Startklar für die Probephase: zwei Arbeiter in voller Montur bei der Kalterprobung auf der 800-Meter-Sohle
GASTBEITRAG
E
Es verbindet zwei entscheidende Punkte: Die radioaktiven Abfälle s gibt wohl kaum jemanden in der recht auch bei der Asse angewendet wer Klar ist aber, dass das BfS sämtliche zur
sollen in geologischen Tiefenlagern verwahrt werden, welche höchste Umgebung der Asse, der den radio den soll, wurde lange Jahre von der Verfügung stehenden Unterlagen vorlegt,
technische Anforderungen erfüllen. Und die Suche nach diesen Lager aktiven Abfall nicht lieber heute Öffentlichkeit gefordert. Dass dies nicht um die Genehmigung schnell zu bekom
standorten muss transparent und nachvollziehbar erfolgen. Diese als morgen rausgeholt sähe und der Fall war, hat viel Vertrauen in der men. Inzwischen ist für Ende März grünes
Grundsätze hat die Schweizer Regierung im „Sachplan geologische die ordnungsgemäße Schließung des Bevölkerung gekostet. Nicht zuletzt des Licht angekündigt, allerdings mit zahl
Tiefenlager“ festgelegt und am 2. April 2008 verabschiedet. Der Sach Endlagers herbeiwünscht. Der im ver wegen achtet das BfS als Betreiber darauf, reichen Auflagen, die vor Beginn der
plan ist ein Planungsinstrument und schreibt die Regeln und das gangenen Jahr unter reger Anteilnahme dass alle Arbeiten auch im Einklang mit Arbeiten umgesetzt werden müssen. Die
Verfahren für die Standortsuche vor. Der breit akzeptierte Prozess ist der Bevölkerung abgeschlossene Op dem Atomgesetz umgesetzt werden, damit Zeit bis dahin verstreicht jedoch nicht
in drei Etappen aufgeteilt und dauert rund zehn Jahre. Das gibt die tionenvergleich und die Entscheidung für die größtmögliche Schadensvorsorge für ungenutzt. Jeden Tag wird auf der Asse
nötige Zeit und den Raum, den ein solches Großprojekt braucht. die Rückholung des radioaktiven Abfalls das Betriebspersonal und die Bevölkerung an der Verbesserung der Notfallvorsorge
Der erste Schritt von Etappe 1 erfolgte am 6. November 2008. aus dem Salzstock haben in der Umge gewährleistet ist. und der Stabilisierung des Bergwerks
Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle bung – und auch bundesweit – viele Hoff gearbeitet (siehe Reportage auf Seite 4),
(Nagra) schlug sechs Standortgebiete vor, die sich aus geologischer nungen und Erwartungen geschürt; nicht Spezialisten nutzten die vergangenen um in Zukunft genügend Sicherheit zu
Sicht für die Entsorgung von radioaktiven Abfällen eignen. Sicher zuletzt die, dass es nun bald losgeht mit Monate, um das technische Gerät zum An haben, die radioaktiven Abfälle rückholen
heitsbehörden, Kommissionen und Fachleute aus dem In- und Ausland der Umsetzung der Pläne. bohren der Einlagerungskammern unter zu können.
nahmen diese Vorschläge anschließend unter die Lupe. In enger Zu Doch bevor es so weit ist, müssen beste Tage zu erproben: darunter Bohrer, die Weder das Bundesamt für Strahlen
sammenarbeit mit den betroffenen Kantonen und den benachbarten hende Unsicherheiten beseitigt, P lan sich durch das Salz wühlen, ohne dass schutz noch das Landesumweltminis
Landkreisen wurden zudem sogenannte Planungsperimeter erarbeitet. ungen abgeschlossen, die Nachweise zur möglicherweise gefährliche Gase aus terium wollen sich in diesem Verfahren
Dabei wird provisorisch festgelegt, wo die oberirdischen Anlagen der Schadensvorsorge geführt und die not Hohlräumen dringen kön Fehler leisten. Da es sich
Lager errichtet werden könnten. Auch wurde die Frage der Betroffen wendigen Techniken vor Ort installiert nen. Kameras, die im Dun aber bei der Rückholung
heit schweizerischer und deutscher Gemeinden geklärt. Nach einer sein. Die meisten Arbeiten davon laufen keln der Kammern für
Inzwischen radioaktiver Abfälle aus
dreimonatigen öffentlichen Konsultation wird der Bundesrat voraus zunächst in den Büros. Klarheit sorgen können, ist für Ende März einem Endlager um eine
sichtlich Mitte 2011 über den Abschluss von Etappe 1 befinden.
In Etappe 2 können sich betroffene Bürgerinnen und Bürger dann
Ohne sorgfältige Planungen und die
systematische Aufklärung noch bestehen
in welchem Zustand sich
die eingelagerten rund
Grünes Licht bergmännische Pionier
arbeit handelt, können
verstärkt in die weitere Standortsuche einbringen. Der Sachplan ge der Unsicherheiten kann die Rückholung 126.000 Fässer befinden. Angekündigt, die derzeitigen Verzöge
währleistet ihnen ein Mitwirkungsrecht und garantiert ein schrittweises
und für alle nachvollziehbares Vorgehen. Dabei ist die Zusammenarbeit
der radioaktiven Abfälle nicht erfolgreich
und schnellstmöglich ohne Gefährdung
„Die Sicherheit der Beschäf-
tigten und Bewohner hat
allerdings rungen eigentlich nieman-
den überraschen. Denn
mit den Gemeinden und Standortkantonen sowie mit unserem Nachbar der Beschäftigten sowie der Umgebung oberste Priorität“, sagt BfS- mit Auflagen entscheidend ist, dass man
land Deutschland von größter Bedeutung. Bei Gesprächen mit den umgesetzt werden. Das, was heute Zeit Präsident Wolfram König. auf der Asse endlich trag
Regierungsräten der Kantone haben diese mir immer wieder bestätigt, kostet, soll langfristig für eine reibungs „Alle Risiken müssen schlüssig in der fähige Lösungen für die Zukunft findet,
dass das ganze Verfahren zwar schwierig, aber transparent sei. Man lose Abwicklung der Rückholung sorgen. Genehmigung bewertet und beantwortet die Gesetz und Wissenschaft standhalten
kenne die nächsten Schritte, habe Gelegenheit immer wieder Stellung werden.“ – und nicht ob man morgen oder über
zu nehmen und die Arbeit im Rahmen der anderen Geschäfte zu pla Um die bestehenden Unsicherheiten auf morgen mit dem Bohren beginnt.
nen und zu kommunizieren. Auch unsere deutschen Kolleginnen und zuklären, hat das Bundesamt für Strahlen Seit November letzten Jahres liegt beim
Kollegen loben unser Vorgehen. Das zeigt uns, dass wir auf dem rich schutz (BfS) eine auf drei Jahre ver zuständigen Landesumweltministeri um In den letzten Wochen gab es immer
tigen Weg sind. Es ist für uns klar: Geologische Tiefenlager sind um anschlagte dreistufige Probephase in Hannover ein 700 Seiten starker wieder Presseartikel über Verzögerungen
stritten und können nur in einem transparenten und akzeptierten (Faktenerhebung) an den Kammern 7 und Antrag des BfS auf Genehmigung der und Auseinandersetzungen zwischen
Auswahlverfahren festgelegt werden, das auf Dialog und Zusammen 12 auf der 750-m-Sohle vorgesehen, in A rbeiten für den ersten Schritt der den beteiligten Institutionen. Dabei geht
arbeit baut. Denn nur gemeinsam können wir eine Lösung finden. d enen radioaktiver Müll eingelagert Probephase. Das Umweltministerium es doch allen darum, Fehler zu vermei
wurde. Schon die Probephase muss nach beauftragte als Gutachter den TÜV Nord den — und das ist angesichts des weltweit
Dr. Walter Steinmann ist Direktor des Schweizer Bundesamts dem strengen Atomrecht erfolgen, das EnSys mit der Prüfung der Unterlagen. einzigartigen Vorhabens der Rückholung
für Energie (BFE), das sich federführend mit dem Auswahlverfahren aufwendige und langwierige Genehmi Die Genehmigungsbehörde hat seither auch ohne b ürokratische Konflikte
für geologische Tiefenlager in der Schweiz beschäftigt. gungsverfahren vorsieht. Dass das Atom Ergänzungen eingefordert. schwer genug.
asse einblicke nr. 12 März 2011
unter tage
E
490 m
Wendelstrecke
B
595 m
A
Blind- Blind-
schacht 3 schacht 1
700 m
750 m
800 m
Radonmessung
asse ii
hildesheim
ODL–Messsonde
Luft/Ortsdosisleistung (ODL)
Die Gamma-Ortsdosisleistung beschreibt
F die Höhe der von außen auf den Menschen ein
G wirkenden Strahlung in einem bestimmten
Zeitraum. Durch das vom BfS betriebene „Inte
grierte Mess- und Informationssystem zur
H Überwachung der Umweltradioaktivität (IMIS)“
wird sie bundesweit und ständig an etwa 1.800
Messstationen mithilfe von Sonden gemessen.
Eine ODL-Sonde enthält jeweils zwei Geiger-
Müller-Zählrohre. Diese bestehen aus einem
halberstadt Metallrohr als Kathode (F) und einem Draht als
Anode (G) und sind mit Edelgas gefüllt. Tritt nun
ionisierte Strahlung ein, schließt sich der
Stromkreis (H). Mittels eines Widerstandes wird
Weferlingen der Stromfluss in ein Spannungssignal um
gewandelt, das akustisch oder optisch sichtbar
gemacht wird.
Wasser
Mönchevahlberg Nach den Vorgaben der REI muss das Grundwas
a ser im nächstgelegenen Brunnen untersucht
gross werden. Bei einer Einleitung von Abwasser in ein
denkte ss
Oberflächengewässer ist auch das Wasser ober
halb und unterhalb der Einleitstelle auf Radio-
e
aktivität zu untersuchen. Beim Endlager Asse
wird kein Abwasser in Oberflächengewässer ein-
geleitet. Dennoch wird auch das Wasser in der
GroSS Umgebung des Endlagers regelmäßig untersucht.
Vahlberg
Aus Quellen, Gewässern und Gräben werden Pro
ben entnommen und ausgewertet. Seit Anfang
2009 überprüft das BfS zusätzlich dasTrinkwas
ser der Gemeinde Kissenbrück monatlich auf
asse ii Radionuklide aus der Schachtanlage Asse II. Die
wiTTmar Proben werden auf künstliche Radionuklide wie
Cäsium-137 und Tritium untersucht. Das Trink
wasser der Gemeinde Kissenbrück enthält nach
den bisherigen Ergebnissen keine Radionuklide
Sottmar aus dem Endlager Asse.
Klein
Vahlberg
luft/gammastrahlung (tld)
Die ionisierende Strahlung (Gammastrahlung) im
Umfeld des Endlagers Asse wird mit Thermo
lumineszenz-Dosimetern (TLD) gemessen. Im
remlingen
Dosimeter befinden sich vier Kristalle (I), deren
Struktur sich unter dem Einfluss von Gammabe
strahlung so verändert, dass sie bei Erwärmung
Thermolumineszenz-Dosimeter leuchten. Die Kristalle werden jeweils nach
einem halben Jahr eingesammelt und im Labor
1 km ausgewertet.
I
A
n einem Tag wie jedem anderen, an dem drohenden Vertragsstrafe lieber Niedersachsens einer sechsspurigen Autobahn hindurch. Einzelteil durch den schmalen Schacht nach
die heiße Luft tief unten im Berg steht Straßenmeistereien anstelle der Asse zu beliefern Er murmelt nur ein Wort zur Antwort: „Selten.“ unten transportiert werden musste. Die Betriebs
und flimmert vom Salzstaub, – was den Nachschub und damit die Arbeiten Ihm mache die Aufgabe Spaß, sagt er dann, er leiter zeigen sie mit dem Stolz großer Jungs, die
sehen Männer in weißer Bergmannsklei unter Tage ins Stocken brachte. Ein Journalist nennt die Asse eine „Herausforderung“. Köhler ihre neue Spielzeugeisenbahn präsentieren.
dung zu, ob der Beton ordnungsgemäß fließt. eines Nachrichtenmagazins, der vor Kurzem Gast lebt, man kann das ohne Übertreibung so Sämtliche Arbeiten laufen parallel zu weiteren
Nicht zu viele Luftporen dürfen in dieser Probe auf der Asse war, schrieb hinterher sinngemäß sagen, für den Bergbau: Vor Kurzem kam ihm Arbeiten wie Firstspaltverfüllung, Vorsorge
sein, die gerade untersucht wird, die Mischung „Kein Salz im Salzbergwerk“ in seinem Bericht, die Idee, wie die Maurerarbeiten an den First maßnahmen, den Überwachungsaufgaben, der
muss exakt stimmen, die Körnung des Salzes, es mit süffisantem Tonfall getippt, und der Leser spalten vereinfacht werden können. Statt die 75 „Probephase“, mit der geprüft wird, ob und wie
ist alles kompliziert. Mit diesem Beton, Sorelbe dachte: Oje, jetzt kriegen die in der Asse kein Zentimeter dicken Wände zu mauern, eine harte die Atommüllfässer ohne Risiko für Umwelt und
ton, einer Mischung aus Magnesiumoxid, Mag Salz ran. Von der Komplexität der Anlagen, von Arbeit, die den Rücken extrem belastet, ver A rbeiter aus den Kammern geholt werden
nesiumchloridlösung und Steinsalz, werden wendet man demnächst ein System aus einer können. Es können allerhöchstens 120 Bergleute
derzeit Firstspalte in der Südflanke des Atom Aluminiumschalung, das sich Köhler ausdachte. gleichzeitig in der Grube tätig sein. Wenn der
mülllagers Asse II verfüllt, oder, um es einfacher Das Salz, „Die Gesundheit der Leute hat absolute Pri Technische Geschäftsführer Köhler die
auszudrücken: Resthohlräume in den Kammern
zubetoniert. Damit der Berg nicht mehr so
das in der Asse orität“, lautet seine Devise. Sorgen machte er Aufgaben in der Asse „komplex“ nennt, klingt
sich zudem, ob er dem Vermieter in einem das nach Untertreibung.
schnell nachgibt, damit es weniger Verfor benötigt wird, Dorf unweit des Bergwerks erzählen sollte,
mungen gibt, damit nicht noch mehr Wasser
eindringen kann. Kurz: Damit die Betriebs
landete auf den womit er sein Geld verdient. Köhler tat es und
bekam die Wohnung schließlich.
sicherheit verbessert wird und irgendwann die eisigen StraSSen Dass Harald Hegemann, 50, technischer Leiter
Fässer mit dem radioaktiven Abfall herausgeholt des Betriebs, für seine Familie sogar ein Haus im
werden können. den Sonderkonstruktionen, mit denen man das Dorf kaufte, nahmen die neuen Nachbarn mit
Denn bis es so weit ist, wird nichts mehr benö Material Hunderte Meter in den Berg pumpt, Begeisterung zur Kenntnis. „Wenn die sogar
tigt als Zeit: Zeit für die Probephase der Rück von den permanenten Tests, von all dem erfuhr hierherziehen, kann das ja alles nicht so schlimm
holung unter Tage, Zeit für die etlichen Geneh man nichts. „Kein Salz im Salzbergwerk“, diese sein“, kommentierte einer der Anwohner. Seit
migungen, die es für jeden Schritt bedarf (siehe Botschaft blieb hängen, mal wieder keine gute vier Jahren arbeitet Hegemann, ein bärtiger
Seite 1), und schließlich Zeit, um die ausgewählte Presse für die Asse. „Wir müssen unsere Fremd Bergmann aus dem Ruhrgebiet, in der
Option umzusetzen, ohne dass Menschen und salzlieferung flexibler gestalten und dem Wett idyllischen Region zwischen Harz und Lüne
Umwelt gefährdet werden. Jede „Betonspritze“, bewerb unterstellen, das ist klar“, sagt Köhler. Er burger Heide, in deren sanften Hügeln immer
die heute in den Berg gesetzt wird, bedeutet, dass will nicht genervt klingen, aber der Spaßfaktor noch viele gelbe „A“ aus Holz stehen, als
sich die Möglichkeit der Rückholung verbessert. seines Jobs hält sich in Grenzen. Mahnung der regionalen Bürgerinitiative. Er
„Unsere Aufgaben sind komplex“, sagt der Wer für die Asse arbeitet, ist es gewohnt, beobachtet, dass die Diskussion sachlicher wird,
größte Mann der Gruppe, an dessen Helm der Rückzugsgefechte zu führen, in der Öffentlich auch eine Folge der umfassenden Informations
Name „Köhler“ klebt. Jens Köhler, 44, seit März keit, vor allem aber im Alltag unter Tage. Es geht politik des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS).
vergangenen Jahres Technischer Geschäftsfüh darum, Zeit zu gewinnen: Denn in das Bergwerk „Man wird als Bergmann nicht mehr als Teil des
rer der Asse-GmbH, holt aus zu einem Kurz dringt Wasser ein, mindestens seit 1988 schon. Problems gesehen, sondern immer mehr als
referat über Temperatur, Menge, Messverfahren, Tag für Tag sind es rund 12 Kubikmeter. Lösung des Problems betrachtet“, berichtet er.
die zu beachten sind. Man versteht nicht so viel, 10,5 Kubikmeter Salzlösung werden in Becken Um die Moral der Bergleute zu stärken, hat die
aber immerhin, dass es sehr komplex sein muss, unter Tage gesammelt, aus dem Berginneren Geschäftsleitung fürs neue Jahr einen Kalender
80 teils großflächige Hohlräume in ehemaligen herausgepumpt und schließlich in Tankwagen herstellen lassen: mit Porträts der Malocher.
Tunnelerfahren: Asse-Gmbh-Geschäftsführer Jens Köhler
Abbaukammern (Firstspalte) zu verfüllen. Wie zur Grube Mariaglück abgefahren. „Wir müssen Ihre Aufgabe nennt Hegemann „einen Wett
lange die Arbeiten dauern werden? Das vermag bei der Firstspaltverfüllung vorsichtig vorge lauf gegen die Zeit“. Wie lange der Zufluss des
niemand zu sagen; bislang zeigt die Erfahrung, hen“, erklärt Köhler. Ist der Beton zu flüssig und Wassers noch kontrollierbar bleibt? Jede kon Auf dem Weg zurück ans Tageslicht müssen die
dass für die Befüllung eines Firstspaltes zwei bis tritt aus dem Hohlraum aus, kann das ernste krete Vorhersage ist so seriös wie ein Wetterbe Bergleute in Abhängigkeit ihres Einsatzortes in
drei Wochen benötigt werden, reine Arbeitszeit. Folgen haben, wenn er eine Fließbahn, die das richt für den Juli 2024. Fakt ist, dass schon in den den „Hand-Fuß-Kleidermonitor“ steigen, eine
Und für jeden einzelnen Hohlraum stehen in Wasser bislang nimmt, verstopft oder verändert. 1930er-Jahren, wenige Jahre nach Inbetriebnah Art Box, in der man 18 Sekunden lang ausharrt,
Köhlers Büro, 490 Meter und drei Stockwerke Auf der 658-Meter-Ebene, wenige Hundert me, erstmals Wasser in den Schacht Asse II ein um mögliche Strahlung zu registrieren. Reine
weiter oben, fünf Aktenordner. Genehmigungen, Meter entfernt von der Stelle, an der man derzeit drang, dass die Nachbarschächte schon nach Vorsichtsmaßnahme. Sie passieren eine illu
Qualitätskontrollen, immer wieder Messe r Beton durch ein Bohrloch in der Wand kurzer Zeit „absoffen“, wie die Bergleute es nen minierte Statue der Heiligen Barbara, Schutz
gebnisse: Gebirgsspannung, Bewegung im pumpt, befindet sich die „Hauptauffangstelle“, nen, und dass hier niemals Atommüll hätte ein patronin der Bergleute. In der Schachthalle
Berg. Es sind Zahlenkolonnen und farbige Dia wo der Großteil des eindringenden Wassers gelagert werden dürfen. Wasser greift das Salz kommen sie an einem Fressnapf vorbei. Einem
gramme, die aussehen wie Blaupausen für eine gesammelt wird. gestein an, macht es instabil, bis zum Fressnapf? „Der gehört unserem Schachtkater“,
Mondrakete. Das Salz der Asse reicht nicht aus, Bereitet ihm das Wasserproblem schlaflose Albtraumszenario: Der strahlende Müll, rund erklärt Köhler. Er lächelt, als er erzählt, dass
den Beton anzurühren, weshalb man es in Eisen Nächte? Köhler, Dortmunder, der mit 17 zum 126.000 Fässer, die übereinander gestapelt einen man sich nicht traute, während des Besuchs des
bahnwaggons von einem Fremdanbieter bezieht. ersten Mal in einer Zeche arbeitete, wie sein Atomabfallhaufen mit dem Volumen von 60 Ein Nachrichtenmagazins laut nach dem tierischen
Damit wird die Aufgabe nicht nur komplexer, Vater, wie sein Großvater schon, baute am eben familienhäusern ergeben würden, könnte vom Maskottchen zu rufen. Um Missverständnisse zu
sondern auch problematischer. durchgestoßenen Gotthardt-Basis-Tunnel in der Berg zermahlen und in alle Richtungen gedrückt vermeiden. Der Kater heißt: Plutonium.
Im Frühjahr 2010 war es, als Deutschland im Schweiz mit und an der U-Bahn von Singapur. Er werden. Ins Salz, ins Gestein. Und auch ins Grund
Schnee versank und die Autobahnen vereisten. trieb in China Straßenröhren durch Berge und wasser. „Wir haben hier schon’ne große Aufgabe“, Stefan Krücken arbeitet als Reporter u. a. für den „Stern“,
Der Lieferant des Salzes zog es vor, trotz einer bei Frankfurt einen ICE-Tunnel fünf Meter unter findet Hegemann. Die „Frankfurter Rundschau“ und den „Tagesspiegel“.