der Schwerpunkt des ma- rem Kapazitiitsgang) einen Steis
kelgeschwindigkeitsvektors. « — ist Eigenwerte des *Drehimpulsopera- tcriellen Systemssein. faktor dC/dg, dh. die Kapazitits-
dem Tragheitsmoment @, in’ bezug tors. [7] Die einfachste Form hat der D. fiir inderung je Grad Drehung. Aus bei-
auf diese Drehachse proportional: Drehimpulssatz. 1. Der D. fir einen die Drehung um eine raumfeste und den ergibt sich die Endkapazitit Cx.
kérperfeste Drehachse (@ Massen- Infolge der unvermeidbaren festen
a= Ua. Massenpunkt: Das statische Moment
=X § der den Massenpunkt nm triigheitsmoment des starren Kérpers jolatoren besitzen auch luftisolierte
Lit. Handb. der Physik, Bd. 5. Berlin beschleunigenden Kraft 3 stimmt — beziiglich der Drehachse, « Winkelge- in der Regel dielektrische Verluste.
1927. - Sommerfeld, A.: Mechanik. Wies-
baden 1950. [20] unabhéingig vom Bezugspunkt— iiber- schwindigkeit): ind die beiden Systeme vom (geerde-
Drehimpulsachse, Richtungslinie des ein mit der zeitlichen Anderung d3*/ yeu, ten) Gehiiuse isoliert, so hat der D.
dt des Drehimpulses 3* = X mo drei *Teilkapazitiiten, von denen die
*Drehimpulsvektors, stellt im Hin-
blick auf das *Triigheitsgesetz cine des Massenpunktes Der Drehimpuls bleibt zeitlich kon- eine (zwischen den Belegungen) die
a3" do TEX M, stant, wenn die iiuBeren Kriifte (fiir wirksame Kapazitit des D. darstellt,
Parallele zur geraden Bahn des kriif- grat XG, jeden Bezugspunkt) kein resultieren- Die beiden Teilkapazitiiten gegen das
tefreien Massenpunktes dar: Bei der des, statisches Momentliefern (Satz Gehiuse kénnen in vielen Fallen
allgemeinen Drehbewegung eines (1) ist die mit dem Ortsvektor ¢ des von der Erhaltung des Drehimpul- durch geeignete Schaltungen unwirk-
kriftefreien, starren Kérpers bleibt Massenpunktes auf duBere, vektoriel- ses), d. h., der Drehimpuls cines sam werden,
die Neigung der D. gegen ein raum- le_ Art multiplizierte dynamische freien Systems iindert weder GroBe Bei dieser Konstruktion kann Co = 0
festes Bezugssystem unveriindert; *Grundgleichung fiir einen Massen- noch Richtung. Seine Richtungslinie, die wirksame Kapazitat kann
D.ist alsoselbst raumfest oder héch- punkt. die *Drehimpulsachse, hat mithin vollig verlustfrei gemacht werden. Der
stens translativ bewegt. S. a. Drehim- Bei einer *Zentralbewegung geht die eine iihnliche fundamentale Bedeu- MeBbereich des D. erstreckt sich von
pulssatz und Kreisel. (20) Wirkungslinie der Kraft § stets durch tung wie die gerade Bahn des freien den kleinsten Kapazititswerten_ bis
Drehimpulsoperator. Er entsteht aus einen raumfesten Punkt; daher ist Massenpunktes(s. Trigheitsgesetz) etwa 5000 pF. Die gréBeren Werte
dem gewohnlichen Drehimpuls > = Beziiglich dieses Punktes stets Aushistorischen Griinden wird teil werden (nach Marconi) durch zwei
m [r Xv] = [r X p] (vektorielles Pro- weise der D. noch als Flachensatz feste und zwei bewegliche Systeme
dukt aus Orts- und Impulsvektor), oS — 9, also 3 = const . ) bezeichnet, doch nennt man_besser (auf derselben Achse, doch voneinan-
indem man entsprechend der allge- nureinen bestimmten Spezialfall des der isoliert) erreicht, die in dasselbe
162 163
Drehkristallmethode Drehstrom
Gehiiuse eingebaut und kreuzweise die der dazu schriigen Zonen, je nach Wie die Drehachse wandert auch der zweiten lassen sich regelbare Kopp-
miteinander verbunden werden. ihrer Winkelstellung zur Hauptachse. D. sowohlim Kérper wie in der Be- lungen,regelbare *Gegeninduktivi
Das Anwendungsgebiet liegt einer- auf der ersten, zweiten usw. Schicht- wegungsebene. Der geometrische Ort ten oder, z.B. bei Serienschaltung
seits in der MeBtechnik, andererseits linie (s. Abb., s.a. Réntgen-Inter- aller Kérperpunkte, die wihrend der beider Spulen, regelbare *Eigenin-
in der Nachrichtentechnik, wo der D. ferenzen). [8] Bewegung nacheinanderD.sind, heiBt duktivititten erzielen (Drehspulvario-
zur Abstimmung der Schwingungs- Drehmasse, syw. *Massentriigheit: Gangpolkurve, der geometrische Ort meter).
kreise dient. Fiir den ersteren Zweck moment, ein Maf fiir die Drehtrd aller entsprechenden Punkte in der TM,Z 123-1. [26]
hat die Physikalisch-Technische Bun- heit fester Kérper, die sich im Wider- Bewegungsebene Rastpolkurve. Die lischreiber (Recorder)
desanstalt eine Reihe von Normal- stand gegeniiber Drehbeschleunigun- ebene Bewegung kann als Abrollen nennt man cin schreibendes Dreh-
drehkondensatoren _geschaffen, die gen duBert. [20] der Gangpolkurve auf der Rastpol- spulmeBgeriit, das fiir Telegraphier-
auch hohen meBtechnischen Anfor- Drehmoment ist die vorwiegend in kurve gedeutet werden. Im Sonder- zwecke benutzt wird. Die bewegliche,
derungen geniigen. Sie besitzen halb- der Maschinentechnik gebriuchliche fall einer reinen, ebenen Translation nur wenige Gramm schwereSpule ist.
kreisformige Drehplatten und daher Bezichung fir ein *Kriftepaar, das liegen der D. und die beiden Polkur- an Stahidrihten aufgehiingt. An der
linearen Kapazitiitsverlauf; die di- an einem drehbar gelagerten KGrper ven im unendlich Fernen. Spitze des kurzen, waagrechten Zei-
elektrischen Verluste sind infolge der (Anker von Elektromaschinen, Lauf- Lit. Handbuch der Physik, Bd. V Berlin gers ist anniihernd senkrecht eine
Verwendung von Quarzglas als Iso- rider von Pumpen oder Turbinen) 1927. [20] Rohrehenfeder angeordnet, die mit
liermaterial bei Tonfrequenzen prak- angreift, diesen drehbeschleunigt oder Drehschieberpumpe, s. Luftpumpen einer Spezialtinte einen Linienzug auf
tisch unmeBbarklein. -verzogert oder gegen ein gleich gro- u, Olluftpumpen. einen bewegten Papierstreifen (Mor-
Fir die Zwecke der Funktechnik sind Bes widerstehendes D. arbeitet. Man Drehschwingung, Drehbewegung eines se-Streifen) zeichnet. Die ankommen-
oft D.mit anderer als linearer Kapa- unterscheidet zwischen D. und *stati- festen Kérpers, die durch allgemeine den Zeichen werden als Rechts- bzw.
zititsabhiingigkeit. vom Drehwinkel schem Moment einer Einzelkraft, das Merkmale einer *Schwingung (Am- Linksabweichungen voneiner Mittel-
erforderlich. Durch Verwendungver- nur eine abstrahierte_ mechanische plitude, Frequenz, Dampfung) ge- linie registriert. Es lassen sich ctwa
schiedener \(z, T. logarithmischer) GréBe darstellt, wihrend in der N kennzeichnetist und analog zur ge- 30 Zeichen/s aufnehmen, was etwa 3
Plattenschnitte lassen sich z.B. wel- tur ein D. stets als Kriiftepaar auf- radlinigen Translationsschwingung, Z. bis 4 Buchstabenentspricht. Der D.
lengerade, frequenzgeradeoderdimp- tritt. [20] B. eines Federpendels, abliuft. Die dient vor allem als Empfangsgeriit
ee Charakteristiken erzielen. Drehpendel, s. Pendel. Theorie der Translationsschwingung bei langen Kabelleitungen, B. Un-
jiebe und wate Arch. f. Elek- Drehpol, auch Momentanpol oder einer Punktmasse wird zur Theorie terseekabeln. Gewdhnlich’ wird am
Instrkde 53, i Momentanzentrum genannt. Wie die der D. eines endlichen Kérpers, wenn Empfangsort ein Verstiirker zwischen
allgemeine, riumliche Bewegung kann mandie Auslenkung x mit dem Dreh- Leitungsausgang und D.-S. geschal-
angew. a 1956, auch die ebene Bewegung eines star- winkel die Masse m mit dem Mas- tet. - Der D.-S. wird auch fiir allge-
gnpaetedaat ren Kérpers als Summeeiner Trans- sentriigheitsmoment@, die Federkon- meine MeBzwecke, z.B. Frequenz-
lation und einer Rotation aufgefaBt stante ¢ mit dem Riickstellmoment vergleichung, angewendet. [26]
Drehkristalimethode erméglicht bei werden, mit der Besonderheit aller- ca, die Dimpfungskonstante k mit Drehspulvariometer, s. Drehspule.
einem *Einkristall die Ermittlungsei- dings, daB der Vektor der Transla- dem Diimpfungsmoment kw identifi- Drehstrom. Das D.-System, auch
ner *Kristallstruktur. Der Kristall tionsgeschwindigkeit % stets in der viert und dabei cw bzw. ky auf die Dreiphasensystem genannt, ist das in
wird wihrend des Verfahrens gedreht Bewegungsebene liegt, der Vektor der Einheit des Drehwinkels bezieht. der Elektrotechnik heute’ fast aus-
oder geschwenkt. Seine Drehachse Drehgeschwindigkeit stets senkrecht Entsteht das Riickstellmoment durch schlieBlich verwendete Mehrphasen-
steht lotrecht zu dem einfallenden auf ihr steht. Ersetzt_man_» durch Torsion eines Teils des schwingenden system. Drei Wechselspannungsquel-
monochromatischen Réntgen-Strahl. und vereinigt dieses Systems, so spricht man gewohnlich len (meist in einer Maschine, dem
Der Film liegt zylinderisch um diese sich ein Vektor w’, der von Torsionsschwingung, cine in der *Drehstromgenerator, vereinigt), de-
Achse. In. ganz bestimmten Stellun- zu X parallel ist und mit t GroBeund Maschinentechnik weit’ verbreitete ren Spannungen gleich gro8, aber um
gen entstehenReflexe nach der Bragg- Pfeilsinn gemein hat. Translation und und mitunter stérende oder gefahr- jeweils 120° gegeneinander_phasen-
schen Reflexionsbedingung, nicht nur Rotation der ebenen Bewegung wer- liche Schwingungsform, die z. B. da- verschoben sind, werden in Stern-
von Netzebenen parallel der Dreh- den also durch eine reine Rotation durch angeregt wird, daB cine Ma-
achsenzone, sondern auch von sol- um eine zur Bewegungsebene senk- schine in einer torsionskritischen Bip
chen, die dazu schriigliegen. Die Re- rechte (augenblickliche) Drehachse *Drehzahllauft. [20]
flexe’ ordnen sich auf dem Film zu gleichwertig dargestellt, d.h. durch Drehspiegelung, Drehspiegel(ungs)-
Schichtlinien, die je einer Zone ange- eine *Schraubenbewegung mit ver- achse, -ebene, Symmetriebegriffe in VU Yn
héren. Wird z. B. ein Quarz in seiner schwindender Translationskompv. der *Kristallsymmetrie. [8]
Hauptachse aufgestellt, so ordnen nente. Der DurchstoBpunkt der Dreh- Drehspute heiBt eine runde oder
sich die Reflexe der der Drehachse achse dieser gleichwertigen Rotation rechteckige, meist kleine und leichte ‘Sternschattong Breieckachattung
parallelen Zone auf der Aquatorlini durch die Bewegungsebeneist der D *Spule aus feinem Draht, die um eine oder Dreieckschaltung (s. Abb.) mit-
Symmetrielinie drehbar gelagert oder einander verkettet. Fir die Fortlei-
2 SON, Hn in ihr aufgehiingt ist. Die D. dient als
MeBwerk fiir elektrische und magne- tung des D. werden dann nur drei
tische MeBgeriite. Die Zuleitungen Leitungen bendtigt. Die Spannung,
sind so ausgefihrt, daB sie die leichte zwischen den Leitern ist bei Stern.
Drehbarkeit der Spule nicht beein- schaltung gleich dem //3-fachen der
trichtigen (Drehspulgalvanometer). gegen den Sternpunkt gemessenen
‘Schichtliniendiagramm von Quarz zur c-Achse (schematisch) (nach Eskola) Durch Drehung einer Spule in einer Spannung Ups. Die Summe der zum
164 165
Drehstromgenerator Drehung
Sternpunkt hin flieBenden Strime strom mit drei Leitungen fortgeleitet. Liuferstrom Zweck eine méglichst konstante An-
in jedem Augenblick Null, oder mit Zwischen der Frequenz f des erzeug- Drehmoment erzeugt werden kann. triebsdrehzahl erhalten will, aber k:
anderen Worten: Wird eine Leitung ten Wechselstromes, der Antriebs- Die Maschine léuft daher_ mit dem ne synchrone Maschine zur Verfii-
als Hinleitung zum Verbraucher auf- drehzahl n[1/s] und der Polzahl 2p» Drehfeld asynchron. Diese Drehzahl- gunghat. [25]
zefaBt, so wird die Riickleitung durch (Gesamtzahl der Nord- und Siidpole differenz, die als Schlupfdrehzahl be- Drehtransformator, s. Phasenregler.
die beiden anderen Leiter gel . des Magnetsystems)besteht ¢ Feste d, ist wegen der geringen Drehung der Polarisationsebene,
Definiert man als positive Stromrich- Bezichung: f= p-n. Bei der in \de meist sehr klein. a) optische D., 8. Polarisation des
tung in der Dreieckschaltung einen Deutschland ‘iiblichen Frequenz v Die auf die synchrone Drehzahl be- Lichtes;
umlaufenden Kreis, so gilt ebenfalls, 50 Hz muB daher eine zweipolize zogeneSchlupfdrehzahl, Schlupf oder b) magnetische D., s. Magnetooptik;
daB die Summe dieser drei Stréme Maschine mit 3000 U/min laufen (Tur- Schliipfunggenannt, betrigt bei Voll- ©) der Krisialle, s. Polarisation des
Null ergibt, wahrend der Leitungs- bogeneratoren), die mehrpoligen Ma- last etwa 2 bis 6%, wobeidie kleinen Lichtes.
strom jeweils gleich der Differenz schinen (Wasserkraftgeneratoren) ent- Werte fiir groBe Maschinen, die gro- Drehung in Strémungen. Der aus der
zweier dieser Phasenstréme ist. Bei sprechend langsamer. Arbeiten meh: Ben fiir kleine Maschinen gelten. Die Mechanik der festen Kérper bekann-
symmetrischer Belastung sind die rere synchrone D. parallel auf ein asynchronen D. haben daher Neben- te Begriff der drehenden Bewegung
Phasenstrime Igleich gro® und um Netz, so miissen alle Maschinen »syn- schluBcharakteristi . muB in der Strdmungslehre, also in
je 120° gegeneinander phasenverscho- chrone, also in Gleichtakt_ mit dem Bei D. mit Schleifringliufern kann der Mechanik der Kontinua, neu be-
ben. Ihre Differenz, der Leitungs- Netz laufen. Die fiir die Speisung des die Drehzahl durch Widerstinde, die stimmt werden. Er kann deswegen
strom, betriigt dann also das /3- Erregerfeldes notwendige Gleich- an die Schleifringe _angeschlossen nichteinfach iibertragen werden, weil
fache des Phasenstroms. Seine groBe spannung wird meist einer Kleinen werden, geiindert werden; denn durch cin Teilchen des strémenden Mittels
Verbreitung verdankt der D. dem ein- Gleichstrommaschine (Erregermaschi- Erhéhung der Liuferwiderstiinde bei seiner Bewegung eine Deforma-
fachen und robusten *Drehstrom- ne) enthommen, die mit der Welle des wird der SchlupfvergréBert. Die Mo- i jet und man daher zn
motor. Auch kannbei gleichen Kup- D.gekuppeltist. [25] toren erhalten dann eine Reihen-
ferquerschnitteniiber eine D.-Leitung Drehstrommotor. Mit der Kurzbe- schluBcharakteristik. Bei der Dreh- die Drehbewegungbeziehen soll. Das
mehr Leistungiibertragen werden als zeichnung D.ist meist der asynchrone zahlregelung mu8 die in den Wider- kleine Quadrat in Abb. 1 deformiere
bei einer Einphasen-Wechselstrom- Motor (Induktionsmotor) _gemeint, stinden umgesetzte Leistung in Kauf sich durch Schiebung um denkleinen
der in der Technik wegen seiner Ein- genommen werden. Zwischen dem Winkel 7. Die Diagonalen schneiden
leitung; das Verhiiltnis betriigt 2: /3. fachheit das gréBte Anwendungsge- Schlupf s und der transformatorisch sich auch nach der Deformation noch
In Niederspannungsnetzen wird meist biet gefunden hat. Wiihrend die Stin- vom Stinder auf den Liuferiibertra- rechtwinkelig. Hier hat man also eine
auch der Sternpunktleiter (sog, Null- derwicklung wie beim *Drehstrom- genen Leistung Pe besteht eine ein- brauchbare Marke, und so definiert
leiter oder Mittelpunktleiter) verlegt, generator ausgebildet ist, besteht fache Bezichung: Der dem Schlupf ie Drehung bzw. den Drehwin-
der immer geerdet wird. Man hat die Liuferwicklung der sogenannten proportionale Anteil P2 ist stets gleich kel einer kleinen Quadratfliche als
dannin einem Netz zwei verschiedene Kurzschlu8- oder Kiifigliufer aus der in Stromwirme umgesetzten elek- die Drehung baw. ‘den Drehwinkel
Spannungen zur Verfiigung: z. B. Kupfer-, Aluminium- oder Bronze- tischen Liuferleistung; der Rest ihrer Diagonalen. Wie leicht einzu-
380 V fiir die D.-Verbraucher (Moto- Stiiben, ‘die unisoliert in die Nuten (I~ s) Py ist die mechanische Liu- sehenist, drehen sich die Diagonalen
ren) und 220 V fiir die Wechselstrom- des Liuferblechpaketes eingelegt sind ferleistung (Nutzleistung). um den Winkel 8 = y/2.
verbraucher (Glithbirnen und dgl.), die und deren Enden durch zwei Kurz- Verlustlose Drehzahiregelung gestat- Nun soll die Drehung im allgemei-
jeweils zwischen einer Phase und dem schluBringe an den Stirnseiten des ten die Drehstrom-Kommutatorma- nen, riumlichen Fall an dem kleinen
Nulleiter_angeschlossen werden. In Liufers jeweils untereinander verbun- schinen, deren Herstellung jedoch weit quaderférmigen Element mit den
solchen Vierleiternetzen ist der Strom den sind. Wihrend beim Kiffighiufer komplizierterist. Seiten dx, dy, dz untersucht werden.
im Nulleiter gleich der Summe der die Liuferwicklung stets _kurzge- Auch der synchrone *Drehstromge- Manbetrachte zuniichst eine parallel
drei Phasenstrome.[25] schlossen ist, besitzt der Schleifring- nerator kann als D. betrieben wer- zur x,y-Ebene liegende Fliche des
Drehstromgenerator. Fast dic gesam- Taufer eine ~ ebenso wie die Stinder- den, Er entwickelt im Stillstand kein Quaders (s. Abb. 2) mit den Seiten dx
te elektrische Energie wird heute durch wicklung —dreiphasige,isolierte Wick- Drehmoment, da8 er entweder unddy.
synchrone D. erzeugt. Die gréten lung, deren Endenan’ drei Schleifrin- durch eine Hilfsmaschine hochgefah- Uber die Linge dx fndert si
Einheiten leisten bis zu 100000 kVA. ge herausgefiihrt sind. Wird die Stin- ren werden odereine asynchrone An- y-Komponente der_Geschwindigkeit
Der Generator besitzt ein mit Gleich- derwicklung an ein Drehstromnetz laufwicklung erhalten muB. Bei die- von v auf v + (2y/Sx)-dx, iiber die
strom erregtes Magnetsystem, das bei angeschlossen, so entsteht in der Ma- ser Maschinetritt bei Belastung kein Linge dy die x-Komponente von
der iiblichen Bauart (Innenpolma- schine ein mit Netzfrequenz umlau- Drehzahlabfall auf. Mit wachsendem auf u + (Su/3y)-dy. Die Geschwit
schine) umliiuft, wihrend der Stin- fendes Drehfeld, das in der Liufer- Drehmoment bI jedoch das Pol- digkeitsunterschiede bewirken eine
der die in Nuten eingebettete *Anker- wicklung eine der Relativgeschwin- rad um einen immer gréBeren Winkel Drehung, die der fortschreitenden B
wicklung trigt. Diese Wicklung_be- eit zwischen Drehfeld und Liu- hinter dem Drehfeld zuriick. Wird wegung mit den Grundgeschwindig-
steht aus drei gleichen Teilen (Pha- fer proportionale Spannunginduziert. dieser Winkel durch Uberlastung zu keiten und viiberlagert ist. Da dic
sen), die in Umfangsrichtung um je Die Liuferstrime sind dieser Span- gr0B, so fillt der Motor sauBer Tritt« Geschwindigkeit der Wegin der Zei
120° versetzt sind, so da8 die di nung und dem Leitwert des Liufer- und bleibt stehen. ~ Ein asynchroner einheit ist, entstehen in einem Zci
sen Wicklungsteilen yom umlaufen- stromkreises proportional. Da das D. mit Schleifringliufer kann auch interval die in Abb. 2 skizzierten
den Magnetfeld induzierten Spannun- Drehmoment aus dem (konstanten) behelfsmiBig als synchroner D. be- Kantendrehungen 7’ und y”; die Wir-
gen auch elektrisch um je 120° pha- Drehfeld und den Liuferstrmen ge- trieben werden, wenn man die Schleif- kungen der u- und der v-Komponen-
senverschoben sind. Die drei Phasen bildet wird, muB immer eine Dreh- ewicklung mit Gleichstrom erregt. ten sind getrennt dargestellt, was nach
werden meist in Sternschaltung mit- zahldifferenz zwischen Drehfeld und Diese MaBnahme kann von Vor! dem Superpositionsprinzip zulissig
cinander verkettet_ und der *Dreh- Laufer vorhanden sein, damit ein sein, wenn man fiir irgendeinen ist. Man kann aus der Abb.ablesen:
166 167
Drehungsachse Drehwaage
p=RIH. und WinkelrichtgrdBe des Aufhin-
R heiBt Verdetsche Konstante.Sie ist gedrahtes bekannt sind (s. Abb. 1).
vom Stoff,seiner Temperatur und der Die D. ist von Schiirholz 1932 ver-
Wellenliinge des Lichtes abhiingig. R bessert worden.
nimmti. allg. mit abnehmender Wel-
lenliinge zu. Einige Zahlwerte sind
aus der Tabelle (unten) zu entneh-
men.
oS
Der Drehsinn kann in Richtung des
vat) [wees ri das Magnetfeld erzeugenden Stromes
, : sein (positive D.) oder in der Gegen-
ae
he
) al richtung (negative D., insbesondere
bei paramagnetischen’ Salzen). Bei
Abb. 1 ferromagnetischen Stoffen ist R_be-
at Abb. 2, sonders gro8, so daS man die Dre-
hung schon in ganz diinnen, durch-
sichtigen Schichten messen kann. Thr
, v/8x)-dx dv ee, He, Bey Gangist gleichliiufig zur Wellenliinge.
Sie erreicht aihnlich der magnetischen Abb. 1
dx” 3x’ : tart oe Induktion einen Grenzwert und ist
Buldy) + d) a mi nicht mehrder Feldstirke H, sondern 2. D. von Bétvés, Gert zur Messung
yr = — Su oy a der Magnetisierung M proportional:
C= KIM. heift Kundtsche Kon-
sehr kleiner, raumlicher Schwerein-
derungen, nicht der Schwere selbst
Nach o obigem ist diedie Drehung
Drehung derde Goaeindigkeit i
gonalenbigem eines kleinen Quadrates in ue oan stante. (Schwerevariometer). Bei der ersten
(9,Gtschwindigkeitspotential). Die Erscheinung des m. D. 1aBt sich Form (Abb. 2) hangt an einem Tor-
der x,y-Ebene halb so gro8 wie diese Ay bei diamagnetischen Stoffen weitge- sionsfaden (Pt-Ir, d~ 0,03 mm, L =
Winkel. Beide Drehungen setzen sich , —1( hend auf Grund der Elektronentheo- 1m, Torsionskonstante t= 0,075 a.
zu einer Gesamtdrehung zusammen. = 2 N83; rie durch die Beeinflussung der Be- E,) ein horizontaler Waagebalken (I=
ie zugehrige Winkelgeschwindig- und wegung der Elektronen durch das 20cm) mit zwei zylinderférmigen
keit o. (Drehun g um die z-Achse)ist “PEOg Magnetfeld_verstehen. Bei parama- Massen (m ~ 25 bis 30 g) an den En-
gleich ‘diesen Winkeln selbst, da sie oO) gnetischen Stoffen kommt eine Dre- den. Infolge des horizontalen Schwe-
ja in der Zeiteinheit durchlaufen wur- dh. rotw = 0: hungder atomaren Dipole hinzu. regradienten findet eine Verdrebung
den: 2. Optisches D., s. Polarisation des
ont (2-3),
_1(av_ 8u Eine Potentialstrémungist also dre-
hungsfrei. Strémungen mit *Reibung
odermit Trennungsfliichen sind nicht
Lichtes und Drehung der Polarisa-
tionsebene. [2]
Drehwaage. 1. D. von Cavendish, Ge-
Z z Ue
Ebenso findet man die Drehung um drebungsfrei. In der Gasdynamik ent- rit zur Bestimmung der Gravitations-
die x- und die y-Achse: stehen Strémungen mit Rotation hin- konstanten. An einem Draht hingt Orabt Srant
1 (aw av ter gekriimmten *VerdichtungsstéBen. der Drehwaagebalken, an dessen En-
= 2 (ay ~ a) In Gasstrémungen mit Drehungist den zwei bekannte Massen m befe-
ic *Emtropie Gril verinderich. stigt sind. Durch Anbringen zweier
1 (3u dw’
ebenfalls “bekannter Massen Min
om (32-3) Drehungsachse, Begriff der *Kristall-
symmetric gleicher Hohe wird vermége der New- Spiegel
(w ist die z-Komponente der Ge- Dreby crmigen. 1, Magnetisches D. tonschen Anziehungskraft 4 la
schwindigkeit). ist die Drehung ‘der Polarisations- Fey
mM
m m
Man kann die Winkelgeschwindigkei- ebene linear polarisierten Lichts beim
ten um die einzelnen Achsen zu einem Durchgang durch Materie unter der (y_ Gravitationskonstante) das hiin- m
Vektor @ zusammenfassen und er- Wirkungeines auBeren Magnetfeldes. gende System um einen Winkel p aus Abb.2 Abb. 3
‘hilt dann auf der rechten Seite einen Durchsetzt das Licht den Stoff zwi- seiner Ruhelage verdreht und kommt
Vektor, den man als *Rotor des Ge- schen zwei gekreuzten Nicols ohne erst im Gleichgewicht mit der Tor- des Systems gegeniiber einer Aus-
schwindigkeitsvektors bezeichnet: Magnetfeld, so beobachtet man vél- sionskraft zur Ruhe. Die Gleichge- gangsstation um einen Winkel¢ statt.
@="/zrot@, lige Ausléschung. Beim Einschalten wichtsbedi erlaubt, y zu berech- Bedeutet W das Schwerepotential, so
des Feldes tritt Aufhellung cin. Sie nen, da Massen, Massenabstand r kann mit dieser Form der D. sowohl
Der Vektor hat die Richtung der re- kann durch Drehung des Analysators mm 589 nm
sultierenden Drehachse. um einen Winkel p wieder riickgiin- Sauerstoft
Man fragt jetzt nach der GréBe von gig gemacht werden.Ist die Richtung Ge N/m? Druck) 67,08 - 10+ 6',98 «10-1 1
rot® in einer Potentialstrémung.
Diese gentigt der Laplaceschen Glei-
des Magnetfeldes der Stiirke H paral-
lel zur Fortpflanzungsrichtung des
Wasser 25°C) 0/,0128 oe
Quarz 00171 f= 1 =1m,
Aim
chung: Lichtes, so ist bei der Schichtdicke 1 Bisen ‘217 °C 195 °C @ = 10-5 m;
nach Sittigung durch 1,2. 10° A/m).
168 169
Drehzahl DreipunktmeBgeriit
Way als auch Wy — Wes — Wa ge- mit zwei Elektronen zusammenstéBt gebenem Leitungsquerschnitt _iiber-
messen werden, wo x, y rechtwinklige do Fes (i) * (Dreiersto8) und sich mit dem einen tragen werden kann, wichst mit dem
kartesische Koordinaten (x Nord, y Bei kleinem Gewindesteigungswinkel von ihnenvereinigt, wihrend das an- Quadrat der Spannung. Um bei fest-
Ost) in der Horizontalebene bedeu- @ wird der Flankendurchmesser d: dere die iiberschiissige Energie als stehender Verbraucherspannung die
ten. Die zweite Form (Abb. 3) tragt des Gewindes berechnet aus dem fiber Bewegungsenergie aufnimmt. In nor- Ubertragungsspannungverdoppein zu
eine der Massen weiter unten (i die Drihte gemessenen Ma M: malen elektrischen Entladungen ist kénnen,wendet manbei Gleichstrom-
60 bis 70cm) und erlaubt dadurch die D. im allgemeinen der weitaus netzen haufig das D. an. Hierbei sind
eine Bestimmung der _vertikalen ds =M héufigere Vorgang; in der Astrophy- 2
Schwerelinderung. Mit diesem Gerit ~ [4 (0+ sa
sv) ~ sik der Sternatmosphiiren spielt je~ +
wird zusitzlich noch Wee und Wve
gemessen. Beobachtung erfolgt pho-
tographisch. Die D. von Eétvés sind
bao Z. doch die ZweierstoBrekombination
die Hauptrolle.
Lit. Finkelnburg, W.: Atomphysik. 11

2
inzwischen abgelindert und verfeinert
worden (Schweydar, Haalck, Aska-
Fiir gréBere p kommtin die eckige
Klammernoch ein Berichtigungsglied
12, Aufl, Berlin 1967. [1]
eifach-primitiv, Begriff in der Kri- > ow Mp
nia-Modell). stallstruktur.(8)
Lit. Garland, G. D.: Gravity and Iso- 4an? & &
7 “tan? y - cos 5 cot 5+ IlI-V-Verbindungen (Drei-fiinf-Ver-
stasy, in: Handbuch der Physik, Bd. 47, bindungen), s. Halbleiter. lu
2
1956. [6] Da die MeBdrihte durch die Me8- Lr. Hilsum, C., A. C. Rose-Innes: Se- :
Drehzahl, gleichbedeutend mit *Fre- kraft abgeplattet werden (s. Abplat- faiconducting Ii-V-Compounds. Oxford.
quenz, ist die Anzahl von Umdre- tung), mu8 dieser Fehler durch ein ”
hungen eines gleichférmig rotieren- Berichtigungsglied ausgeglichen wer- Dreiindizessymbole, s. Cristoffelsche zwei Newhiilften gleicher Spannung
den Kérpers in der Zeitspanne, in den,das auBerhalb der eckigen Klam- Dreizeigersymbole. vorhanden, die z.B. durch die Rei-
der diese erfolgen. Sie wird in 1/s, in merstehtals Dreiklang, s. Akkord. henschaltung 2weier Gleichstromge-
der Technik haufig in 1/min angege- Dreikirperproblem, Bestimmung der neratoren gebildet werden (s. Abb.).
ben. D. n und *Winkelgeschwindig- Fe um
+4)/7,in Bahnen dreier Kérper, die als freie DerMittelleiter wird geerdet; die Is
keit o stehen in der Beziehung Massenpunkte aufgefaét werden und lation der AuBenleiter gegen Erde
(F MeBkraft in kp, do Drahtdurch- sich gegenseitig mit *Gravitations- braucht dann nurfiir die halbe Span-
w=2an, B9] kriften anzichen. Die Lésung dieser
Dreidrahtmethode, ein mechanisches messer in mm). Bei genauen Messun- ‘Aufgabebildet die Grundlage fiir die nung bemessen zu sein. Kleinere
Verfahren zum Messen des Flanken- gen, z.B, an Gewindelehren, setzt Berechnung der Planetenbahnen in Stromverbraucher werden aufdie b
durchmessers von Gewinden, Hier- man fiir h und o nicht die Soliwerte, unserem Sonnensystem. den Netzhalften aufgeteilt (2. B. Gliih-
bei werden sog. MeSdrihte, das sind sondern die gemessenen Istwerte ein. Eine strenge Lésung ist nur méglich, lampenfiir 220 V). Motoren gréBerer
zylindrische MeSkérper bekannten Lit. Wolf, F.: Priifen_und Messen von wenn entweder die drei Kérper sich Leistung werden an die AuBenleiter
Durchmessers,in einandergegeniiber- Gewinden. Miinchen 1952. [31] in den Ecken eines gleichseitigen angeschlossen (440 V). Der Strom im
liegende Gewindeliickeneingelegt und Dreieckschaltung, s. Drehstrom.
Drei-Elemente-Modelle, s. Viskoela- Dreiecks befinden oder die Masse gemeinschaftlichen Mittelleiter ist
das MaB iiber diese MeSdrihte mit eines Kérpers als vernachlissigbar gleich der Differenz der beide
bekannten Me8mitteln, z.B. Mikro- stizitit. Klein angesehen werden kann. Fiir die Benleiterstréme. Bei gleichmi
meter, gemessen (s. Abb.). Bei ein- DreierstoB, Unter einem D.versteht Planetenbahnen konnten ailerdings Verteilung der Stromverbraucher
man den ZusammenstoBvon drei ato- hinreichend genaue Naherungslésun- fiihrt der Mittelleiter daher nur we-
m A, Ke maren Teilchen (Atomen usw.) mit gen entwickelt werden (s. Storungs- nig Strom;sein Querschnitt kann also
Energieaustausch. Seine Wahrschein- theorie, astrophysikalische). [20] geringer sein als der der AuBenleiter.
lichkeit ist natiirlich sehr viel gerin- 3,5-Tage-Effekt stellt die Uberlebens- 25]
gerals die eines Zusammenstofes von zeit von Miusen nach einer kurzzei- Dreiphasenpunkt,s: Tripelpunkt.
zwei Teilchen.[1] tigen Réntgenbestrahlung mit Strah- Dreiphasenstrom, s. Drehstrom.
Dreierstofrekombination. Die Re- Iendosen zwischen 1000 und 13000 R Dreiplattenkondensator, s. Kapaz
Kombination oder *Wiedervereinigung dar. Bei einer Erhéhung der Strah- Dreipunktmefgeriit. Gerate zum Mes-
eines freien Elektrons mit einem po- lendosis iiber 13000R nimmt dic sen des Durchmessers von Bohrungen
sitiven Ion kann auf zweierlei Weise Uberlebenszeit der Miuse stark ab beriihren die Bohrungswand entwe-
erfolgen. Die eine Méglichkeit be- (cinige Minuten bis Sekunden); an- der an zwei Punkten (*Zweipunkt-
steht in einem einfachen Zusammen- dererseits steigt sie bei Strahlendosen mefgerat), die sich auf einem Durch.
stoB der beiden Teilchen (Zweiersto8- unter 1000R stark an (11 Tage bei messer gegeniiberliegen, oder an drei
giingigem Gewindeliegt ein MeBdraht rekombination), wobei, da ja nachher 500 R). Bei Meerschweinchenerstreckt Punkten (D.), die auf dem Umfang
auf der einen Seite des Gewindes; nurein Teilcheniibrig ist, dieses den sich der Konstanzbereich von 1000 verteilt sind. D. miissen mit Einstell-
zwei MeBdrahte liegen in nebenei Impulsder zusammenstoBenden Tei bis 5000.R, bei Ratten von 800 bis ringen eingestellt werden. Sie geben
anderliegenden Liicken auf der ande- chen iibernehmen mu8 und die hier- 12000 R, wobeidie Uberlebenszeit bei an einem Feinzeiger die Abweichung
ren Seite. Damit die MeSdrihte die nach iiberschiissige Energie als Licht- Meerschweinchenca,5, bei Rattenca. des Priiflings von dem eingestellten
Gewindeflanke méglichstin der Nahe quant abgestrahlt wird, wihrend das 3 betragt. Ma8 an, wobei das Verhiilinis zwi-
des Flankendurchmessers beriihren, gebildete Atom unter Umstinden im Lit. Rajewsky, B.: Strahlendosis und schen Durchmesserunterschied und
sollen sie einen Durchmesser dp ha- angeregten Zustand (s. Anregung) zu- Strahlenwirkung. Stuttgart 1956. [28] Tastbolzenweg_ nicht gleich eins ist,
ben, der aus Gewindesteigung h und rlickbleibt. Die andere Méglichkeitist Dreileitersystem. Die Entfernung, auf sondern von der Winkelstellung der
Flankenwinkel« berechnet wird: die D., wobei das Ion gi die eine elektrische Leistung bet ge- Beriihrungspunkte abhangt. Der Zen-
170 im
Dreizehn-Momenten-Methode Drosselung
trierwinkel, der von den zwei festen Weg nicht zwischendurch getrappt (an Stromflusses. Wird in eine durch- Wirmeaustausch mit der Umgebung
Anlagepunkten gebildet_ wird (der Stérstellen festgehalten) werden und strémte Rohrleitung ein Strémungs- zustande kommt):
dritte Punkt wird von dem ewes: daB ihre Dichte klein ist gegen die- hindernis, z. B. eine plétzliche Ver- :
lichen MeBbolzen dargestellt), t jenige der Majorititstriger, dann engung durch ein teilweise geschlos-
120° oderkleiner (s. Abb.1). D. sind stimmt die D. mit der in die’ Leitfa- senes Ventil, eingeschaltet (s. Abb. 1), (Q Warmemenge pro Massedes st
geeignet, eine Gleichweit-Form einer higkeitsformel fiir eine Triigerart so bezeichnet man den dadurch be- menden Mediums; w Geschwindig-
Bohrung durch Unterschiede der An- = e bun (fir Elektronenz. B.) ein- wirkten Strémungsvorgang als D.
zeige beim Messen in verschiedenen gehenden Beweglichkeit 5 iiberein, Durch die Verengung wird zuniichst keit; Index 1 vor,’ Index 2 nach der
Fir vergleichbare Minoritits- und D.). Hierfir kann ‘man auch schreiben
Majorititstragerdichten findet man Qn = Qor
geringere Driftbeweglichkeit; im (Qo Kesselwirmeinhalt). Der War-
(Injektions. Kristallgleichrichter, Ab- meinhalt des wieder zur Ruhe ge-
brachten Gases dindert sich also durch
satz f.) [37]
Drillingskristall, s. Kristallzwillinge. die Dnicht. Bei idealen Gasen heiBt
Drillung, svw. *Torsion, in der tech- Abb. 1 das, daB die Kesseltemperatur un-
nischen Elastomechanik auch der auf nach der *Kontinuititsgleichung eine veriindert bleibt:
eine (beliebige) Lingeneinheit bezo- Obergeschwindigkeit erzeust, “durch To = Te
pene *Torsionswinkel eines Stabes. Bei nichtidealen Gasen iindert sich die
Abb. 1 mung zunimmt. In der nachfolgen- Kesseltemperatur, da sich der Kessel-
Querschnittsrichtungen festzustellen. rillungsmodul, (Torsionsmodul), den plétzlichen Erweiterungfindet ein druck Andert (8. Joule-Thomson-
Sinngema8 werden D. zum AuBen- identisch mit dem Schubmodul, s. *Carnotscher StoB stat, durch den Effekt).
messen von Vollzylindern verwendet. Elastizititskonstanten.[20] cin Teil des Zuwachses an kinetischer Das Wesentliche am Drosselvorgang
Sie haben dann die Aufgabe, eine Drosseleffekt, isothermer, wird bis- nergic in Wirme umgesetzt wird. ist, daB sich die *Entropie durch
etwaige Gleichdick-Form des Zylin- weilen an Stelle des *Joule-Thom- 2s bilden sich nimlich lebhafte Wir- nichtumkehrbare Vorginge vergré-
ders aufzuzeigen. Die zwei festen An- son-Effekts gemessen, Er ist bestimmt bel, die allmahlich durch innere Rei- Bert:
lagepunkte liegen bei diesen Gerditen durch diejenige Warmemenge,die an bung aufgezehrt werden. Die erzeug- S2> Sr.
der Drosselstelle zugefiihrt werden te Warme bleibt in der Strémung. — Bei idealen Gasenist
muB, um den Kithleffekt bei der Wiirden die Querschnittsinderungen
*Drosselunggerade aufzuheben.S. a. langsam erfolgen, etwa nach Art s=colnTo~R-Inpo
i,7-Diagramm, cines *Venturi-Rohres, so wiirde die (5 spezifische Kntropie, bezogen auf
Lrr. Plank, R.: Handb. d. Kiiltetechnik, Wirbelablisung weitgehend _unter- die Masse des strimenden Mediums;
2,Bd. Berlin-Gottingen-Heidelberg 193. bleiben und nur eine unbedeutende cp spezifische Wiirmekapazitit bei
D. eintreten. Im Idealfall, bei rei- konstantem Druck; R Gaskonstante;
Drosselkalorimeter. An einer gut iso- bungsfreier Strémung, ist die D. po Kesseldruck).
lierten Drosselstelle wird _feuchter gleich Null. Die Wirkung der D. er- Somit wird
*Wasserdampfentspannt(*Enthalpie kennt man daran, daB bei gleich- Pot
konstant), Aus den Driicken und bleibendem Querschnitt der Stré- no Reine.
Abb. 2 Temperaturen des Dampfes vor und mung ein der Drosselstelle nachge- Pos/pox heiBt das »Drosselverhiltnise.
meistens auf den Schenkeln eines nach der *Drosselung liBt sich bei schaltetes Manometer einen geringe- ‘Auch bei nichtidealen Gasen kann es
Prismas (s. Abb.2), dessen Gffnungs- bekanntem cp» der Wassergehalt des ren Druck zeigt als ein vorgeschalte- mit grofem Vorteil an Stelle der En-
winkel das Verhiltnis von Durch- Dampfes berechnen. Durch einen tes: ps < pis pt — ps = Druckverlust tropiedifferenz in die Rechnung
messerunterschied und Tastbolzen- zweiten Versuch mit gleichen An- durch D, Auger durch den Carnot- gefiihrt werden. Besonders sinnfaillig
weg bestimmt.
fangsbedingungen, aber geiinderter schen Sto8 kann D. auch durch ist dies bei der Verwendung des
Lit. Leinweber, P.: Taschenb. der Liin- Drosselung, 1aBt sich auch cp bestim- *Wandreibung oder durch *Verdich- *Ausstrémdiagramms. Eine gedros-
genmeBtechnik. Berlin 1954. [31] men.[9] tungsstéBe erfolgen. Diese Vorgiinge
selte Isentrope entsteht aus der Aus-
Drosselkurve, s. Isenthalpe. sind auch in freier Strémung még-
Dreizehn-Momenten-Methode nach Drosselspule, kurz Drossel, ist eine lich. Man wendet dann den Begriff gangsisentrope durch affine Verzer-
Grad, s. Schliipfstrémung mit Héchst- Spule, deren Selbstinduktion bei ge- der D. auf den einzelnen Stromfaden
rungihrer Ordinaten im Drosselver-
Eesehwindigkeit; Gradsche Lésung. ringem Ohmschen' Widerstand aus- an, Der Drosselyorgang braucht auch hltnis. So sind in Abb.2 iiber w die
Ba) reicht, einen Wechselstrom auf tech- nicht plétzlich in einem bestimmten Kurven p/po, g/go und y ungedros-
Dreizeigersymbole, s. Cristoffelsche nisch 'unwirksame Stromstiirke abz Querschnitt einzusetzen, sondern selt (ausgezogen)und im Verhaltnis
Dreizeigersymbole. schwiichen, In der Fernmeldetechnik kann_kontinuierlich iiber’ die Linge oalpor = 0,75
Driftbeweglichkeit der freien La- (fiir hdrbare Frequenzen) werden D. des Stromfadens verteilt sein. Hier- gedrosselt (gestrichelt) dargestellt.
dungstriger in *Halbleitern. Diese mit Eisenkern und geschlitztem Eisen- hin gehdrt die Strmung mit Wand- Nur die Kurve T/To ist von der D.
Beweglichkeitfolgt aus der Geschwin- mantel, in der Hochfrequenztechnik reibung. unbecinfluBt, da die Energiegleichung
digkeit einer injizierten Wolke von D. mit Ferrocartkern (Eisenpulver Aus den *Energieséitzen der Gasdy- I (s. Energiesiitze der Gasdynamik)
Minoritiitstriigern im elektrischen Bindemittel) oder eisenfrei her- namik folgt fiir den Drosselvorgang unabhingig von der Reibung ist. Vor
Feld. Erfiillt man die beiden Bedin- itelit. [2] vines Gases (mit Qx = 0, da tiber den einer Drosselstelle wiirden also die
gungen, da8 die Trager auf ihrem Broseclang, svw. Herabsetzung eines kurzen Drosselweg kein wesentlicher ausgezogenen, nach einer Drossel-
1m 173
Drosselverhiiltnis Druck
stelle die gestrichelten Isentropen die 4. Hydrostatischer D. in ruhenden somit wird beim van der Waals-Gas ist der Druck im physikalischen
Zustinde in einer _reibungsfreien Flissigkeiten. Wenn von der Wirkung aU) _a *Normzustand.
der Schwerkraft abgesehen werden 10. OsmotischerD., s. Osmose.
kann,gilt fir den D.: Im Inneren PSN) 11. Statischer D. Begriff aus der Stré-
und an den Grenzflichenciner ruhen- Bei Fliissigkeiten betragt ps bis zu mungslehre: Druck auf kleine mit der
den Flissigkeit herrscht iiberall der Tausenden von Atmosphiren und ist Strémung_ mitbewegte Flichen, wo-
gleiche D. Wird auf die Fliissigkeit oft in weiten Grenzen unabhingig bei der Druck wie iiblich die Nor-
ein D. von auBen ausgeiibt, so pflanzt
von p. Bei sehr hohem p nimmtpsab, malkraft, dividiert durch die Fliche,
er sich durch die ganze Fliissigkeit iiber den Wert 0 hinaus zu negativen bedeutet. Derstatische D.ist fiir den
nach allen Seiten mit gleicher Starke Werten; es machen sich abstoBende thermodynamischen Zustand eines
fort (Pascal, 1659). Der h. D.iibt auf Krifte 'bemerkbar. Fir hinreichend
eine Begrenzungsfliiche eine Druck-
kraft aus, die senkrecht zur Fliche dichte Packungen (also Flissigkeiten
und feste Krper) kann diesem Ver-
WllaWt
steht. Eine bekannte Anwendung des halten durch einen Ansatz mit zwei
h. D.ist die hydraulische Presse. Ist Gliedern (Anziehung, dem Kohi-
die Flissigkeit der Schwere unter- sionsdruck entsprechend, und Ab-
worfen, so nimmt der h. D. mit der stoBung) Rechnung getragen werden:
Tiefe zu, und zwar um so rascher, je
groBer die Dichte der Fliissigkeit ist. p= a/v" — biv™. Brauchbare Werte
Es gilt die Formel fiir die Exponenten sind: n =3 und
Strémung darstellen. Der Ubergang
P=potogh strémenden Gases maBgebend. Die-
erfolgt beim Carnotschen StoB und ir feste Kérper ist im idealen ser Druck ist also in die *Zustands-
beim Verdichtungssto8 plétzlich, bei (po Druck an der freien Oberfliiche, Grenzzustand p; = 0.
1. Kritischer D., der am kritischen gleichung einzusetzen. Zur Messung
Strémungen mit Reibung kontinuier- g, Dichte,_g Erdbeschleunigung, h
‘iefe). Im Wasser wiichst z. B. der h. des statischen D. kann man praktisch
lich. Bin Sonderfall ist die Strémung
D.alle 10m um at. Aus der For-
Punkt herrschende Druck eines Stof-
fes (s. Zustandsgleichung, van der keine mitbewegten Druckmesserver-
mit Reibung im Rohr konstanten
mel folgt, da8 der Druck auf dem Waalssche, und Dampf). wenden, sondern bedient sich meist
Querschnitts. Hier erfolgt der Uber-
Boden eines GefiBes (Bodendruck) kleiner Wandanbohrungen mit 0,5 bis
gang auf der *Fanno-Kurve. [11]
bei sonst gleichen Verhiiltnissen von
Magnetischer D. Im magnetosta- 1mm Durchmesser (s. Abb.), die man
rosselverhiiltnis, s. Drosselung.
der Form des GefiiBes unabhiingig
tischen Feld gelten analoge Bezie- iiber Réhrchen gréBeren Durchmes-
Drosselversuch, s. Drosselung und
Joule-Thomson-Effekt,
hungenwie im elektrostatischen: Liegt sers und Gummischliuche mit geeig-
ist (sog. hydrostatisches Paradoxon).
Die Zunahmedes h. D. mit derTiefe
die magnetische Feldstiirke in der neten *Manometern verbindet. An
Druck. 1. Dynamischer D., svw. Ebene eines Flichenelements, so der Wandbildet sich iiber der Boh-
*Staudruck. ist die Ursache des *Auftriebs, der
also eine Folge der Schwerkraft ist. wirkt auf dieses der Druck “SM52, rung eine Trennungsfttiche aus, tiber
2, Elektrischer D. Die gesamte die die Strémung glatt hinweggeht,
Kraft, welche ein bestimmtes Volu- Der Seitendruck auf die Seitenwand wobei das MKSA-System verwendet Im Gleichgewicht herrscht in der Boh-
men in einem clektrostatischen Feld des GefaBes ist gleich dem hydro- ist und yer relative Permeabilitat yo die rungund den anschlieBenden Riiumen
erfahrt, 1a8t sich nach der Feldtheo-
rie Faradays und Maxwells durch
statischen D. an der betreffenden
Stelle; er wichst also ebenfalls mit magnetische Feldkonstante. bedeutet. der statische D. der Strémung unmit-
Im CGS-System ist der Druck durch iber der Bohrung. Die Wand
Flichenkriifte darstellen, die an dei der Tiefe.
5. Indizierter D., s. Dampfdruckdia- £5 gegeben. Der Begriff des m. der Umgebung der Bohrung
Begrenzung dieses Volumens angrei-
gramm. keine Buckel, die Bohrung selbst kei-
fen. Liegt der Vektor der elektri- nen Grat haben, wenn nicht betriicht-
schen Feldstirke € in der Ebene eines 6. Innerer D. Aus der Gleichungfiir D. 1iBt sich auch aus den *hydro-
magnetischen Gleichungen ableiten, liche MeBfehler_auftreten sollen. Im
Fliichenelements, so steht diese Kraft die Differenz_der Mol-Wirmen bei
wenn man in den Bewegungsglei- Inneren einer Strémung miBt man
senkrecht auf ihm und ist dem nach konstantem Druck und konstantem:
Volumen chungen den Drucktensor durch den den statischen D. in der Regel mit
auBen gerichteten Normalenvektor Hilfe des Prandtlschen *Staurohres.
o- c=[(&p), +0] (2),
skalaren_ (hydrostatischen) Druck p
entgegengesetzt. Sie wirkt daher als crsetzt. Es folgt In isentropischen _Gasstrmungen
D. Die Gré8e der Kraft dividiert
1 1 kann man aus der Dichtebestimmung
durch die Fliche ist im MKSA-
System (U innere Energie, V Volumen, T Ve=qq8°V8—-g5V Oy. mit Hilfe der *Interferenzmethode auf
die GréBe des statischen D.schlieBen.
Lene Tere
1
>?
absolute Temperatur) wird in Analo-
gie zum auBeren Druck p der zu p ge-
hérige Summand der eckigen Klam-
Sind die magnetischen Kraftlinien ge-
rade und parallel, lBt sich diese
12. Thermischer D.ist der durch das
Auftreffen der Molekiile auf begren-
zende Wande erzeugte Druck auf
wobei D die eleKtrische Verschiebung, mer (8U/2V)r als »innerer Drucke Gleichung sofort integrieren 2u Grund der Anschauungen der kine-
er die Dielektrizititszahl der Materie oder >Binnendrucke p;_bezeichnet. 1 tischen *Gastheorie unter den Vor-
und eo die Infiuenzkonstante bedeu- Beim idealen Gas ist (3U/2V)r = 0 + gq B* = const. aussetzungen, da8 die Zahl der in
tet. Im CGS-System ist der Druck (2. Gay-Lussacsches Gesetz). Unter der Volumeneinheit vorhandenen
er © D°/8 x er gegeben. S.
durch gs
Heranziehung des 2, Hauptsatzes er-
gibt sich: Das zweite Glied hat die Dimension Teilchen sehr gro8 und deren Eigen-
cines Druckes; es wird als der »ma- volumen klein gegeniiber dem Ge-
auch Maxwellscher Spannungstensor.
3. D.im Erdinnern,s. Erdinneres.
174
(sr).-7 (se), snetische Druck« bezeichnet.
9, Normaldruck, besser Normdruck,
samtvolumenist. Das gilt auch fir
geléste Teilchen (s. Osmose).
115
Druckabhiingigkeit Druckpunkt
S. a, Hochdruck-Physik. weglichkeit steigt. Doch tritt Streuung
Lir. Tammann, G.. und H. Ral . zwischen verschiedenen FI: jensch
anorg. Chem. 168, 73, 1927, ~ Ten(engl. intervalley scattering) nur

mt
Grundri der phys. Chemi oberhalb der *Debye-Temperatur in
Leipzig 1948. — DIN 1314 u. DIN’ 1343, — Erscheinung, wenn sich *Phononen
Stille, U.: Messen und Rechnen in der
Physik. Braunschweig 1961. ~ Spiker, L.: geniigender Energie einstellen.
Physics of Fully lonized Gases. New Einachsige Spannung verzerrt die
York 1956. [2, 9, 11, 20, 34] Zweige cines entarteten Bandes, z.B.
Druckabhiingigkeit. des elektrischen des Valenzbandes in Silicium (s, Abb.
3 und 6b, *Biinderspektrum), und.
Widerstandes in einkristallinen Halb- Produziert eine Anisotropie der Lé~ Abb. 3
leitern. chergeschwindigkeit. Die _relativen Schlagfigur auf Steinsalzwiirfelfliiche (die
Allseitiger (hydrostatischer) Druck p Widerstandsiinderungen kénnen so vier Strahlen = Gleitfldchen | den FHi-
cinerseits und einachsige mechanische groBe Werte wie fiir den Elektronen- chen des Rhombendodekaeders)
Druck- (oder Zug-)Spannung ande- libergang erreichen. Bei_geniigender Abb. 1. Druckfigur auf Glimmer die parallel zu den Wiirfelkanten an-
rerseits erzeugen wesentlich verschie- Spannung erfolgt schlieBlich Authe- ‘Gtrahlen = Gleitfliichen) geordnetsind (s. Abb. 3). Die D. und
dene Effekte. Denn nurletztere kann bungder Entartung, Schlagfiguren kénnen somit zur Er-
die urspriingliche Kristallsymmetrie Fiirdic bisher genannten Effekte fal- mittlung der *Kristallsymmetrie und
erniedrigen. len die resultierenden relativen Wi- zur Identifizierung yon Kristallen
Ersterer verringert einheitlich die Ab- derstandsinderungen etwa 100mal iiberhauptdienen. [8]
stinde der Atome und verschiebt da- gréBer aus als die angewandten Deh- DruckgefiiBreaktor. Kernreaktor, des-
durch die Lage der Elektronenener- nungen. Daneben spiclen die durch sen Spaltzone sich in einem Druck-
gienin einer nicht generell voraussag- Druck oder Spannung verursachten gefif befindet, das dem Druck des
baren Weise. Entfernen sich die Rin- Anderungen der effektiven Masse (unter normalen Verhiiltnissen_ver-
der von Valenz- und Leitungsband die Beweglichkeit mit- dampfenden) Kithlmittels standhiilt.
unter Druck, d. h. steigt die Breite verantwortlichen Phononenspektrums m7
der verbotenen Zone Ee, so_sinken cine untergeordnete Rolle. Druckpunkt, Angriffspunkt der resul-
die Trigerkonzentrationen in den Lir. Zerbst, M.: Piezoeffekte_in Halb- ticrenden Strémungskraft K auf einen
Bandernund die Leitfihigkeit. In die- leitern. Halb! rprobleme VIII. Hrsg.: Tragfliigel. Der D. liegt im Schnitt-
ser Weise reagiert z. B. Indiumanti F. Sauter, Braunschweig 1963. Keyes,
monid (Energieschema Abb.4, *Bin- R._W.: Piezoresistance. of scmiconduc-
derspektrum), und man findet du/dp tors. Solid State Physics 11, 149. Hrsg.: F. Abb.2. Schlagfigur auf Glimmer
5-10eV m:/N. Seitz, D. Turnbull. New York 1960. 37] (Strahlen = Spaltflichen)
albleiter mit zerfallenden Energie- Druckfestigkeit oan wird die statische cines Sterns (Abb. 1). Sie verlaufen
chen _(manyvalley-semiconductors) *Festigkeit. beim *Druck- oder senkrecht zu den monoklinen Sym-
erleiden unter einachsiger Spannung *Stauchversuch genannt. Sie berech- metrieelementen_und sind Gleitfld-
ungleiche Energieverschiebungen der net sich aus der Héchstkraft. Fina chen. Khnlich sind die Biegefiguren,
einzelnen Flichenscharen. Die Elek- unter der der *Bruch der Probe ci die durch starken Druck mit einem
tronen, deren Gesamtzahl im Stér- tritt, und dem urspriinglichen Quer~ xerundeten Glasstab auf ein dickeres Abb.1
halbleiter gema® der Doticrung fest- schnitt qo der Probe zu Plittchen iiber starrer Unterlageer-
liegt, versammeln sich bevorzugt in F rielt werden. Bei diesen erfolgt keine punkt S der Wirkungslinie der Stré-
den’ energetisch zutiefst liegenden oan = qo” RiBbildung, sondern eine bestimmt mungskraft mit der Fliigelsehne bzw.
Scharen. Deren Energieflichengestalt, geformte Einbiegung. Ganz anders der sonstigen Bezugsliniefiir den An-
die anisotrop sein kann, bestimmt Fir die Bestimmung der D. von verhalten sich meist die Schlagfigu- stellwinkel (s. Anstellwinkel). Der
dann iiberwiegend die neue, dem Be- *Metallen ist als Normalprobe ein ven. Gibt man auf das Glimmerplitt- Abstand zwischen S und der Projek-
trag nach verinderte und anisotrope Zylinder, dessen Hihe gleich seinem. chen einen kurzen Schlag mit einer tion O der Vorderkante auf die ge-
Leitfuhigkeit. In Silicium (s. Abb. Durchmesser ist, gewihlt. Die D. Nadelspitze (Kérnerprobe), dann ent- nannte Bezugslinie (s. Abb.1) sei s,
6a, *Binderspektrum) nimmt_dem- kann aber nur dann bestimmt wet sehen sechsstrahlige Schlagfiguren die Komponente von K senkrecht zur
entsprechend die relative Wider den, wenn unter der stetig steigenden (Abb. 2). Die Strahlen verlaufen senk- Bezugslinie N. Dannist das Drehmo-
standsinderung g/g bei Spannung Druckkraft cin Bruch der Probe ein- recht zu denen der Druckfigur; si ment der Strémungskraft K um den
in [100]-Richtung groBe Werte an: tritt. [15] entsprechen der *Kristallsymmetrie. Punkt O
Druckfiguren und Schlagfiguren sind Ein ebensolcher Schlag senkrechtauf M=Ns.
- 10° m/N. charakteristische Merkmale —_vieler cine Steinsalzwiirfelfliiche verursacht Mit M definiert man eine Momenten-
Kristalle. Sie beruhen auf dem Kri- um die Deformationsstelle einen vier- zahl
Neben diesem Elektroneniibergangs- stallbau, auf *Spaltbarkeit, *Gleitung strahligen Stern nach den Diagona- M Ns
effekt erfahrt die Streuung der Elek- und "Schiebung. Ubt “man auf.
tronenvoneinertiefer zu einem Glimmerplittchen mittels einer
len; die Trennflichen der Strahlen
stehen senkrecht auf der Wiirfelfliche, cn Agi Aq Aq't t
gelangten Flichenschar eine stumpfen Spitze einen Druck aus cntsprechen also den Nebensymme- (A Fliigelgrundflicche; q Staudruck; 1
derung, da die Dichte der m (Druckprobe), so entstehen D. in trieebenen, und die vier Strahlen sind Fliigeltiefe). Sie wird ‘iblicherweise in
Endzustiinde abnimmt und die Be- Form eines Dreizacks oder wohlauch durch viele Nebenstrahlen verbunden, Abhingigkeit vom Auftriebswert ca
176 77
Druckreaktor Druckwasserreaktor
in das Polardiagramm (s. Polare) eines s. Sprungbedingungen an einer festen Der D. wird in der *Werkstoffprii- strmung als VerhaltnisgréBe zu
Tragfliigels eingetragen (s. z. B. Abb. Wand. fung nicht allgemein angewandt, son- schreiben, also aufzutragen
2), Bei symmetrischenProfilen ist s~ Drucktensor, s. Gradsche Lésung der dern ist_auf Sonderfille beschrinkt, PLP
1/4 und unabhangig von der Anstel- Boltzmann-Gleichung. z.B, auf die Untersuchung von La-
lung; das Profil ist »druckpunktfest«. Druckthermometer sind Thermome- germetallen, die haufig unter Druck- aq (9/2) we
Bei Profilen mit kreisférmig gewilb- ter, bei denen der von einer MeBfliis- belastungstehen. (15] (@ Dichte, w Anstrémgeschwindigkeit
ter Skelettlinie (s. Tragfliigelprofil) sigkeit, z.B. Quecksilber, in einem Druckverteflung. Die Krifte, die an im Unendlichen). Dieser Wert ist in
geschlossenen, vollstindig von der cinem umstrémten Kérper angreifen, *Staupunkten gleich 1. Bei Tragfli-
180 Fliissigkeit ausgefiillten Gefa8 (z. B. also *Auftrieb und *Widerstand, stel- geln trigt man iiblicherweise ~ p/q
100 1 aus Stahl) ausgetibte Druck zur Tem- len das Integral der Wirkung der auf, damit die Kurve fiir die Ober-
of peraturmessung beniitzt wird. Das
GefiB ist durch eine Kapillarieitung
Druck- und Schubspannungen an der
Kérperoberflache dar. Haufig genii
seite nach oben kommt.
Abbildungen,die Beispiele fiir Druck-
mit einem Manometer oder einem diese integralen Krafte zu kennen. verteilungen zeigen, s. unter Kugel-
20 Druckschreiber verbunden. Fir ge- Will manabereinen feineren Einblick umstrémung, Zylinderumstrémung,
len nauere Messungen kann man die in die Kraftwirkungen gewinnen, so Halbkérperstrémung, Tragfliigelpro-
durch die Temperaturdifierenzen lings muB8 man wissen, wie sie sich zusam- fil Plattenstrémung, Joukowsky-Pro-
der Kapillarleitung bedingten Mei- mensetzen. Hierbei ist es im allgemei- i
0G fehler durch eine zweite Kapillarlei- nen ausreichend,sich auf die Betrach- Lit, Multhopp, H.: Die Berechnung der
Auftriebsyerteiiung von Tragfiigeln,
Var ao30 | ro0ny tung (Blindleitung) kompensieren. tung der Druckspannungen zu be- Luftfahrtforschung 15, S$. 153, 1938. —
D. sind i, allg, weniger empfindlich schrinken, da die Schubspannungen Theodorsen, T., und I. E. Garrick: Gene-
-40) als Dampfdruckthermometer, umfas- nur einen geringen Anteil der Ge- ral Potential Theory of Arbitrary Wing
Abb.2 sen abereinen gréBeren Temperatur- samtkraftliefern. regions ‘NACA Techn. Rep. 452, 1933.
bereich und aindern dabei ihre Emp- Man kann die D. auf folgende Arten
Druckwasserreaktor, cin sehr wichti-
liegt der D. weiter hinten; er wandert findlichkeit nur wenig. Mit Quecksil- messen: Man versicht die Kérper-
mit wachsenderAnstellung nach vorn. berfiillung kann man bis zu 600°C oberfliche mit einer groBen Anzahl ger Reaktortyp, der in Schiffen (Un-
Druckpunktfest sind auch Profile mit gehen.[9] von kleinen Anbohrungen, die man terseeboote, Eisbrecher, Flugzeugtri-
einem »S-Schlage (Skelettlinie mit Druckverlust bei Strmungen, D. in durch diinne Schliuche mit einem ger). und Kraftwerken (Shippingport,
Wendepunks); auch hier ist s~ 1/4. Rohrleitungen s. Strdmungslehre, Rei- Vielfach-Manometer verbindet _(s. Yankee, u. a.) Verwendung gefunden
bung in Strémungen, Rohrreibung, Druck,statischer); zwischen den MeB- hat,
Druckreaktor. Reaktor, dessen_Pri- Bernoullische Gleichung. punkten wird der Druck interpoliert. Es handelt sich um einen thermischen,
miir-Kihimittel unter so hohem Druck ih Hiitte: Bd. 1, S. 778 ff. Berlin 1955. ~ Bei kompressiblen Strémungen,also mit Wasser moderierten heterogenen
steht, da8 kein Volumensieden auf- bei Strmungen von Gasen mit hoher Reaktor, der durch Wasser gekiihlt
tritt. [7] Druckversueh liegt dann vor, wenn Geschwindigkeit, kann man das Dich- wird. Das Wasser wird unter Druck
Druckrohrreaktor, Kernreaktor, des- unter der Einwirkung auBerer Kriafte tefeld an der Kérperoberfliche mit gehaiten, so daB es nicht sieden kann
sen zylinderférmige Brennelemente eine Verkiirzung des Priiflings be- Hilfe der *Interferenzmethode be- G. Reaktor-Haupttypen). Das Kihl-
von einem Rohr umgeben sind, das wirkt wird. Die Spannungsverteilung stimmen und daraus die D. berech- wasser gibt seine Warme in einem
dem Druck des zwischen Brennele- entspricht der des *Zugversuches. nen. ‘Warmeaustauscherab, in dem Dampf
ment und RohrflieBenden Kithlmit- Ahnlich dem *Spannungs-Dehnungs- Die theoretische Strémungslehre bie- produziert wird. Als Moderator kann
tels standhiilt. Ein konkurrierender diagramm beim Zugversuch wird beim tet Methoden, um die D. fiir die gewohnliches Wasser oder schweres
Typ ist der *DruckgefaBreaktor, bei D. ein Druckspannungs:Zusammen- *Potentialstrémung zu berechnen. ‘Wasser verwendet werden, Im ersten
dem die Gesamtheit der Brennele- driickungsdiagramm Abb.) aufge- Durch den Einflu8 der Grenz- Fall mu8 der Brennstoff angereichert
mente von einem den KiihlImittel- nommen. schicht weichen die wirklichen Wer- sein, im zweitenist die Verwendung
a aufnehmenden Gefa umgeben te aber von den berechneten ab. So- von’ Natururan_miéglich, Die Abb.
ist. [71 lange die Strémung anliegt, sind die zeigt das grundsitzliche Schemaeines
Druckspaltung. Bei der Untersuchung Unterschiede indessen nicht allzu D.
der *Kristalle wird hiaufig die *Spalt- groB. ie Vorteile des D. liegen (bei He0)
barkeit zur Giitebezeichnung heran- Manstellt die D. graphisch dar, in- im billigen Moderator, in der hohen
gezogen. Es ist dies jedoch keine dem man entweder in einer Schnitt-
exakte Untersuchungsmethode. Man zeichnung des Kérpers die Pfeile des
unterscheidet zwischen D., *Zugspal- Druckvektors senkrecht zur Kontur
tung und *Schlagspaltung. Beim D. auftrégt und ihre Enden durch einen
Versuch wird auf den Kristall cine Kurvenzug miteinander verbindet
Schneide aufgesetzt und diese bis zum Zap oder tiber der Projektion des Kérpers
Eintritt der Spaltungbelastet. Es han- (meist senkrecht zur Anstrémrich-
delt sich dabei um eine reine Festig- tung) den Druckverlauf in einem
keitsmessung. Bei dieser Versuchsan- es rechtwinkligen Koordinatensystem
ordnungtreten plastische *Deforma- auftrigt. Man erhalt dann zwei Kur-
tionen mit auf, deren Beriicksichti- Spannungs-Stauchungs-Schaubilder fiir ven, eine fir die Ober- undeine fir
gungjedoch nicht einfach ist. [15] Graugu8, Zink und FluBstahl die Unterseite. Es empfiehltsich, den
Drucksprung an einer festen Wand, (nach Kérber und Krisch) Druck p mit dem Staudruck q der An- Oruchaesse Unwelepompe
178 179
Druckwelle Druckwelle
Leistungsdichte, in groBer Sicherheit homogene Reaktivitiitssteuerung er- Nachstrémen
erhdht. Ist das Rohr lang genug, so
und in einem’ giinstigen Umwand- zielt wird. In groBen Einheiten (500 muBschlieBlich die zweite Welle die
lungsverhiilinis. Demgegeniiberist die bis 1000 MWe) sind Kraftwerke mit erste einholen.
mit dem D.erzielbare Dampftempe- D. fossil gefeuerten Kraftwerken Man kann jede stetige Welle endli-
ratur begrenzt (Sattdampfturbine); wirtschaftlich tiberlegen. [35] cher Amplitude als eine unendliche
der hohe Druck erfordert teure Kom- Druckwelle. In Abb. 1 ist ein langes, Folge schwacher Wellen auffassen.Ist
ponenten, und wegen des Wassers mit Gas, z.B. Luft, gefiilltes Rohr es eine D., so werden die nachfolgen-
sind korrosionsbestindige Materialien gezeichnet, das an einer Seite durch ZT den Elementarwellen immerschneller
(nichtrostender Stahl, Zirkalloy) né- Abb. 3 laufen, und die ganze Welle wird da-
tig. Als einfaches Reaktorsystem, das durch ‘immer steiler werden. Dieser
sich in der Warmeabfuhr auf gut be- =i —Welertoriponeung cine gréBere Gasmasse als vorher.
kannte Prinzipien stiitzt, konnte der Woher kommtdie zusiitzliche Masse?
D. als eines der ersten ‘Systeme zur Kolben Da das Gas vor der Welle (Zustand
technischen und wirtschaftlichen Reife Abb. 1
1) von dieser noch nicht beeinflubt
gebracht werden. ist, kann die erforderliche Masse nur
‘Ausgangspunkt fiir die Entwicklung einen Kolben verschlossen ist, Setzt dadurch herangebracht werden, dab
des D. waren die Erfahrungen mit man den Kolben in Bewegung, so das Gas hinter der Welle (Zustand 2)
wassergekiihiten Reaktoren fiir Un- geht wahrend der Beschleunigungs- der Welle nachstrémt. Zuletzt_ wird
terseeboote undfiir Forschungszwek- phase vom Kolbenboden eine Welle die Masse durch den nach seiner Be- Abb. 5
ke — beide mit Plattenelementen und aus, die sich im Rohr in Pfeilrichtung schleunigung (die die Welle erzeugt)
hochangereichertem Uranarbeitend. foripflanzt, Bei Beschleunigungin das mit gleichmaBiger Geschwindigkeit Vorgangist in Abb. 5 graphisch dar-
Daserste zivile Kernkraftwerk (1957) Rohr hinein ist es eine Verdichtungs- weiterbewegten Kolben nachgescho- gestellt. Die Welle ist in verschiede-
mit D. war die Prototyp-Anlage Ship- welle (oder D. im engeren Sinn), bei ben, Bei der Schallwelle andert sich nen, zeitlich nacheinander auftreten-
pingport (USA). Anfiinglich war auch Auswiirtsbeschleunigungeine Verdiin~ bekanntlich der thermodynamische den Lagen, a, b, ¢, d, e in einem Dia.
dieser Reaktor z. T. mit hochangerei- nungswelle, Strémt fiber einen be- Zustand isentropisch. Man kann aus gramm wiedergegeben, in dem die
cherten Plattenelementen beschickt. stimmten Querschnitt des Rohres eine dem Dichteverhiltnis mit Hilfe des Dichte iiber dem Weg aufgetragenist.
Das niichste Kraftwerk mit D., Yan- Welle hinweg, so ethihen sich dort Adiabatenexponenten x das Tempe- Hier sieht man auch den Endzustand
kee (USA), stie8 (1961) knapp an die Druck, Dichte und Temperatur, wenn raturverhiltnis berechnen: e: Die Wellenfront steht senkrecht,
Schwelle der Wirtschaftlichkeit vor. es eine Verdichtungswelle, erniedri- die Dichte andert sich sprunghaft;
Sein Reaktor zeigte bereits viele Cha- gen sich diese Werte, wenn es cine dieser Vorgangist unter dem Namen
rakteristika der derzeitigen dritten Verdiinnungswelle ist. Wellen kénnen »VerdichtungsstoB« bekannt, Er ist
Generationder D. Die Brennelemente auch im freien Raum auftreten, z. B. Mit der Dichte steigt also auch die auch in diesem instationaren Fall nach
waren dichtgepackte Stabbiindel aus ausgelést durch eine Explosion, wo- Temperatur. Nun ist die Schallge- den Gesetzen des stationiiren Ver-
Stahlrohren, gefiillt mit schwach an- bei der expandierende Gasbali den schwindigkeit proportional der Wur- dichtungsstoBes (s. d.) zu_behandeln,
gereicherten, gesinterten UO2-Tablet- Kolben ersetzt. Der Grenzfall sehr vel aus der absoluten Temperatur wenn man ihn durch Uberlagerung
ten; die Regelstiibe haben kreisfSrmi- schwacher Wellen ist unter dem Na- vines Gases der _negativen _Fortpflanzungsge-
gen Querschnitt, fabren in entspre- men»Schallwelle« bekannt, an~yT. schwindigkeit station’ir macht. Es
chende Aussparungen zwischen den Die Welle im Rohrsei naher betrach- zeigt sich, da sich der instationiire
Brennelementen ein und bestehen aus tet (s. Abb. 2). Die Welle I laufe von Mit steigender Temperatur wiichst
also auch die Schallgeschwindigkeit, StoB, die »StoBwellec, mit um so hd-
einer Ag-Iu-Cd-Legierung; der Sy- links nach rechts, Es sei eine schwache (.h. hinter der Welle (Zustand 2) ist herer Uberschallgeschwindigkeitfort
stemdruck betriigt 140 - 10° N/m, die Welle; dann bewegt sie sich mit
die “Schallgeschwindigkeit héher’ als bewegt, je gréBer ihre Amplitudeist.
Kiihlmitteltemperatur knapp unter Welle Eine Explosionswelle wird sich also
300 °C; der Abbrand belief sich an- davor.
Erzeugt man nun hinter der Verdich- in der Nahe des Explosionsherdes
fiinglich auf rund 10000 MW dit. (ungswelle/ eine zweite Verdichtungs- weit schneller als der Schall fortbe-
Seit etwa 1964 wurden vor allem in welle HT (s. Abb. 4), so pflanzt sich wegen und schlieBlich in gréBerer
den USA in rasch wachsendem MaBe diese relativ zum Gas vom Zustand 2 Entfernung, wenn ihre Amplitude
Kernkraftwerke mit Leichtwasser- mit einer gréBeren Geschwindigkeit durch die VergréBerung der Wellen-
reaktoren, also *Siedewasserreakto- fort und wird auBerdem vom Nach- fliche sehr klein geworden ist, nur
ren oder D., errichtet. Die dritte Ge- Abb.2 strom der Verdichtungswelle I mit- noch mit Schallgeschwindigkeit’ Iau-
neration der D. ist durch folgende yetragen, so daB sich auch hierdurch fen.
Merkmale gekennzeichnet: Zirkalloy Schallgeschwindigkeit (s.d.). Unter
ihre Fortpflanzungsgeschwindigkeit Diese Betrachtungen lassen sich sinn-
anstelle von Stahl als Hiillmaterial; der Annahme, daB es sich um eine’ gemi8 auf Verdiinnungswellen iiber-
federnde Abstiitzung der Brennstiibe: Verdichtungswelle handle, ist g2 >g1 tragen. Hinter einer Verdiinnungs-
Fingerregelstiibe, d.h. locker gepack- (@ Gasdichte; Index 1 Zustand vor, welle ist der Nachstrom negativ,d. h.
te Biindel aus diinnen zylindrischen Index 2 Zustand hinter der Welle).Is das Gas weicht hinter der Welle zu-
Absorberstiben, die in Hoblrohre in die Welle durch ein gewisses Rohr- riick, eine Tendenz, die schlieBlich
den Brennelementen einfahren; zeit- stiick hindurchgelaufen, z. B. von der durch die Richtung der Kolbenbewe-
lich veriinderlicher Zusatz von Bor- Lage I zur Lage I’ in Abb. 3, so hat. gung (nach auswiirts) bestimmt ist.
sure zum Reaktorwasser, wodurch sich in dem tiberstrichenen Volumen: Durch die Expansion sinkt die Schall-
Regelstiibe gespart werden und eine die Dichte erhdht; dieses enthiilt also geschwindigkeit hinter der Welle.
180 181
Druckwiderstand Drudesche Theorie
*Strémungswiderstandes, der durch Deformation der Kristalle auftreten elektromagnetischen Welle. Die Ent-
das Integral der Druckspannungen an (s. Zwillingsbildung). (15] wicklung dieser Theorie ist nicht nur
der Oberflicheeines umstrémten Kér= rudesche Gleichungen. Aus den Be- mit dem Namen Drude, sondern auch
pers zustandekommt. 7 vichungen, die gemaB der Maxwell- mit den Namen Zener und Kronig
In der reibungsfreien Unterschallstré- schen Theorie den Brechungsquotien- verkniipft.
mung (*Potentialstrémung) ist der ten # und die Absorptionskonstante k Die Aufstellung der Bewegungsglei-
Strémungswiderstand Null, d.h., di init der Dielektrizitétskonstante e und chung
Komponenten der Druckkrafte i
Anstrémungsrichtung heben sich ge=
der Leitfahigkeit o verkniipfen:
x4 yarn’
y8e=EO
neet Vet
— 4 (aly? :
Abb. 6 genseitig auf. Besonders einleuchtend
Beide Einfliisse wirken wieder zusam- ist dies bei der Umstrémung einéy geht von den Annahmen aus, daB ne-
men und ergeben, da8 nachfolgende symmetrischen Kérpers, z.B. einer e+ Vet 4h ben den Trigheitskriften, verbunden
Wellen langsamerlaufen als die erste. Kugel, bei der die Kraftwirkungen mit der Masse m der freien Ladungs-
Zeichnet man ein @,x-Diagramm auf die Vorderseite (s. Abb. 1) ent- e 2 iriger, nur die an der Ladung ¢ a
einer unendlichenstetigen Folge von gegengesetzt gleich denen auf ‘die (s, Dispersionstheorie), folgen bei greifende Kraft aufgrund der clekt
‘Verdiinnungswellen (s. Abb.6), so er- Riickseite sind. Metallen fiir den Fall ianger Wellen schen Feldstirke E und cine Rei
kennt man, daB sich eine Verdin- ulv > edie sog. D. Gt bungskraft vorhanden ist, die der Ge-
nungswelle im Laufe der Zeit abfiacht. n= k= yal,
schwindigkeit proportional ist. Die
Eine StoBwelle kann sich also nicht Lésungfihrt dber die Amplitude zum
bilden. Die Wellenfront bewegt sich dh. 2 und & nehmen mit fallendem Dipomoment und weiter iiber die
mit der Schallgeschwindigkeit des un- immer gréBere Werte an. Eine di- Polarisierbarkeit zur Dielektrizit
gestrten Gases. iekte Bestimmung dieser GréBen ist konstanten, die sich durch Multipli-
Bei der Hin- und Herbewegungeines nur schwer méglich, da die klassi- kation mit der Dichte der freien Li
Kolbens entstehen im Rohr Folgen schen Formeln der Metalloptik in die~ dungstriger N ergibt. Die Dielekt
von Verdichtungs- und Verdiinnungs- Abb.1 Abb.2
sem Fall (a/v > e) degenerieren. Setzt onstante ist komplex, so. dag
wellen, die sich mit Wellen durch- n_aber die Werte aus den D. G. in beide optischen Konstanten 1 und k
kreuzen, die yom Rohrende und Doch auch an einem *Tragfliigel (5, die Formel fiir das Reflexionsvermé- beeinfluBt werden, Selbstverstindlich
schlieBlich wieder am Kolbenboden Abb. 2) wirken bei reibungsfreier Strd= xen R ein, so folgt die Hagen-Ru- fiihrt die Berechnung der. komplexe
reflektiert werden. Die Verdichtungs- mungaufdie Riickseite, vor allem in benssche Beziehung: Leitfahigkeit aus der Geschwindigke
wellen vereinigen sich z.T. zu Sté- der Nahe der Hinterkante, Krai mo 2n tT tk on-1 iiber den komplexen Strom zum glei-
Ben, die durch hineinlaufende Ver- entgegen der Anstrémung, die dazu 2nd tna chen Ergebnis (fiir tt ~ 1):
diinnungswellen wieder abgebaut wer- beitragen, die Gesamtkraft zu Null zu 2nl 2 yu. Ree") as A.
den. So wird der Gesamtvorgang ergiinzen, zo OR Al ae
recht kompliziert. Er kann mit den In der wirklichen,reibungsbchafteten Diese Bezichung wurde von Hagen Ne
Methoden der instation’iren Gasdy- Strémung ist der umstrémte Kérper,
nd Rubens _experimentell gepriift
namik behandelt werden. Technisch von der *Grenzschicht umhiillt. Hier= undihre Giiltigkeit fiir Metalle ober- m &9
spielen diese Vorginge in langen durch wird die Hauptstrémung, di halb von 5 u festgestellt. Vom Stand- Im (e*
Rohrleitungen und in den Ansaug- die Druckkriifte liefert, vom Kérper punkt der Drudeschen” Dispersions- re nonk
und Auspuffleitungen der Verbren- abgedriingt (s. Abb.3). Jetzt schlieBen theorie war das cinigermaBen iibe
nungsmotoren eine groBe Rolle. Bei taschend, da die Voraussetzung fiir
den Luftbremsen der Eisenbabnen Grenzschicht: die Giiltigkeit der Hagen-Rubens-
verwendet man mit Vorteil zur Aus- schen Beziehung, niimlich die Gleich-
Tsung des Bremsimpulses am einzel- heit von und k bei Metallen wie Ag
nen Wagen eine von der Lokomotive Abb.3 und Au, erst etwa ab 500 um und nere Feldstirke E durch die iuBere
ausgesandte D., weil sie schnell liuft nicht, wie von Hagen und Rubens Feldstirke ersetzt werden kann, ist
und mit kriftiger Amplitude an- sich die Stromlinien hinter dem Kére angegeben, bereits bei 25 um eintre- im Einzelfall zu priifen. Bei geringen
kommt; Verdiinnungswellen sind we- per langsamerzusammen; der Druck= ten sollte. Tatsiichlich zeigen neuere ‘Triigerdichten wird man die Polarisa-
niger geeignet, weil sie verebben. Messungen, die sich allerdings nur bis tionseinfliisse der Nachbarschaft je-
Im freien Raum liegen die Verhilt- ium erstrecken, dazum mindesten doch vernachliissigen kénnen.
nisse im Prinzip gleich. Auch bei einer ein Teil der entgegen der Anstré bis zu dieser Wellenkinge keine Rede Die Reibungskonstante, dic zu einer
Explosionswelle im Raum folgen D. wirkenden Krifte. Das bedeutet aber von der Hagen-Rubensschen Bezi kontinuierlichen Energicabgabe fiihrt,
(StoBwellen) und Verdiinnungswellen daB eine Kraft in der Anstrémri hung sein kann, nn auch auf eine StoBzeit t zu-
aufeinander. Die komplizierte Inter- tung, also cin Widerstand, iibrig. ir, Schaefer, Ci.: Binf. i, d. theor. Phy- geflihrt_ werden, wenn die Ener-
ferenz mit Wellen, die an Gebauden bleibt, der D. ik, Bd. IIT, Berlin 1950. (17] jeabgabe diskontinuierlich durch St-
reflektiert wurden, erklit die oft selt- Um den D. zu messen, mu8 man Drudesche Theorie der Absorption Be erfolgt. Die Konstante y ist dann
samen Launen der Explosionswellen. *Druckverteilung aufnehmenunddi freier Ladungstriger. Die D.T. be- so zu wihlen, daB die mittlere Ge-
Lit.Sauer, R.: Einf. in die theoret. Gas- Komponenten der Druckkrifte, di schreibt, ausgehend von einer kiass schwindigkeit im Gleichfeld gleich ist.
dynamik, 2. Aufl. Berlin-Géttingen-Hei- in die Strmungsrichtung fallen, int
delberg 1951. [11] grieren.[11] chen Bewegungsgleichung, das Dis- Daraus folgt y = I/z.
Druckwiderstand, derjenige Teil des Druckzwillingsbildung kann bei persions-_ und Absorptionsverhalten Bei derartigen StoBprozessen wird
Ireier Ladungstriger gegeniiber einer cine Fallunterscheidung notwendig,
182 183
Drudesche Theorie Dualismus
je nachdem die Schwingungsdauer unddie effekive Masse nicht aus an- xer erklirt sich daraus, da8 die freien tern tritt jedoch zur optischen Leit-
(bzw. 1/2. ») der Ladungstriger grd- deren sekundiren Griinden (z. B. Ladungstriger im Wechselfeld gegen- fahigkeit cin Faktor F
Ber oder Kleiner ist als die StoBzeit. nicht_ quadratischer_Zusammenhang phasig schwingen, im Gegensatz zu
Bei strenger Rechnungtritt im zwei- von Energie und Impuls der Elektro- den -gebundenen’ Elektronen, die, F= 4 hy \*
ten Fall zur optischen Leitfiihigkeit, nen, d. h. nicht quadratischer Zusam- sleichphasig schwingend, den Wert ex 9 ya \KT,
d.h. zur absorbierten Energie, der menhang von Frequenz und Wellen- hestimmen. hinzu, wenn fiir die Lichtquanten-
Faktor 32/9 a hinzu. zahl der Elektronen y-Wellen) ener- Da der Absorptionskoeffizient_pro- energie h y gilt:
Mitden bisher aufgefiihrten Formein gicabhiingig sind, ergibt die Quanten- portional ist zur optischen Leitfiihig-
der D.T. lassen sich nicht nur die theorie das gleiche Frequenzverhalten keit, erwartet man hier ein Anwach: hy>kT.
Dispersions- und Absorptionsverhiilt- der_optischen Konstanten wie die sen mit Dies erwartet man speziell Lit. Frohlich, H.: Elektronentheorie der
nisse von freien Ladungstriigern im D.T. hei Halbleitern auf der langwelligen Metalle. Berlin 1936. ~ Kessler, F. R.:
Vakuum, z.B. in den_ kiinstlichen Auch der Ersatz der Triigerdichte N Seite ihrer *Absorptionskante, da ie optischen Konstanten der Halbleiter,
Plasmen’ der Gasentladungen oder durch die *Oszillatorenstirkeist eine wegen der geringen Dichte der freien in; Festkérperprobleme Hl. Hrsg.: F.
den natiirlichen Plasmen der Atmo- ‘Anpassung der Quantentheorie an die Ladungstriiger die genannten Bedin- Sauter. Braunschweig 1963. [19]
sphiire, berechnen, sondern auch von D.T. baw. an die klassische Disper- sungenerfiillt sin Drusen, s. Kristal.
freien Ladungstriigern in festen Stof- im allgemeinen(s. a. Ab- Besonderer Erwihnung bedarf der dry, vor dem Zeichen der in den USA
fen, z. B. bei Metallen oder Halblei- sorption, optische von Halbleitern). Bereich C in der Nihe der Plasma- bestehenden Einheiten pint, quart und
tern. Der Beobachtungsbereich des Die Abb.zeigt schematisch den durch resonanzfrequenz, die gekennzeichnet barrel bedeutet, da8 es sich um ein
Einflusses der freien Ladungstriiger die freien Ladungstriger bestimmten ist durch den Fall n= k undallein Hohima8fiir Trockensubstanzenhan-
auf die optischen Konitantenist je- Verlauf der optischen Konstanten von derTriigerdichte abhiingt delt. [13]

mata (8
doch durch andere Absorptionsme- speziell fiir den Fall (n? ~ k*),.9 <0 der
chanismen eingeschriinkt. Da man [im Fall (2? ~ k)y-0>0 tritt keine *lonosphire zwischen 60 und 90 km
sich aber gerade im Beobachtungsbe- Uberschneidung von 7 und k auf, es Hohe. [33]
reich in hinreichendem Abstand von bleibt stets n= Kk]. Beschriinkt_ man DSK-Elektrode, s. Brennstofizelle,
anderen Resonanzfrequenzen_ befin- sich auf engere Frequenzbereiche, so Ist die Diimpfung gering oder — wie galvanische.
det, ist di it der kann mandie angegebenen volistin- man zeigen kann — die Triigerdichte
skon- digen Formeln durch Niherungen eroB (bzw. beides), so ist k sehr mus von Welle und Teilchen.
Elementarteilchen wie Elektronen und
stanten ausschlieBlich durch die freien ersetzen. an dieser Stelle. Damit wird nihe- Nukleonen benehmen sich in gewis-
Ladungstriger bestimmt. Im Realteil Von praktischer Bedeutung ist_der rungsweise n= k= 0. Bei n= 0 sen Experimenten wie Massenpunkte,
der Dielektrizititskonstanten Bereich A sehr kleiner Frequenz. Dort cine Wellenausbreitung in di in gewissen anderen aber wie ein
Resonanzstellen mit niedrigerer Re- wird n=k Vooleoy-4n: die opti Medium nicht mehr méglich; man er-
sonanzfrequenz keinen Beitrag, und schen Konstanten stehen also in di- hilt Totalreflexion. Der Ausdruck Wellenvorgang. Durchsetzen z. B.
energiereichen kosmischen Strahten
der Einfluder hoher gelegenen Re- rekter Beziehung zur Gleichstrom- Plasmaresonanz rithrt daher, daB die cine Nebelkammer, so erzeugen s
sonanzstellen duSert sich nur in einem leitfihigkeit 7». Bewegung der freien Ladungstriiger
konstanten Beitrag ec, der an Stelle Einenebenfalls wichtigen Naherungs- hei dieser Frequenz im Volumeneine darin s
Schwingung (stehende Welle) ergibt, mentzeigt den Teilchencharakter der
bei der sich Leitungs- und Verschie- Materiestrahlen. Durch Ablenkungs-
bungsstrom gegenseitigkompensie- versuche in elektrischen und magne-
ren, tischen Feldern kann man die Masse
In der Niihe der Plasmaresonanz, und der Teilchen, ihre Geschwindigkeit
zwar oberhalb, liegt eine Frequenz
(14), bei der n~ 1 ist bei noch kleine- und ihr Ladungsvorzeichen_bestim-
rem k. Bei dieser Frequenz ist dem- men. Durchsetzt dagegen ein Materie-
nach das Reflexionsvermégen fiir die strahl ein Gitter mit p:
Intensitét der elektromagnetischen terkonstante, so treten
Welle R 0 wegen lenvorgiinge’ charakterist
(n—1pe t ke ferenzerscheinungen analog zur Op-
tik auf (s. Elektroneninterferenz und
‘Neutronenbeugung). Die Ausmessung
der Beugungserscheinung gestattet
des Surpmanden 1 ecinzusetzen ist. Die bereich B erhiilt man, wenn die Fre- und R= 1 erhilt man also eine sehr hier wie da die Angabe der Welle
wichtigste Korrektur an der D.T., quenz gro8 ist gegen die »Halbwerts- stile Kante im Reflexionsvermégen. linge der auslésendenStrahlung, hi
wenn sie auf freie Ladungstriger in breitec y und groB ist gegentiber der Die D.T.hat sich sowohl! bei Metal- also der Materiestrahlen. Damit ist
Festkérpern angewendet werdensoll, Plasmaresonanzfrequenz (s. weiter len, vornehmlich bei den Alkalimetal- die Vorstellung von de Broglie, dal
ist der Ersatz der freien Elektronen- unten). In diesem Fall geht k mit 1/7 len, als auch bei den Halbleitern ex- zu jeder materiellen Partikel auch ein
masse _m durch die effektive *Masse gegen Null und 1 nihert sich yon perimentell bestiitigen lassen, sowcit periodisches Phiinomen, eine Materic-
. Mit Hilfe der effektiven Masse Kleineren Werten her asymptotisch die freien Ladungstriger in dieser welle, gehdrt, experimentell bestitigt.
ist es gelungen, die Dispersionstheo- dem Wert Veg. Die in diesem Bereich Weise in beschrinkten Spektralteilen Ein anderes, vielleicht noch bekann-
rie der Quantentheorie auf die D. T. vorliegende Verminderung der Pola- tiberhaupt dominierend die optischen teres Beispiel fi r die Doppelnatur
zuriickzufiihren, Wenn die StoBzeit risation durch die freien Ladungstri- Konstanten bestimmen. clementarer Gebilde ist das Lich.
Speziell bei nicht entarteten Halblei- Dieses ist vom Physiker durch d
184 185
Dualstufe Diise
letzten zwei Jahrhunderte hindurch postuliert worden ist, ist nicht in Spannung U, und zwargilt Massenzahl 2 H2-D 1,548
ausschliefich als Wellenfeld verstan- einemdurchgingiganschaulchen Mo« Aun
‘ U 1234,6-V ‘ nm, - vP= 6 De cual
Biecan-6 3e3 |.
den worden. Die bekannten Beu- dell darzustellen. Die Frage nach der
gungs- und’ Interferenzexperimente absoluten Wirklichkeit, nach dem wobei die Spannung
Wellenlinge inmessen
kV und
in nmvonzu ID34eV ist. die * 1,659 10 ,.
der Optik beweisen zur Geniige. »Ding an sich«, wird physikalisch ciner Spasnung ‘at Bei
aie Mittels des 2weiten dieser drei Du
Dagegen offenbart der Teilchen- sinnlos: Das Ding ansichist als sol~ Kiirzeste
charakter des Lichts im *Compton- ches nicht objektivierbar (s. Objekti~ eed Wellenlinge also gerade bletts|mittels des “Dersten
Ben, an "Cdannanschlie-
'H an
Effekt, im lichtelektrischen Effekt und vierbarkeit). Der Sinn dieser Beziehung ist die “D- Das dritte dient dazu, den ge-
in dergl. Erscheinungen, die zu Be- Wenn auch das anschauliche Modell cnergetische Aquivalenz ewischen der Nauen Massenwert von "0 zu ermit-
ginn dieses Jahrhunderts entdeckt fiir die Darstellung des Elementarge~ Energie eines im elektrischen Feld
wurden. Diese sind nicht durch einen bildes fehit, so stellt doch die Quan~ beschleunigten Elektrons und der {J"Finkelnburg, W-: Atomphysik. 11./
Wellenvorgang zu deuten, sondern tenmechanik einen einheitlichen ma- inergie des emittierten Strahlung ndeCee
allein durch die Annahme von Licht-
quanten, also Korpuskeln, Demzu-
thematischen Formalismus dar, der
z.B. in. der Schrédinger-Gleichung quants, Im allgemeinen fliegt ein im Dublettsystem. Ein ID. ist jedes Sy-
Kernfeld abgelenktes und gebremstes Stém von Termen eines Atoms oder
folge findet man auch hier dieselbe Elektron mit einer bestimmten End- Jons (das ganze Spektrum kann unter
Doppelnatur, die oben beim mate-
riellen Elementarteilchen beschrieben
kniipft. Diese Darstellung enthiilt als
Eigentiimlichkeit_ die Unbestimmt~
ueschwindigkeit weg. Dabei wird ein Umstinden aus mehreren Tei
trahlungsquant emittiert, dessen Stemen_bestchen), deren hi
ist. heitsbezichung. Diese gibt an, bis zu Energie gleich der Differenz der An- “Multip! Nicht jeder Term
Ein Elementargebilde zeigt sich also welchen Grenzen jedes Bild fiir sich fangs- und der Endenergie des Elek- des D. braucht also doppelt zu sein;
cinmalals Partikel, cinmal als Wel- brau . Sie verhindert also di trons ist. Das Elektron
lenfeld. Diesen Sachverhalt bezeich- ausschlieBliche Benutzung eines Bil- auch volistindig abgebremstkannwerden,
¢Saber
kénnen Ein
kommen. auchD.einfache
besitzen Terme
(neben vor-
an-
net man als Dualismus, denn die bei s, so daB seine Endgeschwindigkeit Nuli_ deren Termsystemen)alle Atome oder
den Bilder schlieBen cinander a sische Physik zuriickgeht. Die ist. Die Energie
‘oder heben sich wenigstens teilweise Quantentheorie weist dadurch voll~ dann hy des der
gleich Strahlungs-
Energie lonen mit ciner ungeraden
AuSenelektronen, nurein D.Zahl von
die Ato-
gegenseitig auf. Das ist keine belang- kommen neue Ziige auf. infallenden Elektrons. Diese ™€ mit einem AuBenelektron, also
formale Komplikation, ° sonderni"
lose5 formale Ltt. Heisenberg, W.: Die physikal. Pri
‘Quantentheorie. Hochschuk wird im elektrischen Feld gewonnen Yorallem die Alkaliatome. Die Zuge-
darin liegt cine grundsiitzliche Bedeu- Zien,der,Quantentheorie. Hochschul undiste
Konsequenzen des D.: Weizsiicker, C, Elektrons U,ist. wobei ¢ die Ladunglautet
Der *Energicsatz des hérigkeit
Witd durcheines
eine Terms zu einem D,2
kleine hochgestellte
3 fir F5"Zum Weltbild der Physik. 8. Aufl, also fiir dieses Strahlungsquant grab. Yor der Termbezeichnung angegeben.
unser Anschauungsvermégen eine Stutigart 1960. [7] ter Frequenz Yims und Kleinster Wel. S0 ist 2. B. der Grundterm des Na-
vollstiindige Disjunktion dar: Nach Dualstufe. Eine D. ist ein bistabiler lenliinge Amin triumatoms ein 1 *8-Zustand und ein-
unserer Anschauung sind Teilchen *Multivibrator, der mit Hilfe ciner fach; der niedrigste angeregte Zu-
grundsiitzlich genau lokalisierbare Doppeltriode ‘aufgebaut ist. Diese! fe yas =e U stand ist ein 2 °P-Zustand und (wie
Gebilde, die sich jeweils nur an einem Réhre kennt damit nur zwei Betriebs- oder, da die Lichtgeschwindigkeit hier alle Zustiinde auBer den $-Zu;
bestimmten Ort befinden und sich von zustiinde, die mittels eines Impulse cov Rist, stiinden) doppelt. Die bekannte, aus
dort, wenn iiberhaupt, in einer be- gewechselt werden ki Die De he zwei eng benachbarten Linien beste-
stimmten Richtungmit einer bestimm- findet Anwendungin digitalen clek- Aun U = hende gelbe D-Linie des Natriums
indigkeit entfernen, tronischen Zihlern bzw. Rechenma- e entsteht durch Ubergang vonden bei-
mit dem Teilchenbegriff ist unlésbar schinen.[19] Setzt man die Werte der Naturkon- den 2 *P-Zustinden zum (cinfachen)
die Bahnvorstellung verbunden. Dem- Duane, William. Amer. stanten A, ¢ und ¢ ein und miBt die Grundzustand.
gegeniiberist ein Wellenfeld immer Geb.17.2. 1872 Pl Spannung in kV, so erhiilt man die Lit. Finkeinburg, W.: Atomphysik. 11./
riumlich ausgedehnt;es ist nicht mit sylvania), gest. 17. 3. 1935 in Devon, obenangegebene Formel. 12. Aufl. Berlin 1967.
der Bahnvorstellung vertriglich. Ein 913 Prof. der Physik an der Umgekehrt erméglicht die Messung Dudelsack, Sackpfeife, altes
Gebilde, das sich uns cinmal als loka- Universitit Colorado, verbrac der kurzwelligen Grenze eine der ge- strument der Volksmusi
lisierbares Teilchen, anderes Mal die niichsten fiinf Jahre mit nauesten Bestimmungen des Planck- ren Zungenpfeifen (s. Pfeifen) und
als rdumlich ausgedehntes Wellen- schungsarbeiten im Curie-Radium- schen Wirkungsquantums h. [2] einem ledernen Windsack. Die Pfei-
feld darbietet, entzicht sich unserer Laboratorium in Paris. 1917 Prof. det Dublettmethode. Da der direkte Ver- fen haben teils Grifflécher, die zum
Anschauung. Zwar verschwindet der Biophysik an der Unive uleich einer Atommas *Massen- Spielen der Melodie dienen (Spiel-
Widerspruch der beiden entgegenge- Hauptarbeiten: Auf dem Gebicte det spektrographen mit der Normalmasse_pfeifen, Melodiepfeifen), teils sind sie
setzten Bilder, wenn man nicht an- Radioaktivitit, der Réntgenstrahlen 12,0000 des Kohlenstoff-Isofops "C *Bordunpfeifen fiir den mitbrum-
nimmt, daB die beobachteten Eigen- und der Quantenphysik. 1915 stellt nicht mit’ geniigender Genauigkeit _menden BaB,Die letzteren sind meist
schaften eines Elementargebildes er gemeinsam mit Hunt da méglich ist, miBt man die Kleinen Ab- in Grundton, Oktave und Quinte ge-
sem auch dann zukommen, wenn man_ der kurzwelligen Grenzen des Brems- stinde von Linien des Massenspek- stimmt, [44]
darauf verzichtet, sie zu beobachten. spektrums auf. [43] tums aus, die zu nahezu gleichen Diise, Strémungskanal mit st
Man wird daher von den Elementar- Duane-Huntsches Gesetz. Das. kon: Massen gehdren, und berechnet aus iinderlichem Querschni
nicht aussagen diirfen, sie tinuierliche *Réntgen-Spektrum bricht solchen_»Dubletis« die Massenwerte verlustfreien Beschleunigung de
feilchen oder Feld. Ihre »abso- nach den Feststellungen von Duani selbst. Dies Verfahren nennt man menden Mittels, meist mit dem
ichkeitc, deren Existenz in und Hunt(1915) bei ciner kiirzest D.Die wichtigsten Grunddubletts der einen *Freistrahl mit ganz oder n
der klassischen Physik als Verbin- Wellenliinge ab. Diese hingt al Massenspektrographie sind die Du- rungsweise parallelen Stromli
dungsstiick zwischen Phiinomenen von der am *R6ntgen-Rohr liegendei bletts: herzustellen. Technische Anwendung
186 187
Diisenstrémung Dupligramm
yon D.: Dampf- und Wasserturbinen, stark davon ab (Diamant 5,8, Bor kann, Dann macht sich das Objekt durch anomalen Verlauf der Kurve
Brenner, Vergaser von Verbren- 11,5, Beryllium 18,0, Silicium’ 19,7 nur durch das Licht bemerklich, das der Sternverteilung bemerkbar ma-
nungsmotoren, Windkaniile, Blase- J/grd), doch nihern sie sich bei hohe- an seinen Riindern abgebeugt ‘wird chen, Setzt die Abweichung vomnor-
bilge usw. Abb.1 zeigt eine Diisen- rer Temperatur meist auch dem Wert oder durch UnregelmiBigkeiten der malen Kurvenverlauf etwa bei der 11.
26 Jigrd. Einzelne Metalleiiberschrei- Oberffiche und im Inneren (Schlie- GréSenklasse cin, dann ist der Be-
ten jedoch diesen Wert. Man kann ren) gestreut wird. [18] ginn des absorbierenden Gebietes in
deshalb die Regel nichtals allgemein- Dunkelleuchtdichte. Die Leuchtdich- die durchschnittliche Entfernung der
giiltiges Grenzgesetz _formulieren, te ist genau wie alle photometrischen Sterne 11. GréBe zu verlegen.
auch nicht, wenn man, was eine bes- GréBen definiert auf Grund der IBK- Die Entfernungder als Dunkelwolken
Abb. 1 Abb.2 sere Ubereinstimmung ergibt, mit C. Kurve (s. Augenempfindlichkeit). Die geballten D, schwankt zwischen 125
statt Cy rechnet. spektrale Empfindlichkeit des Auges und 750 pc. Nebendieser durch *Ab-
form fiir Flissigkeiten und fiir Gase Mit sinkender Temperaturwerden die weicht aber insbesondere in der Dim- sorption direkt beobachtbaren D.ist
zur Beschleunigung bis auf Schallge- Abweichungen von der Regel immer merungnicht unbetriichtlich von die- die Hauptebenedes *galaktischen Sy-
schwindigkeit, Abb.2 cine Diisen- graGer. Die Atomwirmensinken und ser Kurve ab. Aus diesem Grundeist stems voneiner freien Gaswolke er-
form fiir Gase, die mit Uberschall- werden beim absoluten Nullpunkt zu vorgeschlagen worden, eine zweite fiillt, die nicht durch Lichtemission in
geschwindigkeit' austreten sollen (s. Null (s. Abb.). Reihe von photometrischen GréGen Erscheinung tritt (s. Materie, inter-
Laval-Diise und Ausstrémen). In der cinzufiihren, die auf Grund der Diim- stellare).
MeBtechnik dient die Bestimmung merwertkurve definiert sind. Die D. Lit. Becker, W.: Fortschritte der Astro-
des Druckabfalls in der Diise zur ist die der Leuchtdichte entsprechen- nomie, Bd. 1: Materie im interstellaren
Messung der durchflieBenden Menge: de GréBe, definiert auf Grund dieser Raum, Leipzig 1938. Siedentopf, H.:
>»MeBdiisec, Diimmerwertkurve. Sie soll fiir Grundrif der Astrophysik. Stuttgart 1
Lit, VDI-Durchflu8-MeBregeln, DIN = Unséld, A.: Der neue Kosmos. Berlin
1952, [11] Leuchtdichten unter 10° Apostilb be- 1967.[5]
ponent nutzt werden. Thre Einheit soll, ent-
Diisenstrémung, s. Strahlstrmung. tempera sprechend dem Stilb definiert, das Dunkelraum, s. Astonscher Dunkel-
Duhemsche Gleichung, s. Partial- »'Skote sein. Diese auf die Dimme- raum.
Nach Debyegibt es fiir jeden Kérper rungskurve (Stibchen) —bezogenen Duodiode.Eine D.ist eine *Elektro-
t ist ein MaBfiir die bei ge- cine charakteristische *Temperatur @ photometrischen GréBen werden in nenrdhre, die in einem Kolben zwei
gebener Geschwindigkeit maximal er- derart, da8 die atomaren Warmeka- Deutschland zwar benutzt, sind Diodensysteme (s. Diode) enthiilt,
eichbare Lingenauszichung ein s pazitiiten Cv, als Funktion von T/@ her aber nicht international cinge- wobei es offenbleibt, ob beide eine
plastischen Stoffes (z. B. Asphalt). aufgetragen, auf eine einzige Kurve fiihrt worden,[17] gemeinsame oder je eine getrennte
Die D,-Bestimmung wird auch beim fallen. In der Nahe des absoluten Dunkelmaterie ist nach modernster Kathode besitzen.[19]
Auszichen von Hochpolymeren ange- Nullpunkts ist Co = a (7/0) 6 T? Erkenntnis im Weltall weiter verbrei- Duplexverkehr nennt_man in der
wandt. [15] (#7*-Gesetz von Debye, @ und b sind tet als friiher_angenommen wurde. Nachrichtentechnik diejenige Be-
Dulong, Pierre Louis. Franz. Physi- Konstanten). Sie bildet in Gemeinschaft mit den triebsart einer Draht- oder Funkver
ker und Chemiker, Geb. 12. 2. 1785 Die Atome fester Kérper besitzen bei leuchtenden *Gasnebeln die interstel- bindung, bei der gleichzeitig je ein
in Rouen, gest. 19.7. 1838 in Paris. ihrer Oszillation um ihre Ruhelageje lare *Materie, die etwa 50% der Ma- Telegrammin jeder Richtung iiber-
1830 Lehrer an der Ecole normale, drei Freiheitsgrade der kinetischen terie des galaktischen Systems um- mittelt wird. An jeder Endstation ist
gleichzeitig Direktor der Ecole poly- und potentiellen Energie, insgesamt faBt. dazu ein Sender und ein Empfanger
technique, 1832 Prof. fiir Chemie. also sechs. Damit ergibt sich aus dem Die D.findet sich in der Hauptsache an die Leitung anzuschlieBen, wobei
1823 Mitglied und 1832 stiindiger Se- *Gleichverteilungssatz in der Ebene der MilchstraBe, wo sie jedoch durch Differentialtransforma-
kretér der Akademie der Wissen- in mehr oder weniger dichter Kon- torschaltungen oder Briickenschaltun-
schaften in Paris. Hauptarbeitgh: c= 68 3R~25 Jjerd. zentration durch *Absorption des ‘gen dafiir gesorgt wird, daB der
Entdeckte den Chlorstickstoff; (820 Sternlichtes den Eindruck unregel- Empfinger nicht auf die Signale des
gelang ihm mit Berzelius die Analyse Damit ist die D.-P. R. aus der kine- méBiger Sternverteilung, ja stellen- Senders der gleichen Station anspre-
des Wassers; Untersuchungen tiber tischen Theorie der Materie abgelei- weise den Eindruck absoluter »Stern- chen kann, sondern ausschlieBlich
Ausdehnungskoeffizienten von Gasen tet. Genauere Aussagen liefert die leerene yortiuschen kann. Die Tat- iiber die Leitung ankommenden Si-
und festen Kérpern; Bestimmung der Quantentheorie.[9] sache, daB das Licht jedes hinter gnale der Gegenstation registriert.
Molwirme und des Verhaltens von Dunkeladaptation, s. Adaptation. ciner Wolke D. stehenden Sternes um [26]
Gasmolekiilen unter dem Einfu8 Dunkeleffekt, photoclektrischer, s. einen bestimmten, von Dichte und Dupligramm.Bringt man zwei gleiche
duBerer_ Kréfte; gemeinsam mit Photozelle, jefe der Wolke abhéngigen Betrag Kreisraster, bei denen die Radien mit
Arago Forschungen iiber die Aus- Dunkelfeldbeobachtung. Manche Ob- schwiicht wird, der sich in GréGen- der Wurzel der Ordnungszahl an-
wirkung von dessen Dampfgesetzen jekte,vorallem feine Strukturen,sind mn (s. GréBe) ausdriicken laBt, wachsen, so zur Deckung, daB
auf die Dampfmaschinen. [43] im durchfallenden Licht nur schwer crméglicht die Gewinnung von Zah- die Mittelpunkte beider Rastersy-
Dulong-Petitsche Regel (1818). Diese zu erkennen, weil ihr Bild in der lenwerten iiber Entfernung und Aus- steme einen kleinen Abstand vonein-
Regel besagt, daB die atomare *War- Uberstrahlung durch das neben dem dehnung der Wolken. Legt man die ander behalten, dann entsteht cin
mekapazitit (Atomiwiirme) fiir die Objekt vorbeigehende Licht unter- allgemeine Sternverteilung auBerhalb Moiré von Geraden, aufder Ver-
clementaren Festkérper bei Zimmer- geht. In solchenFallen ist eine D. an- von Dunkelwolken als »Normale zu- bindungslinie der Mittelpunkte senk-
temperatur ungefihr gleich gro8 ist, gebracht. Man sorgt dafiir, da8 von grunde, so wird sich, da eine Abhiin- recht stehen, Fehler des Rastergeset-
ctwa 26 J/grd, Dies gilt jedoch nur der Lichtquelle keinerlei' direktes gigkeit ‘mittlerer Sternzahlen von der zes sind durch Stérungen im Verlaur
fiir Metalle. Metalloide weichen oft Licht in die Eintrittspupille gelangen scheinbaren GrdBe besteht, D. auch der Geraden deutlich zu erkennen.
188 189
Duplikator Durchmusterung,
Als Raster kénnen Interferogramme die des Verschiebungsstromes, so héhung der Anodenspannung oder ter dem *Polarisationsmikroskop (im
dienen, deren Auswertung mit Hilfe folgt als 1. Maxwellsche Gleichung durch eine Erhdhung derGitterspan- Gegensatz zu *Auflicht). Niheres s.
derD. sehr erleichtert wird.
Lit. Schalge, R.: Ermittlung von Quer-
a nung hervorgerufen werden. Ist 3Us Kristallfarben.[8]
aberrationen mit der Dupligrammethode.
$ 5-d5~[6-a7+ 4, [o-a. cine Anderung der Anodenspannung Durchmesser, hydraulischer. Die Ge-
Optik 15, 138 (1958). [18] und 3Ue eine gleichwertige Anderung setze der *Rohrstrémung mit Rei-
Duplikator ist eine Vorrichtung zur
Sofern die Flichenintegrale iiber eine
geschlossene Oberfliiche erstreckt wer- der Gitterspannung, dann ist bei kon- bung wurden zuniichst fiir kreisrunde
Vermehrung derelektrischen Ladung den, verschwindet das Linienintegral,
stant gehaltenem Anodenstrom Rohre aufgestellt. Weitere Versuche
aufeinem isolierten Konduktor unter undes folgt die Kontinuititsgleichung zeigten, da® man diese Gesetze we-
Arbeitsaufwand —mittels_Influenz, D~ - (50%) ~~ const. nigstens fiir turbulente Strémungen
ahnlich dem wenigilteren *Elektro- div (6+ a0)
a) sehr einfach auf Rohre beliebigen
Diese Bezichungist gleichzeitig auch Querschnitts iibertragen kann. Aus
phor. Erstellt im Prinzip cine In- cine Mebvorschrift fir D. der Querschnittsform des Rohres be-
fluenz-Elektrisiermaschine dar. |26] h. der Gesamtstrom ist quellentrei, Da sich bei einer Erhéhung der An- rechnet man einen h. D. di, nach fol-
Durchbrennen (Reaktortechnologic), Eine Theorie der elektromagnetischen odenspannung die Gitterspannung er- gender Formel;
schwere rtliche Beschiidigung di Wellen wird erst durch diese Erwei- niedrigt. ist der Differentialquotient
Brennelementes eines Kernreaktors terung méglich. stets negativ. Der D.ist also eine po- = 45A
auf Grund unzureichender Abfubr Lit. Ollendorff: Die Grundlagen der sitive GroBe.
der im Brennelement erzeugten Wir- Hochfrequenztechnik. Berlin 1926. —
Der D. liBt sich bei idealen Trioden (A durchstrémter Querschnitt, U be-
me. [7] Kiipfmiiller: Einf. i. d. theor. Elektro-
technik. Berlin 1955. (26) ich dem elektrostatisch gemessenen er Umfang des Rohres; im flis-
Durchbrennpunkt —(Reaktortechnik), Durchgriff. Der D.ist eine GriBe, die Kapazititsverhiiltnis der Kapazitiit
eine Kombination der Werte der cine bestimmte Eigenschaft einer awischen Anode-Kathode und Gitter- Oberilache gehort diese nsdn zum be.
Wirmedurchgangsparameter, die bei *Elektronenrdhre mit Steuergitter Kathode setzen. Bei idealen Trioden netzten Umfang). Mit d, kann man
charakterisiert, und zwar die Riick- ist ferner der Reziprokwert von D nun ebenso rechnen, als wenn es der
urchbrennen zur Folge haben. [7] wirkung der Anodenspannungsinde- gleich dem Verstiirkungsfaktor 4: Dur messer eines kreisrunden Roh-
Durchdringungskomplex, s. Verbin- rung (bei _konstantem Anodenstrom BU. . ~ In diesem bemerkenswer-
dungen, chemische. 1,) auf die Gitterspannung,so daB sich # (20:) fu const” ten Verhalten driickt sich aus, daB in
Durchdringungszwillinge, s, Kristall- die Gitterspannung von der wahren turbulenten Rohrstrémungendie Rei-
zwillinge. Der D.steht mit den beiden anderen bung in erster Linie von den Vorgi
DurchfluBgeschwindigkeit ist der Steuerspannung unterscheidet. Ist di KenngréBen der Triode (Innenwider- genin der Nithe der Wand beherrscht
Quotient Volumen, das durch cin Lei- der Abstand zwischen Gitter_ und stand Ry und *Steilheit 5) in Bezie- ist und gegentiberliegende Wainde kei-
tungsstiick strémt, durch Zeit; der Kathode und ds der Abstand zwischen hung durch die *Réhrenformel von nen wesentlichen Einflu8 haben. Bei
mittlere Druck muB mit angegeben Anode und Gitter, ist ferner die Git- Barkhausen: laminaren Strémungentrifft dies nicht
werden;s. a. DurchfluBleistung, [10] terspannung Uy <0 und damit der RDS=1, zu; daher versagt hier auch die Um-
Gitterstrom Z 0, so ergibt sich das
DurchfluBleistung ist der Quotient
des Produktes Druck mal Volumen, Raumladegesetz Der D.ist um so griBer, je weitma- rechnung mit dem h. D.[11]
Durchmesser, thermischer. In Analo-
das durch ein Leitungsstiick strémt, (Ue + D Us) le schiger das Gitter ist. Die GrdBe von gie_ zum hydraulischen Durchmesser
durch Zeit; die Gasmenge muB er- -c. 4d: D.liegt meist zwischen 1% und 30%. definiert man den th. D.
Lir. Bartels, H.: Grundlagen der Ver-
halten bleiben; s. a. DurchfluBge- mee [rows $-)| stiirkertechnik. Leipzig 1944. — Kohl F
schwindigkeit. [10] undfiir den Fall
rausch, Prakt. Physik, 20. Aufl. dywa4 Un"
DurchfiuBstirke, s. Belastung. Stuttgart 1955, [19]
Durchflutung nennt man nach Emde 4 ds) Durchkreuzungszwillinge, s. Kristall- Dabei bedeutet F den durchstrémten
die algebraische Summealler eine ge- D (1 + 3'a)<! zwillinge. Querschnitt, U den benetzten bzw.
dachte, berandete Fliche durchdrin- DurchlaB, s. Sauggeschwindigkeit, den wiirmedurchstrémten Umfang.
genden elektrischen _Stromstiirken. naherungsweise
DurchlaBrichtung, s._ Kristallgleich- Mankann in einfacher Weise die fiir
Nach dem von GauB aufgestellten Tn = C (Ug + D Us)*!* = CUNT, richter. Kreisrohre geltenden_Gleichungen
Gesetz ist die magnetische Randspan- DurchlaBspannung, s. Kristallgleic der *Wiirmeiibertragung fir Kaniile
nung (d. h. einmalige Umlauf- worin der Klammerausdruck als Steu-
erspannung bezeichnet. wird. Die richter, anderer Querschnittsformen iiberneh-
summe der magnetischen Feldstiirke) DurchlaBstrahlung, von der Abschi men, wenn man in den *Kennzahlen
gleich der Durchflutung f9 + ds = SU. Steuerspannung Us in der Ebene des
mung einer Strahlenquelle (zB. den Durchmesser durch den th. D.
Es heiBt deshalb Durchfluiungsgeset: Gitters ist also gleich der Gitterspan-
Kernreaktor) durchgelassene Strah- ersetzt. Bei stark von der Kreisform
Die D.wird auch hiufig als Ampere lung, speziell Leckstrahlung, wenn abweichenden Querschnitten und bel
nung Us, vermehrt um einen Bruch-
teil D der Anodenspannung Us:
windungszahl (AW) bezeichnet. Fir
cine Spule wird sie gleich 1 z (z Win- Ua = Ue + DU. der Strahlendurchgang durch Ritzen tingewOhnlichen Fallen ‘der Warme-
iibertragung ist Vorsicht
dungszahl). Die GroBe 1 /l, genom- oder Licherverursacht wird. [7]
ist eine Anordnungskonstante der DurchlaBstrom, s. Kristallgleichrich- tragung.
Lr. Grober, Erk, Grigull: Win iil
menin der Achsenrichtung der Spule,
heiBt *Strombelag; entspricht der
hre, die D. genannt wird, weil die
Anodenspannung mit einem Teil der
ter. 1963. 13
Berlin-Géttingen-Heidelberg

magnetischen Feldstiirke. Maxwell Durchlicht, Licht, das man bei Be- Durchmusterung ist cine Bezeichnung
wandte das D.-Gesetz auch auf den
Kraftlinien durch das Gitter in den trachtung von Kristallen, Mineralien, fiir astronomische Fundamentalwer-
*Verschiebungsstrom an. Ist 6 die
Kathodenraum hindurchgreift. Eine Gesteinen und auch sonstigen Stoffen ke, in denen der ganze Himmel oder
Dichte des Leitungsstromes, dé/df
VergréBerung des Feldes an der Ka-
thode kann entweder durch eine Er- in geeigneter Weise durch diese fallen gewisse Himmelsteile nach bestimm-
laBt, besonders bei Diinnschliffen un- ten Gesichtspunkten durchforscht
190 191
Durchschlag I
I
werden. Als wichtigste D. sind zu den oder auch eine Folge rein elek- xen, wie Fasern, Feuchtigkeit und Durchwachsungszwillinge, s. Kristall-
trischer Wirkungensein, Dementspre- Gase, beeinfluBt. Die Fasern ordnen zwillinge.
. enthiilt alle Sterne bis zur chend werden zwei Arten von D. un sich im Feld zu Briicken an und lei- Duroplaste, duroplastische Hochpo-
0 zwischen +90° und —23° terschieden: ten den D.ein, lymere, s. Hochpolymere.[40]
n, insgesamt 457 857 Sterne; 1. Warme-D.Bei den iiblichen Isolier- DerD.ist eine Funktion der Schlag- Dur-Tonart, jede *7onart mit groBer
Cordobaer D. enthiilt alle Sterne bis stoffen wird der D. wesentlich durch weite. Die D.-Feldstirke der Trans- *Terz, im Gegensatz zur Moll-Ton-
zur GréBe 10",0 zwischen ~23° und die Beimengungen beeinfluBt. Bei formatorendle art mit kleiner Terz. Bei der Dur-
=90° Deklination, insgesamt 580000 Kingerer Beanspruchungsdauer erfolgt zwischen 50 und 300 kV/cm. Fiir be- Tonleiter liegen die Halbténe zwi-
Sterne; ein Wirme-D., der dadurch erklirt Elektrodenformen und_Ab- schen dem 3. und 4. sowie zwischen
Potsdamer photometrische D. enthiilt wird, daB in einem mit Wechselspan- iBL sich eine kritische Fel dem 7. und 8. Ton. [44]
alle Sterne bis zur GriBe 7,5 zwi- nung beanspruchten Stoff infolge des stirke angeben, die nicht iiberschr D-Verstiirker. Als D-V. bezeichnet
schen + 90° und 0° Deklination,ins- Durchgangsstromes und der dielek- ten werden darf. Fir Plattenelektro- man eine verstirkende *Elektronen-
gesamt 14200 Sterne. Das Hauptge- trischen Energieumwandlung durch den ist sie von 3cm Abstand an réhre, deren *Arbeitspunkt im unte-
wicht liegt hier auf den Helligl die hin- und hergleitenden Tonen 45 kV/cmfiir technisch reines 61. ren Drittel der fa, Ur-Kennlinie liegt
angaben, die visuell bestimmt wur- Warmeerzeugt wird, die so groB wer= Die Gase sind bei niedrigen Feldstir- shen dem sog. A-Betrieb und B-
den; den kann, daB schlieBlich ein Durch- ken gute Nichtleiter. Sie verlieren je~ rieb — s. A-Verstirker und B-Ver-
Géttinger Aktinometrie enthiilt. Hel- schmelzen des Stoffes eintritt. Bei doch diese Eigenschaft, wenn die ker) und deren Gittervorspannung
ligkeiten (photographisch bestimmt) dickerenIsolierstoffen ist die Wiirme- Spannung zwischen den’ Elektroden fest t. Damit steht der D-V. im Ge-
von 3500 Sternen zwischen 0° und abfuhr geringer; daraus erkliirt sich, iiber bestimmte Grenze gesteigert gensatz zum A-B-Verstirker, bei dem
+ 20°Deklination; da8 mit zunehmenderStiirke des Is wird. Die Ladungstriger erhalten un- die Gittervorspannung automatisch«
Yerkes-Aktinometrie enthilt Hellig- lierstoffes die D.-Festigkeit abnimmt, ter dem EinfluB des elektrischen Fel- id sich deshalb. mit wachsender
keiten (photographisch bestimmt) der Die dielektrischen Verluste (s. Vei des cine bestimmte Geschwindigkcit Aussteuerung vei 1. [19
Sterneheller als 7,5 der Deklination luste, dielektrische) sind also entschei- und jonisieren neutrale Gasatome dwt, Kurzzeichen fiir’ die Einheit
+ 73°; dend’ fiir den Warme-D._ Luttei durch StoB, so daB eine selbstindige pennyweight. [13]
*Draper-Katalog enthiilt *Spektren schliisse erniedrigen die D.-Festigkeit, Entladung an den Orten hichster Dyade (oder Affinor), iltere Bezeich-
von 225300 Sternen bis zur GroBe falls die Spannung so hochist, da Feldstiirke zuerst in Form von Glim- nung fir *Tensoren’ 2. Stufe. Der
9,5. die Luft ionisiert wird, durch chemi- men auftritt, Beim Uberschreiten der Ausdruck kehrt wieder im »dyadi-
Astrophysikalisch sind vor allem die sche Zersetzung des’ Isolierstoffes. fiir eine gegebene Anordnung kriti- schen Produkte ab zweier Vektoren «
Helligkeits- und Spektral-D. von Be- Denn die Feldstiirke in Luft ist grd= schen Spannung geht das ruhige und 6, das heute oft tensorielles Pro-
deutung.[5] Ber als im festen Stoff, und zwar um- Glimmlichtin unrubige Strahlen iiber, dukt genannt wird und durch(ab) ao
Durchschlag von Sperrschichten_ in proportional Zu den Diclek- die Biischelentladung. Sobald die = da by definiert ist. S. auch *Kom-
Halbleitern, s._ Kristallgleichrichter konstanten. Eine Ubersicht Stromstirke im Biischelstiel einen kri- ponenten eines Tensors. [4]
und Zener-Diode. iiber den dielektrischen Verlustfaktor lischen Wert iiberschreitet, wachst der Dyakisdodekaeder (auch Diploeder),
Durchschlag, elektrischer. Tritt_beim tan 6 und die Durchschlagsfestigkeit Stiel bis zur Gegenelektrode vor und svw. Disdodekaeder, kubische *Kri-
Uberschreiten einer bestimmten Span- von einigenIsolierstoffen gibt die Ta- bildet einen Funken, den D. Das Ein- aliform,s. Kristallklassen. [8]
nung U zwischen zwei voneinander belle im Anhang (Bd. 10). treten der selbstindigen Entladung Dyn, Kurzzeichen dyn, eine in den
isolierten Elektroden eine leitende 2. Rein elektrischer D. Man nimmt hiingtvon derfreien Wegkinge ab, die mechanischen *Dreiersystemen be-
Uberbriickung ein, bezeichnet man heute an, daB die Triger des clektri dem Druck umgekehrt proportional sichende kohirente Krafteinheit.
diese als D. und die Spannung U als schen D.fester Isolierstoffe Elektro- 1, so daB die D.-Spannung bei ver- Die Einheit D. ergibt sich aus der
D.-Spannung. Als D.-Festigkeit oder nen sind. Nach A. v. Hippel erhalten schiedenen Drucken eine Funktion Gleichung
auch als dielektrische Festigkeit be- bei Steigerung der Spannung im Bau- des Produktes aus Druck mal Schlag- Kraft Masse X Beschleunigung.
zeichnet man die Anfangsfeldstirke, stoff vorhandene freie Elektronen weite ist (s. Paschensches Gesetz).
die man als Quotient aus der D.- lings ihrer freien Weglinge lonisie- Lit. Roth, A.: Hochspannung Definition: Die Kraft ein Dyn erteilt
Spannung und_dem_ Elektrodenab- rungsgeschwindigkeit und erzcugen Aufl, Wien-New York 1965. der Masse ein Gramm die Beschleu-
stand an der D.-Stelle erhiilt, Man durch Sto8 Ionen. Die sich nur lang- Elcktrische Héchstspannungen. Ber nigungein Zentimeterje (Sekunde)?.
spricht von einem D., wenndie Strom- sam yorwirtsbewegenden _positiven mus und Energicumwandlungin Festk6r- Definition: 1 dyn cm gis*
bahn durch den betreffenden Isolier- Jonen bilden an der Anodeeine posi- pern. 2. Aufl. Gottingen 1965. [23] Umrechnungen: 10° dyn 1 Newton
stoff hindurchgeht, von einem Uber- tive Raumladung, wodurch der Span- Durchschlagsfestigkelt, -spannung, s. TN = Lm kgs
schlag dagegen, wenn die Strombahn nungsgradient an der Kathode immer’ Durchschlag. | Gelegentlich findet_manhierfiir auch
lings des Stoffes durch die Luft geht. steiler wird, bis eine Zerstérung des Durchstrahlungsmikroskop, der meist die Bezeichnung GroSdyn, die ver-
Die Hohe der D.-Feldstiirke ist im molekularen Gefiiges eintritt. Der D. verwendete Typus des *Elektronen- wendet wurde, als die Bezeichnung
wesentlichen durch die Struktur des ist abhiingig von der Dicke des Stof- mikroskops, bei dem die _von einem »Newton« noch nicht sehr verbreitet
Isolierstoffes, durch die Gestalt des fes und von der Beanspruchungszeit Kondensor gesammelten Elektronen- war, Dergliicklicherweise sehr selten
angelegten Feldes und durch die Art (Sto8-D.), gleichfalls von der Zahl strahlen die Objektivfolie durchsetzen zu findende Brauch, fir GroBdyn als
der Spannung bedingt. Die verschie- der Spannungsst6Be. Bei kurzer StoB- und danach ein in der Regel mehr- Kurzzeichen »Dyne (mit groBem An-
denen Erscheinungen, die beim D. dauer erhilt manTeil-D.; durch wie- stufiges VergréBerungssystem durch- fangsbuchstaben) zu verwenden, i
eines festen Isolierstoffes auftreten, derholte StéBe wiichst der D. ruck- laufen, Das D. kann nur bei hinrei- auf jeden Fall zu verwerfen; er w
kénnen bis heute noch nichtvollstin- chend diinnen (von Elektronen durch- derspricht der Regel tiber die Schreil
dig erkliirt werden. Der D. kann durch 1 wird der D. Strahlbaren) Objekten verwendet wer- weise von Einheiten und paBt in kein
Wiirmeeinfliisse hervorgerufen wer- wesentlich durch die Verunreinigun- den. [35] logisches Bezeichnungssystem. [13]
192 193
Dynameter D-Zustand
Dynameter nach Ramsden, MeSlupe kliren konnte. Die Betrachtung end- das Gitter eine héhere positive Span- flieBende Anodenstrom ab (s. die Ab-
zur Ausmessung der Austrittspupille lich groBer, aus vielen Massenpunk- nung angelegt wird als an die Anode. bildungen). Eine analoge Kennlinie
eines optischen Gerites. Das Auge ten zusammengesetzter Systeme fiihr- Die an der Anode ausgelisten *Se- ergibt sich bei einer *Pentode zwi-
befindet sich im hinteren Brennpunkt te auf die *Prinzipe der Mechanik und schen Anode und Schirmgitter, wenn
der Lupe. Dadurch wird objektscitig die *Lagrangeschen Gleichungen,die ta das *Bremsgitter in seiner Funktion
ein telezentrischer Strahlengang er- als wichtigste und bedeutendste Aus- fiUy*Uq ausgeschaltet wird.
zwungen, weshalb MeBfehler infolge sagen der klassischen Mechanik gel- Lit. Handbuch fiir Hochfrequenz~ und
unscharfer Einstellung oder Augen- ten kénnen.[20] Elektro-Techniker. Berlin-Borsigwalde
Akkommodation unterdriickt werden. dynamische Grundgleichung, _svw. 1949. [19]
In der vorderen Brennebene befindet Newtonsches Gesetz, s. Grundglei- Dynode. Eine D.ist eine Elektrode
sich cin GlasmaBstab, zuweilen auch chung, dynamische.[20] in einer *Elektronenréhre, die durch
eine Feldlinse, um den Durchmesser Dynamomaschine ist cine veraltete Sekundiirelektronenemission (s. Se-
der Augenlinse kleiner halten zu kén- Bezeichnung fiir den *Gleichstrom- kundirelektronen) einen flieBenden
nen.[18] generator. Sie wird jedoch auch fiir Elektronenstrom beeinfluSt. Als typi-
Dynamik. 1. Die angewandte Akustik Wechselstromgeneratoren angewen- sche D. gelten die Elektroden eines
bezeichnet mit D. den Wechsel der det (»Fahrrad-Dynamoc). Die Be- *Sekundirelektronenvervielfachers.
Schallintensitit, Die D. nimmt ent- zeichnung beruht auf der Erfindung 19]
scheidenden Einflu8 aut des dynamoelektrischen__ Prinzips D-Zustand,stationarer Zustand eines
sche Wirkung einer Musikdarbietung. durch W. vy. Siemens (1867), das die atomaren Systems, in welchem die
Daher muB von Schallsendern und gesamte moderne Starkstromtechnik *Drehimpulsquantenzahl des resul-
-empfiingern, die an Musil begriindete. Wihrend bei den ersten tierenden *Bahndrehimpulses L = 2
gungen beteiligt sind, eine méglichst Generatoren das Magnetfeld von per- ist, Bei Atomen mit einem Leucht-
D. manenten Magneten geliefert wurde, elektron ist im d-Zustand (fir ein
benutzie Siemens Elektromagnete, kundirelektronen_flieBen nun zum Elektron mit kleinem d bezeichnet)
en abzustrahlen bzw. aufzu- deren Erregerstrom von der Anker Gitter, und trotz Erhéhung der Ano- einfach die Drehimpulsquantenzahl
nehmen. spannung der Maschineselbst_gelie- denspannung nimmt der insgesamt dieses EleKtrons ! = [1]
2. In der Mechanik versteht man un- fert wurde (Selbsterregung). Er er-
ter D. die Lehre von den Kriiften hielt dadurch viel sttirkere Magnet-
und ihren Wirkungen auf materielle felder und damit weit gréBere elek-
Kérper. d'Alembert bezeichnete mit trische Leistungen aus den Maschi-
D. urspriinglich nur die Lehre vom nen, als mit permanenten Magneten
Zusammenhangzwischen den Kraften damals erreichbar waren. Bei der
und den von ibnen erzeugten Bewe- Selbsterregung muein kleines rema-
gungen, die neuerdings auch Kinetik nentes Feld in der Maschine vorhan-
genannt wird. Die Darstellung der den sein. Die von diesem Feld im
Kriifte selbst’ - ihrer charakteristi- Anker induzierte Spannung treibt
schen Eigenschaften, wie beispiels- einen Erregerstrom, der dieses Feld
weise die Zerlegung in Komponenten, verstirkt, Die Ankerspannung wiichst
die geometrische Addition zu Resul- an und damit wieder das Feld. Diese
tierenden,die Aquivalenz- und Gleich- Auferregung wiirde kein Ende neh-
gewichtsbedingungen ~ ist Gegenstand men, wennnicht infolge der Sitti
der Statik, die gelegentlich auch als im Eisen die Zunahmedes Felde
Sonderfall der Kinetik (bei verschwin- mer schwiicher wiirde. So stellt s
dender Bewegung) verstanden wird. bald cin Gleichgewichtszustand cin,
Umgekehrt lassen sich kinetische Pro- bei dem die D.gerade so viel Span-
bleme nach dem *d’Alembertschen nung liefert, wie zur Aufrechterhal-
Prinzip mit den Methoden und Geset- tung des Feldes erforderlich ist. [25]
zenderStatik lésen. Dynatron, Als D. bezeichnet man eine
Als Sondergebiete der D. sind zu Triode unter speziellen Betriebsbe-
nennen Aéro- und Hydrodynamik dingungen, so daB in der Is, Us-
(inkompressible Medien), Gasdyn: Kennlinie' (Anodenstrom-Anoden-
mik (kompressible Medien), Ki spannungs-Kennlinie) ein Teil mit
theorie, Himmelsmechanik. fallender Charakteristik auftritt, d.h.
Die Grundlage der D. des Massen- mit wachsendem Strom die Spannung
punktes stammt von Newton, der die abnimmt. Auf diese Weise kann ein
dynamische *Grundgleichung und das Schwingkreis bis zur Selbsterregung
*Gravitationsgesetzformulierte und entdimpft, d.h. Schwingungen er-
damit die Keplerschen Gesetze tiber zeugt werden (D.-Schaltung). Der
die Bewegung der Planeten aus der Kennlinienteil mit fallender Charak-
Wirkung von Gravitationskriften er- teristik wird dadurch erzeugt, da8 an
194
Edelgasatome
E o verfeinert worden, daB es in der
Hochseefischerei zur Feststellung von
10" miglich. Bei kleineren Massen
ist die *Gravitation zu groB, um eine
Vischschwiirmen dienen kann. Aus wirksame Strahlung zuzulassen; bei
E, Kurzzeichenfiir die Einheit Eét- samtdrehimpuls nach Gréfe und der Kurvenformlassen sich bisweilen gréBeren Massen ist der Strahlungs-
vis. [13] Richtung konstant. Folglich hat cine Anzahl und Art der Fische bestim- druck so grof, daB er die zu groBe
zum. Drehimpuls lotrechte Ebene men. Masseexplosi
Easy-Gleitung (easy-sliding) findet im durch den Schwerpunktdes Planeten- Von Behm auch eine Echolotung Erfahrung bes
Bereich I der Verfestigungskurve in Luft vom Flugzeug aus entwickelt Forderungim allgemeinen.
hexagonaler_ und kubisch- ichenzen- 5liche msLage.
im Raumeine unveriinder-
Sie stellt die E. des worden. Sie ist bei mangelhafter Bo- ich beobachtet die *Astronomie nur
trierter *Kristalle statt. Die GriBe Planetensystems dar und dient als densicht von Bedeutung. Mit Hilfe Sterne, deren Massenwerteungefihr
dieses linearen Anfangsteiles mit ge- Bezugselement (Koordinatensystem). Kurzzeitmessers wird autom: (griBte sicher bestimmte Sternmas
ringem Verfestigungsanstieg hiingt tisch die Laufzeit des Schalles geme: *Plasketts Stern 10" g) innerhalb die-
stark von der *Orientierung und der [20]
Ebene, schiefe, s. Maschinen, ein- sen_und auf einer in Flughdhen_ge- ser relativ geringen Grenzen liegen.
Temperatur ab. Bei Orientierungen, fache. cichten Skala sichtbar gemacht. Di Von Triimpler wurden einige offen-
bei denen die Stabachsen nicht zu ebullioskopische Konstante, svw. mo- ses Geriit zeigt Flughéhen von etwa sichtlich iiber der von Eddington zu-
nahe am Rand des Orientierungsdrei- lare *Siedepunktserhohung.[9] 1 bis 100m an. Heute werden auch gelassenen oberen Grenze liegende
ecks liegen, tritt die E.-G. ausgeprigt clektrische Héhenmesser_nach_dem Massen geschitzt, Da auBerdem mo-
auf, Sie ist’ um so griBer, je tiefer die Eccles-Jordan-Schaltung, s. Flip- Radarprinzip verwendet, die im Grun- derne Theorien iiber den inneren Auf-
Temperatur ist, wobei jedoch der Flop-Schaltung. de E. mit elektrischen Wellen darstel- bau der Sterne gréBere Massen zu-
Verfestigungsanstieg wenig tempera- Echelette-Gitter, s. Stufengitter. len. [12] lassen, scheint es, daB die relativ ge-
turabhiingig ist. Auch bei kubisch- Echo (Widerhall) entsteht bei der Eddington, Arthur Stanley. Engl. ringe Streuung der Sternmassen nicht
flichenzentricrten Legierungskristal- Reflexion des Schalles an Hindernis- Astronom. Geb,28, 12, 1882 in Ken- vom inneren Aufbau, sondern durch
len wird dieser Bereich 1 beobachtet, sen (Felswinden, Waldrindern, Ge- dal (Westmoreland), gest. 22. 11. 1944 ie Entstehung der Sterne bedingtist.
wobei er mit wachsender Zulegicrung biiuden)bei geniigend groBer Entfer- in Cambridge. 1933 Prof. der Astro- Lit, Jordan, P.: Die Herkunft der Ster-
linger und flacher wird. Die E.-G. nung der Schallquelle und des Beob- nomie an der’ Universitit Cambridge ne. Stuttgart 1947. [5]
schlieBt sich direkt an die clastische achters vom Hindernis. Bei ciner E (England), 1914 Direktordes dortigen Edelgasatome. Die Atome der Edel-
*Verformung an. Sic besteht aus fernung von 30 bis 40m kommt cin Observatoriums. Seine Hauptarbei gase, der Elemente Helium (He; Ord-
einem homogenen Gleiten, da noch einsilbiges E., bei der doppelten Ent- tcn liegen auf dem Gebiet der Astro- nungszahl_Z 2; Helium-Atom),
keine anderen *Gleitrichtungen als fernungein zweisilbiges E. zustande, physik. Er stellte eine auf Schwar Neon (Ne; Z 10), Argon (Ar; Z
die zuerstbetiitigte den Gleitvorgang falls man mit einer Zeit yon ‘ss fiir schild ‘Weiterbauende Theorie der 18), Krypton (Kr; Z 36), Xenon
stdren. das Aussprechen einer Silbe rechnet. neren Konstitution der Sterne auf (Xe: Z~ 54) und’ Radon oder Ra-
Die *Verfestigung in diesem Bereich Bei wiederholten Reflexionen entste- (Sirahlungsgleichgewicht) und. arbei- diumemanation (Rn; Z 86) sind,
riihrt cinmal von der Grundverfesti- hen mehrfache E. Bei kiirzeren Ent- icte iiber die von Kapteyn entdeckte yom Standpunkt des Atombaus aus
gung her, die dadurch zustande fernungen, wie sie in geschlossenen Sternstrémung, 1924 entdeckte er die betrachtet, die am ten ausge-
kommt, daB die *Versetzungen des Raumen vorkommen, spricht’ man Masse-Leuchtkraft-Bezichung, __stu- zeichneten aller Atome, da bei ihnen
primiiren *Gleitsystems gelegentlich von Nachhall. dierte die Méglichkeit groBer Dichten jeweils cin Zustand besonders hoher
in den Potentialmulden der Grund- Scheminzky, F.: Die Welt des Schal- im Sterninnern bei weilien Zwergen Symmetrie,eine abgeschlossene »Edel-
struktur eingefangen werden, Ande- les, Salzburg 1943. [12] und sagte die relativistische Rotver- gasschale« der Hiillenelektronen, er-
rerseits werden Lomer-Cottrell-Ver- Echolot (Behm-Lo0, eine Vorrich- schiebung in ihren Spektren voraus. reicht ist. Sie bilden dadurch auch das
setzungen einer bestimmten Orientie~‘a. tung zur Bestimmung der Wassertiefe Er erkannte die Bedeutung des Was- Gerippe des *Periodischen Systems
rung gebildet, die nicht gleitfahig yom Schiff au: Im Sii6wasser ist die serstoffgehaltes. fiir die Leuchtkraft der Elemente.
und damit starke Hindernisse fiir die Schallgeschwindigkeit etwa 1440mis, der Sterne. E. war einer der ersten Die *Besetzungszahlen der E. sind
Gleitung bilden. Die durch die Lo- im Meerwasser etwa 1500 mis. Sie
mer-Cottrell-Versetzungen begrenz~ und die Wassertiefe bestimmen die cas KE M N Oo. P “Schale
ten Laufwege der Versetzungen lie~ Laufzeit des Schalles. Die Lotung be~ Edeleas 15 25 2p 3s 3p 3d ds 4p 4d 4f Ss Sp Sd 6s 6p -EleKtronen
gen in der GréBenordnung von 1 mm, sieht darin, da vom Bodendes Schif-
was auch Einklang mit den experi- fes Ultraschallimpulse ausgesandt He 2 2
mentell bestimmten Lingen der Gleit- werden und der vom Meeresboden Ne 2 26 10
linien ist, reficktierte Schall mit _gecigneten Ar 226 26 18
Mikrophonen jer_aufgenommen kr 226 260 26 6
Lir. Dehlinger, U.: Theoretische Metall-
wird. Mit Hilfe einer in Mecresticfen Xe 2 26 261 2610 26 54
kunde. Berlin 1955. — Hdb. d. Physik,
hsg. v. S. Fliigge, Band VII/I: Kristall- eichten Registriervorrichtung wird Rn 226 260 261 4 26026 86
physik II, Berlin 1958. Rohm, F.. und die Zeit zwischen dem Abgang des Verfechter der Relativititstheorie, Er der Tabelle zuentnehmen (s. Atom-
Kochendérfer, A.: Zeiischr. f. Metallkun- Ultraschallimpulses und dem Eintref- befaBte sich auch mit der Verschmel- bau.
de Bd. 41, S. 265-272 (1950), [15] fen desreflektierten Schalles gemes- zung von Relativitits- und Quanten- AuBerlich zeichnen sich die E. da-
Ebene, invariable. Die i. E sen. Aus der Kurvenform der zuriick- theorie. [43] durch aus, daB sie kaum chemische
zeichnend fiir die Bewegung eines kommenden_ Schallwelle lassen sich Eddingtonsches Massenintervall. Nach Affinitit zeigen. Sie neigen wenig da-
icraftetreien *Kreisels. Dadas Plane Schliisse auf die Art des Untergrun- Eddington sind *Sterne nach der Art zu, mit anderen Atomen Molekiile zu
tensystem mit sehr guter Niherung des (Fels, Sand, Schlamm usw.) zie- normaler *Fixsterne massenméabig bilden, so daB man auch in den Edel-
als kriiftefrei gelten kann,ist sein Ge- hen. Neuerdings ist dieses Verfahren nur in einem Intervall von 10 bis gasen selbst einzelne Atome vor s
196
Edelgase Effekt
hat, die nicht wie bei anderen Gasen eine Sonderstellung ein (s. Atombau), und haben, da von gleichen Eigen- Feldes eindringen (s. Strahlung, kos-
(He, Oe usw.) paarweise zu Molekii- welche ihre chemische Inaktivitit und schaften wie die natiirlichen, die ech- mische), werden dort abgelenkt.
len vereinigt sind. Auch die van der viele physikalische Eigenschaftenz. B. ten flir technische Verwendung in se erdmagnetische Beeinflussung der
Waalsschen Kriifte zwischen den Ato- die relativ groBen Ionisierungsspan- Prizisionsinstrumenten usw. fast ganz Strahlung wirkt sich auf die Inten-
men sind gering, so daB die Edelgase nungen, verstindlich macht. Die E. verdriingt. [8] sitiit in verschiedener Beziehung aus.
sich erst bei sehr tiefen Temperatu- kommenin der Luft, ferner geldst in Edison, Thomas Alva, Amer. Elek- So werden unterschieden: *Azimutal-
ren verfliissigen, Helium, das schwerst Mineralquellen und in manchen Mi- trotechniker. Geb. 11. 2. 1847 in Mi- efiekt, *Breiteneffekt, *Nord-Siid-
verfliissigbare Gas, bei normalem neralien vor. Die atmosphirische Luft lan (Ohio), gest. 18. 10. 1931 in West Asymmetrie, *Ost-West-Asymmetrie,
Druck (136 N/m*)erst bei 4,2 °K (das_enthiilt dem Volumen nach Orange (New Jersey). Zuerst Zei- *Langeneffekt und Schwankungen
Heliumisotop “He sogar erst bei 0.933% Ar ungsjunge. 1868 siedelte E. nach New durch magnetische Stérungen (magne-
3,2°°K).. oe . 0,0018% Ne York iiber. Er griindete zuniichst in tische Stiirme).
‘AuBerdem weisen die E. ausgepriigte 0,0005% He Newark cine Fabrik zum Bau seiner 5. Gyromagnetischer E. Unter den
Maximain der *Ionisierungsenergie- 0,0001% Kr Apparate und 1876 in Menlopark bei gyromagnetischen oder kreiselmagne-
Kurve auf. Das Heliumatom hat mit 0,000009% Xe New York ein Laboratorium. Errich- tischen E. versteht man die makro-
Feeeeaenieesenet’ Das Isotop 222, des Elementes Rn tete das erste Elektrizitiitswerk, das skopischen E., welche dadurch zu-
am 4, 9, 1882 in New York in Betricb stande kommen, daB das Elektron
wie die chemische Inaktivitit, unmit- (Atomnummer Z = 86) ist cin Zer- genommen wurde. Beim Versuch, eine gleichzeitig einen Drehimpuls (Spin)
telbar von den abgeschlossenen Elek-
tronenschalen her. fallsprodukt des Radiumisotops 226
(Z~ 88) und geht selbst durch a- cigene Industrie zur Gewinnung von von '/z-/2a und ein magnetisches
Wahrend sich in mancher Hinsicht die Strahlungmit einer Halbwertszeit von isenera zu errichten, verlor er sein Moment von rund 1 Bohrschen Ma-
ganzes Vermégen, konnte es aber gneton besitzt. Dadurch muBz. B. in
E. besonders einfach verhalten, sind 3,8 Tagen in dasPo-Isotop 218 (Z = durch den Aufbau einer Portlandze- einem Eisenstab, dessen Magneti
ihre Spektren im Gegensatz zu den- 84) liber. das weiter zerfillt. Die Ta- mentfabrik wiedergewinnen. Haupt- rung von den teilweise parallelge-
jenigen der Alkaliatome recht kom- belle, unten enthiilt die wichtigsten
Physikalischen Konstanten der E. arbeiten: Zahlreiche Erfindungen auf richteten magnetischen Momenten der
pliziert. Schon das Spektrum des He- dem Gebietder Telegraphie, z. B. den in ihm enthaltenen Elektronen her-
liumatomsbesteht aus zwei getrenn- Helium dient z. B. zur Erzeugungtie~ Quadruplextelegraph, mit dem man riihrt, jede von auBen erzwungene
ten Termsystemen, einem Singulett- fer Temperaturen, Argon und Kryp- auf einer Leitung zugleich vier Tele- Anderung der Magnetisierung eine
und einem Triplettsystem (s. Multi- tn werden zum Fiillen von Gluhlam~ grammeiibertragen kann, das Koh- Anderung des mechanischen Dreh-
plizitit, Orthohelium und Parhelium). Pet, Neon fiir Reklame-Leuchtroh- Ienkdrnermikrophon, die’ Sprechma- impulses undjede von auBen erzwun-
Aufder Erde gehéren die E. zu den fe» Xenon fiir Zithlrohre verwendet, schine und die Kohlenfadenlampe. gene Anderung des Drehimpulses eine
seltensten Atomen, wiihrend in den Bogenentladungen in Xenon lassen Von besonderer Bedeutungist die von Anderung der Magnetisicrung zur
Fixsternen, auch auf der Sonne, das héchste Leuchtdichten erreichen und ihmkonstruierte erste direkt mit einer Folge haben.
Helium eines der stirkst vertretenen finden Anwendung in der Lichttech- Dampfmaschine gekoppelte Dynamo- Der erste Effekt, der sich darin diuBert,
Elementeist. nik. [16] maschine zur Erzeugungelekirischen da8 auf einen “Eisenstab beim Ma-
Lit. Finkelnburg, W.: Atomphysik, 11./ Edelgasschale, s. Atombau, Edelgas- Stromes, 1889 erfand er den ersten gnetisieren oder Entmagnetisieren
12. Aufl. Berlin 1967, [1]
Edelgase, die elementaren Gase He-
atome und Edelgase.
Edelsteine, natiirliche Mineralien oder Kinoaufnahmeapparat. Weiterhin sind cin (iuBerst Kleines) Drehmoment um
zur dic Achse der Magnetisierung ausge-
lium (He), Neon (Ne), Argon (Ar), Mineralgemenge (meist Kristalle) von ihm die Erfindung von Apparaten
magnetischen Aufbereitung eisenhal- iibt wird, wurde 1915 zuerst_ von de
Krypton(Kr), Xenon (Xe) und Radon besonderer Seltenheit, Durchsichtig- tiger Erze sowie Verbesserungen am Haas und Einstein experimentell
(Rn). Die Bezeichnung E.riihrt von keit, Glanz, Feuer oder Farbenpracht. Akkumulator zu verdanken. [43] nachgewiesen; er hei&t daher Ein-
der chemischen Indifferenz dieser Ga- und’ meist von groBer *Hiirte (Edel- Effekt. 1. Allgemein. Ur: riinglich -de Haas-Effekt. Der zweite, der
se her. Nach dem Bohrschen Aufbau- steinhiirte iiber 7). Weniger seltene verwendete man statt_des Wortes Barnett-Effekt, besteht in einer Ma-
prinzip geht die Elektronenhiille jedes und auch weichere nennt man Halb- aLeistunge das Wort »Efiekte; heute gnetisierung eines Eisenstabes da-
noch gehért die Bezeichnung »Nutz- durch, daB man ihn rasch rotieren
‘Atom
nummer Atom-
gewicht stabile
Isotope a Kritischer
Schmelz- Siede- Kritische
-—«=«“PunKY Punt Temperatur |Druck. effekte zum allgemeinen Sprachge- 1iBt; er wurde ein Jahr vorher von
brauch. Auch an spezielle Wirkungen Barnett aufgefunden. Derselbe For-
oder an die Namen ihrer Entdecker scher fand spiiter (1949) noch einen
He 2 4,003 4,3 —269 268 2,33 wird das Wort »Effekt« angehiingt dritten zu dieser Gruppe gehdrenden
Ne 10 20,183 20, 22, 21 249 ~246 2 27,3 (Corbino-Effekt, Destriau-Effekt, Effeki.
Ar 18 (39,944 40, 36, 38 “189 = 186 122 48,6 Photo-Effekt usw.). Alle drei Effekte sind so schwach, da8
Kr 36 83,7 84, 86, 82, 83, 80, 78 1S7 ~153 oF 34,7 2. AuBererlichtelektrischer E., 8. Kri- sie mit Hilfe besonderer Kunstgriffe
Xe 54 131,3 132, 129, 131,
130, 128, 126, 124
134, 136, 12 109 +17 58,8
stalleigenschaften. gerade noch festgestellt werden kén-
Rn 86 222,04 a — 62 +105 62,8 3. Galvanomagnetische E. sind Wech- nen. Erst die verbesserte MeSgenau-
selwirkungen besonderer Art zwischen igkeit spaterer Jahre erlaubte cine
Atoms aus der Elektronenhiille des ede/steine (obwohl! hiufig von groBem: Magnetfeldern und durchstrémten quantitative Ermittlung des Verhilt-
im Periodischen System vorhergehen- Glanz und Farbenpracht, wie Granat, Leitern. Sie heiBen *Corbino-E., *Et- nisses_ von magnetischem Moment
den Elementes dadurch hervor, daB Tigerauge, Opal, Achat). Die echten tinghausen-E., *Hall-E., Nernst-E., zum Drehimpuls des Elektrons. Alle
ein Elektron hinzukommt. Die E. E. haben meist mikroskopisch kleine *Thomson-E. Effekte ergeben hierfir ungefihr den
nehmenbei diesem Aufbau durch ihre Fehler, Inhomogenitaten, Einschliisse 4. Geomagnetische E. Geladene Teil- Wert e/m=c (e Elementarladung, m
abgeschlossenen, besonders stabilen usw., was bei synthetischen E.sclte~ chen, die, aus dem Kosmos kommend, Elektronenmasse, ¢ Lichtgeschwin-
Elektronenschalen (E.-Konfiguration) ner der Fall ist. Diese sind billiger in den Bereich des erdmagnetischen digkeit) an Stelle des Wertes ¢/2m - c,
198 199
Kiffektbogentampe transformation
welchen die Klassische Elektrodyna- zur Bestimmung der *Gasdichte aul — Planckschen Strahlungstheorie und Kontinuitatsgleichung fiir die elektri-
mik erwarten lie8. Der Faktor 2, um der Grundlage des von Bunsen gefun- \tomphysik,die er durch Aufstellung sche Ladungbeinhaltet. Entsprechen-
welchen sich das magnetische Mo- denen Gesetzes: Strémen gleiche Vo- «ler Hypothese von den adiabatischen de Eichgruppen fiihren zur Erhal-
ment des Elektrons groBer ergibt s lumina zweier Gase unter gleichem Invarianten wesentlich geférdert hat. tung der *Baryonenzahl, der *Lept
erwartet, hat in der Theorie des ano- Druck aus einer kleinen Offnung aus, nenzahl usw. Wesentlich fiir die Exi
malen *Zeeman-Effektes als Land so verhalten sich die Gasdichten wie Gsterr. Physiker. stenz solcher Eichgruppen ist, daB dic
scher *g-Faktor des Elektronenspins die Quadrate der Ausstrimzeiten.[10] 24, 4. 1879 in Wien, gest. 4. 3. Felder 9 (x) nicht reell bzw. hermi-
eine groBeRolle gespielt, Effesion (svw. Austritt von Gas durch 1952 ebda. 1919 Prof. der Physik an tisch (s. Hilbert-Raum) sind, da dann
6. Lichtelektrischer E., 8. Photo-Ef- Kleine Gffnungen, Poren usw.; mole- der Univ. Wien und Vorstand des III @ (x) und ¢* (x) iibereinstimmen und
fekt. [1, 7, 20] kular, isotherm). Es gilt das Gesetz, Physikalischen Institutes daselbst. es die obigen Phasentransformatio-
Effektbogenlampe. Die Kohlestifte daB sich beim Austausch (Mischen) 1938 nach Frankreich an den Fond de nenoffenbar nicht geben kann. Solche
dieser Bogenlampe sind mit Metall- zweier Gase durch eine enge Gfinung Recherche, dann an die Univ. Rio de reellen baw. hermitischen Felder be-
salzen getriinkt. Im Bogenlicht er- viiquivalentec Volumina ersetzen, 2. Janeiro als Direktor des Phys. Inst. schreiben ungeladene Teilchen, z. B.
scheint das Linienspektrum der ent- B. 1 Teil Luft durch 3,7947 Teile herufen. 1939 in die USA tibergesie~ *Photonen,x!-Mesonen usw.
sprechenden Metalle. Durch Verwen- Wasserstoff. Graham (1833) nannte delt. 1946als Ordinarius an die Univ. Hat mancine Theorie, die auch die
dung geeigneter Metalle mit_hellen dieses Verhiiltnis »equivalent volumes Wien zuriickgekehrt, 1947 Gast-Prof. elektromagnetischen Wechselwirkun-
Linien im Sichtbaren entsteht cine of diffusione, Die Volumina V; und den USA. Gleichzeitig Vorstand gen umfaBt, so muB diese Theorie —
gesteigerte Lichtausbeute, da dann Vz verhalten sich umgekehrt propor- I. Physikalischen Institutes der wie aus der Elektrodynamik bekannt
nicht nur der positive Krater, sondern tional wie die Quadratwurzeln ihrer Univ, Wien. Hauptarbeiten: Auf dem ~ invariant gegeniiberden E.
auch der Gasraum zwischen den Elek- Dichten: Gebiete der Atomistik, insbesondere
troden strahit. [17]
Efiekte, galvanomagnetische. FlicBt “ @
der Elektronenforschung und der
Messung der LadungsgréBen. Stellte An (> An) + OFSon(x) (w= 0,1,2,3)
ein eleKtrischer Strom durch ein Me- Vs ~ 1 1913 in Gasen durch elektrische Zer- der clektromagnetischen Potential
tall oder einen Halbleiter, so treten stiubung Kolloide her. [43] Ax(x) sein, da diese selbst keine un-
im transversalen Magnetfeld senk- Man kann aber auch nacheinander Kichelréhre. Die E., auch Knopfrih- mittelbare physikalische Bedeutung
recht zur Richtung von Strom und Gase durch eine enge Sffnungin ein re, ist eine *Elektronenréhre in Foi haben.Dies ist der Fall, wenn sich die
Magnetfeld cin elektrisches Feld und Vakuum austrémen lassen, und zwar ciner Eichel. Sie ist besonders fiir Felder @ (x) so transformieren:
ein Temperaturgradient auf: *Hall- gleiche Voluminaunter gleichen Um- hohe Frequenzen konstruiert worden.
Effekt, *Ettinghausen-Effekt, Die An- stinden. Dann verhalten sich die Zei- Zur Vermeidung unndtiger Kapazi- B(x) oF
Oe) ren p(x),
g*(X)
derung des elektrischen Widerstands ten (tfund #2), die jedes Gasvolumen. viten und Induktivititen
heiBt transversale magnetische *Wi- zum Ausstrémen bendtigt, wie die trodenzufiihrungen gehen diese radi (e Elementarladung).
derstandsiinderung, der auftretende Quadratwurzeinihrer Dichte nach auBen, Ein Rohrensockel im tib- Die Situation wird hier dadurch ein
‘Temperaturgradient in Stromrichtung 4 /e ichen Sinn fehlt. [19] wenig komplizierter, daB in den La-
*Nernst-Effekt.. Der *Corbino-Ef- grange-Dichten im allgemeinen im-
fekt ist eine Kombination von Hall- ne Vo mer auch noch Ableitungen der Fel-
Effekt und Widerstandsiinderung. Die Volumina sind bei groBer freier elected areas. der g(x) nach den Koordinaten x"
Als longitudinale magnetische Wider- Wegliinge der Molekiile und kleinen Eichtransformation. Diese “Transfor- auftreten, die manbei der Frage nach
standsiinderung bezeichnet man sin Abmessungen der Apparatur (Gebiet mationenbilden cine wichtige Klasse der Invarianz gegeniiber den obigen,
gemi8 die Widerstandsinderung in der molekularen Strémung) wie klei- triegruppen_(s. Symme- nun ortsabhiingigen Phasentransfor-
einem Magnetfeld in Stromrichtung. ner Ofinungsquerschnitt und kurze ien in der Elementarteil- ‘mationenzu beriicksichtigen hat.
(37) Porenliinge andere als bei laminarer chenphysik), mit denen die Erhaltung Man bezeichnet solche ortsabhiingi-
Effekte, thermoelektrische, s. Ther- Strémung (isotherm) ~ Strahlenkon- der elektrischen Ladung, der *Bar- gen Phasentransformationen in An-
moelektrizitit und Thomson-Effek traktion ausgeschlossen. Die oben an- yonenzahlund anderer ladungsartiger Tehnung an den obigen Zu
Effekte, thermomagnetische. FlicBt gefiihrten Formeln sind aber in bei- GréBen verkniipft ist. Sie hiingen da- hang mit der Elektrodynamik allge-
ein Wirmestrom durch ein Metall den Fiillen dieselben. Dieses Verhal- mit zusammen, daB die den Teilchen mein als E. 2. Art und die ortsunab-
oder einen Halbleiter, so treten im ten wurde zur relativen Bestimmung vugeordneten Felder (t, 2) in der hingigen Phasentransformationen e'*
transversalen Magnetfeld senkrecht von Gasdichten benutzt (s. Effusio- Lagrange-Dichte (s._ Lagrange-For- als E. 1. Art. Der Name E. stammt
zur Richtung von Wirmestrom und meter nach Bunsen). malismus) im wesentlichen bilinear urspriinglich her von den Weylschen
Magnetfeld ein elektrisches Feld und Lit, Graham, Th.: Mag., (3) 2, 175 P(X) PW), = (CD Uberlegungen zur Ableitung der
ein Temperaturgradient auf: 1. Et- (1833). — Bunsen, Mitt. (cLichtgeschwindigkeit) Elektrodynamik aus den geometri-
tinghausen-Nernst-Effekt, *Righi-_ Braunschweig 1857. ~ Knudsen, M.: Ann. vorkommen [p* (x) komplex- bzw. schen Eigenschaften des Raumes.
duc-Effekt. Die Anderung der Wai Phys. 28, 999 (1909), [10] hermitisch konjugiertes Feld zu 9 Die folgende interessante Umkeh-
meleitfihigkeit heibt Maggi-Righi Ehrenfest, Paul. Gsterr. Physiker. (9)]. Ein solcher bilinearer Ausdruck rung des oben erwihnten Zusammen-
Leduc-Effekt, die auftretende Poten- Geb. 18. 1. 1880 in , gest. 25.9. ist invariant gegeniiber der Phasen- hanges zwischen der Eichinvarianz
tialdifferenz in Léngsrichtung 2. Et- St. Pe- transformation 2, Art der Elektrodynamik und der
tinghausen-Nernst-Effekt. [37] tersburg wissenschaftlich titig, seit P(X) eH), G(x} > eM (3X), Erhaltungder elektrischen Ladung ist
effektive Masse, s. Masse, effektive. 1912 Prof. der Theoretischen Physik in derletzten Zeit viel in der Elemen-
Effektivwert von Stromstiirke und an der Universitit in Leyden, Haupt- wobei_o eine reelle Konstante ist. tarteilchenphysik diskutiert_ worden:
Spannung, s. Wechselstrom. arbeiten: Vorwiegend auf dem Ge- Man kann zeigen (s. Noetherscher Vorgegeben sei das Feld @ (x), und
Effusiometer (nach Bunsen), Geriit biete der statistischen Mechanik, Satz), da eine solche Invarianz die man forderte nun die Invarianz der
200 201
Eichung Eigenbewegung
zugehirigen Theorie gegeniiber E. 2. Mann, M., and Ne’eman, Y.: The Eight- *Kathodenstrahloszillographen_beru- dann gerade diesen Punkt als hellen
Art, ohne da8 man vorher ein Vek- fold Way. New York 1964. [47] hen und mit Hilfe von *Elektronen- Punkt auf die Projektionswand ab-
torpotential cingefihrt hat. Dann Eichungist die Priifung und Stempe- strahlen auf einem lumineszierenden bildet. :
zwingt diese Forderung zur Einfiih- lung eines MeBgerits durch die zu- *Leuchtschirm das Bild entstehenlas- Dieserprojizierte Punkt lauft also wie
rung eines solchen Vektorfeldes, um stindige Eichbehérde. Bei der Prii- sen, der Elektronenstrahl und setzt das
die Invarianz zu gewahrleisten. In dic- fung wird festgestellt, ob Beschaf- Im Prinzip handelt es sich um cine Fernsehbild zusammen. An der yvor-
ser Version ist also die Existenz des fenheit_und meBtechnische Eigen Fremdlichtsteuerung. Damit _gehért her bestrahlten Stelle wird die Glhaut
elektromagnetischen Feldes und des schaften des Gerites den geforderten das E,-V.in die Klasse der Phasen- vermége der Oberflchenspannung,
ihm entsprechenden Photons eine Bedingungen entsprechen, insbeson= kontrastoptiken. Bs ist dem Tépler- wieder glatt.
Konsequenz der Eichinvarianz 2. Art dere, ob die vorgeschriebenen *Feh: schen Schlierenverfahren verwandt. Die Deformation der Slhaut geschieht
und der mit ihr verkniipften Ladungs- lergrenzen eingehalten werden. Dur Es besteht aus zwei ineinanderliegen- elektrostatisch durch die Ladung, die
erhaltung. Eine unumgiingliche Folge die Stempelung wird die Richtigkeit den Abbildungen: a) der Beleuchtung der Elektronenstrahl aufbringt. Die
~ zumindestens im Fall unquantisier- beurkundet_und das MeBgeriit fil mit Dunkelfeldblende und b) der Ab- Helligkeit des einzelnen Punktes wird
ter Felder (s. Feldoperator) ~ scheint den »eichpflichtigen Verkehre zuge- bildungdes streuenden Zentrums auf durch die FleckgréBedes Elektronen-
dabei zu sein, daB das dem Vektorfeld lassen. Nach dem deutschen Mab. die Projektionswand, Die Abbildung strahls gesteuert. GroBere aufgeladene
zugeordnete Teilchen mit Spin 1 fi und Gewichtsgesetz sollen nurdie erldutert das Verfahren. Fliche bedeutet namlich glattere Fli-
cine verschwindende Ruhemasse hat, gepriiften und gestempelten Geriit
wiedies ja auch beim Photon der Fali als »geeicht« bezeichnet werden. Einen, — Beleuchtungsstrahlengang
ist. ahnlichen Schutz dieses Wortes gi === abbildenden Strablengang
Man hat diese Uberlegungen zur es auch anderen Lindern, z. B. im
Eichinvarianz 2. Art, die den inneren Gsterreichischen MaB- und Eichge- sees Eloktngnensinaht aus
einer *Elektronenkanone
Zusammenhang zwischen dem Satz setz von 1950. ‘mit Ablenkmechanismus
von der Erhaltung der Ladung und Die E. von MeBgeriiten ist cine wich=
der Existenz des Photons deutlich 1¢ Tiitigkeit innerhalb des ges. Projektionswand-
machen, auch auf andere Ethaltungs: lichen *MeBwesens. Sie wird in
grdBen ‘wie *Isospin, *Baryonenzahl Deutschland von den Eichbehérden
und *Strangeness iibertragen (Yang (Eichaufsichtsbehérden, Eichimter)
und Mills) und aus dem Bestehen vorgenommen, Die wissenschaftliche
dieser Erhaltungssitze die Existenz Entwicklung der physikalischen
entsprechender Vektorfelder, —sog. Grundlagen, gewisse_ Zulassungen
Yang-Mills-Felder, hzw. entsprechen- id meBtechnische Entscheidungen
der Teilchen mit Spin I f und be- liegen bei den physikalisch-techni-
stimmten *Eigenparitiiten gefordert schen Staatsinstituten. Dassind in der Einehell beleuchtete Anordnung von che und damit geringere Lichtablen-
(Sakurai, Gell-Mann, Ne’eman, 1961). Bundesrepublik Deutschland die Phy- Spiegelstreifen wirft das Licht von der kung sowie geringere Bildpunkthel-
Spiiter hat mantatsiichlich eine Reihe sikalisch-Technische Bundesanstalt in Lichtquelle auf den in der Réhre be- ligkeit auf der Projektionswand. Dem
dieser vorausgesagien Teilchen ex- Braunschweig und Berlin, in det findlichen Hoblspiegel, der diese Se- 61 wird eine gewisse Leitfiihigkeit ge-
perimentell gefunden (g-Mesonen, Deutschen Demokratischen’ Republik kundiirlichtquelle wieder auf sich geben, so da8 die Ladung hinreichend
@- bzw. y-Mesonen usw.) und da- das Deutsche Amt fiir MeSwesen und selbst abbildet. Damit gelangt kein Tasch abflieBt,
mit eine frappante Bestiitigung der Warenpriifung in Ost-Berlin. Licht auf die Linse L, die den Hohl- Das E.-V. verwendet als Lichtquelle
vorausgegangenen Uberlegungen ge- Im wissenschaftlichen Schrifttum und spiegel auf die Projektionswand ab- eine Xenon-Hochdrucklampeund lie-
funden. in der industriellen MeBpraxis wird bildet. Die Projektionswandist dun- fert damit Bilder von 80 m? GréBe.
Allerdings ist bisher der Zusammen- das Wort E. auch in anderer Bedeu- kel. Das Bild auf dem Hoblspiegel be-
hang zwischen der E. 2. Art und der tung verwendet. Man spricht_ dann Steuerndes Element im Sine der trigt 72. mm X54 mm, was rund
Ruhemasse - ob verschwinden von E., wenn die Abhiingigkeit der Bildrdhre ist ein auf herkémmliche 400000 Bildpunkten mit je '/10 mm
mu8 oder nicht der mit ihr ver- MeBgeriit-Anzeige von der zu mes: Weise (*Fernsehen) abgelenkter Elek- Durchmesser entspricht,
ten Vektorteilchen noch nicht senden GrdBe fiir den interessieren: tronenstrahl, der auf dem Hohlspiege! Der technische Aufwandist noch r
initre Symmetrie, Sym- den Bereich festgestellt (@. B. das »Bild« aufzeichnet. rotierender Spiegel, Ol-
metrieprinzipien in der Elementar- den interessierenden _Frequenzum: Wesentlich ist nun, da8 die Ober- i ‘Vakuumpumpanlage
teilchenphysik). fang, Amplitudenbereich, Richtungs- flliche des Hohlspiegels mit einer ca. usw., was bei der ortsfesten_Grof-
Lit. Yang, C. N., and Mills, R. L.: Phys. winkel). (32] 0,1 mm dicken Olhaut bedeckt ist, die projektion jedoch kaum ins Gewicht
Rey. 96, 191 (1956). Roman, P.: Theory Eichwesen, s. MeBwesen, ge sich in Ruhe vermége der Oberfli- fallt. Das E.-V. wurde 1939 yon Fritz
of Elementary Particles. Amsterdam 1960
= Schweber, 8. ‘An Introduction to Eidophor-Verfahren. Das chenspannung so glatt auseinander- Fischer in der Schweiz entwickelt.
Relativistic Quantum Field Theory, New ein Verfahren zur Herstellung von vieht, daB die Funktion des Hohl- Die Entwicklung ist soweit abge-
York 1961, — Marshak, R. E., and Sudar- Fernsehbildern, und zwar es be- spiegels nicht gestért ist. Der Elek- schlossen, da8 cine Serienproduktion
shan, E. C. G.: Introduction to Elemen- sonders zur GroBbildprojektion ge- tronenstrahl deformiert aber an der aufgenommen werden kann.
tary Particle Physics. New York 1961. — eignet, wobei_im Sequenzverfahret punktfSrmigenStelle seines Auftref- Lir. Umschau 59, 678 (1959). [19]
Sakurai, J. J., in: Proc. of the Intern. auch die Projektion farbiger Bilder fens die Glhaut. Dort entsteht cin Eigenbewegung heift die Veriinde-
School of Physics »Enrico Fermi«, Va-
renna, Course 26. New York 1963. - méglich ist, Das E.-V. unterscheid diffus streuendes Zentrum, von dem rung des Ortes eines *Fixsternes an
Schwinger, J. J., Theoretical Physics, sich wesentlich von den _iiblich aus auch Licht durch das Spiegelgat- der *Sphiire, die auf dessen tatsich-
Herausgeb.: A. Salam. Wien 1963. — Gell- *BildrOhren, die auf dem Prinzip des ter hindurch aufdie Linse L fallt, die liche réumliche Bewegung zuriickzu-
202 203
Kigendichte Eigenspannungen
fiihren ist; sie verbleibt, wenn der durch Kithl- oder Isolationsmittel Lichtempfindung hervorrufen. Dar- gewicht stehen. Die E. kénnen be-
Unterschied der Grter eines Fixster- (61 etc.) vorgefiltert. Hierbei werden iiber hinaus finden auch beim Fehlen trichtliche Werte annehmen, jedoch
nes,der sich zwischen zwei zeitlich um die weichsien Strahlenanteile mehr jeder Reizung der Netzhaut dauernd die *FlieBgrenze nicht iberschreiten,
Jahre auscinanderliegenden Positions- oder weniger bevorzugt absorbiert. Prozesse physikalisch-chemischer Na- da sonst der Werkstoff unter ihrer
messungen ergibt, von scheinbaren Dieser Eigenfilterwert wird je nach tur in der Netzhautstatt, die Li Wirkung sich plastisch verformen
Bewegungen wie *P! n, *Nuta-Hiirte der Surahlung (und je nach empfindungen zur Folge haben k de.
tion, *Aberration und parallaktischen Bauart der Réhre) in Be-, Cellon-, nen. Die Gesamtheit dieser Licht- Man kann drei Gruppen von E. un-
Verschiebungen (s. Parallaxe) befreit Aluminium- oder Kupfer-Aquiva- empfindungen, denen kein auBerer terscheiden:
Die E. stellt die zum *Visions- lenz angegeben. [28] Reiz entspricht, wird als E. bezeich- 1. E. 1. Art sind grob-elastische Span-
radius senkrecht gerichtete, Kompo- Eigenfrequenz. Jedes schwingungsfii- net. Bei der photometrischen Mes- nungen, deren verfestigende Wirkung
nente der *Raumbewegung des Ster- hige System besitzt cine bestimmte, sung geringer Lichtintensitéten, bei sehr schwach ist und die durch un-
nes dar. Die E. der meisten Sterne von denriicktreibenden Kriiften, von denen die Empfindlichkeit des Auges gleichmiBige Erwirmung oder Ab-
sind kleiner als 0,5” jahrlich. Bei we-der Diimpfung und von seinen Trig- in das MeBergebnis eingeht, ist die kiihlung eines Kérpers (Warmespan-
nigen Objekten wurden um 5” ge- heitseigenschaften abhiingige E, Diese Bertcksichtigung des E. erforderlich. nungen), durch inhomogene *Verfor-
messen (s. Schnelliufer). besteht_ aus einer Grundfrequenz und U7) mung (Bearbeitungsspannungen) und
Eine beobachtete Abhiingigkeit der (in einfachen Fiillen, aber z, B. nicht Kigenparitit, s. Paritit. durch ungleichmaGiges Erstarren von
E. von der galaktischen Linge ist bei Biegeschwingungen von St Eigenschwingung ist die Schwingung Schmelzen (Gufspannungen) verur-
eine wichtige Grundlagefiir die Theo- dem ganzzahligen Vielfachen di eines Systems in einer seiner *Eigen- sacht werden. Sie kénnen durch das
rie der Dynamik des MilchstraBen- Grundfrequenz. Es sind dies die frequenzen. Im Gegensatz zu den E. Ausbohrverfahren, bei dem man
systems (Ss. galaktisch). S. a. Dop- *Frequenzen der freien Schwingun- stehen die erzwungenen Schwingun- durch stufenweises Ausbohren einen
pelwelle der Radialgeschwindigkeiten. gen des Systems. Sie lassen sich gen, die ein System unter dem Ein- Uberblick fiber die Verteilung der E.
siichliche Raumbewegung, durch Intergration der Schwingung: fiu8 einer duBeren, periodischen fiber den Querschnitt erhiilt, und
gewinnen, muB gleichung (s. Schwingungen)_ ermit- Kraft ausfiihrt. Die 'Periode dieser durch réntgenographische 'Span-
aufdie rela- ieln, Die E. sind zB. bei unge- Kraft bestimmt die Frequenz der nungsmessungen, wobei die Verschie-
tive Bewegung zwischen Erde und dimpften, —linearen, mechanischen Schwingungen. Niheres s. Schwin- bungen der Réntgen-Linien und da-
Stern zuriickgeht, von der Sonnenbe- Schwingungen vonder schwingenden gungen. [12] mit unmittelbar die Gitterabstiinde
wegung befreien. Diese Komponente Masse und der *1 tgrdBe, bei Dreh- Eigenspannungen sind innere Span- des verformten Atomgitters bestimmt
heiBt_parallaktische E. Die Befreiung schwingungen von der *Winkelricht- nungen,die in einem Kérper vorhan- werden, nachgewiesen werden.
der E. von der parallaktischen E. gréBe, bei elektrischen Schwingungen den sind, auch wenn keine iuBeren Warmespannungen sind auf _un-
verhiilinismaBig schwierig, da sich ja von Kapazitit und Selbstinduktivitat Krafte auf ihn einwirken. E. findet gleichmiBige Wirmedehnung bzw.
die Raumbewegung der Sonne nur in abhiingig. erzwungenen Schwin- man in jedem bleibend verformten -schrumpfung zuriickzufiihren. Zug-
den E. der Fixsterne zu erkennen gungen ist die E. gleichbedcutend mit Kérper, wenn nicht durch nach- E. werden sich dabei in den zum
gibt. Bei Heranziehung weniger Ob- der Resonanzfrequenz (s. Resonanz)- gli iihen beseitigt_ wer- SchluB abgekiiblten Gebieten ausbil-
jeKte es zunichst unmiglich, die Nibheres s. Schwingungen. [12] den. Die Gesamtheit der E. hilt sich den, da die benachbarten bereits er-
beobachtete E. in die Komponenten Eigenfunktion, s. Eigenwertprobleme. gegenseitig im Gleichgewicht. Ihre kalteten Stellen eine Schrumpfung be-
»Raumbewegung der Sonne« und Eigenhalbleiter, Halbleiter. Summetiber den ganzen Querschnitt hindern und dadurch unter einen
»Raumbewegung des Sternes« zu zer- Eigeninduktivitit. Das Wort »Sclbst- ist stets Null, d. h. es treten in einem Druckspannungszustand geraten. Wei-
legen. Erst eine statistisch groBe Zahlinduktione ist zwar grammatischcin- Querschnitt stets Zug- und Druck- terhin treten Zug-E.z. B. nach dem
on Beobachtungen erméglicht es, wandfrei, da es, wie zahlreiche Wr- eigenspannungen nebencinander_aut Wiedererkalten dann auf, wenn cin
iberall gleichartig auftretende E. alster mit der Endung ion, einen Vor- Modellmafig kann man die E. in zuniichst spannungsfreies Werkstiick
auf die Raumbewegung der Sonne gang beinhaltet. Nachdem man fi einem Stab vergleichen mit gespann- Srtlich erwarmt wurde. Druck-E.be-
zuriickgehend zu_erkennen und von Induktion als" Eigenschaftsbezei ten Federn zwischenzwei starren Ein- obachtet man in den Oberfldichen
der gesamten E. zu trennen, Im nung die treffendere Wort! spannungen, wie die Abb.zeigt. Da- dann, wenn mit der Warmebehand-
Smithsonian Astrophysical Star Cata- “Induktivitat eingefiihrt hat bei sinddie inneren auf *Zug und die lung’ eine Strukturumwandlung in
logue _1965 sind E. und_ Positionen dem Pronomen »selbste nicht kom- iuBeren auf *Druck so beansprucht, der Oberfliiche verbundenist, die cine
von 258 997 Sternen verzeichnet. [5] binierbar ist, wurde vorgeschlagen, daB ihre elastischen Krafte im Gleich- VolumenvergréBerung —_heryorruft.
Eigendichte einer strémenden Fliis- das Wort Selbstinduktion durch E. zu Dieser Effekt wird bei den Oberfid-
- ersetzen. ‘Auch im franzésischen chenharteverfahren, wie Einsatzhi
Sprachgebiet ist man analog verfah- ten, Brennstrahlhiirten und Induk-
gegrenaten Ruhmasse zu deren Vo- ren (induction propre statt selfinduc- tionshirten, ausgeniitzt, denn bei der
lumen,gemessen mit Hilfe mitbeweg- tion), dabei statifindenden "Martensitum-
ter Maistiibe, also zum Volumen im tine zickner: Phys. BL, 10, S. 27, 1954, wandlung findet eine Volumen;
Srtlichen Ruhsystem, [4] [asi nahmestat. Hierbeitreten nebenein-
Eigenfehistellen, s. Fehlordnung. Eigenleitung,s. Halbleiter. ander Druck-E. und Festigkeitssteige-
Eigenfilterung. Die von der Ant Eigenlicht des Auges. Lichtempfin- rung der Oberflichenschicht durch
thode der Réntgen-Réhre ausgehende dungen werden nicht allein durch *Umwandiung auf, so daB die
Réntgen-Strahlung wird bereits vor Licht, sondern auch durch irgendeine *Dauerfestigkeit dieser Werkstoffe
ihrem Austritt aus der Réhrenhaube mechanische oder elektrische Reizung betriichtlich gesteigert wird. Die Wir-
(Austrittsfenster) durch die Glaswand der Netzhaut ausgelést. Ja sogar kung des Nitrierens dagegen beruht
der Réhre selbst sowie gegebenenfalls gesteigerte Blutzirkulation kann eine nur aufder Bildung von Druck-E.
204 205
Eigenspannungsmessung Eigentemperatur
Bearbeitungsspannungen _treten_ bei evtl. durch Intensititsmessungen der gedrehten Schicht che eines nichtwiirmeleitenden _um-
den spanabhebenden Verfahren durch Réntgen-Linien erfolgen. geniinderung des iibrigen Stabes ge- strémten Kérpers annimmt, In. in-
eine Kaltverformung der Oberfliche Die E. haben grofen EinfluB aufdie messen wird. Es lt sich dann jeweils kompressiblen Strémungen ist die E.
auf. In der Oberflachenschicht blei- Eigenschaften der Werkstoffe, denn die *Spannung in der abgedrehten gleich der Temperatur des strémen-
ben dabei Druck-E., die bis zu Tiefen sie kénnen zu RiBbildungen und Schicht berechnen. Man kann auf die- den Mittels, die in diesem Fall unab-
von mehreren zehntel Millimetern vorzeitigem *Bruch von Werkstiicken se Weise die Lingsspannungen in héngig von’ der Geschwindigkeit ist.
reichen kénnen. Auch beim normalen fihren, aber auch auf Grund ihrer cinem zylindrischen Stab bestimmen. In kompressiblen Strémungen, also
Polieren werden erhebliche Druck-E. verfestigenden Wirkung manche Um die Querspannungen zu errech- dann, wenn die Strémungsgeschwin-
erzeugt. Dieser Effekt kann nur durch Werkstoffe erst fiir den technischen nen, mu® man z. B, den Stab mit digkeit w in der GréBenordnung der
elektrolytisches Polieren beseitigt wer- Gebrauch verwendungsfiihig machen. einer Bohrung versehen und die *Schallgeschwindigkeit liegt, weicht
den, Tritt beim Trockenschleifen eine Die *Dauerfestigkeit der Werkstoffe Durchmesseriinderungen der _Boh- die E. betriichtlich von der statischen
unzulissige Erwirmung der Oberfli- wird durch Zug-E. erniedrigt, durch rungen messen, damit man die Ande- Temperatur 7 des Gases auBerhalb
chenschicht ein, so kénnen ganz be- Druck-E. dagegen erhéht. Man kann rungen der Radien berechnen kann. der *Grenzschicht ab. Die Ursache
trichtliche Zug-E. ausgebildet wer- deshalb nur durch ein geeignetes E.- Man sieht, daB die mechanische hierfiir sind die Reibungsvorgiinge in
den. System eine Steigerung der Dauer- Messung der Eigenspannungen mit der Grenzschicht. In dieser wird un-
GuBspannungen werden in den m festigkeit erziclen, was bei gekerbten Schwierigkeiten verbunden ist. Ele- ter der Wirkung der Zihigkeit des
sten technischen GuBstiicken beob- Konstruktionen der Fall ist, denn ganter sind die réntgenographischen Gases dauernd kinetische Energie in
achtet, da meistens ungleichmiBige dort liegt meist ein hohes Spannungs- und optischen Verfahren. Wirme umgesetzt. Die Wiirme wird
Erstarrungsbedingungen —_vorliegen, gefiille vor, so daB sich Druck-E. giin- b) Réntgenographisch lassen sich die dem Grenzschichtmaterial zugefiihrt
wodurch Seigerungen und dgl. még- stig auswirken kénnen. Eigenspannungen an der Oberfliche und erhéht_ dessen Temperatur.
lich sind, Alle drei Arten von E. kénnen nur durch exakte Messung der Gitterkon- Gleichzeitig flieBt unter der Wirkung
2. Unter E, 2. Art versteht man die durch thermische Effekte _beseitigt stanten bestimmen. Es wird aus den der Temperaturdifferenz _zwisch
verborgen-elastischen Spannungen, werden, und zwar die von den Ver- Gitterkonstanteniinderungen die Ver- Grenzschicht_ und wandferner Stré:
die a) bei der inhomogenen Verfo setzungen herrithrenden_ vollstiindig zerrung des Raumgitters berechnet. mung proportional zur Wiirmeleit
mung von *Einkristallen auftreten, durch *Erholung und die 1. und 2. Ein Nachteil des Verfahrens liegt féhigkeit dauernd Wirme aus der
wobei értliche Kriimmungen der Art zum Teil durch Erholung, ganz darin, daB Messung aufdie Ober- Grenzschicht ab. Diejenige Tempera-
Gleitlamellen erfolgen, und b) bei der aber nur durch *Rekristallisation (bei fiche des Kérpers beschriinkt bl die sich unter der Wirkung dieser
plastischen Verformung der vielkri- kristallinen Stoffen) bzw. durch Er- und da8 immernurdie Ki beiden Vorgiinge in der ruhenden
stallinen Werkstoffe dadurch entste- hitzen bis zum_Erweichungsintervall Messung kommen, deren *Orientie- Haftschicht an der Wand cinstellt,
hen, daBsich die einzelnen kristallo- (bei amorphen Stoffen). rung die Braggsche Beziehung er- teilt sich auch der Oberfliiche des iso"
graphisch verschieden _orientierten Lit. Sachs, G.: Spanlose Verformung,
Eigenspannungen in Metallen, Hdb. d. fui, erten Kérpers mit, da dieser keine
Kérner gegenscitig am Gleiten behin- Metaliphysik Be ipzig 1937. Glok- ©) Optisch kénnen die Eigenspan- Wirme ableitet; dies ist seine E.
dern, wodurch eine sehr starke *Ver ker, R.: Materialpriifung mit Réntgen- nungen in durchsichtigen Stoffen mit MaBgebend fiir die Hohe der E. ist
festigung hervorgerufen wird. Ein strahlen, 3. Aufl. Berlin 1949. — Masing, Hilfe von polarisiertem Licht gemes- eine *Kennzahl, die Prandtl-Zahl
Teil der Kérmer wird also plastisch, G.: Hb. d, Metallphysik Bd. 3, 11. Teil, sen werden. Ein unter Spannungen v_ nee
der Rest jedoch nur clastisch ver- — Burgers, W. G.: Rekristallisation, Ver- stchender optisch isotroper Kérper Praia"
formt sein. Man hat dann nebenein- formter Zustand u. Erholung. Leipzig wird optisch doppelbrechend. Das
ander Druck- und Zug-E. Dieser 1941. — Kochendérfer, A.: Plastische
‘igenschaften von Kristallen und me- Verfahren wird haufig zur Bestim- (kinematische Ziihigkeit_ » = mle; 9
Effekt wird in der Technik hiiufig fiir tallischen Werkstoffen. Berlin 1941, ~ mung von ebenen Spannungszustin- dynamische Zahigkeit des Gases, un-
die Steigerung der *Dauerfestigkeit Heyn, E., und O. Bauer: Internat. Z. den in komplizierten Fiillen (Ecken, abhiingig vom Druck; ¢ Dichte; Tem-
beniitzt. Metalloge. 1, 16 (1911). - Cagliotti,. V. Kerben usw.) angewandt, Da in Me- peraturleitfithigkeit a= Ale cp; a
Eine Trennung der E. und 2. Art und G. Sachs: Z. Phys. 74, 647 (1932). tallen optisch nicht gemessen werden Wiirmeleitfiihigkeit des Gases, unab-
ist noch nicht méglich. Aus der Ver- Dehlinger, U.: Zschr.
197-199 (1942).
Metallkde. 34, kann, stellt man hiufig aus einem hiingig_ vom Druck; cn spezifische
breiterung der R6ntgen-Linien bei ‘ch durchsichtigen Stoff einen Warmekapazititt bei konstantem
Debye-Scherrer-Aufnahmen und aus Modellkérper her, der dem Metall- Druck). Man kann die Prandtl-Zahl
der Beeinflussung der magnetischen Berlin 1955.[15] KGrper entspricht und unter demsel- auffassen als das Verhiiltnis der er-
Eigenschaften ferromagnetischer Stof- Eigenspannungsmessung. a) Mecha- ben Spannungszustand steht. Die zeugien zur abgeleiteten Wairme-
fe kann manteilweise die cinzelnen nisch, Bei der mechanischen Messung Spannungsverteilung in diesem Kér- menge.
E. errechnen, von *Eigenspannungen in *Metallen per muB danndieselbe wie im Metall Bei laminarer Strémungist nach der
3. E. 3. Art werden von den *Gitter- miissen grundsiitzlich die Teile ent- sein, Theorie von Pohlhausen
irr, Masing, G.: Lebrb, d. allg. Metall-
stérungen hervorgerufen, z. B. wird spannt und die dabei cintretenden kunde. ‘Berlin i950. ~ Hb. der Werk-
bei der Versetzungsbildung ein star- Formiinderungen bestimmt werden. stoflpriifung. 2. Aufl., von E. sbel, 2.
kes E.-Feld im normalen Gitter er- Daraus lassen sich dann die Eigen- ‘d., Die Priifung der metallischen Werk- giiltig im Bereich 0,6 S Pr <2
zeugt. Mit der Bildung und Stauung spannungenerrechnen. Das Ganze ist Moffe. Berlin 1955. (15)
(T. Eigentemperatur; Stautempera-
der wandernden *Versetzungen an mit einer Zerstérung des zu unter- enstrahlung, svw. charakteristische tur Ts: = w*/2 ep; T statische Tempe-
Hindernissen, z. B. Mosaikgrenzen, suchenden Kérpers verbunden. So Ronigen-Steahtung,s. Rontgen-Strah- ratur; w Geschwindigkeit der rei-
wird eine starke *Verfestigung her- werden z. B. bei einem zylindrischen bungsfreien Strémung an der Grenze
vorgerufen. Der experimentelle Nach- Stab Zug um Zug die Randfasern ab- ntemperatur, diejenige ‘Tempe- der Grenzschicht). Mansetzt also den
weis der E. der Versetzungen kann gedreht, wobei jeweils nach jeder ab- natur, die ein Punkt an der Oberfli- Unterschied zwischen E, und stati-
206 207
Eigentemperatur Einankerumformer
scher Temperatur ins Verhiltnis zur die Abb. - In einem Staupunkt fiih- ler Linge @ méglich sind. Die halbe Objektpunkt Po zum Bildpunkt Pi
Temperaturerhéhung durch isentro- ren die angefihrten Formeln stets, Wellenliinge hiingt mit 2 zusammen fahrt. H = const bedeutet cine auf
pischen *Stau, Bei idealen Gasen ist wie es sein muB, auf Te To (Ke uiber 1/2 aya. cinen vorgegebenen Ausgangspunkt
Pr nur wenig veriinderlich, Setzt man seltemperatur To = T + Ts), da hier E, treten nicht nur in der Form von bezogene Fliche konstanten Licht-
fiir Luft. Pr = 0,737, so ist YPr= w=0, Tx=0 und T= To gilt. Bei Differentialgleichungen auf. Auch wees, auf der die zugehdrigen Licht-
0,86. Die E. liegt also um 86% der der Berechnung von Ts: und ist die cine Integral- oder Matrizengleichung strahien senkrecht stehen. Brunshat,
Stautemperatur iiber der statischen Veriinderlichkeit von w von Punkt zu kann ein E.sein, unabhingig von Hamilton,eine ihn-
Gastemperatur oder um 14% der Punkt des umstrémten Kérpers zu ir, Sommerfeld, A.: Vorl. iiber theor. liche Funktion gefunden, die er E.
Stautemperatur unter der *Stau- beachten. Physik, Bd. 6, Part. Diff. Gleichungen d. nannte. Sie kann durch eine einfache
punkttemperatur. Ein mit Luft von Lit. Pohihausen, E.: ZAMM, Bd. 1, Physik. Wiesbaden. Courant-Hilbert: Transformation auf die charakteri-
S. 115 (1921), ~" Eckert, E., ind W, Methoden d. math. Physik. Berlin 1931. sche Funktion von Hamilton zu-
Schallgeschwindigkeit w = 340 m/s la- Weise: Forschung 12, 8.40 (i941) u. 13, 7 riickgefiihrt werden. Sowohldie Ha-
inar angeblasener isolierter Kérper 8, 246 (1942), ~ Eckert, 'E. und 0. Dre- Kigenwertspektrum ist die Gesamt- miltonsche als auch die Brunssche
ist also um witz: Luftfahrtforschung, "Bd. 19, 'S, 189 heit der Eigenwerte eines Eigenwert- Funktion haben den Nachteil, daB sie
1942), [11] problems, [7] gerade in dem praktisch interessie-
Eigentemperatur einer Wand, s. Ther- Eigenzeit cines bewegten Kérpers
mometerproblem. heiBt in der Relativititstheorie die renden Fall der stigmatischen Abbil-
eigentliche Lorentz-Gruppe, s. Lo- Kings einer Tangente i dung wegen ihres singuliren Verh:
ir iiberhitzten Wasserdampf gilt rentz-Gruppe, Darstellungen der. linie als Zeitachs tens in den Bildpunkten keine cin-
Pr 1,08, YPr = 1,04. Der umstrém- Eigenwert, s. Eigenwertprobleme. dinate. Experimentell_gemessen wird deutige Berechnungder optischen Ab-
te Kérper ist also wirmer als der Eigenwertproblemetreten in der Phy- sie durch eine mit dem Kérper mit- bildung gestatten, Schwarzschild hat
Staupunkt. Bei rein urbulenter Stré- sik meistens in der Form von linearen hewegte Normaluhr. [4] daherin seinem Winkel-E. anStelle
mung ist Priam 1. Die Wand homogenen gewéhnlichen oder par- der Ortskoordinaten zweier zugeord-
kommt also genau auf Stautempera- tiellen Differentialgleichungenfiir eine Eigenzustiinde, diejenigen Zustinde neter Punkte die Richtungskosinus
tur, Da wirkliche turbulente St Funktion f (x1 x2,...%») auf, die in cines physikalischen Systems, z. B. zweier korrespondierender Strahlen
mungen an Wiinden stets eine lami- einem bestimmten Bereich gelten. Die vines Atoms, die durch eine Eigen- als unabhiingige Variable eingefiihrt
nare Unterschicht aufweisen, ist ein Gleichungen enthalten einen gewissen funktion_beschrieben werden, nennt und damit die bemingelte Singulari-
Wert zwischen dem rein turbulenten Parameter 4, der physikalisch etwa man tit vermieden. Seidel hat schlieBlich
und dem laminaren zutreffend. Bei eine Frequenz, Energie oder dgl. be- Eightfold Way, s. unitire Symmetric unter Benutzung des »Winkel
Luft erhailt man deuten kann. Es sind Werte fiir f (xs, in der Elementarteilchenphysik. durch geschickte Verwendung gecig-
Te-T +++%n) auf dem Rand des Bereichs Eikonal. Im Rahmen der_geometri- neter Variabler_nochmals cine neue
Ta 7 9. 00955 vorgeschrieben (Randbedingungen). schen Optik, d. h. also, solange man Funktion S$ konstruiert (Seidelsches
DasE.bestehtdarin,eine nicht iden- die Lichtwellenkinge als verschwin- Winkel-E,), deren Differentialquo-
der héhere Wertgilt fir hohe Rey- tisch verschwindende Funktion f, die dend klein gegeniiber allen anderen tienten nach den verschiedenen Va-
nolds-Zahlen. Eigenfunktion, zu finden, die det Dif- vorkommenden —Dimensionen __be- riablen unmittelbar die Strahlabw.
Ein ruhendes Thermometer in einem ferentialgleichung und den Randbe- trachten kann, 1iBt sich eine Funk- chungen bei Uberschreiten des Gau8-
Gasstrom zeigt unter der Wirkung der dingungen geniigt. Das geht im all- tion der Ortskoordinaten eines Ob- schen Abbildungsberciches darstellen.
Grenzschichtreibungeine Temperatur gemeinen nichtfiir jedes 4, sondern icktpunktes (xo,y'0.z0) und des zugehd- In diesem Zusammenhang sei bi
er der statischen Gastemperatur, nurfir spezielle, die sog. Eigenwerte. igen Bildpunktes (x1,91,2:) angeben, merkt, da8 Hamilton die E.-Fu
die einen Mittelwert der verschiede- So kénnen z. B. die ganzen Zahlen die es gestattet, den Strahlengang in tion benutzt hat, um eine grundsi
nen E. auf seiner Oberfliche dar- Eigenwerte einer Gleichungsein (dis- i chen System in cinems liche Analogic zwischen Strahlenop-
stellt. Da man sich meistens fiir die krete Eigenwerte) oder jede Zabl stematischen, mathematischen Ver- tik und Klassischer Dynamik zu zei-
statische Temperaturinteressiert, ist oberhalb einer bestimmten Grenze fahren zu berechnen;sie 1aBt den Zu- gen, die wiederum Schrédinger zur
die Thermometeranzeige zu korrigie- (kontinuierlicher Eigenwert). Eine sammenhang der einzelnen optischen Konzeption einer zur Wellenoptik
ren. - Die Grenzschichtreibung ist die einfache Eigenwertgleichung mit einer \bbildungsfehler deutlicherhervor- analogen Wellenmechanik angeregt
Ursache fiir das Aufleuchten und Verinderlichen ist z. B. die Differen- treten als etwa die trigonometrische
‘Verdampfen der Sternschnuppen und tialgleichung fi r die schwingende Durchrechnung einer Anzahl von Optik. Berlin 1933. ~ Schaefer.
Meteore. - Ein charakteristisches Bild Saite f" (x) —A-f(x). Die Glei- Strahlen.Fiir diese zuerst von Hamil- |. d. theor, Physik, Bd. II, und
, Beriin 1949'u. 1951. [171
des Temperaturverlaufs in der Grenz- chung gilt im Bereich 0'< x Sa mit ton benutzte Funktion # (s, Hamil- conal, Seidel-Glasersches, s. Seidel-
schicht an einer isolierten Wand zeigt der Randbedingung tonsche Theorie), die er »charakteri- Glasersche Dioptrik.
£0) =F) =0; stische Funktioné nannte, gilt die Be-
Wand a ist die Lange der Saite. Die Rand- vichung: | grad H? n®, oder aus- Einankerumformer jist cin Wechsel-
bedingungen bedeuten, daB die Saite fiihrlicher geschrieben: strom-Gleichstrom-Umformer, bei
a an ihren Enden eingespannt, also Cy SH)? | (8H)? dem Motor und Generator in einer
ox) * Yay) Maschine vereinigt sind. Er_unter-
dort nicht schwingungsfihig ist. Die * =) ™ scheidet sich seinem Aufbau im
ist Lésung des E. ist f=c-sin Va-x H stellt also, physikalisch gesprochen, wesentlichen nur dadurch von der

L,
mit A= an®/a® (n 1, 2,3...) A, By Gleichstrommaschine, daB auBer dem
mitunter auch n, bezeichnet man als
den Henwesf n-ds dar, der vom
Stromwender bei _Einphasen-Wech-
Eigenwert des Problems. Er gibt die selstrom zwei, bei Drehstrom drei
Schwingungen an, die bei einer Saite oder sechs Schleifringe vorhanden
208 209
Einbettungsmethode EinfluBfunktion
sind. Diese Schleifringe sind mit An- sam, indem die rauhgeschliffene Ober- hiingig. Diese fiir die *Reaktorkine- ist ein Ma8 fiir den *Binflu8 eines
zapfungen der Ankerwicklung ver- fiche je nach Brechungsunterschied lik und die *Reaktor-Stérungsrech- bestimmten Neutrons auf den Ab-
bunden, Die in der Ankerwicklung mehr oder weniger stark granuliert nung wichtigen Umstinde bestimmen lauf der Kettenreaktion in cinem
induzierte Spannung steht somit an (wie gegerbtes Leder) erscheint; man den Wert eines an einer bestimmten Reaktor. Es ist unmittelbar klar, dab
den Schleifringen als Wechselspan- sagt, der betreffende Kristall’ habe Stelle im Reaktor befindlichen Neu- dieser EinfluB orts- und gesch
nung, am Stromwender als Gleich- einen mehr oder weniger starken trons bestimmter Energie im Hinblick digkeitsabhingig ist, denn ein Neu-
spannung zur Verfiigung. Es besteht ‘Chagrin. auf den Fortgang der Kettenreaktion, tron am Rande eines Reaktors hat
daherstets ein festes Verhiiltnis zwi- Oft bestimmt man nur, ob ein Split- Wird z. B. in einenkritischen Reak- eine gréBere Wahrscheinlichkeit, aus
schen den beiden Spannungen. Die ter stirker oder schwiicher tor an der Stelle t eine Anzahl Qo dem Reaktor _herauszudiffundieren,
Leistungsrichtung, d. h. die Wahl, ob ist als bestimmte Standardfiiissi Neutronen der Energie W cingesetzi, als sich an der Kettenreaktion weiter
die Maschine Gleichstrom in Dreh- ten. Dazu bedient man sich auch der sosteigt die Leistung des Reaktors an zu beteiligen, wihrend ein Neutron
strom. oder umgekehrt umformen *Schriigbeleuchtungsmethode. und strebt einem neuen Niveau zu (s. im Inneren sich umgekehrt auswirkt.
soll, ist beliebig, doch witd der E. WienLir. Eskola, P.: Kristalle und Gesteine. Spalt-Erwartung, asymptotische). Die Ein thermisches Neutron ist im all-
meistens zur Gleichstromerzeugung praktischen 1946. — Keilhack, K.: Lehrb. der Vermehrung des Neutroneninhalts ist gemeinen mehr wertals ein schnel-
benutzt. Der E. ist an den synchro- Stuttgart 1922.Geologie, 2. Bd., 4. Aufl. ie Funktion von W und t, Sie wird s. Wird ein Reaktor der kritischen
nen Lauf mit dem Drehstromnetz ge- physik. [8] - Weitere unter Kristall- *BinfluBfunktion bezeichnet. je durch ein Neutron am Rande
bunden. Das Anlassen des Umfor- geziindet, so stellt sich ein niedrigerer
mers erfordert daher eine Synchroni- einfache Form, Begriff bei *Kristall- Relativer BE. Unter dem relativen E.
formen. von Reaktorneutronen der Sorte A Neutroneninhalt 1/v f@-dV ein als
siereinrichtung, wenn die Maschine Einfachgleitung (simple glide). Tritt auf Reaktorneutronen der Sorte B bei Ziindung im Innenraum. Dieser
nicht eine AniaBwicklung besitzt, mit versteht man die Zahl der Neutronen vom Ziindort und der Geschwind
der sie vom Drehstrom-Netz im beider plastischen *Verformung eines der Sorte A, welche notwendig ist, um keit des ziindenden Neutrons abhiin-
asynchronen Anlauf hochgefahren *Kristalls nur ein einziges *Gleitsy- cin verlorengegangenes Neutron’ der gige Neutroneninhalt ist die E. Be-
werden kann. Meist ist zwischen stem in Tatiekeit, so spricht man von
E,(s. Abgleitung, Gleitung). Im Ge- Sorte B aus Neutronen der Sorte A zieht mansie auf ein Neutron, so er-
Drehstrom-Netz und E. ein Trans- gensatz zu ersetzen, ohne daB sich der Zu- gibt sich ry
formator eingeschaltet, durch dessen tung bzw.hierzu sieht die *Doppelglei-
die Mehrfachgleitung.[15]
stand der Kettenreaktion im Reaktor F(t, W) =
Ubersetzungsverhiiltnis die erzeugte einfach-primitiy lindert (A und B mogen bestimmte
Gleichspannung _veriindert werden stallstruktur. [8] Begriff in der *Kri- Energiewerte oder den Ort der Neu-
kann. Die Umformerleistung der Einfachstreuung. Das Teilchen erlebt tronen darstellen). [35] ®(eW)dW’-dV’.
Maschineist weit gréBerals die elek- aufeiner bestimmten endlichen Weg- KinfluB des Neutronenspektrums.
trische Leistung, dieGenerator
sie als mecha- Das *Energiespektrum f: (W)der ver-
nisch angetricbcner erzcu- strecke nur einen einzigen Strenakt.
Gegensatz *Vielfachstreuung. Ob ein
végerten Neutronen aus der i-ten Unter ® ist dabei der durch das
gen kénnte, da die bei Umformerbe- Teilchen einmal oder vielmals ge-
Gruppe in einem multiplizierenden Einsetzen der Neutronen zusiitzlich
trieb in der Ankerwicklunggleichz System (Reaktor) unterscheidet sich hervorgerufene Flu8 nach hinreichend
tig flieBenden Gleich- und Wechsel- streut wurde, ist z.B. bei der Aus- vom Energiespektrum fo (W) der Tanger Zeit 2u verstehen. (In der ame-
strémesich entgegenwirken und z.T. ; wertung von Bahnspuren auf Photo- prompten Neutronen. Diese Tatsache rikanischen Literatur bezeichnet man
aufheben, so da das Ankerkupfer Platten sowie in
und Nebelkammeraufnahmen
der Theorie der Abschirmung
wirkt sich dahingehend aus, daB der z.T, das Produkt aus + und der
nicht so stark belastet wird, wie wenn EinfluB der verzégerten Neutronen Neutronen-Lebensdauer als E.)
nur ciner der beiden Stréme flieBen von Bedeutung. [7] auf den Gang der Kettenreaktion sich 2. Mathematische Darstellung. Mit
wiirde.[25] Einfanggammastrahlung, die beim etwas von dem der prompten unter- Hilfe der *Transporttheorie liBt_ sich
Einbettungsmethode oder__Immer- *Strahlungseinfang emittierte Gam- scheidet. Man kann dem auf Grund allgemein zeigen, daB die energicab-
sionsmethode dient zur Ermittlung mastrahlung.[7] der *Reaktor-Stérungsrechnung durch hiingigeE. eines Neutrons bis auf eine
des Brechungsvermégens von festen Einfang, parasitirer, uncrwiinschte den Faktor multiplikative, durch die GréBe des
Kérpern, besonders von _kleinsten *Absorption von Neutronen im Kern- IS ®* (@,W)5® (, W) dW dV Reaktors genau bestimmte Zahl die
Splitterchen. Der Splitter wird in eine reaktor. [7] 81 ~ FFB (t, W) IG (t, W) W-dV zum energieabhiingigen VektorfluB ©
stark brechende Fliissigkeit getaucht Einfang, radioaktiver. Unter dem r. (W)adjungierte Funktionist, wobei
und diese so lange verdiinnt, bis beide E. versteht man den E. eines Elek- Rechnung tragen. Dabei bedeutet ®* der Vektorflu8 © (W) den stationi-
Medien die gleiche Brechung zeigen trons aus der Elektronenhiille, meist die *Einflu8funktion, Der Gewinn- ren Zustand des Reaktors beschreibt.
(Unsichtbarwerden des Splitters). Mit aus der K-Schale (K-Einfang), selte- operator ist durch Durch Mittelung iiber alle Richtun-
dem *Abbe-Refraktometer wird dann ner aus der L-Schale (L-cinfang), gen lat sich die Transporttheorie in
das Brechungsvermégen der verdiinn- durch deren Atomkern. Hierdurch J=0f onfow ZW) die Diffusionstheorie tiberfiihren. Da-
ten Fliissigkeit und somit das des vermindert sich die Kernladungszahl hergilt der obige Satz auch in diffu-
Splitters ermittelt. um eine Einheit bei gleichbleibender sionstheoretischer Niherung, etwa in
Kérper, deren Brechungsvermigen Massenzahl. [28] definiert, wobei f(W) das Brutto- der Gruppendiffusionstheorie. Be-
gréGer als das des umgebenden Stof- EinfiuB. 1. Allgemein. Im Reaktor Energiespektrum der Spaltneutronen schreibt man die stationiire Ketten-
fes ist, scheinen sich aus diesem zu spielen Neutronen verschiedener bedeutet. Der Operator Ji ist genau reaktion eines Reaktors durch ihre
erheben (positives Relief); umgekehrt Energie einer unterschiedliche Rolle. so, jedoch mit f:(W) zu bilden, Der *Matrixdarstellung, so ist die E. eines
scheinen sie darin eingesenkt zu sein AuBerdem ist das Gewicht der einzel- Faktor ¢: spielt in der Reaktorkinetik Neutrons gleich der zum Matrixflu8
(negatives Relief). Dies beobachtet nen Reaktorzonen verschieden. So ist cine Rolle. In vielen Fallen kann man gehdrenden adjungierten Matrixfunk-
man auch an Diinnschliffoberflichen z, B. die Wirksamkeit eines Regelsta- niiherungsweise €: ~ 1 setzen. [35] tion.
gegen den einbettenden Kanadabal- bes ‘von seiner Lage im Reaktor ab- EinfluBfunktion. 1. Definition. Die E. Sie gehorchtder zur Reaktorgleichung
210 2
EinfluBfunktion Einfriertemperatur
*adjungierten Gleichung: »Spaltquerschnitte f(W) und eit lunenintegration der Gl. (4) zu ge- fiomer ®KO*)|dV=0
Gt — Ki) Ot 0, @ »Spaltspektrume 2(W). Wegen dies vmnenden Gleichungssystem. Die y
wobei die Operatoren J + und K + ser Inversion nennt man das durch
die E. beschriebene hypothetische Sys GriBen g und e” haben jedoch eine
durch
stem mitunter einen »adjungierten illzemeinere Bedeutung. fieMo-o-
v Konav~o.
| Stérungstheorie. Jede Stérung im
sav zmfawsor) Reaktor«. Die E. spielt als *Gee Neutronenflu8 wird durch Anderung Die letzte Gleichung stellt die Defi-
@) wichtsfunktion bei *Reaktor-Stds der Quellen und Senken im Reaktor nitionsgleichung fiir K dar, wobei die
rungsrechnungen eine wichtige Rolle, etvorgerufen, was zur Anderung von Randbedingungen fir * so gewihlt
KE —V-DV + (Zot Bet, AuBerdem kann man mit ihrer Hilfe
eine Formulierung der *Reaktor-Kis (uv fithrt, Diese kann mit Hilfe der werden miissen, daB die Gleichung
netik geben, die sich an die Stérungs, 1 des ungestérten Problems in erster erfiillt werden kann. Man erkenntaus
-3 on]ar sar w) rechnung anschlieBt. Nuiherungin folgender Weise berech-
net werden:
der Definition der Adjungiertheit so-
fort, daB K=M* gilt. Daher

coer
Die Abb. bringt die E. eines kugele schreibt sich die Differentialgleichung
definiert sind (s. Reaktorgleichung in fOrmigen homogenen Leichtwasser S$ pt 5 fJ- KI D-dw dv
Diffusionsniherung). Die E. muim Reaktors mit Reflektor im Vergleich hott = Sf pt, KO-dW-aV fiir den EinfluB
Inner des Reaktors iiberall endlich, zum Neutronenflu8. Die Berechm (fF ~K ] bedeutet die Stérung der soe Oe
stetig und positiv sein. An Grenz- wurde nach der *Zweigruppen-Dii Quellen fF und der Senken Kin MO = "3,
flachenist die Stetigkeit des EinfluB- fusionsmethode durchgefiihrt. Der J unktion des Ortes. Lit, Griimm,H., und K. H. Hécker: Die
Stroms zu fordern. Am Rand gegen thermische Einflu8 iiberwiegt im Re S.a, Reaktorgleichung, allgemeine, R. der
EinfluBfunktion (importance function) i
das Vakuum mu’ ©} Null werden; aktorinnern, da ein thermisches Neus jerung, kinetische 305 Reaktorkinetik. Z. angew. Phys. 9,
auBerdem mu8 der EinfluB-Strom in tron eine gré8ere Chance hat Reaktorstérungsrech- 7} (1957). - Griimm, H., uad K. Ho
das Vakuum verschwinden, da Neu- spalten und damit die Kettenreakt oung. er: Reaktorkinetik ind Sti
tronen, die in das Vakuum’austreten, zu erhalten als ein schnelles, das wie thoes ex. Naturwiss. 40. Berlin
liir zeitabhiingige Probleme erhiilt 158. Usachofl, L. N.: Peaceful Uses
keinen’Einflu8 auf die spiteren Ket- rend des Bremsvorganges absorbiert man den EinfluB auf folgende Weis of Atomic Energy, Bd. V, S. 503 ff. Genf
tenreaktionen haben.Ist die Reaktor- werden oder auf dem Umweg iibe bhiingige Zustand des Reak- sics,
1956, — Reactor Handbook, Vol. I, Phy-
gleichung *selbstadjungiert (z. B. bei den Reflektorverlorengehen kann. rd durch die Gleichung Kap. VI, McGray jill. New York
speziellen nackten Reaktoren), so ist Reflektorstimmenschneller und ther= ® 1955. ~ Emendorfer, D.: Bemerkung zur
Hh ~ D. mischer Einflu8 weitgehend iiberein, alischen Bedeutung der EinfluB-
Zwischen der Reaktorgleichung und da cin schnelles Neutron aus d Mons, funktion,
ul
Nukleonik, Bd. 1, Heft 4
der Einflu8-Gleichungbestehen merk- Reflektor thermisch sein wird, bis usammen mit Rand- und Anfangs- Einfriertemperatur bei Hochpolym
wiirdige Bezichungen. Wahrend Neu- die Spaltzone erreicht und dann iiedingungen beschrieben. Dabei kann ren. *Hochpolymere, die nicht te
tronen aus dem Reaktor ausstrémen, gleichen EinfluB hat wie die aus de WF ein Operator oder, wie z. B. in der weise kristallisieren, bleiben beim
strémt Einflu8 ein, An Stelle einer Refiektor _riickstrémenden therm Mehrgruppentheorie, cine “Matrix Abkiihlen zuniichst ks
Bremsung beschreibt die E. einen schen Neutronen. cin. Um nun eine’ Differentialglei doch nimmt die Viskositit s
3. Bedeutung der E. ®+. Durch Mule chungfiir den Einflu8 ®* zu bekom- zu, da8 es zu einer Fixierung der
a tiplikation der allgemeinen Dif wien, wird erstens die Existenz einer Struktur kommt. SchlieBlich wird die
a | rue sionsgleichung(s. Gl. [1, 2] bei Neu:
tronendiffusion) mit der orts-_ w
Differentialgleichung der Form E.erreicht, bei der auch die Mikro-
AI
energieabhiingigen EinfluSfunktion ame Brownsche Bewegung, die Seament-
“hy G+wird jedes Neutron in der Kettens Kony beweglichkeit, aufhért. Der Stoff geht
Ls
£2
Li
|
ol rte reaktion gerade mit dem Gewicht vefordert, wobei K ein zuniichst un- nun in den *Glaszustandtiber; er wird
hart und spréd. Die E. wird’ manch-
faktor multipliziert, mit dem es ekannter Operator bzw. eine unbe- mal als Umwandlung 2, Ordnung
Lannte Matrix ist, Die zweite Forde-
Sahel aA
deren Aufrechterhaltung beteiligt ist aufgefaBt; doch existiert auch die
pepeitr Durch Bildung des Integrals Sf dV. ‘ung, die zur Bestimmung von K fith- Meinung, da8 es sich um keine echte
dW von der so gewonnenen Gleis ven wird, besagt: Der EinfluB eines Umwandiung 2. Ordnung handelt, da
chung iiber den gesamten Reaktor. Neutronsist gleich dem EinfluB aller kein Gleichgewicht herrscht, sondern 1
1s 7 raum einschlieBlich Reflektor gewint viner Nachkommen zu irgendeiner die gerade bestehende Ordnung ein-
rN!1 |] an eine raum- und energieunab Zit, Das heiBt, der gesamte Einflub fach eingefroren wird. Allgemein fin-
' Linflup ingige, nur zeitabhiingige Darstel- aller Neutronen im Reaktor ist zeit-
lich Konstant: det_man bei der E. cine konstante
whi lung der Reaktorgleichung. Sie h
unter Beriicksichtigung der verzéger-
Viskositit von etwa 10" P. Wohl
eN\ ten Neutronendie Form fore av 0. aber findert sich bei der E. (wie bei
den Umwandlungspunkten 2. Ord-
s 1de 7K wy -~D 2dlo p- KB
B Lap
Ba nung) der Temperaturkoeffizient je-
os
var Multipliziert man nun die Gleichung
‘tir den Flu8 mit ®*, diejenige fiir ner Eigenschaften, die bei Umwand-
iN +h’ +q den Einflu8 mit ®, ‘addiert beide lungspunkten 1, Ordnung Diskonti-
PRL dei’
Gp et KBI Ed p. hungen und integriert tiber das nuititen zeigen (spez. Volumen, spez.
Lit
7 am Volumen,so folgt: Wirme, Dichte, Brechungs-Koeffi-
zient, Enthalpie). Bei Hochpolyme-
Dieses Gleichungssystem ist form ren besteht ein Zusammenhang zwi-
identisch mit dem durch einfache Vo [wr w-av
‘Einflu8funktion schen der FlieBtemperatur (*Um-
212 213
Eingangsrauschen Einheitengleichungen
wandlungen bei Hochpolymeren) und als ob die Neutronen mit thermischer einer willkiirlichen Quantitét, die zu 1m definiert als das 1 650 763,73-fache
der E. Durch Zusitze (Weichmacher) Energie entstiinden. In diesem Fall ist Vergleichszwecken ein fiir alle Mal der Wellenlinge der orangeroten
kann man die E. senken. fiir einen homogenen Reaktor durch Vereinbarung in reproduzier- Kryptonlinie des zum Leuchten ge-
Lit. Wolf, K, A.: Struktur und physi- S=fn 2a Q barer Weise festgelegt wird (s. GréBe). brachten Nuklids **Kr.
kalisches Verhalien von Kunsistoffen. im, 1s, 1 kg, 1A usw. Auch die metrischen E, sind fiir die
Berlin-Gottingen-Heidelberg 1962. — ( Bruchteil der Neutronen, die in nsymbol (m, s, kg, A der Meterkonvention angeschlossenen
Stuart, H. A.: Die Physik der Hochpoly- spaltbarer Substanz [°°U] absorbiert usw.) wird im Druck stets steil’ge- Staaten gesetzliche E.
meren, Bd. li[. Berlin-Géttingen-Heidel- werden, 9 Zahl der entstehenden Neu- setzt. Es darf nicht in eckige Klam- Unterphysiologischen E. werden sol-
berg 1955. [41] tronen,bezogen auf ein in spaltbarer mern_gesetzt werden, denn [] bedeu- che E. verstanden, die ein MaB fiir die
Eingangsrauschen. Bei Radiotelesko- Substanz [?"U] absorbiertes Neu-
pen schaltet man, um cine beliebige tron). tet »Einheit von. .«. Empfindung menschlicher Sinnesor-
Empfangsverstiirkung zu erreichen, Eine bessere Approximation bietet die GrdBen verschiedener Dimension ha- gane sind (Helligkeitsempfindung,
mehrere Verstirkerstufen_hinterein- Annahme, daB die Neutronen als ben verschiedene E. Unter E.wird oft Lautstirkeempfindung des -Ohres).
ander. In jeder Stufe entsteht aber, schnelle entstehen und kontinuierlich. cinerseits die Gréfe verstanden, mit Die photometrischen E. gehéren auch
bedingt durch die Elektronen des gebremst werden (Fermische *Alters- der man in Gleichungen rechnet, an- zu diesen.
Stromes, ein gewisses MaB an Rau- theorie). In diesem Fall ist bei nack- dererseits das *Eralon, das in einem Lit. Stille, U.: Messen und Rechnen in
schen. Am meisten stért dabei das ten Reaktoren Normaleichinstitut aufbewahrt wird. der Physik, 2. Aufl. Braunschweig 1961.
Rauschender ersten Verstiirkerstufe, Manchmal werden diese beiden Be- 39]
da es von jeder weiteren Stufe S=fneplaP-eh deutungen nicht klar auscinanderge- Einheitengleichungen. Eine E. dient
verstirkt wird. Das Rauschen der e1 =kEqb-e" (2a), halten. Hier hat E. stets die erste der dazu, eine abgeleitete Einheit mit
sten Stufe heift E.[5] (e Faktor zur Erfassung der Vermeh- beiden Bedeutungen. Hilfe schon vorher abgeleiteter Ein-
Eingruppenmodell, Eingruppentheo- rung durch schnelle Spaltungen, p Formelmiig stellt man die E. einer heiten oder mit Hilfe von Ausgangs-
rie, Behandelt man das Verhalten von Bremsnutzung, k Vermehrungsfaktor, GréBedar, indem man das GréBen- cinheiten (Basiseinheiten) zu erkliren.
Neutronen im Reaktor so, als wenn symbol (den Formelbuchstaben) Imallgemeineninteressiert man sich
sie alle einem einzigen Energiewert Wahrscheinlichkeit, da8 das eckige Klammern setat. fir kohdrente Einheiten, d.h, Ein-
mit mittleren Bigenschaften angehor- Neutron wiihrend des Bremsprozes- Beispiel: heiten, die zusammen cin Einheiten-
ten, so spricht man von einem Ein- ses nicht aus dem Reaktor herausdif- [1] eine E. der Linge, system bilden (s._Einheitensysteme).
gruppenmodell, durch das man den fundiert, B? die materiell bedingte [m] eine E. der Masse, Dannkann eine E. aus einer Dimen-
Komplizierten ‘Sachverhalt approxi. *FluBwélbung). B? wird bestimmt Iq eine E.der Zeit, sionsgleichunggefolgert werden.
miert. Den_ mathematisch-physikal aus U1 eine E. der Stromstiirke Beispiel: Die Geschwindigkeit (eines
schen Inhalt dieses Modells ein- 1+ Le Bt usw. Punktes) ist das Verhilinis aus zu-
schlieBlich der Approximationen be- et @ Es empfiehlt sich, als Index das ge- riickgelegtem Weg (I) und der dazu
zeichnet_ man als Eingruppentheorie wat Ite E.-System anzugeben, z. B. bendtigten Zeitdauer(0). Diese Defi-
oder Eingruppenmethode. Das Ver- Der FluB folgt dann aus MK« nition ergibt die Dimensionsgleichung
fahren bedeutet meist eine grobe AD + BED 4 Mit Hilfe eines *Vorsatzes vor der E. dim 1
Schematisierung der wirklichen Ve Fiir einen kugelférmigen nackten Re= kann_man Teile oder Vielfache von dim, ~ dim. Wenn die Quantitit
hiltnisse. Es wird bei der Beschre aktor (Radius R) heifitdie Lésung ihr bilden. der Liingeneinheit durch Verabre-
bung der Neutronendiffusionen im Beispiel: dung festgelegt ist (z.B. 1m) und
thermischen Reaktor zum Zwecke G=o-———
sinar/R
mitB=
nm
RO)
1pA 10%A ebensodie der Zeiteinheit (z. B. 1),
einer ersten Orientierung verwendet. 1pF 10-?F
Eine wesentlich bessere Naherungist 10 MQ 10-109 Im
das *Zweigruppenmodell. Aus(3) und (5) folgt der kritische Ra- SkV =5-10°V. so folgt daraus die E.-y, = m/s
Beim thermischen Reaktor sind die dius R. Abgeleitete E. Einheitensystem. fiir die kohirente Einheit der Ge-
thermischen Neutronen die am mei- Wenn der Reaktor einen Reflektor Gesetzliche E. sind solche, die durch schwindigkeit (s. Einheitensystem,
sten bestimmenden. Daher besteht hat, ist an der Stelle R der Fluim nationales oder internationales Ge- ‘Tabellenanhang,Bd. 10).
die E. primir in der Beschreibung Inneren an den Flu8 im Reficktor setz festgelegt sind. In Deutschland Fiir solche abgelcitcte Einhciten sind
der Diffusion der thermischen Neu- anzuschlieBen. In der Formel (2a) wurde 1898 durch ein Reichsgesetz vielfach besondere Nameneingefiihrt.
tronen: entfiillt dann der Faktor € bestimmt, wie die E. Ohm, Ampere Folgende Basiscinheiten werden heu-
Fiir die in (1) eingehenden *Grup-
DA®-~Iao pga hse
Say@ penkonstanten D, Su, k werden ent=
und Volt zu definieren sind und wie
ihre Anwendung bei _bestimmten
te bevorzugt verwendet: 1m, 1s, kg,
LA, 1 Wb, 1K, 1 kgs, 1 Candela(cd).
weder die Wirkungsquerschnitte fi Mefgeriiten und Messungen vorzu- Daraus ergeben sich die in der Ta-
®=(t,1) ist_der NeutronenfluB, dic hiufigste Neutronengeschwindige nehmen sei. 1924 wurde ein Gesetz belle Seite 217 aufgefiihrten kohiiren-
D = i,/3 die Diffusionskonstante, Du keit (2200 m/s) oder gewogene Mittel- iiber die Temperaturskala und die ten Einheiten, fiir die besondere Na-
der makroskopische Absorptionsquer- werte aus dem Energieintervall 0 < & Wérmeeinheit erlassen, und 1935 wur- men eingefiihrt wurden.
schnitt, S der Quellenterm, v die mitt- <0,17 eV zugrunde gelegt. Das letz- den im Ma8- und ‘Gewichtsgesetz Durch Einsetzen von angegebenen
lere thermische Geschwindiekeit. tere empfiehlt sich insbesondere danny Linge und Masse der gesetzlichen E. Gleichungenineinander folgt
Beim stationaren Betrieb ist 90/31 wenn man zu einer Verfeinerung det Meter.und Kilogramm aus den inter-
0, Eine wesentliche Aufgabe ist die Rechnung durch eine Zweigruppen« nationalen Prototypen _festgesetzt. z.B. 1VAs =1Nm=13
Berechnung des Quellenterms. Sie theorie kommenwill. [7] 1942 sind durch Gesetz die neuen 1 Watt 1Nm/s_ usw.
kann in verschiedener Naherung ge- Einheit ist eine konstante speziell photometrischen E. in Kraft getre- Auch nichtkohiirente Einheiten wer-
schehen.Es ist konsequent, so zu tun, GréBe (bestimmter Dimension) mi ten, Seit 1962 ist die Langeneinheit den durch E.erkliirt (definiert).
214 215
Einheiteninvarianz Einheitensysteme
cm und 1 min = 60s wnkehrbarein- Kurz-
9,81 N deutig gelten. Sie lassen sich auch in zeichen
2/54 cm der Form schreiben 1 inch/l cm =
0,75 kW = 750Nm/s. [39] 2,54 und 1 min/Is = 60. [Energie] +1 m/l st | Joule is
Einheifeninvarianz. Gleichungen in Auf der linken Seite stehen zwei {Krait} Imls! =1Newton 1N
allgemeinen Formelzeichen nennt man gleichdimensionierte GréBen verschie~ {Leistung] 1 mat st = 1 Watt 1w
cinheiteninvariant, wennsie unabhii dener Quantitit, auf der rechten Seite. [Elektr. Ladung) s 1 Coulomb 1C
zig von der Wahl der Einheiten in deren Verhiiltnis, d. h. cine reine Zahl [Elektr.
[Elekte. Spannung} s 1v
[Elektr Widerstand}
unveriinderter Form. giiltig bleiben (Verhiiltniszahl). A 19
und fiir die Formelzeichen Gré8en anderesBeispiel zu a): Leitwert] Vv 1s
cingesetzt werden, d. h. Zahlenwert X [Elektr. Kapazitit] Vv IF
I-ds XB {Selbstinduktion} A 1H
Einheit. Unabhiingig von der Wahl 5= py BH. [Magn.FluBdichte] = 1 Wot Tm? 1T
der Einheiten heiBt: Es diirfen nicht Beispiel zu b): Die Linge {1} eines ten fiir alle aus den BasisgréBen her- 1W_ und LN sind zu den Einheiten
nur solche Einheiten verwendet wer- Fadenpendels in mm erhalt man, in- leitbaren GréBen in Form von Po- des internationalen Systems kohiirent,
den, die irgend ein Einheitensystem dem man die Schwingungsdauer (¢) enzprodukten der —_Basiseinheiten 1 PS und 1 kp dazu nichtkohiirent.
bilden, sondern fiir jede GréBe darf (Unités de base, Ausgangseinheiten) Die wichtigsten E.sind
eine Einheit von willkiirlichem Be- des Pendels in s mit sich selbst und ausdriicken in der Form 1. das Internationale System
trag gewihlt werden. Dabei muB je- dann mit der Zahl 249 multipliziert,
doch im Formelzeichen zwischen ra- wenn manalsobildet [LX] = [Bi]... Balm 2.das (sog. GauBsche CGS-System
tionalen und nichtrationalen GréBen {D 249 (n* (CGS-G)
Dieses Potenzprodukt der Einheiten 3.das_eleKtrostatische
unterschieden werden (s._ rational- wird stets genau gleich gebildet wie (CGS-E) CGS-System
Zu c): Kraft §, die auf einen strom- das zugehérige Dimensionsprodukt 4.das_ elektromagnetische CGS-Sy-
nichtrational, GroBengleichungen). durchflossenen Drahtwirkt,
GréBengleichungen, die nicht unbe- Lids X $f dim X = (dim By)%... (dim By) stem (CGS-M)
schrinkteinheiteninvariant sind, ent- in CGS-Einheiten: § = c (s. Dimension). 5. das Fiinfer-System.
halten mehrdeutige GriBen. Das. internationale _Einheitensystem Sie sind in den Tabellen (im Tabellen-
Eine einheiteninvariante GréGenglei- und 8 = 9° zt sich auf die Ausgangseinheiten anhang, Bd. 10) wiedergegeben. Wenn
chung ist stets auch als Zahlenwert- in internationalenEinheiten: inheiten) von CGS-System (ohne besondere
gleichung giiltig, wenn man die Zal & =1-ds XB und B& po $. Ul = 1m, [el = 1s, fm] 1 kg, Kennzeichnung) gesprochen wird,ist
Ienwerte mit Hilfe irgend eines koh Dabei bedeutet J elektrische Strom- (= LA, {T] = 1°K,[Helligkeit] = das GauBsche System (CGS-G) ge-
renten Einheitensystemsbildet, etwa stirke, ds Linge des Drahtes, $ ma- 1 Candela (i ed). meint. Weitere E. sind unten genannt.
des internationalen Einheitensystems, gnetische Feldstirke, 8 magnetische In der heutigen wissenschaftlichenLi-
aber auch des sog. GauBschen CGS- ite, ¢ Lichtgeschwindigkeit in Kir gewisse Potenzprodukte solcher teratur
Systems usw. Die Mehrdeutigkeit heiten. Die entsprechende Einheiten sind besondere Bezeichnun- einanderwerden immer noch neben-
gewisser GréBen macht sich dabei invariante Gleichung ist oben xen cingefiihrt, z. B. ist die Einheit (vor allemdasin Internationale System
nicht geltend, jedoch muB der even- unter dem anderen Beispiel zu a) an nergic in diesem System 1 kg Physik) oder das der experimentellen
GauBsche CGS-Sy
tuelle Ubergang von rationalen zu gegeben. Darin ist 7 die clektroma- = 1 Joule (1 J). Im Unterschied stem (fast nur noch in der theoreti-
trationalen GrdBen beachtet wer- gnetische *Verkettungskonstante. Ein vu den Ausgangseinheiten nennt man schen Physik) und das Fiinfer-System
den.
weiteres Beispiel s. Dimensionsprobe. sie abgeleitete Einkeiten(s. Einhei- verwendet. Das Internationale Sy-
Zahlenwertgleichungensind nicht ein- tengleichung).
heiteninvariant. Von einer Zahlen- Die genauen Bedingungen dafiir, da8 stem fallt mit dem sog. Giorgi-System
Einheiten, die durch ein Potenzpro- zusammen,
wert- zur entsprechenden GriBen- ine Zahlenwertgleichung auch als dukt wie’ oben festgelegt sind (ohne chanischen wenigstens in seinem me-
gleichungist der Ubergang nicht in GréBengleichung giiltig ist, sind die Hinzufiigen eines Zahlenfaktors), und elektromagnetischen
jedem Falle méglich. Es gibt vielmehr folgenden:
1. Die vorkommenden GriBendiirfen nennt man kohdrente Einheiten. Ihre Das CGS-System
a) solche Zahlenwertgleichungen, die it mehrdeutig sein: Gesamtheit_nennt man abgestimmt trischen Einheitenstimmtin den elek-
mit dem CGS-E-
beim Einsetzen von Gréfen (fi ir die Zahlenwertgleichung mis. oder k, E, Einheiten, die Geweils um System, in den magnetischen Binhei
allgemeine Formelzeichen) gi tig sen Einheiten vorgeschrieben sein, cinen Zahlenfaktor) von den kohii- ten mit denen das CGS-M-Systems
bleiben und die ein kohdrentes Einheitensystem renten Einheiten verschieden sind,
b) solche Zahlenwertgleichungen, die
bilden; nennt man nichtkohdrente (oder auch Ben (z. B. Quotienten zwischen Gro-
. Fiir elektromagnetische
beim Einsetzen von GréBen nicht 3.rational definierte Gré8en und elektrischen und einer magnetischen
einer
mehr gelten oder
©) nicht mehrallgemein gelten. nichtrational_definierte GréBer GréBe)hat es eigene Einheiten(s. Ta-
Beispiel zu a): s = '/2a f*, wo s den miissen im Formelzeichen auseine der Leistung: (Masse + (Liinge) + Zeit* belle Umrechnung zwischen Einhei-
Weg,a die Beschleunigung, 1 die Zeit andergehalten werden. Einheit tensystemen: im Tabellenanhang, Bd.
bedeutet. Diese Gleichungist auch als Wenn1. nicht erfiillt ist, werden di der Leistung: 1 kg - (1 my? - (1s) 10).
=1W=1,35962 10-8 PS. Ein E,, das im Bereich Dynamik und
einheiteninvariante GréSengleichung Gleichheitsaxiome (s. unter Gleich- Dimension
giiltig. Sie ist z. B. erfiillt, wenn man heit)verletzt. [39] der Kraft: (Masse) « (Linge) - (Zei Elektromagnetismus 3 BasisgréBen
folgende GréBen einsetzt: s 2286 Einheitensysteme, _kohi nte. Mit Finheit verwendet, wird cin Dreier-System
om, b= 2inch/st, ¢= 0,5 min. Man Hilfe einiger_unabhi voneinan= der Kraft: [kgs Tm- 1s? = genannt (Spalte 3), bei 4 BasisgréBen
beachte, daB die’ beim Nachrechnen der festgesetzter Basiseinheiten (Aus Vierer-System (Spalte4), bei 5 Basis-
-1N= oigh *P- gréBen
bendtigten Gleichungen 1 inch = 2,54 gangseinheiten) lassensich die Einhei- Fiinfer-System (Spalte 5). Das
216 217
Einheitensysteme
Einheitensysteme
Fünfer-System unterscheidet sich vom setzt, denn die Größen und Einhei- mische Temperatur gewählt werden für Temperatur-Differenzen. Es,
mit der Einheit Grad Kelvin (*K)in K = (0/5) “Rankine. Für die Wär-
Internationalen System lediglich durch ten des Fünfer-Systems sind eindeu- der thermodynamischen Temperatur- memenge kann als kohärente abge-
das Auseinanderhalten von magneı tig festgelegt. skala oder, bei allen praktischen Tem- leitete Einheit im CGS-System die
schem Fluß ® = 1 Wb und elckt Anders ist es bei den übrigen Syste- peratur-Messungen, Grad Celsius Energieeinheit 1 erg, im internationa-
schem Spannungsstoß S U «dr = 1 Vs men; hier muß je nach der Bedeutung CC). Als Einheit der Temperatur- len System die Energiceinheit 1 J ver-
oder (was damit äquivalent is), von der Größe verschieden umgerechnet wendet werden. Außerdem bestehen
magnetischer Spannung V = SS ds werden. So kann z. B. 1 cm’/a g Vs! Differenz gilt der Grad (Abkürzung
grd). In Großbritannien und in den als nichtkohärente Einheiten die Ka-
= 1J/Wb und der elektrischen Strom- des Gaußschen CGS-Systems entwe- USA besteht als Grundeinheit der lorie, in Frankreich thermie, in Groß-
stärke I dQ/dr 1 A. Die magne- der die elektrische Ladung (3 - 10°) Grad Rankine (*R) bzw. Grad Fah- britannien british thermal-unit und
ische Spannung 1 J/Wbwird oft auch As oder den magnetischen Fluß 10% renheit mit der Bezeichnung degree Clausius.
eine Amperewindung genannt. Wb bedeuten. Welche Bedeutung es
Die Tabelle im Anhang enthält auf im vorkommendenFall hat, muß aus
jeder Zeile in allen Spalten die näm- dem Zusammenhangerkannt werden. Die folgenden Tabellen gchören zur Tabelle ‚Umrechnung zwischen Einheiten-
liche Größe, nämlich die in Spalte 4 Nur diejenigen Gleichungen, die im systemen« im Tabelenanhang, Band 10:
bzw. 5 stehendeEinheit des Inter- Fünfer-System gelten, sind bei Ge- Übergang von Spalte 4 (Internationales System) zu Spalte 3 (CGS-G-System)
ii stems bzw. des brauch beliebiger Einheiten (auch sol- Zeile in der Bedeutung zu ersetzen durch
Fünfer-Systems, jedoch ausgedrückt cher, die kein Einheitensystem bilden)
gültig, also einheiteninvariant, margin
10%10°emingtläs
(dargestellt) mit Hilfe_verschiedener
Einheiten, nämlich der Einheiten des in Für den Übergang zwischen den Sy- D1
i in
(ei Stromstärke 7
Spannung Y= 59-45 3.
der Spaltenübersicht angegebenenE. stemen (Spalten der Tabelle) sollen n i an SD nchräuchl)
Spannung 4. IN * cmi's
In der ersten Zeile der Abschnitte A,
B, ... steht jeweils eine Basiseinheit.
inige Beispiele gegeben werden: Vom
infer-System (Spalte 5) kann man
E6 viedavmagn.
dazu nichtrat, glas!
In allen Spalten kann man die Ein- eindeutig (d. h. ohne die Notwendig- el. Spannung U Dem ihginst
heit der nächsten Zeile erhalten (das keit. zwischen verschiedenen Bedeu- D3 oov .
|\zei.magn. Fiußänderun g ao
g; 6 101% cmötzgies ac
ist die kennzeichnende Eigenschaft tungen zu unterscheiden) zu allen an- 53
es Systems von abgestimmten Ein- deren Systemen, insbesondere auch Ds 3169 el. Widerstand R 369.010 1cmis
heiten‘), indem man die Spalte 2 zu allen unten noch genannten Syste- el,-magn. Wellenwiderst. 1. 44 (Zahl)
in Formelzeichen angegebene Multi- men gelangen, indem man nach den des Vakuums .
plikation oder Division mit den Ein- Tabellen $.219f. die erste Zeile im VE: und
heiten ausführt, Abschnitt A, B, C, D,E ersetzt und E10 dazu nichtrat. magn.Wellenwiders tand—
Übergang zwischen den Systemen dann von Zeilezu Zei nach Spalte Em Weme
In den Abschnitten A, B, C, F, G der 2 fortschreitet. r ar
Tabelle sind die auf gleicher Zeile Besondere Einheitennamen.
stehenden Werte gegeneinander aus- Mit den Einheiten Lem, 18,1(CGS- Übergangvon Spalte 4 (Internationales System) zu Spalte 5 (Fühfer-System)
wechselbar. Sie können daher durch E, CGS-M, CGS-G)ergeben sich die
das Gleichheitszeichen miteinander abgeleiteten kohärenten Einheiten Zeile Einheit in der Bedeutung zu ersetzen durch
verbunden werden. So gilt z. B. 1m Gal, dyn, erg, Poise, Stokes (s. unter
100cm = oder 1 kg = 1000 oder IN iesen Namen). DI ‚el. Stromstärke I 1A
= 10° dyn = 0,102 kp. Füreinige Einheiten des CGS-M-Sy- Ed 1A: magn. Spannung U 59 ds 1J/Wb
In den Abschnitten D und E kommen stems, und zwar für die Einheiten der D3 (el. Spannung U “ IV
aufderselben Zeile in den Spalten 3a, magnetischen Spannung, der magne- E3
IV ändern
zeitl.magn. Flußänderung di 8
1 Wbis
b, c und Spalte 4 Angaben vor, die tischen Feldstärke, der magnetischen
gleichzeitig mehrere Bedeutungenha- Flußdichte (Induktion) und des ma-
ben. Sie dürfen daher nur durch das gnetischen Flusses, setzte die Inter- Übergang von Spalte 3 (CGS-System) zu Spalte 5 (Fünfer-System)
Entsprichtzeichen(2) verbunden wer- nationale Elektrotechnische Kommis-
den. Diese Angaben lassen sich nur sion besondere Namen fest, nämlich Zeile Einheit in der Bedeutung zu ersetzen durch
dann durcheinander ersetzen, wenn Gilbert, Oersted, Gauß, Maxwell (s. Al 1 9.10:m
sie in derjenigen Bedeutung gemeint unter diesen Namen). Dis 9.105 cm ei Kapaziaı € 106F = 14F
sind, die in Spalte 1 steht. In dieser Für den Bereich der Mechanik (Ab- meen. a .104 Wb/A
Bedeutung, aber auch nur in dieser, schn. A, B, C, G) sind noch folgende BR el. Stromstärke 7 1
lassen sie sich wechselseitig ersetzen. Systeme zu erwähnen. (Ein System, D2 angungıfel. Ladung O 01C=0,1As
Das Umrechnen von Größen inner- das statt der Masse die Kraft als Ba- Ei an FB 6 3'wb
halb einer Gleichungist nur möglich, sisgröße verwendet, wird meist ein ‚Geschwindigkeit © 3.10 mis
wenn alle Größen des einen Systems technisches System genannt.) Bis 3.100 cm.s" {cimapn Verkettung y 1 Wbyvs
in alle Größen des anderen Systems Temperatureinheit. E7 nichtramagn. Feldstärke 5° ratmagı, Feldsärke
umgerechnet werden, In der Thermodynamik benötigt man
Wenn man vom Fünfer-System aus- neben drei Basisgrößen der Mechanik 9” 42
geht, kann man zu allen anderen Sy- @. B. Länge, Masse, Zeit) noch eine 10:3 em-Ingins- 114 2 1J0Wo m)
stemengelangen, indem man lediglich charakteristisch thermische Basisgt D9 (ei. Feldstärke € 30 Vim
Ausgangsgrößen durch andere er- Be. Als solche kanndie thermodyna. 219
218
Einheitensysteme Einheitslichtquellen
Man gelangt zum indemman anstelle einsetzt Im System
wird die folgende
Dimensionsgleich
eingeführt
sowie die zugehörige
i
(postuliert) Einheitengleichung
CGS-E-System Al Im 100 cm
(Spalte 3a) cı Ikg 1000 CGS-E
(Spalte 3a) im 22 - 19] 191
Di 1A 3. 10° cmöagt/ag“ dim wi — Zahl gi a 1; [0] = Icm ydyn
Ei 1 Wwb @00)-' cmirag Yia
CGS-M-System Al Im 100 cm dim ,, — Zahl wi. ';1el=is vaym
(Spalte 3b)
Bi

IA
Ikg
Ol emingtns
1000 g
CGS-M
(Sralte 3b) im t® m Zahl
em 19] - 161 -1; [01
en =1s ydyn
Ei 1 Wb 10° cmerngtast
CGS-G-System
(Spalte 3c)
Al

Im
Ike
100 cm
1000 &
im 9%, Zahl a = 1510] = Icm ydyn
DI 1A 3. 10° emäagliag® CGS:G im 0% z 191-101 eu
Ei 1 Wb 10% cmingtns ! dim we Zahl mn 13.10] Icm ydyn
Internat. System Ei Iwb 1vs
im; = Zahl wm 1510 = Icm yayn
Man gelangt zum indemman anstelle insetzt Internat,
Mieschen Ai Im 100 cm Alegebräucht
aregebeuchl, aim Or za =; 1m ıvwa
System Ei I Wb 1vs (Mie, Kalantaroft)
(damit sind kohärent I Sthen und I Hyle)
Historische Bemerkungen. Die alten internationalen Einheiten
Kalantaroff-
System
Al
c5
Im
13
100 cm
(C-1Wbyls Quadrantensystem. Dieses von Max- sind auf einer Widerstandseinheit,
Ei Iwb IWB=LYs well vorgeschlagene E. ist ein elektro- dem ins, aufgebaut, das 1908 durch
die Internationale Elektrotechnische
CosE.
als Vierer-System
Al

Im
Ike
100
1000
cm magnetisches CGS-System, das ge-
‚genüber dem ursprünglichen elektro- Konferenz in London festgesetzt
D2 1As 3. 1@ Franklin magnetischen CGS-System als Basis- wurde. Es kann durch ein Quecksil-
„emp st einheiten 10° cm, 10°" g, 1s hat. Derbernormal bzw. durch Normalwider-
Ei Iwb 8-09 Franklin
Name dieses stammt von der stände dargestellt werden. Es war auf
CGS-M Al Im 100 cm Gleichheit der Längeneinheit mit der einer Stromstärkeeinheit, dem Am-
als Vierer-System cı Ike 1000 g Länge eines Erdquadranten.Dieerste perein, aufgebaut, das ebenfalls 1908.
Di 1A 0,1 Biot internationale elektrotechnische Kom-festgesetzt wurde und mit Hilfe des
E1 I wb 108
emigst
Biot mission legte 1881 folgende EinheitenSilbervoltameters reproduzierbar war.
fest: Diese beiden Einheiten waren bereits
10hm (19) = 10° emE (el.magn. 1898 in Deutschland gesetzliche
Man gelangt zum indemman anstelle insert 1 Volt
Einheiten)
(1 V)= 10°emE
Grundeinheiten(d. h. Ausgangs- oder
Basiseinheiten). Für die Spannungs-
brit.-amer. Al Im 39,370 inch = 3,281 ft 1 Ampere (1 A) = 10'cmE einheit 1 Voltyn 1 Ohm 1 Am-
‚System cı Ike 2,205 Ib 1 Coulomb (1 ©) = 10: emE pereinı waren Subnormale in Form
mit den kohärenten Einheiten Poundal und Reyn 1Farad (1 F) = 10% emE von Normalelementen (z. B. Weston-
Auf dem zweiten Kongreß 1889 wur- Element) vorhanden. Die elektrische
MTS-System
(Frankreich)
cı Ike 10 t(t = Tonne)
de außerdemfestgesetzt: Energieeinheit, das Joule, ist mit
1 Joule (13) = 10° erg dem mechanischen Joule: durch
mit den kohärenten Einheiten Ster, Sthene, Pitce
Technischen Al Im 100 cm 1 Watt (1 W)= 10° ergis einen Faktor p q°= 1,0019 verknüpft.
cm, p, 5, System c3 IN 102p 1 Henry (1 H) 10° emE Lir. Stille, U.: Messen und Rechnen in
ger Physik, 2. ‘Aufl. Braunschweig 1961. -
Technischen c3 IN 0,102 kp Vor dem 1.1.1948 waren internatio- infersystem: Hund, F.: Einfi
m, kp, s System nale Einheiten (Index int.) in Ge- Ang in die” Iheore Physik, 2. Bd.
Tncorieder Eickrizit
brauch, die sich von den heutigen Stuttgart 1957. - Döring, und, des Lich.
Festsetzungen der Dreier- und Vie- 301, 1954). S. a. Größen, mehrdeu- (kein Index int.) um kleine Faktoren fung in die theoret. Physik W.: Einfüh-
I1. Das elck-
rer-Systeme. tige. Mit der Einführung mehrdeı unterscheiden. tromagnetische Feld. Sammlung Göschen,
Die Dreiersysteme (CGS-Systeme) ger Größen werden die Gleichhei 1Qm=p -1Q = 1,0009 2 Band 77.Berlin 1962. Fleischmann, R.:
ieren auf den mechanischen Basis-axiome der Mathematik verletzt, di
1Amm=q 1A = 0,9985 A Einheiteninvariante Größengleichungen,
1 Vin pq, +1 V = 1,00034 V Dimensionen. MNU Bd. 12, Heft 9/10.
größen Länge, Masse, Zeit mit den genau angeben, was ein Gleichheits- 1 Jim = pq® 13 = 1,00019 3 385/399 (1959/60). [39]
Basiseinheiten cm, g, s. Zusätzlich zeichen bedeutet(s. Gleichheit). Vor dieser Änderung trat in Glei- Einheitsfläche, Begriff in der *Kri-
verwenden sie die_Größe yKrafi chungen, in denen gleichzeitig elek- stallographie, s. Rationalitätsgesetz
bzw. die Einheit ydyn als formales Die Übersicht $.221 zeigt, welche irische und mechanische Energie vor- und Kristallflächen.[8]
Symbol. Es hat mehrdeutige Bedeu- Festsetzungen in den Dreier- und kam,der Zahlenfaktor p g? = 1,00019. Einheitslichtquellen, auch Normal-
tung (Fleischmann,R.: Z. Physik 138, Vierer-Systemen getroffen werden. auf. lampen, verkörpern die Einheit der
220 2ı
Einhüllen Einschnürung
Lichtstärke. Sie müssen die Forde- Reinheit, wie häufig irrtümlich ange- nen, haben für die Technik der terialien (2. B. verbrannte Öle,
rung nach dauernder Reproduzierbar- nommen wird, von den Vielkristallen *Transistoren und *Kristallgleich- Leuchtgas) verwendet werden.
keit erfüllen. Näheres s. Hefner- zu unterscheiden, da sie sowohl aus richter große Bedeutungerlangt. Bei der E,bleibt im Kern des Werk-
Lampe, Candela, Englische Kerze, reinen Stoffen als auch aus Legierun- Lır. Sachs, G.: Hdb. d. Experimental- stückes die Zähigkeit des ursprüng-
Carcellampe, Pentanlampe und Bou- gen und verunreinigten Stoffen her- physik, Bd. 5. Leipzig 1930. - Kohlrausch: lichen Werkstoffes erhalten, während
gestellt werden können. Die Züch-
Praktische Physik. Berlin 1944. - Czo die Oberfläche eine bedeutende Härte
gie d&cimale. [17] ralski, 3.: Kristaliherstellung durch Zie- aufweist. Für die Technik wurden be-
Einhüllen (Reaktortechnik), einen tung der E. kann auf verschiedene hen aus der Schmelze, Z. Phys. Chem. sondere Einsatzstähle entwickelt, so
Stoff miteiner *Hülle versehen. [7] Weise erfolgen, z. B. durch Ziehen 92, 219 (IN. - Czochralski, 9.: Kri-
Einhülsen (Reaktortechnik), einen aus der Schmelze, durch langsames stallherstellung durch Bearbeitungskri- daß jederzeit gewisse Voraussagen
Stoff mit einer *Hülse versehen. [7] Erstarren im Schmelztiegel, durch stallisation, in Moderne Metallkunde in über die Härtung gemacht werden
Einkreistriftröhre nennt man diejeı Theorie und Praxis. Berlin 1924. - Tam- können.
gen *Triftröhren (svw. Laufzeitrö
*Rekristallisation und durch Wachsen man, G.: Lehrbuch der Metallographie. Lır. Seith, W.: Diffusion in Metallen,2.
Ten), die nur einen Resonanzkreis
aus der Dampfphase.
Das Gitter ist ebensowenig wie das
3. Aufl. Leipzig 1923. - Schmid, E., und Aufl. Berlin 1955. - Hdb. d. Werkstoft-
‚W. Boas: Kristallplastizität. Berlin’ 1935.
(Topfkreis) besitzen. Der wesentlich- der Vielkristalle ideal, sondern ist in - Masing, G.: Lehrb. d. allg. Metall-
ste Vertreter der E.ist das Reflex- einzelne Teilchen, die sog. Mosaik- kunde. Berlin 1950. - Smakula, A.: Ein-
klystron (näheres dazu s. Laufzeit- blöcke, unterteilt, deren Größe sehr kristalie. Berlin 1962. [15] Einschlußthermometer sind *Therm
röhre). [19] verschieden sein kann und z. B. von Einkristallfäden, s. Whiskers und Ein- meter, bei denen eine dünne. Kapi
Einkristall (single crystal) im Gegen- der Herstellungsart abhängt. kristall. lare in einem besonderen Umhül
satz zum *Viel- oder Polykristall ein Weiterhin sind innerhalb dieser Be- Einlagerungsfremdatome (interstitial lungsrohr, meist mit einem besonde-
kristalliner Körper, dessen Grundzel- reiche noch andere Fehlstellen vor- impurities) hat man dann, wenn die ren Skalenträger, eingeschlossen ist.
len nahezu parallel liegen und der ‚handen, wie *Versetzungen, *Gitter- zulegierten Atome sich auf Grund 19]
keine *Korngrenzen aufweist. Dies lücken, *Zwischengitteratome usw. (s. ihres Raumbedarfes nicht auf Gitter- Einschmelzung, elektrolytische, von
kann bei Metallen nach geeignetem Fehlstellen). E. dürfen deshalb plätzen festsetzen können, sondern Geweben.Die e. E. ist eine Form der
Atzen leicht visuell im reflektierten allgemeinennie als *Idealkristalle an- wie die Kohlenstoffatome in *Alph: Elektrochirurgie. Infolge der Wande-
Licht festgestellt werden, denn bei gesehen werden, aber für das Stu- Eisen auf *Zwischengitterplätzen rung von Ionen unter dem Einfluß
einem E. reflektieren alle Oberflä- dium der richtungsabhängigen(aniso- zen. Bei den E. ist die Wechselwi eines konstanten elektrischen Feldes
chenstellen mit gleicher Neigung das tropen) physikalischen Eigenschaften kung mit *Versetzungen bedeutend bildet sich in einem kochsalzhaltigen
auffallende Licht in gleicher Weise, der Kristalle sind sie von grundlegen- stärker als zwischen gelösten Fremd- Gewebe an der Anode Salzsäure, an
während beim Vielkristall jedes Ein- der Bedeutung, denn bei vielkristalli- atomen auf Gitterplätzen und Verset- der Kathode Natronlauge. Hierdurch
zeikristälichen (Korn) das Licht in nen Körpern treten alle diese Eigen- zungen. [15] werden Gewebe abgetötet und Kol-
einer anderen Richtung reflektiert (s. schaften immer, über viele Richtun- Einlagerungs-Mischkristalle. Bei dic- loide zur Koagulation gebracht. [29]
Abb.). Die Form der äußeren Be- ‚gen gemittelt, zutage. sen sind in die Raumgitterlücken Einschnürung. Bei der *Dehnung be-
Eine Ausnahme sind die *Whiskers Atome eines Zusatzes eingebaut. Bei stimmter Werkstoffe tritt nach Über-
(sehr dünne Einkristallfäden), die auf den reinen *Metallen, die meist sehr schreiten der *Bruchfestigkeit, d. h.
Metallen oder Nichtmetallen wachsen dicht gepackt sind, können deshalb des Spannungsmaximums, eine E. an
können. Bei ihnen handelt es sich in die *Zwischengitterplätze nur klei- irgendeiner Stelle des Prüflings (. a.
praktisch, wenn sie eine bestimmte ne Atome eingebaut werden, die be- Dehnungskurve)auf, womit ein Span-
Größe nicht überschreiten, um ideale reits stärkere Störungen des Raum- nungsabfall und eine labile Weiter-
E. Messungender Schubfestigkeit die- gitters verursachen. E. sind für das dehnung verbunden sind. Die Deh-
ser Fäden ergeben Werte, die in der Eisen mit C, N und B nachgewiesen nung bleibt dabei nur auf den Eiı
Größe der theoretischen Schubfestig- worden. schnürungsbereich beschränkt, wie die
Abb. oben: unverformter, aus der keit liegen. In ihnen sind-also prak- Lit. Masing, G.: Lehrbuch der allge- Abb. schematisch zeigt. Sobald die
meinen Metalikunde. Berlin 1950. - Seith,
7
Schmelze gezüchteter Einkristall; Mitte: tisch keine Fehlstellen vorhanden. W.: Diffusion in Metallen, 2. Aufl. Ber
unverformter Einkristall mit Einschluß, Für eine technische Verwendung ka- lin 1955. [15]
also Mehrkristall; unten: zugverformter men früher die E. kaum in Frage, da Einlagerungsstrukturen, s. Kristall-
Einkristall mit Gleitlinien (Kristall der sie im allgemeinen sehr weich sind strukturen.
Abb. oben) und schon durch geringe Kräfte ver- Einsatzhärtung. ist wohl die älteste Einschnürung, schematisch (nach Masing)
grenzungsflächen spielt dabei keine formt werden können. In den letzten technische Anwendung eines Diffu- E. einen bestimmten Wert angenom-
Rolle, denn diese hängt davon ab, ob Jahren haben sie jedoch z. B. als sionsvorganges im festen Zustand. men hat, tritt der *Bruch ein (s. a.
der Kristall unbehindert gewachsen Halbleiterkristalle eine große tech- Die E. des Stahles, die auch Zemeı Spannungs-Dehnungsdiagramm).
ist, wobei eine durch die kristallo- nische Bedeutung erlangt. Vor allem tation genannt wird, besteht darin, Lit. Masing, G.: Lehrb. d. allg. Metall-
graphisch bestimmten Ebenen be- ist es möglich, E. mit vorgegebenen daß weiche, eiserne Werkstücke in ‚kunde, Aufl. Berlin 1955. [15]
grenzte regelmäßige Form auftritt, Fehlstellen und Verunreinigungen zu kohlenstoffhaltige Materialien einge- Einschnürung bei der Diffusion (con-
wie dies bei den meisten in der Natur züchten, wodurch die Halbleitereigen- bettet und erhitzt werden. Dabei dif- striction of the diffusion). Häufig
vorkommenden *Kristallen der Fall schaften gesteuert werden können. fundiert der Kohlenstoff in die Ober- folgt bei ungleicher *Diffusion zweier
ist, oder aber ob der Kristall in einem Halbleiter-E. höchster Reinheit, in fläche des Eisens ein und erzeugt Partner eine Formänderung der Dif-
Kristallisationstiegel gezüchtet wurde, denen nahezu sämtliche Fremdele- eine härtbare Außenschicht. Als Auf- fusionsproben. So wird z. B. bei zy-
wobei er die Tiegelform annimmt. E. mente nachweislich Konzentrationen kohlungsmittel können feste (z. B. lindrischen Au-Ag-Proben nach der
brauchen sich also auf Grund ihrer unter 10-° Atom-% aufweisen und die Holzkohle), flüssige (z. B. geschmol Diffusion in der Nähe der Schweiß-
Form, auch nicht hinsichtlich ihrer auch frei von Versetzungen sein kön- zene Cyanide) oder gasförmige Ma- fläche an der Oberfläche eine deutlich
222 223
Einschnürung Einstein
erkennbare E. auf der Ag-Seite beob- Während des E. ist die relative In- folge der Dämpfung beliebig klein; es durch eine Treppenkurve approxi-
achtet, während auf der Au-Seite ein tensität der Teiltöne sehr wechselnd, bleibt dann nur noch die erzwungene miert denken. Dann hat man die
Wulst auftritt. Die Bildung der E. so daß sich die *Klangfarbe fortwäh- Schwingung übrig. Einschwingvorgänge / (t) für die ein-
rend ändert. Wenn sich, wie bei der Die Berechnung des elektrischen E. zelnen zeitlich gegeneinander ver-
Klarinette, zuerst die tieferen Teil- ist bei *Zweipolen direkt mit Hilfe schobenen Spannungssprünge zu
töne ausbilden und dann die höheren, des Scheinwiderstandes und des überlagern und zur Grenze überzu-
dann ist der Toneinsatz weicher als Fourierschen Integralsatzes möglich. gehen. Man erhält als resultierenden
der voll ausgebildete Klang. Wenn Nach ihm kann man jeden nicht; Einschwingvorgangfür den Strom
sich dagegendie höheren Teiltöne zu- riodischen Vorgang durch ein konti- £
erst ausbilden, dann ist er schärfer. nuierliches Spektrum von harmoni-
Dabei der Entwicklungeiner Schwin- schen Dauerschwingungen darstellen. h o-vo1a+[1e- zn dr.
Wulst und Einschnürung, schematisch gung das Klangspektrum zunächst Insbesondere kann eine Spannung,
(nach Seith) kontinuierlich ist, setzt der Ton ge- die zur Zeit {= 0 eingeschaltet wird, ö
und des Wulstes hängt mit der Vo- räuschartig ein. Bei der Geige ist das d. h. für t< 0 gleich Nullist und für Bei Vierpolen ist der Zusammen-
lumendiffusion zusammen und nicht Bogenansatzgeräusch deutlich zu hö- ?=0 auf den Wert U=1 springt, hang zwischen Spannung und Strom
mit Verdampfungsvorgängen, wie ren. Nach '/ıos kommen der Reihe durch das Integral durch die *Vierpolgleichungen gege-
früher angenommen wurde. nach der 4., 3., 2. und 1. Teilton hin- ben. Anstelle des Zweipolwiderstands
Lir. Seith, W.: Diffusion in Metallen, 2. zu, während das Bogenansatzge- Z(p) treten als Frequenzcharakteri-
Aufl. Berlin 1955. [15] räusch abklingt. Das charakteristische stiken die Elemente der Widerstands-
Einschnürung in einer aufgespaltenen Blöken des Saxophonsist ebenfalls matrix.
Versetzung (constriction of an ex- eine Folge des E. Technisch wichtiger als die Berech-
tended dislocation) ist eine Stelle, an DerE.ist für die Erkennbarkeit eines
der die Aufspaltung in *Halbverset- Musikinstrumentes am Ton von gro- dargestellt werden, wobei der Inte- nung von E. gegebener Schaltungen
ist Entwerfen von Schaltungen mit
zungen rückgängig gemacht worden Ber Bedeutung, wie sich mit Hilfe grationsweg längs der imaginären p- vorgegebenemE., wasallerdings noch
ist. Für die Eigenschaften von voll- einer Lautsprecherübertragung fest- Achse verläuft, aber ‘den singulären
ständigen *Versetzungen, die mehr stellen läßt. Wird der Lautsprecher Punkt bei p ='0 rechts umgeht. Das Gegenstand der Forschungist.
Lit. Wagner, K. W.: Operatorenrech-
oder minder stark in Halbversetzun- erst nach dem Abklingen des E. ein- Anlegen einer Spannung, z. B. an nung. Leipzig 1940. - Doetsch, G.: Theo-
gen dissoziiert sind, sind solche Ein- geschaltet, dann läßt sich kaum fest- einen Wechselstromwiderstand zur rie und Anwendung der Laplace-Trans-
schnürungen sehr wichtig. Es können stellen, um welches Instrument es sich Zeit t = 0, läßt sich also auffassen als formation. Berlin 1937. - Doetsch, G.:
sich zwei aufgespaltene Versetzungen handelt. Die E. machen es sehr das dauernde Anliegen von unendlich Hdb. d. Laplace-Transformation. Basel
nur dann durchschneiden und in be- schwierig, den Klang eines Instru- kleinen harmonischen Teilspannun- 1950/1956. - Scheminski, F.: Die Welt
stimmter Weise *Sprünge (jogs) bil- mentes auf elektrischem Wege durch gen, deren Integral die wirkliche des Schalis. Salzburg 1943.[2, 12]
den, wenn sich an der Durchschnei- Zusammensetzung aus _Teiltönen Spannung ergibt. Ist Z (p) der Sch ‚Einschwingzeit, s. Einschwingvorgang.
dungsstelle eine E. gebildet hat. Die nachzuahmen. Auch für die Erkenn- widerstand des Zweipols, so hat jede Einstein, Albert. Deutscher Physiker.
Geb. 14.3. 1879 in Ulm/Donau,gest.
für eine E. notwendige *Aktivierungs- barkeit von Sprachlauten sind die E. harmonische Teilspannung den eben- 18. 4. 1955 in Princeton (New Jersey).
energie kann sehr wesentlich sein. Sie wichtig. falls harmonischen Teilstrom E.wurde1902 Experte am Eidgenö
liegt meist in der Nähe von 1 eV. b) Elektrischer E. Legt man eine Patentamt in Bern, 1909 Prof.
Lrr. Hdb. d. Physik, hrsg. v. S. Flügge, Spannungsquelle, etwa einen Zweipol 1_o-dp
Bd. VII, Teil 1, Kristallphysik I. Berlin oder einen Vierpol, an eine Wechsel- Iaip-Ze) fürr- tio) Theoret. Physik a. d. Univ. Zürich,
1955. [15]
stromschaltung, so stellt sich nach 1911 a. d. deutschen Univ. in Prag,
Einschwingvorgang, die Entwicklung einiger Zeit der stationäre Zustand zur Folge. Den Strom I des Ein- 1912 a. d. Techn. Hochschule in
einer Schwingung bei einem schwin- ein. Der Einschalt- oder Einschwing- schwingvorgangs erhält man durch Zürich, 1914 Mitglied der Preuß.
gungsfähigen Gebilde (Saite, Luft- vorgang umfaßt dann die Gesamtheit Integration der Teilbeträge zu Akademie der Wissenschaften und
säule, elektrischer Schwingungskreis) der Strom- und Spannungszustände Direktor des KWI für Physik sowie
vom Zustand der Ruhe bis zum Er- ‘vom Einschalten der Spannungsquelle
+ioo
Mitglied des Kuratoriums der PTR
reichen einer konstanten Amplitude. I in Berlin; 1930/31 und 1932/33 Gast-
Die hierzu erforderliche Zeit ist die bis zur Erreichung des stationären
oder eingeschwungenen Zustandes.
min
io
ze prof. am California Institute of Tech-
Einschwingzeit. Ihre zeitliche Entwicklung ist durch nology, ab Winter 1933 Prof. für
a) Akustischer E. Erspielt bei einem eine inhomogene Differentialglei- Der Wert dieses Integrals kann nach Physik a. d. Univ. Princeton und am
Musikinstrument eine große Rolle. hung 2. Ordnung gegeben. Die all- dem sog. Heavisideschen Entwick- Institute for Advanced Study ebd.;
Folgende Tabelle gibt Einschwing- lungssatz direkt angegeben werden, seit 1945 im Ruhestand. 1921 erhieit
zeiten nach Untersuchungen von gemeine Lösung dieser Gleichung E. den Nobelpreis für Physik für die
Backhaus: setzt sich aus der allgemeinen Lösung falls Z(p) nur einfache Nullstellen Aufstellung der Relativitätstheorie
der homogenen und aus einem parti- hat. Manfindet nämlich durch Resi- sowie für die Entdeckung des Geset-
Insrament Einsciymezei kulären Integral der inhomogenen
Differentialgleichung zusammen,also
duenbildung zes über.den photoelektrischen Effekt.
der Eigenschwingung und der er- em Hauptarbeiten: 1905 spez. Relk
Trompete 14bis 20 zwungenen Schwingung. Die Über- h=z Ze)
Pr tätstheorie, 1907 Theorie zum Du-
Saxophon 36 bis 40
lagerung beider Funktionen liefert © long-Petitschen Gesetz der spezifi-
Klarinette 50 bis 70 schen Wärmefester Körper, 1916 Er-
Geige ‚80 bis 120 den E. Mit wachsender Zeit wird die Einen beliebigen zeitlichen Span- weiterung seiner speziellen Relativi-
Flöte 200 bis 300 Amplitude der Eigenschwingung in- nungsverlauf U(t) kann man sich tätstheorie zur allgemeinen Relativi-
224 25
7
Einsteinsches Aquivalenzprinzip Eis
tätstheorie, die zugleich eine Theorie Materie absieht. Andererseits kann Durch den Beschuß von Californium- spricht der Hartreeschen Methode des
der Gravitation enthält. 1929 Aufstel- die echte Schwerebeschleunigung 9 im
lung einer neuen Feldtheorie, wobei
er eine Vereinigung der Mechanik
Nichtinertialsystem mit 6 —9 als
scheinbar, aufgefaßt und die Erde
j 249 mit Deuteronen und von Berke-
!ium-249 mit &-Teilchen gewann man
1957 Isotope mit den Massenzahlen
self consistent field in der Theorie
der Elektronenhülle. Gegensatz: Viel-
teilchenmodell. Die Idee des E. liegt
und Elektrodynamik anstrebte. E. be- weggedacht werden. Das gibt z. B. von 248 bis 252. Man kenntjetzt ins- dem bewährten *Schalenmodell der
faßte sich auch mit dem Licht als
Quantenerscheinung und mit der ma-
den Versuchen zur
Rotverschiebungei I gesamt elf Isotope von A = 246 bis ‚Atomkernezugrunde. [1]
Eis. Wasser gefriert beim *Eispunkt
thematischen Fassung des Ordnungs-
gefüge des Weltalls. [43]
sehen, aus dem di
Effekt in elementarer Weise berech- | 256. [1]
Einstein-Kondensat ‚Helium II.
Einsteinsches Relativ 'sprinzip, Ss.
(0°C bei 760 Torr), falls keine *Un-
terkühlungstattfindet, wobei es sich
Einsteinsches Aquivalenzprinzip. Un- net werden kann. Doch kann man Relativitätstheorie. um etwa */ıı seines Volumens aus-
ter dem E. A. wird der Satz verstan- sich, rechnerisch nur im unendlich Einsteinsche Relativitätstheorie, s. dehnt (Sprengwirkung!). Die Struk-
den, daß die physikalischen Gesetze, Kleinen von der Schwerkraft be- Relatiyitätstheorie. tur des E.ist kristallin (Eisblumen,
die für gewöhnlich aufein bevorrech- freien. Echte (nicht durch Transfor- Einsteinsches Viskositätsgesetz, 5. Schnee).
tigtes *Inertialsystem von Raum- und mation erzeugte) Gravitationsfelder Viskosität, Dichtebei 0 °C und760 Torr:
Zeitkoordinaten bezogen werden, lassen sich nicht als Ganzes wegtrans- Einsteinsche Zylinderwelt, s. Zylin- 917 kajm?
ebensogut auf gewisse gegen sie be- formieren. Das E. Ä, war richtung- derwelt. Spez. Volumen bei 0 °C und 760 Torr:
schleunigte Systeme bezogen werden weisend bei der Formulierung der all- Einstelleffekte, s. Magnetooptik. 1,0908 - 10° m’/kg,
können, wenn man in diesen zusätz- gemeinen Relativitätstheorie. Es deu- Einteilchenmodell, s. Einkörpermo- Spez. Wärmekapazität bei 20 °C:
liche Gravitationsfelder als wirksam tet und wird andererseits begründet dell. 1804 Jrkg 0,431 kcal/kg
annimmt.Zum Beispiel sind im brem- durch das Gesetz von der Gleichheit Eintreffervorgang. In einem biologi- Schmelzwärme:
senden Eisenbahnwagen die gewöhn- der schwerenund trägen Masse. schen Objekt wird ein biologischer 3,34 - 10 J/kg oder 6010 J/mol
lichen mechanischen Gesetze erfüllt, Lır. Einstein, A.: Über die spezielle und Effekt durch einen E. hervorgerufen, bzw. 79,7 kcal/kg
wenn man sich noch ein horizontal allgemeine Relativitätstheorie. Braun- wenn zu seiner Erzeugung ein einzi- oder1,437 kcal/mol
nach vorn gerichtetes Schwerefeld schweig 1920. [4]
Einstein-Bose-Statistik, s. Statistik, ger Absorptionsakt eines Strahlen- Bruchfestigkeit bei -11°C parallel
hinzudenkt. Ebenso lassen sich die Bose-Einsteinsche. quantes oder ein Korpuskeldurch- zur natürlichen Oberfläche des
auf der rotierenden Drehscheibe auf- Einstein-de-Haas-Efiekt, s. Effekt, gang ausreichend ist. E. machen sich Eises:
durch
gyromagnetischer.
durch eine exponentielle *Dosiseffekt- 74. 10° N/m® oder 75 kp/cm?,
ein radial nach außen gerichtetes, pro-
Einsteinsche Gleichung.1. Bezichung
kurve bemerkbar. E. hat man festge- senkrecht dazu:
portional der Entfernung der Dreh-
zwischen der Frequenz » einer Strah-
stellt bei der Inaktivierung und Mu- 127 - 10° N/m? oder 130 kp/cm®
achse anwachsendes Gravitationsfeld
lung und der ihr zuzuordnenden
tation von Mikroorganismen durch Härte nach Mohs: 1,5.
ersetzen. Das letztere Beispiel zeigt energiereiche Strahlen. Bei den hi Die Leitfähigkeit für Elcktrizi ät und
allerdings, daß die solchermaßen Energie: W=hv (h Plancksches ren Organismen erfolgen grundsätz- Wärmeist sehr gering.
durch Transformationaufein anderes Wirkungsquantum).
2. Verknüpfung der Energie mit der
lich Gen-Mutationen und Chromo- Wärmestrahlung wird schr wenig
Bezugssystem erzeugten Schwerefel-
Masse mgemäß der speziellen *Re-
somenbrüche durch einen einzigen absorbiert.
der eine kompliziertere Struktur ha-
lativitätstheorie:
Treffer, zum mindesten, wenn man Die Schmelztemperatur sinkt zu-
ben, als sie vom Newtonschen Gra-
W=mc* (c Lichtgeschwindigkeit).
energiereiche Strahlen anwendet. S. nächst mit zunehmendem Druck
vitationsgesetz her geläufig ist, denn a. Treffertheorie. [28] auf —0,0073 °C bei 2 . 10° N/m®,
auch die *Coriolis-Kraft muß als [7] ] Eintrittspupille, s. Strahlenbegren- auf —10,0 °Cbei, 1070, 10° N/m?,
Gravitationswirkung (im Sinn der Einsteinsche Gravitationstheorie, s. zung. auf —20,0 °C bei 1870 - 10° N/m!,
Einsteinschen Theorie) verstanden Gravitationstheorie und Relativitäts-, Einzelbahn. Auf Nebelkammerauf- Dann wird die Abhängigkeit unregel-
werden. Das E. A. gilt nicht nur für theorie. nahmen oder in Photoplatten findet
die mechanischen Erscheinungen, Einsteinium, das siebente *Trans- man häufig Spuren, die auf energie- mäßig im Zusammenhang mit Um-
sondern im Rahmen der allgemeinen uran, mit der Ordnungszahl 99; che- arme Teilchen zurückzuführen sind, wandiungen des Eises:
*Relativitätstheorie für die ganze misches Symbol Es. Das E.wurde zu- deren Ursprung man aber nicht be- Eis VI: 60°C bei15,8: 10° Nm’;
Physik. sammen mit dem Fermium im Jahr obachtet. Sie gehen in der Regel auf über - 100.°C bei 41. 10° N/m?.
Es ist möglich, Schwerefelder durch 1953 fast gleichzeitig an drei amerika- Protonen zurück, die in unmittel- Die Eisbildung in unterkühltem Was“
Bezugnahme auf bestimmte Koordi- nischen Atomlaboratorien entdeckt. barer Nachbarschaft der Kammer ser hat große Bedeutung für die Bil-
natensysteme »wegzutransformieren«. Das E. entsteht bei außerordentlich oder Photoplatte durch Teilchen der dung atmosphärischer Niederschläge
Denn in einem mit der Beschleuni- intensiver Neutronenbestrahlung von kosmischen Strahlung angestoßen und für deren künstliche Beeinflus-
gung 5 gegendie Inertialsysteme be- Uran; das Ausgangsmaterial wurde ind. Sie stammen wahrscheinlich aus sung. S. a. Eis, schweres, Regelation,
wegten System scheint ein Gravita- der Explosion einer Wasserstoffbom- »Kernzertrümmerungen _(*Sternen). Gefriervorgang.
tionsfeld 9° — 5 zusätzlich zu wir- be ausgesetzt. Dabei wurden zuerst m
Lit. Kost, W.: Vorgänge bei der Ei
bildung. Karlsruhe 1953. - Jakobi, W.
ken. Damit verschwindet im »frei die Isotope mit den Massenzahlen Einzelteilchenmodell, ein *Kernmo- Über die Eisbildung in reinem unter-
fallenden Kasten« b- —g’ 253 und 255 aufgefunden, später auch dell, bei dem man näherungsweise je- kühltem Wasser. Z. für Naturforschung,
die Summe der echten und scheinba- noch das Es 254 und 256. Das Es 253 des einzelne Nukleon im Kern so 10a, S. 322-330 (1955). - d’Ans und Lax:
ren Schwerebeschleunigung. Daher und das Es 254 sind «-Strahler von behandelt, als ob es sich in dem zeit- ker. Berlin-Göttingen-Heidelberg 1949.
darf in ihm grundsätzlich die Abwe- etwa 20d und 320d Halbwertszeit lich konstanten mittleren Feld aller Handwörterbuch der Naturwissensch
senheit jeder Schwerewirkung ange- (dasletztere ist das langlebigste unter anderen bewegt, bei dem man also ten, Stichwort »Eise. Jena 1933. —
nommen werden, sofern man vom den bekannten Es-Isotopen). Einige die individuellen Wechselwirkungen er. G.: Strukturuntersuchungen an Eis
Eigenfeld der im Kasten befindlichen andere Isotope sind #-Strahler. vernachlässigt. Dieses Verfahren ent- bei tiefen Temp. Diss. Stuttgart 1962. —
26 227
Eisenkernhypothese Elastiziti
Codegone,C.: Diagramme für Eis bis zu Bleche beim Walzen mit Wärmebe- Lit. Chem. Engng., 59, 9, S. 198/199 lastische Streuung, s. Streutheorie
Temp. von —100 °C. Kältetechn. 17, 10, handlung, wodurch bevorzugte Tex- (1952).19] der Elementarteilchenphysik,
S. 299-301 (1965). — Ice, A Metalforming turen erzeugt werden, so z. B. die
Medium.Iron Age 190, 16, S. 172 (1962). Eispunkt(0 °C oder 273,15 °K), Fun- lastische Verzerrungen,s. Gitterver-
- Gmelins Hdb. d. anorgan. Chemie. Goss-Textur oder die Würfel-Textur, damentalpunkt der *Temperaturska- zerrungen.
Sauerstoff. Lfg. 5 (1963). [9] konnten die Verluste stark herabge Ia, Schmelzpunkt des Eise bei 760 elastische Wechselwirkung zwischen
Eisenkernhypothese, s. Erdinneres. setzt werden. Die besten z. Z. herge. Torr, genauer: die Gleichgewichts- Fremdatomen und Versetzungen, s.
nverluste. a) Hystereseverluste. stellten Elektrobleche habenbeieineı temperatur zwischen Eis und luftge- Wechselwirkung zwischen Fremdato-
Bei einer Wechselfeldmagnetisierung Induktion von 1,0 Wb/m? einen Ge- sättigtem Wasser. men und Verseizungen.
von Eisen oder allgemeiner einesfer- samtverlust von ungefähr 0,4. Wikg. In_ der internationalen Temperatur- Elastizität (elasticity). Jeder Körper
romagnetischen Werkstoffes verlau- Dasist eine Verminderung auf '/s der ‚kala (1948) ist der E. um 0,01 grd verändert seine Gestalt unter der Ein-
fen die äl besten Qualitätswerte von vor 25 Jah- tiefer als der Tripelpunkt des Was- wirkung von äußeren Kräften. Dieser
t reversibel. Im B, H-Diagramm ren. [24] sers. formänderung setzen zwischenmole-
wird dabei eine Hystereseschleife um- Eisenwasserstoffwiderstand nennt man Die thermodynamische Temperatur- kulare Kräfte Widerstand entgegen.
laufen, deren Fläche ein direktes Maß einen Eisendraht, der in einen mit skala ist 1954 von der 10. General- Ein Körper heißt elastisch, wenn die-
der bei einem Zyklus in Wärme um- Wasserstoff (von vermindertem Druck) konferenz für Maße und Gewichte se Bindungskräfte nach Aufhören der
zten magnetischen Energie ist. gefüllten Glaskolben eingeschmolzen definiert worden mit dem Wassertri äußeren Krafteinwirkung den ur-
Diese als Hystereseverlust bezeichnete ist. Der Widerstandswert des E. wird pelpunkt als Fundamentalpunkt mit sprünglichen Formzustand des Kör-
Energie steigt in weitem Induktions- sehr stark durch seinen Temperatur- dem Wert 273,16 °K. pers wiederherzustellen vermögen.
bereich ungefähr quadratisch der koeffizienten beeinflußt, der zwischen Proc. Verb. Scance, Com. Int. des Dabei ist die Deformation all
Induktion an, muß aber gegen die Zimmertemperatur und Glühtempe- Poids et Mesures () 21 T 30-T 49 (IOAB). durch den augenblicklichen Span-
Sättigung einem konstanten Wert zu- raturen stetig ansteigt, und zwar auf = C.R. Conf. gen. Poids Mes., Pari nungszustand gegeben und aus ihm
streben. ein Vielfaches seines Anfangswertes. 1954 (1959). [9] vollständig berechenbar. Zwischen der
b) Wirbelstromverluste. Bei jeder An- Als Folge davon fängt die Strom- Eis, schweres, D.O, bildet sich aus Spannung und der Formänderung
derung des magnetischen Flu Spannungs-Charakteristik des E., I schwerem *Wasser. Schmelzpunkt bei besteht ein linearer Zusammenhang
ten Randspannungen des elektrischen J/(U), bei der Spannung 0 mit einem hmelzwärme6,396 (. Hookesches Gesetz), der auch
Feldes auf, die in einem leitenden steilen Kurvenstück an und biegt bei theoretisch aus der Bornschen Gitter-
Material zu Wirbelströmen Veran- höheren Spannungenin eine Waage- theorie folgt. Dabei wird vorausge-
lassung geben. Die von den rechte um. Das bedeutet, daß in dem Modifkationen auf, setzt, daß die Atome im Kristall
strömen in Wärme umgesetzte zu dieser Waagerechten gehörenden Schmelztemperatur von sch. E. sich stabilen Gleichgewich
gie bezeichnet man als Wirbeistrom- Spannungsbereich stets der gleiche VIist z. B. bei 4,9: 10° N/m® 10,01 gegenüber den Gitterkräften befinden
verlust. Dieser ist proportional dem Strom fließt. Wegen dieser Eigenschaft 18,74 °C. und daß die Kraft, mit der zwei Teil-
Quadrat der Induktion sowie dem benutzt man den E. als Stromkon- : Taschenb. f. Chem.
Quadrat der Frequenz, aber umge- stanthalter, z. B. in den Heizkreisen Physiker, Nr. 33 132. Berlin-Göttin- chen des Gitters aufeinander wirken,
eine Zentralkraft ist. Sobald nun
kehrt proportional dem spez. Wider- von Elektronenröhren.[26] ‚Heidelberg 1949. 19] äußere Kräfte auf ein Gitter einwir-
stand. Außerdem ist er von der Form Eiskalorimeter. Legt manin die trok- Ekliptik ist die von der *Sonne im ken, werden die einzelnen Gitter-
des Werkstoffes abhängig. Ihm kann kene Höhlung eines Eisblocks einen Lauf eines Jahres an der *Sphäre punkte sich so weit aus der Gleid
man durch eine Unterteilung des wärmeren Probekörper, so läßt sich scheinbar durchlaufene Bahn. Sie wichtslage entfernen, bis die rücktrei
Werkstoffes (Blätterung des Eisen- aus der dabei schmelzenden Eismen- verläuft entlang eines größten Krei- benden Kräfte, die durch die Verzer-
kerns von Transformatoren und elek- ge dessen spezifische Wärmek ses der Sphäre, der gegen den Aqua- rung des Gitters hervorgerufen wer-
trischen Maschinen) und durch Legie- bestimmen. Nach Bunsen tor des Himmels um 23°27 geneigt ist den, mit den äußeren Kräften im
rungszusätze, B. Silicium zu Eisen, geschmolzene Eismenge durch die (Schiefe der E.) und schneidet diesen Gleichgewicht sind. Für den Verzer-
wodurch der’ spez. Widerstand erhöht beim Schmelzen auftretende Volu- in zwei Punkten, den Aquinoktial- rungszustand ergeben sich die sechs
wird, begegnen. Im Gebiet hoher Fre- menverminderung festgestellt. (Spez punkten. Der Schnittpunkt, in dem Gleichungen des verallgemeinerten
quenzen muß der Werkstoff noch fei- Volumen von Eis bei 0°C 1,0908 die Sonne von der Sü Nord- Hookeschen Gesetzes. Die dabei auf-
ner unterteilt werden (Massekern aus 10% mÜkg, von Wasser bei 0°C halbkugel übergeht, heißt Frühlings- tretenden 36 Konstanten werden als
gepreßtem Eisenpulver). Neuere 1.00016 - 10. * m’kg.) [9] oder Widderpunkt, der Punkt, in dem Elastizitätsmoduln (cu) bezeichnet.
Werkstoffe wie Ferrite besitzen einen Eismaschine, s. C: sie von der Nord- zur Südhalbkugel Werden nun diese sechs Gle
so hohen elektrischen Widerstand, schine. wechselt, Herbst- oder Waugepunkt. nach den Deform:
daß der Wirbelstromverlust selbst bei Eis, nichtfließendes. In den USA hat Die Äquinoktialpunkte verschieben gelöst, so erhält man sechs entspre-
höchsten Frequenzen vernachlässig- manaus Wasser mit anor sich auf der E. infolge der *Präzes- chende Gleichungeı
barklein bleibt. Zusätzen ein kolloidales Gi sion. [5] 36 Konstanten, die als Koeffizienten
) Nachwirkungsverluste. Sie sind mit teträger entwickelt, das bei Zim: Ekman-Spirale, s. Ablenkungswinkel. (1) bezeichnet werden. Auf Grund
verwickelten physikalischen Prozes- temperatur eine feste, gelatineähn- Elaste, kautschukelastische Hochpo- der Tatsache, daß die Deformations-
sen, wie Diffusions- und Platzwech- liche Beschaffenheit, in gefrorenem Iymere (s. Hochpolymere und Kaut- energie eine Zustandsfunktion (elasti-
selvorgängen, verknüpft. Zustand die Härte normalen Eıses schukelastizität). [41] sches Potential) ist, vereinfachen sich
Im Niederfrequenzgebiet wird_ die hat. Gefrierpunkt je nach Zusam- elastische Deformation, s, Deforma- die Formeln des Hookeschen Geset-
Gesamtheit der Verluste in der Zeit- mensetzung —1 bis -22°C. Die je- tion, Elastizität und Verformung, zes erheblich, und zwar vom triklinen
cinheit als Ummagnetisierungsverlust weilige Temperatur kann durch tem- elastische. System mit 21 voneinander unab-
(Eisenverlust) bezeichnet und in Wykg peraturabhängige Farbzusätze sicht- elastische Nachwirkung, s. Nachwir- hängigen Konstanten bis zum hoch-
angegeben. Durch die Vergütung der bar gemacht werden. kungserscheinungen. symmetrischen regulären System mit
228 229
Elastizität Elası
nur noch drei Konstanten. Geht man etwa, bei Scherungen nicht auftreten. terpolation aus dem Spannungs- und reich der elastischen und der begin-
zum *isotropen Körper über, so blei- Solche Kräfte werden vom Elektro- Dehnungsdiagramm. menden plastischen Verformungen.
ben noch zwei voneinander unabhän- nengas ausgeübt. Mit Hilfe der Zel- Da bei der technischen Bestimmung So bedingen geringe Kaltreckungen
gige Konstanten übrig, mit denen der lentheorie läßt sich nach Wigner und der Elastizitätsgrenze 0x dieselben eine Verschiebung der Grenze des
gesamte Verzerrungszustand beschrie- Seitz zeigen, daß die Energie der Schwierigkeiten wie bei der Bestim- rein elastischen Verhaltens (Bau-
ben werden kann. Diese Größen hän- Elektronen näherungsweise nur vom mung der Proportionalitätsgrenze schinger-Effekt). Weiterhin habendi
gen mit dem Elastizitätsmodul E, dem Volumen abhängt. auftreten, hat man als technische Verformungsgeschwindigkeit und die
Schubmodul G und der Poissonschen Überschreiten die äußeren Kräfte Elastizitätsgrenze eine Spannung mit Temperatur einen Einfluß aufdie ela-
Querkontraktionszahl 4 durch die beim elastischen Körper die zwischen- einer zulässigen bleibenden Längs- stischen Eigenschaften; insbesondere
folgenden Beziehungen zusammen molekularen Kräfte, dann gcht er in dehnung durch Vereinbarungfestge- muß der Effekt des Nachfließens be-
E= Vs, G Usa u Sulsın den plastischen Zustand (s. Plastizität) legt. Es wurden hierbei Dehnbeträge achtet werden. Es wird dabei ein Teil
Wo Sa 2 (Sn — Sie) ist. über. Die E. wird demnach nur in von 0,01% oder gar noch. kleinere der elastischen Verformungin plasti-
bestimmten Grenzen vorzufinden sein; Werte (bis 0,005%,früher auch 0,0012), sche Verformung übergehen und
Daraus erhält man sofort die unter eine absolute oder vollkommene E. je nach Meßgenauigkeit des Bestim- dementsprechend die Spannung ab-
diesen Größen bestehende Bezichung gibt es überhaupt nicht. Die Unter- mungsverfahrens, festgelegt. sinken. Vergrößert man die Spannun-
E suchung der elastischen Eigenschaf- Im allgemeinenfallen Proportionali- gen allgemein über die Fließgrenze
uuggcı ten eines Körpers führı man in Zug- täts- und Elastizitätsgrenze nahezu hinaus, so tritt bei der sog. *Zerreiß-
und Druckversuchen herbei. Ein Pro- zusammen. oder Druckfestigkeit @» der Bruch
Berücksichtigt man bei einem Gitter bestab von bestimmter Größe wird Überschreiten die Spannungen die (Bruchgrenze) ein. Aus den abzumes-
mit Basis die Verrückungen der in- belastet und seine Gestaltsänderung Elastizitätsgrenze, dann werden die senden Dehnungen in der Längs- und
einandergestellten einfachen Gitter ‚gemessen. Dabei unterscheidet man a) Längen- und Querschnittsänderungen Querachse läßt sich die Bildsamkeit
gegeneinander nicht, so verringert sich seine Längenänderung und b) seine bleibende sein. bestimmen. Man unterscheidet bild-
auf Grund der *Cauchyschen Rela- Querschnittsänderung. In Diagram- In DIN 1602 ist festgelegt, daß man ‚same (Bruchdehnunggroß) und sprö-
tionen die Anzahl der Konstanten, men (s. Abb.) wird die für eine be- denjenigen Punkt als *Fließgrenze de (Bruchdehnungklein) Stoffe.
und zwar beim triklinen Kristall mit stimmte Deformation erforderliche
21 auf 15 und beim kubischen mit 3 Belastung als Funktion der Deforma- Zug
auf 2. Die sechs Cauchyschen Rela- tion festgehalten. Innerhalb des Ela- ”o —_
tionensind für den triklinen Kristal stizitätsbereichs gilt das Hookesche
Ges ” Cans Co0 Cis, Co4 Can, Ca = Cat, Gesetz. Dieses besagt, daß Längen-
C12 = cu, ©= cu; für den kubischen änderung bzw. Querkontraktion der
Kristall reduzieren sie sich auf eine Belastung proportional ist. Für die
einzige ca = cu. Nach der Gitter- Längsdehnung gilt %
theorie sind diese Annahmen dann Aal
gültig, wenn ein Kristall so gebaut e= man
ist, daß jedes Teilchen in ihm Sym-
metriezentrum ist, also Zentralkräfte (A! Längenänderung, / ursprüngliche
wirken. Diese Eigenschaft kann bi Länge, & Dehnungsgröße, @ Span- Verkürzung
. +E
beliebiger Verzerrung nicht verlore: nung). Da die Längsdehnung auch Verlängerung
gehen; damit sind also auch gegensei- entsprechende Querkontraktionen zur
ige Verrückungen der ineinander ge- Folge hat, besteht die Beziehung & =
stellten Gitter ausgeschlossen. Für den 4 & (&ı Querkontraktion, « Querzahl).
isotropen Körper bleibt nur noch Im Diagramm ist also innerhalb de:
eine einzige Cauchysche Gleichung, elastischen Bereichs die Kurve eine Druck
und zwar die Poissonsche Gleichung Gerade.Die Steigung dieser Geraden -
Cu = 3 cz, so daß nur noch eine ein- wird durch denElastizitätsmodul £
zige Konstante, und zwar die Quer- fe bzw. durch die Dehnungszahl 0,2 bezeichnet,bei welchem die Deh- Bei der elastischen Verformung wird
kontraktion übrigbleibt. Man erhält ela gemessen. Die Proportionalität nung einen bleibenden Wert von 0,2% infolge der Volumenvergrößerung
dann für sie allgemein den Wert 1 = zwischen Spannung und Dehnung der ursprünglichen Meßlänge erreicht. Wärme verbraucht, während bei der
*/a. Daraus kann man durch Messun- geht mit steigender Belastung verlo- Aus dem Diagramm ist ersichtlich, plastischen Verformung eine Erwär-
gen der Querkontraktion die Gültig- ren. Die Dehnung beginnt schneller daß die Spannungsänderungen im mung des Werkstoffes auftritt. Di
keit der Cauchyschen Relationen gegenüber der Spannung anzusteigen. Fließbereich verhältnismäßig klein ser Effekt des Wechsels in der Wi
nachprüfen. Es ergibt sich, daß sie Aus diesen Gründen ist eine zuver- sind. Man unterscheidet eine obere metönung wurde für Untersuchungen
für heteropolare Salze mit Ionenbi lässige Angabe der Grenze dieser Ge- (0r,) undeine untere (ar,) Fließgren- zur Bestimmung der Elastizitätsgren-
dung erfüllt sind, während sie für raden,der Proportionalitätsgrenze or, ze. Die Fließgrenze führt bei Zugver- ze herangezogen. Die Ergebnisse sind
Metalle nicht erfüllt sind, da hier im allgemeinen nicht möglich. In der suchen die Bezeichnung *Streckgren- jedoch noch äußerst dürftig, so daß
keine Zentralkräfte wirken. technischen Werkstoffprüfung ver- ze, bei Druckversuchen *Quetsch- noch keine gültigen Schlüsse gezogen
Nach_Leibfried und Brenig müssen zichtet man in den allermeisten Fäl- grenze. werden können. Über E. von Flüssi
die Zentralkräfte durch Kräfte er- len auf. eine genaue Bestimmung der Die Vorbehandlunghat einen großen keiten und Gasen s. Kompressibilitä
gänzt werden, die proportional der wahren Proportionalitätsgrenze. Sie Einfluß auf das Verhalten der metal- Lır. Bach und Baumann: Elastizität und
Änderung des Volumens sind, also wird ermittelt durch graphische In- lischen Werkstoffe im Übergangsbe- Festigkeit. Berlin 1924. - Siebel, E.: Die
230 231
Elastizitätsachsen elektrische Eigenschaften
Formgebungim bildsamen Zustand. Düs- definiert als E. die Belastungsgrenze, ©) Poissonsche Konstante oder Pois- sich bei den Rechnungen, daß die
seldorf 1932. - v. Kärmän: Enzykl. math. bei der im einsinnigen Dauerbela- sonsche Querkontraktionszahl oder Verzerrungen im Versetzungskern so
Wiss. IV.: Mechanik. Leipzig 1914. - stungsversuch eben keine meßbare Querzahl 4 ist proportional dem Quo- stark sind, daß der Gültigkeitsbereich
Föppl, A.: Vorles.
nik, Bd. III u. V. München. — bleibende *Verformung mehr statt- ienten von Querkontraktion e und der linearen E., also des *Hookeschen
Das Ing. Taschenbuch, Bd.I, 27. Auf. findet. Da bei dieser Festsetzung ihre Längsdehnungz,also a eule, Gesetzes, überschritten wird. Es müs-
Berlin 1942. - Föppl, A. und L. Drang Größe von der Meßgenauigkeit und d) zwischen der Komprı ät x sen also die nichtlinearen Effekte, die
und Zwang. München 1943. - Siebel, E., der Belastungsdauer abhängt, wurde, und der Querkontraktion gilt die Be- z. B. für die Behandlung der Wechsel-
und M. Pfender: Weiterentwicklung der den praktischen Bedürfnissen entspre- ziehung wirkung nahe benachbarter Verset-
Festigkeitsrechnung bei _Wechselbean- chend, als E. die *Spannung bestimmt, zungslinien wesentlich sind, noch er-
spruchung. Stahleisen 66/67, Heft 19/20,
1947. Born, M., und O.F. Bollnow: bei der je nach Vereinbarung eine »=31-2W)a=- { E BD,
1-2 faßt werden. Eine Anwendung der
Hdb. d. Physik, Bd. 24. Berlin 1927. - bleibende *Dehnung von 0,003 bis nichtlinearen E. auf Versetzungspro-
Schmid, E., und W. Boas: Kristallpla- 0,01% der ursprünglichen Meßlänge e) Kompressionsmodul K ist die rezi- bleme ist teilweise durchgeführt, wo-
stizität.' Berlin 1935. _ Leibfried, G., und auftritt. Der Bereich dieser Festset- proke Kompressil lie, also bei große mathematische Schwierig-
W. Brenig: Z. Phys. 34, 451 (1953). - zung erscheint schr groß; aber ein keiten überwunden werden mußten.
Wiener, E., und F. Seitz: Phys. Rev. 43, Vergleich mit im Versuch ermittelten K- 1x Früher wurden deshalb für die Be-
804 (1933) und 46, 509 (1934). [15]
Elastizitätsachsen der Kristalle, s. Spannungenzeigt, daß in zahlreichen handlung dieser Probleme Modelle
Deformation. Fällen diese Werte schr nahe beiein- f) Schubgröße oder Schubkoeffizient ersonnen, die einem Kompromiß zwi-
Elastizitätsellipsoid, Elastizitätsfläche, anderliegen. Es gibt aber auch Fälle, Bist proportional zum Quotienten schen der elastizitätstheoretischen und
s. Deformation. in denen die Werte sehr weit ausein- aus Gleitung » zur Schubspannung z, der gittertheoretischen Auffassung
Elastizitätsgrenze gibt es im eigent- anderliegen. also 8 = plz, darstellen.
lichen Sinne nicht. Auch nach belie- Die Abb. zeigt für zwei verschiedene 2) Schub-, Torsions- oder Gleitmodul Lit. Hab. d. Physik, hrsg. v. S. Flügge,
big langen Belastungszeiten ist keine Stahlsorten diese beiden Fälle. Des- G ist der reziproke Wert von ß, also Band VII, Teil Kristaliphysik. Berlin
*Verformungstreng reversibel; denn halb ist es zweckmäßig, immer anzu- G=UB- ey. 1955. [15]
bei_*Einkristallen werden bei jeder geben, bei welcher bleibenden Deh- Sind zwei Konstanten bekannt, so Elastizitätszahl, svw. Dehnungskoef-
noch so kleinen Belastung *Verset- nung der Wert bestimmt wurde, z.B. kann die dritte bestimmt werden; fizient, s. Elastizitätskonstanten. [15]
00.00 bzw. 00.1, In der Abb.ist auch denn es besteht eine allgemeine Be- elastooptische Konstanten, s. photo-
zungen gebildet, und diese haben noch die *Streckgrenze (00,:) angege- zichung zwischen dem Youngschen elastische Konstanten.
*Hysterese und_ *Nachwirkungser- ben, deren Bedeutung in der Technik Modul E, dem Schubmodul G und electr.h.p., Kurzzeichen für die Ein-
scheinungen zur Folge. Ebenso ist es viel größer ist als die der E. der Querkontraktionszahl u: heit electrical horsepower. [13]
bei *Vielkristallen, wo jedes einzelne electr.h.p-hr., Kurzzeichen für die
*Korn ein Einkristall ist und die ge- Lit. Hdb. d. Werkstoffprüfung, 2. Aufl., E Einheit electrical horsepower hour.
Bd. II: Die Prüfung der metallischen
Werkstoffe. Berlin 1955. - Hab. d. Ex- s- 2(U+ end =2adtm.
perimentalphysik, Bd. 5. Leipzig 1930. - 113]
Smekal, A.: Strukturempfindliche Eigen- Das einstischeerhaten eines isotro- Elektretist eine dem Wort »Magnet«
schaften der Kristalle, Hdb. d. Physik, pen Körpers wird also durch zwei von Heaviside nachgebildete Bezei
Bd. 24/2. Berlin 1933. - Kochendörfer,
A.: Plastische Eigenschaften von Kri- elastische Konstanten vollständig be- nung für einen Isolator, der an zwei
schrieben. gegenüberliegenden Flächen entge-
stallen und metallischen Werkstoffen.
Berlin 1941. - Masing, G.: Lehrb. d. allg. Lrr. Pohl führung in die Physik, gengesetzt elektrisch gepolt ist. Die
Metallkunde. Berlin 1950. [15] Band I. Berlin 1955. Hütte: Des Iı . ersten E. wurden von Sato (1922) und
Taschenbuch, Bd. I, 28. Aufl. Berlin Eguchi(1925) hergestellt, indem glei-
Elastizitätskoeffizient, svw. _Deh- 1956. [15] che Teile von Wachs und Carnauba-
nungskoeffizient, s. Elastizitätskon- Elasti itsmodul, s. Elastizitätskon- harz zusammengeschmolzen und die
stanten. [15] stanten. Abkühlungin einem elektrischen Feld
Elastizitätskonstanten (elastic con- Elastizitätstheorie anisotroper Medien durchgeführt wurde. Dabei werden
stants) nennt man für isotrope feste t im Grunde genommen nur eine die molekularen Dipole ausgerichtet
Körper die Konstanten, die das ela- mathematische Theorie der *Versei und in dieser Lage festgehalten, so
stische Verhalten der Körper bei Gül- zungen. Es werden rechnerisch di daß das Material elektrisch polarist.
tigkeit des Hookeschen Gesetzes be- Versetzungseigenschaften behandelt, Die E. zeigen bislang noch keine zu-
stimmen. In der Festigkeitsiehre wer- wobei die Bestimmung des Verzer- stellende Konstanz über län-
den verschiedene Konstanten defi- rungs- und Spannungshofes in der gere Zeiträume, dennoch haben sie
niert, wobei die Zusammenhänge Umgebung einer *Versetzungslinie schon einige Anwendung gefunden.
zwischen Formänderung und Span- das Hauptproblemist. Es müssen da- Die Japaner haben z.B. im letzten
nung jeweils maßgebend sind: bei die Versetzungen als Eigenspan- Weltkrieg Feldtelephone mit E. ver-
0anı a 02 [7 a) Elastizitätskoeffizient oder Deh- nungszustand in einem elastischen sehen. E. neuerer Entwicklung sind
Ileidende Dehnung nungsgröße x ist direkt proportional Kontinuum angesehen werden. Die die Gruppe der Ferroelektrika, zu
zu dem Verhältnis von Dehnung e zu kontinuumstheoretische Auffassung denen die Barium-Titanate gehören.
ringste *Gleitung zu Verbiegungen Spannungo, also & = e/a, der Versetzungen, die sich vollkom- Lit. Gutmann, A.: Rev. mod. Physics 20
der *Gleitlamellen führt und damit b) Dehnungs-, Elastizitäts- oder men unabhängig von der gittertheo- (1948). 1241
zur Ausbildung von *Eigenspannun- Youngscher ModulE ist proportional retischen Betrachtungsweise aufbauen elektrische Eigenschaften von Hoch-
gen. Man ersicht daraus, daß es eine zum reziproken Elastizitätsmodul 1/, läßt, wurde schon von Volterra in polymeren. *Hochpolymere sind ge-
strenge E. nicht gibt, sondern man also E = 1a = ale, den Grundzügen behandelt. Es zeigt wöhnlich gute Isolatoren; ihr spez.
232 233
elektrische Wechselwirkung
Widerstand liegt bei etwa 10'° bis 10'7 ter von Wimshurst (1883) verbessert Kraft ausgeübt wird; man nenntihn mentalphysik, Bd. 2, 5. Aufl. Berlin 1965.
Qcm. Die geringe Leitfähigkeit ist wurde. Sie besitzt zwei in geringem den »elektrischen Zustand« (die Be- 23
durch Fremdionen verursacht, häufig Abstand sich drehende Harigummi- zeichnung »elektrische wurde einge- Elektrizitätsmenge ist die Menge der
auch nur ein Leckstrom über die scheiben, die mit schmalen Alumi führt von Hilbert [1600] und das Wort elektrischen *Ladung. Ihre elektro-
Oberflächen. Eine gewisse Leitfähig- niumsektoren beklebt sind. Je zwei E. von W. Charleton [1650]), oder statische Einheit ist die Menge, wel-
keit kann man auch durch geeigneten der gegenüberstehenden Sektoren sind mansagt auch, der Körper ist mit E. che als Punktladung eine ihr gleiche
Einbau von konjugierten Doppelbin- durch Influenz geladen. Durch die geladen (Reibungs-E.) oderer ist der im Vakuum in 1 cm Entfernung mit
dungenerzielen, die verschiebbare z- entgegengesetzte Drehung der Schei- Sitz einer elektrischen *Ladung. Man der Kraft 1 dyn abstößt. Ihre Dimen-
Elektronen liefern. Auf diese Weise ben wird ihr Abstand vergrößert und findet nun zwei Arten von E., je sion im elektrostatischen Maßsystem
konnte man neuerdings Hochpoly- damit ihre Kapazität verkleinert. Da- nachdem man einen Glas- oder einen ist entsprechend dem *Coulombschen
mere mit Halbleiter-Eigenschaften mit steigt dann die Spannung stark Hartgummistab reibt, und bezeichnet Gesetz L’rMIAT*'. Im elektromagne-
herstellen. Die Leitfähigkeit ist un- an. Die Ladungen werden über Saug- den glaselektrischen Zustand (Bezeich- ischen *Maßsystem ist die Einheit
terhalb der *Einfriertemperatur be- vorrichtungen an die Leidener Fla- nung von Dufay [1734]) als positiven durch die elektromagnetische Strom-
sonders gering. Mit zunehmender schen abgegeben. Eine E. kann bei (+) und den harzelektrischen als ne- stärke definiert, Sie ist die Menge, die
Temperatur steigt sie an, da die Be- 100.000 V etwa 40 nAliefern. Größere gativen (=) elektrischen Zustand (al- beim Strom Eins in einer Sekunde
weglichkeit der Ladungsträger infolge Spannungenlassen sich mit den elek- gebraische Darstellung von Lichten- durch den Leiterquerschnitt fließt. Da
der verminderten Viskosität erhöht trostatischen *Bandgeneratoren. er- berg [1778]). Den Raum in der Um- die Dimension der Stromstärke im
wird. Die Durchschlagsfestigkeit be- gebungdieser Körperals Träger phy- elektromagnetischen Maßsystem 1/2
trägt 10 bis 60 kV/mm. Unpolare Fälici und Jolivet (1951) haben die sikalischer Eigenschaften bezeichnet MAT! ist und ihre Einheit 3 + 1010-
Hochpolymere haben sehr geringe di- E. zu einem heutetechnisch brauch- man als *Feld. Das elektrische Feld malgrößer ist als die elektrost
elektrische Verluste (z. B. Polyäthylen baren Gerät weiterentwickelt. Ein Ro- ist ein Kraftfeld, Das Verhalten der Stromeinheit, hat die E. di
tan ö=4-10*, DK = 2,3), Hochpo- tor (20 cm ©, 21 cm lang) aus Isolier- Felder ruhender Ladungen bezeichnet sion Li Mi/ und ihre Einheit
Iymere mit polaren Gruppen,die sich stoff und dessen Antriebsmotor (3000 man als *Elektrostatik. *Elektrody- gleich 3-10" el.-stat. CGS-Einhei-
in einem Feld orientieren, höhere min ') sind in einem zylindrischen Be- namikist die Lehre 1. von den lang- ten.
(Polymethylmethacrylat tan 6 hälter mit Wasserstoffüllung bei einem sam veränderlichen Feldern, zu denen Auch im MKSA-System ist die Ein-
10 bei 800 Hz, DK Druck von 150 bis 250 N/cm® unter- man die Wechselströme rechnet, und heit der E. über die elektrische Strom-
lustarmen Hochpolymeren werden gebracht. Mit Hilfe von Sprühelek- 2. von denschnell veränderlichen Fel- stärke definiert. Die Einheit der
vielfach in der Elektrotechnik als Iso- troden werden die elektrischen La- dern, den elektromagnetischen *Wel- Stromstärke, das (absolute) Ampere,
erstoffe verwendet. Bei den polaren dungen als Ionen auf den Rotor ge- len. Nach der heutigen Auffassung ist dadurch festgelegt, daß sich zwei
zı man die Verluste zur dielektri- bracht und von einem Ort niedrigen ist das, was E. genanntwird, korpus- parallele, geradlinige, dünne Drähte
schen Erwärmung aus: Da die Hoch- Potentials an einen Ort hohen Poten- kularer Natur und das kleinste elek- von unendlicher Ausdehnung, welche
polymeren schlechte Wärmeleiter tials transportiert. Die handliche Ma- frische, Elementarteilchen negativen in gleicher Richtung von einem elek-
sind, kann man sie soweit aufheizen, schine leistet 2 kW bei einem Wir- Vorzeichens das *Elektron mit einer rischen Strom der Stärke 1 A durch-
daß sie schmelzen (Hochfrequenz- kungsgrad von 90%. Nach diesem *Elementarladung von 1,602 - 10% C. flossen werden, im Abstand von Im
schweißen). Zur Charakterisierung Prinzip werden Maschinen gebaut, Das positive Elementarteilchen wird mit einer Kraft pro m von 2 10’m
werden die Dielektrizitätskonstante die Spannungen zu 600kV und ositron genannt. Wie unter *Rei kg/s® anzichen. Die Einheit der E.
(DK), der Verlustwinkel (tan d, im Strömevon 4 mA abgeben bungs-E. gezeigt, tritt niemals eine ießt dann bei einem Strom von 1A
allgemeinen für 800 Hz und 20 °C) Lit. Pohl, R. A.: Elektrizitä E.-Artallein auf, sondern es entste- in 1 s durch den Leiterquerschnitt; sic
sowie die Durchschlagsfestigkeit, die Aufi. Berlin 1963. — Felici: hen stets gleich große Ladungen ent- heißt 1 Amperesekunde oder I Cou-
Kriechstromfestigkeit und der spezi- Techn. Z. 45, 577 (1948). - Jolivet: Rev. gegengeseizten Vorzeichens. Als wah- lomb (C): 1 C = 3 - 10° el.-stat. CGS-
fische Widerstand angegeben. ‚Gen. de PEI. 62, 25 (1953). [23] te E. werden die das Feld erzeugen- Einheiten. [2]
Lır. Wolf, K. A.: Struktur und physika- Elektrisierung heißt in_erster Linie den Ladungen (wahre Ladung) be- Elektrizitätst
isches Verhalten der Kunststoffe. Berlin- der Vorgang der Aufladung eines zeichnet,also die vorhandene Gesamt- ger), allgemeiner Ausdruck für elek-
Göttingen-Heidelberg 1962.[41] Körpers, etwa eines Glas-, Hartgum- ladung. Die wahren Ladungen sind trisch geladene atomareTeilchen, ins-
elektrische Wechselwirkung zwischen mi- oder isolierten Metallstabes, die Quellen des Verschiebungsvektors besondere im Hinblick auf_die elek-
Fremdatomen und Versetzungen, s. durch Reibung. Von manchen Auto- D. Freie E. nennt man dendurch die trische Leitfähigkeit der Stoffe. E.
Wechselwirkung zwischen Fremd- ren wird außerdem die *Polarisation Influenzladung des Dielektrikums sind entweder Elektronen (Elektro-
atomen und Versetzungen. eines Dielektrikums in einem äuße- nicht abgesättigten Teil der Ladungen nenleitung, vor allem in Metallen)
Elektrisiermaschine. Zur Erzeugung ren Feld E. genannt.[2] (freie Ladung). Die freien Ladungen oder Ionen (Ionenleitung). Beide un-
der Elektrizität dienen zwei Verfah- Elektrizität. Reibt man einen Hart- bilden die Quellen des Vektors €. terscheiden sich in erster Linie durch
ren, das der Reibung zweier Körper gummistab mit einem Lappen, so be- Bei gewissen Kristallen treten durch ihre sehr verschiedene Masse, was vor
aneinander (s. Reibungselektrizität) obachtet man, daß leichte "Körper Druck oder Dehnung elektrische La- allem für ihre Reaktion gegenüber
und der Vorgang der *Influenz. Eine (Papierschnitzel, Federn) auf einige dungen auf, die *Piezo-E. Erwärmt einer elektromagnetischen Welle
Reibungselektrisiermaschine wurde Entfernung angezogen werden. Diese man einen Turmalinkristall, so ist er (Lichtwelle) wesentlich ist und den
von Otto v. Guericke (1671) gebaut Beobachtung wurde schon im Alter- an einem Ende positiv, am anderen verschiedenen Einfluß der E. auf die
und später von Planta und Ingen- tum von Thales von Milet (um 600 negativ geladen. Die’ Erscheinung *Dispersion der Welle bestimmt. Für
housz verbessert. Besser arbeitet die v. Chr.) an Bernstein (griechisch Elek- nennt man *Pyro-E. Atmosphärische diese sowie für die *Absorption einer
*Influenzmaschine, die zuerst von tron) gemacht. Der Zustand des Hart- E. s. *Luft-E. Welle ist es zudem entscheidend, ob
Holtz (1865) und fastgleichzeitig von gummistabes hat sich nun derart Lit. Hdb. d. Physik, Bd. XII, 1927. - es sich um „äebundene oder freie E.
A. Töpler (1866) konstruiert und spä- ändert, daß auf gewisse. Stoffe eine Bergmann-Schaefer: Lehrb. d. Experi- handelt, d. h. ob die geladenen Teil-
224 235
Elektro-. örosol Elektrodialyse
chenin einer Gleichgewichtslage fest- Elektroanalyse. Verschiedenheit Anode, die andere, durch die er aus- Apparate für rhythmische Reizung
sitzen, um die zungen der *Zersetzungsspannungen von Me- tritt, heißt "Kathode. An derletzteren enthalten eine von Scheminsky in die
vollführen können, oder ob sie durch tallen kann dazu benutzt werden, sie schlagen sich bei Elektrolyten die Me- Reizphysiologie eingeführte Kipp-
das ganze Medium mehr oder weni- nacheinander aus wäßrigen Lösungen talle nieder, während die Anode in schaltung.
gerfrei beweglich sind. [1] elektrolytisch abzuscheiden. Hierbei der Regel aufgelöst wird. Bei der Bo- Mit Hilfe der Bestimmungder Chro-
Elektro-Aörosol. Unter E.-A._ ver- ‚geht man so vor, daß man das Me- genentladung nehmen die E. hohe ‚naxie ist es möglich, absolute Zeiter-
steht man artifiziell unipolar aufgela- tall mit der niedrigsten Zersetzungs Temperaturen an, die bei höheren regungswerte messend festzustellen.
dene Schwebstoffpartikelchen in Ga- spannungzuerst ausscheidet, Gasdrücken die effektive Temperatur Reizt manein biologisches Objekt mit
sen. Technisch wird dies nach Bar- gen bei stufenweise ansteigender der Sonnenoberfläche überschreiten rechteckförmigen Gleichstromstößen,
thel-Küster durchgeführt. Die Bar- Spannung. können. [2] so kann man durch Veränderung der
thel-Düse ist eine verchromte Kugel Ler. Fischer-Schleicher: El. Schnellme- Elektrodeneffekt. In einem durch Intensität eine untere Schwelle fest-
von 5cm Durchmesser. Sie enthält thoden. 3. Aufl. Stuttgart 1947. [25] *Volumen-lonisation mit *Ionen er- stellen. Diese wird als Rheobase be-
vier rechtwinklig zueinander stehende Elektrochemie ist ein Zweig der phy- füllten Kondensatortritt bei angeleg- zeichnet. Bei Verkürzung der Reiz-
Düsenbohrungen von Imm Durch- sikalischen Chemie, der sich auf die ter Spannung an den Elektroden eine zeit bleibt zuerst Rheobase noch
messer. Dicht unter jeder Bohrungist elwirkungen Verminderung der Ladungsträger unverändert. Bei noch kürzeren Reiz-
ein waagerechter, 0,08 mm hoher, 3 s Energie und gleichnamigen Vorzeichens auf, zeiten dann eine höhere Intensität
mm langer Schlitz angebracht. Die chemischen Veränderungen in einem damit verbundene Raumladung in der notwendig (s. Abb.). Die Zeitdauer
Kugel wird mit 40.000 bis 60.000 V bı Tonenleiter bezieht. Die elektrochemi- Stromsrörke
0,175 mA negativ geladen. Das schen Prozesse erfordern Gleich: mA 1
das Innere der Düse gegebene Inhal me verhältnismäßig niedriger Span-
(meist calciumhaltige Sole) tritt aus nung. Hauptgebiete derE. sind
den vier Düsenbohrungen wieder fähigkeit und Überführungszahlen
Ben und zieht sich als Flüssi in *Elektrolyten, elektromotorische
ubchen über die 1,5 mm dar Kräfte der galvanischen Ketten mit
unter befindlichen Preßluftschlitze. flüssigen oder festen Elektrolyten,
Derstarke Luftstrom reißt dort ab *Polarisationserscheinungen und die
und trägt sie in Tröpfchenform in den E. der Phasengrenzen. Die technische
Raum. Die Ladungsmenge de E._ befaßt sich mit der Herstellung
chen reinster Metalle durch *Elektrol
physikalisch-chemische Vorgänge bei und metallischer Überzüge in *galva- 80
der gung des Adrosols (Lenard- ‚Nutzzeit
Effekt) zustande kommt. Durch die DerSchwellenwert des Reizstromes in Abhj jekeit von der Rei
unipolare Aufladung wird eine Stabi- Nähe der Elektroden ruft eine ent- des Stoßes, die eben noch mit der Mi-
sierung des Nebels erzielt, die die Handb. d. techn. E sprechende Feldänderung hervor. Im nimalintensität einen Reizerfolg her-
Feinzerstäubung länger und im g: 1934. [25] huftelektrischen Feld tritt der E. nur vorruft, heißt Nurzzeit. Durch Ver-
zen Raum erhalten bleiben läßt. Die Elektrochemische Brennstofle, 5. über größeren Seen auf, nicht aber kürzung des Spannungsstoßes unter
Tröpfchengröße beträgt 2 um. Ob der Brennstoffzelle, galvanische. über dem Lande, wofüres noch keine
elektrischen Ladung noch ein spezi- Erklärunggibt.
fisch elektrischer therapeutischer Ef- Elektrodampfkessel. Das Wasser in Lit. Israel, H.: Atmosphärische Elck-
fekt zukommt, ist noch nicht ent- einem *Dampfkessel wird hier durch Ieigän, 2 Bde. Leipzig 1957 und 1961.
schieden. direkten Stromdurchgangerhitzt. Der
Lit. Cauer und Neymann: Archiv für elektrische Widerstand des Wassers matischer Gennukeieine Hyperbel
Physikalische Therapie. 1952. [29] nimmtdabei durch Anreicherung von Elektrodiagnostik. Unter E. versteht Praktisch bestimmt man beiver-
gelösten Stoffen zu; er muß durch man die Anwendung von elektrischen doppelter Rheobase die zu dieser
Elektroakustik ist derjenige Teil der Wasserentzug geregelt werden. Der Untersuchungsmethodenzur Feststel- doppelten Reizintensität notwendige
ik, welcher sich elektrischer
lung pathologischer Reaktionen der Reizzeit des Rechteckstromes
ismittel zur Erzeugung, Verstär- Stromdurchgang wird durch wech-
selnde Eintauchtiefe der Elektroden elektrisch. gereizten lebenden Sub- Größe nennt man Chronaxie.
kung, Analyse, Übertragung und Kon- ‚oder durch isolierende Verdrängungs- stanz. Durch Verwendungzweier ver- Lit. Holzer, W.: Physikalische Medizin.
servierung des Schalles bedient. Der körper eingestellt. Anwendung zur schieden großer Elektroden ist die Wien 1947. [29]
issenszweig entstand mit der Erfin- Ausnutzung des Überschußstroms Stromdichte an der kleineren (diffe- Elektrodialyse ist eine Weiterentwick-
dung des Telephons (Philipp Rei ‘von Wasserkraftwerken. [9] renten) Elektrode wesentlich höher lung der *Dialyse, bei der der Tren-
1861). Der Name E. kam jedoch erst Elektrode. Die Ein- oder Austritis- als an der indifferenten Elektrode. nungsvorgang durch Anlegen eines
nach der Erfindung der *Elektronen- stelle des elektrischen Stromes heißt Die Reizzone ist damit in die Umge- elektrischen Feldes senkrechtzur Di
röhre und dem durch sie bedingten bung der differenten Elektrode ver- Iysiermembran beschleunigt wird. Die
Aufschwung in der Übertragung von E. Dies gilt für die Pole von Strom-
Sprache und Musik in Gebrauch. Zur quellen, insbesondere für die Ein- legt. Die Reizpunkte am Organismus technische Durchführung. ist. schwi
E. gehört auch die Physik des Ton- und Austrittsflächen des Stromes in entsprechen mehr oder weniger ein- rig, hat sich aber z. B. für die Rein
films und der elektrischen Musikin- *Elektrolyte und Gase. Dadiese viel deutig der Eintritisstelle des motori- gung wertvoller Eiweißstoffe durch-
strumente. ‚chlechter leiten als Metalle, wählt schen Nerven in die Muskeln. Unter- gesetzt. Die E. kommt auch für die
Lrr. Trendelenburg, F.: Akustik. Berlin- mandie E. groß. Diejenige E., durch sucht wird mit galvanischem und fa- Trinkwasserbereitung aus Salzwasser
Göttingen-Heidelberg 1961. [12] die der positive Strom eintritt, heißt radischem Strom. Die verläßlichsten in Frage.
236 237
Elektrodynamik elektrokinetische Erscheinungen
Lrr. Schultze, H. E.: Elektrodialyse, in: mente mit festen und beweglichen Die Steilheit der Krampfpotentiale stimmten Geschwindigkeit ausbreitet.
der ‚Che- liegt somit über 3 mV/s. Das EEG ist
mie, 1. Bd., S. 613-615. München-Berlin Spulen, zwischen denen elektrodyna- Die Ströme werden an bestimmten
6. (einschl. mische Kräfte auftreten. Die an den wichtig für die Lokalisation von Ge- Stellen des Körpers abgenommen, zu
Elektrodialyse). Ebenda Bd. 2/1, S. 180- sind von demSpulen
beweglichen wirkenden Kräfte
Produkt der in den fe- hirntumoren und für die Epilepsie- einem Oszillographen geleitet und
- Cohan, H. J.: Elektrodia- diagnostik. [29] photographisch registriert. Auf diese
Iysis-Equipment and Membranes. Chem. sten und beweglichen Spulen ießen- Elektroendosmose, s. elektrokineti- Weise kann man die Aktionsströme
Eng. Proar. 57, > 8,716 sel), den, jeweils frequei ‚sche Erscheinungen. des Herzens aufnehmen und aus den
Chem. Proc. 5 428-430 ströme Jı undIs, multipliziert mit dem
(1952). - VDI 58, Cosinus des zwischen beiden Strömen
Elektrodynamik ist die Lehre von der befindlichen Phasenwinkels, sowie
bewegten Elektrizität im Gegensatz von der Lage der beweglichen Spulen
zur *Elektrostatik. Beide Gebiete zum Magnetfeld der feststehenden
werden von den umfassenden *Max- abhängig. Für kleine Drehwinkel und
wellschen Gleichungen beherrscht, die bei geeigneter Dimensionierung der Elektrokardiogramm
die Elektrostatik als Spezialfall ent- Spulen sowie des mechanischen Ge-
Zacken Schlüsse auf eventuelle Er-
halten. Die E.wird eingeteiltin: ‚genmomentes erhält man für das Pro- Elektroerzeugungist die *Erzeugung
von Elementarteilchen durch Streu- krankungen dieses Organs ziehen.
1. Die Lehre von den stationären dukt Zı Is: cos p bei *Leistungsmes- ung schneller Elektronen. Sie beruht Eine solche Aufnahme wird EKG ge-
Strömen und ihren Feldern, die sich sern eine lineare Skalenteilung, bei auf der elektromagnetischen Wech- nannt.
zeitlich nicht ändern. der Verwendung als Strommesser, d.
2. Die Lehre von den quasistationä- h. Iı =, im allgemeinen eine qua- selwirkung und wird durch den Aus- Lit. Boden, E.: Elektrokardic
tausch virtueller Photonen vermittelt. die ärztliche Praxis. 1952. Gap
ie für
ren Strömen und ihren Feldern, die dratische Teilung. Elektrokinetik, s. Grenzflächen.
sich zeitlich so langsam ändern, daß E. für sehr genaue Messungen wer- Beispiel: e +p>e tn+a*.[48]
zur Reinigung der elektrokinetische Erscheinungen tre-
von der endlichen Ausbreitungsge- den auch als *Torsionsinstrumente Elektrofilter dienen
ten auf an Grenzflächen, bei welchen
schwindigkeit der Felder abgesehen verwendet. Gase von den verschiedensten Staub-
arten: Braunkohlenflugasche, Ruß, einederderGrenzschichtentsteht
zwei Phasen eine flüssige ist.
werden kann.Sie gilt, wenn die zeit- Sog. Stromwaagen sind E., deren
liche Anderungsgeschwindigkeit und Spulen eine gut ausmeßbare Form Gichtstaub, Farbnebel beim Spritzen In ein elek-
trisches Feld mit kurzen Feldlinien.
die Ausdehnungdes betrachteten Sy- (Kreisringe) haben und deren gegen- usw. Die älteste Ausführung des E.
ist ein Rohr, in dessen Mitte sich ein Man nennt es *»Doppelschichte und
stems nicht zu groß sind. Dies bedeu- seitige Kraftwirkung mit einer Waage Draht von 0,5 bis 1mm ®, die sog. seine Spannung »Berührungsspan-
tet für periodische Vorgänge genauer, bestimmt wird. Sie dienen absoluten
Sprühelektrode, befindet. Dieser ist nunge. Zum Nachweis kann folgen-
mit dem negativen Pol einer Gleich- der Versuch dienen. In ein mit Was-
daß die der Schwingungsdauer r ent
sprechende Wellenlänge r c klein ge- Strommessungen.
Lit. Kohlrausch: Prakt. Physik, Bd. 2. spannungsquelle von 10 bis 80 kV ser gefülltes Glasgefäß, das oben und
gen die Abmessungen der betrachte- Stuttgart 1956. [27] verbunden. Das zu reinigende Gas unten mit einer Elektrode verschen
ten Apparatur sein muß, Diese Be- Elektroencephalogramm (Abkürzung tritt unten ein und wird oben abge- ist, läßt man Glaskugeln fallen. Ein
dingungist insbesondere für den tech- EEG). Von der Großhirnrinde lassen an die Elektroden angeschlossenes
nischen Wechselstrom erfüllt. sich mit empfindlichen Meßgeräten saugt. Heute bestehen die E. aus
Kammern, in denen eine Reihe von Galvanometerzeigt einen elektrischen
3. Die Lehre von den schnell verär Ströme ableiten. Da die Spannungen
derlichen elektrischen und magneti- sehr klein sind, müssen sie 10°- bis Drähten als Sprühelektroden hängen. Strom an. Die Kugeln laden sich im
schen Feldern, die von den Maxwell- 10%fach verstärkt werden. Bei der In der unmittelbaren Umgebung der Wasser negativ auf, das Wasser wird
schen Gleichungeninihrer vollen All- Analyse des EEG unterscheidet man Drähte, die aus korrosionsfestem Ma- positiv. Die abwärtsfallenden Kugeln
‚gemeinheit beherrscht werden. Dieser im Hinblick auf Frequenz und Grö- terial bestehen, herrscht eine hohe als Ladungsträgerstellen einen elek-
die Ausbrei- Benordnung der beobachteten Poten- Feldstärke von einigen 10 kV/cm, un-
trischen Strom dar. Die Substanz mit
Teil der E. beschreibt
tung elektromagnetischer *Wellen in tialschwankungen Alpha-, Beta- und ter deren Einfluß das Gas glimmt(. der kleineren *Dielektrizitätskonstan-
einheitlichen Medien, Leitern und Deltawellen sowie Krampfpotentiale. Koronaentladung). Es bilden sich ne- te wird negativ (Coehnsches Ladungs-
Nichtleitern sowie in räumlich ver- gesetz). Im folgenden seien noch eini-
änderlichenStoffen, deren Eigenschaf- Alphawellen haben eine Frequenz gative Ionen, die sich den Staubteil-
chen anlagern, wodurch diese zur po- ge weitere Fälle der e, E. genannt.
zwischen 8 bis 14 Hz und ein Poten- sitiven Elektrode, der Kammerwand, 1. Elektrophorese (oder Kataphorese
ten durch ihre *Leitfähigkeit, *Di tial von etwa 50 uV. Sie sind vor al- wandern und sich dort niederschla- ‚oder auch Anaphorese). Feinverteilte
elektrizitätskonstante und *Permeabi lem_deutlich nachweisbar, wenn das
gen. Die E. vermögenfeinste Staub- Schwebeteilchen (Kolloide) wandern
lität gegeben sind. Er beherrscht im EEG bei körperlicher und seelischer
Prinzip auch die Erscheinungen der Entspannung im Wachzustande auf- teilchen von 10 um bis herunter zu bei Anlegen einer Spannung U an die
Optik. 0,005 um abzuscheiden, was andere Flüssigkeit, also im Felde, auf die
Lit. Becker-Sauter: Theorie der Elektri- genommen wird. Die Frequenz der ‚Anode zu. Die Geschwindigkeit u der
zität. Leipzig 1962. - Joos, G.: Lehrb. Betawellen ist höher; sie beträgt 25 Filter nicht leisten. Der Wirkungs-
grad eines B. beträgt 90% und mehr. Teilchen ist proportional der Feld-
der theoret. Phys. Leipzig 1959. Schae bis 50 Hz. Dagegenistihre Spannung stärke E = U/l. Esist
fer, CL: Einführung in d. theor. Phys. geringer, nämlich 5 bis 10 uV. Die . Re Hochspannungstechnik.5.
w York 1965. [23] 2 er&od
Berlin 1950. - Sommerfeld, A.: Vor- Deltawellen haben eine Frequenz von Elektrogymnastik, s. Elektrotherapie. E
ag, Uber theor. Physik IL! Wiesbaden 1bis 5Hz und eine Spannung von 20 Elektroheizung, s. Erwärmung und “3%
bis 200 uV. Krampfpotentiale sind Elektrowärme. (er Dielektrizitätszahl, eo Infiuenz-
elektrodynamische Grundgleichungen, Spannungsschwankungen von mehr Elektrokardiogramm (Abkürzung konstante 8,85 - 10? Fim, 7 Visko-
Fe‚Grundgleichungen, elektrodynami- als 250 uV oder solche Potentiale des EKG). Erregte Muskelpartien haben sität, £ elektrokinetisches Potential,
e. EEG,die einen steilen Anstieg von gegenüber den unerregten eine nega- die Spannung der die Teilchen um-
Elektrodynamometer sind Meßinstru- mehr als 150 KV je Sms aufweisen. tive Ladung, die sich mit einer be- 'hüllenden Doppelschicht).
238 239
Elektrokoagulation Elektromagnet
Die Wanderungsgeschwindigkeit der elektrischen Wechselfeld zum Leuch- nen, die unter dem Einfluß des elek- Wasserstoffionen. Die Anionen wer-
Teilchen ist von der gleichen Größen- ten angeregt werden. Bei der Ver- trischen Feldes zu den Elektroden ge- den von den Säure- bzw. Halogen-
ordnung wie die der Ionen in wäßri- suchsanordnung wird eine durch- langen und hier ihre Ladungen abge- testen gebildet. Die Beweglichkeit der
gen Lösungen und damit in erster sichtige Kondensatorplatte (z.B. ben. Die abgeschiedenen Stoflmengen Tonen in E. verschieden groß. Sie
Näherung unabhängig vom Durch- Glas) verwendet, die auf einer wenige sind nach den *Faradayschen Geset- hängt ab von der inneren Reibung
messerder Teilchen. hundertstel Millimeter dicken Schicht zen dem Produkt aus Stromstärke der Ionen undist definiert als Quo-
2. Elektroosmose. Man denke sich die des Dielektrikumsliegt. Die Gegen- und Zeit, also der im Elektrolyten tient: Trägergeschwindigkeit, dividiert
Schwebeteilchen zu einem porösen elektrode besteht aus einer Metall- transportierten Elektrizitätsmenge, durch elektrische Feldstärke (cm/s)
Körper zusammengesintert und ver- folie. Die Lichtausbeute steigt mit der proportional. In vielen Fällen treten (Vicm). Die Leitfähigkeit x eines E.
stopfe damit die Biegung eines U- Spannung stark an. Über tech bei der E. an den Elektroden chemi- ist mit der Beweglichkeit der Ionen
Rohres. (Der poröse Körper kann Anwendungen der E. ist noch ni sche Reaktionen auf, so daß nicht die durch eine einfache Beziehung ver-
auch aus Watte bestehen.) Füllı man bekannt geworden. $. a. Destriau- Bestandteile des gelösten Stoffes knüpft. Bezeichnet man mit u, und
das Rohr bis zur Hälfte mit Wasser, Effekt und Lumineszenz. selbst, sondern die aus diesen Sekun- u- die Beweglichkeiten, mit N die
so wandert dieses nach dem Anlegen Lir. Destriau: Trans. Faraday Soc. 35,
därreaktionen entstehenden Stoffe ab- Anzahl der Trägerpaare in der Volu-
einer Spannungan die Flüssigkeit mit 1939. Lichttechnik IV, S. 9, 1952. [25]
Elektrolunge, Apparatur zur elekt geschieden werden. Ein bekanntes meneinheit und mit ne die Ladung
seiner gegenüber der Watte positiven Beispiel hierfür ist die E. von ver- der einzelnen Träger, wobei n die

on mean
Ladung zur Kathode und steigt dort schen Anregung der Atmung. Die E. dünnter Schwefelsäure H:SO, mi chemische Wertigkeit des E. unde die
hoch. Die Geschwindigkeit der Flüs- wird besonders bei Schwächezustän- Platinelektroden. Während die posi- Elementarladung bedeuten, so gilt
sigkeit ist den der Zwerchfellmuskulatur (bis tiven H-Ionen an der Kathode ab-
in, zur echten Lähmung) benutzt. Im »=Nnewtu).
Sinne einer elektrischen Atempym- geschieden werden, ihre Ladung ab-
7 nastik wi die noch vorhandenen geben und als Wasserstoflgas aufstei- Da sich das Produkt N ne, die Ge-
Statt eines porösen Stopfens kann Arbeitsmöglichkeiten des Zwerchfells gen, geht der Säurerest SO,, der an samtladung der in einem em? vor-
man eine Kapillare mit der Länge I vergrößert, indem die jeweilige Ti der Anode von seiner Ladung befreit handenen Träger eines Vorzeichens,
wurde, mit dem Wasser chemische aus der Konzentration der Lösung

Te
und dem Durchmesser 2 r verwenden. igkeitsphase - Kontraktion oder Ent-
Der Überdruck ist dann spannung — durch elektrische Impulse Reaktionen ein. Hierbei entstehen angeben läßt, kann aus der gemesse-
unterstützt wird. Hierzu werden zwei Schwefelsäure und Sauerstoffgas. In- nen Leitfähigkeit die Summe der Be-
Beracl Gürtelelektroden angelegt, die eine folge der Sekundärreaktionen wird weglichkeiten bestimmt werden. Auch
P r zwischen Zwerchfellkuppe und unt also nicht die Schwefelsäure, sondern das Verhältnis der Beweglichkeiten
Aus einem mit destilliertem Wasser rem Rippenbogen, die andere zwi das Wasser zersetzt. Die E. hat in der fu. läßı sich aus den Konzentra-
gefüllten Zylinder aus porösem Ton schen Rippenbogen und oberem Technik wichtige Anwendungen ge- tionsänderungen des E. in der Nähe
ropft das Wasser, wenn an die Elek- Hüftrand. Die E. liefert elektrische funden. Beispiele sind die Aluminium- der Elektroden auf chemischem Wege
troden, von denen eine in die Flüssig- Impulsfolgen von 50 Hz. Beim Be- erzeugung,die Herstellung schr reiner bestimmen,so daß auch die einzelnen
keit taucht und die andere als Katho- trieb fließt während der Einatmung Metalle (Elektrolytkupfer), die Ge- Beweglichkeiten der Anionen und Ka-
de außen um den Zylinder gewickelt durch die obere Elektrode ein leich. winnung von Wasserstoff, die Her- tionen berechnet werden können.
wird, eine Spannung gelegt wird. In ter Reizstrom und unterstützt damit stellung von Elektrolytkondensatoren Statt der Absolutwerte der Einzelbe-
der Medizin bringt man mit Hilfe der die Kontraktion des Zwerchfells. Bei sowie die galvanischen *Bäder. [25] weglichkeiten werden oft ihre Anteile
Elektroosmose flüssige Medikamente, der Ausatmung kommt es über die Elektrolyt ist ein elektrischer Leiter, an der Summe der Beweglichkeiten,
2. B. Adrenalin, in die Haut hinein. zweite, untere Gürtelelektrode zu der bewegliche “Ionen enthält (sog. die sog. Hittorfschen *Überführungs-
3. Eine Flüssigkeit durch einen porö- einer Reizung der Bauch- und Len- Leiter 2. Klasse). Beim Stromdurch- zahlen, angegeben.
sen Körper oder durch eine Kapillare denmuskulatur. Ihre Kontraktion be- gangtrit eine Zersetzung des E. ein. Für elektrolytische “Leiter gilt das
gepreßt, erzeugt ein Strömungspoten- wirkt cin Hochdrängen des Bauchin- Elektrolytische Leiter sind Lösungen Ohmsche Gesetz, da die Trägerge
tial und damit einen elektrischen haltes und eine zunehmende Ent- von Salzen, Säuren und Basen, sowie schwindigkeit der elektrischen Feld-
Strom, den Strömungsstrom. ‚pannung des Zwerchfells. Beide Vor- deren Schmelzen. Ihre *Leitfähigkeit stärke proportional ist. Jedoch tritt
$. a. Elektrodialyse, Elektrophorese, günge verlaufen atemsynchron. Sie ist um Größenordnungen geringer als bei sehr hohen Feldstärken, wie M.
Elektrostenolyse. lassen sich an jeden Atemrhythmus die der metallischen Leiter (Leiter 1. Wien nachgewiesen hat, ein erheb-
Lır. Freundlich: Kapillarchemi . anpassen. Klasse). Die Leitfähigkeit der best- liches Anwachsen der Leitfähigkeit
Leipzig 1930 und 1932. Lrr. Nückel,
- Pohl, R. W.: H.: Verbesserung der leitenden (30%igen) Schwefelsäure be- auf, die auf eine Beeinflussung der
Elektrizitätslehre. 19. Aufl. Berlin 1963. — Zwerchfellatmung. Suppl. d. Europ. Aka- trägt bei Raumtemperatur etwa 0,74 Beweglichkeit durch das elektrische
ae für Allergie. Leyden/Holland 1961. Q' cm", die des Eisens, Zinns oder Feld zurückzuführen ist. Die Zunah-
Elektrolyse nennt man die chemi- Platins ist 10°-, die des Kupfers bei- me der Beweglichkeit beruht auf der
Elektroosmose. Chem. Ing. Techn. 37, 6, schen Veränderungen, die unter dem nahe 10%mal größer. Tatsache, daß das wandernde Ion bei
S. 616-621 (1965). [23] Einfluß des Stromdurchgangs in einem lonen entstehen durch elektro- Geschwindigkeiten von der Größen-
Elektrokoagulation ist eine Koagula- *Elektrolyten auftreten. Dabei wer- ie *Dissoziation schon bei der ordnung 1 m/s aus der sonst mitwan-
ion mit Hilfe hochfrequenten elek- den an den *Elektroden Stofle abge- s Salzes, einer Säure oder dernden Hülle (lonenwolke)entrissen
trischen Stromes, eine Art chirurgi- schieden, die in dem Elektrolyten als Base in Wasser bzw. beim Schmelzen. wird. [25]
frei bewegliche *Ionen vorhanden An derStromleitung sind stets Ionen Elektrolyt-Gleichrichter, s. Gleich-
scher Diathermie. [29] beiderlei Vorzeichensbeteiligt. Zu den richter.
Elektrolumineszenz, von Destriau sind. Die Stromleitung innerhalb des Kationen, die unter der Einwirkung Elektrolyt-Kondensator, s. Konden-
1936 entdeckter Effekt, daß phosphor- Elektrolyten besteht in der Wande- des elektrischen Feldes zur Kathode sator.
haltige Stoffe als Dielektrikum im rung der positiven undnegativen lo- wandern, gehören die Metall- und Elektromagnet. Ein in einem Solenoid
240 2
Elektrometer Elektrometer
befindlicher Eisenstab wird im Augen- Vernichtung der Leistung zu einem Gehäuse wird die Nadel vom gleich- einander isolierten Hälften besteht,
blick des Stromschlusses zu einem neuen Problem. Mit den leistungs- namig geladenen Träger abgestoßen in einer aus zwei Segmenten (Binan-
kräftigen Magneten. Der Nordpol fähigen E. dieser Art könnenin einem und vom Gehäuse angezogen. Die ten) bestehenden Schachtel.
liegt an dem Ende, von dem aus ge- Luftspalt von einigen mm Feldst‘ Nadel spielt dabei über einer Skala, Nadelund Binanten bilden Teile von
sehen der Strom in Gegenuhrzeiger- ken von 50000 A pro cm erreicht auf der die Spannungabgelesen wer- Kugelschalen, deren Mittelpunkt mit
richtung fließt. Der E. hat in seiner werden. Sie werden in allen For- den kann. Für radioaktive Messun- dem Aufhängepunkt der Nadel zu-
einfachen Form in der Elektrotechnik schungsgebieten gebraucht, von denen gen wird das Gehäuse des Blatt-E. sammenfällt, so daß der Abstand
und Fernmeldetechnik eine weite An- nur die Massenspektrographie, die als Ionisationskammer eingerichtet zwischen Nadel und Binantenflächen
wendung gefunden. Im Relais wird er Feinstrukturspektroskopie, die Kern- und die Auslenkung des Blättchens auch bei gelegentlichem Pendeln der
als Schaltorgan, beim Telephon und physik (Zyklotron) und die vielen mit einem Mikroskop beobachtet. Nadelerhalten bleibt. Während die
Mikrophon als Übermittlerorgan von durch magnetische Felder beeinfluß- Faden- (Saiten- und Schlingen-)E. eine Nadelhälfte über den Aufhänge-
Sprache und Musik, bei der Dynamo- baren Erscheinungen erwähnt seien. besitzen einen oder zwei Drähte oder faden an einer Hilfsspannung liegt,
maschineals Feldmagnet benutzt. Die Die bisher größten Felder von einigen metallische Quarzfäden von einigen wird die andere Nadelhälfte über
unmittelbare Ausnutzung seiner Zug- 1000 A/m sind kurzzeitig in eisen- um Durchmesser, deren Auslenkung einen herabhängenden *Wollaston-
kraft bis zum Tragen mehrerer Ton- losen Spulen durch Entladung großer durch ein elektrostatisches Feld eben- draht auf ein entgegengesetzt gerich- |
nen geschieht in den Hubmagneten, Kondensatorenbatterien erreicht wor- falls mit einem Mikroskop beobach- tetes Hilfspotential aufgeladen. Die |
bei denen die zu hebende Last ma- ien. tet wird (Abb. 2). Meßspannung wird meist an die Bi-

FH

Er
m
Abb. 1. Doppeltopfmagnet Abb. 2. Elektromagnet nach Boas
‚nach Justi Abb. 1 Abb. 2
gnetisches Schlußjoch ist. Die Kraft Zu erwähnensind noch die in neuerer Beim Blatt- und Faden-E. ohne nanten angelegt. Der Drehwinkel läßt
ist proportional dem Quadrat der Zeit entwickelten supraleitenden Spu- äußere Hilfsspannung_ (idiostatische sich über einen am Aufhängefaden
Luftspaltinduktion. Für die physika- len aus harten Supraleitern (Niob- Schaltung) nach Abb. 1 und 2 ändert befestigten Spiegel mit Hilfe einer
lische Forschung, die oft sehr große Zinn), die Dauerfelder bis 1000 Alm sich der Ausschlag mit dem Quadrat Skala und eines Fernrohres able-
magnetische Felder benötigt, sind liefern. Höhere Felder können mit der Spannung. Die Empfindlichkeit sen. Die höchst erreichbare Span- |
eine Anzahl von E., die einen großen den bis jetzt bekannten Supraleitern beträgt zwischen 100 bis 500 V etwa nungsempfindlichkeit beträgt bei
Streufluß vermeiden, entwickelt wor- nichterreicht werden, weil die Supra- 0,1 bis 1SkuV. Beim Anlegen einer 1500 V Nadelspannung etwa 10000
den. Bei diesen E., bei denen nahezu leitung durch die hohen Felder auf- Hilfsspannung nach Abb. 3 erreicht mm/V, die maximale Ladungsemp-
die gesamte magnetische Spannung gehoben wird. [24] man Empfindlichkeiten von mehreren findlichkeit etwa 10 mm/10-': C. |
durch einen magnetischen Rückfluß Elektrometer sind elektrische Meß- 100 Skt/V sowie eine etwa lineare Ab- Das Duanten-E. besitzt eine zweige- |
geringsten Widerstandes über die geräte, bei denen zwischenfesten und hängigkeit des Ausschlages von der teilte gut plangeschliffene Fläche |
Länge des Luftspaltes verteilt ist, beweglichen Körpern elektrostatische Spannung. Gegenüber anderen E.- (Duanten), die auf zwei entgegenge- |
wird versucht, durch konische Pol- Kräfte wirken. Zu den einfachsten E. Bauarten besitzen alle Arten von Fa- setzte Hilfspotentiale (bis etwa 30V) |
schuhe hoher Sättigungsmagnetisie- gehören die auch als Elektroskope den-E. den Vorteil kurzer Einstell- aufgeladen wird. Darüber schwebt
rung (Eisen-Kobalt-Legierung) eine bezeichneten Blatt- und Faden-E. dauer, einfacher Handhabung und der ein an einem Wollastondraht einseiig |
Flußverdichtung im Nutzraum des Einederältesten E.-Ausführung, Lageunempfindlichkeit, 'hängender, sehr leichter Aluminium- |
Luftspaltes zu erreichen. Die außer- auch heute noch viel im Gebrauch ist, Zu den Nadel-E. zählt man die Bi- oder Platinflügel. Mit diesen Ge- ||
ordentliche Bedeutung des Eisenkerns ist das Blatt-E. von Braun (Abb.1). ‚nanten-, Duanten- und Quadranten- räten lassen sich in evakuierten Räu-
bei mittlerer Felderregung wird durch ‚Bei diesem ist in einem Metallgehäuse E. Sie besitzen hohe Spannungsemp- men Spannungsempfindlichkeiten von
den starken Abfall der Permeabilität ein Träger isoliert hineingeführt, auf findlichkeit. Ihr Nachteil gegenüber 20000 mm/V und Ladungsempfind- |
in hohen Feldern mehr und mehr ge- ‚dem eine Nadelderart angebrachtist, dem Faden- und Blatt-E.liegt in der lichkeiten von 6000 mm/10"* C (etwa |
mindert. Oberhalb der Sättigung des daß sie im ungeladenen Zustand verhältnismäßig hohen Kapazität und mm für 1000 Elementarquanten) er-
Eisens mußdie zusätzliche Feldstärke durch die Schwerkraft in die Null- den längeren Einstellzeiten. reichen. |
ausschließlich durch die Durchflutung stellung gebracht wird. Beim Anlegen Beim Binanten-E, dreht sich. eine Die gebräuchlichste Form des Qua-
aufgebracht werden. Dann wird die einer Spannung zwischen Nadel und kreisförmige Nadel, die aus zwei von- dranten-E. stammt von Dolczalck |
242 243
Elektrometer Elektromotor
Grundlagefür alle Arten genauester ‚Röhren-E., s. Röhrenvoltmeter. einen umlaufenden, die synchrone
Wechselstrommessungen. Lit. Palm: ATM, 3 765-1, 1935. - Bö- Maschinefast stets einen feststehen-
In der Hochspannungstechnik werden ning, P.: ATM, J 765-2, 1950. - Kohl- denAnker.
neben dem Voltmeter nach Braun rausch: Prakt. Phys., Bd. 2. Stuttgart
1956. - Dolezälck: Z. Instrkde. 21, 35 Beim Gleichstrommotor können An-
von 0,5 bis 10 kV auch solche nach (1901); Ann. Phys. 26, 312 (1908). Or- ker- und Erregerwicklung, entweder
Starke und Schroeder von 5 bis 500 lich: Z. Instrkde. 23, ge 0), — Schult- in Reihe (Reihenschlußmotor) oder
kV benutzt. Bei diesen ist in die eine ze, H.: Z. Insirkde.'Nr. 3, 1907. Arch. parallel geschaltet (Nebenschlußmo-
Platte eins ebenen Plattenkonden- Elektrotechn. 26, 279 1932). - Lippmann:
Pogg. Ann. 149, 546 (1873). - Zehnder:
tor), von der gleichen Stromquelle ge-
sators ein kleiner drehbarer Flügel speist werden. Diese beiden Motor-
eingesetzt, dessen Drehung mittels Z. Industrkde. 30, 274 (1910). — Osst- arten zeigen ein grundsätzlich ver-
Spiegel und Lichtzeiger auf eine Ska- wald-Luther: Physiko-chem. Messungen.
Leipzig 1931. [2° schiedenes Verhalten der Drehzahl in
la projiziert wird. Elektrometerröhre. Die E. ist eine Abhängigkeit von der Belastung.
Kapillar-E. werden häufig bei physi- Sonderform der Triode oder Pentode Während die Drehzahl des Reihen-
ko-chemischen Messungen als Null- als *Elektronenröhre mit der Eigen- schlußmotors bei abnehmender Be-
instrument verwendet. Hierbei befin- schaft, daß u. a. der Gitterableitw lastung steil ansteigt, ändert sie sich
det sich gemäß Abb.5 verdünnte derstand, der sonst etwa 2MQ sein beim Nebenschlußmotor zı
muß, erheblich höhere Werte anneh- Vollast und Leerlauf nur um eı
bis 10%(Abb. s. Kennlinien). Reihen-
men kann, da der Gitterstrom sehr schlußmotoren dürfen daher niemals
Abb. 4 niedrig ist und z. B. etwa 101% A be- völlig entlastet werden, da sie dann
trägt. Das setzt voraus, daß auch der »durchgehen«, wobei die Ankerwick-
(Abb. 4). In einer aus vier auf Bern- Isolationswiderstand zwischen dem lung infolge der zu hohen Flichkraft-
steinisolatoren ruhenden Quadranten Steuergitter und den übrigen Elektro- beanspruchung beschädigt wird. Di
gebildeten Schachtel hängt eine bis- den sehr hoch ist. In der Praxis er- gleiche Erscheinung tritt bei Gleich-
kuit- oder lemniskatförmige Nadel reicht man Widerstände > 10" 8,
aus Aluminium, Gold oder leitend wenn der Glaskolben sauberist (nicht strom-Nebenschlußmotoren auf, wenn
gemachten Glimmerblättchen.Die je- mit_ Fingern berührt wurde usw.). die Felderregerwicklung unterbro-
weils gegenüberliegenden Quadran- Auf_diese Weise lassen sich mit E. chen wird. Da der Widerstand der
ten sind leitend zu Quadrantenpaaren noch Ströme von 10" A nachweisen. Ankerwicklung sehr klein ist, dürfen
verbunden. Lädt man die Nadel auf Zur Vermeidung von *Photoeffekten die Anker der Gleichstrommäschinen
ein Hilfspotential und herrscht zwi- muß die E. normalerweise im Dun- beim Anfahren nicht direkt an di
schen den Quadrantenpaaren eine keln betrieben werden. [19] volle Spannung gelegt werden. Di
Spannung vor, so wird die Nadel ge- Elektromotor. Alle E. besitzen einen Ankerspannung wird durch einen
dreht, bis das Torsionsmoment des feststehenden Teil, den Ständer, und Vorwiderstand, den sog. Anlasser,
Fadens dem elektrostatischen Moment einen drehbaren Teil, den Läufer. zunächst so weit herabgesetzt, daß
entspricht (Quadrantschaltung). Bei Schwefelsäure mit Quecksilber einmal Be inen sind beide kein zu hoher Strom Nießen kann.
der Nadelschaltung wird die Nadel in einer Glaskapillare und zum an- Teile bei ieser beiden Hierbei läuft die Maschine an und er-
auf das zu messende Potential aufge- deren in einer weiten Kugel in Be- Wicklungen, ofi Erregerwicklung & zeugt durch Rotation Magnetfeld
laden, während die Quadrantenpaare rührung. Legt man nun die zu mes- nannt, hat die Aufgabe, ein magnei eine GegenspannungE, die der Dreh-
gegen das geerdete Gehäuse auf ent- sende Spannung mit ihrem negativen sches Feld, das sog. Hauptfeld, zu zahl n und dem Magnetfeld © pro-
gegengesetzt gleiches Hilfspotential Pol an den Quecksilberfaden der erzeugen, während der Strom in der portional E en ®. Infolge die-
gebracht werden. Bei der idiostati- Kapillare und den positiven Pol an anderen 'Wicklung, die dieses Feld ser Gegenspannung wird der Anker-
schen Schaltung ist die Nadel mit das Quecksilber im Kugelgefäß, dann senkrecht durchsetzt, zusammen mit strom geringer, und der Anlaßwider-
einem Quadrantenpaar verbunden tritt in der Kapillare an der Berüh- dem Hauptfeld das antreibende Dreh- stand kann stufenweise hera
und liegt auf Erdpotential, während rungsfläche Säure-Quecksilber eine moment ergibt. Die, letziere Wick- nommen werden. So stellt
das andere Quadrantenpaar auf das Änderung der Oberflächenspannung lung, meist *Ankerwicklung genannt, schließlich ein Gleichgewichtszustand
zu messende Potential aufgeladen ein, was zu einer Änderung der Höhe erzeugt auch ihrerseits ein magneti- ein, bei dem die Difierenz zwischen
wird. Bei der Quadrant- und Nadel- des Quecksilberfadens führt. Bei Be- sches Feld, das oft in störender Weise Netzspannung U und Gegenspan-
schaltung ist die Nadelausienkung obachtung der Oberflächenverschie- das Hauptfeld beeinflußt (s. Anker- nung E einen geradeso großen Strom
der Meßspannung etwa linear pro- bung mit einem Mikroskop können rückwirkung), so daß in manchen 1 durch den Widerstand R. der An-
portional; bei der idiostatischen Empfindlichkeiten von 1000 bis 10.000 Fällen zusätzliche Wicklungen erfor- kerwicklung treibt, daß das an der
Schaltung ändert sich der Ausschlag Skt/V erreicht werden. derlich sind, um die Ankerrückwir- Welle der Maschine verlangte Dreh-
mit dem Quadrat der Spannung. Das Absolut-E. besteht im Prinzip kung aufzuheben (Verbundwicklung, moment M = cı 1 ® aufrechterhalten
Die Empfindlichkeit bei der am mei- aus einem ebenen Schutzringkonden- Kompensationswicklung bei der werden kann:
sten verwendeten Quadrantschaltung sator, dessen kreisförmige Mittel- Gleichstrommaschine). Für die Wir- 1- M _U-E
beträgt bei einem Hilfspotential von platte frei aufgehängt ist. Die Größe kungsweise der E. ist cs grundsätzlich BT
100 V etwa 1000 mm/V, die größte einer an denPlattenanliegenden Span- gleichgültig, ob die Erregerwicklung
Ladungsempfindlichkeit etwa 10 bis nung läßtsich aus der Kraft, mit der oder die Ankerwicklung auf dem um- Die Drehzahlstellt sich dabei so ein,
40 mm/10-"!C. Die Quadranten-E. die bewegliche Platte angezogenwird, laufenden Teil angebrachti daß n = Eje ®. Je nachdem, ob © =
bildeten in der ehemaligen Physika- und den geometrischen Abmessungen entscheidet nur die Zweckmäßigkeit. const_ (Nebenschlußmotor) ‘oder ob
lisch-Technischen Reichsanstalt die des Kondensators ermitteln. So besitzt der Gleichstrommotor D©=j(1) (Reihenschlußmotor), er-
244 245
’Elektromotorische Kraft Elektron
gibt sich aus diesen Beziehungeneine 16%Hz, also genau !/s der üblichen 2. Eine Ladungstrennung erfolgt fer- dung (Sitz eines elektrischen Kraft-
andere Drehzahlkennlinie. Anderer- Netzfrequenz 50 Hz. ner im veränderlichen Magnetfeld feldes) und der Trägheit (Masse) auch
seits kann aus den Beziehungen ent- Bei den asynchronen *Drehstrom- durch */nduktion(s. a. Induktionsge- die Eigenschaften eines kleinen Krei-
nommen werden, daß beim Neben- motoren ist eine so exakte Unter- setz). Die EMK hat die gleiche Di sels (Drehimpuls) und eines kleinen
schlußmotor durch Änderungdes Er- scheidung zwischen Erreger- und An- mension wie eine elektrische Span- Magneten (magnetisches Moment)zu,
regerstromes und damit des Haupt- kerwicklung nicht möglich. Hier nung.Ihre Einheit ist das Volt. Erst welche besonders für den Aufbau der
feldes ® eine einfache Drehzahlrege- wird das Hauptfeld ähnlich wie beim durch das Vorhandensein einer EMK ‚Atome und die Reaktion der E. und
lung möglich ist (s. Abb.). Transformator zu etwa gleichen Tei- ist beim Schließen eines Stromkreises damit der Atome gegenüber Licht-
len aus Primär- und Sekundärdurch- das Fließen eines elektrischen Stro- wellen wichtig sind, im übrigen auch
flutung gebildet, da die Maschine mes möglich, Die Größe des Stromes in den gyromagnetischen *Effekten
zwischen Läufer und Ständer einen ist der EMK direkt und der Summe in Erscheinungtreten.
über den ganzen Umfang konstanten aller elektrischen Widerstände des Eine bestimmte räumliche Ausdeh-
Luftspalt besitzt. Man spricht dabei Kreises umgekehrt proportional. Ist nung kann man dem E. nicht zu-
auch nicht von einer Ankerrückwir- ein Stromkreis offen, so ist die an sei- schreiben, da sein elektrisches Feld,
kung. Das Drehmoment kann hier nen Enden vorhandene Spannung das seine’ wichtigste Eigenschaft dar-
aus Läuferstrom und Feld oder auch gleich der EMK (s. a. Klemmenspan- stellt, gleichmäßig nach dem Cou-
als Reaktionsmoment aus Ständer- nung). [27] lomb-Gesetz abnehmend,bi
strom und Feld berechnet werden. Elektromyographie. Diese Methode endliche reicht (s. jedoch Ele!
Anker, Man bezeichnet daher den Ständer dient zur Feststellung radius).
wicklung der Asynchronmotoren auch als Vom Korpuskel-Standpunkt aus 1ä
märanker, den Läufer als Sckun sich das E. meist mit genügender Nä-
"Reihenschlußmotor
anker. Die Drehzahl dieser Motoren herung unter Vernach
ist durch die Netzfrequenz f und die heit (Gruppe von Muskelfasern, die Spins und magnetischen Momentsals
nn Polzahl 2,p gegeben. Sie ist nur um durch ein motorisches Neuron inner- geladener Massenpunkt betrachten,
wenige Prozente, den sog. Schlupf, viert wird). Das Aktionspotential des der unter dem Einfluß eines äußeren
geringer als die synchrone Drehzahl Muskels, das durch diesen Nerven elektrischen und magnetischen Feldes
mo = 60 fip. versorgt wird, wird mit Hilfe eines eine bestimmte Bahn durchläuft. Ein
Verlustlose Drehzahlregelung durch szillographen oder durch einen E. »in Ruhe« gibt cs dabei praktis
Bürstenverschiebung ermöglichen die Lautsprecher kontrolliert. [29] nicht, da es nirgends, weder im In-
Drehstrom-Kommutatormotoren, die Elektron, das negativ geladene »leich- nern der Materie noch irgendwo im
«) jedoch ihrem Aufbau weit kompli-
zierter sind als die Asynchronmoto-
ren.
Lır. Richter: El. Maschinen. Berlin 1950.
te«_ *Elementarteilchen, wichtigster
Vertreter der *Leptonen. Manchmal
wird der Name E.auch als Sammel-
begriff für das negative und das posi-
Vakuum, einen völlig feldfreien Raum
gibt und das schr leichte E. bereits
beim Durchlaufen einer Spannung
von 1/1000 V eine Geschwindigkeit
- Schuisky: Elektromotoren. Berlin 1951. ‚© E. gebraucht. Hiersoll er jedoch von rund 20 km/s erlangt. Vom Wel-
Nebenschlußmotor mit Anlasser und
Feldregler (Drehzahlregler)
-— Humburg: Die Gleichstrommaschine. engeren Sin nur für das negative lenstandpunkt aus (s. Materiewellen)
Sig. Göschen, Bd. 257 und 881. - Hum- verwendet werden; das positive E. werden jedoch die eben erwähnten
Dader Gleichstrommotorseine Dreh- burg: Die synchrone Maschine. Sig. Gö-
schen, Bd. 1146, 1951. [25] unter der Bezeichnung *Positron Korpuskel-Bahnen weitschend unbe-
richtung nicht umkehrt, wenn Feld aufgeführt, stimmt. Das E. »zerfließt« zu einer
und Anker umgepolt werden, kann Elektromotorische Kraft (Abkürzung Das E. durch folgende Konstanten »Wahrscheinlichkeitswolke«, deren
dieselbe Maschine auch mit Wechsel- EMK)ist diejenige Kraft, die eine bestimmt Verhalten in einem äußeren Feld bei
strom betrieben werden. Vorausset- Trennung von positiven und negati- e = 4,803 « 10° cm’fag!a 5’ Vernachlässigung von Spin und ma-
zung hierfür allerdings, daß die yen Ladungen bewirkt. Die für die 1,602 10% C gnetischem Moment durch die Schrö-
Pole zur Verhütung von Wirbelstr ‚Trennungbenötigte Arbeit wird einem (Elementarladung) dinger-Gleichung, bei deren Berück-
men nicht aus massivem Eisen, son- Vorrat, an mechanischer oder chemi- 0,9108 - 10 sichtigung durch die wesentlich kom-
dern aus isolierten Blechen bestehen. scher Energie entnommen. . (Spin): 51,h
plizierten Diracschen Gleichungen
Wegen der hohen Induktivität der 1. EMK an elektrischen *Doppel- Drehimpuls 3 geregelt wird. Das Ergebnis dieser Art
Nebenschlußwicklung ist jedoch nur schichten. = 0,527-.10# Js von Behandlung sind neben den
der Reihenschlußmotor für Wechsel- Bei der Berührung zweier verschiede- quantitativen Eigenschaften der Ato-
strombetrieb geeignet (Universalmo- ner Stoffe bildet sich an der Ber Magnetisches Moment: rund 1 Bohr- me vor allem die auch experimentell
tor). Derartige Maschinen werden in rungsfläche eine elektrische Doppel- sches Magneton nachweisbaren © Beugungserscheinun-
großer Stückzahl als Kleinmotoren schicht, da jede chemische Substanz gen an *Elektronenstrahlen (s. Elek-
bei Haushalts- und Büromaschinen für jede der beiden Ladungen eine dam = 0,927: 10% Amt troneninterferenz).
verwendet. Auch die Motoren der verschiedene molekulare Anziehungs- E. kommen in der Natur zunächst
elektrischen Fernbahnensind Wechsel kraft hat. Das so entstandene clek- (genauer:1,00116 Bohrsche Magneto- vor in der Elektronenhülle aller Ato-
strom-Reihenschlußmaschinen. Hier trische Feld hält der eingeprägten nen). me(s. Atombau). Bilden diese Atome
ist jedoch zur Vermeidung zu hoher Kraft der Materie das Gleichgewicht. In den Formeln bedeutet h das einen elektrisch nicht leitenden Stoff
Funkenspannungen an den *Bürsten Diese eingeprägte Kraft nennt man Plancksche Wirkungsquantum. im festen,flüssigen oder gasförmigen
die Betriebsfrequenz herabgesetzt. So die zwischen zwei Stoffen wirkende Dem E. kommen also außer den Zustand, so sind alle E. an das Atom
hat das bundesdeutsche Bahnnetz nur EMK. Eigenschaften der elektrischen La- gebunden, zu dem sie gehören; sie
246 247
Elektron Elektronenauslösung
können sich also nur mit diesem be- befähigt, sich mehr oder weniger frei nen. In allen diesen Fällen wird je- Elektronenauslösung aus der Elck-
wegen. Makroskopische (grobe) elek- zwischen den zurückbleibenden po: doch niemals die Ladung des neu ent- tronenhülle eines Atoms kann erfol-
trische Ladungen können sich dann tiven Ionen zu bewegen. Diese E., die standenen E, neu geschaffen. Diese it ‚gen durch kurzwellige elektromagne-
nicht bilden, da jedes Atom in seinem »*Leitungselektronen«, sind Träger entweder schon vorhanden (z. B. tische Strahlung (Ultraviolett, Rönt-
Kern ebenso viele positive Ladungen des elektrischen Stromes in Metallen, tiven Myon), oder sie wird gen-, y-Strahlen) und durch Stöße ge-
enthält wie die Elektronenhülle nega- der infolge der großen Zahl derfrei durch die positive Ladung eines ladener Teilchen (Elektronen, Ionen).
tive unddadurch als Ganzeselektrisch beweglichen E. schon bei geringer gleichzeitig entstehenden Positrons 1. Die Auslösung von Atom-Elektro-
jedoch schon eine ge- Spannungeine hohe Stärke erreichen ‚oder Protons kompensiert. ‚nen durch Strahlung (Photonen oder,
ausreicht, um ein kann. Eine besondere Energie (der Lrr. Finkelnburg, W.: Atomphysik. 11./ Lichtquanten) wird atomarer *Photo-
oben geschilderten Art) braucht bei 12. Aufl. Berlin 1967. Millikan, R. A. effekt oder lichtelektrischer Effekt ge-
Atomsherauszulösen (*Ioni Metallen nur zugeführt zu werden, Eiectrons. 2. Aufl. Chicago 1941. [1] nannt (über Photoeffekt an Festköi
energie; bei den meisten Atomen nur wenn die E. zum Austreien aus der Elektron, schweres. Synonym für pern s. Elektronenaustritt). Durch
wenige eV), entstehen aufdiese Wei- Metalloberfläche ins Vakuum befä- Meson, vorgeschlagen bei der Ent- Strahlung der Frequenz v werden
se leicht E., die an kein Atom mehr higt, werden sollen (s. Austritisar- deckung des heute #-Meson genann- Elektronen der kinetischen Energie
gebunden sind. Diese E. können sich eit). ten Elementarteilchens. Jetzt unge- Eu = hv- A_ (Einstein-Gleichung)
entweder zwischen den Atomen des Die völlig freien E. im Vakuum,die bräuchlich. [7] ausgelöst, wo A die Ablösearbeit für
Stoffes hindurchwinden und so durch sich mittels elektrischer und magn« Elektronarkose. Das Verfahren ist das aus der Elektronenhülle gelöste
den ganzen Stoff bewegen, wobei sie tischer Felder willkürlich und mit je- dem des Elektroschocks ähnlich. Es Elektron, bei einem äußeren Elektron
einen elektrischen Strom oder (bei der gewünschten Feinheit_ dirigieren werden jedoch Ströme angewandt, die also die Ionisierungsarbeit, bedeutet.
Anhäufung an der Oberfläche) eine lassen, haben in der modernen Tech- innerhalb 3 s bis zu 250 mA ansteigen, Es muß daher hv > A sein. Bei Rönt-
elektrische Ladung zu bilden vermö- nik eine außerordentliche Bedeutung 3,30 s bei gleichbleibender Stromstär- gen- oder y-Strahlung ist A bei der
gen, oder bei genügender Energie aus erlangtin den zahllosen *Elektronen- ke fließen und dann innerhalb von Auslösung äußerer Atomelektronen
der Oberfläche des Stoffes heraustre- geräten, wie *Elektronenröhre, *Pho- 50 s auf 90 mA absinken. Durch die- zu vernachlässigen, dagegen nicht für
ten und im Vakuum völ ig freie E. tozelle, *Röntgen-Röhre, *Kathoden- sen Stromablauf werden die kloni- die inneren Elektronen (s. Röntgen-
bilden. Jeder Strom und jede Ladung strahl-Oszillograph, *Betatron, *Elek- schen Zuckungen vermi Spektrum). Bei geringer kinetischer
entstehen primär durch Loslösung tronenmikroskop, Bildröhre und vie- tritt für 45s Atmungsst . Energie der Photoelektronenist ihre
von E. aus der Elektronenhülle von len anderen. Dann wird der Strom Richtungsverteilung symmetrisch zu
‚Atomen, auch wenn diese sich nach- Im Gegensatz zu früheren Auffassun- einer Ebene, die aufder Bestrahlungs-
träglich, wie es manchmal geschicht, gen weiß manheute, daß das läßt man ihn allmählich wieder ab- richtung senkrechtsteht, d. h., ebenso
unter Bildung von negativen *lonen übrigens auch alle anderen fallen. [29] viele Elektronen haben eine Rück-
wieder an neutrale Atome anlagen. tarteilchen - keine unzerstörbare_In- Elektronenaffinität. Viele Atome und wärts- wie eine Vorwärtskomponente
Energiezufuhr zur Loslösung von di alität hat, sondern daßes, falls Moleküle haben das Bestreben,sich des Impulses. Wenn aber die Ge-
E. aus dem Atomverband kannerfol- die hierzu erforderlichen, genügend noch ein oder mehrere Elektronen schwindigkeit der Elektronen von der
gen durch Einstrahlung von Licht großen Energieumsätze möglich sind, anzugliedern und so negative Ionen Größenordnung der Lichtgeschwir
(*Photoeffekt), durch *Röntgen-Strah- vernichtet oder auch neu erzeugt wer- zu bilden. Dieses Bestreben nennt digkeit ist, tritt eine »Voreilung« ein,
len oder durch den Stoß der Teilchen den kann. Vernichtung kannerfolgen, man E. Quantitativ wird sie gemessen das heißt, es überwiegt der Vorwärts-
von *Korpuskularstrahlen, bei hoher wenn ein E. mit einem Positron zu- durch die Energie, welche bei der impuls.
Temperatur auch durch den Zusam- sammentrifft, wobei die Ruhenergie Aufnahme eines zusätzlichen Elek- Bei schr harten Röntgen- oder y-
menstoß der Moleküle und Atome beider Teilchen mit in entstchen- trons in die Elektronenhülle des Strahlen geht der Photoeffekt den
untereinander, endlich einfach durch den Strahlungsquanten übergeht (s. Atoms frei wird. Besonders große E. *Compton-Effekt über, der auch an
Berührung oder Reibungverschieden- Paarvernichtung). Entstehen kann ein haben die HalogenatomeFluor, Chlor, freien Elektronen auftritt: Es wird
artiger Stoffe (*Kontakt- und *Rei- E.mit einem Positron zusammen z. B. Brom und Jod, da diesen ein Elek- nur ein Teil der Energie h » des auf-
bungselektrizität). In. nichtleitenden aus einem genügend energiereichen tron zur Bildung einer Edelgasschale treffenden Lichtquants in kinetische
Stoffen lassen sich stets nur relativ Strahlungsquant im Felde cines wei- (. Atombau)fehlt. Fluor z.B. hat Energie Eun des Elektrons verwan-
sehr wenige E. aus den Atomen her- teren Teilchens, welches die Impuls- eine E. von rund 4eV. Auch Sauer- delt; der Rest wird in Form eines
auslösen; Ladungen und Strömesind differenz aufnehmen muß (s. Paarer- stoff hat die hohe E. von 3,8 eV. Da- Lichtquants h v° (v° < v) gestreut, und
daher in ihnen nur äußerst schwach. zeugung). gegen haben die Edelgasatome, die 6 ist Exn hv hr’. Die Ablöse-
Die auf diese Weise entstehenden Auch im Innern eines Kerns kann ein ja eine abgeschlossene Schale haben arbeit spielt dann meist keine wesent-
lonisationsströme werden vielfach zur E.entstehen, wenn sich, wie dies bei und daher kein Bestreben zeigen, liche Rolle mehr.
Messung der Intensität der Ursache B-radioaktiven Kernen der Fall ist, weiteres Elektron aufzunehmen, eine Im Innern der Materie kannsich die
der lonisierung (z.B. der Röntg ein Neutron des Kerns in ein Proton negative E., d.h., bei ihnen müßte photoelektrische Wirkung von Rönt-
Strahlen) herangezogen (s. lonisa verwandelt. Die hierbei entstehenden Arbeit aufgewandt werden, um ein gen- oder y-Strahlen folgendermaßen
tionskammer). In Metallen dagegen, E. werden mit großer Energie hinaus- weiteres Elektron zuzufügen. In rei- bemerkbar machen. Gase werden
deren Atome eine besondersniedrige geschleudert und bilden die radioak- nen Edelgasen bilden sich daher keine durch die Erzeugung von Ionen und
Ionisationsenergie haben, werden al- tiven *8-Strahlen. Auch gibt es Ker- negativen Ionen; irgendwie abgespal- freien Elektronen elektrisch leitend.
lein durch die beim engen Zusam- ne, welche E.verschlucken unter Um- tene Elektronen lagern sich nicht an, In der *Wilson-Kammer erzeugt die
mentreten der Atome entstehenden wandlung eines ihrer Protonen in ein sondern bleiben als freie Elektronen Strahlung Nebelspuren. Sie rühren
starken elektrischen Felder sehr viele Neutron (s. K-Einfang). bestehen, was für den Charakter der von sekundärer Ionisation durch die
E. aus den Atomen herausgelöst, aus Endlich entstehen auch E. im Zusam- elektrischen Entladung in Edelgasen ausgelösten Photoelektronen her; die
jedem Atom eines oder mehrere, und menhang mit dem Zerfall der *Myo- von Bedeutung ist. [1] Anfangspunkte dieser Spuren markie-
248 29
Elektronenaustausch Elektronengas
ren also das Strahlungsbündel. Fer- Zimmertemperatur nicht durch die ter Umständen beträchtlich größer Elektroneneinbau. Unter E. versteht
ner besteht der Primäreftekt der pho-Oberfläche entweichen, weil an dieser als die Zahl der Primärelektronen man die Tatsache, daß beim sukzes-
tographischen ung auf Chlor- ine Kontaktspannung von einigen V sein kann. Auf diesem Effekt beruht siven Aufbau der Atome im Periodi-
‚oder Bromsilberschichten in der Ab- gegen den angrenzenden Nichtleiter der Photovervielfacher oder *Photo- schen System der Elemente, wobei
lösung vonElektronen aus den Chlor- oder das Vakuum vorhandenist. Die multplier. man jedes folgende Atom durch Zu-
oder Bromionen. Elektronen befinden sich also in einem 5. In einer *Gasentladung treten aus fügung eines Elektrons (und Ände-
Ein Lichtquant, dessen Energie mehr *Potentialtopf. Ein E. kann aber aus der (kalten) Kathode infolge des Auf- rung des Kerns) aus dem vorherge-
als das doppelte der Ruhenergie m c* folgenden Gründen stattfinden: treffens positiver Ionen Elektronen henden entstanden denkt, die neuen
= 0,511 MeV eines Elektrons beträgt, 1. Thermische Emission oder Glüh- aus. Elektronen nicht immer außen ange-
kann *Paarbildung hervorrufen, d.h. emission. Während bei niedrigen Lrr. Handb. d. Physik XXI. Berlin-Göt- baut werden, sondern vom Scandium
in ein negatives und ein positives Temperaturen infolge der für Elek- tingen-Heidelberg 1956. [16] (Ordnungszahl 21) ab häufig in inne-
Elektron (Positron) übergehen. Die tonen gültigen Fermi-Statistik (s. Elektronenbahnen, die Bahnen, wel- re, noch nicht voll aufgefüllte Scha-
überschüssige Energie tritt als kinc-Statistik, Fermische) die mittlere che die einzelnen Elektronen in der len (s. Atombau) eintreten, während
tische Energie der beiden Elektronen Energie der freien Elektronen (s. Elektronenhülle der Atome (s. Atom- die Besetzung der äußersten Schale
auf. Aus Gründen der Impulserhal- Elektronengas) fast unabhängig von bau), vom Korpuskelstandpunkt aus unverändert bleibt.
tung kann sich ein solcher Vorgang der Temperatur ist, steigt bei höherer betrachtet, nach der Theorie des Bohr- Da die äußeren Elektronen haupt-
nur im Felde eines Kerns abspielen, Temperatur die Energie eines Teils schen Atommodells beschreiben. Ge- sächlich für das chemische Verhalten
der den Impuls aufnimmt, aber sonst der Elektronen so weit an, daß sie die nau berechenbar sind die E. nur für eines Elementes maßgebend sind,
otentialschwelle an der Oberfläche das *Wasserstoffatom und für wi kommen durch E. chemisch ähnliche
Die Schwächung von Röntgen-Strah- rwinden können und austreten. serstoffähnliche *Ionen. Dort ist die Elemente mit aufeinander folgenden
len beim Durchgang durch Materie die Stromdichte der austretenden einfachste E. eine Kreisbahn mit Ordnungszahlen zustande, was beson-
findet bei weichen und mittelharten Elektronen das *Richardson-Ge- ders deutlich in der Reihe der »Selte-
nen Erden« und der »Aktiniden« (s.
Strahlen überwiegend durch den Pho- setz. Die Glühemission spielt eine a izime 0,5292 - 10°*cm
Transurane)hervortritt.
toeffekt statt (bis etwa 10° eV). Über
ganz wesentliche Rolle in der »Elek- Radius (s. Einheiten, atomare). In den Lir. s. Atombau.[1]
10° eV tritt der Compton-Effekt in tronik« (Elektronenröhren, Braunsche angeregten Zuständen gibt es Kreis- Elektroneneinzellinse, s. Elektronen-
den Vordergrund. Bei Röntgen- und Röhre, Röntgen-Röhren). bahnen mit den Radien 4a, 9a linse.
y-Strahlen über 10° eV spielt die 2. Feldemission. Durch hohe elektri- n® a (n Hauptquantenzahl) sowie EI- Elektronenemission, s. Elektronen-
Paarbildung eine wesentliche Rolle. sche Felder können auch bei niedri- lipsenbahnen, in deren einem Brenn- austritt.
2. Aus Atomen oder Ionen können gen Temperaturen Elektronen zum punktder Kern stcht und deren große Elektronenempfänger, svw. *Akzep-
durch Zusammenstöße mit anderen Austritt aus Metalloberflächen ge- toren, s. a. Halbleiter, [37]
geladenen Teilchen Elektronen au bracht werden. Es sind Feldstärken Achse jeweils mit dem Durchmesser
gelöst werden, wenn diese Teilchen von 10° bis 10° V/m erforderlich, wie einer der Kreisbahnen überei Elektronenfernrohr ist die Bezeich-
eine kinetische Energie von minde- sie an Kanten oder Spitzen entstehen Nach der heutigen Auff: nung für die Kombination eines
stens der lonisierungsenergie des be- können. Quantenmechanik kommt *Fernrohres mit einem *Bildwandler.
treffenden Atoms haben (s. Elcktro- 3. Äußerer *Photoeffekt. Trifft elek- keine Bedeutung im wörtlichen Sinn Das E. ermöglicht ein indirektes Se-
nenstoß und Ionenstrahlen). Die Teil- tromagnetische Strahlung (y-Strahlen, mehr zu, da infolge der Unschärfe- hen, z.B. durch Luftschichten hin-
chen können ihre kinetische Energie Röntgen-Strahlen, Ultraviolett, sicht- relation überhaupt nicht mehr von durch, die für sichtbares Licht un-
durch ein statisches elektrisches Feldbares Licht, auch das angrenzende definierten E. gesprochen werden durchlässig sind, bzw.in Spektralbe-
oder durch einen Teilchenbeschleu- Ultrarot) auf die Oberfläche eines kann. Sie stellen jedoch bei großen reichen, in denen das menschliche
niger (Elektronenschleuder, Zyklo- Metalls, so können Elektronen aus Quantenzahlen einen asymptotischen Auge unempfindlich ist. [19]
iron, Elektronen- oder Protonensyn- treten; man nenntsie Photoelektro- Grenzfall der Bewegung von Wellen- Elektronengas ist eine Gesamtheit
chrotron) erhalten haben oder von nen. Die maximale kinetische Energie paketen nach der Wellenmechanik von Elektronen, die unter analogen
radioaktiven Atomkernen (x- und B- der ausgetretenen Elektronen ist durch dar und lassen sich auch sonst korre- Bedingungen stehen wie die Atome
Strahlen), oder sie kann aus der kos- die Einsteinsche Gleichung eu= hv spondenzmäßig den exakten Quan- oder Moleküle eines gewöhnlichen
mischenStrahlung stammen. — A gegeben, worin A die Austritts- tenzuständen des Atoms zuordnen, so Gases, sich also ungeordnet bewegen.
In einem Gas von genügend hoher arbeit, d. h., die zur Überwindung der daß auch heute noch ihre Verwen- Das bedeutet, daß die Elektronen
Temperatur entstehen durch die Zu- Potentialschwelle an der Oberfläche dungfür viele halbanschauliche Über- nicht einem festen Potential unter-
sammenstöße der Atome untereinan- nötige Energie, vermindert um. die legungennützlich ist. worfen sein dürfen. Ein solches E.
der Anregung und lonisierung, und nach der Fermi-Statistik (s. Statistik, Lit. s. Atombau. [1 kommt. unter extremen Bedingungen
es ergibt sich ein Gemisch aus neutra-Fermische) im Innern des Metalls Elektronenbelastung lebender Sub- von Druck und Temperatur vor. Bei
vorhandene maximale Elektronen- stanz. Der kritische Wert der Bela- schr hoher Temperatur (7 = 10° °K)
len Atomen, Ionen und Elektronen,
das man ein thermisches *Plasma energie, darstellt. Es existiert eine stung, z.B. unter den Bedingungen sind die Atome schr weitgehend ioı
nennt, langweilige Grenze dieses Eflektes; der Elektronenmikroskopie, liegt in siert; bei schr hohen Drücken (p =
Lır. Handb. d. Physik XXI, 1956 und die entsprechende Schwingungszahl der Größenordnung 3 10°* Äsım. 10% N pro m?) sind sie zerquetscht. In
XXXIV, 1958. Berlin-Göttingen-Heidel- »« ist durch Ave = A gegeben. In- 129 diesem Fall stehen (bei schweren
berg. [16]
folgedessen kann der Effekt auch zur Elektronenbeugung, s. Elektronenin- Atomen) relativ viele freie Elektr
Elektronenaustausch, s. Austausch. Wellenlängenbestimmungdienen. terferenz. wenigen Atomrümpfen gegenüber.
Elektronenaustritt aus Metallen. Ob- 4. Treffen Elektronen auf eine Me- Elektronendichte in Metallen, s. Me- Die Bindungsenergie an den Atom-
gleich es in Metallen frei bewegliche talloberfläche, so werden Sekundär- tallelektronen. rumpfist unter diesen Bedingungen
Elektronen gibt, können diese bei elektronen ausgelöst, deren Zahl un- Elektronendrall, s. Spin. kleiner als die kinetische Energie der
250 251
Elektronengeräte Elektronengeräte
Elektronen. Dasist nach den klassi-
kinetische_Energie der Gaspartikeln sierung der *Elektronik. Infolge sei- Spannungen über, soweit dies die
schen Gesetzen der Statistik, die aber der Temperatur abnehmen, ist ner großen spezifischen Ladung ist Zwecke, für welche die Röntgen-An-
hier nicht mehr unbegrenzt gelten, beim E. nicht der Fall. das Elektron leicht durch elektrische lage gebautist, zulassen.
‚ohne weiteres einzusehen, denn nach
kann man beliebig. ti und magnetische Felder beeinflußbar
dem *Gleichverteilungssatz ist die ki-
Druck und Energieinhalt des E.blei- Verwandtmit der Röntgen-Röhre ist
netische Energie (Y2)k 7 2.10% ben unverändert. Da ein endlicher und daher mehr als andere geladene die *Lenard-Röhre, bei welcher die
(für 7 10° °K). Mit steigender Tem-
Wert von beiden auch am absoluten *Korpuskeln für eine praktische Ver- Elektronen nicht schon im Innern
Nullpunkt vorhanden ist, spri wendunggeeignet. durch eine Antikathode abgebremst
kommenden Bindungsenergien von von einer endlichen Nullpunktsener- Die einfachsten E., in denen haupt- werden, sondern durch ein Fenster(s.
Elektronen im Atom. Das Potential DerEnergieinhalt eines nichtrela- sächlich die Elektronenladung eine Lenard-Fenster) die Röhre verlassen.
der Atomrümpfe bedeutet daherkeine tivistischen Gases ist Rolle spielt, sind *Photozelle und Ihre Energie wird außerhalb der Röh-
wesentliche Störung für die ungeord- *Elektronenröhre. In der Photozelle re für verschiedene Zwecke verwen-
nete Bewegungder Elektronen. Äuße- 3 wird auf Grund des *Photoeffektes det, z.B. zur Herstellungfeiner Boh-
Urgpv; ein Lichtstrom in einen Elektronen- rungen in harten Materialien (etwa
re Bedingungen, die ein solches strom umgewandelt. Infolge der klei- Quarz usw.), indem ein scharf gebün-
zeugen, liegen in Fixsternen vor. also erhält man hierfür die Null- nen Elektronenmasse folgt der Elek- delter Elektronenstrahl das Material
Diagramm über den Zustand der Ma- Punktsenergie tronenstrom den Lichtschwankungen durchschießt. So können u.
terie in Abhängigkeit von Druck und 3 m (3 N\®s bis zu Frequenzen von etwa 10% Hz düsen hergestellt werden. Eine Ein-
Temperatur findet sich beim Stich- Vom [6 v) ö fast trägheitslos. Die Quelle des Elck- schleusung in das Vakuum ist nicht
wort Neutronengas. tronenstromes in der Elektronenröhre nötig.
Unter normalen Druck- und Tempe Diese Energie hängt außer von der ist die Glühkathode. Der Strom wird Ladung und Energie der Elektronen
raturverhältnissen hat man ein E. Zahl der vorhandenen Elektronen von bei Drei- und Mchrelektrodenröhren werden ferner im *Elektronenver
den metallischen Leitern. In diesen dem spezifischen Volumen VIN ab, durch Spannungsschwankungen am Jacher technisch ausgenützt. Die pri-
Substanzen kommt auf jedes Atom das einem Elektron zur Verfügung Steuergitter leistungslos beeinflußt. mär an einer Photokathode ausg«
etwa cin freies Elektron (s. Leitung, steht. Fürein einzelnes Elektron eines Die Elektronenröhre dient zur Gleich“ lösten Elektronen werden durch ein
metallische). Die Gesamtheit dieser metallischen Leiters beträgt die Null- richtung und Verstärkung von Strö- Potentialgefälle beschleunigt, treffen
freien Elektronen bildet ein E., das Benkueseigs mensowie zur Schwingungserzeugung. auf eine zweite Elektrode auf und lö-
sich zwischen den Metallionen be-
wegt. Dieses E. stark entartet, d.h., Das ist ein= sehr
UIN=4-10%).
hoher Betrag. Wenn
Sie ist das verbreitetste und wichtig-
ste E,
sen dort Sekundärelektronen aus.
Dieses Gerät wird daher auch Sekun-
seine Zustandsgleichung weicht stark
von der idealen Gasgleichung ab. einemmische
Teilchendiese Energie als ther-
Energie zukommen soll [ge-
Bei der Röntgen-Röhre ist neben der
Ladung auch die Masse der Elektro-
därelektronenvervielfacher genannt.
Durch wiederholte Beschleunigung
Hier ist auch der Gleichverteilungs- mäß der für ein entartetes Gas nicht nen für die technische Anwendung und Elektronenauslösung an weiteren
satz nicht mehr gültig. Die Zustands- gültigen Formel um (3/2)k 7], mi
gleichung für ein entartetes (nicht- te man Temperaturen von mehr als von Bedeutung. Die Elektronen, wel- Elektrodenläßt sich der Elektronen-
relativistisches) E. heißt che die Kathode verlassen, werden strom in Stufen verstärken. Die Ver-
20000 °K haben. Tatsächlich sind die durch ein hohes Spannungsgefälle in stärkung ist proportional bis zu schr
pv m 1m x((aN\H „) tan, oben angegebene Zustandsgleichung der Röhre beschleunigt und in der hohen Frequenzen. Außerdem ist bei
und die Formel für die Nullpunkts- *Antikathodewieder abgebremst. Mit Anwendung geregelter Gleichspan-
wobei A (7) ein kleineres, T-propor- energie nur Näherungsausdrücke. Die einem Nutzeffekt von einigen Prozent nung der Störuntergrund sehr gering,
tionales Glied ist (p Druck, V Volu- Zusatzglieder, die Lemperaturabhän- wird die kinetische Energie in nutz- so daß für manche Zwecke eine Ver-
men, N Zahl der Elektronen in V, I eig, aber von der Form (32)K T we- bare Strahlungsenergie umgewandelt. kung durch den Elektronenver-
Plancksches Wirkungsquantum, "m sentlich verschieden sind, werden erst Der größte Teil der Energie wird in ielfacher derjenigen durch Verstär-
Elektronenmasse). Diese Zustands- wirksam bei Temperaturen,die höher störende Wärme umgeseizi und muß kerröhrenvorzuziehen ist.
gleichung hängt nicht von der Tem- als 10000 °K sind. Das stimmt zu- durch eine Kühlvorrichtung beseitigt Eine andere Gruppe von E. nützt we-
peratur ab. Während bei der klassi- fällig zahlenmäßig ungefähr mit der werden. Der Nutzeffekt einer Rönt- niger den Elektronenstrom als sol-
schen Zustandsgleichungidealer Gase Abschätzung auf Grund des Gleich- gen-Röhre ist um so grö hen, sondern vielmehr seine Strahl-
verteilungssatzes überein. Diese Tei die angelegte Spannung und je schwe- eigenschaften aus. Zu ihr gehören di
PV=NKT peraturen werden jedoch unter ird rer das Antikathodenmaterial Für *Braunsche Röhre und deren Fort-
schen Bedingungen nicht erreicht, so die *Bremsstrahlung gilt die Formel entwicklungen, der *Kathodensirahl-
das Produkt p V mit 7-0 verschwin- daß hier die angegebene Zustands- oszitlograph und die Fernsehröhre (s.
det, ist dies hier nicht der Fall. Um gleichung ohne Zusatzglieder au Leistung der Rönt- Fernsehen). In diesen Geräten ist ein
die Bedeutung dieses Sachverhaltes reicht (s. a. Gasentartung; Statistik, gen-Strahlung eng ausgeblendeter Elektronenstrahl
zu erkennen, sei an die kinetische Fermi- Wirkungsgrad 7 Teistungder Ka- das charakteristische Merkmal. Der
Theorie der Gase erinnert. Diese Quantenstatistik. Berlin thodenstrahlung Kathodenstrahloszillograph dient zum
Ichrt, daß der Druck durch das Auf- aen Entwicklung n= 10° ZU Aufschreiben und Analysieren rasch
prallener der ei elnen Gaspartikeln der Sterne. Leipzig 1943. Hdb. d. Phy- (Z Ordnungszahl des Antikathoden- veränderlicher Vorgänge, während in
auf die Gefäßwände zustandekommt. sik, Bd. XIV! 2(Arukel Sommerteld-
der Fernschröhre der Elektronen-
Je höher die kinetische Energie der Beihe). Berlin 1933. [7] materials, U_ Beschleunigungsspan-
nungin V). Für Wolfram (Z 74) er- strahl den ganzen Leuchtschirm über-
Teilchen, um so größerist die auf die Elektronengeräte sind Apparate, in gibt sich bei U = 1 V 7 7,4-10° streicht. Dabei wird er in seiner In-
Wändeübertragene Energie, d. h. der denen das freie *Elektron technisch = 0,74%. tensität so gesteuert, daß auf dem
Druck. Während nun nach der klas- ausgenützt wird. Sie sind damit die Man geht daher für den Betrieb von Leuchtschirm das übertragene Bild
chen Zustandsgleichung Druck und wesentlichen Bauelemente zur Reali- Röntgen-Röhren zu immer höheren entsteht. Eine analoge Anwendung
252
253
Elektronenhülle
des Elektronenstrahls findet auch im elektronische Bauelemente. Sie wer-
*Charactron statt. den als Temperaturgeber in der Meß-
I Z-Elektronen, welche zusammen mit
dem Z-fach geladenen Kern das
Elektroneninterferenz
ten von Interferenzen auf, die von
den Röntgen-Strahlen her bekannt
Eineletzte Gruppeder E. bilden die und Regeltechnik, als Temperatur- Atom der Ordnungszahl Z bilden. sind: Laue-Interferenzen an Einkri-
elektronenoptischen *Abbildungsge- kompensatoren oder Spannungsregu- Näheress. bei Atombau.[1] stallen, Debye-Scherrer-Ringe an po-
räte. In ihnen werdendie Strahleigen- latoren sowie als Einschaltstoßverhin- Elektroneninterferenz. Die Interfe- Iykristallinem Material usw. (s. Rönt-
schaften zur Abbildung herangezo- derer (s. Urdox) in elektronischen renzfähigkeit von Elektronenstrahlen gen-Interferenzen und Beugung der
gen. *Elektronenmikroskop und Schaltungenverwendet. wurde 1927 von Davisson und Germer Röntgen-Strahlen in Kristallen), fer-
*Bildwandler sind die wichtigsten Ty- In der Gruppe der Halbleiterbauele- an relativ langsamen Elektronen und ner die interessanten Interferenzen in
pen dieser Gruppe, mente sind auch die *VDR-Wider- kurz danach von G. P. Thomson an konvergentenStrahlenbündeln.
In die Reihe der E. gehören auchalle stände zu erwähnen, die einen span- raschen Elektronen durch *Beugung Die an einer Silberfolie mit Röntgen-
diejenigen Bauelemente, deren we- nungsabhängigen elektrischen Wider- an Kristallgittern, später von Boersch Strahlen(rechts) und mit Elektronen-
sentlicher Teil ein *Halbleiter ist. stand besitzen (Voltage Dependent durch Beugung an Kanten nachge- strahlen (links) erhaltenen Debye-
Darin sind die Elektronen nicht im Resistors) und ebenfalls zu Regel- wiesen, nachdem nach der Wellen- Scherrer-Ringe (s. Abb. 1 und 2)
einfachen Sinn frei beweglich wie im zwecken verwendet werden. theorie der Materie von de Broglie zeigen die weitgehende Ähnlichkeit
Vakuum der Elektronenröhren, son- Der metallische Leiter, der in der eine solche Interferenz zu erwarten beider Beugungsbilder.
dern sie sind frei beweglich im Kri- Elektronik als Stromzuführung, als war. Inzwischen sind eine Reihe wei-
stallgitter, so daß sie in völlig analo- Draht zur Herstellung von Indukti- terer Interferenzerscheinungen an
ger Weise »gesteuert« werden kö vitäten, als Blech zur Herstellung Blektronenstrahlen aufgefunden wor-
nen durch elektrische oder magneti- von Kapazitäten, als *Abschirmung den, die bestimmten optischen Inter-
sche Felder. So tritt an die Stelle der usw. tausendfältig Anwendungfindet, ferenzerscheinungen, wie Gitterbeu-
*Diode die *Kristalldiode, an die wird eigentlich nicht direkt als Bau- gung, Biprisma-Interferenz u. a., ent-
Stelle der *Triode der *Transistor. Im element verwendet, weil die clektri- sprechen.
*Hall-Generator wird der *Hall-Ef- sche Leitfähigkeit nicht steuerbarist. Auch nach der heutigen Auffassung
fekt, d.h. die *Lorentz-Kraft, auf die ‚Auch sonst besteht keine ausnutzbare ist die E. dadurch bedingt, daß das
freien Ladungsträger im Kristall a Abhängigkeit der Leitfähigkeit von Verhalten des Elektrons in äußeren
genutzt. Durch ihn ist es möglich, eine anderen Parametern. So ist die Tem- Feldern durch eine Wellengleichung,
elektrische Spannung proportional zu peraturabhängigkeit klein und die die Schrödinger-Gleichung bzw. die
einem Magnetfeld B zu erzeugen (alle Spannungsabhängigkeit. ist Null, da Diracschen Gleichungen, bestimmt
induktiven Verfahren liefern nureine das *Ohmsche Gesetz ausgezeich- wird. Dadurch treten an Elektronen-
Spannung proportionalzurzeitlichen neter Weise gil strahlen Interferenz- und Beugungs-
Änderung des Magnetfeldes). In gewissem Sinn wäre hier jedoch erscheinungen auf, welche weitgehend Abb. 1. Röntgen-Strahlbeugung an einer
Der äußere lichtelektrische Effekt an der *Kaltleiter zu nennen. Dabei han- denen wirklicher »Wellenstrahlen« Silberfolie (nach Mark und Wierl)
der Photokathode findetsein Gegen- delt es sich um die Ausnutzung der derselben Wellenlänge ähneln.
stück in dem inneren lichtelektrischen Zunahmedes spezifischen Widerstan- Die de-Broglie-Wellenlänge der Elek-
Eifekt der Halbleiter (s. Photoleitung), des der Metalle (z. B. von Wolfram) tronenstrahlen ist durch die de-
so daß Strahlungsempfänger gebaut mit der Temperatur: Ein Leiter. auf Broglie-Beziehung A=himv (h
werden können, die sogar noch den engem Raum zusammengewendelt, Plancksches Wirkungsquantum) mit
Vorzug haben, weit in den ultraroten erwärmt sich beim Stromdurchgang, der Masse und Geschwindigkeit der
Spektralbereich hinein empfindlich zu wobei indirekt ein mit wachsendem Elektronen verknüpft. Für einige
in, da die Aktivierungsenergie der Strom zunehmender Widerstand ent- Energien bzw. Geschwindigkeiten ist
en Ladungsträger im Halbleiter steht, was zu Regelzwecken (z. B. sie in der folgenden Zusammenstel-
mit ca. 0,5 eV (bei Störstellen sogar Dynamikdepression) in elektroni- lung in nm angegeben:
0,05 eV) wesentlich kleiner ist als schen Schaltungen ausgenutzt werden
‘Austrittsarbeit der Elekıronen an kann. Energie Geschwindigkeit Wellenlänge
Metalloberflächen. Im *Phototransi- Auch das Phänomen der *Supralei- ev mjs am
stor liegt eine direkte Kombination tung wird in Zukunft im Sinne vonE. 1 593-108 122
von innerem lichtelektrischem Eflekt wachsende Verwendungfinden. Kurz- 10 5:93.10 0,122
und Transistorverstärkung. vor. 1000 5,84. 107 0,0121
Ausnutzung des inneren lichtelektri geschlossene supraleitende Spulen, 100000 282.108 0,0009.
von permanenten Strömen durchflos-
schen Effektes kann entweder direkt sen, liefern »Dauermagnete« mit Ma- Bei den höchsten Energienist die re- Abb. 2. Elektronenbeugung an einer Sil-
in der Form der Widerstandsände- gneifeldern bis z. Z. 100 kOc. Die lativistische Erhöhung der Masse m 'berfolie (nach Mark und Wierl)
rung erfolgen (*Photowiderstand) Supraleitung kann auch in elektroni- berücksichtigt. Die Wellenlänge der
oder im Zusammenhang mit einer schen Rechenmaschinen zu Schalt- Elektronenstrahlen von einigen Ein wesentlicher Unterschied beider
*Sperrschicht dem Kristall als zwecken technisch genutzt werden. 10000 eV,wie man sie meist benützt, Strahlenarten zeigt sich jedoch in der
*Photodiode bzw. *Photoelement. Lit. Brüche, E., und A. Recknagel: liegt somit in der Gegend der Wellen- Intensität der Streuung an den ein-
In diesem Sinne sind auch die 2NTC- buch Elektronengeräte. Berlin 1941. - Hand-
für Hochfrequenz- und Elektro- längeharter Röntgen-Strahlen. zelnen Atomen des Gitters. Diese ist
Widerstände, d. h. Widerstände mit Techniker, Beim Durchgang von Elektronen- für Elektronenstrahlen außerordent-
negativer Temperaturabhängigkeit ih- sigwalde 1949Bände I bis VI. Berlin-Bor- strahlen durch Kristalle oder durch lich viel größer als für die viel durch-
res elektrischen Widerstandes, auch ff. [19]
polykristalline Materie sowie bei der dringenderen Röntgen-Strahlen. Da-
*Thermistor oder *Heißleiter genannt, Elektronenhi le, die Gesamtheit der Refiexion an Kristallentreten alle Ar- herlassen sich E. mit durchgehenden
254 255
Elektronenkanone Elektronenkomponente
Sırahlen nur an äußerst dünnen strahlung, die beim Vorbeigangeines als eine Bremsstrahlung im gewöhn-
Schichten erhalten. Hierbei tritt die geladenen Teilchens an einem Atom- lichen Sinne anzusehen, jedoch eng
Raumgitterinterferenz infolge der kern ausgesandt wird. Der Wirkungs- mit. ihr verwandt. Die Emission der
Dünneder Schicht oft so sehr zurück, querschnitt für die Erzeugung der Lichtquanten erfolgt nämlich nicht u ist die Ruhmasse der Mesonen =
daß das Kristallgitter nur noch wie Bremsstrahlung, die aus einem oder durch die Wechselwirkung der La- 215 Elektronenmassen,c ist die Licht-
ein zweidimensionales Gitter wirkt mehreren Lichtquanten besteht, isı dungen, sondern durch die Wechsel- geschwindigkeit, &.c® die Ruhenergie
und Kreuzgitterinterferenzen entste- proportional zu m’? (m Masse), ist wirkung der magnetischen Dipole der der Mesonen im Sinne der Relativi
hen. Auch die sog. Kikuchi also für Elektronen viel größer als Nukleonen. Die Wechselwirkung der tästheorie. W ist die Gesamtenergii
tretenbei E. viel intensiver aufals bei für Mesonen oder Nukleonen. Bei Ladungen würde erst bei Energien, der Mesonen, bestehend aus kineti-
Röntgen-Interferenzen; sie sind daher ‚jedem Bremsstrahlungsprozeß verliert die um zwei Zehnerpotenzen größer scher und Ruhenergie. r ist also steis
bei letzteren erst viel später nachge- Mittel die Hälfte sei- sind, zu einer wesentlichen Erzeu- größer als zu. Daher zerfallen Meso-
wiesen worden. die auf Lichtquanten gung von Lichtquanten führen. nen mit, hoher Energie relativ selten.
DieE. werden heute neben den Rönt- übertragen wird. Der Prozeß sorgt entstehenden Lichtquanten sind Viele Mesonen werden bis zur voll-
gen-Strahleninterferenzen zur Kri also für eine radikale Aufspaltung energiereich. Sie bilden Elektronen- kommenen Ruhe abgebremst, bevor
stallstrukturbestimmung sowie zur der großen Energien in viele kleine ‚paare, die ihrerseits wieder durch ge- ie zerfallen. Daher sind für Zerfalls-
technischen Materialprüfung heran- Teilbeträge. Er ist entscheidend für wöhnliche Bremsstrahlung Lichtquan- elektronen die geringen Energien
gezogen. die Absorption von Elektronen in ten abspalten. So entstehen nach Ge- charakteristisch. Sie verursachen keine
Lir. Finkeinburg, W.: Atomphysik. 11 Luft bei Energien oberhalb 2 - 10° eV. setzen, die in der *Kaskadentheorie oder nur sehr kleine Schauer.
12. Aufl. Berlin 1967. - Laue, M. v.: Ma-
teriewelien und ihre Interferenzen. Leip- Unterhalb dieser Grenze ist der Ener- zusammengefaßt sind, die großen im Zerfall in Ruhe wird im Mittel
gieverlust, den die Elektronen durch Luftschauer. Die Luftschauer gehen ein Drittel der Ruhenergie des Me-
zig 1948. [1]
Elektronenkanone. Als E. bezeich-
lonisierung der Materie erleiden, grö- also stets auf schr energiereiche sons auf das Zerfallselektron über-
net man in der Fachsprache ein Kol-
Ber. Er ist für die Verhältnisse der Elektronen, Positronen oder Licht- tragen. Das ist '/a- 10° eV. Mesonen
lektiv von Elektroden, aus denen ein
kosmischen Strahlung als energieun- quanten zurück. Sie sind eine cha- in Bewegung übertragen im Mittel
scharf gebündelter Elektronenstrahl
abhängig anzusehen. Auf einer rakteristische Erscheinung der E. (5. ebenfalls ein Drittel ihrer Energie
ustritt, der dann in *Elektronenge- Strecke, auf der im Mittel ein Brems- Schauer). Aber die gesamte E. be- (kinetische + Ruhenergie) auf ihr Zer-
ten, z. B. im *Kathodenstrahl-
strahlungsakt erfolgt (330 m Luft un- steht nicht nur aus Luftschauern. Es fallselektron. Den Rest erhalten die
oszillograph, wesentliche Funktionen
ter Normalbedingungen oder 43 cm muß noch auf andere Weise weiche beiden Neutrinos. Da die Reichweite
übernimmt. Die E. besteht im ein- Wasser), beträgt er 11,3 - 107 eV. Strahlungerzeugt werden. der Elektronen viel geringer ist als
fachsten Fall aus einer *Glühkatho-
‚Auf Meereshöhe ist der Anteil der E. b) Erzeugung durch geladene Meso- die der Mesonen, ist die Zahl der
de, einem *Wehnelt-Zylinder und an der Gesamtstrahlung nur etwas nen. Mesonen entstehen in großer Zerfallselektronen allein durch die
einer Anode in der Form einer Loch-
mehr als 10%. Von 7km Höhe ab Zahl durch Wechselwirkung der Pro- Zerfallswahrscheinlichkeit (Energie)
blende. Zur besseren Fokussierung
nimmt der Anteil der weichen Strah- tonen (W > 10° eV) mit Nukleonen und die Zahl der Mesonen bestimmt.
treten u. U. noch elektrostatische
lung zu. Das bekannte Maximum der der Erdatmosphäre. Die Mesonen Sie steht also mit der Mesonenkom-
*Elektronenlinsen hinzu. [19]
Tonisation in 16 bis 20 km Höhe wird ihrerseits erzeugen Lichtquanten wie- ponente im Gleichgewicht. Das Zah-
zumguten Teil durch Elektronen (ne- der durch Bremsstrahlung. Die Licht- lenverhältnis liegt auf Meereshöhe
Elektronenkaskade. Infolge von ben langsamen Mesonen) hervorge- quanten verursachen Elektronenkas- bei 7%. In großer Erdtiefe ist dieser
Bremsstrahlung und Paarerzeugung rufen (Abb. beim Stichwort Strah- kaden wie oben. Ähnlich wie bei den Prozentsatz etwas größer, da die
vermehren sich genügend energie- lung, kosmische). Wesentlich ober- Protonen wird die Bremsstrahlung mittlere Mesonenenergie dort größer
reiche Elektronen (W > 10’ eV) nach halb des Maximumsfindet man kaum erst wesentlich bei Mesonenenergien ist.
Durchlaufen kurzer Wegstrecken. Der noch Elektronen, vor allem keine von 10% bis 10: eV. Mesonen be- Zerfallselektronen und Schauerelek-
Mechanismus wird in der *Kaskaden- energiereichen Elektronen. Die E. schleunigen auch Elektronen der tronensind die in ihren Energien und
theorie beschrieben. Das Ergebnis kann daher nicht aus dem Kosmos ‚Atomhülle durch direkten Stoß. Auch demzufolge in der Art ihres Auftre-
dieses Multiplikationsprozesses ist die kommen, sondern muß in der Aumo- dieser Prozeß hat eine merkbare Aus- tens so verschiedenartigen Gruppen
E. In der Natur treten E. innerhalb sphäre gebildet werden. Man weil beute erst bei hohen Mesonenener- ınerhalb der E. der kosmischen
der kosmischen Strahlung auf. Bei seit etwa 1940 sicher, daßdie primä gien. Er führt also wie die bisher be- Strahlung.
genügender Größe stellen sie ein auf- aus dem Kosmos einfallende Strah. handelten zu Luftschauern, die, wie (©) Erzeugung durch neutrale Meso-
fallendes Phänomen dar. Man be- lung im wesentlichen aus Protonen schon erwähnt, bei weitem nicht aus- nen. Diese Elektronen nehmen ener-
zeichnet sie dann als große Luft- sowie einigen Helium- und wenigen reichen, um die beobachtete Intensi- getisch eine Mittelstellung zwischen
schauer(s. Schauer). [7] schweren Kernen besteht. Die Arı, tät zu erklären. den beiden soeben besprochenen
Elektronenkomponente ist der Teil wie diese Primärstrahlung die Teil- Eine zahlenmäßig wesentliche und an- Gruppen ein. Neutrale Mesonen ent-
der kosmischen “Strahlung, der aus chen der weichen Komponentebildet, dersartige Quelle der E. liegt im ra- stehen wie die geladenen durch Wech-
Elektronen, Positronen und Licht- ist sehr mannigfaltig. Sie kann direkt dioaktiven Zerfall der u-Mesonen, selwirkung der Nukleonen unterein-
quanten besteht. Man bezeichnet ihn durch die Protonen oder auf Umwe- bei dem Elektronen und Neutrinos ander, und zwar in vergleichbarer
der großen Absorbierbarkeit wegen gen über Mesonenerfolgen. entstehen. Für ruhende Mesonen be- Häufigkeit. Im Gegensatz zu den ge-
auch als weiche Strahlung, im Gegen- a) Erzeugung durch Protonen. Bei trägt die mittlere Lebensdauer zu = ladenen habensie aber nur eine Le-
satz zur harten oder durchdringen- mäßigen Energien erzeugen Protonen 2,15.10*s. Bei Mesonen in Bewe- bensdauer von 10"* s.Sie zerfallen in
den Komponente, die aus Mesonen keine Elektronen oder Lichtquanten. gung erscheint uns die Zorfallszeit Photonen (s. Mesonen). Die Teilchen
besteht. Die E. wird von 9cm Blei Habensie aber Energien von 10" eV gemäß der *Zeitdilatation der Rela- verschwinden also praktisch spontan
praktisch absorbiert. Die große Ab- und mehr, dann beginnt dieser Pro- üvitätstheorie vergrößert. Die Zer- und liefern Photonen. Diese Photo-
sorbierbarkeit beruht auf der *Brems- zeß. Er ist bei diesen Energien nicht fallszeit bewegter Mesonenist nen und die durch Paarerzeugung
256 257
Elektronenladung Elektronenlinse
entstehenden Elektronen sind im Ist v die Geschwindigkeit eines Elek- der Primärelektronen und bilden die durch vergrößert sich die Ladungs-
Durchschnitt energiereicher als die irons und bewegt sich dieses in Sekundärelektronen in gleicher Weise wolke nach der Seite der Kathode
aus den geladenen Mesonen eniste- einem homogenen transversalen, d. Tertäärelektronen usw., dann wächst hin, was schließlich zur Entstehung
henden Elektronen, weil die neutra- h. senkrecht zur Bewegung gerichte- die Elektronen- und Ionenbildung la- eines Funkenkanals führt.
len Mesonen keinen Energieverlust ten Magnetfeld der Flußdichte B, so winenartig an, wie die Abb. schema- Lrt. Raether, H.: Erg. d. ex. Naturwiss.
durch Ionisation erleiden. ist die Bahn des Elektrons ein Kreis tisch für den Fall zeigt, daß jedes Baz2 (4) u. Bd. (ch. Berlin.
Lır. Heisenberg, W.: Vorträge über kos-
mische Strahlung. Berlin 1954.[7] vom Radius Elektron zwei weitere Elektronen er- Elektronenlinse. Ein rotationssym-
Elektronenladung nennt man die mv
R=-22: a
zeugt. Infolge dieser Art des Anwach-
sens der Zahl der Ladungsträger metrisches elektrisches oder magneti-
elektrische Ladung eines Elektrons. spricht manvon einer E. Die E. kann sches Feld wirkt auf Elektronen-
Sie tritt beim Elektron engeren In einem homogenen, ebenfalls zur sich in zweifacher Weise zum Durch- strahlen wie eine Linse auf Licht-
Sinneals negative, beim Positron mit ursprünglichen _Bewegungsrichtung schlag der Entladungsstrecke entwik- strahlen. Eine Vorrichtung zur Er-
gleichem Betrage als positive Ladung ransversalen elektrischen Feld Z be- keh zeugung solcher Felder heißt E. Mit
auf, mit gleichem Betrag und beiden schreibt” ein Elektron eine Parabel 1. Generationenaufbau. Eine E. kann einer Elektronensammellinse lassen
Vorzeichen aber auch bei einer An-
zahl anderer Elementarteilchen (Pro- und weicht daher, nachdem es eine dadurch neue E. erzeugen, daß die sich also Elektronenstrahlen, die in
Strecke I im Feld zurückgelegt hat, einem nicht zu großen Winkelbereich
ton, Antiproton, Mesonen, Hypero-
nen). Sie heißt daher auch *Elemen- um den Betrag von den angeregten Atomen ausge-
henden Photonen an der Kathode von einem Gegenstandspunkt ausge-
hen, in einem Bildpunkt vereinigen.
tarladung oder elektrisches Elemen- eR neue Primärelektronen auslösen, die
dann zu neuen E. (Photosckundär- So kann mit einer E. z. B. eine Elek-
tarquantum. Niemals ist eine andere mern a lawinen) Anlaß geben. Dieser Vor- tronen emittierende Kathode auf
Ladung als das Elementarquantum von der geradlinigen Bahn ab. Mes- gang kann sich fortsetzen. Durch eine einem Leuchtschirm oder einer Pho-
oder ein ganzzahliges Vielfaches da- Sung der GrößenB, R, B, 1 und x genügend lange Folge von Photose- toplatte abgebildet werden. Aufgabe
von gefunden worden. Behauptungen erlaubt also die Berechnung von eim kundärlawinen kann die Ionisierung der *Elektronenoptik ist es, die Ge-
über die Existenz eines »Subelek- und v. Anstelle der elektrischen Ab- der Gasstrecke so groß werden, daß setze der Lichtoptik auf Elektronen-
tronse haben sich als irrtümlich er- lenkung kann auch die Beschleuni- ein Durchschlagerfolgt (s. Funke). strahlen zu übertragen. Dies gelingt
wiesen. Der z. Z. beste Wert für die gungsspannung U gemessen werden, bei_ elektrostatischer Elcktronenab-
E. ist die mit v in der Beziehung(für v < c) lenkung vollkommen,da an die Stel-
1,6020 + 0,0005) - 10°C. le des lichtoptischen *Brechungsge-
Wegen der direkten experimentellen zmWseu ® Kathode setzes
Bestimmung nach der Öltröpfchen- steht, Danntritt die Beziehung(3) an
sin ou
methode von Millikan s. Elementar- die Stelle von (2). Außer den zahlrei- Sina m
ladung. Eine weitere Präzisionsme-
thode beruht auf der absoluten Wel- chen weiteren Methoden der e/m- ein elektronenoptisches Brechungsge-
lenlängenmessung der von einem Kri Bestimmung,die freie Elektronen be- setz tritt
stall (Kalkspat) reflektierten Rönt- nutzen, sind noch spektroskopische sin ©:
gen-Strahlen. Aus der Wellenlänge Methoden angewendet worden, die
ergibt sich ein Absolutwert der Git- auf dem *Zeeman-Effekt, auf einer sin & ©
terkonstanten des Kristalls und hier. Messungder Differenz der *Rydberg- An die Stelle des Brechungsindexes
aus mit Hilfe der Dichte des Kri Konstantendesleichten und schweren tritt die Wurzel aus den Potentialen
stalls die *Loschmidt-Zahl, die zu- Wasserstoffis und auf der Brechung die Winkel sind von den Norma-
sammen mit der *Faraday-Konstan- von Röntgen-Strahlen beruhen. Der len der Äquipotentialflächen aus zu
ten die E. zu berechnenerlaubt. Un- 2. Z. beste Wertfür die spezifische E. Anode zählen. Die Brechungist im übrigen
ter der spezifischen E. versteht man ist isotrop (. a. Brechungsindex, kor-
das Verhältnis e/m von Elektronen- (1,7589 & 0,0002) - 1011 Cikg. puskularoptischer).
ladung e zur Ruhmasse mdes Elek- Lırt. Kirchner, F.: Erg. d. exakt. Natur- Zwischen optischen Linsen und E.
trons. Diese Größe tritt in allen Glei wiss. Bd. 18. Ber 1939. [16] 2. Kanalaufbau. Es gibt noch einen besteht insofern ein Unterschied, als
chungen auf, die die Bewegung von Elektronenlawine. Werden in einer zweiten Mechanismus, der sogar in sich bei den ersteren der Brechungs-
Elektronen in elektrischen und ma- Gasentladung einzelne Elektronen, sehr kurzer Zeit zum Durchschlag index an den Grenzflächen der Linsen
gnetischen Feldern beschreiben. Die weiche durch auftreffende Ionen oder führen kann und wahrscheinlich fol- sprunghaft ändert, während bei den
Bestimmungsmethoden. der spezifi- auf andere Weise (s. Elektronenaus- gendermaßen abläuft. Wenn eine La- E. keine Grenzflächen vorhanden
schen E., soweit sie mit freien Elek- tritt) an der Kathode der Entladungs- wine eine hohe Trägerzahl erzeugt, sind. Das Potential ändert sich hier
tronen arbeiten, beruhen daher auf röhre ausgelöst wurden, durch ein entsteht vor der Anode wegen der im stetig. Mit Hilfe von Drahtnetzenläßt.
Messungen an den Bahnen von Elek- Feld gegen die Anode hin beschleu- Vergleich zu den Ionen höheren Ge- sich zwar auch in der Elektronenop-
tronen in solchen Feldern. Von den nigt, dann kann es bei geeigneten schwindigkeit, mit der die Elektronen tik eine angenähert sprunghafte Po-
Methoden, die zu Präzisionsmessun- Versuchsbedingungen (Gasdruck, Be- abwandern, eine positive Raumla- tentialänderungerzielen und die Ana-
gen benutzt werden, sei hier nur die schleunigungsspannung) zur Ionisic- dungswolke. Die gleichzeitig entste- logie noch weiter treiben, doch sind
ursprünglich verwendete »klassische« rung der Gasatome und damit zur henden Photonen können nun im Linsen aus derartigen Netzen optisch
Methode beschrieben. Sie beruht auf Bildung von Sekundärelektronen Gasraum in der Nähe dieser Wolke nicht einwandfrei. Sie würden Glas-
der elektrischen und magnetischen kommen.Ist die Anzahl der Sekun- Elektronen auslösen, die wieder zum linsen ‚mit gewellter Oberfläche ent-
*Ablenkung von Elektronenstrahlen. därelektronen größer als die Anzahl ‚Ausgangspunktneuer E. werden. Da- sprechen. Die einfachste elektrische
258 259
Elektronenlinse Elektronenmikroskop
E.ist ein Ring auf einem bestimmten zeigt die Abb. 2. An Stelle von Loch- dung kurze, eisengepanzerte Spulen, Elektrons und des Positrons. Sie be-
Potential. Sie wirkt wie eine einzelne blenden werdenvielfach koaxiale Zy- also inhomogene Felder, verwendet. trägt 0,9108-10%g. Ihre Bestim-
symmetrische Linse. In einiger Ent- linder als E. verwendet. Beispiele da- Die Panzerung hat den Zweck, das mung geschieht indirekt aus der spe-
fernungist kein Einfluß auf den Po- für sind die Braunsche *Röhre und Feld in der Nähe der Achse zusam- zifischen Ladung e/m» des Elektrons
tentialverlauf mehr vorhanden. Man der *Bildwandler (s. a. Wehnelt-Zy- menzudrängen. Abb. 3 zeigt schema- und der Elementarladung e, die beide
spricht hier von einer Elektronenein- linden). tisch eine gepanzerte magnetische E. experimentell ermittelt werden kön-
zellinse. Eine andere Form ist eine Die Brennweite der elektrischen E. Die Brennweite einer solchen Linse nen.[1]
Öffnung in einer senkrecht zum Strah- ist abhängig vom Potential, auf das ist proportional der kinetischen Ener- Elektronenmikroskop (Elektronen-
lengang stehenden Platte (Lochblen- sie aufgeladen sind. Für Linsen mit gie der Elektronen und umgekehrt übermikroskop, Übermikroskop), ein
de). Die Abb.1 zeigt die Wirkung gleichem Potential auf beiden Seiten proportional dem Quadrat der Strom- Elektronengerät zum Betrachten und
einer derartigen Linse, auf deren lin- gilt dieselbe Beziehung für Gegen- stärke in der Spule. Photographieren kleinster Objekte.
kerSeite ein feldfreier Raum und auf standsweite a, Bildweite b und Brenn- RZ Das E. übertrifft das Lichtmikroskop
deren rechter Seite ein Potentialge- weite / wie in der Lichtoptik: im Auflösungsvermögen sowie in der
förderlichen *Vergrößerung um meh-

SSTTEN
fälle vorhanden ist. Die Aquipoten-
tialflächen greifen durch das Loch in rere Zehnerpotenzen. Es bildet nicht
den feldfreien Raum über, wodurch mit Licht-, sondern mit *Elektronen-
eine sammelnde Wirkung auf die Die Vergrößerungist gleich dem Ver- strahlen ab. Die Grenze des Auflö-

Te Te
hältnis von Bildweite 5 zur Gegen- sungsvermögens beim Lichtmikroskop
standsweite a: liegt etwa bei 0,2um, d.h., zwei
b Mmognetische Punkte, die einen Abstand von 0,2um
v-7- Araftlinien voneinander haben, werden gerade
noch getrennt wahrgenommen. Die-
Die magnetischen E. gchen zurück ser Abstandist bei Mikroskopen von
‚Hektrenenbonen auf einen Versuch von H. Busch, der der Größe d = A/2 A, soweit er nicht
1926 zeigte, daß das Magnetfeld einer infolge von Abbildungsfehlern größer
Spule auf Elektronen, die sich sym- ist. A ist die Wellenlänge der Strah-
metrisch zur Spulenachse bewegen, lung und A die numerische *Apertur.
eine fokussierende Wirkung ausübt. A ist zwar bei E. um etwa zwei Zeh-
Die von einem Punkt ausgehenden nerpotenzen kleiner als bei Lichtmi-
Elektronen bewegen sich in einem ho- kroskopen, da sich Elektronenlinsen
mogenen Magnetfeld unter der Wir- Abb. 3. Magnetische Elektronenlinse nicht für so weit geöffnete Strahlen-
bündel herstellen lassen wie Glaslin-
kung der *Lorentz-Kraft und der
*Zentrifugalkraft auf Schraubenli- Die Linsenfehler der Lichtoptik ha- sen, doch sind die de-Broglie-Wellen-
Potenliofftchen nien. Sie werden, falls sie einheitliche ben alle ihr Gegenstück in der Elek- längen von Elektronenstrahlen um
Geschwindigkeit haben, wieder in tronenoptik. Am gravierendsten ist vier bis fünf Zehnerpotenzen kleiner
einem Punkt vereinigt. Die Elektro- der Öffnungsfehler. Zur Zeit werden= als die Wellenlängen in der Licht-
nenablenkung läßt keine so einfache E. nur für Öffnungen von ca. 1 optik, so daß bei nicht zu großen
Linsenfehlern eine wesentliche Stei-
Analogie zum lichtoptischen Bre- hergestellt. Für das *Elektronenmi-
Abb. 1. Lochblende als Elektronenlinse hungsgesetz zu wie die elektrosta- kroskop bedeutet dies, daß das *Auf- gerung des Auflösungsvermögen er-
lösungsvermögen nicht im gleichen zielt wird. Die de-Broglie-Wellen-
Maß vergrößert ist, wie die Wellen- längeist
länge beim Übergang von Licht auf
Elektronen (Materiewellen) reduziert i- h
wurde. Ferner zeigen z. B. E. einen mv’
*Astigmatismus, sobald das Feld wobei h die Plancksche Konstante, m
nicht exakt rotationssymmetrisch ist, die Elektronenmasse und v die Elek-
was sehr leicht bei kurzbrennweitigen tronengeschwindigkeit bedeuten. v
elektronischen Linsen durch eine ge- hängt durch die Beziehung
ringfügige Verunreinigung hervorge- 1
Abb. 2. Schnittmodell einer im AEG-Zeiss-Elektronenmikroskop verwendeten rufen werden kann. Den »chromati- zmvmeu
Elektronenlinse (Werkphoto Zeiss) schen« Fehler zeigt eine E., die Elek-
tronenverschiedener Geschwindigkeit mit der Beschleunigungsspannung U
Elektronenstrahlen entsteht. Durch tische Ablenkung, obwohl es auch nicht, in einer Brennebene vereinigt. der Elektronen zusammen. Für Span-
Kombination mehrerer Lochblenden hier möglich ist, mit Hilfe eines ma- Durch geeignete Feldgestaltung läßt nungen zwischen 10* bis 10° V liegt,
läßtsich eine »Immersionsoptike er- gnetischen Vektorpotentials einen lich eine achromatische E. herstellen. wie aus diesen Gleichungen folgt, die
zeugen, d. h. eine Linsenanordnung Brechungsindex (s. Brechungsindex, Lir. Kohlrausch, F.: Praktische Physik, Wellenlänge zwischen 0,01 nm und
mit verschiedenem Brechungsindex korpuskularoptischer) zu definieren, Bd.2, 20. Auflage. Berlin 1955. - Glaser, 0,003nm, während es sich bei der
auf beiden Seiten. Eine E., wie sie der jedoch anisotrop, d. h. von der W.: Grundlagen der Elektronenoptik. Lichtmikroskopie um Wellenlängen
im Elektronenmikroskop mit elektro- Strahlrichtung abhängig,ist. Wien 1952. Vgl. a. Elektronenoptik. [19] von etwa 360 bis 780. nm handelt. Aus
statischen Linsen verwendet wird, Neuerdings werden für die Abbil- Elektronenmasse, die Ruhmasse des diesen Zahlen folgt, daß das theore-
260 261
Elektronenmikroskop Elektronenmikroskop
tische Auflösungsvermögen des E. bracht. In ihm werden die Elektronen ze, aus deren Umgebung das starke rung kontrolliert. Sowohl im elektri-
etwa 100mal größer ist als dasjenige gestreut und absorbiert, wodurch die elektrische Feld die Elektronen her- schen als auch im magnetischen E. ist
des Lichtmikroskops. Bei 100kV Kontraste im Elektronenbild zustan- aussaugt. DasBild der Einkristallspit- als weitere Zusatzeinrichtung ein so-
Strahlspannungbeträgt es ca. 0,4nm. de kommen. Dieses entsteht wie das ze entsteht auf der mit Leuchtsubstanz genannter Stigmator eingebaut, mit
Das praktisch erreichte Auflösungs- Bild beim Projektionsmikroskop über belegten Anode ohne Mitwirkung von dessen Hilfe sich der *Astigmatismus
vermögen kommt diesem Wert sehr ein Zwischenbild auf dem Leucht- Elektronenlinsen. Ebenfalls ohne Lin- des Objektivs, ein Abbildungsfehler,
nahe, d.h., im Elektronenbild lassen schirm oder der Photoplatte. sen arbeitet das Schattenmikroskop, welcher durch kleinste Abweichungen
sich noch zwei Punkte im Abstand Die Entwicklung des E, begann im während beim Rastermikroskop das
einiger nm trennen. Der Strahlengang Jahre 1931. Sie vollzog sich in den Objekt durch einen Elektronenstrahl
beim E. verläuft in einem Vakuum ersten Jahren ganz in Deutschland. abgetastet und das Bild aus einzelnen Objeht
von etwa 1,3-10:° N/m’. Die aus Das E. mit magnetischen Linsen (ma- Punkten nach Art des Fernsehbildes
einer Glühkathode stammenden Elek- gnetisches Elektronenmikroskop)ent- aufgebaut wird.
tronen werden durch eine Spannung stand im Hochspannungslaboratorium Die Abb.1 gibt schematisch den in- Objektiv
von 50000 bis 80000 V beschleunigt. der TH Berlin (M. Knoll und neren Aufbau und den Strahlengang Beugungsdiagromm „|
Für die Abbildung werden *Elektro- Ruska) und wurde dann bei der Fi des Lichtmikroskopes, des magneti- weitere Aperturblende
nenlinsen, d.h. rotationssymmetri- ma Siemens und Halske technisch schenund des elektrischen E. wieder.
sche elektrische oder magnetische Fel- durchgebildet (V. v. Borries und E. Der Strahlengang im Lichtmikroskop
der, verwendet. Man kann zwei Ty- Ruska). Das E. mit elektrostatischen verläuft in der Zeichnung nicht, wie
pen der E. unterscheiden, das Emis- Linsen (elektrisches E.) stammt aus sonst üblich, von unten nach oben,
sionsmikroskop und das Durchstrah- dem Forschungsinstitut der AEG in sondern umgekehrt. Bei den E. wird
lungsmikroskop. Beim Emissionsmi- Berlin (E. Brüche, H. Johannson, H. diese Richtung aus praktischen Grün-
kroskop gehen die Elektronen vom Mahl, H. Boersch). Seine letzte Ent den vorgezogen. Abb.3 und Abb. 4
Objekt selbst aus. Elektronenquelle wicklung vollzog sich in den Süddeut- zeigen die beiden heute in Deutsch- einstufig
und abzubildender Gegenstand sind schen Laboratorien in Mosbach (Ba- land im Dienste der Forschung ste- vergrößertes
ein und dasselbe. Bei diesem Verfah- den) unter Zusammenarbeit mit der henden E.in ihrem äußeren Aufbau Objekt
ren läßt sich also das Objekt, z.B. ein Firma Zeiss-Opton in Oberkochen. (Schnittmodell einer elektrischen
zlühendes Metall oder eine Oxyd- Neuerdings werden auch E. in Ame- Elektronenlinse, wie sie im_elektri- enge Selektorblende "
schicht, bei hohen Temperaturen un- rika, England, Frankreich, Holland, schen E. verwendetwird, s. Elektro- Zwischenlinse
tersuchen, was beim Lichtmikroskop Japan, Schweden und in der Schweiz nenlinse, Abb. 2). (schwach erregt) rm
nicht möglich ist. Das eigentliche hergestellt, In der Auswahl der Objekte ist man
Analogon zum Lichtmikroskop und Spezielle Formen des E. sind das beim E. etwas beschränkt, da sie eine
damit der wichtigste Typ ist das Feld-E. (E. W. Müller), das Schatten- gewisse Erwärmung durch die von
Durchstrahlungsmikroskop, bei wel- E. (H. Bocrsch) und das Elektronen- ihnen absorbierten Elektronen sowie
chem Elektronenquelle und Objekt rastermikroskop (M. v. Ardenne). die Bedingungen des Vakuums aus-
getrennt sind. Das Objekt wird meist Beim Feld-E. besteht die Kathode halten müssen. Für die Aufrechter-
auf eine dünne Trägerfolie aufge- aus einer kalten Metalleinkristallspit- haltung des Vakuums im Innern des
E. sorgen leistungsfähige Pumpen, die einstufig
während des Arbeitens mit dem In- abgebildetes
strument ständig in Betrieb sind. Die Beugungsdiagramm,
Untersuchungsobjekte können mit Sehfeldblende
Hilfe von Vakuumschleusen in das
Instrument gebracht werden, so daß
Projektiv 2a >
dieses nicht bei jedem Objektivwech-
sel mit Luft gefüllt zu werden braucht.
Während des Betriebes kann das Ob-
jekt durch Mikrometerschrauben von
außen bewegt und eingestellt werden. zweistufig
Auch die belichteten Photoplatten vergrößertes
lassen sich ohne eine länger dauernde Beugungsdiagramm
Unterbrechung mit Hilfe von Schleu- Abb. 2
sen aus dem Vakuum herausholen.
Beim magnetischen E. wird das Bild des abbildenden Feldes von der Ro-
durch passende Wahl der Stromstär- tationssymmetrie zustande kommt,
ke in den magnetischen Linsen scharf beseitigen und damit das praktische
eingestellt. Beim elektrischen E. läßt Auflösungsvermögen dem theoreti-
sich die Spannung an der Mittelelek- schen annähern läßt. Der Stigmator
trode des Objektivs ändern und da- besteht beim elektrischen E. aus
mit die Bildschärfe bequem einstel- einem elektrischen Zylinderlinsensy-
Abb. 1 len. Diese wird durch ein Lichtmikro- stem variabler Brennweite und Win-
skop in 10- bis 20facher Vergröße- kellage. Beim magnetischen E. wer-
262 263
Elektronenmikroskop Elektronenmikroskop
den zwei Ringe, die je zwei gegen- dium-, Oxyd- oder Lackhäutchen das strahlten Objektbereich in punktför-
überliegende Eisenstückchen tragen, Oberflächenrelief abgenommen. Das miger (stigmatischer) Form zu erhal-
relativ zueinander und relativ zur ma- Häutchen wird dann im Durchstrah- ten.
gnetischen Linse gedreht. lungsmikroskop weiter untersucht. Fernerist zwischen Objektiv und Pro-
Neben dem Durchstrahlungsverfah- Die Abb. 8 zeigt ein nach diesem Ver- jektiv eine Zwischenlinse eingebaut
ren hat das Rückstrahlungsverfahren fahren gewonnenes Elektronenbild. worden, die nicht nurzu einer erhöh-
für die Untersuchung von Oberflä- Es stellt die Oberfläche langsam er- ten Variation der Vergrößerungdient,
chenstrukturen Bedeutung. Es ent- starten, reinsten Aluminiums dar. sondern die Aufnahme von Elektro-
spricht der normalen Aufsichtmikro- Die Oberfläche wurde mit Salzsäure nenbeugungsdiagrammen im E. er-
skopie, die z.B. in der Metallkunde geätzt. Für den Abdruck diente eine licht. Dabei sind wiederum ver-
vielfach angewandt wird. Für Ober- Oxydhaut. Die elektronenoptische schiedene Verfahren wählbar. So
flächenuntersuchungen hat sich das Vergrößerung, (Originalvergrößerung) kann man Beugungsdiagramme mit
Abdruckverjahren (H. Mahl) schr be- ist 4000fach; die Gesamtvergrößerung einem großen Objektfeld erhalten,
währt. Bei ihm wird durch ein Kollo- (elektronenoptische Vergrößerung kann aber auch dieses einschränken
undlichtoptische Nachvergrößerung) und Kleinfeld-Beugungsdiagramme
ist 8050fach. aufnehmen, was besonders die Auf-
Umeinen räumlichen Eindruck zu ge- nahme von Laue-Diagrammen bei
winnen, kann man auch in der Elek- poly- oder kleinkristallinem Material
tronenmikroskopie die Stereomethode ermöglicht (Abb.2). Es sind weiterhin
anwenden. Man stellt zu diesem Beugungsaufnahmen mit definierten
Zweck zwei Bilder her, die sich nurin Bragg-Reflexen durchführbar. Das Abb.5. Zinkoxyd aus Rauch (nach
Beyersdorfer). Originalvergrößerung
der Durchstrahlungsrichtung vonein- Beugungsverfahren ist nicht auf 10.600, Gesamtvergrößerung15 000.
ander unterscheiden, und betrachtet Durchstrahlung beschränkt. Beistrei-
diese Bilder im normalen Stereoskop. fender Bestrahlung können auch Beu-
Ein anderes Mittel zur Erzeugung gungsaufnahmenvon Oberflächen ge-
eines räumlichen Eindruckes gibt die macht werden. Schließlich kann man
Aufdampfmethode. Bei ihr wird das gleichzeitig zwei Beugungsbilder ne-
Objekt im Vakuum unter einem klei- beneinander auf dem Bildschirm ent-
nen Winkel mit schweren Metallato- stehen lassen, wodurch der unmittel-
men bedampft. Die sich bildenden bare Vergleich eines unbekannten
Materieschatten kommen im Elektio- Objektes mit einem bekannten er-
nenbild kontrastreich zum Vorschein, möglicht wird.
so daß ein ähnlicher Eindruck ent- Das E. ist für die Forschung sowohl
steht, wie ihn die schräg beleuchtete in der Physik, Chemie und Technik
Mondoberfläche im Fernrohr bietet. als auch in der Medizin und Biologie
Die Abb. 7 gibt ein Beispiel für eine ein unentbehrliches Hilfsmittel ge-
Abb. 3. Siemens-Übermikroskop nach diesem Verfahren gewonnene worden. Durch sein hohes Auflö-
Aufnahme.Das Präparat vom Tabak- sungsvermögenist ein Vordringen bis
Mosaik-Virus wurde schräg mit Kup- zu Moleküldimensionen möglich ge-
fer bedampft. worden. Große Moleküle wie das
Für das E. sind in denletzten Jahren Hämocyaninmolekül des blauen Blut-
einige Zusatzgeräte entwickelt wor- farbstoffes der Weinbergschnecke mit
den. So erlaubt ein sog. Feinstrahl- dem Molekulargewicht 710° und « e
kondensor, den Elektronenstrahl in einem Durchmesser von 20 nm wer-
‚Abb. 6. Feinlamellare Karbide aus einem
der Objektebene bis auf einen Durch- den im E. einzeln sichtbar. Auch die Chromstahl (nach W. Koch). Original
messer von 2 um zusammenzuziehen. Viren, deren Größe bisher nur durch vergrößerung 32500, Gesamtvergröße-
Auf diese Weise können kleinere Be- Filter bestimmter Porenweite ge- rung 59.000.
reiche des Objektes abgetastet, d.h. schätzt werden konnte, können als
An Bakterien lassen sich im E. Ein-
durchstrahlt werden, ohne die übri- besonders große Moleküle angesehen
zelheiten erkennen. Die Abb. 7, 10, 11
gen Teile des Präparates durch den werden. Das Tabak-Mosaik-Virus
und12 gebenhierfür Beispiele.
Elektronenaufschlag zu belasten. Da- auf Abb. 7 hat: ein Molekulargewicht
Bei Atom- und Molekülkomplexen,
mit beträgt die Temperaturerhöhung von 1,7:107. Die Viren gehören als
des feinbestrahlten Bereiches nur Erreger vieler menschlicher, tierischer bei Staub- und Rauchpartikeln sowie
mehr den zwanzigsten Teil der bei und pflanzlicher Krankheiten, z.B. bei Kolloiden lassen sich Form, Grö
voller Bestrahlung. So entstehen z. B. Masern, Gelbfieber, Influenza, Psitta- Be und gegenseitige Lage der Einzel
25°C statt 500°C Übertemperatur. kose, Maul- und Klauenseuche, Kar- teilchen bestimmen, was zu einem
Der Feinstrahlkondensor besteht beim toffel-X-Virus- und Tabak-Mosaik- ‚großen Aufgabenbereich des E.in der
Siemens Elmiskop I aus zwei magne- Virus-Krankheiten, zu den wichtig- Technik geführthat. In den Abb. 5, 6
tischen Linsen, die einen magneti- sten elektronenmikroskopischen Ob- und 9 sind Aufnahmen von Zinkoxyd
Abb. 4. AEG-Zeiss-Elektronenmikroskop schen Stigmator besitzen, um den be- jekten der medizinischen Forschung. aus Rauch, von feinlamellaren Kar-
264 265
Elektronenmikroskop Elektronenmikroskop

Abb. 9 Kolloides Gold (nach T. Vogel). Originalvergrößerung 31 000,


Gesamtvergrößerung 58000

i SI : ie) Abb. 10. Bacterium enterititis Gärtner und Bakteriophagen (nach L. Grün und
W. Hennessen). Originalvergrößerung 14200, Gesanutvergrößerung 19 300
‚Abb. 8. Reinst-Aluminium, Oxydabdruck (nach Beyersdorfer). Originalvergrößerung und Biologie. Zu der erwähnten Er- sen zunehmender Verbesserung von
‚4000, Gesamtvergrößerung 8050
forschung der Bakterien und Viren Jahrzu Jahr größer.
biden aus einem Chromstahl und von tige Rolle. Zu wesentlichen Resulta- kommt noch diejenige der Zellkerne,
kolloidalem Gold wiedergegeben. ten führte das E. in der Farbstoff- der Chromosomen, der Gene und Lit. Borries, B. v.: Die Übermikro-
skopie. Berlin 1949. Brüche, E., und
In der Technik spielen außerdem und Katalysatorenchemie. Am mei- mancher anderer Objekte hinzu. Der A. Recknagel: Elektronengeräte. Berlin
Oberflächenuntersuchungen einewich- sten verdanken ihm jedoch Me« ‚Aufgabenbereich des E. wird mit des- 1941. - Ardenne, M. v.: Elektronen-Über-
266 267
Elektronenmil
Elektronenresonanz
Bde., Hrsg.: W. Bargmann, G. Möllen- einander und zur Strahlrichtung ste-
siedt, H. Niehrs, D. Peters, Ruska hen, beim Elektronenstrahl dagegen
und C. Wolpers.’Berlin 1960. Pinsker, wegen des Richtungssinnes des Spins
2.6. raction. London zwei zueinanderentgegengesetzte Ein-
1953. - Laufende Literaturzusammen-
stellungen in der Zeitschrift »Optik«. [19] stellungen die jeweils möglichen Po-
Elektronenmoment magnetisches, s. larisationszustände darstellen, die zu-
Elektron. dem noch irgend einen Winkel mit
Elektronenoptik nennt man dasjenige der Strahlrichtung bilden können (z.
Teilgebiet der *Elektronik, das durch B. quer polarisierte und längs polari-
die Übertragung optischer Begriffe sierte Elektronenstrahlen). Natürliche
auf die Bewegung von Elektronen in Elektronenstrahlen sind (wie natür-
elektrischen und magnetischen Fel- liche Lichtstrahlen) unpolarisiert, da
dern entsteht. Die E. fußt auf der in ihnen alle Spinrichtungen gleich
schon von Hamilton 1834 fesıgestell- häufig vertreten sind. Sie lassen sich
ten formalen Analogie zwischen der aber durch Streuung an ein
Bewegung eines Massenpunktes in folie sowie durch andere Mittel teil-
einem Kraftfeld und der Lichtaus- weise polarisieren; ihre Polarisation
breitung in einem Medium mit räum- läßt sich durch die verschiedene In-
lich veränderlichem Brechungsindex tensität der Streuungan einer zweiten
(s. Brechungsindex, korpuskularopti- Folie (entsprechend dem Analysator
scher). im Fall der Lichtstrahlen) nachw.
Man spricht jedoch erst von E., seit sen. Durch Ablenkung polarisierter
man die abbildenden Eigenschaften Elektronenstrahlen in einem elektri-
von elektrischen und magnetischen schen Feld sowie durch Präzession der

nn nn nnnn.
Feldern erkannt und für praktische Spinachsen in einem Magnetfeld läßt
Abb. 11. Bakterien der Hühnertuberkulose (nach E. Gottsacker). Zwecke ausgenützt hat (s. a. Elektro- die Spineinstellung gegenüber
Originalvergrößerung 13.000, Gesamtvergrößerung 22500. nenlinse). jer Bahnrichtung sogar willkürlich
Man unterscheidet wie in der Licht- ändern. [1]
optik die physikalische E., welcheal- Elektronenradius. Obwohl man für
les umfaßt, was mit der Wellennatur cin *Elektron keine genaue räumliche
bewegter Elektronen zusammenhängt Ausdehnung festlegen kann, läßı sich
(Elektroneninterferenzen, Elektro- für dieses doch eine Größenordnung
nenbeugung usw.), und die geomerri- angeben, da sich aus den Konstanten
sche E. mit ihren der geometrischen mo (Ruhmasse) und e (Ladung) des
Optik analogen Problemen. $. a. Ab- Elektrons sowie aus der Vakuum-
bildungsgeräte, elektronenoptische, konstanten c (Lichtgeschwindigkeit)
Elektronenmikroskop. eine Größe von der Dimension einer
Kir. Busch, FL.und E. Bı ;e Länge, nämlich
£
. Scherzer: Geomeiri- e
sche Elektronenopüik. Berlin 1934. - Gla- dm omac: 2,84» 10°" cm ,
» W.: Grundlagen der Elektronenop- bilden läßt. Meist nennt man die
Wien 1952. - Pinsker, Z.G.: Eleciron
Diffraction. London 1983. 119] Hälfte dieser Größe, 1,42 - 10. '% cm,
Elektronenpaar, besteht aus einem den »klassischen« E. Er hat folgende
Elektron und einem Positron, die ge- anschauliche Bedeutung: Denkt man
meinsam entstehen (s. Paarbildung u. sich die Ladung des Elektrons ü
Diracsche Theorie des Elektrons). [7] eine Kugeloberfläche von
Elektronenplasmaschwingungen, 5. dius gleichmäßig verteilt, so wird die
Wellen,elektristatische, im Plasma. gesamte Feldenergie des außerhalb
Elektronenpolarisation. Vom Wellen- dieser Kugel(innenist das Feld Null)
standpunkt aus kann man den Spin klassisch berechneten elektrischen
des Elektrons, der durch seine Ein- Feldes gerade gleich der Ruhenergie
stellung eine Richtung im Bezug zur des Elektrons.
‚Abb. 12. Leptospira canicola (nach Jakob und Seeliger). Originalvergrößerung 4150, Strahlrichtung auszeichnet, als eine Lim. s. Elektron. [1]
Gesamtvergrößerung 7300 Art Polarisation der Elektronenwelle Elektronenresoi
mikroskopie. Berlin 1940. - Rühle, R.: 1951. - Reimer, L.: Elektronenmikro- auffassen. Die E.ist allerdings von ‚sche, in. Festkörpeı
Das „Elektronenmikroskop, CES-Büiche- skop. Untersuchungs. und Präparations- anderer Symmetrie als die eines Licht- absorption, magneti In festen
zei. Stuttgart 1949. - Mahl, H., und E. methoden. Berlin 1959. - Vierter Intern. strahls, da beim linear polarisierten Stoffen befinden sich die Elektronen
Goelz: Elektronenmikroskopie.' Leipzig Kongreß für Elektronenmikroskopie, 2 Lichtstrahl die beiden möglichen Po- in den Atomen im allgemeinen ent-
268
larisationsrichtungen senkrecht auf- weder in abgeschlossenen Schalen
269
Elektronenröhre Elektronenröhre
odersie sind an chemischen Bindun- baut. Im späteren Verlauf zeigt die in der Udie Gitterspannung, Un die
gen beteiligt, in denen sie paarweise Kennlinie einen Wendepunkt und geht Anodenspannung, D den *Durchgriff
mit entgegengesetztem Spin auftreten. schließlich in einen horizontalen Teil, der Röhre bedeuten. Die Gleichung
In einem Magnetfeld können sie ih- das Gebiet des Sättigungsstromes, der Kennlinie im Raumladegebiet
ren Zustand, dem *Pauli-Verbot ent- über. Im Sättigungsgebiet werdenalle lautet bei der Triode
sprechend,nicht ändern. aus der Kathode austretenden Elek- Ia= K' (U, + DU)’.
Eine Ausnahme machen Ionen der tronen zur Anode geführt, während K’ und D sind Konstanten, die von
Übergangselemente, der Seltenen Er- sich in den anderen Gebieten ein der Anordnung der Elektroden ab-
den und der Aktiniden, mit ihren Gleichgewichtszustand zwischen den hängen. Abb.2 zeigt eine Anzahl
nicht abgeschlossenen inneren Elck- aus der Kathode »verdampfenden« Gitterspannungskennlinien für ver-
tronen-Schalen sowie die Fremdato- Elektronen und den sich dort unter schiedene Anodenspannungen. Aus
meoder Fehlstellen (Donatoren, Ak- dem Einfluß der Raumladung wieder einem derartigen Kennlinienfeld las-
zeptoren, F-Zentren, Bestrahlungsde- »kondensierenden« Elektronen aus- sen sich die Eigenschaften einer E.
fekte usw.), die nicht gepaarte Elek- bildet. Der Sättigungsstrom ist eine ablesen. So sind z.B. die Länge und
tronen oder Defektelektronen binden. Funktion der Temperatur des Glüh- die Steilheit des geradlinigen Teiles
‚Auch die freien Radikale der organi- fadens. Für ihn gilt die Beziehung der Kennlinien für die Verstärker-
schen Chemie gehören hierher. Ein Abb.1. Strom-Spannungs-Kennlinie L=CFT-ev*, eigenschaften von Bedeutung. Unter
einzelnes Elektron kann sich mit sei- einer Diode
nem Spin zu einem starken Magnet- polröhre oder Diode, besteht die E. die durch Multiplikation der Richard- der Steilheit als Röhreneigenschaft
feld parallel oder antiparallei einstel- aus einem evakuierien Glaskolben son-Formel(s. Elektronenaustritt aus versteht man die Größe
len; Ionen mit mehreren Elektronen mit zwei eingeschmolzenen Elektro- Metallen) mit der Oberfläche F des 2)
besitzen entsprechend viele Zustände. den, der *Glühkathode und der Ano- Glühdrahtes entsteht. (ev, Uazconsı '
Ein zirkulares hochfrequentes magne- de. Die Glühkathode ist entweder ein Der Sättigungsstrom kann bei moder-
tisches Wechselfeld senkrecht zum einfacher oder thorierter Wolfram- nen Oxydkathoden nicht mehr expe- welche ähnlich definiert ist wie die
statischen Feld regt Übergänge zwi- draht oder eine *Oxydkathode. Sie ist rimentell gemessen werden, ohne die entsprechende Definition des Durch-
schen den Zuständen an: Man findet die Elektronenquelle (s. Elektronen- E. als solche zu gefährden. Denn das griffs:
Resonanzabsorption der Hochfre- austritt aus Metallen). Durch die Emissionsvermögen ist so groß, daß
quenzenergie dann, wenn deren Quan- Anode verlassen die Elektronen die
tenenergie mit dem energetischen Ab- Röhre, Die elektrischen Eigenschaf-
eine Erschöpfung der Raumladung (U) herum
erst bei hohen Anodenspannungen S ist gleich dem Tangens des Nei-
stand zweier Zustände übereinstimmt. ten der als Gleichrichter wirkenden eintritt, die vorher bereits zu einer gungswinkels der Kennlinien im ge-
Die magnetischen Niveaus der Ionen Diode sind aus dem Strom-Span- thermischen Überbelastung der Ano- radlinigenTeil.
und Fremdatome im Kristall unter- ‚nungs-Diagramm abzulesen. In Abb. de führen. Die durch die Anoden- Schliel
scheiden sich in charakteristischer ist als Abszisse die Spannungan der spannung beschleunigten Elektronen einer Röhre,ist deraus innere Widerstand
dem Ohmschen
Weise von denen des freien Atoms Röhre und als Ordinate der Strom werden beim Aufprall auf die Anode Gesetz folgt:
oder Ions. Anlaß dazu geben das durch die Röhre aufgetragen. Die abgebremst. An der Anode wird also
elektrische Feld im Kristall, das ma- Kurveist die *Kennlinie der Röhre. eine Leistung W = Iu Us (»Anoden- __ four
gnetische Dipolmoment und das elck- Infolge der Austrittsgeschwindigkeit verlustleistung«) freigesetzt. Die ma- Rı= )
trische Quadrupolmoment der Atom- der Elektronen fließt schon bei nega- ximale Anodenverlustleistung ist ein Für 5, D und R: die Röhrenglei-
kerne. Die Lage und Breite der Ab- iver Spannung der Anode gegenüber für jede E. wichtiger und stets hung von Barkhausen
sorptionslinien geben Auskunft über der Kathode ein geringer Strom (*An- gebener Betriebs-Grenzw.
Einbausymmetrie, elektronischen Zu- laufstrom). Mit wachsender Spannung malen _Rundfunk-Verstärkerröhren SDR=1.
stand, chemische Natur und Wechsel- steigt zunächst der Strom 7 exponen- (nicht *Endröhren) ist Was etwa = Wird eine Triode als Verstärkerröhre
wirkung mit Nachbaratomen der tiell an nach der Beziehung 2 W,da die Kühlung der Änode nur verwendeı, dann wird die Anoden-
IonenoderStörstellen. [37] = In etio, durch Strahlung erfolgt. spannung so gewählt, daß der gerad-
Elektronenröhre, das für die Technik U»ist die Spannung,die Bei der Dreielektrodenröhre oder linige Teil der Kennlinie im Bereich
und die angewandte Physik wichtigste ‚Austrittsgeschwindigkeit der mittleren Triode, in welcher sich zwischen An- negativer Gitterspannungen liegt. Das
*Elektronengerät. Die E. dient zur nen aus dem Glühdrahtderentspricht, Elektro- ode und Kathodeals dritte Elektrode itter bekommt normalerweise (beim
Gleichrichtung von Wechselströmen, und In die Stromstärke bei der Span- ein Netz oder Gitter befindet, hängt Betrieb als A-Verstärker) eine solche
zur Verstärkung von Gleich- und nung U =0. Der weitere Anstieg ist der Anodenstrom Ia sowohl von der Spannung (Gittervorspannung), daß
Wechselströmen bzw. -spannungen das Gebiet des Raumladungsstromes. Gitterspannung als auch von der An- der ihr entsprechende Teil der Kenn-
und zur Schwingungserzeugung. Hin- Hier bildet sich um die Kathodeeine odenspannung (beide gegen die Kath- linie auf der Mitte des geradlinigen
zu kommenspezielle Einsatzmöglich- negative Raumladung, welche den ‚ode gerechnet)ab. Dadie Anode durch Teiles der Kennlinie liegt, wie dies i
keiten als Schalter, bistabjles Element Elektronenaustritt aus der Kathode das Gitter z. T. von der Kathode ab- Abb. 3 veranschaulicht 'ist. D
in_ elektronischen Digitalrechnern, geschirmt wird, ist ihre Steuerwir- Punkt heißt Arbeitspunkt. im prak-
Zählelementzur Teilchenzählung, An- vermindert. Bei positiven Anoden- kung auf die Kathode abgeschwächt, tischen Betrieb ist die E. meist in Serie
eigehilfsmittel (von der Abstimman- spannungenerfolgt der Anstieg lang- im Gegensatz zur Steuerwirkung des mit ihrem Arbeitswiderstand an die
zeigeröhre des Rundfunkempfängers samer, eiwa nach der Beziehung Gitters, die voll zur Auswirkung feste Versorgungsspannung gelegt.
iber die Kathodenstrahlröhre bis zur I=KUh, kommt. Man bezeichnet als Steuer- Die an der Röhre anliegende An-
Fernsehbildröhre) usw. in welcher X eine Konstante ist. Die spannungdie Größe odenspannung U. ist damit vom flic-
In ihrer einfachsten Form, der Zwei- Raumladung wird immer mehr abge- Uu=Us+DUu, enden Anodenstrom abhängig. Will
20 am
Elektronenröhre
mandiese Abhängigkeit mit einbezie- sem Falle die Amplituden einer über-
hen, so konstruiert man *Arbeits- lagerten Wechselspannung nach der
kennlinien, auf denen dann erst der positiven und negativen Seite hin ver-
‚Arbeitspunktfestzulegen ist.
Wird nun der Gittervorspannung die
zu verstärkende Wechselspannung
überlagert, dann schwankt der An-
odenstrom im Rhythmus dieser Wech-
selspannung (s. Abb. 3). Bei genügen-
der Steilheit der Kennlinie läßt sich
im Anodenkreis an einem genügend
großen Widerstand eine Wechselspan-
nung größerer Amplitude gewinnen.
In weiteren Verstärkerstufen kann die
Amplitude noch mehr vergrößert wer-
den. Die Verstärkung ist verzerrungs-

stärker und Verstärkerröhre). Aus be-


sonderen Gründen kann der Arbeits-
punkt auch an andereStellen auf der
Ja, Us-Kenmnlinie gelegt werden,z. B.
beim Betrieb als *B-Verstärker, *D-
| Gleichrichtung
Elektronenröhre
zwischen der Kathode und dem ersten
Gitter oder Steuergitter läßt sich. die
Steilheit erhöhen, denn dieses Gitter
vermindert die Raumladung vor der
Kathode. Man nennt es daher Raum-
ladegitter. Eine E. mit diesem Gitter
ist eine Raumladegitterröhre.
Wichtiger ist die Schirmgitterröhre
oder Tetrode, bei welcher ein zweites
Gitter, das_Schirmgitter, zwischen
mitiererAnndenstrum ‚Anode und Steuergitter eingebaut ist.
Das Schirmgitter vermindert den
Durchgrift, gleichzeitig aber auch die
Rückwirkungen der Änodenwechsel-
spannung auf das Steuergitter, so daß
der Anodenstrom nicht unnötig ver-
kleinert wird.
Die Schirmgitterröhre geht durch Hi
zufügen eines weiteren Gitters zı
schen Schirmgitter und Anode in die
Abb. 4. Kennlinie und Arbeitspunkt bei Bremsgitterröhre oder Pentode über.
Das Bremsgitter verhindert, daß Se-
Der mittlere Anodenstrom ist die Gerade kundärelektronen von der Anode zum
Parallel zur U,-Achse Schirmgitter gelangen, was eine Her-
Verstärker und *A-B-Verstärker (s. Schlüssel für die Bezeichnung der Rundfunkröhren
jedoch C-Verstärker). Zur Kompen-
sation der Verzerrungen (Nichtlinea- 1. Buchstabe 2. undfolgende Zittern hinter den Buchstaben
ritäten), die dabeiauftreten, arbeiten Abb. 3. Kennlinie und Arbeitspunkt bei kennzeichnet Buchstaben®) ‚kennzeichnen den Röhrensockel
dann meist zwei E. im *Gegentakt. Verstärkung als A-Verstärker die Heizung kennzeichnen das
Elektrodensystem
00omA A 4Vn A Diode Ziffern 1-19 verschiedene Sockel:
Parallel Stftsockel (A, O, C)
” Außenkontakisockel
®V
Stahlröhrensockel
72 B Duodiode 8A
D 14Y;125v; Oktalsockel (K 8 A)
0.625 v © Triode
Batterie
Parallel und Ziffern 30-39 Oktalsockel (K 8 A)
Serie F_ Pentode,
Spannungs- .
verstärker
Ziffern 40-49. Bpoliger Rimlocksockel
E 63Vn H_ Hexode oder @8A)
Parallel Heptode
(Serie) Ziffern 50-60 9poliger Loktalsockel
K Oktode oder und Spezialröhren mit.
Heptode verschiedenen Sockeln
G 5m
Parallel L_ Leistungs-Pentode
4 oder -Tetrode
0 Bm SO sn nn 20 27
Ziftern 61-79 Subminiatur-
ausführung
Abb. 2. Gitterspannungskennlinie einer Triode P_ 320 mAn M Abstimmanzeiger
Soll die E, als Gleichrichter arbeiten, schieden verstärkt, so daß ein mittle- Serie Ziftern 80-89 Novalsockel (B 9 A)
Y Einweg- 180-189
dann muß der Arbeitspunkt durch rer zusätzlicher Anodenstrom übrig Gleichrichter
passende Wahl der Gittervorspan- bleibt(s. Gleichrichteı U 10 man Ziffern 90-99 7pol. Miniatur-
nung an das untere Ende des gerad- Für eine hohe Verstärkungsind gro- Serie Z_ Zweiweg- ausführung (B 76)
linigen Teiles der Kennlinie verlegt ße Steilheit und kleiner Durchgriff Gleichrichter
werden (s. Abb. 4). Infolge der Krüm- günstig. Durch Einfügen eines weite- ®) Verbundröhren haben mehrere Buchstaben an zweiter Stelle, und zwar für
mung der Kennlinie werden in die- ren Gitters mit positiver Spannung jedes in der Röhre vorhandene System einen Buchstaben.
272 273
Elektronenschalen Elektronenstrahlen
absetzung des Anodenstromes bedeu- - Möller, H. G.: Die Elektronenröhren. Fermi-Statistik gehorcht. Näheres s. an den Edelgasen Helium, Neon und
ten würde. Exponentialröhren (Regel- Braunschweig 1929. - Barkhausen, H. bei Spin und Elektron, [1] Argon gezeigt werden.
röhren) sind E., deren Kennlinie im Lehrb. der Elektronenröhren. Leipzig Elektronenstoß, der Stoß eines rasch Vom Anregungsleuchten ist das *Wie-
unteren Teil die Form einer Expo- 1938. - Kulp, M.: Elektronenröhren und bewegten Elektrons auf ein Atom dervereinigungsleuchten zu unter-
nentialkurve hat, Ihre Steilheit ist mit ur Schaltungen.3. Aufl. Göttingen 1961.
oder Molekül. Der E. kann entweder scheiden. Bei diesem wird nach vor-
der Lage des Arbeitspunktes variabel. Elektronenschalen, s. Atombau. elastisch oder unelastisch sein. Im hergegangenerIonisierung der Atome
Miteiner derartigen Röhre läßt sich Elektronenschauer, s. Schauer. leizteren Falle wird die innere Eı ein Elektron von einem Ioneingefan-
ein Fadingausgleich erzielen (s. Fa- gie des getroffenen Teilchens geän- gen. Das Atom kehrt damit unter
ding). Erreicht wird die gewünschte Elektronenschleuder, s. Betatron. dert. Überträgt das stoßende Elek- Emission von Lichtquanten in mehre-
Kennlinie mit einem Gitter räumlich Elektronenspiegel. Geeignete elektro- tron Energie an das Atom oder Mo- ren Schritten über angeregte Zust
nicht konstanter Größe der Gitter- statische Felder vermögen Elektro- lekül, so dient diese zur “Anregung de inden Grundzustand zurück, Wäh-
Öffnungen. nenstrahlen nicht nur zu sammeln (s. oder, falls sie hoch genug ist, zur rend das durch Elektronenstoß ohne
Die vorstehenden Ausführungen be- Elektronenlinse), sondern auch zu *lonisation dieses Teilchens. Liegt die vorhergehende Ionisierung angeregte
ziehen sich naturgemäß nur auf die spiegeln. Der einfachste E.ist das ho- Bewegungsenergie des Elektrons un- Atom schon nach etwa 10%s unter
prinzipielle Funktionsweise der E. In mogeneelektrische Feld,in dem Elek- ter der niedrigsten *Anregungsener- Emission eines Lichtquants in einen
vielen Hunderten Typen hat es die tronen, die gegen das Feld anlaufen, gie des getrofienen Atoms, so kann Zustand geringerer Energie übergeht,
Industrie verstanden, die E. durch parabelförmige Bahnen beschreiben keine Energie an das Atom abgege- klingt das Wiedervereinigungsleuch-
Variation der geometrischen Parame- (Abb.1). Elektronenstrahlen gleicher ben werden (außer der kleinen, dem ten wesentlich langsamerab.
ter im Innern und Äußeren, durch Energie, die von einem Dingpunkt A Massenverhältnis entsprechenden Be- Bei der Anregungfester Körper durch
die Wahl verschiedener Materialien ausgehen, verlassen das Feld so, als jegungsenergie), und der Stoß ver- lektronenstoß bestehen nicht die
sowie durch geeignete Kombinati ob gerade Strahlen an der Ebene S äuft elastisch. Bei höherer Bew: ersichtlichen Verhältnisse wie bei
nen den verschiedensten Betriebsan- gespiegelt worden seien. Es entsteht. gungsenergie des Elektrons tritt in der Anregung von Gasen. Die Elek-
forderungen anzupassen. Für die ein Spiegelbild A’. Eine Blende B einem bestimmten Bruchteil aller tronen verlieren beim Eindringen in
Rundfunk-(Empfänger-)Röhren hat fängt Bündel mit zu weiter Öffnung le, der durch die *Anregungswahr- den festen Körper allmählich Ener-
sich in der Bezeichnung eine gewisse ab. scheinlichkeit bzw. Ionisierungswahr- gie, so daß sie im Körper selbst keine
Normierung bezüglich Heizspannung Auch_rotationssymmetrische elektri- scheinlichkeit gegeben wird, Anre- einheitliche Energie mehr besitzen.
und Elektrodensystem durchgesetzt. sche Felder können als E. wirken. ‚gungoder Ionisierung ein. Die erforderliche Primärenergie ist
Die Tabelle auf S.273 (entnommen Die meisten elektrischen Elektronen- Trifft ein Elektron auf ein angeregtes größer als die Anregungsenergie bei
dem Valvo-Taschenbuch) gibt den linsen wirken für achsennahe Strah- ‚Atom, so kann es aber auch vorkom- Gasen. Feste Körper, die sich zum
Schlüssel für diese Bezeichnungswei- len als Linse, für achsenfern einfal- men, daß es die Anregungsenergie Leuchten anregen lassen, nennt man
se. Neben die Rundfunkröhren tritt lende Strahlen als Spiegel. Durch Ver- von diesem übernimmt und mit höhe- *Leuchtstoffe. Dabei kann es sich um
eine Vielzahl von Spezialröhren (s. a. änderung des Innenpotentials der rer Energie abprallt. Dies nennt man *Fluoreszenz oder *Phosphoreszenz
unter Röhre) (Senderöhren, Hoch- Linse nach negativen Werten hin einen *Stoß zweiter Art. handeln. Die Helligkeit des Leuch-
spannungs-Gleichrichterröhren, Röh- kann man den Linsenbereich immer Lir. Finkelnburg, W.: Atomphysik, 11./ tens der Leuchtstoffe ist proportional
ren für Impulsbetrieb, *Rauschdioden ‚mehreinschränken, bis auch längs der Eiektronenstoßleuchten, das durch der Anzahl Elektronen und der Dit
12. Aufl. Berlin 1967. [1]
usw.) und E., die nicht mehrdie »nor-
malen« Funktionen der Gleichrich-
Achse einfallende Strahlen gespiegelt
werden. Abb. 2 zeigt einen rotations- *Elektronenstoß hervorgerufene ferenz zwischen Elektronenenergi
und einer Schwellenenergie, unter-
tung und Verstärkung erfüllen. In symmetrischen E., der mit einem licht- Leuchten von Gasen und festen Kör- halb welcher kein E. angeregt wird.
dieser Beziehung wären zu nennen: optischen Hohlspiegel vergleichbar pern. Da es sich um eine über die Lır. Franck, J., und P. Jordan: Anre-
*Abstimmanzeigeröhren, *Kathoden- ist. [35] reine *Temperaturstrahlung hinau: ‚gung von Quantensprüngen durch Stöße.
gehende Lichtemission handelt, ist de Berlin 1926. - Penning, F. M., und W.
das E. eine Form der *Lumineszenz, genGroot: Anregung yon Quantensprüi
bei der die Anregung durch unelasti- Berlindurch Stoß. Hdb. d. Phys., Bd. 23/1.
sche Stöße zwischen den Elektronen Elektronenstrahlen nennt man alle
1933. [19]
und den Atomenerfolgt. Der Zusam- strahlförmig, d.h. in gleicher Rich-
menhang zwischen *Anregungsener-
gie U und Frequenz v deremittierten ıng bewegten *Elektronen, gleich-
Linie ist aus Gründen der Energieer- nigttig,wordensind.
auf welche Art sie beschleu-
R haltung für den Elementarakt (s. Vakuum; nur dortE.verhalten laufen meist im
sie sich
. StokesscheRegel) völlig ungestört, da in jeder Materie
Abb. 1 eUzhv die Elektronen Zusammenstöße mit
Abb. 2
strahlröhren, *Relaisröhren, *Thyra- Elektronenspin. Die Spin-Drehim-
(e ist die-*Elektronenladung und h den Atomen und Molekülen erleiden
das Plancksche Wirkungsquantum). und dadurch sowohl in ihrer Rich-
tronröhren, *Ignitronröhren, *Stabi- pulskomponente des Elektrons in Je höher das angeregte *Energieni- tung gestreut werden als auch Ener-
lisatorröhren, *Zählröhrenus
Lit. Rothe, H., und W. Kleen: Bücherei 1,h
einer vorgegebenen Richtung beträgt veau ist, desto mehr Spektrallinien gie verlieren. E. höherer Energie be-
der Hochfrequenztechnik, Bd. 2, 3, 4 und 3° werden von dem wiederin den Grund- halten jedoch auch in verdünnten Ga-
5. Leipzig 1941. - Bartels, H.: Grundla- 2; Der halbzahlige Spin be- zustand zurückgehenden Atom emit- sen, bei schr hoher Energie selbst in
gen der Verstärkertechnik. Leipzig 1944. dingt, daß das Elektron dem Pauli- tert. Der Übergang kann in einem Gasen von Normaldruck und sogar
- Schintimeister, J.: Die Elektronenröhre Sprung oder stufenweise erfolgen. Die in flüssigen und festen Stoffen, inner-
als physikalisches Meßgerät. Wien 1943. Prinzip genügen muß und daher der stufenweise Anregung kann am besten halb ihrer *Reichweite ihren Strahl-
274 215
Elektronenstrahlgeräte
Elektronen- und Defektelektronen
charakter bei. In verdünnten Gasen nigen *Elektronengeräte, bei denen Theorie berücksichtigt auch die Wech-
halten E. oft durch Raumladungs- ein eng ausgeblendeter und ablenk- Elektronenstrahlung, s. Elektronen-
Effekte in wesentlich stärkerem Maße barer Elektronenstrahl das charak- ‚komponente. selwirkung der Elektronen mit dem
zusammen, als es durch ihre geome- teristische Merkmalist. Der Elektro- Elektronentheorie. a) Klassische oder Kristallgitter der Metallatome, da
trische Ausblendung bedingt ist: Sie nenstrahl dient entweder zum Auf- Lorentzsche E., die 1895 erstmals sich die Elektronen in Wirklichke
bilden Fadenstrahlen. Die E. sind in schreiben rasch veränderlicher Vor- von H. A. Lorentz durchgeführte nicht frei, sondern in einem periodi
verdünnten Gasen infolge der durch gänge, wie bei der Braunschen Röhre konsequente Zurückführungaller ma- schen Potential bewegen.
bewirkten *Ionisation und anschli und dem Kathodenstrahloszillogra- kroskopischen (groben) elektrischen Lit. Becker, R., und F. Sauter: Theorie
Benden *Wiedervereinigung meist phen, oder zur Bilderzeugung, wie und optischen Erscheinungen in der der Elektrizität, Bd.2 und 3. Stutigart
sichtbar, im Vakuum im allgemeinen bei den Fernsehröhren. Materie, insbesondere auch der Max- 1959 und 1962. Pekar, S. Elektro-
nicht; nur die E. des *Synchrotro: Lır. Brüche, E., und A. Recknagel: Elck- wellschen Gleichungen in der Materie, nentheorie der Kristalle. Berlin 1954. 1
Elektronenübermikroskop, s. Elck-
senden wegen der starken Beschleu- tronengeräte. Berlin 1941. - Zischr. »Das auf die Wirkung der in der Materie tronenmikroskop.
nigung auf ihrer Kreisbahn auch sicht- Elektron. München.[19] enthaltenen *Ladungsträger, beson- Elektronen- und_Defektelektronen-
bares Licht aus. Beim Auftreffen auf Elektronenstrahlschmelzverfahren. ders also der *Elektronen. Die For- Beweglichkeit in Halbleitern. Wie für
feste Materie erregen die E. diese Die hohe Energie rascher Elektronen mein der E. geben eine strenge, mo- positive und negative Ionen in Elck-
meist zur Fluoreszenz. (10 kV und mehr) wird im E. beim dellmüßige Begründung der Maxwell- trolyten und Gasen,so sind für po:
Geradlinig laufen die E. nur in einem Auftreffen auf ein Objekt in Wärme schen Gleichungen in der Materie, tive *Defektelektronen der Teilchen-
feldfreien Raum. Durch elektrische umgesetzt, die man zum Schmelzen einschließlich der komplizierten Eflek- dichte p und für negative Elektronen
und magnetische Felder werden sie von Metallen, Legierungen, Halblei- te, welche bei Bewegung der Materie der Dichte n in Halbleitern ihre Be-
abgelenkt (s. Ablenkung,elektrische tern, keramischen Stoffen ver- im elektrischen und magnetischen weglichkeiten bestimmt aus den Be-
und magnetische) und nehmen dann wenden kann. Das E. wird in immer Feld entstehen, aus den Maxwell- ziehungen fürihre mittlere geordnete
oft komplizierte Formenan. stärkerem Maße dort eingesetzt, wo schen Gleichungen im Vakuum und Geschwindigkeit
Je nach Entstehungsart unterscheidet es sich um die Erzielung extremer den Bewegungsgleichungen der Elck-
manbei den E. höhererEnergie *K: Reinheit, um örtlich scharf begrenzte tronen, darüber hinaus auch eine wubrE; mE
thodenstrahlen, die in einer elektri- Schmelzaufgaben und um andere mit Begründung für das Verhalten von Darausergibt sich die gesamte Leit-
schen Entladungsröhre erzeugt wer- den üblichen Verfahren nicht oder Lichtwellen beim Durchgang durch fähigkeit aus der Stromdichte
den und meist Energien von einigen schwer zu lösende Schmelzprobleme Materie (s. Dispersionstheorie).
10000 eV bis zu einigen 100000 eV. handelt. Hierzu gehören auch das Die E. kannals die erste große theo- imoE=epm-enn
haben, jedoch heute auch bis auf eini- Schneiden, Bohren und Schweißen. retische Leistung der modernen Phy- zu
ge MeVgebrachtwerden können,*?- Bei einem Vakuumvon etwa1,3: 10:3 sik gelten. Sie ergänzt und modi- omepbotnb).
Strahlen, welche von den *Kernen N/m? gelingtes z. B., hochschmelzen- fiziert durch die *Relativitätstheorie Die geordnete Bewegung der La-
natürlich oder künstlich radioaktiver de Metalle, wie Wolfram, Tantal, und die *Quantentheorie, die Grund- dungsträger steht aber auch in Fest-
Stoffe mit Energien von einigen Molybdän. Niob u. a., in einem hi lage der neuzeitlichen Atomphysik körpern in Konkurrenz mit der un-
100000 eV bis zu einigen MeV aus- heren Maße zu reinigen, als dies bi geworden. geordnetenthermischen Bewegung in-
geschleudert werden, und endlich die her möglich war, ctwa beim Va- b) E. der Metalle. Die Erklärung der folge zahlreicher Streuprozesse. Las-
E., welche im *Betatron bzw. im kuum-Sintern oder beim Lichtbogen- Eigenschaften der Metalle (hohe elck- sen diese im punktmechanischen Bild
*Synchrotron mit Energien bis 20 000 Schmelzverfahren. Auch_ tiegelfrei trische und thermische Leitfähigkeit ein mittleres Stoßintervall ts,zn bzw.
MeVentstehen. *Zonenschmelzenläßt sich bei u. a.) durch die Annahmefreier Elck- eine mittlere freie Weglänge I, = zu:
Die Geschwindigkeit der E. beträgt Verfahren durchführen. tronen im Metall gcht auf E. Riccke lDe|,1n=zu]d.] zu, so gilt für den
bei 1eV 5,93 - 10° m/s, also ziemlich Es gibt verschiedene Ausführungs- (1898) und P. Drude (1900) zurück. mittleren geordneten Impuls, der vom
genau /soo der Lichtgeschwindigkei formen des E. (Temescal- Verfahren, Mit der Vorstellung dieses »Elektro- Feld her aufgenommen wird, offen-
sie steigt zunächst mit der Wurzel aus feldfreies Strahlschmelzen am Bade). nengases« im Metall gelang es unter bar
der Energie (einige Zahlenwerte siche Im Prinzip ist das Verfahren schon anderem, den Zahlenwert der Kon- mi = met; min meE.
in der Tabelle unter »Elektronenin- von Gerdien und Riegger durchge- stanten im *Wiedemann-Franzschen
terferenz«). Bei schr hohen Energien führt worden (1923). Heute sind An- Gesetz näherungsweise abzuleiten, Darausfolgen die Beziehungen
nähert sich die Geschwindigkeit der lagen mit Leistungen bis zu 1200 kW doch führte die genauere Durchrech- bo = e Tolımp; bu = e tulmn.
E. asymptotisch der Lichtgeschwin- im Betrieb.S. a. Schweißen. nung durch H. A. Lorentz bald da-
digkeit, die sie niemals voll erreichen Lır. Scheibe, W.: Das Elektronen- nach auf Abweichungen. Vor allem mp und mn sind die (häufig recht ver-
kann, von der sie aber z. B. bei 100 schmelzverfahren. Elektrowärme 19, 6, aber ergab diese ältere Theorie in der schiedenen) effektiven *Massen von
MeVEnergie nur noch Yso% entfernt E. $. 236-241 (1961). Kunze, W., und W. Frage der spezifischen Wärme der Löchern und Elektronen. Auch ihre
ist. Beim Durchgang von E. durch Betrieb. Meyer: Maschinen für den modernen Metalle grobe Widersprüche mit der Stoßintervalle brauchen nicht gleich
kristallisierte Materie zeigen sich 128-131 (1962). Zeiss-Werkzeitschrift 10. 46, 5. Erfahrung, die erst ihre Lösung fan- zu sein. Daher kann das Beweglich-
*Elektroneninterferenzen. Über die Steigerwald: Der — Panzer, S.. und K. H. den, als A. Sommerfeld 1928 zeigte, keitsverhältnis B = bu/b» vom Wert1
Elekironenstrahl als daß das *Elektronengas nicht der erheblich abweichen.
Durchdringungsfähigkeit der E. und Werkzeug. ETZA 81, S.925 (1960). -
die durch sie bewirkte Ionisation s. Dietrich, W., H. Eckstein und H. Gerst- Boltzmann-Statistik, sondern der Fer- Für anisotrope Energieflächen stehen
mi-St unterliegt und daher bei in der Beweglichkeit Mittelwerte der
unter ß-Strahlen, über polarisierte E. ner:A Elektronenstrahl-Schweißen an freier
bei Elektronenpolarisation. mosphäre. „Glas und Instrument normalen Temperaturen vollkommen Massenparameter. So treten z. B. ihre
Lır. Finkelnburg, W.: Atomphysik, 1./ Techn.
E.:
7, 7, 5.365 (1963). - Meyer, W.
Schweißen und Abtragen mit dem entartet ist. Auf diesem Weg gelaı Werte mı und m. für Rotationsellip-
12. Aufl. Berlin 1967. {1] Eiektronenstrahl. Ind.-Anz. 86, 7, 8. es Sommerfeld und seinen Mitarbei soide, wie sie im Leitungsband von
Elektronenstrahlgeräte heißen dieje- 103-106 (1964). 19] tern, die meisten Eigenschaften der Germanium und Silicium_ vorliegen
Metalle zu erklären. Die verfeinerte (s. Bänderspektrum, Abb.6a), zu der
276
277
Elektronen- und Defektelektronen Elektronenvervielfacher
1 Leitung 0» ep b» bzw. u = enbn. Füreinen (fast) eigenleitenden Halb- sind. Dann sinkt die Beweglichkeit,
Kombination Im = 3 (Um: + 2m) Die Hall-Konstante ergibt sich in leiter mit vergleichbaren Elektronen- und das Ohmsche Gesetz verliert sei-
zusammen. diesem Fall zu R» ale p bzw. Ru und Löcher-Dichten gelten ähnliche ne Gültigkeit (s. Heiße Elektronen in
-alen, so daß b» 0% Rıla, Überlegungen. Währendsich die Bei- Halbleitern).
Gibt es mehrere, im t-Raum getrennt @n Rıfa (mit a = 3:7/8, vgl. übernäch- träge zur Leitfähigkeit, wie eingangs Lit. Madelung, O.: Halbleiter. Hand-
liegende Scharen von Energieflächen ster Absatz). angegeben, addieren, subtrahieren sie buch der Physik XX, 1. Berlin 1957. —
(Abb. 6a, *Bünderspektrum), so kann Auch aus der Laufzeit t und Weg x sich im Hall-Koeffizienten: Spenke, E.: Elektron. Halbleiter. Berlin
neben der Streuung innerhalb einer injizierter Ladungsträger (. Kristall- 190. Br]
Schar (engl. intra-valley-scattering) gleichrichter, Absatz f) können*Drift- R=- (Ve) (B’n- p)/(Bn+p). Elektronenvervielfacher (Vervielfa-
auch eine Streuung zu einer anderen beweglichkeiten Das Beweglichkeitsverhältnis 3 cher, Sekundärelektronenvervielfa-
Schar erfolgen (engl. inter-valley- bu = xit bulbp läßt sich bei bekannter Band- cher, Multiplier), sind Verstärker für
scattering). Dieser Prozeß erfordert struktur und Streuungsart u. a. aus schwache Elektronenströme. Sie be-
eine starke Änderung des Ausbrei- gemessen werden. Eine Fehlerquelle der Temperatur-Abhängigkeit der ruhen auf der Auslösung von *Se-
tungsvektors E des gestreuten Elek- für diese Methode können Trapsbil- Thermokraft gewinnen. j kundärelektronen an Metallflächen.
trons, den, die die wandernden Elektronen Die Größenordnung der Beweglich- Metallflächen lassen sich mit Hilfe
Die Theorie der Beweglichkeit ver- vorübergehendfesthalten, so daß sie keiten in den festen Stoffen ist recht von Alkalimetalloxydschichten so
sucht mittlere Streuquerschnitte zu in der verfügbaren Zeit zu kurze We- verschieden (alle Werte für Zimmer- präparieren, daß ein auf sie auftref-
berechnen, zu welchen eine ganze ge zurücklegen. Die ermittelte Be- temperatur, 104 Tesla! = 1 cm!/Vs): fendes Primärelektron bis zu elf Se-
Reihe von Streuprozessen beitragen. weglichkeit fällt dann zu klein aus. Metalle 10 bis 100 - 104 Tesla
kundärelektronen auslöst. Werden
Ihnensind die Stoßinteryalle und da- Die einfachste Form der Theorie für Tellur b»= 900: 10 Tesla! die Metallschichten als Elektroden in
her auch die Beweglichkeiten umge- unipolare Leitung rechnet mit einer Germanium bn= 3600: 104 Tesla eine Hochvakuumröhre eingebaut,
kehrt proportional. In Frage kommen festen effektiven Masse m* und einer bs = 1700 + 10Tesla-tdann lassen sich durch eine swufen-
Streuungen an den *Phononen des mittleren Stoßzeit z. Die ursprünglich Indium- bu = 78000 : 104 Teslart
weise Auslösung immer neuer Elek-
Gitters (thermische Streuung), an an Hand der elektrischen Leitfähig- antimonid b>= 750104 Teslatronen sehr hohe Verstärkungsgrade
ionisierten und neutralen Störstellen, keit definierte Beweglichkeit tritt auch erreichen. Die Verstärkung ist bis zu
schließlich an anderen Ladungsträ- in anderen Eigenschaften, wie der Für niedrige Feldstärken gilt im hohen Frequenzen (10° Hz) verzer-
gern. Hochfrequenzleitfähigkeit, der opti- Halbleiter das Ohmsche Gesetz.Stei-
rungsfrei. Eine Grenze findet sie nur
Überwiegt Phononen-Streuung, wie schen Absorption, der Thermokraft gert man die Feldstärke, so kann durch den unvermeidbaren Störunter-
dies in mäßig dotierten (bis ca. 10'% usw., auf, jedoch verknüpft mit zu- man erreichen, daß die Elektronen grund infolge des *Schrot-Effektes.
cm“) Halbleitern zutrifft, so resul- sätzlichen Zahlenfaktoren. Diese zwischen zwei Stößen Energien aus Mit E. lassen sich noch Ströme von
rt für Zimmertemperatur und dar- Faktoren besitzen keine universell dem Felde aufnehmen, die mit ihrer der Größenordnung1 Elektron/s ver-
über eine mit wachsender Tempera- gültigen Werte. Dies erhellt daraus, thermischen Energie vergleichbar stärken.
tur näherungsweise wie T-®%fallen- daß im allgemeinen die effektive
de Beweglichkeit, da die Anzahl der Masse ein Tensor mit mehreren
streuenden Phononen mit der Tem- Komponentenist, die für die einzel-
peratur anwächst. nen Effekte in verschiedenen Kombi
Im Gegensatz dazu steigt die Streu- nationen zusammentreten. Weiterhin
ung durch_jonisierte Störstellen mit kann das Stoßintervall von Energie
fallender Temperatur im nichtent- und Bewegungsrichtungdes Elektrons
arteten Halbleiter stark an, da die bei abhängen, und das mittlere Intervall
tiefen Temperaturen langsamere Be- fällt für die einzelnen Effekte wieder-
wegung der Elektronen eine stärkere um verschieden aus. So gilt z. B.
Streuung durch die geladenen Fremd- a=3:/8 für reine Phononenstreu-
ionen zuläßt. Der Beweglichkeitsab- ung und skalare effektive Masse. Es
fall verläuft näherungsweise wie 73/2 gibt (auch technisch wichtige) Halb-
In der Elektronentheorie der Metalle leiter, z. B. Germanium undSilicium,
und Halbleiter charakterisiert man in denen nicht nur eine, sondern zwei
die Streuprozesse durch ihre Relaxa- oder drei Löchersorten verschiedener
tionszeit z. Sie stellt die Zeitkonstan- Beweglichkeit gleichzeitig als Folge
te dar, mit der eine Störung der Ge- einer Aufspaltung des Valenzbandes
schwindigkeitsverteilung,wie sie z. B. in mehrere Zweige auftreten. In di
von einem elektrischen Feld verur- sem Fall erweist es sich als unmi
sacht wird, zufolge des betrachteten lich, die Formeln der unipolaren Lei
Streuprozesses abklingt (s. Boltz- tung etwa durch Einsetzen eines Mit-
mann-Gleichungder Elektronentheo- telwertes der Beweglichkeit weiterzu-
rie). verwenden, da die einzelnen Löcher-
Die experimentelle Bestimmung der sorten zur Leitfähigkeit, magneti-
Beweglichkeiten kann aus Leitfähig- schen Suszeptibilität, optischen Ab-
keits- und Hall-Effekt-Messungen sorption usw. in ganz verschiedenem
erfolgen. So ist z. B. bei unipolarer Gradebeitragen.
218
Elektronenvolt Elektronik
Bei der Konstruktion von E. spielen von 10 A/mm?® nur 0,106 emjs, also ironen über *Sekundärelektronen an
elektronenoptische Gesichtspunkte für rund 1 mm/s. [1} *Dynoden in *Elektronenvervielfa-
die Lenkung der Elektronenstrahlen Elektronenwellen sind die *Materie- chern als Verstärkung und »Steue-
von Stufe zu Stufe eine wichtige Rol- wellen des Elektrons, s. a. Elektro- rung«aufgefaßt werden.
le. Bei geeigneten Beiriebsbedingun- = 1,602 - 10° J neninterferenz. [7] Neben den Elektronenröhren sind
gen geht der Verstärkungsgrad bis Elektronenwellenfeld ist der auch alle Geräte, in denen die Ablen-
107. Die am meisten verwendete Form 1,602 + 102 erg der mit Elektronenwellen erfüllt ist, kung der Elektronen zu geometri-
des E. liegt im Photovervielfacher = 1,634 - 10°°° m kp scher Abbildung, Strahlrichtungslen-
(Photomultiplier) vor, in dem die pri- 3,826 10-°° calır s..a. Feld. [7]
'n Elektronen über den äußeren = 4,450 - 102° kWh. Elektronenwolke. Im Bereich der kung,verwendet werden, wichtige Be-
lichtelektrischen Effekt (s. Photo- Die Einheit E. wird in der modernen Atomphysik ist als Folge des *Du- standteile der E. (s. Elektronenoptik,
effekt) an einer Photokathode er- Kernphysik meistens in den Vielfa-
alismus von Welle und Teilchen der Blektronenlinse, Elektronenmikro-
zeugt werden. Die Form der ge- chen
Begriff der Bahn nicht mehr anwend- skop, Kathodenstrahlröhren, Fern-
krümmten Photokathodeist dabei auf bar (s. Anschaulichkeit). An dessen sehbildröhren, Zählröhreusw.).
das elektronenoptische Eingangs- 1 Megaelektronenvolt Stelle tritt eine »Verschmierung«, die Seit der Entdeckung, daß sich die
1 MeV = 10° eV = 1,602 - 10-137, exakt durch die quantenmechanische Stromträger (Ladungsträger) in Halb-
system, das die Elektronen auf die 1 Gigaelektronenvolt *Aufenthaltswahrscheinlichkeit be- leitern (nichtmetallischen Kristallen)
erste *Dynode abbildel, abge- = 1GeV 10° eV 1,602. 10-40] schrieben wird. Dieser Sachverhalt ist so verhalten wie freie Elekıronen
stimmt. Auf diese Weise werden mit dem Wort E. gemeint. [7] (vel. auch *Loch) und sich auch in
Laufzeitdifferenzen und unterschied- benutzt. Elektronenzählrohr, s. Zählrohr. weitgehender Analogie zu freien
liche Anfangsgeschwindigkeiten in ih- Im angelsächsischen Schrifttum findet Elektronenzahl, die Anzahl der Elck- Elektronen in Gasen und im Vaku-
rem Einfluß auf die Impulsbreite man tronen in der Elektronenhülle eines um steuern lassen (Schottky, 1938,
klein gehalten. Die Abb. zeigt den druck entsprechend dem engl. Aus-
Atomsoder Ions (s. a. Atombau). Bei Theorie der Kristalldiode; Shockley,
Potentialverlauf des abbildenden Ein- Diese »billion« für 10° auch BeV.
Bezeichnungsweise entspricht neutralen Atomen ist die E. gleich 1948, Entdeckung des Transistors),
gangssystems des Photovervielfachers nicht den internationalen Abmachun- der Kernladungszahl und damit auch zählen auch derartige Halbleiterbau-
Valvo XP 1040: k Photokathode,Fı gen über *Vorsätze. gleich der Ordnungszahl des Atoms. elemente in Theorie und Praxis zur
und Fe Fokussierungselektroden, b Während der Buchstabe e als For- Bei einem positiven Atomion ist sie E. Die Halbleiter-E. wird vervoll-
Beschleunigungselektrode und D Ab-
lenkelektrode. Mit 14 Stufen (*Dyno- melzeichen für die Größe Elementar- kleiner, bei einem negativen größer ständigt durch Ausnutzung des inne-
den) erreicht dieser Photovervielfa- er ladung kursiv geschrieben wird, wird als die Ordnungszahl. [1] ren lichtelektrischen Eilektes (s. Pho-
ier folgende Kenndaten: Stromver- in den Kurzzeichen eV für die lektronenzerfall, svw. *B-Zerfall. [7] toleitung) in der Form der Halbleiter-
stärkung 10%, Dunkelstrom_ 10 1A, Einheit Elektronenvolt senkrecht ge- Elektronenzwilling, svw. *Elektro- *Photowiderstände, -*Photoelemente,
Proportionalitätsbereich bis 300 mA, schrieben.
nenpaar,s. a. Paarerzeugung.[7] -*Solarzellen und’ -*Phototransisto-
Spitzenstrom bis 1A, *Impulsbreite Auf Grund der *Massen-Energie- Elektronik ist die Physik und die ren. .
und *Anstiegszeit 2 ns, Lautzeitdiffe- Äquivalenz entspricht einer Massen- apparativ-technische Anwendung des Die metallische Leitfähigkeit wird
steuerbaren, freien Elektrons. Seit man nur bedingt zur E. zählen, ob-
renz Ins, Kathodenmaterial SbCs, einheit (ME) eine Energie von 931
der Entdeckung der freien Elektro- wohl sich die Elektronen auch im
Maximum der spektralen Empfind- MeV, so daß 1 MeV rund einer
*TMEäquivalentist. nen in der Form der Kathodenstrah- Kristallgitter der Metalle frei bewe-
lichkeit 0,42 um, Kathodenempfind- Lit. Sacklowski, A.: Physikal. Größen len bei Gasentladungen durch Plük- gen wie im Halbleiter. Es fehlt je-
lichkeit bei 0,42 um 50 mA/W. ker und Hittorf (1858) ist die Er-
Lır. Busch, H., und E.Brüche: Beiträge und Einheiten, ’Einheitenlexikon. Stutt-
gart 1960. - Stille, U.: Messen und Rech- zeugung der freien Elektronen vor
doch als wesentliches Kennzeichen
der E. weitgehend jede Steuermög-
zur Elektronenoptik. "Leipzig 1937. - nen in der Physik. Braunschweig 16l. allem auf dem Weg der Glühemission lichkeit der Elektronen. Dagegen
Hartmann, W., und F. Bernhard: Photo- und des äußeren lichtelektrischen
vervielfacher und ihre Anwendung in der Elektronenwanderung, die Wande- können der thermgelektrische Effekt
Kernphysik. Berlin 1957. [19] Effektes (s. Photoeffekt) wesentlich und der Hall-Effekt sowie deren Nut-
rung der *Leitungselektronen in der erleichtert worden. Im letzten Fall ge- zung zur E. gerechnetwerden.
Elektronenvolt, Kurzzeichen eV, eine Materie, besonders in einem Metall, lingt die technisch wichtige Konver- Im Sprachgebrauch verwendet man
Einheitfür die Arbeit bzw. Energi unter dem Einfluß eines elektrischen sion Lichtstrom - Elektronenstrom. die Bezeichnung E. häufig mehr im
Die Einheit ergibtsich aus der Glei- Feldes, wodurch der elektrische Als Erzeugungsmöglichkeit kam noch technischen Sinn und bezeichnet da-
chung Strom zustande kommt. Die Wande- die *Feldemission der Elektronen (s. mit alle apparativen Hilfsmittel, die
rungsgeschwindigkeit ist eine mittlere,
‚Arbeit = elektrische LadungX elek- gerichtete Feldelektronenmikroskop)hinzu. Elektronengeräte (insbesondere Elek-
trische Spannung. der sehr viel Geschwindigkeit, die sich Nebendie steuerbare Freisetzung tritt tronenröhren oder analoge Halblei-
rascheren ungeordneten als wesentliches Element der Elektro- terbauelemente) enthalten.
- Definition: Die Arbeit ein E.wird ge- Bewegung der Elektronen (Wärmebe- nengeräte, der Bauelemente der E.,
leistet, wenn ein Elektron oder ein wegung) überlagert, Da die Dichte die gesteuerte Ablenkung der Elek- Lir.Ramsauer, C.: Dasfreie Elektron in
anderes geladenes Teilchen mit der der Leitungselektronen in den Metal- tronen durch elektrische oder magne-
ik und Technik. Berlin 1940. - Brü-
che, E., und A. Recknagel: Elektronen-
Ladung e gegen eine Potentialdiffe- len sehr hoch ist, ist ihre mittlere tische Felder. In den hervorragend- geräte, Berlin 1941, - Zischr. ‚Das Elek-
renz von einem Volt bewegt wird, Wanderungsgeschwindigkeit selbst bei sten Vertretern elektronischer Bau- tron«. München. - Rost, R.: Kristalloden-
oder ein E. ist die kinetische Energie, hohen Stromdichten außerordentlich elemente, den *Elektronenröhren, Technik. 2. Aufl. Berlin 1956. Spenke,
die ein Teilchen mit der Ladung e gering. Sie beträgt bei dem bestlei- findet auf diese Weise eine elektri E.: Elektronische Halbleiter. Berlin 1954.
nach Durchlaufen einer Potentialdif- tenden Metall, dem Silber, für das sche Strom- bzw. Spannungsverstär- - Rose, G.: Fundamente der Elektronik.
ferenz von einem Volt gewonnen hat. man ein Leitungselektron je Atom kung statt. In diesem Sinne kann
Berlin-Borsigwalde 1959. - Gruhle, W..
Umrechnung: rechnen kann,bei einer Stromdichte auch die Vervielfältigung der Elek-
Elektronische Hilfsmittel des Physikers.
Berlin 1960. [19]
280 281
Elektroöfen elektrophysiologische Erscheinungen
Elektroöfen. Die große Zahl der elek- der Materie durch elektrische Ströme zeitig wird infolge Verringerung der auf Papier übertragen und durch Er-
risch beheizten Ofentypen kann man und Felder sowie der elektrischen Kapazität die Spannung zwischen M wärmenoder durch ein Lösungsmittel
folgendermaßen einteilen: Eigenschaften der Materie bei Belich- und E vergrößert. Diesen Vorgang fixiert werden kann. Viele Variatio-
Widerstandsöfen mit Ohmschen Wi- tung (s. Stark-Effekt, Kerr-Eflckt, kann man beliebig oft wiederholen. nen des Verfahrens wurden beschrie-
derständen. elektrooptischer). [17] 23] ben, auch solche zur Herstellung von
Drahtöfen mit Wicklungen aus Wi- Elektroosmose (Elektroendosmose), Elektrophorese. Legt man an ein Halbtonbildern und von Röntgen-
derstandsdraht; s. elektrokinetischeErscheinungen. *disperses System ein Spannungsge- Idern. Apparaturen für diskontinu-
Silitöfen mit Silitstäben als Heiz- Elektropathologie ist die Lehre von fälle an, so verschieben sich in der lichen und kontinuierlichen Be-
elementen; Temperaturen bis 1450 den Veränderungen im menschlichen Regel die dispersen Teilchen gegen- trieb, letztere zum Vergrößern von
Körper, die durch Elektrizität her- über dem Dispersionsmittel (der Bi Kleinbildnegativen von Dokumenten,
Kurzschluß- oder Tammann-Öfen vorgerufen werden. Bei Durchleitung standteil mit der höheren Dielektrizi- sind im Handel.
mit kurzen, dicken Kohle- oder eines Stromes durch beide Arme tre- tätskonstanten ist positiv geladen ge- Elektrofax: Dieses von RCA angege-
Graphitrohren für hohe Stromstär- tenfolgendeEffekte auf: gen den anderen Bestandteil). Diese bene Verfahren verwendet Zinkoxyd
ken; Temperaturen vorübergehend Bei 1mA ist der Reiz spürbar, bei Bewegung des dispersen Bestand als Photoleiter. Das Bild wird direkt
bis zu 3400 °C; 10mA kommt es zur Kontraktion nennt man E. oder Ionophores auf dem Zinkoxydpapier erzeugt und
Kohlegrießöfen mit einer Wider- der Armmuskulatur, bei 25 mA wird Man kann mit Hilfe der E. den La- fixiert. Außer Zinkoxyd werden auch
standsschiht aus erbsengroßen die Atmung behindert, bei 80 mA er- dungszustand von Molekülen erken- organische Photoleiter verwendet.
Kohlestückchen, die einen viel hö- folgt Rhythmusstörung des Herzens nen, Mischungen unbekannter Mole- Ein von der Minnesota Mining and
heren Widerstand ergibt als kom- bis zum vorübergehenden Herzstil küle zerlegen und die einzelnen Be- Manufacturing Company in den Han-
pakte Kohle; stand,bei 100 mA kann der Tod ein- standteile erfassen. So hat die E. in del gebrachtes Verfahren verwendet
Öfen aus Nernst-Masse. treten. Bei 0,1 bis 10A tritt häufig der analytischen und präparativen ein mit Metall überzogenes Papier,
Hochfrequenzöfen, s. Erwärmung. Herzkammerflimmern auf. Bei über ‚Chemie wie auch in der Medizin man- auf das eine Zinkoxydschicht aufge-
Lichtbogenöfen,s. u. 10A tritt meist sofortiger Herzstill- nigfaltige Anwendungen gefunden. bracht ist. An den belichteten Stellen
Elektronenstrahlöfen, s. Elektronen- stand ein. Bei Wechselströmen spielt Eine besondere Form ist die »Papier- wird das Zinkoxyd_leitend. Diese
strahlschmelzverfahren. die Frequenz eine Rolle. Frequenzen elektrophorese«, die nur sehr geringe Leitfähigkeit hält einige Zeit an. Das
von 50 bis 300 Hz sind besonders ge-
Bei den Lichtbogenöfen unterscheidet fährlich. Substanzmengen erfordert, da als Bild wird mit einem Schwamm ent-
man 2 Haupttypen: Beim E. mit offe- schwindet Beidieüber.Reizwirkung.
100000 Hz ver-
Bei Träger nur ein Papierstreifen dient. wickelt, der mit einer Lösung getränkt
ist, die Silberionen und Komplexbild-
‚nem Lichtbogen brennt zwischen einer 1000000 Hz können ziemlich starke S.a. elektrokinetische Erscheinun-
Graphitelektrode und dem Schmelz- Ströme ohne Gefährdung vertragen gen. ner enthält und mit der metallischen
gut (»Einsatz«) ein Lichtbogen, der werden. [29] Die E. wird in neuerer Zeit mit gu- Schicht des Papiers leitend verbunden
den größten Teil der Wärmeerzeugt. Elektrophor ist die erste Influenzma- tem Erfolg in Lackierbetrieben ange- ist. Auch Farbenphotographien kön-
Hierzu gehört vor allem der Stahl- schine, 1762 von J.C. Wilcke erfun- wandt. nen hergestellt werden, z. B. Electro-
ofen. Lır. Lottermoser, A.: Kurze Einf.i. d. color der 3-M-Corp.
Beim E. mit gedecktem Lichtbogen den und von A. Volta verbessert. Kolloidchemie. Dresı u. Leipzig 1948. Lır. Dessauer, J. M., und H. E. Clark:
steckt die Elektrodetief im Schmelz- Dieser einfache Apparat besteht aus - Houben-We Methoden der organ. Xerography and Related Processes, Lon-
gut, wobei der Hauptteil des elektri- einem geerdeten Metallteller E, einer, Chemie, Bd. 23. - Wunderly, Ch.: Die don 1965. Schaffert, R. M.: Electro-
schen Widerstandes und damit der Hartgummiplatte H und einer etwas Papierelektrophorese. Aarau u. Frank- photography. London 1965. [21]

Schmelzgut kleineren Metallplatte M,


furt/M. - Dose, K.: Elektrophorese (ein-
Wärmeerzeugung im schl. Papierelektrophorese). Ullmanns elektrophysiologische Erscheinungen.
selbst sowie in der Übergangszone wird Mitte einen Isoliergriff Zuerst Encyklopädie der techn. Chemie, Bd. 2/1, Protoplasmatische Gebilde (z. B. Mus.
zur Elektrode liegt. Hierzu gehören ben mit die Hartgummiplatte durch Rei- S. 166/190. München-Berlin. 1961. - keln, Nerven und Zellen) zeigen kei-
einem wollenen
der Roheisenofen und die meisten tiv elektrisch gemacht; dann wird Tuch nega- nen nach außen ableitbaren Strom,
die phorese. Z. phys. Chemie 23, 5/6, S. 246-
39 (1960). 19] solange der Stoffwechsel, also das in-
stehen dabei meist aus einer Kohlen- Metallplatte M aufgesetzt. Durch In-
Reduktionsöfen. Die Elektroden be-
inere chemische Geschehen, in allen
stampfmasse, die unter dem Einfluß Auenz erhälteine nun die Platte M an der Elektrophotographie, photographi- seinen Teilen unverändertbleibt. Aber
der durch die starken Ströme beding- Unterseite positive, an der Ober-
seite eine negative Ladung. Berührt
sches Verfahren, bei dem durch Be-
lichtung einer elektrisch geladenen
jede Störung dieser Gleichheit be-
dingt das Entstehen ableitbarer Strö-
ten Ofenhitze zusammensintert. man die Oberseite, so wird die nega- Schicht, eines Photoleiters ein La- me. Leitet man z.B. zwei Punkte
S. a. Elektrowärme.
Lrr. v. Angerer, E., und H. Ebert: tive Ladung zur Erde abgeleitet. Wird dungsbild entsteht, das zur Bilderzeu- eines völlig unverletzten und ruhen-
Techn. 'Kunstgriffe bei physikal. Unter- nun die Platte abgehoben, so enthält gungdient. den Muskels mit entsprechender An-
suchungen. Braunschweig 1966. Ul- sie nur noch positive Ladung; gleich- Xerographie: Verwendet wird eine ordnung zu einem Meßinstrument ab,
manns Encyklopädie der techn. Chemie, auf metallischer Unterlage aufge- so erscheinen die abgeleiteten Punkıe
Bd. 1, 5. 191-207. München-Berlin 1951. brachte Selenschicht, die durch Co- gegeneinander ohne wesentliche elek-
ronaentladung positiv geladen war. trische Spannung. Ist aber der Mus-
Elektrooptik behandelt die Beziehun- An den belichteten Stellen wird das kel an einer Stelle verletzt, so cı
gen zwischen den elektrischen und Selen photoleitend, weshalb die La- scheint die verletzte Stelle” negativ
den optischen Erscheinungen, z. B. dung abfließen kann. Durch Auftra- gegenüber der unverletzten. Größen-
die Auslösung elektrischer Eflekte gen eines negativ geladenen Pulvers, Ordnungsmäßig besteht eine Span-
durch Lichtstrahlung (s. Photoeffekt), welches an den Stellen derrestlichen nung von 0,05 V. Dieser Strom heißt
die direkten und indirekten Ände- Ladunghaftet, entsteht ein Bild, das Verletzungsstrom (Demarkations-
rungen der optischen Eigenschaften durch Änlegen einer Gegenspannung strom, Längsquerschnittsstrom). Die
282 283
Elektroretinogramm Elektrostatik
elektrische Spannungbesteht zwischen andere elektrische Spannungsquellen es sich um die Aufzeichnung elektri-
Muskelfaserinnerem und -oberfläche. im lebenden Gewebe als nur die scher Potentiale der Netzhaut des
Die Spannung entsteht nicht erst Membranpotentiale. Auges. Sie geben einen Einblick in
durch die Verletzung, sondern ist be- Wird ein verletzter Muskel in Erre- den Gradder Erregungder einzelnen
reits vorhanden. Als Verletzung ge- gung versetzt, so wird der Verlet- Netzhautteile. Potentialänderungen
eine winzige mechanische Be- zungsstrom schwächer und verschwin- treten z.B. durch Beleuchtung der
schädigung an der Oberfläche. Es ge- det unter Umständen ganz. Im Zu- Retina mit Licht verschiedener Wel-
nügt auch, die Stelle der Oberfläche stand der Erregung wird die unver- lenlängen auf. Außerdem geben sie
ohne bleibende Zerstörung minimal letzte Faseroberfläche der verletzten Einblick in den Mechanismus der
zu drücken, um einen rasch wieder ähnlicher. Der Zustand der Erregung Hell- und Dunkeladaptation. Bei ro-
abklingenden Verleizungsstrom zu äußert sich in Veränderungen der tem Licht, das hauptsächlich die Zap-
erhalten. Verletzungsströme sind auch Muskcloberfliche. Jede willkürliche fen erregt, zeigt die Potentialkurve
an pflanzlichen Geweben nachweis- 'e Muskeltätigkeit wird einen kurzdauernden, biphasischen
bar. Zwischen Oberfläche und Zell- jen Erscheinungen, den Wechsel, der bei Dunkeladaptation
innerem ist eine elektrische Spannung nur wenig ansteigt. Blaues Licht, das
vorhanden;sie läßt sich mit »Elemen- vorwiegend die Stäbchen erregt, be
tenvergleichen, die ohne metallische erregte Teil negativ gegenü wirkt einen kleineren, monophasi-
Elektroden arbeiten. Zwischen zwei nicht erregten. Leitet man zwei Punk- schen Ausschlag. Dieser Ausschlag
verschiedenen Punkten einer homo- te der Oberfläche eines Nerven ab wird jedoch bei Dunkeladaptation
genen Elektrolytlösung tritt nie eine und reizt ihn mit einem einmaligen stark vermehrt. [29]
Spannung auf. Besteht ein Konzen- Reiz, so ist die jeweilige Ableitungs- Elektroschock. Nach Anlegen passen-
trationsgefälle von Elektrolyten in stelle, an der die Erregung zuerst an- der Elektroden an beiden Seiten des
einer Lösung, so wird ein Ausgleich langt, in diesem Augenblick neg: Kopfes kann mit Hilfe eines Sin hen wird mit einem Mikroskop ver-
durch Diffusion angestrebt. Da die gegen die andere. Gleich darauf ver- stromes von meist 50 Hz bei 100 bis folgt.
Ionen verschieden rasch wandern, hält sich die zweite Ableitungsstelle 110 V mit etwa’ 300 mA das Gehirn in Eine Hauptanwendung des E.ist die
kommtes zu einer Störung des elek- negativ gegen die erste. Es entsteht einen Erregungszustand versetzt wer- Messung der Intensität radioaktiver
rischen Gleichgewichtes. Die ver- 'ie beim Muskel ein biphasischer Ak- den, der das Auftreten tonischer Substanzen. Ein Maß für ihre ioni-
dünnte Lösung nimmt die Ladung des tionsstrom. Krämpfe hervorruft, die dann von sierende Wirkungist der Sättigungs-
rasch diffundierenden Ions an. Vor- ‚Auch vom Gehirn lassen sich elekt klonischen Bewegungen abgelöst wer- strom i. Er ergibt sich aus der Kapa-
aussetzung ist ein Konzentrationsge- sche Spannungsschwankungen ablei- den. Der Stromdurchgang dauert zität C des E. und demzeitlichen Ab-
fälle von Elektrolyten verschieden ten, Diese entstehen in der Hirnrinde meist 0,1 bis 0,28. Während dieser fall der Spannung U zu i = C (du/dr).
rasch wandernder positiver und nega- selbst (s. a, Elektroencephalogramm). Zeit tritt ein Atmungsstillstand ein. 21
tiver Ionen. Dies kann auch dadurch Ebenso zeigt das Auge einen Ruhe- Dieses Verfahren wird zur Behand- Elektrostatik. Die E.ist jenes Teilge-
bedingt sein, daß die Lösungen nicht strom, der im äußeren Schließungs- lung von Psychosen verwendet. [29] biet der Elektrizitätslehre, das sich
frei ineinander diffundieren, sondern bogen von der Cornea bis zum hin- Elektroskop, Gerät zum Nachweis mit ruhenden Ladungen und ihren
durch eine Membran getrennt sind, teren Teil des Auges (Sehnervenquer- elektrischer Ladungen. Im einfach- Feldern beschäftigt. Schon im Alter-
die für positive und negative Ionen schnitt) gerichtet ist. Bei Belichtung sten Fall ein Holundermarkkügel- tum war bekannt, daß Bernstein (grie-
unterschiedlich durchlässig, ist. Die des Auges mit farblosem Licht tre- hen an einem Seidenfaden, das von chisch elektron) nach dem Reiben
Durchlässigkeit der Membran be- ten Stromschwankungen als Ausdruck dem geladenen Körper angezogen te Teilchen, z. B. Papierfetzchen,
stimmt bei gegebenem Konzentra- der Erregung auf. Auf die Belichtung wird. Man benutzt meistens das Blätt- anzieht. Hierüber berichtet Thales
tionsgefälle die Höhe und Richtung hin erfolgt nach einer kurzen Latenz- diesem ist ein Metallstab von Milet (um 600 v. Chr.). Gilbert,
der Spannung. Diese Diffusionspo- zeit zunächst eine geringe, schnelle Metallgehäuse A mit der Leibarzt von Ki Elisabeth
tentiale werden als »Membranpoten- Verminderung des Ruhestromes, der Glasfenstern eingeführt. Am Stabist 1. von England, wies nach, daß Glas,
tialec bezeichnet. In den lebenden negative Vorschlage. Danach steigt ein Blättchen aus Aluminium oder Harze und andere Stoffe dieselbe
Zellen besteht ein Elektrolytkonzen- der Strom schnell an, nimmt in der Blattgold oder ein metallisiertes Eigenschaft haben, und prägte das
trationsgefälle zwischen Zellsaft und langsameren »Senkung« wieder ab Quarzfädchen angebracht. Vielfach Wort elektrisch. Die elektrische Ab-
Gewebsflüssigkeit. Zwischen beiden und steigt dann langsam in der »se- werden auch am Stabende zwei Blätt- stoßung beobachtete 1672 Otto von
d Zellmembranen von spezifischer kundären Hebung« an,die einen kon- chen aus Au oder Al befestigt (s. Guericke, der auch die erste Elektri-
lonendurchlässigkeit angeordnet. Das stanten, bei weiterer Belichtung an- Abb.). Berührt man das obere Ende siermaschine baute. Du Fay entdeckte
Ruhepotential der lebenden Zellen dauernden Wert erreicht. Nach Ver- des Metallstabes mit einem geladenen 1733/34 die Verschiedenheit der bei-
zwischen Zelloberfläche und Zellin- dunkelung erfolgt nach kurzer La- Körper, so geht ein Teil der Ladung den Elektrizitätsarten durch Gegen-
halt faßt man als eine dem Diflu- tenzzeit abermals ein Stromanstieg auf die Blättchen über, die sich dann überstellung von Harz- und Gl:
sionspotential ähnliche Erscheinung (positive Verdunkelungsschwankung), infolge ihrer gegenseitigen Abstoßung elektrizität. Die Grundlagen der *In-
auf. Anlaß zum Auftreten elektrischer worauf der Strom allmählich bis auf und der Anziehung durch die Influ- fluenz schufen Wilke und Acpinus
Spannungen können auch Oxyda- den Ruhestrom zurückgeht(s. a. Elek- enzladung auf dem Metallgehäuse um um die Mitte des 18. Jahrhunderts.
tions- und Reduktionsvorgänge an troretinogramm). so stärker spreizen, je größer die La- Einen großen Fortschritt der E. be-
den Membrangrenzlächen sein. Eben- Kr, ‚LandoisRosemann; Lehrbuch, der dung des Körpers ist. Besitzt ein sol- deutete die Aufstellung des *Cou-
so geschieht dies beim Transport von hysiologie des Menschen, 28. Aufl. ches E. eine geeichte Skala, so kann lomb-Gesetzes, der ersten quantita-
Wasser durch eine poröse Membran M| inchen-Berlin 1960/61. [29] man es bereits als *Elektrometer be- tiven Beziehung der Elektrizitätsiehre
(Elektroosmose). Es gibt also noch Elektroretinogramm. Beim E, handelt zeichnen. Die Bewegung der Blätt- nach Beobachtungen von Coulomb
284 285
Elektrostatik Elektrotherapie
mit Hilfe der *Drehwaage (1785). mit dem Volumen AV erhält man sind, verschwindet die Flächendiver- Glaswänden der Kapillarröhre ange-
Poisson übertrug 1811 die für die nach dem Grenzübergang AV — 0 genz von ®, d. h., die Normalkompo- zogen werden.
Gravitation entwickelte Potentialtheo- *Divergenz nente_ von ® muß auf beiden Seiten Lit. Wied. Ann. 42, 450 (1891); 44, 473
rie auf die E.; Green und Gauß ent- divE=4ne, o der Grenzfläche gleich sein. Das be- (1891). [25]
wickelten sie weiter. Mit der *Pois- wobei_@ die *Dichte der Ladungist. deutet, daß die Laplacesche Differen- Elektrostriktion. Die elastische D«
sonschen_Differentialgleichung, die Mit. (2) ergibt sich die Poissonsche talgleichung mit den Grenzbedingun- formation, die *Dielektrika im_ele
mit dem Coulombschen Gesetz gleich- Gleichung gen trischen *Feld erfahren, heißt E. Ihr
wertig ist, beherrscht man die gesam- P__ Zustandekommen im Vakuum läßı
te E. Gauß definierte die Elektrizi- Adp= Ang. “) 5m En sich qualitativ leicht folgendermaßen
tätsmenge mit Hilfe des Coulomb- Im ladungsfreien Raum gilt also die einsehen. Infolge der *Polarisation
schen Gesetzes. Laplacesche Gleichung zu lösenist, des Dielektrikums liegen die Dipole
Grundprobleme der Theorie der E. Lösungen des elektrostatischen, Pro- in der Feldrichtung hintereinander.
sind: 6 blems wurden z. B. angegeben beim Daeinem negativen Pol ein positiver
1. Gegeben ein geladener Leiter und 1. Problem für das Ellipsoid und sei- gegenübersteht, nähern sich die Mole-
entweder seine Gesamtladung oder Differentialgleichung gesucht, bei der ne, Sonderfälle des Rotationsell küle einander, bis die elastischen Ge-
sein Potential. Gesucht sein *Feld, @ auf denLeiterobertlächen konstant soids, der Kugel, der elliptischen und genkräfte so groß sind, daß gleich
die Ladungsverteilung und im ersten ist. Dieser Wertdes Potentials herrscht kreisförmigen Scheibe, den ellipti- den im Feld entstandenen elcktri
Fall sein Potential, im zweiten seine dann auch im Leiterinnern, da dort schen und hyperbolischen unendlich schen Kräften sind. Quantitativ leh-
Gesamtladung, ferner seine Kapazi- © =0 und damit das Potential kon- langen Zylinder und die Sonderfälle ren thermodynamische Überlegungen,
ät. stant sein muß.Ist die Randwertauf- des Kreiszylinders, des Streifens und daß eine Volumenänderung im Feld
2. Die entsprechende Aufgabe für gabe gelöst, so folgt € im Äußeren der Halbebene, für unendlich lange dann eintritt, wenn die *Dielektri
zwei oder mehrere Leiter, deren La- nach (2). Die Flächendichte @ der La- Prismen, deren Grundfläche Polygone tätskonstante er des Materials vom
dung oder Potential gegeben ist. Pro- dung auf einer geladenen Fläche er- sind; Druck p abhängig ist. Für die Volu-
blem des Kondensators. gibt sich dann entsprechend (3) aus 2. Problemfür den Kugelkondensator menänderung AV in einem Feld der
3. Gegeben ein primäres Feld, das der Flächendivergenz, der Differenz mit konzentrischer Innen- und Au- Feldstärke E erhält man bei Kon-
durch vorgegebene Ladungen erzeugt der Normalkomponenten der elektri- Benkugel, den Zylinderkondensator stanthaltung von Druck und Tempe-
wird. In dieses Feld wird ein Leiter schen Feldstärken auf beiden Seiten, unendlicher Länge mit koaxialen ratur die Formel
oder Nichtleiter gebracht. Es ist das zu Kreiszylindern, den Plattenkondensa- ER
nunmehr entstehende elektrische tor mit zwei unendlichen parallelen "za.
Feld, die auf dem Leiter influenzier- Eu Eu, Ana. 6 Ebenen und ebensolchen Halbebenen,
ten Ladungen oder die *Polarisation Daim Leiter € = 0 ist, so ergibt sich den Kreisplattenkondensator sowie Da er schon wegen der zunehmenden
Dichte mit dem Druck stets zunimmt,
des Dielektrikumszu bestimmen. 1 1 Sp für zwei Kugeln von beliebigem Ra-
Diese Aufgaben lassen nichtall- 0 m dius in beliebigem Abstand; ergibt sich eine Kontraktion. Die For-
‚gemein, sondern nur in einigen Spe- 3. Problem für eine Punktladung in mel wurde durch Beobachtungen an
zialfällen mathematisch Durch Integration der Ladungsdichte
lösen. Sie der Nähe einer leitenden Kugel und festen Körpern und Gasen bestä
führen auffolgendes Problem: @ über die Oberfläche berechnet man im Sonderfall einer ebensolchen Lrr. Flügge, $.: Handbuch der Physik
Da das Feld einer einzigen Punktla- dann bei Leitern endlicher Ausdeh- ne, für eine leitende Kugel sowie für A Beı -Göttingen-Heidelberg 1956.
dung e nach dem Coulombschen Ge- nung die Gesamtladung. Grenzt der ein dielektrisches Ellipsoid und seine Elektrotherapie. Zu therapeutischen
setz im Abstand r im elektrostati- Leiter nicht an das Vakuum, sondern Sonderfälle homogenen Feld. Zwecken werden durch den mensch-
schen Maßsystem durch an ein *Dielektrikum der *Dielektri Lır. Becker-Sauter: Theorie d. Elektrizi-
lichen Körper oder Teile desselben
et zitätskonstante e, so ist zu berücksich- tät. Leipzig 1962. - Jeans, J. H.: The
verschiedene Stronfarten geschickt.
er @ tigen, daß die wahren *Ladungen
Quelien von D e € sind.Esgilt also
mathematical theory of elect
magnetism. Cambridge 5 Die dabei gebräuchlichen Methoden
gegeben ist, wobei t/r der zum Auf- dann div d = 4x. und damitfür die Lehrb. d, iheor. Physik. und verwandten Stromarten sind in
Ollendorf, F.: Potentialfelder der Elek-
punkt zeigende Einheitsvektor ist, Flächendichte der Ladung trotechnik. Berlin 1932. - Schaefer, Cl.: der folgenden Tabelle zusammenge-
läßt es sich darstellen als Gradient ep " Einführungin d. theor. Physik, Bd. Ill. stellt (S. 288, oben).
1. Galvanisation. Zur Gal
eines Skalars @, des Potentials, also gan m Berlin 1950. — Sommerfeld, A.: Vorlesg.
werden konstante Gleich.
= -gradp & Beim dritten Grundproblem sind sol- er theor. Physik. III. Wiesbaden 1948.
nutzt. Es werden hierbei Batteriege-
mit 9 = e/r. Infolge der linearen Su- che Lösungen der Differentialglei Elektrostenolyse nannte Braun (1891) räte, Umformer und Röhrenapparate
Derposition der Felder mehrerer La- chung ($) zu suchen,für die das Feld eine Erscheinung, die bei der Elek- verwendet. Vorzuzichen sind die Bat-
dungen gilt Gl. (2) allgemein auch bei in der Nähe der vorgegebenen L; trolyse von Salzlösungen in einem teriegeräte, da sie den gleichförmig-
Körpern, die mit der Ladungsdichte dung unverändert bleibt bzw. bei Kapillarrohr auftrat. Braun beobach- sten Stromliefern. Spannungsschwan-
@ kontinuierlich belegt sind. Dies be- einem vorgegebenen homogenen Feld tete, daß Metalle oder Gasblasen an kungen, wenn auch geringfügiger Art,
deutet mathematisch, daß das elek- in großer Entfernung vom Körper in den Wänden des Rohres abgeschie- wie sie bei den von Umformern er-
trostatische Feld wirbelfrei ist. An- dieses übergeht. Handelt es sich um den wurden. Die Erscheinungist eine zeugten Strömen vorkommen, wer-
dererseits ist der durch eine die La- dielektrische Körper, so ändert sich Folge der Berührungsspannung zwi- den als sehr unangenehm empfunden
dungenthaltende geschlossene Fläche die Dielektrizitätskonstante sprung- schen der Glasoberfläche und dem ‚Auch die Ströme von Röhrenappara-
hindurchtretende Feldfluß I &,-d/ weise von &ı auf a». Da auf ihnen Elektrolyten, wobei die positiven Me- ten sind nicht so konstant wie die der
nach (1) gleich 4 x e. Durch Division keine wahren Ladungen vorhanden tallionen von den negativ geladenen Batteriegeräte. Die benutzten Strom-
286 287
Elektrotherapie Elektrotherapie
allgemeinerung des Prinzips der fara- 4. Diathermie. Verändert man den
‚Balnanisanen Faradisation Arsomalisarian Dirham, Aurzwelle dischen Gymnastik einzelner Muskel- Arsonval-Apparat durch Einbaueiner
Löschfunkenstrecke, läßt den Hoch-
3. Arsonvalisation. Die Arsonvalisa- spannungstransformator nach Tesla
‚Nieder- ‚Hoch- ‚Hoch- gruppen.
tion gehört neben den Verfahren der weg und ersetzt ihn durch einen Kreis,
Diathermie und Kurzwellenbehand- in den der Patient eingeschlossen ist,
Holt 350 bis 12:0 \34410% lung zur Hochfrequenztherapie. Die so erhält man ein Gerät, wie es in der
Frequenz des benutzten Stromes be- Diathermie gebraucht wird. Es liefert
une Base enoe wm? 85308 trägt 0,5 bis 1- 10° Hz bei hoher Span- Sı öme von ähnlicher Frequenz wie
nung und kleiner Stromstärke. der, Ansonval-Anparat, jedo
ne] Pu Be Wie Abb. 1 zeigt, wird die Primär- niedrigerer Spannung un
wicklung des Transformators Tr mit Stromstärke. Bei _gleichbleibender
stärken schwanken zwischen einigen beiden Apparaten geliefert werden,
wenigen und mehreren 100 mA. Die
Elektroden bestehen aus Platten, die
an den Körper angelegt werden, oder
aus Zellbädern (Porzellangefäße, in
sehen jedoch verschieden aus. Im er-
sten Fall spricht man von faradischem
(s.Tab.), im zweiten Fall von Sinus-
strom. Bei der Einwirkung auf moto-
HOnR
— ned:
die die Extremitäten und Elektroden rische Nerven und Muskeln ist der
eingetaucht werden). Die biologische faradische Strom vorzuziehen, weil er Dr
Wirkung kommt durch die Ionenver- beigleicher motorischer Leistung we-
schiebung an den Zellgrenzflächen zu- niger unangenehm empfunden wird.
stande. Die Galvanisation wird zur Er ist im physikalischen Sinn ein
Behandlung von Lähmungen benutzt, Wechselstrom, wirkt aber physiolo- #k K = “ Kk
weil es beim Öffnen und Schließen gisch wie ein unterbrochener Gleich-
des Stromkreises durch Erregung des strom, weil nur die Öffnungsstrom-
motorischen Nerven zu einer Kon-
traktion des Muskels kommt. Außer-
dem hat der galvanische Strom eine
stöße wegen der Selbstinduktion in
der Primärspule so stark sind,daß sie
physiologisch wirksam werden. Wie
7 Pr ,
schmerzstillende Wirkung bei Erre- ‚oben ausgeführt, erregt der galvani-
gungszuständen der sensiblen Nerven. sche Strom den Muskel nur, wenn er
Daher wird die Galvanisation gern geöffnet oder geschlossen wird.
ve

;
bei Neuritiden und Neuralgien be- Da der faradische Strom sich an- I Abb. 3. Schaltbild eines
nutzt. Worauf die Wirkung beruht, dauernd sehr stark ändert, wirkt er
Abb.1. Schaltbild eines Abb. 2. Schaltbild eines
Funkenstreckenapparates
ist bis jetzt noch nicht ganz geklärt. erregend auf den Muskel. Ist die Zahl
Arsonval-Apparates Diathermie-Apparates
mit galvanischer Koppelung
Ein weiterer Effekt des galvanischen der Stromstöße genügend groß (20 (nach Koch und Sterzel)
Stromes ist die hyperämisierende bis 30 Stöße pro s), findet der Muskel Wechselstrom gespeist. Der in der Se- Stromrichtung nimmt die Konzentra-
Wirkung, besonders auf die Hautge- keine Zeit zur Erschlaffung und bleibt kundärwicklung hochgespannte Wech- tionsfähigkeit der Ionen an derZell-
fäße. Bei rheumatischen Entzün- in Dauerkontraktion (Tetanus). selstrom wird dem Kondensator K grenzfläche fortgesetzt zu. Bei Um-
dungsvorgängen in vielen Gelenken Hierdurch unterscheidet sich der fara- zugeführt, der sich über die parallel kehrung der Stromrichtung wird sie
wird der Patient in Vollbäder gelegt, dische Sirom wesentlich vom galva- geschalteie Funkenstrecke F entladen wieder rückgängig gemacht. Bei
durch die galvanisch Strömegeleitet nischen Strom,und dies macht ihn zur ann. Wechselströmen hängt der Grad der
werden(Stangerbäder). Behandlung von Lähmungen und Die entstehenden Hochfrequenz- Konzentrationsänderung, der erreicht
Die Einbringung von Arzneimitteln Muskelatrophien geeignet. schwingungen erfahren durch den werden kann, neben der Stromstärke
in den Organismus mit Hilfe des gal- Der Stromkreis kann durch den Me- Hochspannungstransformator HTr von der Frequenz ab. Mit zunchmen-
vanischen Stromes heißt Iontopho- tronomunterbrecher rhyihmisch ab- eine weitere Spannungserhöhung. Es der Frequenz wird die Konzentra-
rese. Sie konnte sich nur wenig durch- und angeschaltet werden, wodurch entstehen stark gedämpfte Schwin- tionsänderung daher immer geringer
setzen wegen Mangels jeglicher Do- diese Apparatur geeignet wird, unab- gungsgruppen mit langen Pausen. Im und damit auch die Reizwirkung eines
sierungsmöglichkeit und hat nur Be- hängig vom Willen des Kranken, Vordergrund der biologischen Wir- solchen Stromes. Ströme von 10° Hz
rechtigungbei lokaler Anwendung. Muskelbewegungen im Sinne einer kung, des Arsonval-Stromes steht bei sind für den Organismus schon völlig
2. Faradisation. Es werden Wechsel- Muskeltherapie auszulösen (Elektro- der örtlichen Anwendung der Haut- reizlos und können in beliebiger
strömeniedriger Frequenz (50 bis 100 gymnastik). reiz (Hyperämie und Gänsehaut). Da- Stromstärke angewandt werden.(Abb.
Hz) verwendet. Hierzu werden Schlit- Schwellstromapparate dienen dazu, her bewährt sich diese Methode be- 2.
teninduktionsapparate benutzt, deren den faradischen Strom langsam ab- sonders bei Narbenneuralgien im An- Daher ist das Diathermiegerät vor-
Primärspule mit Gleich- oder mit und anschwellen zu lassen, so daß die schluß an eine Operation oder Am- züglich geeignet zur physikalischen
Wechselstrom gespeist werden kann. Muskelbewegungen nicht ruckartig putation sowie bei Schmerzen im Un- Erwärmung des Organismus, wäh-
Im ersten Fall ist der Einbau eines erfolgen, sondern den natürlichen ierhautzellgewebe. Aber auch bei rend aus den oben angeführten Grün-
Wagnerschen Hammers notwendig, ähnlich werden. Ischialgien, Neuralgien, Lumbalgien den galvanischer und faradischer
der 30 bis 50 Unterbrechungen/s aus- Die allgemeine Elektrogymnastik und anderen Myalgien sind diese Strom nur mit geringer Stromstärke
führt, Die Stromkurven, die von den (*Bergonisation) besteht in der Ver- Hautreizungen wirksam. angewandt werden können. Als Elck-
288 289
Elektrotherapie Elementargesetze
troden werden Blei- oder Zinkplatten nisch wie in Abb. 3 oder induktiv ge- Muskeln und Sehnenscheiden gehö- gerer, E., und H. Ebert: Techn. Kunst-
benutzt, Die Gewebe erwärmen sich koppelt ist. Er wird wie in Abb. 4 Ten. grifte bei physikal. Untersuchungen.
je nach dem elektrischen Widerstand durch Veränderung seiner Kapazität 6. Mikrowellen. Noch höhere Fre- Braunschweig 1966. - Lauster, F.: Elek-
verschieden stark. So wird z. B. Kno- oder der Selbstinduktion abgestimmt. quenzenals bei der Kurzwelle werden trowärmetechnik. Stuttgart 1963. Seu-
len, W., und K.Steffen: Elektrowärme-
chengewebe von Diathermiestrom am Heutzutage benutzt man fast aus- zu therapeutischen Zwecken mit gro- technik. VDI-Z. 107, 34, S. 1651-1655
stärksten erwärmt. Die Wirkung der schließlich Röhrenapparate, in denen Bem Vorteil verwendet. Die Mikro- (1965) und 108, 34, 1703-1707 (1966). [9]
Diathermie beruht also auf Wärme, zwei Röhren in Gegentaktschaltung wellentherapie arbeitet mit etwa 2425Elementarbündel, der Optik zwi
welche der Strom beim Durchgang miteinander verbunden sind. Da für MHz. In den Schaltungen werden fach unendliche räumliche Mannig-
durch den Körper in jeder Zelle er- den Betrieb von Kurzwellenappara- Ganzmetallmagnetronröhren verwen- faltigkeit von Strahlen,die alle einaı
zeugt, wodurch die Zelltätigkeit all- ten _amtlicherseits verschiedene Wel- det. Der Vorteil besteht darin, daß der schr eng benachbart sind. Im ein-
gemein gesteigert wird. Es kommtzu lenlängen vorgeschrieben sind, kön- Fettschichten wesentlich weniger er- fachsten Falle ist ein E. ein schwach
einer aktiven Hyperämie und Hy- nen nur noch Röhrenapparate ver- wärmt werden als bei der Kurzwelle. geöffneter Strahlenkegel. Doch ist
perlymphie. Die Erregbarkeit der wandt werden, da sie allein eine defi- Daher kann dem wasserreichen Mus- auch ein astigmatisches Strahlenbün-
schmerzempfindlichen Nerven wird nierte Wellenlängeliefern. Einzelhei- kelgewebe in erhöhtem Maße Ener- del mit einem sagittalen Schnittpunkt
herabgesetzt. Außerdem wirkt die ten der Röhrengeräte gehen aus dem gie zugeführt werden. Ein weiterer S und einem meridionalen M als E.
Wärme krampflösend. Bei Neural- Schaltbild (Abb.4) hervor. Vorteil ist die bequeme Applikation, anzusehen. Die Verbindungsgerade
gien, Neuritiden, Erkrankungen des da die Energie gebündelt von einem der beiden Schnittpunkte ist der
Rückenmarks, Neurosen, Erkrankun- +
gen des Herzens und der Gefäße
wurde die Diathermie mit Erfolg an-
gewandt.
5. Kurzwellen. In der Kurzwellen-
therapie werden Ströme von noch hö-
herer Frequenz (107 bis 10° Hz) ange-
wendet. Die Wellenlängebeträgt 3 bis
30m. Heute wird meist ein Bereich Richtstrahler auf den zu behandeln- Hauptstrahl des E. Für optische Un-
von 3 bis 12m benutzt. Ströme mit den Körperteil abgestrahlt werden tersuchungen kann ein E. eine end-
einer Frequenz von. 10° Hz haben kann. Die benutzte Frequenz stört liche Öffnung haben, solange nur
schon ein deutliches dielektrisches W weder Radio- noch Fernsehempfang. Winkelwert und Sinus des Öffnungs-
Durchdringungsvermögen, unddas ist Xır. Laqueur, A., und Therapie.
J. Kowarschi winkels gleichgesetzt werden können.
für die Kurzwellentherapie ausschlag-
gebend; denn es kommt dabei schon nem
zu einer spezifisch. thermischen Wir- Abb.4. Schaltbild eines Röhrenapparates
Die Praxis
1937. [29]
der Physikal. Wien t18]
Elementarflichen, s. Rationalitätsge-
kung. So erwärmt der Diathermie- Elektrothermie, Sammelbegriff für setz.
strom die Haut infolge ihres hohen Wegen des dielektrischen Durchdrin- die Methoden zur elektrischen Erzeu-
gung von Wärme, besonders von ho- Elementargesetze, elektrodynamische.
Widerstandes wesentlich mehr, als gungsvermögens der Kurzwellenströ hen Temperaturen. Die Verfahren Die Maxwellsche Theorie hat sich
dies bei dem Kurzwellenstrom ge- me ist es nicht mehr notwendig, die haben sich in weitem Ausmaßin der erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts
schieht, da dieser sie nur z. T. als Lei- Elektroden auf den Körper aufzule- Technik durchgesetzt. durchgesetzt. Bis dahin herrschten in
tungsstrom, zum großen Teil aber als gen. Durch Schliephake wurde die Be- Lır. s. Elektrowärme.[9] der Elektrodynamik Fernwirkungs-
Verschiebungsstrom, der keine Wär- handlung im Kondensatorfeld einge- Elektrowärme, Sammelbegriff für aus theorien; nach dem Vorbild des Gra-
me bildet, durchdringt. Dieser Anteil führt, Diese Methode hat den Vor- elektrischer Energie erzeugte Wärme, vitationsgesetzes waren eine Reihe
wird erst in den tieferen Gewebs- teil, daß durch Abhebender Elektro- umfassend die Widerstandserwär- von sogenannten ®.E. aufgestellt
schichten wirksam. Daher ist dic Tie- den und Abgleiten während des mung, die dielektrische und kapazi worden (von Ampere, Graßmann,
fenwirkung bei der Kurzwellenbe- Stromdurchganges keine Verbren- tive *Erwärmung, die Erhitzung im Gauß, Riemann, Clausius, Neumann
handlung wesentlich besser, Auch die mungsgefahr mehr besteht; auch_ist Lichtbogen und die *Infrarottechnik, und Weber), welche die elektrodyna-
Knochen werden von Kurzwellen bei gewissen Anwendungen die Tie- S. a. Elektrodampfkessel und Elek- mischen Wirkungen von Stromele-
größtenteils dielektrisch, also mehr fenwirkung größer. Letztere wächst troöfen. menten aufeinander darstellen soll-
oder weniger verlustlos, durchdrun- mit dem Abstand der Elektroden vom Lır. Ullmanns Enzyklopädie d. techn. ten; diese E. wurden durch die Max-
gen. So kann durch die Schädeldecke Körper. Ein weiterer Vorteil ist die Chemie, Bd. 1. München-Berlin 1951, S. wellsche Theorie abgelöst, die statt
hindurch ohne Schwierigkeit das Ge- Möglichkeit der Behandlung akuter 862/881 u. Bd. 6, 1955, S. 478. - Müller, Fernwirkung Feldwirkung annimmt.
hirn, durch die Wirbelsäule das Rük- Entzündungsherde, wie Furunkel, Jahrb. d. Elektrowärme. Essen 1959. Das Problem der E. ist damit aber
’kenmark erwärmt werden. Die Appa- Phlegmone undeiternde Wunden,was — Elektrothermie. Die elektr. Erzeugung
noch nicht abgeschlossen. Als spe-
rate werden als Funkenstrecken- oder bei der Diathermie aus technischen und techn. Anwendung hoher Tempera-
zielle E. folgten das Coulombsche und
als Röhrenapparate gebaut. Die Gründen schwierig ist. Die Kurzwel- turen (Sammelband). Berlin-Göttingen-
Heidelberg 1960. - Scholl, W. Biot-Savartsche Gesetz aus der Max-
Schaltung der Funkenstreckenappa- lentherapie umfaßt ein großes Gebiet, öfen und Elektrogeräte für Wärmebe- wellschen Theorie. Dabei ist wesen
rate ist ähnlich wie die der Diather- zu dem neben der Erkrankung peri- handlung. Elektrowärme 19, 4, S. 159 bis lich, daß sich die endliche Ausbı
miegeräte, Sie enthält jedoch in Serie pherer Nerven auch Erkrankungen 168 (1961). Müller, H.: Elektrowärme- tungsgeschwindigkeit. elektromagneti-
geschaltete Funkenstrecken (10 bis 20). des Gehirns, des Rückenmarks, des technik. Z. d. VDI 102, 34, S. 1694-1698
scher Felderbei ruhenden Ladungen
Die Schwingungen werden auf den Herzens und der Gefäße, der Harn- (1960). - Aschmann, U., und H. Masu-
kowitz: Elektrowärmeanwendung in der und stationären Strömen nicht aus-
Therapiekreis übertragen, der galva- und Geschlechtsorgane, der Gelenke, . Frankfurt/M. 1960. - v. An wirkt, Diese kann aber auch in E. be-
290 21
Elementargitter ’Elementarteilchen
rücksichtigt werden (Schwarzschild, bei starker seitlicher Beleuchtung ge- wie nach Uhlenbeck und Goudsmit man elektronenmikroskopisch außer
Sommerfeld). Der Gedanke, die Max- rade noch im Mikroskop sichtbar (1925) dreht sich jedes Elektron um den *Gleitbändern noch feinere
wellsche Elektrodynamik auf unmit- ind, in einem feldfreien, aber Iufter- seine eigene Achse (Elektronenspin) *Gleitlinien, deren Abstand in der
telbare Partikelwechselwirkungen zu- füllten Raum gemessen und daraus und hat deshalb ein vom Drall her- Größenordnung der Lamellenbreite
rückzuführen, ist in letzter Zeit von mittels des bekannten Stokesschen rührendes magnetisches Moment. Die liegt, Diese Gleitlinien werden als E.
Wheeler und Feynman verfolgt wor- Gesetzes ihre Größe und ihr Gewicht Erfahrung hat gezeigt, daß dieses bezeichnet. Sie haben z. B. bei Alu-
den, die die Maxwellschen Gleichun- ermittelt. Dann wird durch Anwen- magnetische Moment des Elektrons minium eine Stufenhöhe von 200 A
gen aus dem von ihnen verwendeten dung eines elektrischen Feldes genau auch gleich einem Bohrschen Magne- und darunter, während ihre Länge
E. ableiten können. bekannter Stärke, das auf die (zu- ton Die magnetischen Erschei zwischen 3 und 20 um beträgt. Bei
Lit. Geiger-Scheel: Hdb. d. Physik XII.
Berlin 1927. - Enc. d, maih. Wiss., V. fällig mehr oder weniger) geladenen nungen sind im wesentlichen auf das anderen Metallen wurden auch stär-
röpfchen eine Kraft nach oben aus- magnetische Momentdes Elektronen- kere und enger. beieinanderliegende
2. Leipzig 1904. Wheeler und Feyn-
man: Rev. mod. Phys.21, 425 (1949). [2]
übt, die Fallgeschwindigkeit verrin- spins zurückzuführen, besonders beim Linien der E. gefunden.[15]
Elementargitter, Begriff in der *Kri- gert oder sogarin eine Steiggeschwin- Ferromagnetismus, wo durch weı Elementarteilchen. Als E. bezeichnet
stallstruktur. [8] digkeit umgekehrt, woraus sich der selseitige Kopplungskräfte, die nicht man im Sinne einer vorwiegend phä-
Elementarkörper, -parallelepiped od. Betrag der elektrischen Kraft und da- magnetischer Natur sind, parallel nomenologischen Definition heute
„zelle, kleinste Einheit des Raumgit- mit die Ladung des Tröpfchens er- ausgerichtete E. magnetisch gesättigte diejenigen Teilchen, die sich - etwa
ters, s. Kristallstruktur, [8] gibt. Alle Tröpfchen-Ladungen er-
Elementarladung (auch elektrisches weisen sich als kleine, ganzzahlige Bereiche bilden. Sie können mit der im Gegensatz zu den Atomkernen —
Elementarquantum). Die_ elektrische Vielfache eines gemeinsamen Teilers, Methode der Bitterschen Streifen nicht ohne weiteres als zusammen-
Dieser die E. sichtbar gemacht werden. geseizt erkennen lassen. Innerhalb
*Ladung kommt (falls sich die hypo- Lır. Finkelnburg, W.: Atomphysik, 11./ Lit. Becker-Döring: Ferromagnetismus. gewisser, durch die Erhaltungssätze
thetischen *Quarks, die Ladungen e/3 12. Aufl. Berlin 1967. - Millikan, R. A.: Berlin 1939. - Klemm, W.: Magneioche- gegebenen Grenzen können sich E.
und 2e/3 haben müßten, nicht. als Electrons. 2. Aufl. Chicago 1947. [1] mie. Leipzig 1936. [24] ineinander umwandeln.
tatsächlich vorhanden erweisen) nur Elementarlänge, s. Länge. Elementarpendel, Pendel. In der Entwicklung der Kenntnis der
in ganzzahligen Vielfachen einer Elementarmagnet. Die Vorstellungen Elementarquantum, elektrisches, s. E. kann man drei Abschnitte unter-
kleinsten Einheit vor. Diese kleinste iber einen E. gehen auf Ampere und Elementarladung. scheiden: Am Anfang stehen die
Ladung nennt manE. Sie tritt nega- W. Weber zurück. In den Ampöre- Elementarströmungen heißen diejeni- »klassischen« Teilchen Elektron, Pro-
tiv als Ladung des *Elektrons und gen Strömungen, aus denen man ton und Neutron, deren Existenz und
*Antiprotons, positiv als Ladung des schen Molekularströmen wurde der durch Superposition alle anderen deren Bedeutungfür den Aufbau der
*Positrons und des *Protonsauf, fer- Ursprung der magnetischen Erschei- Strömungen zusammensetzen kann. Atome und der Atomkernebereits zu
ner mit beiden Vorzeichen als La- nungen gesehen, über die aber noch Die Superposition von Strömungs- Beginn der dreißiger Jahre erkannt
dung vieler weiterer geladener *Ele- keine näheren Angaben gemachtweı feldern ist nur zulässig, wenn die worden war. Im zweiten Abschnitt,
mentarteilchen. Der Wert der E.ist den konnten. Langevin, der den Tı Potentialgleichung ‚derselben linear der etwa im Jahre 1937 beginnt, er-
e = 1,602 - 10° C. ger des magnetischen Momentes ist, also z. B. bei inkompressiblen, ‚folgte die Entdeckung einer großen
den Molekülen sah, die sich ohne stationären Strömungenin der Ebene Anzahl weiterer Teilchen, die man
Dieser Wert ist völlig unabhängig gegenseitige Beeinflussung gegen die oder im Raum. E. sind die Strömun- heute unter den Namen *Mesonen
vom Zustand des Teilchens, auch von thermische Agitation im Feld_aus- gen, die erzeugt werden von *Wirbeln, und *Hyperonen kennt. Sie sind zwar
seiner Geschwindigkeit, und daher in richten, konnte erfolgreich die Tem- *Quellen und *Senken. Im allgemei- alle instabil; ihre Lebensdauer ist je-
höherem Maße eine Konstante als peraturabhängigkeit der Suszeptibili- nen muß man zu stetigen Verteilun- doch in den meisten Fällen so groß
etwa die Elektronenmasse, welche tät paramagnetischer Stoffe deuten. gen dieser *Singularitäten auf Be- (10“"bis 10% 9), daß sie in vielen Re-
eine relativistische Zunahme mit der P. Weiß leitete aus einem großen Tandungen von *Bereichen greifen, aktionen näherungsweise als stabil
Geschwindigkeit zeigt. Auch bei allen empirischen Beobachtungsmaterial um eine Strömung zu erhalten, die angesehen werden darf. Im Sinne der
Umwandlungen von Elementarteil- die Existenz eines E. ab, der als imte Randbedingungen an- obigen Definition zählt man auch
chen bleibt die Summe der. vorhan- ‚neton in die Literatur
(5. Existenzsätze der Strö- diese Teilchen zu den E.1961 wurde
denen E.(unter Berücksichtigung des . Erst die Atom- und mungslehre). Recht elementar sind durch die Entdeckung des Omega-
Vorzeichens) erhalten. Quantenphysik konnte die Existenz noch die folgenden Strömungen: mesons das Interesse verstärkt auf
Die Bestimmung der E. geschieht am eines E. begründen. Nach der Bohr- *Parallelströmung (Singularitäten im diejenigen Gebilde gelenkt, die si
genauesten entweder direkt nach der schen Theorie des Atoms kreisen die Unendlichen); wie äußerst kurzlebige Teilchen mit
Öltröpfchenmethode von Millikan Elektronenin Ellipsenbahnen um den
‚oder indirekt durch Division der *Fa- Atomkern und haben somit ein ma- *Dipolströmung (unendlich starke Lebensdauern von einigen 10° bis
raday-Konstanten durch die auf an- gnetisches Moment. Das Bahnmo- Quellen und Senken im Abstand 10°s verhalten. Dasie mit den lang-
derem Wege ermittelte Loschmidt- ment eines p-Elektrons mit der Ne- Null); lebigen E. jedoch viele Eigenschaften
Zahl. Die Ergebnisse beider Metho- benquantenzahl 1 ist ein natürlicher Dipolströmung + Parallelströmung = gemeinsam haben,führt man sie viel-
den stimmensehr gut überein. Elementarmagnet, das Bohrsche Ma- *Zylinderumströmung in der Ebene fach zusammenmit diesen auf.
Millikan hat bereits 1909-1913 die er- ‚oder *Kugelumströmung im Raum; Es üblich, die verschiedenen E.
ste genaue Messung der E. nach der gneton: ielle + Baralleaträraug *Halb- abkürzend mit lateinischen oder grie-
Öltröpfchenmethode durchgeführt,die eh en chischen Buchstaben zu bezeichnen
ao dam — 0927 - 10Am® 2 + Quelle = *Wirbeiqueile. und den elektrischen Ladungszu-
inzwischen noch verbessert wurde. stand gegebenenfalls durch einen
Hierbei wird zunächst die Fallge- (e Elementarladung, m Masse des 1]
Elementarstruktur der Gleitlinien ‚oberen Index anzudeuten. Das
schwindigkeit winziger Öltröpfchen Elektrons, h Plancksches Wirkungs-
von 104 bis 10°° cm Durchmesser,die quantum). Nach Compton (1921) so- (elementar structure of glidelines). Teilchen zugeordnete *Anti
Beiverformten Metallkristallen findet kennzeichnet man vielfach durch
292 293
Elementarteilchen, Erzeugung von Elemente
einen Querstrich über dem Symbol her zur Charakterisierung mit ange- *Paarvernichtung gewonnen werden. gen der Elektroden versuchen sich
des Teilchens, z.B. p: Proton, p: An- geben. [48] auszugleichen. Dadurch wird das
tiproton.
Tabelle Bezeichnung der Elementar- üblich,In der E.-Physik ist es allgemein nicht Elementartetraeder, Grundkörper der Gleichgewicht an den Elektroden
teilchen s. Anhang, Bd. 10. die Eigenschaften der Teil- Kristalle im *Rationalitätsgesetz. [8] zerstört. Die Folge davon ist, daß die
chen in Einheiten eines makrosko; Elementarwellen, cine Bezeichnung, Metallionen von der einen Elektrode
Man kennt heute vier verschiedene schen Einheitensystems anzugeben. die in der gewöhnlichen Formulic- (negativer Pol) abwandern und durch
Wechselwirkungen zwischen den E.: Man verwendet die folgenden Ein- rung des Huygensschen Prinzips vor. Auflösung dieser Elektrode wieder
1.die *starke Wechselwirkung, wel- heiten kommt. Dieses besagt, daß alle Punk- ersetzt werden, während die weni
che die Kernkräfte bewirkt, 1. Masse: als Ruhenergie (mc) in te einer Wellenfläche zur gleichen negativ geladene Elektrode (positiver
2.die elektromagnetische Wechsel- MeVoder GeV Zeit E. aussenden, deren Einhüllende Pol) Metallionen aufnimmt. Durch
wirkung, 2. Spin: in Einheiten A die tatsächlich beobachtete Welle dar- diesen Prozeß werden die Elektroden
3. die schwache Wechselwirkung, die 3. elektrische Ladung: in Einheiten stellt. Der Grund für die Einführung einander ähnlicher, da sich die eine
z. B. für den Betazerfall verant- der elektrischen Elementarladung der E. wird erst durch die Kombina- Elektrode mit dem Metall der ande-
wortlich ist, tion von Huygensschem Prinzip und ren überzieht. Die Spannung des Ele-
4. die Gravitationswechselwirkung. 4. schen- magnetisches Moment: in Bohr- Interferenzprinzip klar. Mit dieser mentes sinkt infolge dieser Polarisa-
oderin Kernmagnetonen. Kombination lassen sich die Beu- tion. Durch sog. *Depolarisatoren
Davon wird die Grayitation in der Li. Nishijima, K.: Fundamental Partic- gungserscheinungen am einfachsten kann die Polarisation verzögert wer-
Elementarteilchenphysik_ allgemein les. New York 1963. Roos, M.: Tables erklären. Näheres s. Huygenssches den. Während die g. E. in den An-
noch nicht berücksichtigt. Nach of Elementary Particles and Resonant Prinzip. [12] fängen der Elektrotechnik noch eine
ihrem Verhalten gegenüber der star- States,
35, 5.
Reviews of Modern Physics, Bd.
314 (1963). [48] Elementarzelle,s. Kristallstruktur. große Rolle spielten, sind heute
ken Wechselwirkung kann man die E. Elementarteilchen, Element, chemisches, s. Elemente, praktisch nur noch Trockenbatterien
in Hadronen und Leptonen einteilen. Durch Streuung vonErzeugung von. von der Form des *Leclanch6-Ele-
Teilchen, zwischen denen eine starke chen bei hohen EnergienElementarteil-
‚chemische.
Wechselwirkung besteht, nennt man lich, neue Teilchen zu erzeugen. Da- ist es mög- Element, energiespeicherndes, s. Vis- mentes in Gebrauch. Nicht zu den g.
Hadronen. Die Leptonen besitzen bei wird kinetische Energie in Ruh- koelastizität. E., aber doch zu den chemischen
Element, galvanisches. Der bekannte Stromquellen rechnen die *Akkumu-
nur eine schwache und -
elektrisch geladen sind - eine falls sie energie umgewandelt. Beispiele der- Froschschenkelversuch Galvanis(1786) Iatoren, bei denen die chemischen
elektro-
magnetische Wechselwirkung. Das artiger Reaktionen sind die Prozesse führte zu der Entdeckung der che- Veränderungen durch Aufladen und
e+p>et+ptm mischen Stromquellen,der sog. g. E. Entladen mit elektrischem Strom um-
Gammaquant oder Photon nimmt atp>mH+ptmtn Das erste Element wurde von Volta kehrbar sind. [25]
eine Sonderstellung ein, da es mit (1792) angefertigt. Volta erkannte die Elemente, chemische. E. sind che-
den übrigen Teilchen nur in elektro- Ptp>p+p+tp+D elektrolytische *Polarisation, die sich misch einheitliche Stoffe, die sich mit
magnetischer Wechselwirkung stcht. X+p=KHA. an zwei Elektroden ungleicher Be- chemischen Mitteln nicht (oder kaum,
Eine historisch ältere Einteilung der Für Erzeugungsprozesse gibt es eine schaffenheit in einer elektrolytischen s. u.) weiter zerlegen lassen. Wesent-
E.basiert auf der Größe ihrer Mas- Minimal- oder Schwellenenergie. Bei Flüssigkeit ausbildet. Von Nernst ich ist in beiden Teilen der Defini
sen und unterscheidet zwischen Lep- ihr ist im Schwerpunktsystem die Ge- wurde die Erklärung für die Entste- tion das Wort »chemisch«. Man weiß
tonen (leichten Teilchen), Mesonen samtenergie des Anfangszustandes, hung dieser Polarisationsspannung nämlich heute, daß die allermeisten
(mittelschweren Teilchen), Baryonen in der Natur vorkommenden E. im
(schweren Teilchen) und Hyperonen d.Ruhenergie h. die Summeaus kinetischer und
der Teilchen, gleich der
gegeben. Aus einer Metallelektrode
treten positive Metallionen in die be- physikalischen Sinn nicht einheitlich
(überschweren Teilchen). Vielfach gesamten Ruhenergie der Teilchen netzende igkeit über, da die sind, sondern daß sie verschiedene
zählt man die Hyperonen auch zu im Endzustand. Die Möglichkeit von ısarbeit an der Grenzschicht Atomsorten, die *Isotope, enthalten,
den Baryonen. In diesem Schema Erzeugungsprozessen ist ferner einge- tark herabgesetzt wird. Somit welche sich zwar chemisch nahezu
rechnete man früher das Muon als schränkt durch die Erhaltung von ich die Elektrode negativ gegen gleich verhalten (geringfügige chemi-
My-Meson zu den Mesonen. Da es Drehimpuls, elektrischer Ladung, die Flüssigkeit auf. Es entsteht ein sche Unterschiede, die u. U. sogar zur
sich in seinen Eigenschaften jedoch elektrisches Feld, das die Ionenwolke Trennung herangezogen werden kön-
wesentlich von den anderen Mesonen *Baryonenzahl, *Leptonenzahl. Bei
der Erzeugung von »strange particle« an die Elektrode bindet und so lange nen, sind zwischen den Isotopen vor-
(Pi- und K-Mesonen) unterscheidet muß auch die *strangeness erhalten anwächst, bis ein Gleichgewichtszu- handen), aber durch ihre *Massen-
und sich praktisch wie ein
Elektron verhält, klassifiziertschweres bleiben (associated production).
man cs Die Möglichkeit, durch Streuung bei
stand zwischen austretenden und
rückdiffundierenden Metallionen her-
zahl unterscheiden. Man weiß weiter,
daß man durch physikalische Mittel
heute als Lepton. gestellt ist. Ist die Austrittsarbeit an (Beschießung mit energiereichen Teil-
Tabelle Einteilung der Elementarteil- hohen Energien Elementarteilchen zu
erzeugen, wird ausgenutzt, um aus zwei in einen Elektrolyten tauchen- chen) E. zerlegen oder umwandeln
chen s. Anhang, Bd.10. jementumwandlung).
Charakteristische Eigenschaften der den Primärstrahlen von Teilchenbe- den Elektroden verschieden groß
(verschiedene Metalle oder verschie- . ‚en Sinn kennt man heute
E. sind Masse, Spin, elektrische La- schleunigern, d. h. Protonen und
Elektronen, Sekundärstrahlen solcher dene Elektrolyte), so unterscheiden 104, von denen 88 in der Natur vor-
dung, magnetisches Moment, Lebens- Teilchen zu gewinnen,die selbst nicht sich die negativen Potentiale der Elck- kommen;die restlichen 16 sind künst-
dauer und Zerfallsarten. Für einzelne beschleunigt werden können (weil z. troden gegen die Flüssigkeit vonei lich durch Elementumwandlung her-
Teilchen kommen *Parität, *Isospin, B.ihre Lebensdauerzu klein ist). ander, und es entsteht ein g. E. mit gestellt worden. Von einem Teil die-
*G-Parität und *strangeness hinzu. Spezialfälle von Erzeugungsprozes- einer Spannungsdifferenz zwischen ser letzteren sind übrigens wahr-
Bei den Resonanzen ist die Massen- sen sind *Paarerzeugung, *Photoer- den Elektroden. Das Element kann scheinlich ebenfalls Spuren in der
unschärfe (*Unschärferelation) nicht zeugung, *Mehrfacherzeugung. Ele- in einem äußeren Stromkreis elek- Natur vorhanden. Die häufigsten E.
mehr vernachlässigbar und wird da- mentarteilchen können ferner durch trische Arbeitleisten, da die Ladun- der äußeren Erdrinde sind Sauerstoff,
294 295
Elemente
Silicium, Wasserstoff und Aluminium. Unsicherheit dieses Verhältnisses (3:1
Von den in der Natur vorkommen- oder 1: 3) ergibt zu dem obigen Wert
den E. hat Wasserstoff die leichte- eine Korrekturvon & 1,4- 10° a,
sten Atome, Uran die schwersten; die Dieses Ergebnis wird ergänzt durch
derzeit schwersten Atome überhaupt andere Altersbestiimmungen, z. B.
hat das Element 104 (Kurtschatovi- von der auf Grund der Ablagerung
um). Von den 104 E. sind bei nor- der Uranerze in der Erdkruste (s. Al
maler Temperatur 91 fest, 2 flüssig tersbestimmung,radioaktive), di
und 11 gasförmig; rund 70 sind Me- ein Alter von 2 10°a schließen läßt.
talle. Diese Zahl muß notwendigerweise
Sowohl vom chemischen wie vom kleiner sein, als die oben errechnete,
atomphysikalischen Standpunkt aus weil die Ablagerungnicht gleichzeitig
ist die zweckmäßigste Anordnung der mit der Entstehung erfolgte. SchlieB-
E. diejenige nach steigender *Ord- lich sei hier auf die kosmologischen
nungszahl bzw. *Kernladungszahl Altersbestimmungen aus der Flucht-
ihrer Atome im *Periodischen System bewegung der Spiralnebel und der
der E. Verzeichnis sämtlicher E. 5. Entwicklungsgeschichte der Sterne
Tabelle im Anhang, Bd. 10. verwiesen. Diese ergeben ein Alter
Alter der chemischen Elemente. Die der Welt, das mit dem der Elemente
genaueste Methode zur Bestimmung identisch sein dürfte.
des Alters der chemischen Elemente H: figkeitsverteilung der Elemente.
ist die von Wefelmeier (1937). Wefel- Chemische Analysen von Meteoriten,
meier geht davon aus, daß das Häu- spektralanalytische Untersuchungen

Abb. 16. 8.29)


der Sonnen- und Sternatmosphären

a
figkeitsverhältnis der radioaktiven


Uranisotope ®®U und ®®U schr stark sowie die Zusammensetzung der pri-
abweicht von dem Häufigkeitsverhält- mären kosmischen Strahlung zeigen
nis solcher Isotopestabiler Elemente, eine gute Übereinstimmung in der
die sich wie die Uranisotope um drei Häufigkeitsverteilung der Elemente,
Masseneinheiten unterscheiden. wenn man von Wasserstoff und He-
rend das Häufigkeitsverhältnis der lium absieht, deren relative Häufig-
stabilen Isotope zwischen 1:3 und keit durch den Energiehaushalt der
3:1 liegt, ist das Häufigkeitsverhält- Sterne verändert wird. Es lag daher
nis der Uranisotope 1:139. Diese ‚nahe anzunehmen, daß der Materie
Anomalie findet ihre natürliche Eı eine in den wesentlichen Zügen ein- —
klärung, wenn man die verschiedenen heitliche kernphysikalische Entwick-
Halbwertszeiten der Uranisotope be- lungsgeschichte zugrunde liegt. In
achtet: diesem Sinne faßte man die Materie
SU: 7 = 7,13- 10% als das Ergebnis einer Reihe aufein-
U: 72 = 4,56- 10a. anderfolgender Kernreaktionen auf.
Wegen der großen Schwierigkeiten,
Die Halbwertszeit von ®®U ist schr
viel kürzer als die von ®U. Es wird
also seit der Entstehung des Uranein
die mit dieser Auffassung verbunden
sind, neigt man heute mehr dazu, die
Materie als Gemisch von Produkten
=zT
weit größerer Teil von ®"U zerfallen anzuschen, die an verschiedenen Or-
sein als von ®U. Man wird daher als ten und zu verschiedenen Zeiten un-
naheliegend annehmen, daß die Uran- ter verschiedenen physikalischen Be-
isotope mit einem ähnlichen Häufig- dingungen entstanden sind. So nimmt
keitsverhältnis entstanden sind wie man an, daß bei Supernovae-Aus-
die Isotope der stabilen Elemente. brüchen schwerere Kerne erzeugt wer-
Für die Annahme, sie seien vor t den, die in den interstellaren Raum
Jahren im Verhältnis 1:1 gebildet gelangen, wo sie sich zu neuen Ster- mit gerader Massenzahl ist
worden,gilt nen kondensieren. Derartige Sterne bis jetzt noch nicht. Immerhin kann Kerne
immer größer als die der benachbar-
setzen sich dann im allgemeinen aus man theoretisch Existenz schwe-
ten Kerne mit ungerader Massenzahl.
einem Gemisch von Stoffen zusam- rer Kerne und ihr Häufigkeitsverhält- s-
Die Unterschiede in den Häufigkeitder
men, die bei verschiedenen Super- nis in qualitativer Weise deuten. nehmen mit zunehmen
Die Lösung dieser Gleichung ergibt novae-Ausbrüchenentstandensind. Die Häufigkeitskurven der Abb.1-3 summen
Massenzahl ab. Im Hinblick auf den
1=6:10a. Diese Zahl hängt von Eine geschlossene Theorie der Ele- weisen die folgenden charakteristi-
Elementaufbau etwas weniger sinn-
dem Häufigkeitsverhältnis der Iso- mententstehung,wie sie für die Deu-
1. Die Harkinsche Regel. Die Summe voll, aber bei oberflächlicher Betrach-
schen Züge auf:
tope, wie es vor { Jahren bestanden tung der Häufigkeitsverteilung der
haben mag,nicht empfindlich ab. Die Elemente erforderlich wäre, gibt es der kosmischen Häufigkeiten isobarer tung verständlicher ist die folgende
296 29
Elemente ‚Elemente
Nr ee
2

ie Häufigkeitssummen von
Maßstab dieser Werte
Rz z R

undin der Figur rechts angegeben


Linien verbinden Werte isoto) ‚per Kerne gerader Massenzahl, Der
%
„”
en

verbinden die Werte für


/
me

f
Pr
ee

5 ‚Abb. 2.6. S. 299)

ist für A > 64 um drei Einheiten versetzt


|

Tsobaren. Die dünnen


en
a

Formulierung: Die Elemente mit ge- tion der Massenzahl. Existieren für glatte Funktion der Massenzahl. Im leichteren Kerne (A < 70) das Iso-
rader Ordnungszahl (summiert also eine Massenzahl zwei Isobare, dann Gebiet der leichteren Kerne (4 < 90) bar mit dem geringeren Neutronen-
über alle Isotope) sind durchweg gilt die Regel für die Summe ihrer ändert sich die Häufigkeit der Kerne überschußstets das häufigere.
figer als die Nachbarelemente mit un- Häufigkeiten. mit gleichem Neutronenüberschuß 5. Ausnahmen. Ausnahmen von die-
gerader Ordnungszahl. 3. Kerne mit gerader Protonen. und stetig mit A. sen Regeln treten bei den magischen
2. Kerne mit ungerader Massenzahl. gerader Neutronenzahl. Im Gebiet 4. Relative Isobarenhäufigkeiten. Im Neutronenzahlen auf.
Bei Kernen, deren Massenzahl A den der Kerne, deren Massenzahl 90 Gebiet der schwereren Kerne (4> Als typische Reaktionen, die mög-
Wert, 50 überschreitet, bilden die übersteigt, bildet die Summe der 70) ist das Isobar mit dem höheren licherweise zur tatsächlichen Häufig-
Häufigkeitswerte eine glatte Funk- Häufigkeitswerte der Isobare eine Neutronenüberschuß, im Gebiet der keitsverteilung geführt haben, werden
298 299
Elemente Elmsfeuer
angeführt: Einmal (n,y) Prozesse hat. So kommen also nur instabile Kern und seinen Bestandteilen blei- (Z = 103) und *Kurtschatovium (Z =
oder Kernspaltung, zum anderen (p, Gebilde in Frage. ben; andererseits muß die Tempera- 109.
») oder (y,n) Prozesse, Diese Rc- Die uns bekannte Welt bestcht und tur so hoch sein, daß die thermische 1 Riezir, W.: Kernphysik, 6. Aufl
aktionen erlauben, gewisse qualita- bestand seit Jahrmilliarden aus Energie der Neutronen oberhalb der München 1999. [1]
tive Züge der Häufigkeitsverteilung Gleichgewichtszuständen. Man pflegt Resonanzstellen der Kerneliegt, so Ellipsenbahnen. Die Planeten unseres
zu erklären. Ferner kann auch eine daher den instabilen Zustand, unter daß nicht alle Neutronen durch einen Sonnensystems bewegen sich auf EI-
Erklärung für die relativ große Häu- dem nach dieser Hypothese die Elc- Resonanzeinfangan einem Kern weg- lipsen; je ein Brennpunkt dieser E.
figkeit der Kerne mit abgeschlossener mente entstandensein sollen, mit dem absorbiert werden. Eine Temperatur liegt im Schwerpunkt der Sonne(1.
Neutronenschale gegeben werden. »Urknall< zu identifizieren, der den um 10° °K erfüllt beide Forderungen. #Keplersches Gesetz). Dieses Gesetz
Solche Kerne haben nämlich einen Anfang unserer Welt darstellt. - Der Prozeß kommt zum Erliegen, ist streng richtig, wenn man den ge-
besonders kleinen Einfangsquer- Eine Konsequenz der Annahme vom wenn die Neutronen entweder größ- genseitigen Einfluß der Planeten auf-
schnitt für schnelle Neutronen. Bei eingefrorenen thermodynamischen tenteils angelagert oderzerfallen sind. einander vernachlässigt und die Masse
Bildung der Kerne durch Neutronen- Gleichgewicht ist die folgende: Es Lır. Riezier, W.: Kernphysik, 6. Aufl. der Sonneals unendlich groß gegen-
aufbau muß dies aber zu einer beson- sollten die stabilsten Elemente auch München 1959. '- Kunz, W., und 3. iber den Massen der Planeten an-
ders großen Häufigkeit derartiger di häufigsten sein, und umgekehrt Schintimeister: "Tabelle der Atomkerne. ieht. Eine genauere Betrachtung der
Berlin 1959. — H. Graewe: Tabelle der Wechselwirkung zwischen einem Pla-
Kerne führen, da die Umwandlung in stabilen und Radio-Nuklide. Bonn 1965. neten und der Sonne (mit endlich
Kerne der nächst höheren Massen- = Gamow, G., and L. Critchfield: Theo- großer Masse) zeigt, daß auch die
zahl langsamer als bei anderen Kern- klären. Diese Folgerung stimmt aber my of Atomic Nuckus and Nuclear
Energy Sources. Oxford 1949. - Suess, Sonneeine E. durchläuft und daß je
arten vor sich geht. nicht immer. Ein offensichtlicher H. E,, und H. C. Urey: Handbuch der ein Brennpunkt beider E. auf den
Entstehung der Elemente. Widerspruch liegt beim Eisen vor, das Physik, Band LI. Berlin 1958. [1, 7] Schwerpunkt des Systems Planet-
Darüber hat es verschiedene Hypo- sehr häufig ist, aber keine besonders Sonne fällt. Wegen der relativ gro-
thesen gegeben: ‚große Bindungsenergie aufweist. Elementhalbleiter, s. Halbleiter. Ben Sonnenmasse ist jedoch die E.
a) Man hat angenommen, daß der ©) Eine neue Hypothese ist von Ga- Element, himmelsmechanisches, 5. der Sonne im Vergleich zur E. der
Aufbau der Elemente im Zusam- mow 1948 entwickelt worden. Danach Bahnelemente. Planeten relativ klein. Auch die
menhang mit der Energieerzeugung bestand die Welt bei ihrer Erschaf- Mondeder Planeten, die periodischen
der Sterne erfolgen könne. Diese An- fung aus Neutronen. Neutronensind Elementumwandlung. Die E., auch Kometen und die Sterne in Doppel-
nahme muß für Sterne, deren phys instabil und zerfallen in Protonen Transmutation genannt, war im aus- sternsystemen bewegensich auf E,
kalischer Zustand nicht stark von und Elektronen. Ein Einfang von gehenden Mittelalter das Ziel der Al- Aus den Keplerschen Gesetzen schloß
dem der Sonneabweicht, fallengelas- Neutronen durch die Protonen führt himisten. Nach dem Aufkommen Newton auf das *Grayitationsgesetz.
sen werden,weil sie beim Aufbau der zu Deuteronen, den Kernen des der wissenschaftlichen Chemie wurde Da das *Coulomb-Gesetz formal
Elemente mit Z>8 zu Widersprü- schweren Wasserstoffs. Diese lagern sie dann für unmöglich gehalten. ähnlich ist (Gravitationskräfte und
chen führt. Die Kernprozesse, durch weiter Neutronen an undsofort. Da- Heute kann sie durch die künstliche Coulombsche Anziehungskräfte sind
die die Energieverluste derartiger Ster- bei werden radioaktive Kerne ent- *Kernumwandlung bewerkstelligt dem Quadrat des Abstandes zwischen
ne, insbesondere also ihre Ausstrah- stehen, die durch ß-Zerfall in stabile werden.E. ist jedoch nicht gleichbe- den sich anziehenden Massen bzw.
lung, gedeckt werden, führenlediglich Kerne mit höherer Ordnungszahl deutend mit Kernumwandlung. Nur elektrischen Ladungen umgekehrt
zu einem Aufbau von Helium aus übergehen. So könnte die Gesamtheit solche Kernumwandlungen werden proportional), bewegen sich nach
Wasserstoffkernen. In Sternen, deren der Elemente entstanden sein. Wenn als E. bezeichnet, bei welchen nicht Sommerfeld die Elektronen im Bohr-
physikalischer Zustand erheblich von dieses Bild richtig ist, dann mü sen nur ein anderes *Isotop, sondern ein schen *Atommodell ebenfalls auf E.
dem der Sonne abweicht, können sich die heute häufigen Kerne nur wirklich anderes *Element entsteht, um den Atomkern.
dagegen auch schwerere Elemente geringer Wahrscheinlichkeit schnelle die *Kernladungszahl also geändert Auch wenn die anziehende Kraft
bilden. Insbesondere nimmt man an, Neutronen anlagern (sie müssen einen wird.
dem Abstand direkt proportional ist,
daß auch die schwereren Elemente kleinen Wirkungsquerschnitt für den Durch E. können bis jetzt im allge- bewegt der angezogene Massen-
nicht durch den »Urknall«, sondern Einfang schneller Neutronen haben). meinen nur winzige, unwägbare Spu- punkt auf einer E., doch liegt das
dauernd durch Supernovac-Ausbrü- Umgekehrt ließe sich die Seltenheit ren der Elemente umgewandelt wer- Kraftzentrum jetzt im Mittelpunkt
che erzeugt werden. eines Elements durch eine hohe den. Nur in einigen wenigen Fällen der E. S. a. Polarisation, Lissajous-
b) Man hat die beobachteten kosmi- Wahrscheinlichkeit für Neutronenan- ist es mit Hilfe der *Kernkettenreak- Figuren und Umlaufbahn, ungestörte,
schen Häufigkeiten der Elemente als lagerung erklären. Die Häufigkeit tion gelungen, Elemente im großen von Erdsatelliten.
das Ergebnis eines bei schr hoher wäre also umgekehrt proportional zu umzuwandeln. Auch eine Anzahl Lit. Sommerfeld, A.: Mechanik. Wies-
Temperatur eingefrorenen thermo- den Wirkungsquerschnitten für Eit ganz neuer, vorher nicht bekannter baden 1950. [20]
dynamischen Gleichgewichts zwischen fang schneller Neutronen. Das ist, Elemente konnten durch E. gewon- Elliptizität, Abplattung.
den Kernen und ihren Bestandteilen soweit bisher bekannt, erfüllt. nen werden. Diese sind: *Technetium
gedeutet. Die_Gleichgewichtstempe- Die äußeren Bedingungen, unter de- (Ordnungszahl Z 43), *Promethium Elliptizitätslichtwechsel, s. Lichtwech-
raturliegt bei 2 - 1011 °K. Diese Tem- nen diese Reaktionen ablaufen, sind (Z= 61), *Astatin (Z 85), *Fran- sel.
peratur müßte in einem Urzustand die der beginnenden Expansion des cium (Z = 87), *Neptunium (Z = 93), Elmsfeuer, stille elektrische Entla-
geherrscht haben; heute ist sie nir- Universums. Die Temperatur muß so *Plutonium (Z=94), *Americium dung,die an Spitzen und Kanten als
gends in dem uns bekannten Kosmos angenommen werden, daß die kern- (Z= 95), *Curium (Z’= 96), *Berke- Glimmlicht oder in Büscheln auftre-
vorhanden. Man kann sich auch auf physikalischen Prozesse ablaufen lium (Z = 97), *Californium (Z =98), ten kann, wenn der luftelektrische
Grund unserer Physik nicht vorstel- können. Einerseits muß man unter *Einsteinium (Z = 99), *Fermium Potentialgradient in Bodennähe etwa
len, daß es unter diesen Bedingungen der Temperatur des thermodynami- (Z = 100), *Mendelevium (Z = 101), 100.000 V/m (gegenüber = 130 Vim
ein stabiles Gebilde gibt oder gegeben schen Gleichgewichts zwischen dem *Nobelium (Z = 102), *Lawrencium normal) beträgt. Beobachtet im Hoch-
300 301
Elongation
gebirge und auf dem Meer,selten in Winkelabstand (von der Erde aus ge-
der Ebene. Stromdichte (nach Toep- sehen). Besonders bei *Merkur liegen
ler) rund 10% A/cm?.[6] die wenigen Tage, in denen der Pla-
Elongation, bei einer Schwingung net beobachtet werden kann, um den
svw. Entfernung von der Ruhelage. Termin der größten E., die bei Mer-
Die maximale E. nennt man *Am- kur nicht größer als 28°, bei Venus
plitude. nicht größer als 47° wird. Sinngemäß
In der Astronomie versteht man un- gilt der Begriff E. auch für die Win-
ter E. den Winkelabstand eines inne- kelabstände zwischen *Monden und
ren *Planeten von der Sonne. Größte ihren Zentralplaneten. [12, 5]
E.ist der währendeines Umlaufs des Elution, die Auswaschungeines ver-
betreffenden Planeten erreichte größte brauchten Ionenaustauschers.[35]

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