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Fragen Hochbau 2

1. Stellen Sie die Veränderungen des Lüftungsverhalten im Kontext von Dichtheit und
Dämmung von früher und heute gegenüber

Früher:
1. Geringere Dichtigkeit
2. Hohe Fugenlüftung
3. Kühle Wände
4. Kondensat vor allem an Fensterflächen
5. vorhanden ist Trockene Luft
- man strebt nach Feuchtigkeit, nur bei Lastspitzen gelüftet, Nutzung von Luftbefeuchter, Kondensat am
Fenster - Indikator zum Lüften, Ziegelwände zur Feuchtigkeitsregulation

Heute:
1.Hohe Dichtigkeit
2. Keine Fugenlüftung
3. Hohe Wärmedämmung
4. Kondensat an gering gedämmten Bauteilen
5. bei geringer Lüftung hohe Luftfeuchtigkeit
- streben nach regelmäßiger Belüftung, Schimmelbildung nach Fenstersanierung, großer techn.
Aufwand in Herstellung usw. von mechanischen Lüftungen

2. Skizzieren und beschreiben Sie die sicherheitstechnischen Aspekte die an ein


Fensterparapet gestellt werden.

- Parapethöhe mind. 100cm (ab 12m mind. 110cm)


- Geländer bei Fenstertüren ebenfalls bei Parapettiefe von mind.
25cm, Höhe mind. 85cm oder
- Parapethöhe mind. 60cm wenn Kämpfer oder Geländerhöhe
mind. 100cm oder
- Fensterscheiben die niedriger als 85 cm sind, aus Sicherheitsglas,
nicht öffenbar; Zersplitterungschutz bei Publikumsverkehr
- Reinigung muss gefahrlos erfolgen können, d.h. öffenbare Flügel,
Fixflügel nur wenn unproblematisch
- Höhe der Griffe beachten

3. Beschreiben Sie Herstellung, Eigenschaften und Anwendungsbereiche von


Dämmstoffen die auf Polystyrol basieren.

Polystyrol ist ein Erdölraffinerie Produkt.


- EPS  durch Aufschäumen des Granulats mit Wasserdampf  zu Blöcke und Palletten verarbeitet
Eigenschaften:
- Geschlossenzellig, 98 % Luft  kann dennoch Wasseraufnehmen
- Nicht UV-Beständig
- Nur bedingt recyclebar, meistens Verbrennung  ökologisch bedenklich
- günstig, leicht verarbeitbar
Anwendung:
- Decken-, Wand – und Dachbereich
- Trittschalldämmung
- XPS  Extrusionsanlage unter Zugabe von CO2  zu Blöcke und Palletten verarbeitet
Eigenschaften:
- Geschlossenzellig, nimmt nur geringe Mengen an Feuchtigkeit auf
- wenig elastisch, verrottungsfest, nicht UV- beständig
- Nur bedingt recyclebar, meistens Verbrennung
Anwendung:
- wird dort eingesetzt, wo die Dämmung hoher Feuchtebeanspruchung und/ oder
mechanischen Belastungen ausgesetzt ist
-Flachdach, Umkehrdach
- Perimeterdämmung, Sockelbereich, erdberührte Bauteile
- Bodendämmung bei hoher Belastung

4. Beschreiben Sie die Begriffe `Boden` im Hinblick auf seine Verwendung als
Baugrund. Wie sind die Bodenarten nach der ÖNORM definiert?

Boden sind Lockergesteinsschichten aus den oberen Bereichen der Erdkruste.


Granulares Material, dass aus mineralischen und organischen Substanzen sowie aus Porenflüssigkeit
und Porengas besteht.
für den Baugrund wichtig sind:
- Tragfähigkeit
- Ableitung von Wasser
Definition der Bodenarten nach ÖNORM B4400-1:
- Grobkörnige Böden (Gemisch deren Feinkornanteil weniger als 5% der Masse beträgt)
- Feinkörnige Böden (Gemisch deren Feinkornanteil mehr als 40% der Masse beträgt)
- gemischtkörnige Böden (Gemisch deren Feinkornanteil 5% bis 40% der Masse beträgt)

5. Beschreiben Sie die Charakteristika von nichtbindigen Böden und nennen Sie
Bodenarten, die zu den nichtbindigen Böden gehören.

Nichtbindige Böden sind z.b. Sande, Kies


Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal von nichtbindigen und bindigen Böden ist der
Partikeldurchmesser, dieser beeinflusst die mechanischen Eigenschaften des Bodens. Charakteristisch
für Nichtbindige Böden ist deren körnige Bodenstruktur und die hohe Festigkeit bei dichter und
mitteldichter Lagerung und ausreichender Schichtdicke (sehr guter Baugrund). Daher nur geringe
Setzungen unter statischer Belastung, welche unmittelbar nach der Lastaufbringung eintreten.
Einzelkörner sind so groß, daher keine oder nur geringe Kornbindungskräfte vorhanden, Wasser kann
daher in den freien Porenräumen eingelagert werden. Darum sind die Eigenschaften von nichtbindigen
Böden nicht so stark von Wasser abhängig wie bei bindigen Böden.

6. Skizzieren, beschreiben und begründen Sie die Anwendungen der Verfahren zur
Herstellung folgender Verbauarten – Schlitzwand; Bohrpfahlwand.

Schlitzwand:
Anwendung als Dichtwände/Baugrubenabsicherung, vertikale Anwendung, bei fast allen Böden
einsetzbar, gegen Einsacken werden Wände mit Stützflüssigkeit gestützt, Länge pro Abschnitt 60-120cm
Herstellung:
- Herstellen der Leitwand (Ortbeton oder Fertigteil bis 1,50m Tiefe) welche als Führung für den Aushub
bzw. als Abstützung dient
- Aushub & einbringen der Stützflüssigkeit
- Einbau Abschalelemente und Bewehrungskorb
- Betonieren
Vorteile:
- Verformungsarm - Wassersperrend
- Wirtschaftlich
- Kann auch konstruktiv in Gebäude mit eingebunden
werden
- Platzsparend
- Einsatz an beengten Verhältnissen möglich
Nachteil:
- Große Baustelleneinrichtung nötig
- Kostspielige Entsorgung von durch Stützflüssigkeit verunreinigtem Aushubmaterial
- Aussparung für Leitungsquerungen nur sehr aufwendig möglich

Bohrpfahlwand:
Durch aneinanderreihen von Pfählen entsteht deformierungsarme Palisadenwand, häufige
Verwendung, bei nahezu jedem Baugrund möglich, Gestaltung des Wandverlaufs flexibel
möglich und kann gut an Gegebenheiten angepasste werden, Druckbauteil daher
Aussteifung bzw. Rückverankerung/Vernagelung erforderlich;
3 verschieden Arten: Überschnittene Ausführung, tangierende, ausgefachte/aufgelöste
- Vergleichsweise leises Herstellungsverfahren
- Auch in schwer rammbaren Böden gut einsetzbar
- Deformierungsarmer Verbau / Steifer Verbau - Keine
Tiefenbegrenzung

7. Erklären Sie Prinzipien, Wirkungsweise und Anwendungsgebiete für den Einsatz einer
Elementdecke; skizzieren Sie einen möglichen Deckenaufbau und bezeichnen Sie die
Bauteile?

Halbfertigteildecke, wird auf Baustelle mit Ortbeton fixiert; '+


Schalung nicht nötig, nur noch obere Bewehrung muss verlegt
werden; + schnell und effizient – oft verwendet für größere
Wohnbauprojekte + tragfähigkeit kann in alle Richtungen gelenkt
werden, d.h. mehr Freiheiten beim Entwurf + mehrachsig
gespannt

8. Welche Kriterien beeinflussen die natürliche Lüftung? Beschreiben Sie in Wort und
Bild die Prinzipien der Fugenlüftung, Fensterlüftung( Querlüftung)
Schachtlüftung.
9. Beschreiben Sie verschiedene Arten der freien Lüftung. Skizzieren Sie deren
Funktionsprinzipien und Einflussfaktoren.

Bei der freien/natürlichen Lüftung passiert der Luftaustausch der Raumluft mit der Außenluft durch
Druckunterschiede erzeugt durch Wind und/oder Temperatur

Durch Wind: Fugenlüftung Fensterlüftung und Querlüftung


Durch Thermik: Schachtlüftung Dachaufsatzlüftung
10. Skizzieren Sie maßstäblich im Schnitt den Anschluss eines öffenbaren
Fensterelements in einer Pfosten-Riegel- Fassade dar.

11. Welche Arten der mechanischen Lüftung gibt es? Beschreiben Sie Einsatzgebiete sowie
Vor- und Nachteile.

Mechanische Belüftung:
bläst Luft in Raum hinein – Lüftung durch Überdruck; wird in Räumen mit normaler Luftbelastung
verwendet – sowie in Stiegenhäusern zum Brandschutz
Vorteile: in großen Räumen möglich
Nachteile: Zuluft muss vorgewärmt werden, Wärmerückgewinnung nicht möglich

Mechanische Entlüftung:
saugt Luft aus Raum heraus – Lüftung durch Unterdruck; wird in Räumen mit großer
Luftverschlechterung verwendet – zB bei WC Zentralisierte Entlüftung:
Vorteile: Nur eine Anlage die gewartet werden muss, Wärmerückgewinnung möglich
Nachteile: Preis, bei Ausfall sind mehrere Räume betroffen

Dezentrale Entlüftung:
Vorteil: billig, bei Ausfall nicht alle Räume betroffen
Nachteil: keine Wärmerückgewinnung
12. Vergleichen Sie den Aufbau eines konventionellen Warmdachs mit dem eines
Umkehrdaches. Beschriften Sie jeweils den gesamten Aufbau inklusive Dämm- und
Abdichtungsmaterialien.
(Mach eigene Skizze!)

13. Welche Faktoren außer Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind für die menschliche
Behaglichkeit maßgeblich? Beschreiben Sie!

Gerüche, Kohlendioxidanteil in der Luft,

14. Erläutern Sie die Funktionsweise einer fassade anhand einer Skizze! In welchem
Klima wird eine solche Fassade bevorzugt eingesetzt?

15. Stellen Sie in einer Skizze Abluftfassade und Zweit-Hautfassade gegenüber.


Beschreiben Sie die jeweiligen Eigenheiten!

ABLUFTFASSADE ZWEITE-HAUTFASSADE
mehrschaliges Fassadensystem mehrschaliges Fassadensystem
Abschluss Außen: Isolierverglasung Abschluss Außen: vorgelagerte Verglasungsebene,
Abschluss Innen: Einfachverglasung o. Textiles Rollo die natürliche Lüftung mit dem Außenraum erlaubt
mechanischer Abzug der Raumabluft durch den Luftaustausch zw. Innen und Außen
Fassadenzwischenraum
erwärmte Raumluft zirkuliert ständig im
Fassadenzwischraum → Behaglichkeit nahe d.
Fassade

eingesetzt bei:
Gebäudearten/-höhen wo Sonnenschutz und
öffenbare Fenster nicht möglich sind
16. Begehbare Rampen bei barrierefrei auszuführenden Gebäuden: Nennen Sie die
Anforderungen an die Planung hinsichtlich Gefälle, Podest und Handläufen. Welches
Quergefälle ist maximal zulässig? Wo ist das gesetzlich geregelt?

ÖNorm B1600:
Maximales Gefälle 6%
Alle 10 m ein Podest von mind. 120 cm
Mindestbreite 120cm
am Anfang und Ende der Rampe mind. 150cm Raum
zwei Handläufe, einen für Rollstuhlfahrer (75cm), einen normal (90cm)
(Rampenrichtungsänderung bei Winkel geringer als 45° ohne Podest möglich, ab 45° Podest in Knick)

17. Welche Techniken gibt es für die Sichtbeton Flächengestaltung? Zählen Sie diese auf
und beschreiben Sie stichwortartig die Herstellung und die
Oberflächeneigenschaften und das erzielte Erscheinungsbild.

Schalung des Betons:


- Glatte Schalung
- Raue Schalung (Sägeraue Holzmaserung)
- Matrizen auf Schalung
- Fugen- und Ankergliederung
- Fotobeton

Nachträgliche Behandlung des Betons:


- gesäuerter Beton
- mechanisch bearbeiteter Beton
- Sandstrahlen
-Scharrieren
- Bossieren
- Sandstrahlen

Farbliche Gestaltung
- Anstriche/ Lasuren

18. Welche Arten von Sicherheitsgläsern gibt es, was sind ihre spezifischen
Eigenheiten und wo kommen sie zum Einsatz?

ESG (Einscheibensicherheitsglas):
- Hergestellt durch thermische oder chemische Vorspannung von Floatglas
- besitzt höhere Festigkeit und zersplittert bei Bruch in kleine ungefährliche Splitter
- ist durch die Vorspannung weniger plan (leichte Wellung)
- wird z.B. bei Verglasungen in Personenhöhe in öffentlichen Räumen verwendet

TVG (Teilvorgespanntes Sicherheitsglas):


- weniger stark vorgespannt als ESG
- zersplittert in größere Stücke, ist dafür ebener
- wird meist bei VSG verwendet > die größeren Splitter können mit der Folie zusammenhalten

VSG (Verbundsicherheitsglas):
- Verbundmaterial aus mindestens 2 Glasscheiben, die mit einer durchsichtigen Folie verklebt sind
- Glas hat zusammen mit Folie ein starkes bis sehr starkes Resttragverhalten nach Bruch (Folie hält
Splitter zusammen)
- Findet Verwendung bei tragenden querliegenden Gläsern (Glasböden); Überkopfverglasungen;
Schutzgläsern (z.B. kugelsichere Glasscheiben)

19. Skizzieren Sie Stockrahmen und Flügelrahmen und benennen Sie die potentiell
vorkommenden Elemente an diesen Bauteilen.

Blindstock: mit der Wand fest verbundener Hilfsrahmen, der zur Befestigung des Fensters dient
Stockrahmen: Blendrahmen (Fensterstock), fest mit dem Bauwerk verbundener Rahmen, der entweder
verglast ist oder an dem die Flügelrahmen befestigt sind.
Flügelrahmen: am Stockrahmen (Blendrahmen) beweglich befestigte Teile des Fensters

20. Skizzieren Sie im Sockelbereich den Übergang von Perimeterdämmung zur einer
geputzten Außenwand. Beschreiben Sie die einzelnen Bestandteile.

21. Zeichnen Sie den Aufbau einer Brettstapel- Außenwand mit hinterlüfteter
Holzschalung und bezeichnen Sie die Bauteile.

22.Erklären Sie worauf beim Verdichten von Beton zu achten ist. Benennen und
Beschreiben Sie Ihnen bekannte Methoden zur Beton- Verdichtung.

-Vollständige Umhüllung der Bewehrung


-Schließen der Hohlräume
-Entmischung des Betons muss vermieden werden
-Dichte der Bewehrungseisen darf nicht zu eng sein
Methoden der Betonverdichtung:
Außenrüttler an der Rahmenschalung:
-Wird außen auf Profilen befestigt, Schalung wird in Schwingung versetzt
-Empfehlung: bei schlanken Bauteilen mit einem hohen Bewehrungsanteil, bei Stahlschalungen und bei
Unzugänglichkeit
Verdichtung mit dem Flaschenrüttler:
-erzeugen unmittelbar auf die umliegenden Baustoffe Schwingungen (Kräfte werden durch
Unwucht in der Rüttelflasche erzeugt)
-Abstand der Bewehrungseisen muss groß genug sein (Rüttlergröße: 30-80mm) Außerdem noch
Schleudern, Stampfen, Stochern, Walzen,...

23.Welche aktuellen gesetzlichen Richtlinien und Gesetze bezüglich des


Brandschutzes in Österreich/ Wien betreffen Sie Architekten? Können Sie von diesen
abweichen? Wenn ja unter welchen Voraussetzungen? Entspricht Stahlbeton der
Brandschutz- Qualifikation A1? Was ist dabei aus brandschutztechnischer Sicht bei
der Ausführung von Stahlbetonwänden und – decken zu beachten?

Wiener Bauordnung, Wiener Bautechnikverordnung, OIB-RICHTLINIEN 1-6 & Normen

Es darf von den Richtlinien abgewichen werden – es muss aber nachgewiesen werden, dass das gleiche
Schutzziel erreicht wird.

Brandschutz-Qualifikation A1 = Brandverhaltensklasse:
nichtbrennbar ohne, brennbare Bestandteile dazu gehört Stahlbeton

24.Wassertransport: Erklären Sie den Effekt der kapillaren Wasserwanderung anhand


von Skizzen und beschreiben Sie die Auswirkung auf den Hochbau. Wo tritt dieser
Effekt im Baugrund auf und welche Möglichkeiten gibt
es aus hochbautechnischer Sicht diesen Wassertransport
zu verhindern? Skizzieren Sie einen
dementsprechenden Aufbau.

Kapillare Wasserwanderung:
Das Wasser bewegt sich durch Adhäsion- und Kohäsionskräfte
(Oberflächenspannung) aufgrund von röhrenartiger Struktur
bindiger Böden nach oben. Es sammelt sich unter dem Sockel und
kann Druck auf den Bauteil ausüben. Um das zu vermeiden wird eine
kapillarbrechende Schicht (eine Rollierung - 15cm dick, aus Kies
16/32) unter dem Sockel angebracht, ähnlich einem nichtbindigen
Boden.

25. Definieren Sie den Begriff Korrosion? Welche Einflussfaktoren gibt es dafür? Wann
sind Korrosionsschutzmaßnahmen für Bauteile zu ergreifen? Erläutern Sie aktive und
passive Maßnahmen.

Metall reagiert mit Atmosphäre (Luft und Wasser/ Luftfeuchte) und oxidiert; elektrochemischer Abtrag
an Oberfläche; eine Patina entsteht.
Man unterscheidet Flächen- und Kontaktkorrosion.
Einflussfaktoren:
- Umgebungsmedium (Luft, Wasser),
- Aggressivität des Mediums, (Feuchte-, Salz- und Stickstoffgehalt),
- Temperatur,
- Belüftungsverhältnisse,
- Einwirkungsdauer,

Aktiv:
-Materialwahl (rostfreier Stahl; COR-TEN-Stahl)
-Konstruktive Maßnahmen (Schichtanordnung, Wetterschutz, Vermeidung von Kondensat, gute
Zugänglichkeit für die Instanthaltung, Spalten verschließen, Hohlräume mit Korrosionsschutz
ausführen)

Passiv:
-Beschichtungen und Überzüge (Galvanisieren, Feuerverzinken, Patinierung, Coil Coating,
Pulverbeschichtung, Emaillierung)

26.Skizzieren Sie die Öffnungsarten eines Fensters und beschreiben Sie die
charakteristischen Eigenheiten jeder Öffnungsart.

27. Bennen und beschreiben Sie die Einflussfaktoren auf die Gründung/Fundierung eines
Bauwerks?

Einflussfaktoren:
-Art und Gestalt des Bauwerkes (Bauteilfugen, Setzungsempfindlichkeit, etc.)
-Größe und Verteilung der Belastung (Art der Lasten)
-Geometrie des Baugrunds (Hang, Höhenlage, etc.)
-Beschaffenheit des Grunds (Bodenklasse, zul. Pressung, Verunreinigung etc.)
-Grundwasserverhältnisse
- Frostgrenze
Damit sich keine Eislinsen unter dem Fundament bilden können, die eine Hebung bewirken würden
wird mindestens 80 cm unter Geländeroberkante gegründet.
Je nach Beschaffenheit des Baugrundes muss die richtige Gründung gewählt werden. Flachgründungen
sind am wirtschaftlichsten. Dabei werden die Lasten des Bauwerks berechnet und die Last, welche der
Boden nach der Einstufung in die Bodenklassen aufnehmen kann. Liegt die tragende Schicht tief, muss
eine Tiefgründung angewendet werden.

28. Beschreiben und skizzieren Sie die grundlegenden Prinzipien


zur Gebäudeaussteifung mit Wänden bzw.Kernen?

Kerne Prinzipien:
1. Sollte mit gleichem Querschnitt durch alle Geschossteile
führen
2. Kerne müssen biege und torsionssteif sein
3. Zwischen Kern und Decke schubfeste Verbindung
4. Mittige Anordnung des Kerns am günstigsten
5. Exzentrische Anordnung möglich. Kern nimmt alle Torsions-
und Schubkräfte auf
6. Bei durch Dehnfugen getrennten Gebäudeteilen, muss jeder
Teil für sich ausgesteift sein.

Wände  Prinzipien:
1. Mind. 3 Scheiben
2. in mind. 2 Richtungen, dürfen sich nicht an einem Punkt
kreuzen
3. nicht parallel sein
4. mögl. große Hebelarme
5. mögl. zentrisch angeordnet
6. Zwängungsfrei
7. Scheibe und Decke müssen kraftschlüssig verbunden sein

29.Zeichnen Sie den maßstäblichen Aufbau einer Brettsperrholz- Außenwand mit


hinterlüfteter Holzschalung und bezeichnen Sie die Bauteile.

30. Welche Vorarbeiten/Untersuchungen sind für die Beurteilung des Baugrundes/ des
Bodens und gegeben falls vor Baubeginn durchzuführen? Welche Konsequenzen
ergeben sich daraus für den Planer?

Bodengutachten:
Ein "geotechnischer Bericht" der sich auf folgendes konzentriert:
- Untergrundverhältnisse (Bodenschichten usw.)
- Grundwasserverhältnisse
- Beschaffenheit des Bodens
- Tragfähigkeit
Methoden:
Probeschürfe:
- billiges Verfahren, nur für begrenzte Tiefe (mit spez. Geräten aber bis 10m)
- es werden Proben entnommen, Durchmesser ca. 10cm
- geben Auskunft über dem Wassergehalt, Struktur, Tragfähigkeit des Bodens - wichtig ist das Erreichen
einer tragenden Schicht

Aufschlussbohrungen:
- Entnahme von Bohrkernen/Bodenproben
- verschiedene Arten, Bsp. Trocken- o. Spülbohrungen
- detaillierte Aufschlusse, möglich auch für größere Tiefen
- es entstehen dann Schichtprofile/-protokole, wo einzelne Bohrpunkte eingetragen werden, um damit
die Bodenstruktur innerhalb des Grundstuckes darzustellen

Sondierungen:
- als erste Orientierung oder als Ergänzung zu Aufschlüssen zu betrachten
- nach der Eindringgeschwindigkeit (Rammwiderstand) des in den Boden eingerammten Nadel werden
Eigenschaften wie Konsistenz usw. bestimmt

Konsequenzen
➔ Erstellung eines Fondierungskonzeptes mit Statiker, sowie Abdichtungssystem &
Wahl d. Art d. Wasserhaltung in d. Baugrube

31. Welche Anforderungen werden hinsichtlich Flucht- und Rettungswegen an


Aufenthaltsräume gestellt? Auf welche Mindestmaße ist bei Gängen im Verlauf von
Fluchtwegen hinsichtlich der Breite zu achten? Welche Anforderungen gibt es
diesbezüglich an Treppen? Wo ist es gesetzlich verankert?

Von jeder Stelle des Raumes muss in höchstens 40 m Gehweglänge erreichbar sein:
-ein direkter Ausgang zu einem sicheren Ort, ein Treppenhaus oder eine Außentreppe mit einem
Ausgang

Mindestdurchgangshöhe: 210 cm
Gänge und Fluchttreppen generell mindestens 120 cm breit.
Eine Treppe muss mindestens 120 cm breit sein.
10 cm können jedoch jeweils auf beiden Seiten für den Handlauf abgezogen werden was in einer
Mindestbreite von 100 cm resultiert.
(ab 120 Personen, steigt die Treppenbreite pro angefangene 10 Personen um 10cm)
Bsp. 330 Personen: 120 + 21x10 = 330cm

OIB Richtlinie 4 & Arbeitsstättenverordnung

32.Skizzieren Sie die Einbaumaße von


Fenstern (Lichten/Maße)!

Vertikal: Parapet, Rohbaumass, Lichte


Raumhöhe

Horizontal: Rohbaulichte,
Architekturlichte, Stocklichte,
Stockaußenmaß
33.Zeigen und beschreiben sie mittels einer dreidimensionalen Skizze ein
Kassettenwandsystem mit hinterlüfteter Fassade bei einem Stahlbau!

34.Zeichnen Sie ein Köcherfundament, bezeichnen Sie die


Bauteile und erklären Sie die Verwendung eines
solchen Fundamens.

- meist vorgefertigte Stahlbetonelemente


- vor allem im Hallenbau verwendet
- Einzelfundament
- Stützen werden vor Ort in Köcherfundament eingeführt und
zubetoniert (mit Rüttelbeton/Vergussmörtel)

35. Beschreiben und skizzieren Sie die grundlegenden


Lastabtragungsprinzipien für Deckentragwerke, nennen Sie je ein Beispiel einer
massiven Deckenkonstruktion. Erklären Sie wie die Lastabtragung den Entwurf
beeinflusst?

Durchlaufplatte, einachsig gespannt: Ortbetondecke


Rippendecke, einachsig gespannt: STB Verbunddecke
Plattenbalkendecke, einachsig gespannt
Kassettendecke, mehrachsig gespannt: Elementdecke
Pilzdecke mehrachsig gespannt

Entwurf:
- Spannweiten
- Stützenfreiheit
- Raumhöhen
- Gewicht sparen macht die Konstruktion
ökonomisch
- die Lastabtragung hat möglichst direkt zu
erfolgen
36.Zeichnen Sie den Vertikalschnitt (Decken- und Bodenanschluss) durch eine
mehrschalige Trockenbaukonstruktion (Wohntrennwand) und bezeichnen Sie die
Bauteilschichten.

37. Unter welchen Voraussetzungen wird eine weiße Wanne ausgeführt? Ist eine weiße
Wannen Konstruktion zu 100% wasserdicht? Erklären Sie dies (Skizzen). Erläutern sie
den Begriff Anforderungsklassen in diesem Zusammenhang.

Unter Lastfall: Grundwasser & drückendes Wasser.


Nein, es kommt durch Kapillarität und hydrostatischen Druck zu geringem Feuchtigkeitstransport; die
Flüssigkeit verdunstet an der Innenseite der Betonwand (daher nicht mit kapillarbrechender Schicht
bedecken)

5 Anforderungsklassen
as - vollständig trocken
a1 - weitgehend trocken
a2 - leicht feucht
a3 - feucht
a4 - nass
Verschieden Objekte haben unterschiedliche
Anforderungen an Feuchtigkeit - U bahn Schacht
muss nicht so trocken sein wie ein Labor/ Lager

38. In welchem Lastfall wird eine weiße Wannen Konstruktion angewendet?


Beschreiben Sie die Funktionsweise einer weißen Wanne und nennen Sie eine
weitere mögliche Ausführung für denselben Lastfall.

Lastfall: Grundwasser & drückendes Wasser.


Weitere mögliche Ausführungen Schwarze & Braune Wannen

Weiße Wanne: Dichtbeton = Beton mit Zusatzmittel/Dichtmittel zur Hydrophobierung. (nicht absolut
Wasserdicht) erhöhter Bewehrungsanteil, min. 30 cm dick, Fugenbänder bei allen Arbeitsschritten,
Arbeitsfugen sind abzudichten. Geringe Witterungsabhängigkeit

- Einfache Konstruktion, geringe Bauzeiten, Geringe Witterungsabhängigkeit, Undichte Stellen


leicht zu lukrieren und beheben.

39.Wären diese Innentreppen und Brüstungen des Züricher Flughafens-Dock


„Midfield“ (2001 Arge/Zayette/Martin Spühler Architekt BSA/SIA, agps architecture)
laut aktueller gesetzlicher Lage in Österreich (OIB-Richtlinien) ausführbar?
Kennzeichnen und beschreiben Sie die nicht zulässigen Teile und skizzieren Sie
maßstäblich einen Vorschlag für eine zulässige Variante (inkl. Bemaßung und
Materialwahl). Wie groß wäre die erforderliche Höhe der Absturzsicherung in diesem
Bereich? Kommentieren Sie dies kritisch!
Gleiche Antwort wie frage 41!

40. In welcher Beziehung stehen Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit? Kann


Wasserdampf auch im Bauteil vorkommen? Welche Hochbautechnischen
Konsequenzen ergaben sich da raus?

• Luft kann nur begrenzte Menge an Wasserdampf aufnehmen (Sättigungsdampfdruck)


• wenn Luft übersättigt ist an Wassermoleküle = Kondensation
• Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, wenn die Temperatur hoch ist

Kann Wasserdampf auch im Bauteil vorkommen? Ja.


• Raumfeuchte dringt in Konstruktion ein
• Punkt an dem das Wasser kondensiert (Dampf zu Wasser) = Taupunkt
• Wasser in der Konstruktion, wenn Taupunkt in dieser
Daher: Wände müssen komplett dicht sein o. Komplett austrocknen können

Welche hochbautechnischen Konsequenzen ergeben sich daraus?


1. Feuchte Dämmung dämmt schlecht
2. Schimmelbildung
3. Frost: kann zu Frostsprengungen und Auftrieb führen

41. Wären diese Innentreppen und Brüstungshöhe des BRG Wörgl (Viktor Hufnagl 1970-
73) laut aktueller gesetzlicher Lage in Österreich (OIB – Richtlinien) ausführbar?
Kennzeichnen und beschreiben Sie die nicht zulässigen Teile und skizzieren Sie
maßstäblich einen Vorschlag für eine zulässige Variante (inkl. Bemaßung und
Materialwahl!) Wie groß wäre eine erforderliche Höhe der Absturzsicherung in
diesem Beispiel? Kommentieren Sie dies kritisch!

Nein, die querliegenden Stababstände sind zu hoch  Ausstiegshilfe


zum Absturz

Absturzsicherungen Höhe
• ab einer Fallhöhe von 60 cm, jedenfalls aber ab einer Fallhöhe
von 1 m ist mit einer Absturzsicherung zu sichern
• Höhe der Absturzsicherung: min. 1 m
• ab einer Absturzhöhe > 12 m: min. 1,1 m
• Absturzsicherung bei Wohnungstreppe: min 90 cm

Absturzsicherung Öffnungen
• in einer Richtung ≤ 12 cm
• im Bereich 15-60 cm keine horizontalen oder schrägen
Umwehrungsteile (Gefahr: Heraufklettern) oder Abstand ≤ 2 cm

Treppen
• Handläufe bei Treppen mit 2 oder mehr Stufen: Anbringung auf Höhe 85 – 110cm
• Handlaufhöhe > 100cm: zweiter Handlauf in einer Höhe von 75 cm
• Handverlaufen vor und nach Treppenantritt 30 cm über Stufenkante
• Handläufe dürfen max. 10 cm einengen
• Lichte Durchgangsbreite 120cm
• Fluchtweg ab Nutzpersonenzahl >120: je weitere 10 Personen, plus 10cm
• Lichte Treppendurchgangshöhe 210cm
• nach 20 Stufen muss ein Zwischenpodest eingefügt werden (empfohlen ab 12)
• zweiläufige Treppe: bei Wendung 180° auf Zwischenpodest muss eine Mindestbreite von 250
cm erfüllt werden (Transport eine Krankentrage)
42.Nenne Sie erläutern Sie die Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes.

Baulicher Brandschutz:
- Konstruktive Ausführung
- Materialwahl und –Positionierung
Anlagentechnischer Brandschutz:
- Brandmeldeanlagen
- Lüftungs- und Rauchabzugsanlagen
Organisatorischer Brandschutz:
- Wartung, Instandhaltung
- Kennzeichnung von Fluchtwegen
- Ernennung von Brandschutzbeauftragten

43.Wofür werden Gipskartonplatten im Innenausbau eingesetzt? Aus welchem Grund


kommt es derzeit Ihrer Meinung nach zu einem vermehrten Einsatz von
Gipskartonplatten im Innenausbau? Kommentieren Sie!

Wofür:
- nichttragende Raumabtrennung
- Verkleidung von Bauteilen zur Brandschutzerhöhung
- Verkleidung von Wänden und Lüftungseinheiten als Schallschutz
- Sonstige Verkleidungen um Technik/ sonstige Konstruktionen dahinter zu verstecken

VORTEILE
– schneller u. einfacher Einbau
– geringes Gewicht (Vorteile für Transport und Logistik)
– hoher Feuerwiderstand
– geringer Flächenverlust durch Errichtung dünner Wände (höhere Nutzfläche)
– optisch Neutral
– mit einer Auflage v. Vliesstoff wird zu Akustikdecke

Vermehrter Einsatz: Ist multifunktional und Einbau geht schnell; Beliebt, da Arbeitszeit teuer ist.

44.Fußbodenaufbauten: Nennen Sie 3 Möglichkeiten zur Ausführung von Estrichen


und stellen Sie diese maßstäblich dar.

- Schwimmender Estrich auf


Beschüttung
- Schwimmender Estrich auf Dämmung
- Verbundestriche
- Estriche auf Trennschichten
45. Skizzieren Sie den unteren Rahmen- und Flügelprofil eines Holzfensters inklusive
Anschluss ans aufgehende Mauerwerk. Beschreiben Sie die drei Funktionseben sowohl
im Rahmenbereich als auch im Anschlussbereich!

46.Welche Dämmstoffe werden bei erdberührten Bauteilen eingesetzt. Nennen Sie


mindestens zwei und erklären Sie die spezifischen Eigenschaften dieser
Dämmstoffe!

Schaumglas (Floatglas): (mineralischer/künstlicher Dämmstoff)


Glaspulver durch Zugabe von Kohlenstoff werksmäßig aufgeschäumt, geschlossenzellig

Eigenschaften: hochdruckfest, feuchtigkeitsunempfindlich, wasser- und dampfdicht, frostbeständig,


schädlingssicher, verrottungsunbeständig, fäulnisresistent, alterungsbeständig, nichtbrennbar,
chemikalienbeständig, teuer, hoher energieaufwand bei der Herstellung,
teilweise bei Verarbeitung mit Bitumen verklebt.

Anwendung: in allen Bereichen wo XPS verwendet wird:


-Dächer, Terrassen, erdberührende Bauteile
-innen Dämmung

-XPS: (Polystyrol basierter Dämmstoff)


Extrusionsanlage unter Zugabe von CO2  zu Blöcke und Palletten verarbeitet

Eigenschaften:
- Geschlossenzellig, nimmt nur geringe Mengen an Feuchtigkeit auf
- wenig elastisch, verrottungsfest, nicht UV- beständig
- Nur bedingt recyclebar, meistens Verbrennung

Anwendung:
- wird dort eingesetzt, wo die Dämmung hoher Feuchtebeanspruchung und/ oder mechanischen
Belastungen ausgesetzt ist
-Flachdach, Umkehrdach
- Perimeterdämmung, Sockelbereich, erdberührte Bauteile
- Bodendämmung bei hoher Belastung
47. Beschreiben Sie mögliche Gründe und Ziele zu einer Baugrundverbesserung und
erläutern Sie Maßnahmen zur Bodenverbesserung.

Gründe:
- Tragfähigkeit/Standsicherheit nicht erfüllt
- Tiefgründung keine Option (feste Schicht zu tief)

Ziele:
- Erhöhung der Tragfestigkeit
- Verringerung / Vorwegnahme von Setzungen
- Homogenisierung des Setzungsverhaltens
- Verringerung oder Erhöhung der Durchlässigkeit
- Erhöhung der Erdbebensicherheit

Maßnahmen:
- Boden-ERSATZ -> Bodenaustausch (statisches Verfahren)
- Boden-VERDICHTUNG -> Mechanisch -> Oberflächenverdichtung, Tiefenverdichtung (Rüttel/
Rüttelstampfverfahren), dynamische Intensivverdichtung
- Boden-VERÄNDERUNG (hydraulisch) -> Bodenstabilisierung mit Bindemittel, Injektionen,
Düsenstrahlverfahren, Bodenvereisung
- Boden-ENTWÄSSERUNG -> Flächendrainagen, Vakuumkonsolidation,
- Boden-BEWEHRUNG -> Geokunststoffe, Bewehrungslagen

48. Zeichnen Sie den Auflagerbereich eines Sparrendaches, bezeichnen Sie die
Bauteile und beschreiben Sie mögliche Befestigungs-/
Verankerungsmöglichkeiten am Gebäude!

49.Welche Holzmassiv- Bauweisen und welche dazugehörigen Holzmassiv-


Bauelemente kennen Sie?

Holzmassiv-Bauweisen:
• Blockbauweise
• Brettstapelbauweise
• Brettsperrholzbauweise
50. Wie verhält sich Stahl im Brandfall? Mit welchen Maßnahmen kann der
Brandschutz von Stahlbauteilen verbessert werden? Wo finden Sie die in
Österreich geltenden Brandschutzanforderungen an Bauteilen?

Stahl ist auch mit A1 klassifiziert (nichtbrennbar) - allerdings wird er bei hohen Temperaturen weich
und verliert an Tragfähigkeit
 ungeschützt hat Stahl keinen großen Brandwiderstand.

Maßnahmen zur Verbesserung des Stahlbrandschutzes sind:


- Auftragen von Dämmschichtbildner
- Brandschutzverkleidungen
- Ablationsbeschichtungen
- Baulicher Schutz (vorgelagerte brandschützende Elemente wie abgehängte Decken oder
Wandverkleidungen)

In OIB Richtlinie 2

51. Stellen Sie skizzenhaft den Unterschied im Wandaufbau zwischen einer


Stahlskelettbauweise und einer Holzskelettbauweise gegenüber! Verdeutlichen Sie
dabei die jeweiligen Eigenheiten bezüglich Wärmedämmung und
Feuchtigkeitsschutz!

Stahl ist guter Wärmeleiter, daher immer Außendämmung  Unterschied zum


Holzrahmenbau
Skelettbau: Befestigungsmöglichkeit für Dämmung muss erst Hergestellt werden! (WD auf
Kassetten befestigt)
Holzrahmen: Dämmung ist direkt an Holz befestigt.

52. Beschreiben Sie die Rolle von Über- und Unterdruck bei der Lüftung. Erläutern Sie
dabei auch Einsatzgebiete sowie Vor- und Nachteile!

Bei der Belüftung entsteht Überdruck


 Luft wird eingeblasen
 Abluft kann durch andere Öffnungen und Fugen entweichen
 Bei Räumen mit keiner starken Luftverschmutzung
 Nachteil: Luft muss im Winter erwärmt werden

Bei der Entlüftung entsteht Unterdruck


 Luft wird mittels eines Ventilators aus dem Raum gesaugt
 Luft muss einfach nach Strömen können
Für Räume mit starker Luftverschmutzung
 Nachteil: auf kleine Räume beschränkt

53. Beschreiben Sie gesetzliche Anforderungen bezüglich Belichtung eines


Aufenthaltsraumes! In welchem Regelwerk sind diese definiert?
54. Beschreiben Sie Herstellung, Eigenschaften und Anwendungsbereiche von
Schaumglas!

Schaumglas (Foamglass): (mineralischer/künstlicher Dämmstoff)


Glaspulver durch Zugabe von Kohlenstoff werksmäßig aufgeschäumt, geschlossenzellig

Eigenschaften: hochdruckfest, feuchtigkeitsunempfindlich, wasser- und dampfdicht, frostbeständig,


schädlingssicher, verrottungsunbeständig, fäulnisresistent, alterungsbeständig, nichtbrennbar,
chemikalienbeständig, teuer, hoher energieaufwand bei der Herstellung,
teilweise bei Verarbeitung mit Bitumen verklebt.

Anwendung: in allen Bereichen wo XPS verwendet wird:


-Dächer, Terrassen, erdberührende Bauteile
-innen Dämmung

55. Was ist eine Trombewand? Erläutern Sie die Funktionsweise anhand einer Skizze!

Sonne heizt dunkel gestrichene Wand auf 


Wand speichert Wärme und gibt sie zeitversetzt wieder ab

56. Was versteht man unter dem Setzungsverhalten von Boden und was können
Setzungen im Boden bewirken? Welches Setzungsverhalten ist charakteristisch für
bindige und welche für nichtbindige Böden?

Setzung ist die Zusammendrückung des Bodens infolge hoher Gebäudelasten – so gut wie
unvermeidlich; wichtig ist gleichmäßiges Setzungsverhalten an der Gründungssohle Setzungen können
zu größeren Schäden bis zum Verlust der Tragfähigkeit führen

Bindige Böden setzen sich langsam und um große Setzungsbeträge (Anfangssetzung sehr vom
Wassergehalt abhängig -> je wasserhaltiger desto größer die Setzungen) Die Setzungsdauer ist vom
Entweichen des Porenwassers abhängig, damit ergeben sich größeres Setzungsbeträge als bei
nichtbindigen Böden
Nichtbindige Böden zeigen bei Belastung vergleichsweise geringe Setzungen, die relativ schnell
abklingen (günstigeres Tragverhalten, meist mit Fertigstellung des Hauses beendet)

57. Erklären sie Prinzip, Wirkungsweise und Anwendungsgebiet für den Einsatz einer
Stahl-Verbunddecke. Skizzieren Sie einen möglichen Deckenaufbau und bezeichnen
Sie die Bauteile!

Stahlträger ist mit Ortbetondecke kraftschlüssig


verbunden; mit Betonfertigteilen ist die Montage
sehr schnell; mit Trapezblechen entfällt beim
Ortbeton die Schalung.
Hohe Tragfähigkeit bei kleinen Verformungen

- mit diesem System lassen sich große Weiten,


teilweise bis zu 18-20m (wenn vorgespannt)
überbrücken.
- Sofort belastbar
- Verlegung kann unterstellungsfrei erfolgen
- kein verputzen notwendig
- Aussparung für die Haustechnik

58.Skizzieren Sie den maßstäblichen Aufbau einer mehrschichtigen Außenwand


(Massivbau) mit Kerndämmung, beschreiben sie die einzelnen Schichten und
benennen Sie die Vor- und Nachteile einer solchen Konstruktion im Vergleich zu
einschaligen massiven Außenwandkonstruktionen.

Um Heizkosten zu reduzieren und das Raumklima zu verbessern, können die


zweischaligen Außenwände mit einer nachträglichen Kerndämmung
ausgestattet werden. Vor dieser Maßnahme muss geklärt werden, ob es sich
um eine ruhende Luftschicht handelt und wie der Zustand der Luftschicht ist.
Eine Überprüfung kann durch Thermografieaufnahmen, einer Kameraerfahrung
und/oder einer Nebelmaschine (Feststellen von Undichtigkeiten) stattfinden.

Die Luftschicht kann mit Einblasdämmstoffen oder Ortschaum gefüllt werden.


Der Dämmstoff wird dabei durch in die Außenmauer gebohrte Löcher
eingebracht.

Bei rieselfähigen Dämmstoffen (z.B. EPS-Granulat, Blähperlit und Aerogel) sind


nur wenige und kleine Einblaslöcher notwendig, da sich diese Materialien sehr
gut auch in kleinen bzw. schmalen Hohlschichten (bis 7 cm) verteilen. Die
Voraussetzung für diese Dämmstoffe sind dichte Mauerwerke, damit es nicht zu
einer Durchrieselung kommen kann. Bei größeren bzw. breiten Hohlschichten
können faserige Dämmstoffe (z.B. Steinwolle und Glaswolle verwendet werden.
Diese sind kostengünstiger und verhaken sich untereinander und mit dem
Mauerwerk. Stark belüftete Luftschichten müssen vor einer Füllung auf die
Eignung des Dämmstoffes geprüft bzw. berechnet werden.

Für diese Sanierungsmaßnahmen stehen diverse Förderungsprogramme mit Zuschüssen, Krediten und
tilgungsfreier Anlaufzeit zur Verfügung. Außerdem gewinnt die Immobilie bei der Bewertung durch
einen Energieausweises eine immer größere Bedeutung.

Vorteile:
-Reduzierung der thermischen Belastung des Dämmstoffs
-Guter Schutz vor Sommerhitze
-Ästhetische Möglichkeiten

Nachteile:
-Bei stark durchfeuchteter Vormauerschale eventuell Umkehrdiffusion
-Schwieriger Zugang zu Dämmebene
-Gefahr von kapillarer Durchfeuchtung des Dämmstoffs
-Teuer

59. Welche grundsätzlichen Möglichkeiten gibt es bei der Materialwahl zur


Abdichtung vom erdberührenden Bauteile
- treffen sie eine Unterscheidung hinsichtlich der Abdichtungsbaustoffe und nennen sie
Vor- und Nachteile der jeweiligen Systeme.

-rein bituminöse Abdichtungen (Bsp.: Abdichtungsanstriche, Abdichtungsbeläge usw.)


 erweicht bei Hitze; versprödet bei Hitze
- mineralische Abdichtungsstoffe (Bsp.: Sperrputze, Sperrestriche usw.)
- Kunststoffvergütete Abdichtungsstoffe (Bsp.: bituminöse Abdichtungsbahnen/Beschichtungen)
 Durchwurzelungsfest, wittergungsfest, Wärme Beständig, gut gegen chemische Angriffe
- Kunststoff Abdichtungsbahn (Bsp.: PVC-P weich, ECB usw.)
 hohe Wärmedehnung; kaum Wärme- & Elektrischeleitfähigkeit; Widerstand gegen Säure
und Laugen; Geringe Härte; Schwer abbaubar

60. Planung der Abwasserführung: erläutern Sie die Begriffe Trennsystem und
Mischsystem.
Bennen Sie die einzelnen Teile des Plans und erläutern Sie die Abkürzungen.
Was machen Sie, wenn die Kanalsohle ihres Hauskanals unter der Kanalsohle der
Einmündung in den Straßenkanal liegt?

Trennsystem: Getrennte Ableitung von Schmutz- und


Regenwasser in Grund- und Fallleitung; Versickerung vom
Regenwasser ist erlaubt

Mischsystem: gemeinsame Ableitung von Schmutz- und


Regenwasser in Grund- und Fallleitung; Voraussetzung
senkrecht und ohne Verzug.

SW = Schmutzwasser
KS = Kanalsohle
RSK = Regensinkkasten
Grundleitung= Entwässerungsleitung innerhalb des Gebäudes
Anschlusskanal: Grundleitung auf öffentlichem Grund
61. Welche Befestigungsarten einer WDVS (Wärmedämmverbundsystem) gibt
es? Was ist bei der Montage zu beachten?

Bestandteile:
-Tragende Wand
- Verbundstoffe:
Klebemörtel  geklebt
Dübel  geklebt & gedübelt
Pu- WDVS-Kleber  Profilbefestigung
Profilbefestigung

Zu beachten: Fugen müssen mit Dämmung ausgefüllt werden;


Anschlüsse Sockel und Fensterbänke besonders beachten!

62.Was ist ein Lospunkt, was ist ein Punkt bei einer Fassade? Skizzieren Sie!

63.Beschreiben Sie einen möglichen Grundbruch, beschreiben Sie was bei einem
Grundbruch passiert und erläutern Sie die Maßnahmen zur Vermeidung eines
Grundbruchs!

Grundbruch entweder statisch oder hydraulisch:

Statisch: Der Baugrund verformt sich unter der Last des Bauwerkes. Mit zunehmender Belastung wird
der Boden auch seitlich verdrängt, bis er nicht mehr imstande ist weitere Laststeigerungen
aufzunehmen.
Maßnahme:
- Einhaltung der Grenzlast
- Verbreitung der Fundamente
- Erhöhung der Gründungstiefe
- Auflasten auf den gleitenden Erdkörper

Hydraulisch: kann durch starke Grundwasserströme verursacht werden


Maßnahme:
- Aufbringen eines Belastungsfilters auf die Baugrubensohle
- Anordnen von Pump- oder Überlaufbrunnen innerhalb der Baugrube
- Herstellen einer undurchlässigen Schicht im Baugrund (z.B. durch Injektion)
- Herstellung einer wasserundurchlässigen Baugrubensohle aus WU-Beton
64.Wann bietet sich die Planung eines Plattenfundamentes an? Nennen Sie die
wirtschaftlichen und herstellungstechnischen Gründe. Worauf muss bei der
Ausführung eines Plattenfundamentes geachtet werden?
Wann:
- bei ungleichmäßigen Setzungen zu erwartenden sind
- wenn zahlreiche Streifen oder Einzelfundamente dicht neben einander liegen würden
- wenn zahlreiche Einzelfundamente dicht nebeneinander liegen
- wenn die Bodenplatte wasserdicht sein muss
- bei wenig tragfähigem Baugrund und deshalb würde es beim Bauwerk zu unterschiedlichen Setzungen
kommen.
- wenn die Druckausbreitung die Fundamentbreite überschreitet
- mind. Dicke 25cm
- Baugrund schlecht ist und Tiefgründung zu teuer wäre

Achte auf:
Die Bewehrung liegt umgekehrt wie bei der Deckenplatten, da die Bodenpressung von unten auf die
Platte wirkt.

65. Zeichnen und beschreiben Sie den Anschluss eines elastischen gelagerten
Treppenlaufs auf einem Treppenpodest mit schwimmenden Estrich. Zeichnen Sie den
seitlichen Wandanschluss eines elastisch gelagerten Treppenpodests.

66.Wasser in verschiedenen Aggregatszuständen: Warum und in welcher Weise ist Frost,


speziell im Baugrund, für die Fundierung relevant? Welche hochbautechnischen
Konsequenzen ergeben sich dadurch bei der Bauausführung?

Fundierungen müssen immer unter die Frostgrenze (in Österreich ca. 80-150 cm unter GOK - Wien=
ca.80cm) reichen
– sonst kann der Beton durch den Frosthub angehoben werden. Deswegen werden Gebäude tiefer
gegründet oder mit Frostschürzen versehen.
67. Können Schächte bzw. Leitungen Brandabschnitte durchdringen? Worauf ist dabei
aus brandschutztechnischer Sicht zu achten, welche Maßnahmen müssen
getroffen werden?
Erläutern Sie die zwei grundlegenden Prinzipien. Können einzelne Lüftungsleitungen
von einem Brandabschnitt in den anderen geführt werden? Begründen Sie die Aussage.

Ja, Durchdringungen sind erlaubt. Es gibt 2 Systeme:


Den Schacht als eigenen Brandabschnitt auszuführen oder die
Deckendurchbrüche brandschutztechnisch abzudichten.
- Leitungsdurchführungen durch Rohre oder Kabel sind
feuerwiderstandsfähig abzuschließen
- Rohrabschottungen -> Substanz am Ende des Rohres, die im Brandfall die Öffnung verschließt.
- Funktionsfähigkeit durch Prüfungen nachweisen
- In Treppenhäusern ist eine offene Verlegung von Leitungen unzulässig

Maßnahmen:
- Brandschutzklappen
- Ummantelung
- Brandrohrmanschetten
- Brandschutzschaum
- Brandschutzmörtel
- Hartschott und Weichschottmaterialien

68. Erläutern Sie mittels einer Skizze die rechtlichen


Anforderungen an die Mündung von Abgasanlagen! In
welchem Regelwerk sind diese Anforderungen definiert?

In OIB 3.5
Vorschriften:
1. Alle Feuerstätten sind an Abgasanlagen anzuschließen und über
Dach abzuführen
2. Die Mündungen der Anlagen sind so zu führen, dass keine Personen
beeinträchtigt werden
3. Einwandfreie Zugverhältnisse

69.Beschreiben Sie die Arbeitsschritte bei der Montage eines Fensters!


Illustrieren Sie die textliche Beschreibung der einzelnen Schritte mittels Skizzen!

70.Nennen sie 5 relevante physikalische Eigenschaften von Mauersteinen. Was


bedeutet eine höhere Rohdichte der Mauersteine für diese Eigenschaften?

1. hohe Druckfestigkeit
2. nur geringe Beanspruchung auf Zug möglich
3. atmungsaktiv: Luft- und Wasserdurchlässigkeit schafft gutes Raumklima
4. guter Wärmespeicher
5. hoher Schallschutz

Die Rohdichte von Mauersteinen ist ein grundlegendes Kriterium, worauf sich weitere
Eigenschaften aufbauen.
Je hoher die Rohdichte, desto;
• schwerer ist der Mauerstein
• hoher ist die Druckfestigkeit
• hoher ist der Schalldammwert
71. Zeichnen Sie eine Kehlbalken – Dachkonstruktion, bezeichnen Sie die
Tragwerksteile und erklären Sie die Funktion des Kehlbalkens.

- Sonderform d. Sparrendachs
- keine firstparallelen Tragglieder (außen Lattung u. Mauerbank)
- Sparrenpaare durch Kehlbalken verbunden -> reduziert Durchbiegung bei
Lasteinwirkung
- Verbindungen: Zapfen Blatt oder Kamm
- größere Spannweiten (Gebäudetiefen möglich)
- Windrispe diagonal unter Sparren

Kehlbalken: reduzierung der Durchbiegung der Sparren unter Last bei Spannweiten uber 6m
dient als horizontale Aussteifung,unterteilt Spannweite der Sparre, guter
wiederverband.Andere Vorteil dieser Konstruktion ist,die Moglichkeit der Erzeugung anderer
Ebenen in dem Dachbereich (geschoss uber dem Kehlbalken)Wenn die Spannweite des
Kehlbalkens uberschreitet, Anwendung eines Rams gegen Durchbiegung.

72. Welche Fertigteil-Dachkonstruktionen mit Massivbau kennen Sie? Skizzieren Sie und
beschreiben Sie Vor- und Nachteile.
73. Beschreiben Sie die 2 grundlegenden Schalungssysteme zur Herstellung von
Ortbetonwänden und beschreiben Sie die jeweiligen Vor- und Nachteile. Erklären Sie
worauf beim Verdichten von Beton zu achten ist.

Rahmenschalung: (einhäuptig)
Bestehend aus Rahmen, Querprofilen, einer festmontierten Schalhaut, Schalungsankern, Richtstützen
sowie einer Arbeitsbühne an der Oberkante
Vorteile:
- Baukastensystem
- geringes Gewicht
- geringer Lohnaufwand, keine Fachkräfte erforderlich
- hohe Einsatzhäufigkeit
- mit Hand umsetzbar (Systemabhängig)
Nachteile: - geringe Steifigkeiten
- hoher Aufwandswert
- große Durchbiegung
- hohe Gerätekosten
- hohe Anzahl an Ankern, Elementen und Kleinteilen
- geringe Anpassungsfähigkeit als Trägerschalung
- Gefahr des Ausblutens von Beton an den Fugen (Sichtbetonqualität)

Trägerschalung: (einhäuptig)
Bestehend aus einer Schalhaut, Holzgitterträgern, horizontalen Riegeln, Schalungsankern, Richtstützen
sowie einer Arbeitsbühne an der Oberkante
Vorteile:
- kurze Aufstell
- und Ausschalzeiten
- niedrige Aufwandwerte
- geringer Lohnaufwand
- große Wandabstände
- große Wandflächen bis 100m2
- sehr tragfähig
Nachteile:
- hohe Investitionskosten
- schlechte Anpassbarkeit an veränderliche Geometrie
- kranabhängig

Beim Verdichten zu achten:


-Vollständige Umhüllung der Bewehrung
-Schließen der Hohlräume
-Entmischung des Betons muss vermieden werden
-Dichte der Bewehrungseisen darf nicht zu eng sein

74. Definieren Sie den Begriff und die Funktion einer Schleuse im Sinne der Wiener
Bauordnung. Wo sind im Gebäude notwendigerweise Schleusen zu positionieren?
Welche Anforderungen werden an die Ausführung der Wände und der Lüftung aus
brandschutztechnischer Sicht gestellt?

In der Wiener Bauordnung werden Schleusen nicht erwähnt.


Nur in Wiener Garagengesetz definier:
Schleuse = ein sicherer Platz gegen Feuer (Verbindungsteil mit Entlüftung; Verweilen im Brandfall muss
möglich sein);
Position zum Beispiel als Verbindung zwischen Garage und Treppenhaus

Anforderungen:
- Wände und Decken REI90 & A2
- Türen zwischen Garage und Schleuse EI30-C
- Türen zwischen Treppenhaus und Schleuse EI30-C
- wirksame Lüftung muss vorhanden sein

75. Wie wird das Steigungsverhältnis von Treppen bestimmt? Zählen Sie gängige
Formeln zur Überprüfung auf und kommentieren Sie diese. Nennen Sie ein
zulässiges Steigungsverhältnis für eine Treppe (im Hauptstiegenhaus) eines
achtgeschoßigen Bürogebäudes in Wien. Wo ist dies gesetzlich geregelt?

Gesetzlich geregelt in der OIB Richtlinie 4.


76. Welche grundlegenden Schichtprinzipien gibt es bei Dächern? Skizzieren Sie
maßstäblich (M1:10, inkl. Beschriftung und Bemaßung aller relevanten Schichten)
4 grundlegende Typen und erklären Sie den Unterschied hinsichtlich der Abfuhr von
Wasser und Kondensat. Für welches System würden Sie sich bei der Ausführung einer
begehbaren Terrasse entscheiden? Begründen Sie die Entscheidung.
(eigene Skizzen plus Erklärungen!)

77. Welche Spannrichtung ist für Decken grundsätzlich sinnvoll? Begründen und
beschreiben sie welche Parameter für die Spannrichtung von Decken relevant sind?

Wenn die Spannrichtungen miteinander verglichen werden, die Spannrichtung, einachsig


gespannt ist deutlich wirtschaftlicher .Das Ziel bei der Wahl der Decke und des
Deckensystems ist das Ersparen von Gewicht. Wenn einachsig und mehrachsig
gespannte Systeme mit der gleichen Deckenstarke mit einander vergleichen werden
Plattenbalken/Trogplatten und Kassettendecke und die Spannweiten vergleichen werden;
einachsig gespannte Decken einer höheren Spannweite gerecht werden.
Sinnvolle Spannrichtung=einachsig gespannt
78. Unterirdischer Museumszubau, es ist mit drückendem Wasser zu rechnen.
Welche Bauwerksabdichtung schlagen Sie vor? Skizzieren Sie ihr favorisiertes
System und zeigen Sie maßgebliche Vor- und Nachteile zu anderen
Abdichtungssystemen auf.
(Mach Skizze !)

79. Nennen Sie die Ziele und 3 Verfahren für Baugrunduntersuchungen.

Ziel der Baugrunduntersuchung = Bewertung des Baugrundstückes (mittels mechanischer Tätigkeiten)


hinsichtlich seiner
- Tragfähigkeit und Standsicherheit
- Bodenverdichtung
- Bodenkonsistenz und Zusammensetzung
- Durchlässigkeit und Versickerung
- Feststellung der Grundwasserstände
- Auffinden von Wasseradern und Wassereinschlüssen
- Auffinden von Bodenverunreinigungen oder eventuellen Altlasten

Ergebnis ist meist ein Geotechnischer Schnitt sowie ein Bohrprofil welche Aufschluss über den
Schichtaufbau geben.

Arten der Baugrunduntersuchung:


- Baggerschürfe (einfach und kostengünstig) -> Keine Schürfe bei Grundwassererwartung! Nicht
geeignet für Felsböden, Räumlicher Schichtaufbau besser als beim Bohrprofil ablesbar, auch für
Erkundung bestehender Bauteile (Fundament) geeignet!
- Rammsondierung (schnell und kostengünstig) -> dient zur Lagerungsfunktion bei nichtbindigen Böden,
verfeinern Aussagemöglichkeit und eher als Begleitfunktion zur Bohrung anzusehen
- Aufschlussbohrung (Trocken oder Spülbohrung) -> 150-300mm Durchmesser der Bohrung
- Bohr- und Rammkernsondierung -> feinkörnige, felslose Böden

80. Schichtprinzipien bei Dächern: Erklären Sie den grundlegenden Unterschied


zwischen Kalt- und Warmdach und skizzieren Sie maßstäbliche Systeme (M1:10 inkl.
Beschriftung und Bemaßung aller relevanten Schichten). Nennen Sie klassische
Anwendungsfälle. (Skizze)

Klassischer Anwendungsfall Warmdach als Flachdach, Kaltdach als Steildach.


Unterschied: Kaltdach ist hinterlüftet.
81. Nennen Sie 3 Abdichtungsmaßnahmen gegen drückendes Wasser im Baugrund,
beschreiben und skizzieren Sie die Systeme maßstäblich und nennen Sie die Vor- und
Nachteile des jeweiligen Systems.
(Skizze)

82. Welche Bodenarten kennen Sie, wann spricht man von gewachsenem
Boden? Benennen Sie die Bodenklassen lt. Önorm.

83. Wozu und wie sind die Bodenklassen in der Önorm eingeteilt! Benennen Sie die
Norm und beschreiben Sie.

Gewachsener Boden ist unberührter Boden, der durch Verwitterung und Ablagerungen entstanden ist.
Bodenarten:
- Grobkörnige Böden (Gemisch deren Feinkornanteil weniger als 5% der Masse beträgt)
- Feinkörnige Böden (Gemisch deren Feinkornanteil mehr als 40% der Masse beträgt)
- gemischtkörnige Böden (Gemisch deren Feinkornanteil 5% bis 40% der Masse beträgt)
84. Welche Holzdeckenkonstruktionen kennen Sie? Skizzieren und beschreiben Sie
mögliche Aufbauten.

- Balkendecke (lineares Tragverhalten)


- Holzrahmendecke (Lineares Tragverhalten)
-Massivholzdecken (Flächiges Tragverhalten,
isotropes Tragverhalten Scheibenausbildung)
-Holz-Beton-Verbunddecken (Flächiges
Tragverhalten, isotropes Tragverhalten,
Scheibenausbildung)

85.Worauf ist bei der Verlegung von Wärmedämmung unter Gründungskörpern zu


achten und welche Materialien werden für Perimeterdämmungen verwendet?

Mind. 80cm Dämmung nach unten ziehen, wird außerhalb der Abdichtungsschicht angebracht und
verklebt, muss Wasser-, Verrottungs- und Druckfest sein. Verwendetes Material für
Perimeterdämmung: XPS (extrudiertes Polystyrol), Schaumglas

86. Zeichnen Sie einen Schnitt durch den Anschluss Geschoßdecke/ Außenwand in
Holzrahmenbauweise und bezeichnen Sie die Bauteile.
87. Zeichnen und beschreiben Sie die Verankerung einer Stahlstütze im Fundament und
bezeichnen Sie die Bauteile.

88. Weshalb und ab welcher Spannweite es nicht mehr sinnvoll eine Ortbeton-
Flachdecke zu errichten. Begründen und beschreiben Sie welche Parameter für die
Spannrichtung von Decken relevant sind?

Ortbeton Decke ist eine einachsig gespannte Decke (4,5m - 7,5m ist die wirtschaftliche Spannweite, bei
einer Deckenstärke von 0,12m – 0,2m)

einachsig gespannte Decken bei eine Seitenverhältnis 1:2,


zweiachsig bei einem Seitenverhältnis eher 1:1.
bis 7,5m  einachsig wirtschaftlich sinnvoll
bis 8m  2 achsig wirtschaftlich sinnvoll

89. Beschreiben Sie Vor- und Nachteile einer Holzmassiv- Außenwand im Vergleich
zu einer Außenwand in Holzrahmenbauweise?
Holzmassiv-Außenwand:

Vorteile:
-mehr Feuchtigkeit kann gepuffert werden
-guter Schallschutz -gute Lastabtragung
-besseres Raumklima
Nachteile:
-Brettsperrholz kann nicht selbst bearbeitet werden (Industrieprodukt)
-Preis
-hohes Gewicht

Holzrahmenbau:

Vorteile:
-günstiger als Massivbauweise
-geringeres Gewicht
-geringere Wandstärken
Nachteile:
-Dampfbremse notwendig
-Tragverhalten schlechter

90. Welche Bauphysikalischen und welche statischen Anforderungen müssen


tragende Außenwände im Wohnbau erfüllen? Was ist eine Brandwand?

Konstruktive Anforderungen:
-Lastabtragung/Lastweiterleitung (Druck-, Standfestigkeit, Knicksicherheit)
-Widerstandsfestigkeit gegen Erschütterungen, Aussteifung

Bauphysikalische Anforderungen:
-Wärmeschutz u. Thermische Speicherung
-Schallschutz -Feuchteschutz
-Brandschutz

Brandwand:
Eine Brandwand (auch Brandschutzwand, Brandmauer oder Feuermauer) ist eine Wand zur Trennung
oder Abgrenzung von Brandabschnitten (brandabschnittsbildende Wand).

91. Welche lüftungsbezogenen Faktoren sind für die menschliche Behaglichkeit


relevant? Beschreiben Sie.

1.Kohlenstoffdioxidanteil in der Luft


2.Temperatur
3. Gerüche
4.Feuchtigkeit der Luft

92.Zeichnen Sie ein Plattenfundament mit aufsteigender Außenwand und


Frostschürze und
beschreiben Sie
die Funktion der
Frostschürze.
93.BRANSCHUTZ: wenn sie die Historie der Entwicklung des Brandschutzes
betrachten- nennen Sie Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes die nach wie
vor in unseren Bauregelwerken verankert sind?

Baulicher Brandschutz:
- Konstruktive Ausführung
- Materialwahl und –Positionierung

Anlagentechnischer Brandschutz:
- Brandmeldeanlagen
- Lüftungs- und Rauchabzugsanlagen

Organisatorischer Brandschutz:
- Wartung, Instandhaltung
- Kennzeichnung von Fluchtwegen
- Ernennung von Brandschutzbeauftragten

94.Welche Abdichtungsmaßnahmen bzw. Zusatzmaßnahmen würden Sie bei einem Bau


eines unterkellerten Gebäudes in Hanglage empfehlen?
(Skizze!) Schwarze wanne mit Drainage  kurzzeitig drückendes Wasser!

95. Skizzieren und beschreiben Sie den Unterschied zwischen offener und
geschlossener Wasserhaltung.

Offene Wasserhaltung mittels Gräben oder Horizontaldrainagen:


Wasser wird in Gräben oder Drainagen gesammelt und Pumpensümpfen zugeführt und dort zeitweise
oder ständig abgepumpt. Mit Pumpensümpfen für geringe
Absenktiefen (1-2m) des Grundwasserspiegels bei schwachem
bis mittelstarkem Wasserdrang, bei bindigen, wasserführendem
oder grobkörnigen Boden.
=bei unbedeutenden Eintauchtiefen in das Grundwasser und bei
mäßigem Wasserandrang möglich.

Geschlossene Wasserhaltung meist mittels Brunnen:


Erforderlich wenn der höchste Grundwasserstand mehr als
50cm über der Baugrubensohle steht. Erfolgt meist durch
vertikale Brunnen (Rohrfilterbrunnen) oder tief reichende
Dränschlitze. Vorteil: die erforderlichen Anlagen können meist
außerhalb der Baugrube platziert werden.

96.Bennen, skizzieren und beschreiben Sie Prinzipien zur Trockenlegung der


Baugrube.

Offene Wasserhaltung und geschlossene Wasserhaltung.


Wenn die Baugrubensohle unter dem, während der Bauzeit zu erwartendem Grundwasserspiegel liegt,
muss entweder eine wasserdichte Baugrube hergestellt werden oder eine Grundwasserabsenkung
durchgeführt werden.

Unterschieden wird nach:


- Absenkung (Grundwasserhaltung z.b. mittels Brunnen, kann jedoch zu Setzungen an best. Bauwerken
führen, der Grundwasserspiegel wird beeinflusst – Ökologische Folgen zu beachten)
- Umströmung (dichte Wand -> Einbindung in gering durchlässige Schicht)
- am Strömen gehindert (dichte Wand & tiefliegende Sohlabdichtung – Injektionssohle)

97. Zeichnen Sie den Horizontalschnitt durch eine mehrschichtige


Trockenbaukonstruktion (Wohnungstrennwand) und bezeichnen Sie die
Bauteilschichten.

98. Wasser im Baugrund, Welche Formen von Wasser im Baugrund gibt es ?


99. Skizzieren, beschreiben und begründen Sie die Anwendung der Verfahren zur
Herstellung folgender Verbauarn – Spundwand; Trägerbohlwand

Spundwand:
Wird bei hohen Wasseraufkommen eingesetzt und ist mehr oder weniger Wasserdicht.
- Senkrechter Verbau von Baugruben im Grundwasser, größere Dichtigkeit gegen Wasserandrang und
Ausspülen des Bodens
- geringer Personalaufwand, schnell, Nachfolger der Holzstülpwände
- Platten werden in den Boden eingerammt. Hier kommt es zu Erschütterungen des umliegenden
Bodens
- mehrmals verwendbar, leicht rammbar

Trägerbohlwand:
bestehen aus lotrecht eingebauten Stahlträgern, in die waagrecht gespannte Ausfachungen bestehend
aus Pfosten, Kanthölzern, Kanaldielen, Stahlbetonfertigteilen eingebaut werden. Die Träger werden
gerammt, eingerüttelt oder in Bohrlöcher eingebaut und sind je nach statischen Erfordernissen zu
verankern oder abzusteifen.

Vorteile:
+ Anpassungsfähig an Hindernisse in nahezu allen Bodenarten,
+ Wiederverwendung, wirtschaftlich

Nachteile:
- nicht wasserdicht, nur oberhalb des Grundwasserspiegels einsetzbar
- biegeweich, große Horizontalverformungen, Setzungen,
- nicht einsetzbar bei empfindlicher Nachbarbebauung der Verkehrswege,

99. Beschreiben Sie Herstellung, Eigenschaften, Anwendungsbereiche von Mineralwollen

Mineralwolle (Stein- oder Glaswolle): Steinwolle (aus Dolomit, Diabas Basalt),


Glaswolle 70% Altglas, Sand, Soda, Kalk
� Herstellung ähnelt die Herstellung von Zuckerwatte – Schmelze zu fasern
geschleudert, Verarbeitung zu weichen Dämmmatten oder harten
Dämmplatten. Fasern miteinander durch Kunstharz verbunden. bei
Durchfeuchtung nimmt die Dämmwirkung rapide ab
� Anwendung: in allen Bereichen – Wände, Decken, Dächer. Zwischenständer
und WDVS, Trittschalldämmung
� Vorteile: nicht brennbar, wasserabweisend, alterungsbeständig, leicht
verarbeitbar, diffusionsoffen, fäulnisresistent
100. Wie werden Toleranzen und Bewegungen in Fassaden aufgenommen? Wie entstehen
diese?

- Durch Prinzip Festpunkt und Lospunkt (hängende Fassade oben/unten; stehende Fassade
unten/oben)
- Lospunkt: Metallzapfen am Ende des Profils (dem Pfosten) kann sich im Metallschuh,
welcher fix montiert ist, vertikal frei auf und ab bewegen.
- solche Bewegungen sind thermisch bedingte Längsveränderungen

100. Wie wird das Steigungsverhältnis von Treppen bestimmt? Zählen Sie gängige Formeln
zur Überprüfung auf
und kommentieren Sie diese. Nennen Sie ein zulässiges Steigungsverhältnis für eine Treppe
(im Haupstiegenhaus) eines achtgeschossigen Bürogebäudes in Wien. Wo ist dies gesetzlich
geregelt.

h … Stufenhöhe a … Auftrittstiefe
Schrittmaßregel von Blondel (für Stufenhöhen von 16-19cm): 2xh + a = 63/65cm:Auftrittsmass kann mit
dieser Formel zu kurz werden Sicherheits- und Bequemlichkeitsregel
Sicherheitsregel (bei steilen Stiegen größer 20cm): a + h = 46cm:wenn die Stiege sehr steil ist(20 cm
überschritten)
Bequemlichkeitsregel (für sehr flache Treppen):a-h=12cm
Je steiler eine Treppe ist, desto geringer ist die Schrittlänge. Bei flacher Stiege geht man schneller-also
ist die Regel anzupassen.
17/29 (30) wird allen Formeln gerecht:
2*17+29=63cm 17+29=46cm 29-17=12cm
Steigungsverhältnis Büro:18/27
Gesetzlich geregelt in OIB-Richtlinie 4
99. Erläutern Sie die Unterschiede zwischen einem stumpf und einem gefalztem
einschlagenden Türblatt und skizzieren Sie maßstäblich!

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