Noachtar
C. Binnie
J. Ebersole Glossar der meistgebrauchten Begriffe
F. Mauguire
A. Sakamoto
in der klinischen Elektroenzephalographie
B. Westmoreland und Vorschläge für die EEG-Befunderstellung
A Glossary of Terms Most Commonly Used by Clinical Electroencephalographers
Glossar
and Proposal for the Report Form for the EEG Findings
Dieses Glossar enthält die gebräuchlichsten Begriffe der klini- zusammen. Die Terminologie der EEG-Beurteilung sollte gängi-
schen Elektroenzephalographie. Es basiert auf dem vorhergehen- ger neurologischer Praxis folgen und Begriffe benutzen, die
den Glossar der Internationalen Föderation der Gesellschaften auch ¾rzten geläufig sind, die sich nicht in Elektroenzephalogra-
für Klinische Neurophysiologie [1] und beschränkt sich auf Fach- phie spezialisiert haben. Ein Vorschlag für EEG-Befundberichte
begriffe, die zur Beschreibung der EEG-Ableitung und zur Erstel- liegt als Addendum bei.
lung des Befundberichts benötigt werden. Soweit sinnvoll und
im klinischen Alltag gebräuchlich wird ein groûer Teil der engli-
schen Termini der Originalfassung [2] ins Deutsche übersetzt. Glossar
Begriffe, bei denen sich die englische Bezeichnung auch im deut-
schen Sprachraum durchgesetzt hat (z. B. Burst-Suppression), Ableitung (derivation): 1. Vorgang der Aufzeichnung mittels ei-
werden nicht übersetzt. Zur besseren Übersicht werden die nes Elektrodenpaares in einem EEG-Kanal; 2. aufgezeichnetes
meist englischen Originalbegriffe ebenfalls erwähnt. EEG, das man dadurch erhält.
Hinweis
Übersetzung aus dem Englischen von: F. Bösebeck (Bielefeld), S. Noachtar (München)
Korrespondenzadresse
PD Dr. S. Noachtar ´ Neurologische Klinik und Poliklinik ´ Klinikum Groûhadern ´ Universität München ´
Marchioninistraûe 15 ´ 81377 München ´ E-mail: noa@nro.med.uni-muenchen.de
Bibliografie
Klin Neurophysiol 2004; 35: 5 ± 21 Georg Thieme Verlag Stuttgart ´ New York ´
ISSN 1434-0275 ´ DOI 10.1055/s-2003-812583
¾quipotenzial (equipotential): Bezieht sich auf Elektroden oder Alphawelle (a wave): Welle mit einer Frequenz zwischen 8 und
Stellen an der Schädeloberfläche, an denen zu einem bestimm- 13 pro Sekunde.
ten Zeitpunkt die gleiche elektrische Ladung besteht. Syn.: Isopo-
tenziallinie. Alphoid-Rhythmus (alphoid rhythm): Obsoleter Begriff. Bes-
ser: a-Rhythmus (s. dort).
Aktivierung: 1. Jedes Verfahren, das normale oder pathologische
EEG-Aktivität, insbesondere paroxysmale Aktivität, verstärkt Amplitude (amplitude): Spannungshöhe der EEG-Wellen in
oder hervorruft. Beispiele: Hyperventilation, Fotostimulation, Mikrovolt (V), gemessen vom niedrigsten bis zum höchsten
Schlaf oder Injektion prokonvulsiver Substanzen. 2. Induktion ei- Ausschlag. Anmerkung: Die Höhe einer EEG-Welle auf dem Dis-
nes EEG-Musters bestehend aus niedrigamplitudiger Aktivität play bzw. dem Papierausdruck hängt von der Spannung des Sig-
durch physiologische oder andere Stimuli (z. B. elektrische Hirn- nals und der Verstärkung/Filterung ab. Das EEG zeigt die Span-
stimulation) (Gebrauch des Begriffs in diesem Sinn nicht emp- nungsunterschiede zwischen zwei angelegten Elektroden. Die
fohlen). Amplitude ist daher abhängig von der Art der Ableitung (bipolar
oder referenziell) und hat keine direkte Beziehung zur Hirnakti-
Glossar
Aktive Elektrode (active electrode): Begriff nicht empfohlen. vität. Von der Kopfhaut abgeleitete EEG-Wellen werden durch
Anmerkung: Alle Elektroden auf der Kopfoberfläche einschlieû- die verschiedenen, zwischen den Elektroden und der Hirnober-
lich der Referenzelektrode können aktiv sein. Der Gebrauch die- fläche liegenden Strukturen, vor allem dem Schädelknochen, ab-
ses Begriffes mag bei Verwendung einer extrakraniellen Referenz geschwächt und verzerrt.
akzeptabel sein (s. dort).
Analog-Digital-Umwandlung (analog-to-digital-conversion/
Aliasing: Verzerrung der EEG-Aktivität, wenn die Digitalisierung AD-conversion): Umrechnung eines analog registrierten und
langsamer erfolgt, als mit der Hälfte der schnellsten vorkom- kontinuierlich ablaufenden Kurvenverlaufs in eine digitale Form.
menden EEG-Frequenz (s. Nyquist-Theorem). Hierbei werden in definierten Zeitintervallen einzelne Span-
nungsunterschiede registriert und zu einem Kurvenverlauf zu-
Allgemeinveränderung (slow activity): Langsame, zumeist po- sammengefügt (diskontinuierliche Messung). Die ¹Auflösungª
lymorphe Wellen mit einer Frequenz im d- oder f-Band, welche des digitalen EEG ist dabei charakterisiert durch die Abtastrate
nicht durch Schläfrigkeit erklärt sind, auf Auûenreize reagieren (Häufigkeit der einzelnen Messungen pro Sekunde) und dem
und das altersübliche Maû überschreiten (s. Verlangsamung). kleinsten messbaren Amplitudenunterschied (vertikale Auflö-
sung, in bits angegeben).
Alphaband (a-band): Frequenzband im Bereich von 8 ± 13 Hz.
Anfallsmuster im EEG (EEG seizure pattern): s. EEG-Anfalls-
Alpharhythmus (a-rhythm): Rhythmus von Wellen mit einer muster.
6 Frequenz von 8 ± 13 Hz, die während des Wachzustandes über
der hinteren Schädelregion auftreten und im Allgemeinen ein Anlegen der Elektroden (electrode application): Vorgang, bei
Spannungsmaximum über okzipital haben. Die Amplitude vari- dem die Ableitungselektroden befestigt werden und eine leiten-
iert, liegt beim Erwachsenen jedoch meist unter 50 V. Am deut- de Verbindung zwischen Elektrode und Kopfhaut des Patienten
lichsten zu registrieren ist er bei geschlossenen Augen unter Ru- hergestellt wird.
hebedingungen (körperliche und mentale Entspannung). Er wird
durch erhöhte, insbesondere visuelle Aufmerksamkeit oder Aperiodisch (aperiodic): Bezieht sich auf 1. EEG-Wellen und
mentale Aktivität blockiert bzw. abgeschwächt. Anmerkung: Die -Komplexe mit sequenziell unregelmäûigem Auftreten; 2. inter-
Bezeichnung a-Rhythmus ist nur einem Rhythmus vorbehalten, mittierend auftretende EEG-Wellen und Komplexe in wechseln-
der alle oben genannten Kriterien erfüllt. Aktivität im a-Fre- den Zeitintervallen.
quenzbereich, die vom a-Rhythmus entweder hinsichtlich ihrer
Lokalisation und/oder ihrer Reaktivität abweicht, sollte entwe- Arousal: Ein im EEG dokumentierter Übergang von einem tiefe-
der mit entsprechendem Fachbegriff (z. B. -Rhythmus) oder als ren in einen höheren Wachheitsgrad.
Rhythmus mit a-Frequenz bzw. a-Aktivität bezeichnet werden.
Arrhythmie (arrhythmia): Eine Folge von Wellen unterschiedli-
Alphavarianten (a-variant rhythms): Charakteristische EEG- cher Frequenz.
Muster, die am deutlichsten über der Okzipitalregion registriert
werden und sich in ihrer Frequenz, nicht aber in ihrer Reagibili- Artefakt (artifact): 1. Mitregistrierte Potenzialschwankung auf-
tät vom a-Rhythmus unterscheiden. Anmerkung: Oft mit supra- grund einer extrazerebralen Ursache; 2. Beeinflussung des EEG
oder subharmonischer Frequenz im Vergleich zum a-Rhythmus durch Veränderung extrazerebraler Strukturen und/oder äuûer-
auftretend; gelegentlich kein a-Rhythmus erkennbar. Im Deut- liche Störungen wie Bedienungsfehler, Leitungsstörungen oder
schen wird die langsame Variante auch als Theta-Grundrhyth- Gerätefehler.
musvariante bezeichnet; die schnelle Variante entspricht einer
sog. Beta-Grundrhythmusvariante. Asymmetrie (asymmetry): Amplitudendifferenzen im EEG über
analogen Hirnarealen beider Hemisphären.
Alphavariante, langsame (slow a-variant rhythms): s. Alphava-
riante. Asynchronie (asynchrony): Das zeitungleiche Auftreten einer
EEG-Aktivität über ipsi- oder kontralateralen Hirnarealen.
Noachtar S et al. Glossar der meistgebrauchten Begriffe ¼ Klin Neurophysiol 2004; 35: 5 ± 21
Atypische Spike- und Slow-Wave-Komplexe (atypical spike- mum über dem zentrotemporalen Kortex auch als Rolando-
and-slow-wave-complex): Paroxysmen (s. dort), bestehend aus Spikes bezeichnet.
einer Serie von Spike-Wave-Komplexen, die nicht die Kriterien
von 3/s-Spike-Wave-Komplexen erfüllen. Benigne epileptiforme Transienten des Schlafes (BETS; benign
epileptiform transients of sleep): Sehr kurze und niedrigampli-
Aufbau (build up): s. Spannungsaufbau. tudige spitze Transienten (Syn.: Small sharp spikes; SSS), meist
gefolgt von einer kleinen Theta-Welle, auftretend im Stadium
Auflösung (resolution): Die Auflösung eines Wechselspan- der Schläfrigkeit und des leichten Schlafs. Dieses EEG-Muster ist
nungssignals im digitalen EEG gibt an, in wie viel Einzelabschnit- von geringer klinischer Relevanz.
te eine gemessene Potenzialdifferenz bei der Messung unterteilt
wird. Das Maû für die Auflösung sind binary digits (¹bitsª). Bei- Beta-Band (b-Band, b-band): Frequenzband einer EEG-Auf-
spiel: Eine dynamische Bandbreite von 1023 V ± dies ent- zeichnung von 14 ± 40 Hz.
spricht einer Amplitude von 2046 V ± zeigt nach der Analog-Di-
gital-Umwandlung mit einer Auflösung von 12 bit jeweils einen Beta-Rhythmus (b-Rhythmus, b-rhythm): Im Allgemeinen je-
Glossar
berechneten Punkt pro 0,5 V Spannungsdifferenz. der EEG-Rhythmus zwischen 14 und 40 Hz, typischerweise im
Wachheitszustand über der frontozentralen Region lokalisiert.
Aufzeichnung: s. EEG-Aufzeichnung. Die Amplitude der frontozentralen Beta-Rhythmen variiert, liegt
aber meist unter 30 V. Durch Bewegungen oder Berührung der
Ausbreitung (spread): Fortleitung umschriebener EEG-Aktivität kontralateralen Körperhälfte kommt es vor allem beim Elektro-
von einer kranialen bzw. kortikalen Region in entfernte Bereiche. kortikogramm (s. dort) zu einer Blockierung oder Spannungsab-
schwächung des b-Rhythmus. b-Rhythmen können auch über
Ausgangsspannung (output voltage): Spannungsdifferenz am anderen Hirnregionen z. B. okzipital (physiologische b-Variante)
Ausgang eines EEG-Verstärkers bzw. am Registriergerät oder oder diffus auftreten.
Display.
Bilateral (bilateral): beide Kopfseiten betreffend.
Ausprägung (quantity): Häufigkeit des Auftretens bestimmter
EEG-Aktivitäten im Hinblick auf Frequenz und Amplitude bezo- Biologische Eichung (Biological calibration): Schaltung des
gen auf den Gesamtzeitraum der EEG-Ableitung. Anmerkung: gleichen Elektrodenpaares an alle Verstärkereingänge des EEG-
Die Ausprägung des a-Grundrhythmus wird im Deutschen auch Gerätes. Anmerkung: zusätzlich zur elektrischen Kalibrierung be-
als a-Index bezeichnet. nutzt.
Band (band): Definierte Frequenzbereiche des EEG, z. B. a-, b-, f- Biparietal hump. Begriff nicht empfohlen. Bevorzugter Begriff:
oder d-Band (s. dort). Vertexwelle. 7
Bandbreite des EEG-Kanals (EEG channel bandwidth): Dar- Biphasische Welle (biphasic wave): Begriff nicht empfohlen.
stellbares Frequenzspektrum eines EEG-Kanals, das vom Verstär- Bevorzugter Begriff: diphasische Welle (s. dort).
ker, den Frequenzfiltern und der Darstellungsmöglichkeit des
Ausgabemediums (z. B. Schreibsystem, Display) abhängig ist. An- Bipolare Ableitung (bipolar derivation): 1. Registrierung der
merkung: Die Bandbreite der EEG-Kanäle zwischen EEG-Geräten Spannungsdifferenzen eines Elektrodenpaares; 2. Methode der
verschiedener Hersteller ist nicht einheitlich. Eine Bandbreite Elektrodenverschaltung (s. bipolare Montage).
von 1 ± 70 Hz kann z. B. bedeuten, dass Frequenzen von 1 oder
70 Hz bei bestimmten Geräten um einen definierten Anteil (z. B. Bipolare Längsreihe (longitudinal bipolar montage): Bipolare
30 % bzw. 3 dB) reduziert werden, wohingegen die dazwischen Ableitung (s. dort), bei der die Elektrodenpaare längs von anterior
liegenden Frequenzen weniger unterdrückt werden. nach posterior verschaltet sind.
Basale Elektrode (basal electrode): Jede EEG-Elektrode, die in Bipolare Longitudinalableitung (longitudinal bipolar monta-
Schädelbasisnähe angebracht wird (s. Foramen-ovale-Elektrode, ge): s. bipolare Längsreihe.
Nasopharyngealelektrode, Sphenoidal-Elektrode).
Bipolare Querreihe (transversal bipolar montage): Bipolare
Baseline: s. Grundlinie. Ableitung (s. dort), bei der die Elektrodenpaare quer, üblicher-
weise konventionsmäûig von rechts nach links verschaltet sind.
Benigne epileptiforme Potenziale der Kindheit (BEPK, benign
epileptiform discharges of childhood): Regionale oder multire- Bipolare Montage (bipolar montage): Kombination bipolarer
gionale scharfe Welle/Spitze, gefolgt von einer elektrisch negati- Ableitungen (s. dort) mit einer Kopplung jeweils benachbarter
ven langsamen Nachschwankung geringerer Spannung als die Elektroden, welche üblicherweise auf einer gedachten Linie lie-
negative Spitze. Typischerweise zeigen die scharfen Wellen/Spit- gen. Mit der Ausnahme der ersten und letzten Elektrode einer
zen einen Dipol mit Negativität in der Zentrotemporalregion und Reihe wird jede Elektrode einmal am Eingang 2 (bzw. B) eines
positivem Feld in der mittleren Frontalregion und sind durch ihre Kanals sowie im jeweils folgenden Kanal am Eingang 1 (bzw. A)
typische Form leicht zu erkennen. Sie treten während des Schla- angeschlossen.
fes vermehrt und in Serien auf und werden bei negativem Maxi-
Noachtar S et al. Glossar der meistgebrauchten Begriffe ¼ Klin Neurophysiol 2004; 35: 5 ± 21
Bipolare Ringschaltung (circumferential bipolar montage): Delta-Band (d-Band): Frequenzband von unter 4 Hz. Anmer-
Montage verschiedener bipolarer Ableitungen entlang der Zir- kung: Aus praktischen Gesichtspunkten werden Frequenzen un-
kumferenz des Schädels (meistens als Kombination der tempo- ter 0,5 Hz oder DC-Potenziale im konventionellen EEG nicht auf-
ralen Längsreihen). Syn.: basaler Ring. gezeichnet.
Bisynchron (bisynchronous): Kurzform für: bilateral synchron Delta-Brushes (d-Brush): Langsame Wellen von 0,3 ± 1,5 Hz mit
(Begriff nicht empfohlen). Auflagerung rhythmischer Frequenzen von 10 ± 25 Hz bei Früh-
geborenen und als neonataler Normalbefund.
Blockierung (blocking): 1. Deutlich erkennbare, zeitlich be-
grenzte Minderung eines EEG-Signals als Antwort auf einen phy- Delta-Rhythmus (d-Rhythmus; delta rhythm): Rhythmus unter
siologischen oder anderen Reiz (z. B. elektrische Stimulation des 4 Hz.
Gehirnes) (s. Abflachung); 2. mangelnde EEG-Aufzeichnung auf-
grund der Übersteuerung eines Verstärkerkanals, initial charak- Delta-Welle (d-Welle; delta-wave): EEG-Welle mit einer Dauer
terisiert durch extrem hohe Pegelausschläge von meist mehre- länger als 0,25 s bzw. einer Frequenz unter 4 Hz.
Glossar
8 Clipping: Artifizielle Verformung der EEG-Wellen durch Über- Desynchronisierter Schlaf: Begriff nicht empfohlen; s. REM-
steuerung des Verstärkersignals. Die hochamplitudigen Anteile Schlaf.
der Wellen liegen auûerhalb des Darstellungsbereiches und wer-
den daher ¹abgeschnittenª. Differenzierung (organization): Ausmaû, in dem physiologi-
sche EEG-Rhythmen mit den Normalbefunden bei neurologisch
Comb rhythm: Begriff nicht empfohlen. Bevorzugter Begriff: und psychiatrisch gesunden Vergleichsgruppen gleichen Alters
-Rhythmus. übereinstimmen (Auschluss systemischer Störungen, die auf die
Hirnaktivität Einfluss haben könnten). Anmerkung: 1. Die Diffe-
Common average reference (average potential reference): s. renzierung physiologischer EEG-Rhythmen entwickelt sich von
Mittelwertsreferenz. der Geburt bis zum Erwachsenenalters. 2. Eine unregelmäûige
Differenzierung physiologischer EEG-Rhythmen, wie z. B. des
Contingent negative variation (CNV): Ereigniskorrelierte lang- a-Grundrhythmusses hat nicht notwendigerweise eine patholo-
same Potenzialnegativierung mit einem Maximum über dem gische Bedeutung.
Vertex als Folge zweier externer Stimuli: der erste Stimulus (war-
nender Stimulus) wird gefolgt von einem zweiten Stimulus, die Differenzsignal (differential signal): Differenz zwischen zwei
den Probanden/Patienten zu einer Reaktion auffordert. ungleichen Signalen an den beiden Verstärkereingängen eines
Differenzverstärkers.
Coronare bipolare Montage (coronal bipolar montage): Syn.:
s. Querreihe. Differenzverstärker (differential amplifier): Verstärker, dessen
Ausgangssignal proportional zur Spannungsdifferenz zwischen
d ¼: s. Delta- ¼ seinen zwei Eingängen ist. Anmerkung: EEG-Geräte basieren auf
Differenzverstärkern.
3/s-Spike-Wave-Komplex: s. 3/s-Spike-Wave-Komplex.
Diffus (diffuse): Über weiten Bereichen einer oder beider
Dauer (duration): 1. Zeitintervall vom Beginn bis zum Ende ei- Hemisphären auftretend (s. generalisiert).
ner einzelnen Welle oder eines Wellenkomplexes; 2. Zeitdauer
des Auftretens einer Folge von Wellen, Komplexen oder anderen Digitales EEG (digital EEG): 1. Darstellung eines analogen EEG-
abgrenzbaren EEG-Veränderungen. Signals durch eine Reihe repetitiver Messungen von Spannungs-
Noachtar S et al. Glossar der meistgebrauchten Begriffe ¼ Klin Neurophysiol 2004; 35: 5 ± 21
differenzen in gleichen Zeitintervallen. Die Messergebnisse wer- grenzende Areale. Anmerkung: EEG-Anfallsmuster ohne klini-
den durch Zahlenwerte repräsentiert (s. Analog-Digital-Um- sche Anfallssymptome werden auch als subklinische Anfalls-
wandlung); 2. Praxis der Elektroenzephalographie mittels digita- muster bezeichnet.
ler Ableitung und Darstellung des EEG.
EEG-Aufzeichnung (record, recording, record tracing): 1. Vor-
Diphasische Welle (diphasic wave): Welle, die aus zwei Wel- gang einer EEG-Ableitung; 2. das auf Papier oder digital gespei-
lenkomponenten auf beiden Seiten einer Basislinie (Baseline) be- chert vorliegende Ergebnis einer EEG-Ableitung (im Deutschen
stehen. auch als ¹EEG-Kurveª bezeichnet).
Dipol (dipole): Theoretisch angenommene Quelle von EEG-Akti- EEG-Elektrode (EEG electrode): Leitende Vorrichtung zur Ablei-
vität, hervorgerufen durch negativ und positiv geladene Span- tung elektrischer Aktivität des Kortex entweder von der Kopf-
nungsvektoren. Anmerkung: Gebrauch meistens im Zusammen- haut oder vom Kortex.
hang mit einem kortikalen Generator, der ein Potenzialfeld nega-
tiver und positiver Spannung hervorruft, z. B. der horizontale Di- EEG-Gerät (EEG machine): Gerät zum Aufzeichnen von EEG.
Glossar
pol zentrotemporaler benigner epileptiformer Potenziale der Syn.: Elektroenzephalograph.
Kindheit (Rolando-Spikes).
EEG-Kurve: s. EEG-Aufzeichnung.
Dipolar (dipolar): EEG-Potenzialfeld mit negativem und positi-
vem Amplitudenmaximum. EEG-Mapping: s. Isopotenzialfeldkarte.
Drei pro Sekunde Spike-Wave-Komplex (3-Hz-Spike-Wave- EEG-Rhythmus (EEG-rhythm): EEG-Aktivität aus Wellen annä-
Komplex): Charakteristischer Paroxysmus aus einer regelmäûi- hernd gleicher Frequenz.
gen Abfolge von Spike-Wave-Komplexen folgender, typischer Ei-
genschaften: 1. Frequenz von 3 ± 3,5 Hz, gemessen in den ersten Eichung (calibration): 1. Verfahren zur Prüfung der Antwort ei-
Sekunden des Paroxysmus; 2. generalisiertes Auftreten zu Be- nes EEG-Gerätes auf eine definierte Spannungsdifferenz an die
ginn und am Ende der Episode mit einer maximalen Ausprägung Eingangskanäle der Verstärker. Anmerkung: Die verwendete
über der Frontalregion; 3. nahezu synchroner und symmetri- Gleich- oder Wechselspannung des Eichimpulses liegt in der
scher Ablauf über beiden Hemisphären. Die Amplituden Gröûenordnung üblicherweise im EEG gemessener Potenziale.
schwanken, können aber Werte bis 1000 V (1 mv) erreichen (s. 2. Überprüfung der korrekten Papiervorschubgeschwindigkeit
atypischer Spike-Wave-Komplex). mittels eines Zeitmarkers bei konventionellen analogen EEG-Ge-
räten.
Dreieckschaltung (triangular bipolar montage): Ableitung je-
weils zwischen zwei von drei, dreieckig über beide Hemisphären Eingang 1 (input terminal 1, grid 1, G1, black lead): Verstärker- 9
angeordneten Elektroden. Vom Gebrauch dieser Schaltung wird eingang 1 eines Differenzverstärkers. An diesem Eingang anlie-
abgeraten, da mit dieser Montage fehlerhafte Lateralisation nicht gende Potenzialspannungen mit negativer Polarität gegenüber
zu vermeiden ist. Eingang 2 zeigen am Registriergerät/Display per definitionem ei-
nen Ausschlag nach oben. Anmerkung: Die Verbindung einer
Durchschnittsreferenz (average potential reference, common Elektrode mit dem Verstärkereingang 1 wird in Schaltbildern
average reference): Syn.: Mittelwertsreferenz (s. dort), Gold- als durchgezogene Linie dargestellt.
mann-Offner-Referenz (Bezeichnung nicht empfohlen).
Eingang 2 (input terminal 2, grid 2, G2, white lead): Verstär-
Dysrhythmie (dysrhythmia): Begriff nicht empfohlen. kereingang 2 eines Differenzverstärkers. An diesem Eingang an-
liegende Spannungen mit negativer Polarität gegenüber Eingang
EEG: Abkürzung für Elektroenzephalogramm, Elektroenzephalo- 1 zeigen per definitionem am Registriergerät/Display einen Aus-
graphie oder elektroenzephalographisch. schlag nach unten. Anmerkung: Die Verbindung einer Elektrode
mit dem Verstärkereingang 2 wird in Schaltbildern durch eine
EEG-Aktivität (EEG activity): EEG-Welle oder Folge von Wellen. gepunktete oder gestrichelte Linie dargestellt.
EEG-Anfallsmuster (EEG seizure pattern): Muster wiederholter Eingangssignal (input): Das an einen EEG-Verstärker ange-
EEG-Entladungen mit relativ abruptem Beginn und Ende, das schlossene Signal (s. Eingang 1 bzw. 2).
sich auf eine charakteristische Weise aufbaut und mindestens ei-
nige Sekunden anhält. Solche Muster werden während eines epi- Eingangsspannung (input voltage): Differenz zweier Ladungen,
leptischen Anfalls aufgezeichnet. Häufige interiktale epilepsiety- die jeweils an den beiden Kanaleingängen eines Differenzver-
pische Entladungen gehen typischerweise nicht mit klinischer stärkers anliegen.
Anfallssymptomatik einher und sollten klar von EEG-Anfalls-
mustern abgegrenzt werden. Anfallsmuster unterscheiden sich Eingangsstromkreis (input circuit): Strom leitendes System
in Form, Frequenz und topografischer Verteilung, sie sind im All- aus EEG-Elektroden, den Kontaktstellen am Gewebe, den Elekt-
gemeinen rhythmisch und zeigen während der Episode einen rodenkabeln, den Anschlussbuchsen, dem Eingangskabel und
Amplitudenanstieg bei gleichzeitiger Frequenzabnahme (Evolu- dem Elektrodenwahlschalter.
tion). Bei fokalem Beginn kommt es meist zur Ausbreitung in an-
Noachtar S et al. Glossar der meistgebrauchten Begriffe ¼ Klin Neurophysiol 2004; 35: 5 ± 21
Eingangswiderstand (Input impedance): Widerstand zwischen Elektrokortikogramm (electrocorticogram): Ableitung eines
zwei Eingängen des EEG-Verstärkers, gemessen in Ohm (W) bzw. EEG von der Hirnoberfläche mittels auf oder in den Kortex einge-
Megaohm (MW). Teilweise werden zusätzlich Angaben über ka- brachter Elektroden (intraoperativ oder extraoperativ).
pazitive Widerstände (gemessen in Pikofarad, pF) gemacht. Der
Eingangswiderstand ist nicht synonym für Elektrodenwider- Elektrokortikographie (Cortical electroencephalography,
stand. electrocorticogram, ECoG): Technik der Aufzeichnung elektri-
scher Hirnaktivität vom Kortex.
Elektrode, EEG-: s. EEG-Elektrode.
Elektrozerebrale Inaktivität: EEG-Ableitungen, bei denen keine
Elektrodenabstand (inter-electrode distance): Räumlicher Ab- Hirnaktivität dargestellt wird (s. Empfehlungen zur Todeszeitbe-
stand zwischen zwei EEG-Elektroden. Anmerkung: Abstände des stimmung der Deutschen EEG-Gesellschaft, ¾rztekammer). Syn.:
10-20- oder erst recht des 10-10-Systems (s. dort) nennt man Nulllinien-EEG (Begriff nicht empfohlen).
auch kleine oder kurze Elektrodenabstände. Groûe Elektroden-
abstände beziehen sich auf Distanzen, welche gröûer sind als Empfindlichkeit (sensitivity): Beschreibt in EEG-Kurven das
Glossar
der Abstand von Nachbarelektroden des 10-20-Systems (z. B. 2- Verhältnis zwischen angelegter Spannung und Kurvenauslen-
oder 3facher Elektrodenabstand). kung eines EEG-Kanals in Mikrovolt pro Millimeter (V/mm).
Beispiel:
Elektrodenimpedanz (electrode impedance): Gesamtwider-
stand gegenüber Wechselstrom als Summe aus ohmschen und Empfindlichkeit = Eingangsspannung/Zeigeraus-
kapazitiven Widerständen. Die Elektrodenimpedanz wird ent- schlag = 50 V/10 mm = 5 V/mm.
weder zwischen zwei Elektroden, oder, bei manchen Geräten,
zwischen einer Elektrode und der Summe der parallel geschalte- En-arceau-Rhythmus: Begriff nicht empfohlen. Bevorzugter Be-
ten anderen Elektroden gemessen. Einheit: Ohm (meist Kiloohm, griff: -Rhythmus (s. dort).
kW). Anmerkung: 1. Innerhalb des EEG-Frequenzbereichs ent-
spricht die Elektrodenimpedanz wegen der niedrigen elektri- Encoches frontal (franz.): Frontale steile Wellen bei Neugebore-
schen Kapazität etwa dem Elektrodenwiderstand; 2. die Elektro- nen.
denimpedanz ist nicht synonym der Verstärkerimpedanz (s.
Elektrodenwiderstand). Enge Elektrodenpositionierung (closely spaced electrodes):
Verwendung zusätzlicher Kopfhautelektroden, die auf halbem
Elektrodenplatzierung, enge (closely spaced electrodes): s. Elektrodenabstand zwischen zwei Standardelektroden des
enge Elektrodenpositionierung (s. 10-10-System). 10-20-Systems (s. dort, 10-10-System) platziert werden.
10 Elektrodenwiderstand (electrode resistance): Gesamtwider- Entladung (discharge): Interpretativer Begriff üblicherweise für
stand der Elektrode für Gleichströme zwischen Elektrodenober- epileptiforme (epilepsietypische) Potenziale oder EEG-Anfalls-
fläche und Kopfhaut oder Hirn, gemessen zwischen zwei Elektro- muster.
den oder zwischen einer der jeweiligen Elektrode und einer Pa-
rallelschaltung aller anderen Elektroden. Einheit: Ohm (meist Ki- Epiduralelektrode (epidural electrode): Elektrode zur Ablei-
loohm, kW). Anmerkung: Messung des Elektrodenwiderstands tung eines EEG von der Dura mater.
mittels Gleichstroms resultiert in mehr oder minder stark ausge-
prägter Elektrodenpolarisierung (s. Elektrodenimpedanz). Epileptiformes Muster (epileptiform pattern): Von der Grund-
aktivität (s. dort) abgrenzbare Transienten spitzer Charakteristik,
Elektroenzephalogramm (EEG; electroencephalogram): Auf- die sich vornehmlich aber nicht ausschlieûlich bei Patienten mit
nahme von elektrischer Hirnaktivität von bestimmten Ableitor- Epilepsie interiktal finden. Syn.: epileptiforme Entladung, epi-
ten auf dem Schädel (wenn nicht anders angegeben). leptiforme Aktivität, epilepsietypisches Muster/Potenzial;
Krampfpotenziale (Begriff nicht empfohlen).
Elektroenzephalogramm, intrazerebrales (intracerebral
electroencephalogram): s. Tiefenelektroenzephalogramm. Epileptisches Muster (epileptic pattern): Begriff zur Beschrei-
bung von EEG-Phänomenen nicht empfohlen. Bevorzugter Be-
Elektroenzephalograph (electroencephalograph): Gerät zum griff: epileptiformes Muster, epilepsietypisches Muster.
Aufzeichnen des EEG.
Erde (ground connection): Erdung des EEG-Gerätes.
Elektroenzephalographie (electroencephalography): 1. Wis-
senschaft, die sich mit der elektrischen Aktivität des Gehirns be- Ereignis korreliertes Potenzial (event-related ¹slowª potenti-
fasst; 2. Vorgang der EEG-Aufzeichnung und Interpretation. al; ERP): Durch kognitive Aktivität hervorgerufenes evoziertes
Potenzial.
Elektrogramm (electrogram): Begriff nicht empfohlen; s. Elekt-
roenzephalogramm. Evolution: s. EEG-Anfallsmuster.
Elektrographie (electrography): Begriff nicht empfohlen; s. Evozierte Potenziale (evoked potentials, evoked response):
Elektroenzephalographie. Wellen oder Komplexe als Antworten auf physiologische oder
Noachtar S et al. Glossar der meistgebrauchten Begriffe ¼ Klin Neurophysiol 2004; 35: 5 ± 21
unphysiologische Reize, zu denen sie in fester zeitlicher Bezie- ge, annähernd sinusförmige bzw. sägezahnartige Wellen. Lokali-
hung stehen. Auslösende Reize sind z. B. elektrische periphere sation: uni- oder bilateral in Bursts (s. dort) über frontalem Kor-
Nervenreizungen oder elektrische Impulse die direkt an be- tex mit einer Frequenz von 1,5 ± 3 Hz. Anmerkung: Häufig bei En-
stimmten Gehirnarealen gesetzt werden. Anmerkung: Compute- zephalopathie unterschiedlicher Genese.
risierte Summationstechniken (Mittelwertsrechner) eignen sich
zur Aufzeichnung evozierter Potenziale von der Kopfhaut. g¼: s. Gamma- ¼.
Extrakranielle Referenz (non-cephalic reference): Referenz- G1/G2: Abkürzung für Grid (s. dort). Syn: Verstärkereingang (s.
elektrode, die nicht am Kopf angebracht ist. Syn.: Nonzephale dort).
Referenz (s. dort).
Gamma-Band (g-band): Frequenzband oberhalb 40 Hz. Anmer-
Extrazephale Referenz: s. extrakranielle Referenz. kung: In der Regel werden Frequenzen über 70 Hz von den ge-
bräuchlichen Ausgabemedien der EEG-Geräte nicht dargestellt.
Extrazerebrales Potenzial (extracerebral potential): Span- Der Grund hierfür ist der üblicherweise langsame Papiervor-
Glossar
nungquelle auûerhalb des Gehirnes, welche zu einem Artefakt schub von EEG-Schreibern bzw. die begrenzte grafische Auflö-
im EEG führt. Solche Störspannungen entstehen durch Ströme sung von Computerbildschirmen. Trotz dieser Einschränkung
im Umfeld der Aufzeichnung, durch Ladungen des Probanden darf der Frequenzbereich von Hochfrequenzfiltern nicht zu nied-
selbst, durch Ladungen der Elektroden oder Gerätespannungen. rig gewählt werden, da sonst EEG-Wellen in einer Frequenz über
(s. Artefakt). 50 Hz (z. B. Spikes oder Sharp-Waves) bzw. Komponenten von
diesen, deren Dauer weniger als 20 ms beträgt, nicht dargestellt
Flaches EEG (flat EEG): Begriff nicht empfohlen; s. elektroezereb- werden.
rale Inaktivität, Niedespannungs-EEG.
Gamma-Rhythmus (gg-rhythm): Rhythmus über 40 Hz. Anmer-
FIRDA: s. frontale intermittierende rhythmische Delta-Aktivität. kung: Meistens über intrakranielle Elektroden aufgenommen.
Fokal (focal): Auf einen umschriebenen kleinen Hirnbereich be- Gegenphasisches Signal (out-of-phase signal): Zwei Wellen
grenzt (z. B. in unmittelbarer Umgebung zweier benachbarter gegensätzlicher Polarität.
intrakranieller Elektroden).
Gegentaktsignal (differential signal): Spannungsdifferenz zwi-
Fokus (focus): Umschriebener Bereich auf der Kopfoberfläche, schen zwei ungleichen Signalen an beiden Eingangskanälen ei-
der Gehirnoberfläche oder in tieferen Kortexstrukturen von nes Differenzverstärkers.
dem ein definiertes normales oder pathologisches EEG-Muster
abgeleitet werden kann. Der Begriff wird meist im Zusammen- Gemeinsame Referenz (common reference): s. Referenzelektro- 11
hang mit epileptiformer Aktivität verwendet (s. auch Herd). de.
Foramen-ovale-Elektrode (foramen ovale electrode): Multi- Generalisiert (generalized): Über allen Hirnregionen auftre-
kontaktelektrode, welche perkutan durch das Foramen ovale in tend, meist mit frontalem, selten okzipitalem Maximum.
die Region des Gyrus parahippocampalis platziert wird. Anmer-
kung: Der Einsatz beschränkt sich auf die prächirurgische EEG- Generalisierung (generalization): Ausbreitung einer EEG-Akti-
Diagnostik bei vermuteter mesialer Temporallappenepilepsie. vität von einem begrenzten Areal über beide Kopfseiten.
Form: Konfiguration einer EEG-Welle. Syn.: Wellenform, Mor- Gleichtaktsignal (common mode signal): Gemeinsame Kom-
phologie. ponente zweier Signale, die an die zwei Eingänge eines Diffe-
renzverstärkers angeschlossen sind. Anmerkung: im EEG übli-
Foto ¼: s. Photo ¼ cherweise kapazitative Störsignale äuûerer Einflüsse.
Frequenz (frequency): Anzahl vollendeter Zyklen repetitiver Gleichtaktunterdrückung (common mode rejection, in-phase
EEG-Wellen oder Komplexe pro Sekunde. Einheit: Wellen pro Se- discrimination): Eigenschaft eines Differenzverstärkers, in dem
kunde (Hz, c ´ s± 1; engl.: cycles per second). Anmerkung: Der Be- Signale gleicher Spannung und Phase im Unterschied zu unglei-
griff Hertz eignet sich zur Beschreibung von EEG-Wellen mit si- chen Signalen kaum verstärkt werden. Ausgedrückt als Verhält-
nusähnlicher Konfiguration (z. B. a-Wellen), weniger jedoch zur nis der Differenzverstärkung zur Gleichtaktverstärkung (Gleich-
Beschreibung komplexer Konfiguration der EEG-Wellen, wie taktunterdrückungsrate, typischerweise in dB angegeben).
Spike-Wave-Komplexen.
Differenzverstärkung/Gleichtaktverstärkung =
Frequenzspektrum (frequency spectrum): Gesamtspektrum 100 000/1 = 100 000 : 1.
aller Frequenzen, aus denen sich ein EEG zusammensetzt, unter-
teilt in 5 Frequenzbänder: g-, b-, a-, f- und d-Band (s. dort). Grand mal (grand mal): Im EEG nicht empfohlener Begriff. Be-
nennt das klinische Ereignis eines generalisierten tonisch-kloni-
Frontale intermittierende rhythmische Delta-Aktivität (FIR- schen Anfalls (bevorzugter Begriff).
DA, frontal intermittent rhythmic delta activity): Regelmäûi-
Noachtar S et al. Glossar der meistgebrauchten Begriffe ¼ Klin Neurophysiol 2004; 35: 5 ± 21
Grid: Nicht empfohlener Begriff für Verstärkereingang (s. dort); duktion zwischen einzelnen Frequenzen differieren. Syn.: Tief-
z. B. Grid 1 (Abk. G1) = Verstärkereingang 1 (bzw. A). passfilter, low pass filter.
Grundaktivität (background activity): Jede EEG-Aktivität, aus Hochpassfilter (high pass filter): s. Tieffrequenzfilter.
der physiologische und/oder pathologische EEG-Veränderungen
hervorgehen und von diesen abgegrenzt werden. Syn.: Grund- Hypersynchronizität (hypersynchrony): Begriff zur Beschrei-
rhythmus. Anmerkung: Es handelt sich hierbei nicht um ein Sy- bung von EEG-Mustern nicht empfohlen.
nonym für charakteristische EEG-Aktivitäten, wie z. B. den
a-Grundrhythmus. Hyperventilation (hyperventilation, overbreathing): Mehrmi-
nütige, tiefe und regelmäûige Atmung (willkürliches Überat-
Grundaktivitätsverlangsamung (slow background activity): men) als Aktivierungsmethode (s. dort).
Frequenzverlangsamung der Grundaktivität unter Normalwert.
Hypsarrhythmie (hypsarrhythmia): EEG-Muster mit bilatera-
Grundlinie (baseline): Im engeren Sinne: die Linie, wenn eine len irregulären hochamplitudigen (> 300 V) langsamen Wellen
Glossar
identische Spannung an die beiden Verstärkereingänge eines und multiregionalen Spitzen (Spikes) bzw. scharfen Wellen
EEG-Verstärkers angeschlossen wird oder, wenn das EEG-Gerät (Sharp waves) über beiden Hemisphären.
im Kalibrierungsmodus ist, ohne dass ein Kalibrierungssignal ge-
geben wird. 2. Im weiteren Sinne: angenommene Linie, die dem Impedanzmessgerät (impedance meter): Instrument zur Mes-
visuell eingeschätzten Mittel der Aktivität einer EEG-Ableitung sung der Impedanz (s. Elektrodenimpedanz).
über einen bestimmten Zeitraum entspricht.
Inaktive Elektrode (inactive electrode): Begriff nicht empfoh-
Haltebänder (head harness): Haltebänder zur Befestigung der len (s. Referenzelektrode [nicht synonym, s. dort]).
EEG-Elektroden auf der Kopfhaut.
Inaktivität, elektrozerebrale: (s. elektrozerebrale Inaktivität).
Herd (focus): Umschriebener Bereich auf der Kopfoberfläche,
der Gehirnoberfläche oder tieferer Kortexstrukturen, der ein de- Index (index): Prozentualer Anteil einer bestimmten EEG-Akti-
finiertes normales oder pathologisches EEG-Muster zeigt. vität innerhalb einer gesamten Ableitung (z. B. a-Index).
Hertz: Einheit zur Angabe der Frequenz (s. auch Cycle per second; Indifferente Elektrode (indifferent electrode): Begriff nicht
C/s). Abk.: Hz (s± 1). empfohlen. Bevorzugter Begriff: Referenzelektrode (kein Syno-
nym, s. dort).
Hintergrundaktivität (background activity): s. Grundrhythmus.
12 In-Phase-Signal: EEG-Wellen mit gleicher Phasenbeziehung (s.
Hintergrundaktivität, langsame (slow background activity): s. Gleichtaktsignal).
Grundaktivitätsverlangsamung,Verlangsamung.
Interhemisphärenableitung (interhemispheric derivation):
Hirnfunktionsstörung: s. Verlangsamung. EEG-Ableitung zwischen zwei Elektroden, die auf beiden Hemis-
phären angebracht sind.
Hirnwelle (brain wave): Begriff nicht empfohlen. Bevorzugter
Begriff: EEG-Welle. Intrazerebrale Elektrode (intracerebral electrode): s. Tiefen-
elektrode.
Hochfrequenzempfindlichkeit (high frequency response):
Empfindlichkeit eines EEG-Verstärkers für hochfrequente Signa- Intrazerebrales Elektroenzephalogramm (intracerebral elect-
le. Sie ist abhängig von der physikalischen Eignung des Verstär- roencephalogramm): (s. Tiefenelektroenzephalographie).
kers, hochfrequente Signale zu verstärken bzw. zu übertragen,
vom verwendeten Hochfrequenzfilter sowie von der zeitlichen Kanal (channel): Vollständiges System zur Aufnahme, Verstär-
Auflösung der EEG-Darstellung (Analog-Digital-Wandlung, kung und Aufzeichnung der Spannungsunterschiede eines Elekt-
Schreiber, Display) (s. dort). Für jeden Frequenzbereich wird da- rodenpaars. Analoggeräte verfügen in der Regel über mehrere
bei angegeben, um wie viel Prozent die Amplitudenhöhe in Rela- Kanäle. Digitale EEG-Geräte stellen mittels paralleler Darstellun-
tion zur Amplitude unbeeinflusster Frequenzen reduziert wird. gen verschiedener Zeit-/Spannungskurven ein Mehrkanalbild
dar.
Hochfrequenzfilter (high frequency filter): Eine Kette von
ohmschen und kapazitiven Wiederständen zur Amplitudenre- Irregulär (irregular): EEG-Wellen und -Komplexe inkonstanter
duktion höherer Frequenzen. Für jeden Frequenzbereich wird Periode und Wellenform.
dabei angegeben, um wie viel Prozent die Amplitudenhöhe in
Relation zur Amplitude unbeeinflusster Frequenzen reduziert Isoelektrisch (isoelectric): 1. Ableitung von einem Elektronen-
wird. Anmerkung: Zurzeit sind keine standardisierten Filterein- paar gleicher Spannung und Polarisierung (s. isopotenzial); 2. Be-
stellungen festgelegt, weshalb der Grad der Amplitudenabsen- griff soll nicht verwendet werden für EEG-Ableitungen elektro-
kung von Hersteller zu Hersteller variieren kann. Darüber hinaus zerebraler Inaktivität (s. dort).
kann auch innerhalb eines Gerätes der Grad der Amplitudenre-
Noachtar S et al. Glossar der meistgebrauchten Begriffe ¼ Klin Neurophysiol 2004; 35: 5 ± 21
Isoliert (isolated): vereinzelt. Kortexelektroden (cortical electrode): Elektroden zur EEG-Ab-
leitung von der Kortexoberfläche.
Isopotenzial (isopotential): Bezieht sich auf alle Elektroden
oder Regionen des Kopfes, die zu einem gegebenen Zeitpunkt Kortikales Elektroenzephalogramm: s. Elektrokortikogramm.
das gleiche Potenzial aufweisen. Syn.: äquipotenzial.
l-Welle (l
l-wave): s. Lamda-Welle.
Isopotenzialfeldkarte (isopotential map): Grafische Darstel-
lung eines Potenzialfeldes, wobei das Maximum 100 % der Amp- Lambda-Welle (l l-wave): Steile, diphasische Welle über der Ok-
litude entspricht und der Gradient des Potenzials mit Isopoten- zipitalregion im Wachzustand während visueller Exploration.
zialfeldlinien in willkürlichen (z. B. 10 %) Schritten abgebildet Die Polarität der Hauptkomponente ist positiv. Es besteht eine
wird. zeitliche Beziehung zu raschen Augenfolgebewegungen. Die
Amplitude schwankt in einem Bereich unter 50 V.
Kappa-Rhythmus (kappa rhythm): Begriff nicht empfohlen;
Bursts (s. dort) von Rhythmen im a- und f-Bereich über der Tem- Lambdoid-Welle: Nicht empfohlener Begriff. Bevorzugter Be-
Glossar
poralregion während kognitiver Anstrengung. Anmerkung: 1. am griff: positiver okzipitaler scharfer Transient des Schlafes
deutlichsten ableitbar zwischen zwei Elektroden an den jeweili- (POSTS) (s. dort).
gen äuûeren Augenwinkeln; 2. die hirnelektrische Genese dieser
Komplexe ist bisher nicht bewiesen, vermutlich handelt es sich Langsame Alphavariante (slow a-variant rhythms): Charakte-
um Artefakte durch kleine laterale Bulbusbewegungen. ristischer posteriorer Rhythmus meist um die 4 ± 5 Hz. In der Re-
gel alternieren langsame Alphavarianten mit normfrequenten
K-Komplex (k-complex): Wellenkomplex aus einem hochamp- harmonischen a-Rhythmen. Die Amplitude schwankt, liegt aber
litudigen negativen langsamen Potenzial, häufig gefolgt von ei- meist um 50 V. Aufmerksamkeit bzw. mentale Aktivierung und
ner positiven langsamen Welle niedrigerer Spannung und meist visuelle Reize unterdrücken langsame Alphavarianten in ähnli-
mit Schlafspindeln (s. dort) assoziiert. Die höchste Amplitude cher Weise wie dies auch beim a-Grundrhythmus der Fall ist. An-
zeigt sich in der Regel über dem frontalen Vertex. K-Komplexe merkung: Im Deutschen als Theta-Grundrhythmusvariante be-
treten spontan oder reizinduziert während des Non-REM-Schlafs zeichnet. Langsame Alphavarianten müssen von posterioren
auf, wobei keine Spezifität für bestimmte Reizmodalitäten be- langsamen Wellen des Kinder- und Jugendlichenalters (posterior
steht. slow waves of the youth) unterschieden werden.
Kerbfilter (notch filter): Kerbfilter. Filter, der selektiv ein sehr Langsame Welle (slow wave): Welle, die langsamer als eine
enges Frequenzband abschwächt und somit eine schmale Kerbe a-Welle ist, also mit einer Potenzialdauer über 1/8 Sekunden.
im dargestellten Frequenzspektrum hinterlässt. 50-Hz-Kerbfilter
werden z. B. benutzt, um unter technisch ungünstigen Ableitebe- Laplace-Ableitung (Laplacian montage): Mathematische 13
dingungen, wie auf Intensivstationen, 50-Hz-Netzeinstreuungen Transformation des digitalen EEG. Stellt die räumliche Ableitung
abzuschwächen. des Potenzials 2. Ordnung dar. Anmerkung: im Deutschen auch
Quellenableitung genannt.
Komplex (complex): Folge von zwei oder mehr Wellen von cha-
rakteristischer Form oder relativ einheitlichem Ablauf, die sich Larval Spike and slow wave: Begriff nicht empfohlen. Bevorzug-
von der Grundaktivität abheben. ter Begriff: 6-Hz-Spike-Wave-Komplexe (s. dort).
Kontinuierlich: Ohne Unterbrechung auftretend. Beispiel: kon- Lateralisiert (lateralized): nur die rechte oder linke Kopfseite
tinuierliche Verlangsamung. betreffend (s. unilateral).
Kopfhaube (head cap): Vorrichtung für die Befestigung der Leichter Schlaf (Light sleep): entspricht den Non-REM-Schlaf-
Kopfhautelektroden, z. B. über Gummibänder. phasen I und II.
Kopfhautelektrode (scalp electrode): Auf der Kopfhaut oder Low voltage fast activity: s. niedrigamplitudige schnelle Aktivität.
intrakutan befestigte EEG-Elektrode.
-Aktivität: s. -Rhythmus.
Kopfhautelektroenzephalographie (scalp electroencephalo-
graphy): Methode zur Ableitung eines Oberflächen-EEGs (s. Map(ping): s. Isopotenzialfeldkarte.
dort). Der Begriff soll nur benutzt werden zur Abgrenzung von
invasiven EEG-Ableitungen z. B. Tiefenableitungen (s. dort). In al- Maximum (peak): Höchste Amplitude bzw. Wert einer Welle.
len anderen Fällen ist mit einem EEG grundsätzlich ein Kopf-
hautelektroenzephalogramm gemeint (s. Oberflächen-EEG). Messfrequenzbereich (frequency responce curve): Darstellung
des Verhältnisses zwischen der Eingangsfrequenz des EEG-Sig-
Koronarableitung (coronal bipolar derivation): Bipolare Ver- nals und der Ausgangsfrequenz des EEG-Gerätes in Abhängigkeit
schaltung jeweils benachbarter Elektroden in einer Reihe quer von den gewählten Filtereinstellungen (Hoch- und Tieffrequenz-
von einer zur anderen Hemisphäre; syn.: bipolare Querreihe, filter).
transverse Ableitung.
Noachtar S et al. Glossar der meistgebrauchten Begriffe ¼ Klin Neurophysiol 2004; 35: 5 ± 21
Messintervall (bin width): Die Zeitspanne zwischen zwei Span- Nasopharyngealelektrode (nasoharyngeal electrode): Längli-
nungsmessungen im digitalen EEG, meist gemessen in Mikrose- che Elektrode (s. dort), die durch die Nase in den Nasopharynge-
kunden (s). alraum eingeführt wird und mit der Spitze an der nasopharyn-
gealen Wand, nahe zum Keilbein zu liegen kommt.
Mittelwertsreferenz (average potential reference, common
average reference): Referenzableitung, bei der das Referenzpo- Neutrale Elektrode (neutral electrode): Begriff nicht empfoh-
tenzial an Eingang 2 (bzw. B) des EEG-Verstärkers dem arithme- len. Bevorzugter Begriff: Referenzelektrode (kein Synonym).
tischen Mittel aus den Spannungsdifferenzen aller oder mehre-
rer EEG-Elektroden entspricht. Syn.: Durchschnittsreferenz, Niedrigamplitudige schnelle Aktivität (low voltage fast activi-
Goldmann-Offner-Referenz (Begriff nicht empfohlen) (s. auch La- ty): Schnelle Wellen geringer Spannungshöhe mit Tendenz zur
place-Ableitung). Amplitudenzunahme (Recruiting), welche meist zu Beginn eines
EEG-Anfallsmusters und vor allem im intrazerebralen EEG abge-
Monomorph (monomorphic): Begriff zur Beschreibung des leitet werden können (s. EEG Anfallsmuster).
EEG nicht empfohlen.
Glossar
Muster (pattern): charakteristische EEG-Aktivität. Non-REM-Schlaf: Begriff für alle Schlafstadien (-phasen) I ± IV
auûer REM-Schlaf (s. dort).
-Rhythmus ( -rhythm): Im Wachzustand auftretende arka-
denförmige Wellen mit einer Frequenz von 7 ± 11 Hz über der Notch filter: s. Kerbfilter
Zentral- bzw. Zentroparietalregion. Die Amplitude schwankt,
liegt jedoch meist unter 50 V. Blockade oder Spannungsminde- Nulllinien-EEG: Begriff nicht empfohlen. Bevorzugter Begriff:
rung durch imaginierte oder tatsächlich durchgeführte Bewe- elektrozerebrale Inaktivität (s. dort).
gungen bzw. Bewegungsintentionen sowie Berührungsreize der
kontralateralen Körperhälfte. Syn.: (nicht empfohlene Begriffe) Nyquist-Theorem (Nyquist theorem): Beim digitalen EEG ist
comb rhythm, arceau-rhythm, wicket rhythm. die genaue Darstellung eines EEG-Signals nur bei einer Messfre-
quenz (Häufigkeit durchgeführter Spannungsmessungen pro
Nachentladung (after-discharge): 1. EEG-Anfallsmuster durch Zeiteinheit) erreichbar, die mindestens doppelt so hoch ist wie
einzelne oder repetitive elektrische Stimulation umschriebener die schnellste abzuleitende EEG-Frequenz. Beispiel: Um eine Fre-
kortikaler Areale über epi- oder intrakortikale Elektroden; 2. quenz von 50 Hz zu erfassen, muss das EEG-Gerät mindestens
Burst (s. dort) rhythmischer Aktivität als Folge eines Spikes oder 100 Spannungsmessungen pro Sekunde (100 Hz) durchführen.
evozierten Potenzials. Anmerkung: Eine Messung bei zweifacher Nyquist-Frequenz si-
chert allein die Erfassung aller Frequenzen. Zur optimalen Erfas-
Nadelelektrode (needle electrode): Schmale, in der Kopfhaut sung der Wellenformen benötigt man mindestens 5 Spannungs-
platzierte Nadel zur Ableitung des EEG. messungen pro Phasendauer der schnellsten zu beurteilenden
Welle.
Noachtar S et al. Glossar der meistgebrauchten Begriffe ¼ Klin Neurophysiol 2004; 35: 5 ± 21
Oberflächen-EEG: (scalp electroencephalogram): Ein von der Petit mal variant: Begriff zur Beschreibung von EEG-Phänome-
Kopfhaut abgeleitetes EEG. Der Begriff dient der Abgrenzung ge- nen nicht empfohlen (s. Petit mal).
genüber anderen EEG-Ableiteformen, wie z. B. dem intrazerebra-
len EEG. Im klinischen Alltag wird der Begriff Oberflächen-EEG Phantom spike and (slow) wave: s. 6/s-Spike-Wave-Komplexe,
synonym zum Begriff EEG verwendet (s. Kopfhautelektroenzepha- 6-Hz-Spike-Wave-Komplexe.
lographie).
Phase: 1. Beschreibt die Zeit- bzw. Ladungsbeziehungen defi-
OIRDA: s. okzipitale intermittierende rhythmische Delta-Aktivität. nierter Punkte identischer Potenziale, die gleichzeitig in ver-
schiedenen Ableitungen gemessen werden. 2. Zeit- oder Winkel-
Ohmmeter: Gerät zur Messung des elektrischen Widerstandes. beziehung bestimmter Punkte einer Welle zum Beginn des Ab-
laufs dieser Welle, gemessen in Grad (8) oder Radien (RAD).
Okzipitale intermittierende rhythmische Delta-Aktivität (Oc-
cipital intermittent rhythmic delta activity, OIRDA): Regelmä- Phasenumkehr (phase reversal): Zeitgleiche Darstellung eines
ûige, nahezu sinusförmige Wellen, meist in Bursts von 2 ± 3/s mit Potenziales in mindestens 2 Ableitungen, welche jeweils eine
Glossar
einem Maximum ein- oder beidseits okzipital. Blockierung oder entgegengesetzte Polarität aufweist. Ausgehend von einem Po-
Amplitudenminderung durch Augenöffnen. tenzialgenerator wird die Phasenumkehr durch die gleichzeitige
Registrierung einer gleichen oder ähnlichen Spannungsdifferenz
Papiergeschwindigkeit (paper speed): Geschwindigkeit, mit am Eingang 1 (bzw. A) eines EEG-Kanals und am Eingang 2 (bzw.
der das EEG-Papier läuft. Maûeinheit: Zentimeter pro Sekunde B) eines anderen EEG-Kanals verursacht. Anmerkungen: 1. Pha-
(cm/s) bzw. Millimeter pro Sekunde (mm/s). Syn.: Papiervor- senumkehrungen werden in intrakraniellen EEG-Ableitungen
schub. häufiger beobachtet als in Oberflächen-EEG. 2. In miteinander
verbundenen bipolaren Ableitungen weist eine Phasenumkehr
Papiervorschub: s. Papiergeschwindigkeit. darauf, dass das Maximum oder Minimum des Potenzialfeldes
in oder nahe der beiden Kanäle gemeinsamen Elektrode liegt. In
Paradoxer Schlaf: Begriff nicht empfohlen. Bevorzugter Begriff: einer referenziellen Montage deutet eine Phasenumkehr darauf
REM-Schlaf (s. dort). hin, dass in der Referenzelektrode weder das Maximum noch
das Minimum des Signals liegt. 3. Wenn mittels Mapping des Po-
Paroxysmale schnelle Aktivität (paroxysmal fast): Schnelle tenzialfeldes die Phasenumkehr in einer referenziellen Ableitung
Folge meist rhythmischer EEG-Potenziale im b-Band (s. niedrig- analysiert wird, zeigt sich mithilfe mathematischer Analysen,
amplitudige schnelle Aktivität). dass der Generator nahe der Nulllinie zwischen den beiden Polen
liegt. Die Tiefe des Generators kann so mathematisch berechnet
Paroxysmus (paroxysm): Von der Hintergrundaktivität ab- werden (s. bipolare Ableitung, Referenzableitung).
grenzbares Phänomen mit plötzlichem Beginn, einem raschen 15
Anstieg zum Maximum und einem abrupten Ende. Anmerkung: Photic driving (photic driving): Durch repetitive Lichtstimula-
Der Begriff bezieht sich üblicherweise auf epileptiforme Muster tion in Frequenzen zwischen 5 und 30 Hz induzierte physiologi-
bzw. Anfallsmuster (s. dort). sche rhythmische Aktivität über den posterioren Hirnregionen.
Anmerkung: 1. Der Begriff sollte nur zur Beschreibung von zeit-
Periode (period): Zeitdauer eines vollständigen Durchganges lich zur Lichtstimulation gekoppelten Reizantworten mit glei-
sich wiederholender EEG-Muster, Komplexe oder Wellen. An- cher Frequenz verwendet werden. 2. Photic driving ist zu unter-
merkung: Die Periode einer solchen regelmäûigen Erscheinung scheiden von visuell evozierten Potenzialen, welche durch ein-
verhält sich reziprok zu seiner Frequenz. malige Lichtblitze bzw. repetitive, jedoch niederfrequente
Lichtstimuli erzeugt werden.
Periodisch (periodic): Bezieht sich 1. auf eine Folge von EEG-
Wellen oder Komplexen annähernd gleicher Frequenz oder 2. Photomyogene Reaktion (photomyogenic response): Unter
auf das wiederholte Auftreten bestimmter EEG-Wellen oder Fotostimulation (s. dort) auftretende, reizsynchrone Muskelarte-
Komplexe in relativ regelmäûigen Zeitintervallen von meist ei- faktspitzen über der Frontalregion. Unter anhaltender Reizung
ner oder mehreren Sekunden. kann es zu einer Zunahme der Amplitude kommen, bei Beendi-
gung des Lichtflackerns stoppt dieses Muster sofort. Anmerkung:
Periodische lateralisierte epileptiforme Entladungen (PLEDs, Die Muskelartefakte gehen regelhaft mit Augenzwinkern und
periodic lateralized epileptiform discharges): (Semi-)perio- vertikalen Bulbusbewegungen, gelegentlich auch mit leichtem
disch auftretende steile Transienten (scharfe Wellen oder Spikes) Runzeln der Gesichts- und Stirnmuskulatur einher.
mit lateralisierter oder regionalisierter Verteilung. Sie können
auch unabhängig über beiden Hemisphären auftreten. PLEDs ha- Photomyoklonische Reaktion (photomyoclonic response): s.
ben eine komplexe, polyphasische Morphologie, wobei die photomyogene Reaktion.
Hauptkomponente der Ladung negativ ist.
Photokonvulsive Reaktion (photoconvulsive response): s.
Petit Mal: Begriff zur Beschreibung von EEG-Phänomenen nicht photoparoxysmale Reaktion.
empfohlen. Bevorzugte Begriffe: 3/s-Spike-Wave-Komplexe, aty-
pische Spike-Slow-Wave-Komplexe, Sharp-Slow-Wave-Komple- Photoparoxyxmale Reaktion (Photoparoxysmal response):
xe). Pathologische Reaktion des EEG bei der Fotostimulation (s. dort),
Noachtar S et al. Glossar der meistgebrauchten Begriffe ¼ Klin Neurophysiol 2004; 35: 5 ± 21
charakterisiert durch Polyspikes bzw. Spike-Wave-Komplexe. gen werden analog zum Begriff Spike-Wave-Komplexe (s. dort)
Photoparoxysmale Reaktionen reichen von okzipitalen, stimula- auch als Poly-Spike-Wave-Komplexe bezeichnet.
tionssynchronen Spikes bis zu generalisierter epileptiformer Ak-
tivität, welche die Stimulationsdauer überdauern kann. Anmer- Positive okzipitale scharfe Welle des Schlafes (positive occipi-
kung: Nur generalisierte (Poly-)Spike-Wave-Komplexe sind ein- tal sharp transient of sleep, positiv occipital spike-like wave
deutig mit einer Epilepsie assoziiert, insbesondere dann, wenn of sleep, POSTS): Steiler Transient mit einem Maximum über
der Paroxysmus (s. dort) nicht spontan sistiert und die Stimula- der Okzipitalregion und einem positiven Maximum gegenüber
tionsdauer überdauert. umliegenden Hirnregionen. Sie treten während des leichten
Schlafens spontan isoliert oder repetitiv auf. Die Amplitude
Photostimulation: Aktivierungsmethode (s. Aktivierung), bei schwankt, liegt aber meist unter 50 V.
dem über die Applikation repetitiver Lichtsignale vor den ge-
schlossenen Augen des Patienten stimuliert wird. Syn.: intermit- Potenzial (potential): 1. Spannung (im physikalischen Sinn). 2.
tierende Photostimulation (IPS). Wird bei der Beschreibung von EEG-Phänomenen häufig syno-
nym für die Welle gebraucht.
Glossar
16 Polaritätskonvention (polarity convention): Internationale Psychomotorische Variante: Begriff nicht empfohlen. Bevor-
Vereinbarung zur einheitlichen Darstellung verschiedener Pola- zugter Begriff: rhythmisches temporales Theta der Schläfrigkeit
ritäten in EEG-Verstärkern. Hiernach wird eine am Eingang 1 an- (s. dort).
liegende negative Spannung ± negativ in Relation zu Eingang 2 ±
durch eine aufwärts gerichtete Welle in der EEG-Kurve darge- Quasiperiodik (quasiperiodic): Beschreibt EEG-Wellen oder
stellt wird. Anmerkung: Diese Vereinbarung gilt nicht für alle -Komplexe die in annähernd regelmäûigen Abständen auftreten.
physikalischen bzw. biotechnischen Bereiche.
Querreihe, bipolare (transverse bipolar montage): Bipolare
Polygraphische Aufzeichnung (polygraphic recording): Zeit- Montage, bei der Elektrodenpaare in einer quer verlaufenden
gleiche Aufzeichnung mehrerer physiologischer Parameter wie bzw. koronaren Weise am Kopf angeordnet sind. Syn.: koronare
EEG, Atmung, EKG, Augenbewegung, Beinbewegung, Blutdruck, bipolare Montage (s. dort).
Sauerstoffsättigung usw.
Rauschen, EEG-Kanal (EEG channel noise): Fluktuierende,
Polymorphe Aktivität (polymorphic activity): Begriff zur Be- niedrigamplitudige Spannungen am Verstärkerausgang, insbe-
schreibung von EEG-Phänomenen nicht empfohlen. sondere bei Aufzeichnung mit hoher Empfindlichkeit ohne Sig-
nal am Verstärkereingang. Wird in V im Verhältnis zur Ein-
Polyphasische Welle (polyphasic wave): Welle mit mehreren gangsreferenz angegeben.
Teilkomponenten wechselnder Polarität (s. dort).
RC-Verstärker (resistance-capacitance coupled amplifier, RC-
Polyrhythmische Aktivität: Begriff zur Beschreibung von EEG- coupled amplifier): Abk. für Verstärker mit einer Kombinations-
Phänomenen nicht empfohlen. schaltung von Kondensatoren und Widerständen.
Polysomnographie (polysomnography): Polygraphische Auf- Reaktivität (reactivity): Bereitschaft zur Veränderung einzelner
zeichnung (s. dort) während des Schlafs. EEG-Rhythmen bzw. -Muster als Antwort auf physiologische Rei-
ze oder andere Stimuli. Syn.: Reagibilität (im Deutschen).
Poly-Spike-Komplex (polyspike complex, multiple spike com-
plex): Eine Abfolge von zwei oder mehr Spikes. Anmerkung: Poly- Referenz, gemeinsame (common reference): s. Referenzelekt-
Spike-Komplexe mit assoziierten langsamen Nachschwankun- rode.
Noachtar S et al. Glossar der meistgebrauchten Begriffe ¼ Klin Neurophysiol 2004; 35: 5 ± 21
Referenzableitung (referential derivation): Ableitung von ei- Run (run): Umgangssprachlicher (englischer) Begriff für Monta-
nem Elektrodenpaar, wobei die explorierende Elektrode grund- ge (s. dort). Begriff nicht empfohlen.
sätzlich an den Verstärkereingang 1 und die Referenzelektrode
(s. dort) an den Eingang 2 angeschlossen wird. 6-Hz-Spike-and-slow-wave-Komplex: s. 6/s-Spike-and-Slow-
Wave-Komplexe.
Referenzelektrode (reference electrode, unipolar electrode,
zero potential reference electrode): 1. Im Allgemeinen: jede Sägezahn-Paroxysmen (saw-toothed bursts): Bursts (s. dort)
Elektrode, gegen die die Spannungsänderungen einer anderen von 3 ± 8 hochamplitudigen (100 ± 200 V) steilen Transienten
Elektrode gemessen werden. 2. Im Speziellen: eine geeignete Re- mit einer Frequenz von 4 ± 8 Hz über der Temporalregion bei
ferenzelektrode ist jede Elektrode, die an den Verstärkereingang Frühgeborenen. Syn.: prämatures temporales Theta (premature
2 eines EEG-Gerätes angeschlossen wird, die Aktivität der an den temporal theta).
Verstärkereingang 1 angeschlossenen Elektroden nicht oder nur
minimal abgreift. Anmerkung: 1. Unabhängig von der Lokalisa- Sägezahnwellen (saw-tooth waves): In Serien auftretende ne-
tion der Referenzelektrode sollte bei der Beurteilung die Mög- gative Wellen von 2 ± 5 Hz über dem Vertex während des REM-
Glossar
lichkeit einer ± meist unerwünschten ± Mitbeteiligung einzelner Schlafs.
EEG-Aktivität durch die Referenzelektrode stets berücksichtigt
werden. 2. Eine Referenzelektrode, die an alle Verstärkereingän- Schaltung: Montage (s. dort).
ge 2 angeschlossen ist, bezeichnet man als common reference
electrode. Scharfe Welle (sharp wave): Transient mit scharfer, negativer
Spitze und variabler Amplitude, die sich bei normaler Registrier-
Referenzmontage (reference montage): EEG-Ableitemontage, geschwindigkeit deutlich von der Grundaktivität abhebt und
die aus referenziellen Ableitungen besteht (s. Referenzelektrode). eine Wellendauer von etwa 70 ± 200 ms, d. h. eine Frequenz zwi-
schen 5 und 14 Hz aufweist. Syn.: Steile Welle. Anmerkung: Der
Reformatierung (reformatting): Transformation des digitalen Begriff sollte nur zur Beschreibung epileptiformer Entladungen
EEG in verschiedene Elektrodenverschaltungen, d. h. Montagen. verwendet werden. Klar definierte physiologische Potenziale
Zur Reformatierung können dabei nur jeweils die am Eingang 1 (z. B. Vertex- oder Lambdawellen) und steile Transienten bzw.
(bzw. A) gegen eine gemeinsame Referenz am Eingang 2 (bzw. steil erscheinende Einzelwellen, die nicht deutlich von der
B) abgeleiteten Elektroden herangezogen werden. Grundaktivität abgegrenzt sind, sollten nicht als scharfe Wellen
bezeichnet werden. Scharfe (steile) Wellen werden von Spitzen-
Regional (regional): EEG-Aktivität, die sich auf einen umschrie- potenzialen (Spikes) unterschieden, die ähnliche Merkmale auf-
benen Bereich benachbarter Kopfhautelektroden oder mehrere weisen, aber eine kürzere Zeitdauer haben. Diese Unterschei-
(mindestens 3) intrakranielle Elektroden beschränkt. dung ist rein willkürlich getroffen und dient allein der Deskrip-
tion. Als Faustregel gilt, dass scharfe Wellen bei einem Papiervor- 17
Regulär (regular): Bezieht sich auf EEG-Wellen oder Komplexe schub von 3 cm/s und unter Benutzung von Tintenschreibern
mit annähernd konstanten Zeitabständen und relativ gleichmä- breiter als 2 mm sind, Spikes dagegen 2 mm oder weniger (s.
ûiger Konfiguration. Spikes).
REM: Abk. Rapid Eye Movement, schnelle Augenbewegungen (s. Schlafspindel (sleep spindle): Im Schlaf auftretende Bursts (s.
REM-Schlaf). dort) von Wellen einer Frequenz von typischerweise 12 ± 14 Hz
(11 ± 15 Hz) mit einem Maximum über der Zentralregion. Die
REM-Atonie (REM atonia): Reduktion des Muskeltonus wäh- Amplitude schwankt, liegt beim Erwachsenen jedoch meist un-
rend des REM-Schlafes (s. dort). ter 50 V.
REM-Schlaf (REM sleep): Schlafstadium mit niederamplitudiger Schlafstadien (sleep stages): Schlafstadien werden polygra-
gemischt frequenter EEG-Aktivität und episodisch auftretender phisch unterteilt. Hierfür sind neben dem EEG weitere Variablen,
Bursts schneller vorwiegend horizontaler Augenbewegungen so- wie Augenbewegungen und Muskeltonus, erforderlich. Anmer-
wie einer Verminderung der axialen tonischen Muskelaktivität kung: Es gibt verschiedene Schlafstadienklassifikationen (s. Lite-
(s. REM-Atonie). Der REM-Schlaf ist oft mit Traumaktivität ver- ratur: [4, 5].
bunden, gelegentlich finden sich phasische Muskelaktivität, Sä-
gezahnwellen und ¾nderungen der Atemfrequenz. Syn.: parado- Schnelle a-Variante (fast a-variant rhythm): Rhythmus einer
xer Schlaf, aktiver Schlaf, Traumschlaf (nicht empfohlene Begrif- Frequenz von 14 ± 20 Hz mit einem Maximum über der Okzipi-
fe). talregion, gelegentlich alternierend oder vermischt mit a-Rhyth-
mus. Wird durch visuelle Aufmerksamkeit und mentale Aktivie-
Rhythmisches temporales Theta der Schläfrigkeit (rhythmic rung blockiert bzw. vermindert.
temporal theta bursts of drowsiness): Charakteristische Bursts
von 4 ± 7-Hz-Wellen (häufig durch überlagerte rasche Wellen in Schnelle Welle (fast wave): Welle mit einer kürzeren Perioden-
der Konfiguration ¹eingekerbtª) über der Temporalregion wäh- dauer als a-Wellen, d. h. über 13 Hz (13/s).
rend Schläfrigkeit. Syn.: Psychomotorische Variante (psychomo-
tor variant); Begriff nicht empfohlen. Anmerkung: Dieses Muster Schneller Rhythmus (fast activity): Jede EEG-Aktivität deren
hat keine klinische Relevanz, sondern zeigt Schläfrigkeit an. Frequenz oberhalb des a-Rhythmus liegt, d. h. b- oder g-Aktivität.
Noachtar S et al. Glossar der meistgebrauchten Begriffe ¼ Klin Neurophysiol 2004; 35: 5 ± 21
Schreiber (writer): Instrument zum Ausdruck einer EEG-Ablei- Spannungszunahme (augmentation): Steigerung der Amplitu-
tung. Bei den üblichen Tintenschreibern erfolgt der Schreibvor- de einer elektrischen Aktivität.
gang entweder über bewegliche Stifte oder über spezielle Tinten-
düsen. Bei Kohleschreibern presst ein Metallstift Kohlepapier ge- Spezialelektrode (special electrode): Jede andere Elektrode als
gen das durchlaufende EEG-Papier. Digitale EEG-Geräte nutzen die Kopfhautelektroden des 10-20-Systems.
z. B. Laserdrucker.
Sphenoidalelektrode (sphenoidal electrode): Nadel bzw. Ka-
Sechs-Hz-Spike-Wave-Komplex (6 Hz spike-and-slow-wave): belelektrode, die unterhalb des Zygomatikusbogens perkutan
Spike-Wave-Komplex mit einer Frequenz von 4 ± 7 Hz (meist je- eingestochen wird, so dass die Spitze an der Schädelbasis in der
doch 6 Hz), im Allgemeinen als kurze, bilaterale Paroxysmen, Nähe des Foramen ovale zu liegen kommt.
symmetrisch und asymmetrisch vorkommend, die entweder in
der Posterior- oder Anteriorregion ihr Maximum zeigen. Die Spike: S. Spitze.
Amplitude der Spitze schwankt, ist in der Regel deutlich aber
niedriger als bei Spike-Wave-Komplexen langsamerer Repeti- Spike-and-dome-Komplex: Begriff nicht empfohlen. Bevorzug-
Glossar
tionsrate. Anmerkung: Dieses EEG-Muster ist von geringer klini- ter Begriff: Spike-Wave-Komplex (Spitze-Welle-Komplex) (s.
scher Bedeutung und muss von epileptiformen Entladungen ab- dort).
gegrenzt werden.
Spike-and-Slow-Wave-Rhythmus: Begriff nicht empfohlen. Be-
Sekundäre bilaterale Synchronie (secondary bilateral syn- vorzugte Begriffe soweit passend: 3 pro Sekunde (Hz) Spike-Wa-
chrony, secondary generalization): Generalisierte Ausbreitung ve-Komplex, atypischer Spike-Wave-Komplex, Sharp-Slow-Wa-
einer zunächst fokalen (regionalen) epileptiformen EEG-Entla- ve-Komplex.
dung. Anmerkung: Eine sekundäre bilaterale Synchronie geht oft
von einem mesial frontalen Herd aus. Spindel (spindle): Gruppe rhythmischer Wellen mit Crescendo
(Anstieg)- und Decrecendo (Abfall)-Verhalten der Amplitude.
Sharp-and-Slow-Wave-Komplex: Abfolge einer steilen Welle
mit langsamer Nachschwankung. Spitze (spike): EEG-Transient mit scharfer, negativer Spitze, va-
riabler Amplitude, einer Wellendauer von etwa 20 ± 70 ms (d. h.
Sharp wave: scharfe Welle (s. dort). einer Frequenz von 50 ± 15 Hz), der sich bei normaler Registrier-
geschwindigkeit/Displaydarstellung deutlich von der Grundakti-
Sigma-Rhythmus (sigma rhythm): Begriff zur Beschreibung vität abhebt. Anmerkung: 1. Der Begriff sollte nur zur Beschrei-
von EEG-Phänomenen nicht empfohlen. Bevorzugter Begriff: bung epileptiformer Entladungen verwendet werden und von
Schlafspindel (s. dort). scharfen Wellen (sharp waves), also Transienten ähnlicher Form
18 aber längerer Dauer, abgegrenzt werden. Diese Unterscheidung
Simultan (simultanous): zeitgleich. ist rein willkürlich getroffen und dient allein der Deskription.
Als Faustregel gilt, dass scharfe Wellen bei einem Papiervor-
Sleep-onset-REM (SOREM): Schlaf-Beginn-REM. Auftreten von schub von 3 cm/s 2 mm oder schmaler, scharfe Wellen dagegen
REM-Schlaf innerhalb von 15 Minuten nach dem Einschlafen. breiter als 2 mm sind. 2. EEG-Spikes sollen klar von Potenzialen
unterschieden werden, die mittels Mikroelektrodentechnik in
Slow-Spike: Begriff nicht empfohlen. Bevorzugter Begriff: schar- einzelnen Zellen abgeleitet werden.
fe Welle (s. dort).
Spitze-Welle-Komplex (spike-wave-complex): Spike gefolgt
Slow-Spike-Wave-Komplex: entspricht Sharp-Slow-Wave- von einer langsamen Welle. Anmerkung: Da langsame Wellen
Komplex (s. dort). nach Spitzen die Regel sind, werden nichtrepetierende Komplexe
aus einer einzelnen Spitze und langsamen Wellen häufig auch
Sinusoidal: annähernd sinusförmig. nur verkürzt als Spitze (Spike) bezeichnet.
Sinuswelle (sine wave): Welle mit sinusförmiger Form. Standardelektrode: Üblicherweise verwendete Kopfhautelekt-
rode (s. auch Pilzelektrode, Nadelelektrode, Plättchenelektrode
Small sharp spikes (SSS, BETS): Bevorzugter Begriff: benigne oder Spezialelektrode).
epileptiforme Transienten des Schlafes (s. dort).
Standardelektrodenposition (standard electrode placement):
Spannungsaufbau (build up): Kolloquialer, nicht empfohlener Elektrodenposition nach dem internationalen 10-20-System, s.
Begriff. Spannungsanstieg in der EEG-Aufzeichnung oder Auftre- dort.
ten von EEG-Wellen mit ansteigender Amplitude (z. B. bei EEG-
Anfallsmustern oder unter Hyperventilation), häufig verbunden Status-epilepticus-EEG (status-epilepticus-EEG): Das Auftre-
mit einer Abnahme der Frequenz. ten anhaltender oder repetitiver Anfallsaktivität im EEG. Dieser
elektrophysiologische Terminus ist abzugrenzen vom klinischen
Spannung (voltage): Produkt aus Display(Schreiber)-Ausschlag Begriff des Status epilepticus.
und Empfindlichkeit (s. dort).
Noachtar S et al. Glossar der meistgebrauchten Begriffe ¼ Klin Neurophysiol 2004; 35: 5 ± 21
Stephenson-Gibbs reference: Begriff nicht empfohlen. Bevor- Ten-ten-System (10-10-System): s. Zehn-Zehn-System.
zugter Begriff: sternospinale Referenzelektrode.
Ten-twenty-System (10-20-System): s. Zehn-Zwanzig-System.
Stereotaktische Elektroenzephalographie (stereotactic elect-
roencephalography): Technik der stereotaktischen EEG-Ablei- Theta-Band (f
f-band): Frequenzband von 4 bis unter 8 Hz.
tung.
Theta-Grundrhythmusvariante: (s. Alphavariante, langsame).
Stereotaktisches Elektroenzephalogramm (stereotactic elect-
roencephalogram): Abk.: SEEG oder SDEEG (stereotactic depth Thetarhythmus (theta rhythm): Rhythmus einer Frequenz von
electroencephalogram). Mittels stereotaktisch implantierter int- 4 ± 8 Hz.
razerebraler Elektroden abgeleitetes EEG. Die Koordinaten der
Elektrodenposition können in einem stereotaktischen Hirnatlas Thetawelle (theta wave): Welle einer Dauer von 1/4 bis über
bestimmt werden. 1/8 s.
Glossar
Sternospinale Referenzelektrode (sternospinal reference): Als Tiefenelektrode (depth electrode): Stereotaktisch implantierte
EEG-Referenz wird eine Elektrode über dem rechten Sternoklavi- Elektrode zur intrazerebralen EEG-Ableitung. Tiefenelektroden
kulargelenk mit einer zweiten über dem Dornfortsatz des 7. haben meist mehrere Kontakte.
Halswirbels verschaltet. Die Spannung zwischen beiden wird po-
tenziometrisch ausgeglichen, um EKG-Artefakte im EEG zu ver- Tiefenelektroenzephalogramm (depth electroencephalo-
mindern. gram): Ableitung der elektrischen Aktivität des Gehirnes über
stereotaktisch implantierte Tiefenelektroden (s. dort).
Stroboskop (photic stimulator, stroboscope): Gerät zur Erzeu-
gung von Lichtblitzen. Tiefenelektroenzephalographie (depth electroencephalogra-
phy, syn.: intracerebral electroencephalography): Ableitung
Subduralelektroden (subdural electrode): Unterhalb der Dura hirnelektrischer Aktivität mittels Tiefenelektroden (s. dort).
mater epikortikal platzierte EEG-Elektroden.
Tieffrequenzfilter (low frequency filter): Eine Kette von ohm-
Subklinische rhythmische elektroenzephalographische Ent- schen und kapazitiven Widerständen zur Amplitudenreduktion
ladungen des Erwachsenen (subclinical rhythmical electro- niedrigerer Frequenzen. Für jeden Frequenzbereich wird dabei
encephalographic discharges of adults, SREDA): Rhythmisches angegeben, um wie viel Prozent die Amplitudenhöhe in Relation
Muster beim Erwachsenen bestehend aus unterschiedlichen Fre- zur Amplitude unbeeinflusster (tiefer) Frequenzen reduziert
quenzen, meist mit Betonung im f-Bereich. Dieses Muster ähnelt wird. Anmerkung: Da aktuell keine standardisierten Filtereinstel-
EEG-Anfallsmustern, ist aber klinisch ohne Korrelat und hat kei- lungen vorgeschrieben sind, kann der Grad der Absenkung defi- 19
ne klinische Bedeutung; muss klar von Anfallsmuster unter- nierter Frequenzen von Hersteller zu Hersteller variieren. Darü-
schieden werden. ber hinaus kann auch innerhalb eines Gerätes der Grad der Amp-
litudenreduktion zwischen einzelnen Frequenzen differieren.
Subklinisches Anfallsmuster (subclinical seizure pattern): s. Syn.: High-pass-Filter, Niederfrequenzfilter.
Anfallsmuster im EEG.
Tiefpassfilter (low pass filter, high frequency filter): s. Hochfre-
Suppression (supression): EEG-Ableitung mit einer niedrig- quenzfilter.
amplitudigen Aktivität unter 10 V in Referenzableitungen (s.
Burst-Suppression). Tiefschlaf (deep sleep): Non-REM-Schlaf, Schlafstadium 3 und 4
(nach Rechtschaffen u. Kales [5]).
Synchron (synchronous): zeitgleich.
Tintenschreiber (pen galvanometer, pen writer, pen motor):
Symmetrie (symmetry): 1. Annähernd gleiche Amplitude, Fre- Schreibersystem eines EEG-Gerätes, das mittels tintengefüllten
quenz und Form einer EEG-Aktivität über homologen Arealen Schreibern die EEG-Kurve grafisch wiedergibt.
der Hemisphären. 2. Annähernd gleich verteilte Ladungsmengen
auf beiden Seiten der Grundlinie. 3. Annähernd gleichmäûige Topografie (topography): Räumliche Verteilung von EEG-Mus-
Verteilung von EEG-Wellen entlang des Kurvenverlaufs. tern (Spannungsfeldern, Spektren etc.) über dem Schädel oder
der Hirnrinde.
Synchronizität (synchrony): Das zeitgleiche Auftreten von EEG-
Wellen über verschiedenen, ipsi- oder kontralateralen Kortexre- TracØ alternant: Diskontinuierliches EEG-Muster im Non-REM-
gionen. Anmerkung: Zeitgleich bedeutet in diesem Zusammen- Schlaf (passiven Schlaf) des Frühgeborenen ab der 34. Schwan-
hang, dass eine Zeitverschiebung mit der Auflösung von analo- gerschaftswoche, welches z. T. bis in die 3. ± 4. Lebenswoche bei
gen Tintenschreibern oder der digitalen Computerdisplays/Aus- zeitgerecht geborenen Säuglingen nachweisbar bleibt. Typisch
drucken in üblicher Zeitachse (3 cm/s) nicht erkennbar ist. sind Bursts (s. dort) langsamer Wellen (1 ± 3 Hz, 50 ± 100 V), die
etwa alle 4 ± 5 Sekunden auftreten und sich mit Perioden nieder-
f¼ s. Theta¼ gespannter (< 50 V) EEG-Aktivität abwechseln.
Noachtar S et al. Glossar der meistgebrauchten Begriffe ¼ Klin Neurophysiol 2004; 35: 5 ± 21
TracØ continue: Zunahme der Frequenzstabilität bei fortschrei- meinveränderung verwendet, welcher je nach Ausprägung der
tender Hirnreifung von Frühgeborenen. Verlangsamung (s. dort) in 3 Grade (leicht, mäûig oder schwer)
unterteilt wird.
TracØ discontinue: EEG-Muster beim Frühgeborenen vor der 34.
Schwangerschaftswoche bestehend aus gemischt frequenten Verlangsamung, intermittierende (intermittend slow activi-
hochamplitudigen Bursts (s. dort) im Wechsel mit Perioden sehr ty): Vorübergehendes Auftreten langsamer Wellen, die nicht
niedriger Grundaktivität. durch Schläfrigkeit erklärt sind. Intermittierende Verlangsa-
mung kann in rhythmischer (regelmäûiger) oder irregulärer
Traumschlaf(-Phase): Begriff nicht empfohlen. Bevorzugter Be- Wellenform auftreten (s. kontinuierliche Verlangsamung, Allge-
griff: REM-Schlaf (s. dort). meinveränderung).
Transient, EEG (EEG transient): Jede einzelne Welle oder jeder Verlangsamung, kontinuierliche (continuous slow activity):
Komplex der sich von der Grundaktivität abhebt. Ohne Unterbrechung auftretende, zumeist irreguläre langsame
Wellen, die nicht durch Schläfrigkeit erklärt sind (s. Allgemein-
Glossar
14 ± 6 Hz positive Spikes: s. 14- und 6-Hz-positive-Spikes. Welle (wave): Jede ¾nderung von Spannungsunterschieden zwi-
schen zwei EEG-Elektroden während einer Ableitung. Die Span-
Verbindung (linkage): Anschluss zweier Elektroden an die ent- nungsänderung kann hierbei zerebralen (eigentliche EEG-Welle)
sprechenden Eingangskanäle eines Differenzialverstärkers. oder extrazerebralen (s. Artefakt) Ursprungs sein.
Verlangsamung (slow activity, slowing): EEG-Wellen mit einer Wellenform (wave form): Form einer EEG-Welle.
Frequenz unterhalb des a-Bandes (s. dort), welche nicht durch
Schläfrigkeit erklärt sind. Anmerkung: Verlangsamungen können Wicket spikes: Spike-ähnliche, monophasische einzelne Wellen
diffus oder regional auftreten. Bei generalisierten bzw. diffusen oder Serien von Wellen (Spindeln) über der Temporalregion bei
Verlangsamungen wird im Deutschen auch der Begriff Allge- Schläfrigkeit. Sie haben ein bogen- oder arkadenförmiges Ausse-
Noachtar S et al. Glossar der meistgebrauchten Begriffe ¼ Klin Neurophysiol 2004; 35: 5 ± 21
hen und finden sich meist bei älteren Personen. Es handelt sich Appendix A: Vorschlag für EEG-Befundberichte
um eine gutartige EEG-Variante mit geringer klinischer Relevanz.
Information durch den zuweisenden Arzt: Patientenidentität, Al-
Wicketrhythmus (wicket rhythm): Begriff nicht empfohlen. Be- ter, Diagnose, Anamnese, neurologischer Befund, Medikation,
vorzugter Begriff: -Rhythmus (s. dort). letzter epileptischer Anfall, klinische Fragestellung.
Widerstandsmessgerät (impedance meter): Gerät zur Mes- Information durch die EEG-MTA: EEG-Identifikationsnummer,
sung der elektrischen Impedanz (s. Elektrodenimpedanz). Datum und Uhrzeit der Ableitung, Bewusstseinslage, Vigilanz,
Kooperation des Patienten, Aktivierungsmethoden (Hyperventi-
Zehn-Zehn-System (10-10-System): Standardisierte von der In- lation, Fotostimulation, mentale Aktivierung, sensorische Stimu-
ternationalen Föderation der Gesellschaften für Elektroenzepha- lation, etc.).
lographie und klinische Neurophysiologie empfohlene Elektro-
denplatzierung. Entsprechend dieses Systems wird jeweils eine EEG-Beschreibung (unter Benutzung der Begriffe des Glossars):
Elektrode zusätzlich mittig zwischen die Elektroden des Einsatz besonderer Elektroden, Ableitebedingungen, Wach,
Glossar
10-20-Systems (s. dort) gesetzt. Anmerkung: Der Einsatz zusätz- Schlaf, Stupor, Koma, Grundrhythmus, Verlangsamung, epilepti-
licher Elektroden ermöglicht z. B. im EEG-Monitoring eine präzi- forme Entladungen, besondere EEG-Muster, Effekt von Aktivie-
sere Lokalisation epileptiformer Aktivität. rungen (Hyperventilation, Fotostimulation).
Zehn-Zwanzig-System (10-20-System): Standardisierte, von EEG-Interpretation: Beurteilung der EEG-Befunde auf dem Hin-
der Internationalen Föderation der Gesellschaften für Elektroen- tergrund der Diagnose und klinischen Fragestellung des zuwei-
zephalographie und klinische Neurophysiologie empfohlene senden Arztes. Berücksichtigung der klinischen Bedeutung der
Elektrodenplatzierung. Bei diesem System wird der Kopf von de- EEG-Befunde, der Prognose etc. unter Benutzung allgemeinge-
finierten anatomischen Punkten aus vermessen und die Elektro- bräuchlicher klinischer Begriffe und Vermeidung spezifischer
den in Abständen von jeweils 10 oder 20 % der gemessenen Stre- EEG-Termini.
cken positioniert. Anmerkung: Zusätzliche Oberflächenelektro-
den (z. B. anteriore Temporalelektrode) können unter verschie-
denen Fragestellungen sinnvoll sein (Epilepsie-Monitoring). Literatur
1
Zeitkonstante des EEG-Kanal (t, EEG channel time constant): Chatrian GE, Bergamini L, Dondey M, Klass DW, Lennox-Buchthal M,
PetersØn I. A glossary of terms most commonly used by clinical elec-
Produkt aus Widerstand (in Megaohm, MW) und elektrischer Ka-
troencephalographers. Electroenceph Clin Neurophysiol 1974; 37:
pazität (in Mikrofarad, F). Das Produkt ergibt die Zeit (in Sekun- 538 ± 548
den), in der eine Amplitudenreduktion auf 37 % (1/e) des Aus- 2
Noachtar S, Binnie C, Ebersole J, Mauguire F, Sakamoto A, Westmore-
gangswertes einer angelegten Gleichstromspannung erfolgt. land B. A glossary of terms most commonly used by clinical electroen-
21
cephalographers and proposal for the report form for the EEG findings.
Abk.: TC (time constant) oder t. Anmerkung: Für einen gebräuch-
Electroenceph Clin Neurophysiol 1999; Suppl 52: 21 ± 41
lichen EEG-Filter ist TC (bzw. t) abhängig von der prozentualen 3
Brazier MAB, Cobb WA, Fischgold H, Gastaut H, Gloor P, Hess R, Jasper
Absenkung niederfrequenter Potenziale (s. Tieffrequenzfilter). H, Loeb C, Magnus C, Pampiglione G, RØmond A, Storm van Leeuwen
Hierbei gilt folgender mathematischer Zusammenhang: t = 0,5pf. W, Grey W. Preliminary proposal for an EEG-terminology by the ter-
minology committee of the international Federation for Electroen-
f entspricht hierbei der Frequenz, bei der eine Amplitudenreduk-
cephalography and Clinical Neurophysiology. Electroenceph Clin Neu-
tion von 30 % (3 dB) erfolgt. Beispiel: Bei einer Zeitkonstante von rophysiol 1961; 13: 646 ± 650
0,3 s erfolgt eine Reduktion der Amplitude um 30 % (3 dB) bei 4
Dement W, Kleitman N. The relation of eye movements during sleep to
Frequenzen von 0,5 Hz. dream activity: an objective method for the study of dreaming. J Exp
Psychol 1957; 53: 339 ± 346
5
Rechtschaffen A, Kales A. A manual of standardized terminology, tech-
Zeitunabhängig (temporally independent, asynchronous): s. niques and scoring system for sleep stages of human subjects. Los An-
Asynchronie. geles, CA: Brain information service/Brain Research Institute, 1968
Noachtar S et al. Glossar der meistgebrauchten Begriffe ¼ Klin Neurophysiol 2004; 35: 5 ± 21