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Lösungsvorschlag deutsch ideen

Schülerband 8 Nordrhein-Westfalen (978-3-507-42128-8)

Seite 131, Aussage 1

 Der Text beginnt plötzlich mitten in einer Handlung.


 Die Beschreibung der Situation ist sehr knapp, der Handlungsort und die Zeit
werden nicht genannt, die Figur wird nicht näher vorgestellt, es wird nur
gesagt, dass es ein Mann ist.
 Die Geschichte ist in Form eines inneren Monologes verfasst.
 Die Sprache ist einfach, sie besteht überwiegend aus Hauptsätzen bzw.
Satzreihen.
 Die Geschichte endet ebenso plötzlich, wie sie begonnen hat.
 Das Ende bringt eine überraschende Wendung.

Seite 131, Aussage 2

Außer den sechs Merkmalen, die in Aussage 1 genannt worden sind, gibt es in vielen
Kurzgeschichten noch das Merkmal der Leerstelle. Gedanken, Gespräche oder
Handlungsteile werden ausgelassen und müssen durch den Leser ergänzt werden.

Seite 131, Aussage 3

An einer Kurzgeschichte kannst du z. B. die Figurenkonstellation, den Charakter der


Figuren, Leitmotive oder die Sprache untersuchen.

Seite 131, Aussage 4

Wenn ich eine Parallelgeschichte schreiben soll, muss ich als Erstes notieren, was in
der Originalgeschichte geschieht.
Die Geschichte heißt Parallelgeschichte, weil sie in Handlung und Sprache parallel
zur Originalgeschichte aufgebaut ist.
Meistens ändern sich dabei die Perspektive und die Aussage der Geschichte.

Seite 131, Aussage 5

Der Mann in der Geschichte mit dem Hammer redet mit sich selbst, hält also einen
Monolog. Dabei regt er sich über seinen Nachbarn auf. Allerdings redet er nicht laut,
sondern das Gespräch findet nur in seinem Kopf statt, deshalb heißt diese Form der
Rede „innerer Monolog“.

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Seite 133, Aufgabe 1

Mögliche Gliederung

Z.1–10: Der Schoner „Christoph“ sinkt.


Z.10–19: Senter hofft auf einen Kameraden im Kampf um das Überleben.
Z.19–38: Senter verteidigt seine Planke gegen den Hund.
Z.39–47: Senter erkennt seine ausweglose Lage.
Z.48–61: Der Hund nimmt die Situation gelassen hin.
Z.62–77: Senter möchte länger überleben als der Hund.
Z.78–89: Senter rettet den Hund vor dem Ertrinken.
Z.90–101: Ein Frachter entdeckt die Schiffbrüchigen nicht.
Z.102–110: Ein Passagierdampfer rettet die beiden nach sechs Tagen.
Z.111–120: Der Schiffsarzt versteht die innige Beziehung zwischen Senter und dem
Hund nicht.

Wiedergabe des Inhaltes

In der Kurzgeschichte „Der Retter“ von William H. Harg überlebt der Matrose Senter
den Untergang des Schiffes nur dank des Schiffshundes.
Als der Schoner „Christoph“ untergeht, kann sich der junge Matrose Senter als
einziger an eine Schiffsplanke klammern. Er entdeckt, dass auch der Schiffshund
noch lebt, den er aber nicht mag. Der Hund möchte Pfoten und Kopf auf die Planke
legen, um besser über Wasser zu bleiben. Da Senter fürchtet, die Planke könnte das
Gewicht beider nicht tragen, zieht er dem Hund das Brett immer wieder weg. Nach
einer Weile bemerkt er, dass der Hund mehr Ausdauer hat als er. Zudem sieht er,
dass er weit weg von jedem Land treibt und seine Lage somit aussichtslos ist. Er
wird auf den Hund wütend, weil dieser die Notlage nicht erkennt und ganz gelassen
zu sein scheint. Damit er länger als der Hund überleben kann, bindet er aus seiner
Hose eine Schlaufe, die seine Arme auf der Planke hält. Als am zweiten Tag der
Hund zu ertrinken droht, bindet er diesen mit seinem Hemd an der Planke fest, weil
er gemerkt hat, dass er ohne den Hund verzweifeln würde. Senter muss in die Augen
des Hundes blicken, um nicht die ganze Zeit an die Zukunft denken zu müssen. Ein
Frachter, der am vierten Tag vorüberfährt, entdeckt die beiden nicht; was danach
geschieht, registriert Senter nicht mehr.
Am sechsten Tag entdeckt der Schiffsarzt eines Passagierdampfers die beiden
Schiffbrüchigen und lässt sie an Bord holen. Senter lässt sich erst beruhigen, als
auch der Hund gerettet ist. Während beide unter einer Decke schlafen, fragt sich der
Schiffsarzt, warum der junge Mann versucht hat, auch den Hund zu retten, obwohl er
doch um sein eigenes Überleben hat kämpfen müssen.

Seite 133, Aufgabe 2

Die Beziehung zwischen Senter und dem Hund

Senter und der Hund mögen sich anfangs nicht. Senter ist erst seit Kurzem Teil der
Mannschaft, so dass auch der Hund ihn noch ablehnt (vgl. Z. 17–19). Senter sieht
den Hund als Konkurrenten im Überlebenskampf an (vgl. Z. 23f.). Deshalb zieht er
ihm die Planke unter den Pfoten weg.

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Die Tatsache, dass der Hund größere Überlebenschancen hat als er selbst und dass
sich der Hund keine Gedanken über den bevorstehenden Tod macht, macht den
Matrosen wütend (vgl. Z. 32–34 und 49–51). Das steigert die Konkurrenz zwischen
den beiden, denn Senter möchte nun auf jeden Fall länger überleben als der Hund.
Das erkennt man daran, dass er für sich eine Halteschlinge bindet und triumphiert
(vgl. Z. 72).
Ein erster Wandel in der Beziehung wird deutlich, als Senter versucht, „so wenig an
die Zukunft zu denken wie das Tier“ (Z. 76f.). An dieser Stelle sieht er den Hund zum
ersten Mal nicht als Konkurrenten, sondern als ein Wesen, das klüger handelt als er
selbst.
Im nächsten Abschnitt wird der Wandel deutlicher. Senter erkennt, „dass er ihn nicht
entbehren konnte. Ohne diese Augen, in die er blicken konnte, würde er an die
Zukunft denken und den Verstand verlieren.“ (Z. 84–87). Das wird noch einmal
dadurch unterstützt, dass Senters Augen in einer verzweifelten Situation die Augen
des Hundes suchen (vgl. Z. 100f.).
Während die beiden auf dem offenen Meer treiben, entwickelt sich eine gegenseitige
Abhängigkeit und auch eine Freundschaft. Senter kann ohne den Hund nicht
überleben, weil er sonst verrückt würde. Der Hund kann ohne Senter aber auch nicht
überleben, weil er ohne die Schlaufen von der Planke rutschen und ertrinken würde.
Dass es sich aber nicht nur um eine Abhängigkeit, sondern um eine Freundschaft
handelt, sieht man daran, dass Senter erst zufrieden ist, als auch der Hund gerettet
ist (vgl. Z. 113–115). Wäre es Senter nur darum gegangen zu überleben, wäre es
ihm egal gewesen, wenn der Hund nicht gerettet worden wäre.

Seite 133, Aufgabe 3

Der junge Matrose hat sich so viel Mühe gegeben, den Hund zu retten, weil er
gemerkt hat, dass er von dem Tier abhängig ist. Während er auf dem offenen Meer
treibt, macht er sich allerlei Gedanken über seine Zukunft und verzweifelt dabei: Er
treibt mitten auf dem Meer, Hilfe ist nicht in Sicht und seine Kraft, sich an der Planke
festzuhalten, ist begrenzt (vgl. Z. 40–47). Dabei muss sich Hoffnungslosigkeit
ausbreiten, die dazu führen könnte, dass er die Planke loslässt, weil er lieber einen
schnellen als einen langsamen Tod haben möchte.
Der Hund leistet ihm Gesellschaft. Er nimmt die Situation gelassen hin, weil er sie
nicht ändern kann (vgl. Z. 51–56). Dieses Verhalten nimmt sich Senter zum Vorbild.
Außerdem lenken die Augen des Hundes den jungen Mann ab, so dass dessen
Gedanken nicht ständig um den nahen Tod kreisen. Somit bewahrt ihn der Hund
davor aufzugeben.
Im Laufe der Tage entwickelt sich aus dieser Abhängigkeit eine Freundschaft
zwischen Mensch und Tier, die sich darin zeigt, dass sich Senter um den Hund sorgt
und der Hund bei Senter unter der Decke schläft (vgl. Z. 113–116).

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