Sie sind auf Seite 1von 32

Poste Italiane s.p.a.

-
Spedizione in Abbonamento Postale-D.L.353/2003
(conv.in L.27/02/2004 n°46)art. 1, comma2, NE Bolzano
Tassa Pagata/Taxe Percue I.R.
ISSN 2531-4874

9 772531 487407

Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion


45. Jahrgang • erscheint zweimonatlich • N° 2 | April 2021 • Bozen · Innsbruck · Kronmetz · Kochel am See

Die Corona-
Pandemie
hat sich zu einer weltweiten Naturkata-
strophe ausgewachsen. Wissenschaft
und Politik haben ihr wenig entgegen-
zusetzen. Angstszenarien und Verbote
bestimmen das Leben der Menschen.
Der Patronatstag der Bayerischen
Gebirgsschützen 2020 ist der Verbots-
politik zum Opfer gefallen. Angst kann
keine Krisen besiegen.
Wir müssen als Schützen standfest
bleiben. Deshalb werden wir 2021 in
Beuerberg wieder einen Patronatstag
halten – im Rahmen der Möglichkei-
ten, abgespeckt, aber feierlich-festlich
mit einer von Erzbischof Reinhard
Kardinal Marx zelebrierten Messe zu
Ehren der Patrona Bavariae. Mit ihrer
Hilfe und dem Mut zu glauben – an das
Gute und an den Sieg über das Übel –
werden wir uns auch in einer Welt mit
Corona behaupten,

… meint euer Landeshauptmann


Martin Haberfellner

Der Heilige Josef, Tiroler Landespatron, Schutzheiliger der Arbeiter, Zimmerleute und Holzfäller

Der Tiroler Landespatron mit


VIRTUELLE
FEIER:
Andreas-Hofer-

besonderer aktueller Bedeutung


Feiern heuer
4 online
von Heinz Wieser

Jahr des heiligen Josef und Aktionsjahr zu Ehe und Familie


INNOVATIVE
GESCHICHTE:
Virales Sepp- Das Tiroler Gubernium, also die Tiroler Landesregierung (Landstände bzw. Landtag gab es
Kerschbaumer- nicht wegen des Absolutismus) beschloss am 7. September 1771, der Kaiserin Maria Theresia
19 Projekt den hl. Josef als künftigen Tiroler Landespatron vorzuschlagen. Mit kaiserlichem Hofkanz-
leidekret vom 11. Jänner 1772 wurde dieser Heilige sodann als neuer Landespatron von Tirol
festgesetzt und löste somit den bisherigen Landespatron, den hl. Georg, in dieser „Funktion“
ab. Zugleich wurde angeordnet, das Fest des hl. Josef in den Tiroler Kalendern rot zu drucken.
DIGITALER
Bereits im Jahre 1675 erhob Papst Clemens X. auf Bitten von Kaiser Leopold I. den hl. Josef
AUSTAUSCH: zum Patron aller österreichischen Erblande.
Lkdt. Saurer trifft Durch Papst Franziskus erhält heuer der Tag des Tiroler Landespatrons eine besondere aktuelle
Ministerin Tanner Bedeutung. Der Heilige Vater hat ein Jahr des Glaubens ausgerufen, in dessen Mittelpunkt der
20 heilige Josef steht. Anlass des Apostolischen Schreibens „Patris corde“ vom 8. Dezember letzten
Jahres war der 150. Jahrestag der Erhebung des heiligen Josef zum Schutzpatron der ganzen Kir-
N° 2 | April 2021

2 Aus den LANDESTEILEN …

che im Jahr 1870 durch Papst Pius IX. Mit tungsvoll darum kümmert“. Vater zu sein Familien-Aktionsjahr am Fest unseres Lan-
einem eigenen Schreiben hat der Papst den bedeute, ein Kind in die Wirklichkeit des despatrons, am 19. März, dem 5. Jahrestag
Katholiken den heiligen Josef als besonderes Lebens einzuführen und zu begleiten. Wei- der päpstlichen Enzyklika „Amoris laetitia“.
Vorbild empfohlen. Sein Schreiben, so Fran- ters hat heuer Papst Franziskus ein eigenes Das Jahr sei eine Gelegenheit, den Inhalt
ziskus, solle ein „Wort der Anerkennung Jahr zum kirchlichen Ehe- und Familien- von „Amoris laetitia“ etwa durch pastorale
und Dankbarkeit“ sein für Eltern, Großel- verständnis angekündigt. Es ist klar, dass Handreichungen zu vertiefen. Mit dem
tern, Lehrende, Pflegekräfte, Ärztinnen und Familien Orientierung in dieser sich schnell Dokument „Amoris laetitia“ fasste der Papst
Ärzte, Supermarktpersonal, Reinigungsper- verändernden Welt stiften. Ohne Familie die Ergebnisse der Familiensynoden von
sonal, Blaulichtorganisationen, Freiwillige, ist kein Staat zu machen, und deswegen 2014 und 2015 zusammen. Der Text sorgte
Priester und Ordensleute – für „alle, die stehen Ehe und Familie zu Recht unter für Diskussionen, weil Franziskus in einer
zeigen, dass niemand sich allein rettet“. dem besonderen Schutz des Staates. Indem Fußnote des knapp 300 Seiten umfassenden
Josef sei auch ein wichtiges Vorbild für alle Eltern ihren Kindern Liebe, Geborgenheit Schreibens die Möglichkeit eröffnet, wie-
Väter, schreibt Franziskus. Vater werde man und stabile Werte vermitteln, leisten sie derverheiratete Geschiedene in Einzelfällen
nicht, „indem man ein Kind in die Welt einen unverzichtbaren Beitrag zu unserer nach Beratung mit einem Seelsorger wieder
setzt, sondern indem man sich verantwor- Gesellschaft. Beginnen soll dieses besondere zur Kommunion zuzulassen. n

Meran
von Renato des Dorides

Notgedrungene mutige Entscheidung zur Hofer-Gedenkfeier

Massive Einschränkungen durch eine gottesdienst, Gedenkrede, Heldenehrung, as-Hofer-Denkmal in Meran vorzuneh-
dramatische Verbreitung einer neuen ge- begleitet von einer Bläsergruppe, und eine men. „Im Interesse der Gesundheit jedes
fährlichen Variante der Corona-Pandemie begrenzte Anzahl an Gästen wurde wegen einzelnen und aus Rücksicht und Solidarität
in Meran und in einigen angrenzenden der sich zuletzt noch einmal verschärften zu unseren Mitmenschen, die sich ebenfalls
Gemeinden haben den Südtiroler Schützen- Situation in Meran, St. Pankraz, Riffian, an derzeitige strenge Regeln halten müssen,
bund veranlasst, die geplante Veranstaltung Moos i.P., Lana, St. Martin i.P. und Mals wollen wir Schützen ein Vorbild sein“,
der Andreas-Hofer-Landesfeier in Meran ebenfalls abgesagt. Eine nicht leichte – aber erklärte LKdt.-Stv. Mjr. Renato des Dori-
in der gewohnten Form abzusagen. Diese der Situation angepasste mutige Entschei- des diese Entscheidung. In Meran erfolgte
Entscheidung wurde schweren Herzens aus dung – aus Rücksicht zu Teilnehmern und also am Sonntag, den 21. Februar vor dem
Gründen eines Infektionsrisikos und zur Bevölkerung. Andreas-Hofer-Denkmal ersatzweise eine
Sicherheit der teilnehmenden Schützenmit- Schließlich haben sich die Hauptleute der Kranzniederlegung im kleinen würdigen
glieder und Gäste getroffen. Im Interesse drei Meraner Schützenkompanien Christi- Rahmen durch eine Abordnung des Südti-
der Gesundheit jedes einzelnen und aus an Egger (SK Obermais), Martin Springeth roler Schützenbundes mit den Hauptleuten
Solidarität zu den Mitmenschen blieben (SK Untermais) und Lukas Prezzi (SK der drei Meraner Schützenkompanien mit
die Schützen vorbildlich und beispielge- Meran) entschlossen, gemeinsam im engen Fahnenrotte in Begleitung des Bezirksma-
bend. Eine kleinere alternativ vorgesehene Einvernehmen mit Bez.-Mjr. Hannes Holz- jors des Bezirks Burggrafenamt-Passeier
Gedenkveranstaltung mit Abordnungen aus ner und LKdt.-Stv. des SSB Mjr. Renato des Hannes Holzner und des Bundesgeschäfts-
den verschiedenen Landesteilen mit Wort- Dorides eine Kranzniederlegung am Andre- führers des SSB Mjr. Egon Zemmer. n
N° 2 | April 2021

Aus den LANDESTEILEN … 3


Innsbruck
von Alexander Haider

„Seid stark!“ und „Fürchtet euch nicht!"


In allen Landesteilen Tirols fanden im Febru-
ar Andreas-Hofer-Gedenken statt. Vielfach
nicht in gewohnter Art und Weise, da die
derzeitigen Umstände ein Ausrücken nicht
zuließen. So auch das offizielle Gedenken
des Landes Tirols, welches als Gedenkmesse
in der Hofkirche mit Abt Raimund Schreier
und Landeskurat Martin Ferner durchgeführt
wurde. Die Predigt von Landeskurat Martin
Ferner fokussierte sich dabei auf zwei zentra-
le Botschaften: „Seid stark!“ und „Fürchtet
euch nicht!“ und zielt auf eine Stärkung der
Gemeinschaft und des Miteinanders hin. Im
Anschluss an die Messe fand eine Kranznie-
derlegung in kleinstem Rahmen am Grabmal
Andreas Hofers in der Hofkirche statt. Das
Grabmal wurde von zwei Ehrenposten der
SK Mühlau flankiert, und die Kranznieder-
legung erfolgte durch LH Günther Platter,
Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann
und LKdt. Mjr. Thomas Saurer. Fotos: © Die Fotografen

Virtuelles Gedenken der


lles Geden
Tiroler Schützen an Andreas Hofer ue k
rt
in Form eines Kurzfilms

en
Tirols Schützen und Marketenderinnen Vi
erinnerten heuer in digitaler Form mit
einem Kurzfilm an unseren Freiheitskämp-
fer. Gemeinsam unterwegs sind wir wieder,
sobald Ausrückungen möglich sind. Und
bit
die Vorfreude ist bekanntlich die schöns- . l y /3 1 6 q 2 Yo
te Freude! Der Kurzfilm des Bundes der
Tiroler Schützenkompanien wurde am
17.02.2021 online gestellt und in den ersten
48 Stunden bereits 14.000 auf YouTube und
Facebook angesehen.
Der Text zum Video: Und von der Hand
die Binde – nimmt ihm der Korporal; Und
Sandwirt Hofer betet – allhier zum letzten
Mal; Dann ruft er: „Nun, so trefft mich recht!
Gebt Feuer! Ach, wie schießt ihr schlecht!
Ade, mein Land Tirol! Ade, mein Land Tirol!
Die sechste Strophe des „Andreas-Hofer-Lie- das Leben für uns alle verändert. Wie sehr Heute verteidigen und fördern wir unsere
des“, unserer Landeshymne, beschreibt den wünschen wir uns unseren Alltag zurück…! Heimat und die Tiroler Landesidentität – mit
Vollzug des Todesurteils für Tirols Freiheits- Aber gemeinsam schaffen wir das! Mit Ruhe Ernsthaftigkeit und großer Leidenschaft.
kämpfer Andreas Hofer. Vor 211 Jahren, am und Besonnenheit schauen wir optimistisch Tirols Schützen haben immer mit Disziplin,
19. Februar 1810, wurde nach einer kurzen in dieses neue Jahr! Auch wenn wir – Coro- mit Mut, mit Gottvertrauen und auch mit der
Gerichtsverhandlung das bereits vorher von na-bedingt – am Todestag unseres Freiheits- notwendigen Geduld nach vorne geschaut.
Napoleon diktierte Todesurteil ausgespro- kämpfers Andreas Hofer nicht ausrücken Das machen wir auch heute! Mit diesem vir-
chen. Dieses wurde schließlich am folgen- können, sind wir im Gedanken doch bei ihm tuellen Gedenken wollen wir jene Kameraden
den Tag, dem 20. Februar 1810, von einem und bei allen, die sich für die Freiheit unseres und Marketenderinnen erreichen, die sich, so
Erschießungskommando an der Porta Giulia Landes engagieren und für unsere gemeinsa- wie wir, wieder auf gemeinsame Ausrückun-
in Mantua vollstreckt. Mit der Eröffnung der me Heimat eintreten. Mit dem Gedenken an gen freuen... Mit Zuversicht wollen wir in die
Andreas-Hofer-Gedenkstätte in Mantua – vor Andreas Hofer, an den Freiheitskampf und Zukunft schauen! Gemeinsam wollen wir
genau einem Jahr – haben die Europaregion an alle, die sich für unser Land eingesetzt wieder unterwegs sein. Und schöne Erinne-
Tirol und Tirols Schützenbünde gemeinsam haben, setzen Tirols Schützen und Marketen- rungen sammelt man immer miteinander
ein lang vorbereitetes Gemeinschaftsprojekt derinnen ein Zeichen, wie sich Erinnerung – am schönsten sind aber jene Erinnerungen,
realisiert. Und vor genau einem Jahr hat sich und Glaube an die Zukunft vereinen lassen. die man noch vor sich hat! n
N° 2 | April 2021

4 Aus den LANDESTEILEN …


Bozen / Mantua von Lorenz Puff

Andreas-Hofer-Gedenkfeier in Mantua

Seit fast 40 Jahren wird alljährlich in Mantua des Tiroler Freiheits- ti proscimi dis festes de lecord per Andreas Hofer, purtruep ngrum
kämpfers Andreas Hofer durch den Südtiroler Schützenbund in nia sciche zënza davia che la cundizions ne n l lascia nia pro. Chësc
Zusammenarbeit mit den Behörden von Mantua gedacht. In Zeiten nia me tl Tirol ma enghe a Verona, Vicenza, Treviso, Unieja y te
großer Krise und Not haben die Tiroler aber immer zusammen- ngrum de autri luesc. Coche la storia nes à nsenià, ne dal te uni cri-
gehalten und trotz Pandemie ein würdiges Gedenken organisiert. sa nia me pericul y picia, ma ënghe ngrum de nueva puscibiliteies.
Am heutigen Samstag, den 20. Februar 2021 wurde ein Video vom Chesta crisa porta pro che te nosc raion veniel tení adum for plu y
Schützenbezirk Bozen erstellt und veröffentlicht. Das Video wurde plu y la nes gëura ënghe vedli cunfins. Es lebe Tirol! n
in Zusammenarbeit mit den Vertretern in Mantua, den Tiroler
Schützenbünden und der Europaregion Tirol in Innsbruck, Mantua, Da quasi 40 anni, il combattente per la libertà del Tirolo Andreas
Meran, Ala, Terlan und Gries gedreht. Nach den Grußworten und Hofer viene commemorato ogni anno a Mantova dal Südtiroler
Kranzniederlegungen in Mantua und Tirol hielt heuer Monika Schützenbund in collaborazione con le autorità di Mantova. In
Thurner Franzelin, Krankenpflegerin und stellvertretende Pflege- tempi di grande crisi e difficoltà, i tirolesi sono sempre rimasti uniti
dienstleiterin, die Gedenkrede. In allen Landesteilen Tirols fanden ed anche stavolta nonostante la pandemia hanno organizzato una
Andreas-Hofer-Gedenkfeiern statt. Vielfach nicht in gewohnter degna commemorazione. Il 20 febbraio 2021 è stato realizzato e
Manier, da die derzeitigen Umstände ein Ausrücken nicht zulassen. trasmesso un video dal distretto degli Schützen di Bozen. Il video
Auch außerhalb Tirols wurde unseres Tiroler Volkshelden Andreas è stato realizzato in collaborazione con i rappresentanti della città
Hofers gedacht, etwa in Verona, Vicenza, Treviso und Venedig. di Mantova, le tre federazioni di Schützen del Tirolo e l’Tirol a Inn-
Wie uns die Geschichte gelehrt hat, gibt es in jeder Krise nicht nur sbruck, Mantova, Meran, Ala, Terlan e Gries. Dopo i saluti e le ceri-
Gefahren und Leid, sondern auch viele neue Chancen und Mög- monie di deposizione di corone a Mantova e nelle parti del Tirolo,
lichkeiten. In der Krise kann unser Land noch mehr zusammen- il discorso commemorativo di quest’anno è stato tenuto di Monika
wachsen und alte Grenzen überwinden. Es lebe Tirol! n Thurner Franzelin, infermiera e vicedirettrice tecnico assistenziale.
In tutte le parti del Tirolo si celebrarono le commemorazioni di
Bel da prësciapuech 40 ani vëniel uni ann a Mantova festejà, tres l Andreas Hofer, molte delle quali purtroppo non nella forma a cui
union di scizri dl Südtirol adum cun l’autoriteies, la festa de lercord siamo abituati, poiché le circostanze attuali non ci permettono di
de Andreas Hofer che à cumbatù per la liedeza dl Tirol. Ti ani spostarci. Il nostro eroe popolare tirolese Andreas
Gedenken
les
dla crisa y puvertà à i “Tiroler” for tenì adum y nce ti temps dla Hofer venne commemorato anche fuori dal d
pandemia iesi stac boni de urganisé la festa de lecord cun gran dëni. Tirolo, come a Verona, Vicenza, Treviso e
l
ue

es

Chësta sada, ai 20 de fauré 2021 iel unì realisà y mustrà n video Venezia. Come la storia ci ha insegnato, in
Virt

SSB

metù adum dal Bezirk di scizri de Bulsan. L video ie unì stat fat n ogni crisi non ci sono solo pericoli e sof-
culaburazion cun i raprejentanc a Mantova, la unions di scizri dl ferenza, ma anche molte nuove possibilità
Tirol y la Europaregion Tirol de Dispruch, Mantova, Maran, Ala, e opportunità. In questa crisi, il nostro
Terlan y Gries. Chest’ann do i saluc da pert dl autoriteies y do che n paese può crescere ancora di più insieme e
bit
l ie unì metudes ju la gherlandes a Mantova y te dut l raion dl Tirol varcare le vecchie frontiere. Viva il Tirolo! n JhP
. l y /2 O R p
à la nfermiera Monika Thurner Franzelin purtà dant na relazion
lercurdan la ntraunides dl passà. Sun dut l raion dl Tirol venl tenì
Andreas Hofers letzter Gang in Mantua 1810
N° 2 | April 2021
nach Franz von Defregger

Aus den LANDESTEILEN … 5


Gedenkrede von Monika Thurner Franzelin
Liebe Landsleute! Als man auf mich zukam
und mich fragte, ob ich die heurige Andreas-
Hofer-Gedenkrede halten würde, habe ich
geantwortet: Was kann ich schon Großes
sagen? Aber je mehr ich darüber nachdachte,
umso mehr Begriffe fand ich, die für Hofer
und seine Zeit stehen und im vergangenen
Jahr mit den Gesundheitsberufen in Verbin-
dung gebracht wurden. Als Krankenpflegerin
in einem Seniorenwohnheim habe ich die-
se schlimme Pandemie und vor allem die
erste Infektionswelle sehr intensiv miterlebt.
Kranke und sterbende Heimbewohner, viele
krankheitsbedingte Arbeitsausfälle, verzwei-
felte Angehörige. Der gesamte Tagesablauf
musste komplett neu organisiert werden. braucht es Mut! Mut etwas durchzustehen, zukommen, einen Spaziergang und einen
Und jetzt, 1 Jahr später, führen wir noch auszuhalten, vielleicht auch etwas Neues zu Ratscher im Dorf zu machen oder einen
immer ein Leben mit vielen Einschränkun- wagen. Mut – auch dafür steht ein Andreas Kaffee im Gasthaus zu trinken. Vor allem
gen und Entbehrungen. Was hat das alles Hofer! Und mutig war er allemal, als er zum aber wieder ganze Gesichter zu sehen – nicht
mit Andreas Hofer zu tun?, werden Sie sich Aufstand gegen die französischen und bayeri- nur Augen! Wir Pflegerinnen und Pfleger
fragen: Wie Andreas Hofer kämpfen wir ge- schen Truppen aufrief. Er hat gezeigt, dass versuchen unser Bestes, ihnen ein heimeliges
gen dieses Virus und für unsere traditionelle man miteinander viel erreichen kann. Hofer Gefühl zu vermitteln, ihnen Familie zu sein.
Lebensweise. war sehr traditionsbewusst und heimatver- Und viele Außenstehende wollten in diesem
bunden, in seinen Ansichten jedoch wenig besonderen Jahr mithelfen: viele Vereine und
Wie Andreas Hofer bemühen wir uns um fortschrittlich – was zur damaligen Zeit auch Unternehmen boten unentgeltlich ihre Hilfe
Schutz und Zusammenhalt. Schutz unse- verständlich war! Er ließ z.B. bayernfreund- an. Wenn man sieht, wie viele Freiwillige
res Landes, unserer Mitmenschen, unserer liche Universitätsprofessoren verhaften und bei den Massentests und letztlich auch bei
älteren Generation, unserer Familien und wollte die Pockenimpfung abschaffen. Schon den Impftagen in den einzelnen Gemeinden
letztlich auch unserer eigenen Person. Das um 1800 gab es die ersten Pockenimpfungen mitgewirkt haben, erkennt man deutlich,
Ärzte- und Pflegepersonal ist in Zeiten wie in Tirol und am 27. August 1807 führte dass diese Freiwilligen ein gemeinsames Ziel
diesen besonders gefordert: Wie spricht man Bayern als erstes Land der Welt die Pocken- haben: Diese Pandemie so schnell wie mög-
mit älteren Menschen, die schlecht hören und impfung ein. Somit galt die Impfpflicht auch lich zu beenden. Und genau das wollen alle
unseren Mund unter der Maske nicht sehen für die „bayrischen Untertanen“ in Tirol, ob Menschen auf der Welt. Da sind wir uns alle
können? Wie erklärt man Demenzkranken, sie wollten oder nicht. Damals starb in Tirol einig, ganz gleich wie jeder zu Corona steht:
dass sie Abstände einhalten sollen? Dass sie noch fast jedes dritte Kind an einer Infekti- Alle wollen wieder Normalität und Kontinui-
ihre Angehörigen nur durch eine Glasscheibe onskrankheit, vor allem an Pocken. Bis diese tät und das so schnell wie möglich – das wol-
sehen und hören können? Ganz zu schwei- Krankheit endgültig besiegt war, sollten noch len die Politik, die Wirtschaft, der Handel,
gen von den Situationen in den Covid- viele Jahre vergehen. Erst 1980 – also vor 40 der Tourismus, das Gesundheitssystem, die
Abteilungen und Intensivstationen unseres Jahren (!) – erklärte die Weltgesundheitsor- Kultur, das Bildungssystem, die Familien, –
Landes, wo immer noch viele Menschen ganisation die Welt für pockenfrei. Wir sehen jeder einzelne von uns. Die Herausforderung
um ihr Leben kämpfen. Wir kämpfen gegen also, dass die Welt zu Hofers Zeiten mit ähn- der Zukunft wird sein, trotz der Pandemie
diese Pandemie, die uns immer einen Schritt lichen Problemen zu kämpfen hatte wie wir und mit der Pandemie das Leben wieder
voraus zu sein scheint. Jetzt sind Einigkeit heute, und man möchte doch meinen, dass hochzufahren und lebenswert zu machen.
und Zusammenhalt gefragt. Einigkeit und wir mit den heutigen Methoden, mit unserem Das kann nur gelingen, indem jeder einzelne
Zusammenhalt, wie es auch Andreas Hofer heutigen Fortschritt in so vielen Bereichen Verantwortung übernimmt und seinen Teil
verlangte! Dieses neue Virus, seine Varianten den Menschen von damals weit voraus sind. dazu beiträgt.
und die ganze Flut an täglichen, ähnli- Medizinisch sind wir sicher voraus, und wir
chen Nachrichten und Zahlen jagen uns allen können heute viel mehr Leben retten, aber Ich wünsche uns allen, dass wir bald wieder
Angst ein: Angst vor der Zukunft, existenti- Pandemien mit all ihren Konsequenzen wird ein Lächeln in unseren Gesichtern sehen kön-
elle Ängste, Angst vor den wirtschaftlichen die Menschheit immer wieder erleben. An- nen und wir uns wieder mit einem festen
Folgen, Angst um unsere Gesundheit. Doch dreas Hofer – zuerst auf der Flucht und dann Händedruck begrüßen können. Dass wir un-
Angst, glaubt mir, ist ein schlechter Beglei- in Gefangenschaft. Eingesperrt sein also: Die- sere Freiheit zurückbekommen, wie es auch
ter. Das können sicher auch alle Ärzte, alle ses Gefühl kennen seit einem Jahr auch viele der Freiheitskämpfer Andreas Hofer für Tirol
Kolleginnen und Kollegen, Rettungssanitäter Bewohner in unseren Seniorenwohnheimen. und seine Menschen wollte! Ich danke für die
und andere Mitarbeiter, die im medizini- Die meisten vermissen es, ihre Angehörigen Aufmerksamkeit – und bleibt gesund!
schen Bereich tätig sind, bestätigen. Vielmehr an den Händen zu halten, auch mal raus-
N° 2 | April 2021

6 Aus den LANDESTEILEN …


Achental von Fabian Woloschyn

Anton Dominikus Aschbacher, der Freiheitskämpfer


aus dem Achental
Die Freiheitskämpfe der Jahre 1796-1809 brachten zahlreiche namhafte Persönlichkeiten hervor, welche uns heute noch
ein Begriff sind. Zu diesen Persönlichkeiten um Andreas Hofer und Josef Speckbacher zählt auch der Achentaler Freiheits-
kämpfer Anton Dominikus Aschbacher (1782-1814), welcher sich bereits vor der Volkserhebung einem Namen machte.

Anton Dominikus Aschbacher entstammte einer altehrwürdigen einigen Nachbarhäusern vom Feinde niedergebrannt wieder. Nach-
Zolleinnehmerfamilie am Achensee. Bereits sein Vater und sein dem durch den Frieden das Schicksal Tirols besiegelt war, flüchtete
Großvater dienten dem Hause Habsburg in dieser wichtigen Posi- Aschbacher nach Wien. Er erhielt vom Kaiser eine Pension von 800
tion. Das Achental war wichtiger Verkehrspunkt für Salz und Korn Gulden und kehrte endlich, durch einen Pass des Vizekönigs von
zwischen Tirol und Bayern. Dadurch wurde ihm eine für damalige Italien gedeckt, in die Heimat zurück. Trotzdem wirkte Aschbacher
Verhältnisse gute Schulbildung ermöglicht. Er besuchte die Schule weiter für die Freiheit Tirols, bis 1813 seine Verhaftung unmittelbar
im Benediktinerstift Tegernsee sowie das Gymnasium in Hall und bevorstand. Er rettete sich nach Österreich und zog 1814 mit der
studierte Philosophie in Salzburg. regulären kaiserlichen Armee als k.k. Major nach Frankreich. Dort
starb er am 12. März 1814 in Langres auf ungeklärte Art und Weise.
Bereits mit 18 Jahren stand er als schneidiger Fähnrich der Achen- Nach ungesicherten Quellen soll er vergiftet worden sein.
taler Herz-Jesu-Fahne bei Gefechten am Achenpass. Sein Vater,
Schützenhauptmann Anton Aschbacher, hatte das Feldzeichen Der Gelehrte und Schriftsteller Dr. Johann Staffler schrieb 1841
anlässlich des Gelöbnisses des Jahres 1796 angeschafft. Diese Fahne über Aschbacher wie folgt: „ Anton Aschbacher steht im ehrwürdi-
gilt heute als älteste noch erhaltene Herz-Jesu-Fahne Gesamttirols. gen Zyklus der ersten Männer des Jahres 1809 – an Heldenmut von
Zusammen mit Josef Speckbacher und Ruppert Wintersteller wenigen, an Edelmut von keinen übertroffen.“ Die SK Achenkirch
organisierte er den Widerstand gegen die bayrische Herrschaft im trägt seit dem Jahr 1938 seinen Namen und gedenkt so seines ver-
Unterinntal. Dabei beteiligte er sich mit seinen Achentaler Schützen dienstvollen Wirkens. Weiteres ziert sein Name die Ehrentafel der
an den Kämpfen am Achenpass, in Jenbach und an den Bergisel- Tiroler Freiheitskämpfer an der Seite des Grabmals Andreas Hofers
Schlachten. Ende Juli 1809 begab er sich als Kurier zum Kaiser nach in der Hofkirche in Innsbruck. In Achenkirch erinnert man sich mit
Wien. Seine Rückreise war, zumal er kaiserliche Depeschen bei einer überlebensgroßen Marmorfigur, welche wachsam vom Krie-
sich trug, mit den größten Gefahren verbunden. Bei der Ankunft gerdenkmal Richtung Bayern blickt, an den Helden von 1809. n
in der Heimat fand Aschbacher das väterliche Haus zusammen mit
N° 2 | April 2021

Aus den LANDESTEILEN … 7


Innsbruck von Alexander Haider

Tirols Schützen sind ein Traditionsverband


und kein Exekutivorgan!
„Die Strahlkraft von Tirols Schützen und
Marketenderinnen wird dieser Tage arg
strapaziert und teils missbraucht. Wer un-
sere Grundsätze und 11 Leitmotive kennt,
weiß, dass sich Tirols Schützen als positive
Kraft dieses Landes verstehen und sich
als Bewahrer unserer Tradition, unseres
Brauchtums und unserer Kultur sehen.
Unsere Treue zur Heimat stärken wir durch
vielseitige Maßnahmen in Gesellschaft und
Gemeinschaft. Die historische Aufgabe der
Landesverteidigung betrachten wir heute
als Verteidigung und Förderung unserer
Tiroler Identität. 
Tirols Schützen und Marketenderinnen
haben sich während der Corona-Pandemie
stets proaktiv, unaufgeregt und zurückhal-
tend eingebracht, sei es durch das Nähen mit dem Militärkommandanten von Tirol, Vereinsbasis gemeinnützig und gehen vor
und Verteilen von Schutzmasken, durch Brigadier Ingo Gstrein, und dem Landes- allem zivil beruflichen Verpflichtungen
bewusstseinsbildende Maßnahmen oder polizeidirektor von Tirol, HR Dr. Edelbert nach! Indes werden die Tiroler Schützen
gemeinschaftsfördernde Aktionen, sowie Kohler, dürfen wir informieren, dass die und Marketenderinnen ihren Aufgaben –
durch Verteil-, Hilfs- und Ordnerdienste in dafür notwendigen Kapazitäten bereits basierend auf unseren Grundsätzen und
den jeweiligen Gemeinden, mitunter auch durch hauptberufliche Einsatzkräfte dieser Leitmotiven – weiterhin gerne nachgehen,
bei den großangelegten Corona-Testungen. Bundesorganisationen gedeckt sind. Neben die gegenwärtige Situation mit dem ent-
Den Vorschlag, Tirols Schützen nun auch vielen rechtlichen Fragestellungen sind sprechenden Verantwortungsbewusstsein
für den Grenzschutz im Rahmen der Test- Tirols Schützen auch kein Exekutivorgan meistern und mit Mut und Zuversicht in
pflichtzone einzusetzen, haben wir rasch und stehen zudem stets ehrenamtlich im die Zukunft blicken!“
geprüft und können diesen aus mehreren Einsatz. Sie engagieren sich als Mitglieder
Gründen nicht realisieren: In Abstimmung in den einzelnen Schützenkompanien auf LKdt. Mjr. Thomas Saurer n

Innsbruck von Alexander Haider

„Tiroler Schützen verurteilen negative Stimmungsmache:


Besonnenheit und Vernunft anstatt
gegenseitiger Beschuldigungen und Spaltungen!“
Tirols Aktionen, sowie durch Verteil-, Hilfs- und Kritik, sondern als öffentliche Beschimpfung
Schützen und Ordnerdienste in den jeweiligen Gemein- und Herabwürdigung. Tirols Schützen und
Marketende- den. Wir verstehen uns als positive Kraft, Marketenderinnen verurteilen diese negative
rinnen haben aber auch als Gemeinschaft, die dem Ge- Stimmungsmache scharf und widersetzen
sich während wissen dieses Landes verantwortlich ist und sich vehement diesen Provokationen und
der Corona- übernehmen auch in der Gesellschaft gerne Diffamierungen gegenüber unserem Land
Pandemie Verantwortung — im Sinne einer gesell- und unseren Leuten. Wir rufen zu Beson-
stets proak- schaftspolitischen Verpflichtung gegenüber nenheit und Vernunft auf! Streitereien,
tiv, unauf- unserem Heimatland. Tirols Schützen gegenseitige Beschuldigungen und Spaltun-
geregt und und Marketenderinnen interpretieren die gen bringen uns nicht weiter. Tirols Schützen
zurück- Landesverteidigung im Heute, als Vertei- und Marketenderinnen werden auch künftig
haltend digung und Förderung unserer Identität. den Weg des Dialogs, des Zusammenhalts
eingebracht – sei Das Freiheitsbewusstsein und die Treue zu und des Miteinanders gehen — aber stets mit
es durch das Nähen und Ver- unserer Heimat wollen wir in vielfältiger einem offenen Blick auf das Ansehen und die
teilen von Schutzmasken, durch Ausprägung manifestieren. „Das gegenwär- Entwicklung unserer gemeinsamen Heimat
bewusstseinsbildende Maßnah- tige und leider anhaltende „Tirol-Bashing“ Tirol.“
men oder gemeinschaftsfördernde sehen wir längst nicht mehr als konstruktive LKdt. Mjr. Thomas Saurer n
„Ein Volk, das um nichts anderes kämpft als um
sein natürliches und verbrieftes Recht, wird den

8
Herrgott zum Bundesgenossen haben."
Aus den LANDESTEILEN …
Bozen
von Mag. phil. Andreas Raffeiner

Vor 65 Jahren starb Kanonikus Michael Gamper


Kanonikus Michael Gamper, am 7. Februar 1885 in Prissian geboren und Südtirols unerschrockener Kämpfer für Gott, Volk und
Heimat, tauschte in der Nacht vom 15. zum 16. April 1956 – also vor 65 Jahren – sein irdisches mit dem ewigen Leben. Betrof-
fenheit herrschte in ganz Tirol, als diese Nachricht in Windeseile von Mund zu Mund weitergegeben wurde. Verlor doch die in
damals schwerster Auseinandersetzung um ihr Lebensrecht stehende Südtiroler Bevölkerung seinen Anführer, der voranging,
um seinen Landsleuten einen Weg der Gerechtigkeit und der Zuversicht zu bahnen.

tums und Heimatgefühls willen erleiden mussten. Besonders als der


Faschismus die Tiroler ausrotten wollte und in der Folge – als diese
Absicht nicht gelang – die Aussiedlung der lästigen Bewohner an der
„heiligen Brennergrenze“ im Rahmen der völkerrechtswidrigen und
menschenverachtenden Option gemeinsam mit Hitlerdeutschland
1939 durchsetzte, war es Kanonikus Gamper, der mit prometheischer
Kraft sich dem drohenden und gefährlichen Unheil entgegenstemmte.

Seine Überzeugung
Seine Auslegung „Ein Volk, das um nichts anders kämpft als um
sein natürliches und verbrieftes Recht, wird den Herrgott zum Bun-
desgenossen haben“, ließ alle Verfolgung und alle Leiden geduldig
und unermüdlich ertragen. Eindringlich warnte und mahnte er
als ein überzeugter und begeisterter Anhänger eines zukünftigen
Europas die Völker des Abendlandes vor dem „Todesmarsch des
Geboren in Prissian Südtiroler Volkes“, wenn nicht in letzter Sekunde Rettung kommt.
Dem starken wie gleichermaßen kraftvollen Bauerntum des Tisner Dabei rüttelte er das Gewissen der Welt auf.
Mittelgebirges entsprossen, war sein Leben, bestärkt von der Liebe
und Aufopferung zu seinem Volk, dem unerschütterlichen Glaubens- Sein Erbe bleibt
bekenntnis an den Triumph des Rechtes und der Hoffnung auf die In allen Tagen des wechselvollen Schicksals des südlichen Tirol erfüll-
Zukunft, ein einziger Kampf- und Leidensweg für seine Südtiroler te Michael Gamper gewissenhaft seine Pflicht, die er für sein ganzes
Heimat. Erfüllt von der Überzeugung des göttlichen Naturrechtes, Leben auf sich genommen hatte. Er war durch seinen Einsatz und
erkannte er die bittere und harte Fehlentscheidung, mit der Tirol auf sein Werk zum Kraftquell und geistigen Symbol für seine Heimat und
der Pariser Friedenskonferenz 1919 ohne das Recht auf Selbstbestim- das nach Recht und Freiheit rufende Südtirol geworden. Sein Name
mung entzweigerissen wurde. Er stellte sich von Anfang an schützend und sein Geist leben nach wie vor und werden noch fortklingen,
und abwehrend vor seine Landsleute, die Verfolgung um ihres Volks- wenn es keine Brennergrenze mehr geben wird. n

Bozen von Arno Rainer

Können wir uns diesen Luxus leisten?


Schützen prangern Zustände in Italien an. die Finanzmittel schon längst beschlossen werden müsste und zu diskutieren, wo
Sie kritisieren Verschwendung und Staats- und verfügbar hat, kritisiert der Schützen- schon längst zu handeln wäre. Während Eu-
schulden als Luxus, den Südtirol sich nicht bund – Bürokratie als Luxus pur. Notwen- ropa Hilfsgelder in noch nie da gewesener
länger leisten kann. Italien ist ein reiches dige Infrastrukturen würden dem Verfall Höhe zur Verfügung stelle, leiste sich Italien
Land. Blühende Natur, Urlaubsparadies für preisgegeben; an Neubauten sei gar nicht den Luxus einer Regierungskrise. Die
halb Europa, reiche Kultur, reiche Handels- erst zu denken. Autobahnbrücken müssten dringend notwendige Hilfe komme bei den
gewinne, Wiege des Bankenwesens, da soll- erst einstürzen, bevor man erkenne, dass sie Betrieben und Bürgern nicht an, obwohl
te es an nichts fehlen, meinen die Schützen. gepflegt und erhalten werden müssen. Ita- das Geld eigentlich da wäre. Der Südtiroler
Da könne man sich schon einen gewissen lien hat eine immens hohe Jugendarbeits- Schützenbund sieht Italien als Weltmeister
Luxus leisten. Italien aber verschwende die losigkeit, leiste sich aber gleichzeitig den im Schulden-Machen, der sich den Luxus
reich vorhandenen Ressourcen ohne Ende. Luxus, Lehrlinge und Arbeitskräfte extrem leistet, noch mehr Schulden zu machen,
Trotz bester Voraussetzungen würden So- hoch zu besteuern. Die Schützen meinen, ohne Ende. „All dieser Luxus muss früher
larenergie und andere erneuerbare Energien Italien sei ein reiches Land, in dem aber zu oder später bezahlt werden. Und Südtirol
kaum genutzt. Lieber leiste man sich den viel verschwendet werde: Zeit, Energie, Ver- wird mitzahlen müssen. Können wir uns
Luxus fossiler Energiequellen. Viele Erdbe- trauen, Kreativität, Jugend und Ersparnisse. diesen Luxus wirklich leisten?“, fragt der
benopfer in Mittelitalien warten seit nun- Anstatt die Zeit für Reformen zu nutzen, SSB. Die Schützen meinen, diesen Staat
mehr fünf Jahren auf die Sanierung ihrer leiste Italien sich den Luxus, schönzureden können wir uns nicht mehr leisten. n
Ruinen, obwohl die italienische Regierung was schlecht ist, aufzuschieben, was erledigt
N° 2 | April 2021

Aus den LANDESTEILEN … 9


Bozen von Egon Zemmer

Schützenbund erfreut über Wahlausgang in Katalonien


Bei der in Katalonien stattgefunden Regi- Wahl 2017 bekommen. Die aus Madrid seinerseits Vertreter der Schützen in der
onalwahlen haben Pro-Unabhängigkeits- unterstützte Sozialdemokratische Partei International Commission of European
Parteien die meisten Stimmen auf sich (PSOE) mit ihrem Spitzenkandidaten Sal- Citizens (ICEC): „Die Bürger in Katalonien
vereinen können. Über diesen Wahlaus- vador Illa erhielt 24 Prozent der Stimmen. haben durch den Urnengang in einer legi-
gang ist der Südtiroler Schützenbund Eine Koalition mit den Sozialisten hatten timen Wahl wieder einmal ihren Wunsch
sehr erfreut, spiegelt er doch den Wunsch die ECR und die JuntsxCat bereits vor der nach Selbstbestimmung zum Ausdruck
nach Selbstbestimmung der Menschen in Wahl ausgeschlossen. „Über den Ausgang gebracht. Diese Entscheidung gilt es zu
Katalonien wider. Nach der Auszählung fast der Wahl sind wir sehr glücklich. Sie zeigt akzeptieren, insbesondere von den zentra-
aller Stimmen kommt die Republikanische eindrücklich auf, dass der Gedanke der listischen Kräften in Madrid.“ Der Südti-
Linke Kataloniens (ECR) auf 21 Prozent Unabhängigkeit kein Nischendasein pflegt, roler Schützenbund unterstützt seit Jahren
der Stimmen, die gemäßigte konservative sondern von der Mehrheit der Bevölkerung die katalanische Unabhängigkeitsbewegung,
JuntsxCat (Gemeinsamen für Kataloni- im Herzen getragen wird. Und so kann sei es direkt vor Ort durch die Anwesenheit
en) auf 19 Prozent der Stimmen und die uns Katalonien nur Vorbild sein, weiter beim katalanischen Nationalfeiertag oder
links-separatistische CUP (Kandidatur der für die gerechte Sache und die Unabhän- durch Aktionen in Südtirol selbst, wie den
Volkseinheit) auf 6,5 Prozent der Stimmen. gigkeit Südtirols einzustehen. Ein „Weiter Marsch auf das Bozner Gefängnis im Jahre
Umgerechnet in Mandate würden die drei so!“ darf es nicht mehr geben, die Zukunft 2019. Damals demonstrierten rund 200
Pro-Unabhängigkeits-Parteien durch das unseres Landes liegt jetzt in unserer Hand!“, Schützen gegen die Verurteilung der politi-
dortige Wahlsystem insgesamt 74 von den kommentiert Egon Zemmer, Bundesge- schen Gefangen in Katalonien. n
135 Sitzen erhalten und damit die absolute schäftsführer des SSB, den Wahlausgang. In
Mehrheit und vier Sitze mehr als nach der dieselbe Kerbe schlägt auch Paul Decarli,

Bozen
von Dr. Franzjosef Roner

Nur Schließen ist zu wenig – Helfen ist jetzt gefordert


Die Schützen stehen zu eigenem Weg Südtirols.
Die Corona-Krise macht deutlich, wie
wenig wir im eigenen Land zu sagen haben.
Damit man einen eigenen Weg gehen
kann, braucht es die nötigen Vorausset-
zungen. Das Wichtigste dabei ist eine gute
und vollständige Autonomie. Ohne diese
führt es nur zu einem Durcheinander.
Spielräume der Autonomie ausnützen, um
schnell helfen zu können. Aufgrund der
Covid-Situation gibt es viele Menschen, die
gesundheitlich angeschlagen sind, keine
Arbeit haben oder ihren Betrieb schließen
müssen. Die Sanität und die Wirtschaft
können aber nur funktionieren, wenn unse-
re Politik klug und geschickt verwaltet und
auch die Schwächsten nicht vergisst. Neben
dem Recht auf Gesundheit gibt es auch das © Südtiroler Schützenbund
Recht auf Arbeit. Wer jetzt keine Arbeit hat,
dem muss die Gemeinschaft helfen. Die keine Arbeit haben und deren Existenz orientieren, wo bis heute noch kein Betrieb
Landesregierung wird dringendst aufge- gefährdet ist. Betriebe zu schließen und schließen musste. Mit viel Disziplin und
rufen, alle Spielräume auszuschöpfen und Leute einzusperren, ist zu wenig. Ohne Achtsamkeit wäre dies auch für uns mög-
diejenigen zu unterstützen, die auf Hilfe Hilfsmaßnahmen für existenziell Gefährde- lich. Der Südtiroler Schützenbund ist der
angewiesen sind. Hilfe ist sofort notwendig, te wird die Wirtschaftskrise immer größer. Meinung, dass das Land Südtirol alles daran
und nicht erst in einigen Monaten. Auf den Auch kleinen Betrieben muss das Arbeiten setzen muss, einen eigenständigen Weg zu
italienischen Staat ist ohnehin kein Verlass. ermöglicht werden. Mit richtigen Sicher- gehen. Damit wir allen in unserem Land
Umso wichtiger ist es, dass unser Land heitsmaßnahmen ist dies bedenkenlos zu helfen können, ohne auf Rom warten zu
den Notleidenden hilft. Schützen fordern bewerkstelligen. Wenn wir ein autonomes müssen. Mit diesem Staat ist nämlich keine
Solidarität mit Notleidenden. Die Schützen und unabhängiges Land wären, dann sichere Zukunft für Südtirol möglich. n
fordern auch Solidarität mit denen, die könnten wir uns am Beispiel von Staaten
Wilsons Fehler –
Eingeständnis mit später Reue

10 Aus den LANDESTEILEN …


Bozen
von Mag. phil. Andreas Raffeiner

Vor 50 Jahren: Ein US-Amerikaner schildert


das Südtirolproblem
Da sage noch jemand, die Einwohner der USA haben wenig Feingefühl oder Interesse für die Kultur und die Traditionen an-
derer Länder. Am 4. Juli 1971, also vor 50 Jahren, wandte sich der US-amerikanische Student Marvin M. Bergida anlässlich des
Unabhängigkeitstags an die führenden Politiker seines Heimatstaates. Er erkannte durch einen Studienaufenthalt in Tirol
die geschichtliche Schuld der USA in der Verweigerung des Selbstbestimmungsrechtes für Südtirol nach dem Ersten Welt-
krieg und fühlte sich vor seinem Gewissen verpflichtet, durch einen „offenen Brief“ vor der Weltöffentlichkeit für christliche
Gerechtigkeit in Südtirol einzutreten.

Biografische und historische Streitpunkt 9 der


Prämissen Wilson’schen Punkte
Als amerikanischer Staatsbürger, aufge- Minutiös und von einer sehr detailreichen
wachsen in Kalifornien, hatte Bergida Sachkenntnis geprägt, schildert Brigida wei-
während seiner ersten 19 Lebensjahre noch ter: „Punkt 9 bestimmte eine Neuregelung
nie etwas von Südtirol gehört. Das geschah der Grenzen Italiens entlang klar erkenn-
erst, als er vom September 1970 bis zum barer Trennlinien zwischen den Nationali-
Juni 1971 am Studienprogramm der Uni- täten. Italien erhob natürlich gegen diesen
versity of Note Dame in Nordtirol teilnahm. Punkt 9 Einspruch, da Südtirol bei Öster-
Für seine rund 50 Kommilitonen und ihn reich bleiben oder ein unabhängiger Staat
verband sich der Name Südtirol schnell werden würde. Je entschiedener sich jedoch
mit dem Gedanken an atemberaubende Präsident Wilson gegen Italiens Ansprüche
Landschaften, großartige Möglichkeiten des wandte, desto schwerer wurde es für ihn,
Skifahrens und vor allem an die warmher- einen festen Standpunkt gegen Italien in der
zigen Südtiroler, die er wahrhaft als ein Südtirolfrage einzunehmen.“
gemütliches Volk skizzierte. Doch „gemüt-
lich“ war kaum das passende Wort für das Fehler Wilsons und späte Reue
Schicksal dieses Volkes. Lesen Sie nun die Auch die erfolgreichen Proteste des itali-
Ausführungen des damaligen Studenten: enischen Außenministers Orlando vom
30. Jänner 1919 kamen zur Aussprache:
Londoner Geheimvertrag „Wilson erklärte, dass das Trentino und
„Im Geheimabkommen von London, nach Triest bereits an Italien abgetreten worden Woodrow Wilson (1919)
dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges“, so wären. Anschließend glaubte Orlando, die
Brigida zu Beginn seiner Ausführungen, Territorialfrage sei damit abgeschlossen, Was damals geschah, berührt die Menschen
„versprachen England und Frankreich und Wilson fühlte sich dadurch gebun- des modernen Amerika, die sich mit den
Italien das österreichische Gebiet südlich den. Zu einem späteren Zeitpunkt, bei der Zeitproblemen befassen, wohl wenig. Für
des Brenners, genannt Südtirol. Bei diesem Pariser Friedenskonferenz, sagte Wilson die Südtiroler bleibt dieses Problem jedoch
Handel um Land sollte Italien den Drei- jedoch zum Historiker Charles Seymour: erschreckend aktuell.“ Interessant sind die
bund verlassen und sich dem siegreichen ‚Uns fehlten die notwendigen Tatsachen. Ich weiteren Ausführungen Brigidas: „Grund-
Dreiverband [Dreibund, Anm. der Red.] hatte mich mit der Sache nicht genügend legend ist es nur eine Frage der Zeit und
(Triple Entente) anschließen. Am 24. Mai auseinandergesetzt und daher versprach der kulturellen Erosion, bis es kein Südtirol
1915 wandte sich Italien militärisch gegen ich Orlando die Brennergrenze.‘“ Brigi- mehr gibt, sondern nur mehr ein nördliche-
seine früheren Kriegsverbündeten. Nach da weiter: „Aus Furcht, bei der nächsten res Norditalien. Drehte es sich nur um die
dem Krieg wurden die USA zum Sprecher Präsidentschaftswahl die Stimmen der felsigen Alpen und nicht um die Menschen
der Alliierten der ganzen Welt. Präsident italienischen Amerikaner zu verlieren, be- aus Fleisch und Blut, die in den Südtiroler
Wilson nahm diese Rolle bereitwillig an; sie richtigte Wilson den Fehler nicht, wodurch Tälern seit Jahrhunderten wohnen, wäre es
gipfelte im Kongress am 8. Jänner 1918, in er die Gerechtigkeit für Südtirol erreicht keine Krise.“
der er die Form der 14 Punkte die Kriegs- hätte. Es war eine Entscheidung, die Wilson
ziele der Alliierten darlegte. Diese Erklä- in späteren Jahren bitter bereute und als Gespräch mit junger Studentin
rung, die nach beträchtlichem Studium großen Fehler bezeichnete.“ Die Worte des Es sind zwar etwas schwarzmalerische Zei-
und Vorbereitungen erfolgte, verfocht die Studenten vor 50 Jahren haben heute noch len, aber man muss bedenken, dass dieser
Gültigkeit des Selbstbestimmungsrechtes Gewicht: „Die Tatsache, dass Italien die offene Brief vor einem halben Jahrhundert
und erstellte einige allgemeine Grundsätze, Brennergrenze zu einem Zeitpunkt erhielt, geschrieben wurde und der Student keine
die in dem zukünftigen Friedensvertrag als man die Welt durch die Anwendung gläserne Kugel zum Studium der Zukunft
aufgenommen werden sollten.“ des Selbstbestimmungsrechtes ‚reif für vor sich hatte. Er berichtet auch: „Ich wurde
die Demokratie‘ machte, ist zweifellos ein mir dieses Problems zum ersten Mal in
dunkler Fleck in der Geschichte Amerikas. einer Unterhaltung mit einem Mädchen
N° 2 | April 2021

Aus den LANDESTEILEN … 11


bewusst, das die Universität Innsbruck be-
sucht. Sie wuchs im Passeiertal in Südtirol
auf und betrachtet sich als Südtirolerin.“
Auf seine Frage erklärte sie ihm unglück-
lich, „dass die Kultur und die Mentalität
der italienischen Rasse grundverschieden
von und unvereinbar mit den Südtirolern
seien. Ein Kompromiss sei nicht möglich.
Die eine Lebensweise schließe die andere
aus.“ Im Laufe des Wintersemesters lernte
der geschichtsinteressierte Student noch
viele Südtiroler in Innsbruck kennen. „Jeder
einzelne von ihnen, ob er nun zum Studium
hier war oder zur Arbeitssuche außerhalb
Südtirols gezwungen, bestätigte, dass zwi-
schen den Italienern und Südtirolern eine
unüberbrückbare Kluft besteht.“

Reisen zu den Menschen


nach Südtirol
Die Gespräche mit diesen „einfachen,
natürlichen“ Menschen waren der Anreiz Soldaten der 7. Armee der US-Streitkräfte am Ende des Zweiten Weltkriegs am Brenner.
für Brigidas Besuche in dem Land, das sie
als ihre „einzige Heimat“ bezeichnen. So und wirtschaftlich völlig unvorbereitet, als Als ehemalige Südtiroler Lehrerin suchte
machte er in den Jahren 1970 und 1971 Italien hier Fabriken und Werksanlagen sie mit ihren Kindern über ein halbes Jahr
einige einwöchige Fahrten durch Südtirol, aufbaute, mit denen es seinen Arbeitsmarkt erfolglos eine Wohnung.
und zwischen den Ausflügen wandte er viel zu sanieren versuchte“, so Brigida in seinen
Zeit auf, die Tiroler Dialekte zu verstehen. weiteren Ausführungen. „Volk ohne Heimat“
Dadurch wurde jede Fahrt lohnender. Die Auf seiner zweiten Zugfahrt über den Bren-
Reisen brachten ihn mit Südtirolern in Industrialisierung als ner lernte Brigida einen Geschäftsmann
den größeren Städten und auf abgelegenen Spannungsfeld und mit ihm einen weiteren Aspekt des
Bauernhöfen zusammen. In seinen Aus- Des Weiteren unternahm Brigida einen Südtirolproblems kennen: In italienischer
führungen schrieb der Student von einem Abstecher in die Vergangenheit: „Sicherlich Kleidung und mit einem deutschen Namen
16-jährigen Mädchen aus Meran, einer Süd- wäre die Situation anders gewesen, wenn verkörperte dieser eine ständig wachsende
tirolerin, unverkennbar vom jahrhunderte- man den Südtirolern eine faire Chance Gruppe der Südtiroler Bevölkerung. Er lebte
alten Erbe des Landes. Auch vom Schüler, gegeben hätte, gleichberechtigt an der in- wie tausende andere in einer Übergangszo-
der demnächst seine Abschlussprüfung an dustriellen Expansion Italiens mitzuwirken ne. „Die Leute, die das Pech haben, in dieser
einer technischen Schule in Bozen machen und vielleicht dieses ihnen unbekannte Ele- Übergangszone zu leben, fühlen sich weder
werde und demnächst in den Ferien „nach ment der Zivilisation in ihr kulturelles Erbe als Italiener noch als Südtiroler. Sie fühlen
Italien“ fahren werde, war die Rede. Im einzufügen. So aber bringt diese forcierte sich zu jeder Nationalität hingezogen, kön-
Sommer 1970, als sich besagter Schüler in Unterwanderung enorme Spannungen mit nen sich aber mit keiner identifizieren. Sie
Deutschland aufhielt, hatte er den recht be- sich, weil sich die einheimische Bevöl- sind in der Tat ein ‚Volk ohne Heimat‘.“
merkenswerten Drang, Italienisch zu üben kerung ihrer Entwicklungsmöglichkeit
– „seine einzige Fremdsprache“. Komi- beraubt sieht.“ Ein Schüler in Bozen zeigte „Paket“ und Operationskalender
scherweise verspürte Brigida ein ähnliches dem US-amerikanischen Studenten stolz Vor 50 Jahren schrieb Brigida diese Zeilen,
Verlangen, Deutsch zu sprechen, als er die Berufsschule, die er besucht. „Daneben und in dieser Zeit wurde das „Südtirol-Pa-
während der Weihnachtsferien in England steht ein Gebäudekomplex, der dreimal so ket“ zum Abschluss gebracht. „Der damals
war. „Zum Unterschied von den Südtirolern groß ist, bessere Maschinen und bessere gesetzte Schritt zu einer Lösung der Südti-
in den Städten, haben die Südtiroler auf Lehrer hat! Diese Schule ist für italienische rolfrage wurde als vorläufiges Abkommen
dem Lande wenig täglichen Kontakt mit Schüler.“ Zu dieser Benachteiligung kamen zwischen Italien und Österreich umrissen.
den Italienern, und die meisten von ihnen nach der abgeschlossenen Ausbildung auch Es beinhaltet 137 Punkte und wird in den
sehen absolut keine Notwendigkeit, Italie- noch andere. So sagten viele Südtiroler Augen des Studenten recht passend als
nisch zu lernen. Beide Gruppen sprechen Brigida, dass die besten Stellenangebote an „Paket“ genannt. Der Zweck ist es, Sprache
zu Hause jedoch ausschließlich Tiroler Italiener ergingen und zahlreiche Arbeits- und Kultur der Südtiroler innerhalb des ita-
Dialekt. Gleichgültig, wie weit entfernt von möglichkeiten von italienischen Einwande- lienischen Staates zu bewahren, indem eine
der Stadt die Südtiroler Landbewohner rern besetzt waren. Eine Bozner Hausfrau autonome Provinz Bozen geschaffen werden
leben, ist es nur mehr eine Frage der Zeit, erzählte zudem, dass italienische Arbeiter soll.“ Brigida weiter: „Wie alle Kompromis-
wann die italienische Industrialisierung, die mit nicht viel mehr als einem kleinen Bün- se, trifft das ‚Paket‘ sein angestrebtes Ziel
die frische Alpenluft um Bozen verpestet, del unter dem Arm nach Bozen kamen, und nicht ganz. Zum Beispiel würden die ethni-
auch sie umgeben wird. Südtirol war sozial sie fanden sofort eine Wohngelegenheit. schen Proportionen nicht bei allen Staats-
N° 2 | April 2021

12 Aus den LANDESTEILEN …

posten berücksichtigt werden, sondern nur bei wenigen unwichtigen seiner nationalen Identität zu berauben, gelitten. Wenn auch in
und nur teilweise staatlichen Organisationen. Das Recht, das Budget einem gemäßigterem Ausmaß, zielt auch heute noch eine ähnliche
anzufechten, das die italienische Gruppe dann hätte, würde jede Politik auf das Ende des Deutschtums in Südtirol“, so Brigida vor 50
wichtige Entscheidung von dieser Minorität abhängig machen. Das Jahren. Des weiteren zog der Student mit der Politik seiner Hei-
ist schlechtweg undemokratisch und würde eine größere Autonomie mat arg ins Gericht: „Hätten wir Amerikaner wegen des schweren
sinnlos machen. Ein 18-Punkte-Programm, der sogenannte ‚Opera- Unrechts, an dessen Folgen Südtirol noch immer leidet, nicht die
tionskalender‘, sichert die Ausführung des ‚Pakets‘. Punkt 13 fordert moralische Verpflichtung, diesem Land endlich zu seiner Gerech-
fast symbolisch Österreich auf, die Südtirolfrage für abgeschlossen tigkeit zu verhelfen? Sollen wir nicht den Glauben der Südtiroler an
zu erklären.“ „Wenn das geschieht“, so erklärte ein Südtiroler Tisch- die Demokratie wiederherstellen? Es müsste durch die Vereinten
ler dem wissbegierigen US-Amerikaner, „dann würde das ‚Paket‘ Nationen, das Diplomatische Korps oder andere internationale
die völlige Italianisierung lediglich um 15 Jahre hinauszögern. Das Instanzen möglich gemacht werden, dass die Bevölkerung anhand
würde das tragische Ende eines Volkes bedeuten, dessen Geschichte einer Volksabstimmung sich für Italien, Österreich oder auch für
durch tausend Jahre zurückverfolgt werden kann.“ ein autonomes Südtirol entscheiden könnte!“ Dazu kann man in-
direkt behaupten, dass ein Recht, das nicht angewendet wird, eines
Kurzer historischer Abriss Tages stirbt.
Zum Schluss seiner Ausführungen skizzierte Brigida die Geschichte
Tirols nach: „Mit dem 7. Jahrhundert waren die Bayern im Gebiet Selbstbestimmung als Schlüssel?
von Bozen fest ansässig. Im 12. Jahrhundert hatte das Land Tirol Inzwischen sind 50 Jahre ins Land gezogen. Teilweise hat sich einiges
eine allgemein anerkannte Identität und in einer Urkunde von 1341 zum Besseren entwickelt, keine Frage. Doch die Abschlusszeilen des
wurden den Tirolern von Ludwig, Sohn des Kaisers Ludwig dem sichtlich besorgten Studenten haben nichts an Aktualität eingebüßt.
Bayern, Sonderrechte garantiert. Diese Verfassungsurkunde verlieh So führt er aus, dass „Niemand kümmert sich um Südtirol“ zur ste-
den Tirolern in einem derartigen Ausmaß Eigenbestimmungsrecht, henden Redensart der Südtiroler geworden sei, in der die ganze de-
wie es im feudalen Europa noch nie da war. Es ist klar, dass hier primierte Wirklichkeit zum Ausdruck kam. „Viele Südtiroler haben
der Grund für das äußerst starke Unabhängigkeitsgefühl, das heute mir gesagt, dass die Regierungen Italiens wie auch Österreichs sich
noch in jedem Tiroler steckt, gelegt wurde.“ Auch eine Parallele lediglich um das Land, nicht aber um das Volk bemühen. Wie ein
zur Geschichte der USA wurde angeschnitten: „Dieses Recht auf Stückl Ware von England und Frankreich verschachert, von Amerika
Selbstbestimmung ist ein Naturrecht (man erinnere sich an 1776), vergessen, verzweifelt dieses Volk dennoch nicht. Oft möchte ich
und die Südtiroler hätten heute mehr denn je den Wunsch, dieses wissen, warum?“, so Brigida. Und da bekanntlich in der Frage auf
Recht auszuüben. Seit dem Zeitpunkt der ersten Ungerechtigkeit das Warum oftmals die Lösung des Problems liegt, muss man an die-
haben sie schwer unter den fatalen Versuchen Mussolinis, das Land ser Stelle nichts mehr hinzufügen, auch 100 Jahre danach nicht. n

Pinzon von Lukas Wegscheider

Viele Nullen für nichts


Das Unheil kommt, wenn es will. Schaut höchstwahrscheinlich auch nicht das letzte Skibrett im Auge. Dabei werfen sich auch
weder auf eine Uhr, noch wartet es auf ab- Mal gewesen sein; so was kann vorkom- Parteien um den Hals des Ultrarechten,
nehmenden Mond, noch orientiert es sich men. Noch dazu, wenn man die Stangen von denen es man sich nicht erwarten
am Fernsehprogramm. Das sauoberblöde nicht umkurvt, sondern schnurstracks nach hätte können. So ins Rampenlicht gedrängt
Virus musste also gerade daherkommen unten schießt. Ein Rennen, ein Leben in der haben sich dabei die Grünen, mit einem
und immer noch nerven, als uns die Natur Hocke. ihrer Sprecher. Jüngst wurde daher eine
mit einem Bilderbuch-Winter, wie aus dem Das eckt an. Bei einigen, die schlängelnd vereinte Breitseite gegen den SSB abgefeu-
besten SMG-Werbejournal, beschenkt hat. unterwegs sind. Bei immer demselben, dem ert. Inklusive der Marschroute, wie uns zu
Mit massenhaft tollstem Schnee auf unseren Slalomspezialisten schlechthin, der in seiner Leibe gerückt werden soll. Gerichtet an den
wunderschönen Tiroler Bergen. Die Skier ewigen politischen Laufbahn innerhalb der zuständigen Landesrat Philipp Achammer
bleiben also ungewachst in der Garage. rechts-, bis ganz rechts und überrechtsge- wird behauptet: „Da sich der Schützenbund
Die einzige Möglichkeit, die momentan so richteten italienischen Parteien bereits alles ja selbst primär als politische Kraft sieht
etwas wie Schneegestöber aufkommen lässt, (Un-)Mögliche abgeklappert hat. Gestartet und seine eigentliche Aufgabe der Tradi-
ist, den (rot-)weiß-roten Rennläufern vor bei „Alleanza Nazionale“, übergesattelt auf tions- und Brauchtumspflege vernachläs-
dem Fernseher die Daumen zu halten. Die „Il Popolo della Libertà“, und dann war er sigt, scheint eine Kulturförderung wirklich
können’s gehn lassen. noch bei „Futuro e Libertà per l’Italia“, um nicht mehr angemessen zu sein.
Schnell unterwegs ist auch der Südtiroler sicher zu sein, auch frisch bei „L’Alto Adige Ich erwarte mir hierzu klare Worte und
Schützenbund. Seit jeher. Für manche auch nel cuore“ und dazu noch bei den Brüdern konkrete Handlungen des verantwortlichen
zu rasant. Wer viel und vor allem schnell von „Fratelli d’Italia“ um schon gaaar keine Kulturlandesrates Philipp Achammer.“
fährt, kann ins Straucheln kommen, kann Stangen auszulassen. Fein, dass außenstehende Besserwisser
auch mal stürzen. Sich Schrammen holen. Diesem Alessandro Urzì, der bei allem ganz genau wissen, was wir versäumen und
So was in die Richtung ist uns vor einiger Tirolerischen in akute Schnappatmung was nicht, was wir eigentlich zu tun hätten
Zeit passiert. Nicht das erste Mal. Wird verfällt, ist der Schützenbund seit jeher ein und was nicht. „Klare Worte“, und jedem
Urzì hetzt gegen Schützenbeiträge und
kassiert selbst hohe Summe von der Region.

Aus den LANDESTEILEN … 13


seine Freude. Weil man*innen gerade
soooo in Schuss war, wurde gleich auch ein
Geldinstitut angepöbelt, ob die finanzielle
Unterstützung, welche dieses dem SSB
zukommen lässt, weiterhin gewährt werden
müsse. Das Südtiroler Bankinstitut wusste
natürlich, was zu antworten war. Und jetzt
kommt eben jener mit seinem grünen
Pinsel, der noch nie weit weg war, wenn ein
weiß-roter Rauch aufging: der politische
Hinterbänkler mit seinem Alto Adige im
Herzen. Der schlägt logo in dieselbe Kerbe:
die italienische Provinz solle der paramilitä-
rischen Organisation endlich den Geldhahn
zudrehen. Und jetzt kommt der lustige Teil:
Ein durchschnittlicher, aber auch ein unter-
durchschnittlicher Landtagsabgeordneter
kostet den Steuerzahler - Coronakrise hin
oder her - weit über dem, was dem SSB so
an Förderung widerfährt.
Es folgt nun eine kleine Aufstellung, dass
jeder folgen kann (... auch wenn’s schwer
fällt, solche Größenordnungen einordnen
zu können). Jährlich kostet der notorische
Letztankömmling und Rekordrestmandatar
Urzì den Südtiroler Steuerzahler:
135.000 € an Gehalt - so weit, so gut.
Zusätzliche 50.000 € Kosten darf er für sei-
ne Ein-Mann-Landtagsfraktion verrechnen.
Du wartest auf Covid-Hilfen? Du bist am Hungern?
Nochmals 10.000 € für die Ein-Mann-Re- An die Schützen 321 Tausend Euro von SVP/Lega (2018/2020)
gionalratsfraktion, und dann abermals, als Für dich nichts? Frag in der Provinz nach! Urzì: empört
Zuckerle, bekommt er 5.000 € an Bezügen (Der gute Alessandro verschweigt, dass er selbst im selben
als (Selbst-)Sprecher seiner Ein-Mann- Zeitraum an die 600.000 Euro von der „Provinz“ erhalten hat...)
Fraktion im Landtag.
Andere „Spesen“, die in einer Profipolit- übrigens auch aus Steuerzahlern zusam- verplant und zweckgebunden sind. Dazu
karriere so anfallen und vergütet werden, mengesetzt ist, auch Landesunterstützung kommen Spenden in der Höhe von ca.
lassen wir mal außen vor. Kleinkram im bekommt. Umgekehrt bezahlen wir ja auch 16.000 € und die Eigenmittel, sprich Mit-
Vergleich. Das Ganze ist natürlich absolut Urzìs fürstliches Gehalt, obwohl nicht viele gliedsbeiträge, von ca. 60.000 €.
Pandemie-resistent. Demokratie kostet. von uns je politisch auf seiner Linie waren, Zahlen, die jeder wissen darf. Auf der
Soll, darf was kosten. Ob solche Beträ- sein werden. Homepage des Bundes abrufbar. Von
ge unsere Politik in Krisenzeiten besser Ist es nicht sonderbar, ausgehend von diesem Budget werden wiederum Spenden
machen, darf bezweifelt werden. Bevor jetzt diesen schwindelerregenden Zahlen, dass an Hilfsbedürftige abgezogen. Wir Schützen
das finanzielle Eingemachte des SSB auf- hochbezahlte, von der Allgemeinheit sind von Kopf bis Fuß gewiss nicht fehler-
geschlüsselt wird, eine weitere kleine, aber Durchgefütterte, sich während ihrer Ar- frei. Oder gar heilig. Aber im Gegensatz zu
nicht unwesentliche Episode im Zusam- beitszeit über Belange erregen können, wel- anderen nicht scheinheilig. Also, wer die
menhang mit unserem teuren Freundchen: che andere in ihrer freien Zeit verrichten? moralische Keule schwingt, die Höhe der
Erst kürzlich musste der gute Landtags- Dabei wurde unser Land gerade mit dem Gürtellinie bestimmen will, muss es erst
abgeordnete Alessandro Urzì 31.450 € gegenseitigen Weiterhelfen, dem Ehrenamt, einmal selber schaffen, persilrein zu sein.
Strafe bezahlen. Das forderte nämlich die der Nachbarschaftshilfe groß. Menschen, Und noch etwas: Schützen hat es bereits
Staatsanwaltschaft am Rechnungshof, in die anderen weitergeholfen haben, Men- gegeben, als es noch keinen einzigen Taler,
zwei getrennten Verfahren zur Gebarung schen, die zusammen etwas weitergebracht Heller oder Gulden an Fördermitteln gab.
der Fraktionsgelder für den Zeitraum 2008- haben. Und da haben wir vielleicht mehr Wir werden höchstwahrscheinlich auch
2013. Da er vergütete Spesen nicht belegen beigetragen als jene, die uns nun die Gelder noch dann bestehen, würde uns kein
konnte, wurden ursprünglich sogar mehr streichen wollen. einziger Euro mehr gegeben. Und in der
als 216.000 Euro gefordert. Nur die Verjäh- Aber nun zu uns: So an die 100.000 € im Zwischenzeit sind wir wieder unterwegs.
rung rettete diese restliche Summe. Also, Jahr, manchmal sogar etwas mehr, be- Wedeln geradeaus. Ein eisiger Untergrund
so jemand will einem Verein die öffentli- kommt der SSB an Landesförderungen. macht uns nichts aus. So leicht kommen
chen Zuwendung streichen. Der gute Herr Macht auf 5.000 Eingeschriebene genau wir nicht ins Rutschen. Denn, wir haben
Langzeitlandtagsabgeordnete wird sich also 20 €. (Wieviel war das nochmals beim Kanten. Und die halten. n
damit abfinden müssen, dass der Bund, der Landtagsabgeordneten?) Gelder, die bereits
N° 2 | April 2021

14 Aus den LANDESTEILEN …


Innsbruck von Heinz Wieser

70 Jahre Österreichischer Blasmusikverband


Heuer feiert der Österreichische Blasmusikverband den 70. Geburtstag. Am 4. März 1951 haben im Hotel „Weißes Kreuz“
in Innsbruck die Blasmusik-Landesverbände von Vorarlberg, Tirol, der Steiermark, Kärnten und Oberösterreich eine
Arbeitsgemeinschaft gegründet. Die formelle Konstituierung erfolgte 1959. Heute zählt der Verband 2.163 Musikkapellen
mit rund 143.000 Musikanten in den neun Bundesländern.

Die Musikkapellen pflegen den guten Ton und begleiten die Menschen in Freud und Leid durch die Zeiten. Landesfestzug noch vor Covid-19.

Der Liechtensteiner Blasmusikverband Die über 7.000 aktiven Mitglieder unter 30 Maße, wobei den Musikkapellen, die durch
und der Verband Südtiroler Musikkapellen Jahren sichern die Zukunft der Blasmusik die Ausbildungstätigkeit, Trachtenerneue-
(VSM) sind ebenfalls im ÖBV vertreten. in Tirol. Annähernd 8.800 Blasmusikbe- rung, Instrumentenbeschaffung sowie Mu-
Der VSM wurde bereits 1948 gegründet. geisterte stehen in Ausbildung. Sie werden sik- und Pavillonbauten in besonderer Wei-
Seine Aufgaben sieht der Verband in der in Zukunft die Musikkapellen verstärken. se belastet sind, beste Hilfe geboten wird.
Vertretung und Repräsentation des österrei- Die vielen Musikkapellen leisten überdies Andererseits wird aber alles getan, um das
chischen Blasmusikwesens auf Bundesebe- einen wesentlichen Beitrag für das Tiroler Niveau unserer Musikkapellen zu steigern.
ne, als Service- und Informationszentrum Vereinswesen. Sie stärken den Zusammen- Gerade in kleinen Gemeinden sind die Mu-
und „Bindeglied“ zwischen den Landes- halt und die regionale Identität, sie fördern sikkapellen ausgeprägte Kulturträger, die
und Partnerverbänden. die Kommunikation, vermitteln wichtige die Sympathie der Bevölkerung genießen.
Der Tiroler Blasmusikverband mit dessen Werte und verbinden die Generationen. Mit Sie sind der bodenständige Hintergrund für
Präsidenten LH Günther Platter ist sehr ihren farbenprächtigen Trachten und ihrer alles Feierliche in der Gemeinde und gelten
aktiv und erfüllt wichtige gesellschaftliche schönen Musik bilden sie einen würdevol- als Stätte der Kameradschaft und Lebens-
und soziale Aufgaben in unserem Land. len Rahmen für Feste aller Art, bei denen freude. Die Musikkapellen haben gerade
Dem Verband gehören 303 Kapellen in 19 sie viel zur Publikumsfreude beitragen. Mit in unserer heutigen Zeit, im Zeitalter der
Blasmusikbezirken an. In diesen Kapellen Veranstaltungen wie dem Landesmusikfest Massenmedien, die jede Art Musik per Bild
sind über 15.650 aktive Mitglieder tätig. Ein leistet der Blasmusikverband einen großen und Ton ins Haus liefern, ihren festen Platz
besonderes Anliegen ist dem Blasmusikver- volkskulturellen Beitrag für die gesamte in unserer Gesellschaft. Eine Musikkapelle
band auch, die Jugend für die Blasmusik zu Bevölkerung. Die Musikkapellen pflegen pflegt Kameradschaft im gemeinsamen
begeistern und deren musikalisches Enga- schon seit langem den guten Ton und Tun, bildet im Zusammenspiel nach innen,
gement zu fördern. Die Bemühungen um begleiten die Menschen in Freud und Leid sie repräsentiert Wohlklang und Zusam-
die Jugend sind in Tirol sehr erfolgreich, durch die Zeiten. Unser Land fördert die menhalt nach außen. n
wie die Mitgliederzahlen veranschaulichen. volkskulturellen Institutionen in erhöhtem
N° 2 | April 2021

Beuerberg
von Alois Schwaiger

Patronatstag 2021 in Beuerberg


Bereits 1984 und 2002 hatte die GSK Beuerberg-Herrnhausen
erfolgreich den Patronatstag des Bundes der Bayerischen Gebirgs-
schützen-Kompanien ausgerichtet. Für 2021 erhielt die Kompanie
erneut den Zuschlag. Der Hauptgrund für die Bewerbung war das
anstehende Jubiläum „900 Jahre Kloster Beuerberg“.
Das Kloster
Im Jahr 1121 stifteten die Brüder Edle von Iring (Otto, Konrad und
Eberhard) und deren Mutter Bertha das Kloster Beuerberg. Dies
wurde päpstlich bestätigt und unter den Schutz der Apostelfürsten
Peter und Paul gestellt. In den Jahren 1348 und 1634 richtete die
Pest verheerende Schäden an. Das Kloster ist mehrfach abgebrannt.
Dabei wurden viele wertvolle Handschriften vernichtet.
1803 wurde im Rahmen der Säkularisation das Augustiner Chor-
herrnstift Beuerberg aufgelöst. Nach umfangreicher „Restauration“
konnte 1846 der Orden „Fromme Salesianerinnen“ einziehen und
ein „treffliches Erziehungsinstitut“ einrichten. In der Folgezeit
wurde das Kloster für verschiedenste Nutzungen in Anspruch ge- Der Patronatstag wird am 2. Mai 2021
nommen (Mädchenpensionat, Damenerholungsheim, Augenklinik, in Beuerberg stattfinden.
Reservelazarett zu Kriegszeiten, Müttergenesungsheim, Altenerho- Ablauf: Aufgrund der besonderen Situation in der Corona-
lungsheim und zum Teil Aussiedler-/Übergangswohnheim). Krise wird der Patronatstag in diesem Jahr lediglich mit
Am 5. Mai 2014 fand der Abschiedsgottesdienst für die Schwestern einem Festgottesdienst (Feldmesse) begangen. Die gesetzli-
„Von der Heimsuchung Mariae“ im Kloster Beuerberg statt. chen Vorgaben erlauben nur einen kleinen Patronatstag mit
begrenzter Teilnehmerzahl. Es werden deshalb nur die aus-
richtende Kompanie Beuerberg-Herrnhausen und jeweils
pro Kompanie des BBGK der Fähnrich mit der Kompanie-
fahne teilnehmen können.

- Ab 9 Uhr Eintreffen der Kompanie Beuerberg-


Herrnhausen und der Fahnen der Kompanien
- Aufstellung zur Feldmesse in Beuerberg am Pfarranger
- 10 Uhr Festgottesdienst
- Danach folgt das Totengedenken mit Kranzniederlegung.

Nach der Festansprache durch Ministerpräsident Dr. Mar-


kus Söder, den Dankesworten von Hptm. Anton Frech (GSK
Beuerberg-Herrnhausen) und der Bayernhymne werden
zur Auflösung der Festversammlung die Kompaniefahnen
einzelnen zur Abrückung aufgerufen.

Das Dorf
Im Jahr 1906 hatte Beuerberg 803 Einwohner. Durch die Isartalbahn
florierte der Fremdenverkehr. Die „Sommerfrische Beuerberg“ wies
109 Fremdenzimmer auf mit 166 Betten. 1950 lebten 1.359 Einwohner
in Beuerberg. Der Zuwachs ist auf die vielen Kriegsvertriebenen zu-
rückzuführen, die in Beuerberg aufgenommen wurden. 1978 erfolgte
die Eingemeindung nach Eurasburg. Die Gemeinde hat mittlerweile
über 4.000 Einwohner, davon Beuerberg 1.100 und Herrnhausen 300.
Die Landwirtschaft ist nur noch im Außenbereich des Dorfes stark
ausgeprägt. Noch im April 2021 können die Beuerberger ein freudiges
Ereignis feiern: nach langjähriger aufwändiger Restaurierung können
die Gottesdienste wieder in der Stiftskirche abgehalten werden.
Berichte aus Bayern N° 2 | April 2021

16
Die Kompanie Der Humor geht nicht verloren …
Die Gründung der Schützengesellschaft Beuerberg-Herrnhausen im VOM WINZERER AUFGESPIESST
Jahr 1926 war der Ursprung der Kompanie. Am 18. Mai 1952 wurde im Tölzer Kurier
bei einem großen Fest eine neue Fahne geweiht. Zur großen Freude Homepatronatstaging
konnte die Antlaßschützenkompanie Benediktbeuern-Ried als Patin lass i mia ja no eigeh,
aba Homesendling
gewonnen werden. Beim Festzug waren viele Zuschauer besonders geht gar ned!!!
beeindruckt von der Hundertschaft der „Beira“ Schützen sowie von
der Kompanie Ellbach bei Tölz mit ihrem Trommlerzug.
Schon am 22. Juni 1952 beschloss man, eine Gebirgsschützenkom-
panie wiederzugründen. Die Berechtigung zur Gründung beruht
auf der Tatsache der Teilnahme von 25 Männern an der Sendlinger
Bauernschlacht im Jahre 1705. Nur einer überlebte: „der Klosterbä-
cker“. Die Namen der 24 gefallenen Beuerberger wurden von Sepp
Lautenbacher auf der Kompanietafel verewigt.
Der damalige Landeshauptmann Sepp Bachmair (GSK Tegernsee)
referierte am 24. August 1952 auf einer gut besuchten Versammlung
in Beuerberg über Aufgaben und Ziele einer Gebirgsschützenkom-
panie. 1953 entstand der Trommlerzug mit sieben Mann und Tam-
bourmajor. Am 21. November 1954 wurde beim Jahrtag der Kom-
panie die Wiedergründungsurkunde an den ersten Hauptmann der Wie alle anderen Vereine sind derzeit auch die Gebirgsschützen
Kompanie Johann Huber „Pfisterbäck“ ausgehändigt. Unterzeichnet gezwungen, neue Formen der Traditionspflege zu finden.
war die Urkunde von S.K.H. Kronprinz Rupprecht von Bayern. Eine Zeichnung: Reiser
Abordnung der Kompanie mit vier Mann nahm an dessen Trauer-
feier am 6. August 1955 teil, und tags zuvor waren zwei Beuerberger errichtet. 1975 rief man den Spielmannszug ins Leben, und 1968
Schützen bei der Totenwache in München präsent. 1958 wurde von hatte die Kompanie die alleinige Ausrichtung des 6. Bundesschie-
der Kompanie das Gipfelkreuz auf dem Jochberg zum Gedenken an ßens in Bad Tölz übernommen. Sowohl Spielmannszug als auch das
die gefallenen und vermissten Kameraden aus der Pfarrei Beuerberg Sportschützenwesen sind in der Kompanie integriert. n

München
von Hans Baur

Zwischenbilanz Pandemie
Am 11. März 2020 hat die Weltgesund- bare Vereinsamung ließ psychisches Leid Vitalität und Sinnlichkeit eine Lebenskunst
heitsorganisation Covid 19 als weltweite entstehen und das in allen Altersgruppen. stützen und einen hohen Stellenwert in der
Infektionskrankheit eingestuft. Damit Bisher haben die Menschen die Einschrän- Gemeinschaft und Geselligkeit sehen.
begann auch bei uns ein Leben mit wech- kungen selbstlos hingenommen. Kinder, Den Bayerischen Gebirgsschützen fehlen
selnden Regeln, sich ständig ändernden Jugendliche und ältere Menschen sind aber derzeit die gemeinsamen Ausrückungen in
Inzidenzwerten, verbunden mit Wellen an ihre Grenzen gekommen. Wir können Bayern und Tirol. Es fehlt die Möglichkeit,
von Verschärfungen und Lockerungen – nicht nach Belieben öffnen, aber schnelles die örtlichen Traditionen zu leben, es fehlt
und es geht noch weiter. Die getroffenen Testen und Impfen ist die Voraussetzung der Kontakt zu den Jungschützen und die
Maßnahmen waren bisher bestimmt von für das Öffnen. Letzteres muss wiederum Pflege des Schießwesens. Ganz besonders
ökonomischen und verwaltungstechnischen einhergehen mit Maßnahmen, die Hoff- schmerzt die Tatsache, dass von den ver-
Zielsetzungen. Das psychologische Moment nung und Perspektiven wecken können, um storbenen Schützenkameraden nicht mehr
wird vernachlässigt. Für viele ist ein Verbot, Körper und Geist gesunden zu lassen. Dazu gebührend Abschied genommen werden
Familienmitglieder, Freundinnen und gehören Bildung, Kultur und Sport. kann. Lasst uns gemeinsam dafür Sorge tra-
Freunde in beliebiger Zahl zu treffen, ggf. Eine Studie der Bayer. Versicherungskam- gen, dass die Bedeutung der Gemeinschaft
sie in den Arm zu nehmen, ein Angriff mer hat ergeben, dass vor allem die bayeri- in diesen Zeiten fortschreitender Individua-
auf die Seele des Menschen. Die feststell- schen Traditionen mit ihrer unmittelbaren lisierung erhalten bleibt. n

Hinweis:
Die für den 30. Mai 2021 im Arkadenhof des Klosters Benediktbeuern geplante
Parade Bayerischer Gebirgsschützenkapellen muss pandemiebedingt entfallen.
Neuer Termin: Sonntag, 29. Mai 2022.
N° 2 | April 2021 Berichte aus Bayern

17
München
von Hans Baur

200 Jahre Erzbistum München und Freising

Dass das Christentum Staats-Kirchen-Verhältnisses in Bayern Den Ruhm der Stadt Freising trug Papst
im altbayerischen geeinigt hatten. Weitere vier Jahre nahm die Benedikt XVI. gut sichtbar weiter, indem er
Kernland Fuß gefasst Umsetzung in Anspruch. 1821 verkündet zwei Freisinger Zeichen in seinem Papst-
hat, ist dem hl. der päpstliche Nuntius in der Münchner wappen führt: einen Bären als Symbol des
Korbinian zu Frauenkirche feierlich die neue Gestalt der hl. Korbinian sowie einen gekrönten Mohr
verdanken – einem bayerischen Kirche mit acht Diözesen. Für als ehemaliges Herrschaftszeichen der
Missionar, der von das alte Bistum Freising ergaben sich beson- Fürstbischöfe. Die Bedeutung unterstreicht
den Agilolfingern, ders einschneidende Veränderungen: Der auch die Tatsache, dass alle Münchner
den bayerischen Bischofsitz wurde in die Landeshauptstadt Erzbischöfe seit Franziskus v. Bettinger
Herzögen, an den verlegt und zum Erzbistum München und (1909–1917) die Kardinalswürde empfin-
Freisinger Hof gerufen Freising erhoben. Das Erzbistum wurde we- gen. Im Jubiläumsjahr sind viele Veranstal-
wurde. Aufgrund seines frühen sentlich vergrößert um Gebiete, die bisher tungen geplant (www.erzbistum-muenchen.
Todes konnte er kein Bistum errichten. Dies zum Erzbistum Salzburg und dem daraus de). Zum Abschluss feiert der Erzbischof
erfolgte im Jahr 739 auf päpstliches Geheiß hervorgegangenen Bistum Chiemsee sowie Kardinal Reinhard Marx am 27. September
hin durch den hl. Bonifatius. Mehr als der Fürstprobstei Berchtesgaden gehörten. einen Gottesdienst im Münchner Liebfrau-
tausend Jahre war Freising der Mittelpunkt. Dem Münchner Erzbischof wurden die endom. n
Mit der Säkularisation von 1802/1803 Suffraganbistümer Augsburg, Passau
ist diese alte bayerische Kirchenordnung und Regensburg zugeordnet. Der frühere Quellen: Dr. Roland Götz, Archivar und
untergegangen. Die bisherigen Fürstbischö- Würzburger Domdekan Lothar Anselm v. Kirchenhistoriker, Stv. Direktor von Archiv
fe verloren ihre weltliche Herrschaft (u.a. Gebsattel wurde als erster konkordatsmä- und Bibliothek des Erzbistums
die Grafschaft Werdenfels). Das Freisin- ßig vom König ernannter Erzbischof von Hans Kratzer, SZ 27/28.2.2021
ger Territorium wurde dem Kurfürsten München und Freising ins Amt eingeführt.
von Bayern zugeschlagen. Alle Klöster Dass Freising nicht gänzlich ins Hintertref-
und Stifte in Bayern wurden aufgelöst. Es fen geriet, belegt der Name des Erzbistums.
dauerte 18 Jahre, bis sich der nunmehrige Im Freisinger Dom, der später zur Konka-
König von Bayern und der Heilige Stuhl thedrale ernannt wurde, finden nach wie
auf ein Konkordat zur Neujustierung des vor Zeremonien und Priesterweihen statt.
Berichte aus Bayern N° 2 | April 2021

18
Wir gratulieren …

Stephan Michael Disl 50 Jahre Mitglied


Schmid – 60 der Tölzer Stadtkapelle
Am 2. März 2021 beging Stephan Schmid, Ein seltenes Jubiläum feiert Hornist Mi-
der Hauptmann der Antlaß-Schützenkom- chael Disl. Der gebürtige Tölzer hat sich
panie Benediktbeuern, coronabedingt in 1970 der Stadtkapelle angeschlossen. Auch
sehr kleinem Rahmen seinen 60. Geburts- nach seinem Umzug nach Beuerberg blieb
tag. Er trat 1978 in die Kompanie ein, war er der Kapelle treu. Jährlich nimmt er als
31 Jahre Jahr Tambour und wurde 2015 Fanfaren-Reiter bei der Leohardi-Fahrt in
zum Hauptmann gewählt. Seit 2018 leitet er Bad Tölz teil. In Beuerberg schloss er sich
den Loisach-Gau als Gauhauptmann. n den Alphornbläsern an, war 18 Jahre Feuer-
wehrkommandant in Herrnhausen und trat
1983 der GSK Beuerberg-Herrnhausen bei.
10 Jahre diente er als zweiter Fähnrich und
weitere 10 Jahre als erster Fähnrich. Dann
wurde er zum Hauptmann-Stellvertreter im
Range eines Oberleutnants gewählt. n

München Kochel am See


von Hans Baur

Neue Studie über Bayern Siegfried Zauner †


Zur Feier des 100-jährigen Bestehens hat ländlichen Raum (z.B. weniger Bankfilialen Der Altbürgermeister der Gemeinde Kochel
die Bayer. Versicherungskammer beim Köl- oder alteingesessene Fachgeschäfte) wird am See (Lkr. Bad Tölz-Wolfratshausen) Sieg-
ner rheingold Institut eine Studie in Auftrag ebenso kritisch gesehen. Die medizinische fried Zauner verstarb am 15. Februar 2021
gegeben, die am 1. Februar 2021 der Öffent- Versorgung findet aber Zustimmung. Die im Alter von 88 Jahren. In 28 Dienstjahren
lichkeit vorgestellt wurde. Dieser Blick in technische Ausstattung von Schulen halten prägte er als Bürgermeister die Gemeinde
die „Seele“ der Bayern wird durch eine dif- 72% für nicht ausreichend. 69% sind über- Kochel am See. Trotz seiner umfangreichen
ferenzierte Betrachtung der bayerischen Re- dies der Meinung, dass die Ausbildungs- beruflichen Aufgaben war er in den örtlichen
gierungsbezirke abgerundet. Martin Prem und Handwerksberufe stärker gefördert Vereinen aktiv. Die GSK Kochel konnte stets
hat in einem Artikel im Münchner Merkur werden sollten. auf seine Unterstützung zählen. In großer
vom 15.03.2021 die Studie – bezogen auf „Der Anspruch Bayerns, eine besondere Dankbarkeit nahmen die Schützen mit einer
Oberbayern – in Auszügen besprochen. So Stellung im Chor der Bundesländer zu Fahnenabordnung von ihm Abschied. n
bezeichnen mehr als zwei Drittel der Ober- haben, mag manchmal arrogant klingen“,
bayern ihre eigene Region als grundsätzlich sagt der Studienautor Stephan Grünewald.
wirtschaftlich gut aufgestellt. Jeder Dritte „Unsere Tiefeninterviews zeigen jedoch,
findet, dass die Region in der Entwicklung dass die Bayern von der Einzigartigkeit
neuer Technologien und Innovationen und Stärke ihrer Heimat überzeugt sind,
ganz vorne mit dabei ist, bei der Digita- und dass ihr Stolz durch die wirtschaftliche
lisierung aber stark hinterherhinkt. 64% Kraft und landschaftliche Schönheit Bay-
fürchten, dass man sich das Wohnen bald erns beglaubigt wird.“
nicht mehr leisten kann. 42% sorgen sich
um die Teuerung des Freizeitangebots. Das Nähere Informationen über die Studie unter
ausgedünnte Dienstleistungsangebot im www.vkb.de/100-jahre n
N° 2 | April 2021

Aus den LANDESTEILEN … 19


Bozen von Margareth Lun

Das Projekt „Ich, Kerschbaumer“:


Liveberichte, was heute vor 60 Jahren los war
Sepp Kerschbaumer aus Frangart war unbestritten eine der herausragenden Tiroler Persönlichkeiten des
20. Jahrhunderts. In die Geschichte eingegangen ist er als einer, die nie müde geworden ist, für Recht und
Gerechtigkeit in seiner Heimat zu kämpfen.

Er war der Kopf des Widerstandes in Südti- spruch auf den Wahrheitsgehalt, was genau
rol in den 50er und 60er Jahren - einer, der an diesem Datum vor 60 Jahren passiert
lange in seiner politischen Arbeit mit Leser- ist. Formal hingegen entsprechen sie einem
briefen und Gesprächen auf die damalige fingierten Tagebuch.
Rechtlosigkeit der Deutschen und Ladiner „Ich, Kerschbaumer“ lehnt sich an ein sehr
in Südtirol aufmerksam gemacht hat, bis erfolgreiches und international ausge-
er selbst zu Sprengstoff gegriffen hat. Aber zeichnetes digitales Projekt des Bayrischen
auch als einer der vielen Widerstandskämp- Rundfunks an („Ich, Eisner“). Es wurde
fer, die schwer gefoltert und im Mailän- vom Haus der Tiroler Geschichte, welches
der Prozess zu hohen Gefängnisstrafen auch die Ausstellung über die Feuernacht
verurteilt worden sind. Sepp Kerschbaumer und die 60er Jahre mit dem Titel „BAS
starb mit nur 51 Jahren im Gefängnis von – Opfer für die Freiheit“ (www.bas.tirol)
Verona. Im Projekt „Ich, Kerschbaumer“, führt, umgesetzt. Wissenschaftlich betreut
das vom Verein Südtiroler Geschichte bzw. wird „Ich, Kerschbaumer“ von mehreren
vom Haus der Tiroler Geschichte initiiert Historikern. Vor allem aber arbeiten auch
wurde, „erzählt“ Sepp Kerschbaumer virtu- Menschen, die in den 60er Jahren politisch
ell in einer Art Tagebucheinträge mehrmals aktiv waren und Informationen aus erster
wöchentlich, was vor genau 60 Jahren Hand beisteuern können, maßgeblich an Eine der wenigen Farbaufnahmen
geschehen ist. So erfahren die User über diesem digitalen Projekt mit. n von Sepp Kerschbaumer
WhatsApp, Facebook und Instagram, was in
Südtirol in diesen besonders ereignisreichen
und spannungsgeladenen 60er Jahren los SEI DABEI!
war und warum es dazu kommen konnte. WhatsApp-Nachrichten: Speichere die Nummer +39 0471 214 169 als „Ich, Kerschbau-
Das Projektteam hat sich dafür entschieden, mer“ in deinen Kontakten und sende uns die Nachricht „Kerschbaumer abonnieren“.
die Informationen in der „Ich-Form“ Sepp
Kerschbaumer in den Mund zu legen. Dabei /ichkerschbaumer ich_kerschbaumer www.hausdergeschichte.tirol
erheben diese Mitteilungen inhaltlich An-
N° 2 | April 2021

20 Aus den LANDESTEILEN …


Innsbruck von Alexander Haider

Traditionspflege und Bestärkung der Zusammenarbeit


Videokonferenz des Landeskommandanten der Tiroler Schützen mit Österreichs Verteidigungsministerin

Gerade jetzt in der Pandemie, wo physi-


sche Zusammentreffen nicht möglich sind,
gilt es, Austausch und Kommunikation
trotzdem aufrechtzuerhalten, so eben auf
virtuellem Wege. Schon bisher war die
Zusammenarbeit zwischen dem österrei-
chischen Bundesheer und dem Bund der
Tiroler Schützenkompanien hervorragend;
diese Kooperation konnte nun auch durch
eine Videokonferenz zwischen Ministerin
Mag.a Klaudia Tanner und Landeskom-
mandant Major Thomas Saurer zusätzlich
gestärkt werden.

Kultur- und Traditionspflege


Die Tiroler Schützen und Marketenderin-
nen sind demographisch in alle Bevölke-
rungsschichten verankert und haben somit
einen großen Einfluss auf die Meinungs- Bundesministerin für Landesverteidigung Mag. Klaudia Tanner freut sich über den
bildung in unserer Gesellschaft. Durch die digitalen Austausch und die Weiterführung der schon bisher guten Kooperation.
Wertehaltung der Tiroler Schützen in Form
unserer Grundsätze und Leitmotive, sowie um stets auf Entwicklungen im Rahmen samen Veranstaltungen, bei denen das
durch die Jugendarbeit wird das geistige der Pandemie reagieren zu können. Dabei Bundesheer die Republik Österreich und


und kulturelle Erbe geschützt und gefördert. erfolgt auch eine enge Abstimmung mit den die Tiroler Schützen auf traditionelle Weise


weiteren Verbänden im Traditionsforum das Land Tirol repräsentieren dürfen.
In der Videokonferenz mit Österreichs Tirol. Ziel ist es, den Tiroler Schützen-
Verteidigungsministerin Klaudia Tan- kompanien entsprechende „Hilfsmittel“ Die hervorragende Zusammenarbeit
ner konnte ich neben geschichtlichen bereitzustellen, um auf deren Basis gute mit dem Österreichischen Bundesheer,
Zusammenhängen mit dem früheren Entscheidungen treffen zu können. Das im besonders mit dem Militärkommando
System der Landesverteidigung beson- Landeskommandantenbrief kurz vor Ostern Tirol, konnte ich ebenso bekräftigen.
ders auf unsere heutigen Aufgaben von übermittelte Informationsblatt „Leitfaden Schließlich gibt es grundsätzlich viele
Kultur- und Traditionspflege einge- zu Umsetzungsmöglichkeiten“ und die Rah- gemeinsame Veranstaltungen, wie
hen. Mit der Vorstellung unserer 11 menordnung der Bischofskonferenz sind den ‚Zapfenstreich‘ am Vorabend zum
Leitmotive konnten Tirols Schützen und zusammengefasst als aktuelle Richtlinien zu Nationalfeiertag, dem Traditionstag am
Marketenderinnen auch als wertvolle verstehen und können somit als Entschei- Bergisel oder die Teilnahme von Tirols


Multiplikatoren in unserer Gesellschaft dungshilfe herangezogen werden. Schützen bei Angelobungsfeierlichkeiten.
und als Förderer unserer Landesiden- Mit einer Einladung zur heurigen Bun-
tität manifestiert werden. Dabei stand Natürlich musste ich auch einen desversammlung, die ganz im Zeichen
auch die erfolgreiche Nachwuchsarbeit Einblick in das derzeitige, schwierige des 70-jährigen Bestehens unseres
durch Jungschützen und Jungmarketen- Vereinsleben der Schützenkompanien Landesverbandes steht, konnte die gute
derinnen auf der Tagesordnung dieser geben, das aktuell von Beschränkungen, Kooperation bestärkt, gefestigt und
virtuellen Konferenz.

Aktuelle Einblicke “
Die Kameradschaft, gemeinsame Ausrü-
der Interpretation von Verordnungs-
lagen und einer Planungsunsicherheit
geprägt ist. Doch mit Zuversicht blicken
wir gemeinsam nach vorne und freuen
„ “
fortgesetzt werden!

Gelebte Tradition und Kameradschaft


sind Werte, die gerade in der Corona-
ckungen und Aktivitäten sind aufgrund der uns wieder auf Ausrückungen, bei Krise durch fehlende Veranstaltungen
mittlerweile schon über einem Jahr andau- denen die Schützen ihr Heimatland zu knapp komme. Umso wichtiger ist
ernden Pandemie derzeit nicht möglich.
Aufgrund der bekannten Situation versu-
chen die Tiroler Schützen einerseits verant-
repräsentieren.

Guter Austausch und


“ der digitale Austausch. Ich danke für
das sehr gute Gespräch und freue mich
auf unsere nächste persönliche Begeg-


wortungsbewusst Planungen und Vorbe- gemeinsamer Blick in die Zukunft nung. n
reitungen voranzutreiben und andererseits Voller Vorfreude geht der Blick in Richtung
auf entsprechende Flexibilität zu achten, Zukunft und auf die geplanten gemein-
N° 2 | April 2021

Aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN 21


Matrei i. Osttirol von Patrick Rossmann und Alexander Wanner

Neuwahlen im Bataillon Oberes Iseltal


besprochen und vorgestellt. „Man muss
nicht mehrere Funktionen begleiten, schon
überhaupt nicht, wenn es gute Kandidaten
dafür gibt“, begründet der erst im Novem-
ber frisch gewählte Viertelkdt. Alexander
Wanner sein Nicht-mehr-Antreten als
Bezirksmajor. „Ich bin sehr froh, dass ich
so gute Kandidaten für die frei gewordenen
Funktionen finden konnte und ich für diese
auch im Vorfeld, bei den Gesprächen mit
den Funktionären der Kompanien, für diese
Zustimmung bekommen habe.“
„Auch war es mir wichtig, dass mehre-
re Kompanien im Bataillonsausschuss
vertreten sind. Dies wurde von drei auf
fünf erhöht. Auch die Stärkung der Frauen
V.l.: Viertelkdt. Mjr. Dr. Alexander Wanner, Baon-Kdt.-Stellv. Stefan Veider (SK Hopfgarten), in den führenden Funktionen war mir
Baon-Jungschützenbetreuer Klemens Grimm (SK Hopfgarten), Baon-Kassierin Theresia ein wichtiges Anliegen.“ Hier stellten sich
Stadler (SK Virgen), Baon-Kdt. Mjr. Hans Stemberger, Baon-Marketenderin und -Schriftfüh- gleich zwei Damen der Wahl.
rerin Julia Weiskopf (SK Prägraten), Bezirksmjr. Roland Klaunzer (SK Matrei); nicht im Bild: Dem Wahlvorschlag wurde – bis auf eine
Baon-Internet-u.-Intranet-Beauftragter Klemens Steiner (SK Prägraten) Stimmenthaltung bei einer Funktion – voll
zugestimmt.
Der neue Bataillonsausschuss stellt sich wie
folgt zusammen:
- Baon-Kdt. Hans Stemberger
(SK St. Johann i. W.)
- Baon-Kdt.-Stellv. Stefan Veider
(SK Hopfgarten i. D.)
- Bezirksmjr. Roland Klaunzer
(SK Matrei i. O.)
- Baon-Kassierin Theresia Stadler
(SK Virgen)
- Baon-Marketenderin und -Schriftführerin
Julia Weiskopf (SK Prägraten a. G.)
- Baon-Jungschützenbetreuer Klemens
Grimm (SK Hopfgarten i. D.)
- Internet-und-Intranet-Beauftragter
Klemens Steiner (SK Prägraten a. G.)
V.l.: Bezirksmjr. Roland Klaunzer (SK Matrei), Viertelkommandant Mjr. Dr. Alexander Wanner Des Weiteren wurde der scheidende Baon-
(SK Matrei), Baon-Kdt. Mjr. Hans Stemberger (SK St. Johann) und Ehrenmjr. Klaus Riepler Kdt. Klaus Riepler zum Ehrenmjr. des
(SK Matrei) Bataillons Oberes Iseltal vorgeschlagen und
einstimmig gewählt. Auch wurde ihm zum
Am 26. September 2020 konnte im Schüt- Andreas Köll leitete zusammen mit dem 75. Geburtstag, welchen er am Mittwoch
zenheim Matrei i.O. – wegen Corona ver- Stellv. Viertelkdt. und Bezirksmjr. Patrick vor der Versammlung gefeiert hat, ganz
spätet und sehr reduziert – die Ordentliche Rossmann sowie dem Baon-Kdt. Manfred herzlich gratuliert und ihm im Namen
Bataillonsversammlung des Baon Oberes Schneider die Wahl. der drei Bataillone und des Viertels ein
Iseltal mit Wahl abgehalten werden. Neben Es standen ja einige neue Kandidaten zur Geschenk überreicht.
den Haupt- und Obmännern der acht Wahl. Der langjährige Bataillonskom- Nachdem aufgrund der Covid-19-Vorgaben
Kompanien, den Jungschützenbetreuern mandant Mjr. Klaus Riepler sowie der die Versammlung in sehr eingeschränktem
und dem aktuellen Ausschuss konnten doch Baon-Kassier, Baon-Schriftführer und der Rahmen stattfinden musste, war schon im
einige Ehrengäste begrüßt werden, darunter Bezirksmjr. stellten sich nicht mehr einer Vorfeld beschlossen worden, diese in Zivil
der Bundesehrenmjr. Hermann Huber, die Wiederwahl. Der vom neuen Viertelkom- abzuhalten und alle feierlichen Aktivitäten
Majore Manfred Schneider und Patrick mandanten Alexander Wanner, welcher auf die Ordentliche Baon-Versammlung
Rossmann (beide Baon Oberland/Puster- auch das Amt des Bezirksmajors inne- nächstes Jahr in Kals am Großglockner zu
tal) und Friedl Steinwender (Baon Lienzer hatte, eingebrachte Wahlvorschlag wurde verschieben. n
Talboden). Der Hausherr Bürgermeister Dr. schon im Vorfeld mit allen Kompanien
Neu gewählter (r.) Viertelkommandant Alexander
Wanner und (l.) Viertelkommandant Stellvertreter N° 2 | April 2021

22
Patrick Rossmann,Foto: Osttirol Journal

Aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN


Lienz von Mag. Mariella Resinger

Frischer Wind im Schützenviertel Osttirol


Das Schützenviertel Osttirol hat mit dem Matreier Alexander Wanner seit Ende 2019 einen neuen Viertelkommandanten.
Er und sein Stellvertreter Patrick Rossmann aus Abfaltersbach fungieren als Wegbereiter für die Überführung der
Osttiroler Schützen in ein neues Zeitalter.

Bataillonsfest Iseltal in Prägraten

Das Osttiroler Schützentum blickt auf Schützenkompanie und gewährten dem Ass- Elan mit und wollen mit uns genau diesen
mehrere Jahrhunderte an Geschichte zurück. linger, mittlerweile in Abfaltersbach sesshaft, Weg gehen“, so die zwei Osttiroler. Man
Stand bis zum Ersten Weltkrieg die Ver- tiefe Einblicke in die historische Vergangen- entwickelte das Konzept eines „lebendigen
teidigung und der Schutz der Heimat im heit des Schützentums. „Die Verbundenheit Vereins“, wo Jung und Alt gleichermaßen
Vordergrund, so sind die Schützen heute in mit der Kompanie, dem Bataillon, dem Akzeptanz und Anerkennung finden und
rein gesellschaftlicher Funktion unterwegs Viertel und ganz Tirol – daher kommt meine zum Mitmachen animiert werden sollen.
und verstehen sich als Pfleger und Erhalter Leidenschaft für das Schützenwesen“, so der Auch die Wertschätzung der Frauen als
von Tradition und Brauchtum. Alexander Bezirksmajor. „Das soziale Konzept „Schüt- kompetente und gefragte Mitgestalterinnen
Wanner ist ein „Spätberufener“, der seine zen helfen Schützen“, wo beispielsweise älte- im Schützenwesen wird hervorgehoben.
Leidenschaft für dieses Brauchtum entdeck- ren Menschen bei Arbeiten im und am Haus Das neu kreierte Fahnenband anlässlich des
te, als er nach vielen Jahren der beruflichen geholfen wird, es unbürokratische finanzi- 60-jährigen Jubiläums des Schützenviertels
Tätigkeit außerhalb Osttirols in seine Mat- elle Unterstützung in Notsituationen gibt, Osttirol im kommenden Jahr soll Einheit in
reier Heimat zurückkehrte. Sein Beitritt zur Wald- und Flurreinigung betrieben wird und der Vielfalt symbolisieren, das Gemeinsame
ortsansässigen Schützenkompanie und die vieles mehr – hat für mich einen sehr hohen aller Osttiroler Kompanien vereinen: „Wir
Übernahme der Funktionen des Chronis- Stellenwert.“ Auch die 15 Züge der Osttiroler wollen damit die einzelnen Kompanien
ten derselben und des Bezirksmajors (Bat. Jungschützen, welche durch diverse (kari- nach innen und das gesamte Viertel nach
Oberes Iseltal) verschafften ihm wertvolle tative) Aktivitäten wie z.B. das Backen und außen stärken: Wir sind das Schützenviertel
Einblicke in das Schützenwesen: „Die Tradi- Verkaufen von Osterlämmern oder Kräuter- Osttirol und sind stolz darauf!“, erläutern
tion, das Erbe unserer Vorfahren und deren buschen, die Besuche bei älteren Menschen die beiden weiter. Die Botschaft, welche
Leistungen in Erinnerung zu rufen, dieses oder die Mithilfe bei Veranstaltungen das jedes einzelne Mitglied ansprechen soll, ist
wertvolle Kulturgut weiterzutragen, ist für Vereinsleben erfrischen, sind Rossmann ein klar: „Ein einziges Zündholz, um Feuer zu
mich eine Ehre“, meint Wanner. Und weiter: großes Anliegen. Die zwei leidenschaftlichen machen. Auf dieses eine kommt es an. Und
„Der soziale Aspekt und die Vielfalt der Cha- Schützen stellten alsbald fest, dass sie „gleich das Feuer weitergeben. Auf dich kommt es
raktere sind für mich etwas ganz Besonderes: tickten“, ähnliche Vorstellungen von der Zu- an!“ Für das Jahr 2021 sind die alljährlichen
Männer unterschiedlichster Herkunft, Be- kunft des Osttiroler Schützenwesens hatten Bataillonsfeste mit Gedenken an das 60-Jahr-
rufsgruppen und Alters tun sich zusammen und sich als gutes Team für einen Neustart Jubiläum sowie eine Abschlussveranstaltung
für eine Sache: Wenn du Schütz’ bist, bist du sahen: „Das, was wir in relativ kurzer Zeit, im Herbst mit allen Kompanien und Ehren-
Schütz“, egal wo du herkommst oder was du wenn auch mit hohem Arbeitsaufwand, gästen des Schützenviertels Osttirol geplant.
sonst machst.“ Patrick Rossmann kam über erreicht haben, hat uns gezeigt, dass das Dankenswerterweise zur Verfügung gestellt
seine Familie zu den Schützen. Vater und der richtige Weg ist. Immer mehr springen von Verlag Osttirol Journal, Mag. Elisabeth
Geschwister waren Mitglieder der Warscher auf den Zug auf, machen mit Freude und Hilgartner n
Übertriebene existenzbedrohende Maßnahmen
für Handel und Wirtschaft

Aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN 23


Schenna von Hannes Holzner

COVID-19: „ES REICHT!“ Flammenschrift am Schennaberg


Der Schützenbezirk Burggrafenamt/Passei-
er hat am Samstagabend, den 6. März 2021
am Schennerberg eine Flammenschrift
mit dem Wortlaut „Es reicht!“ entzündet,
mit der er sichtlich die Meinung zu den
seiner Ansicht nach untragbaren Zustän-
den bei der jetzigen Pandemiebekämpfung
von COVID-19 und seiner Mutationen
zum Ausdruck bringen möchte. „Es sei
vorweggenommen, dass der Schützenbe-
zirk keineswegs die Gefährlichkeit dieses
mittlerweile verschiedenartig mutierten
Virus in Frage stellt, durch deren Infizie-
rung Menschen aller Altersgruppen schwer
erkranken und auch sterben können. Auch
nicht, dass infolge eines zu hohen Infizie-
rungsgrades die Krankenhäuser bei der ge-
sundheitlichen Behandlung der erkrankten
Patienten an die Grenzen ihrer Belastbar-
keit stoßen“, so Bezirksmjr. Hannes Holzner
für den Schützenbezirk Burggrafenamt/Pas-
seier. „Es ist richtig, dass die Verantwortli-
chen der Politik handeln müssen, um diese
Pandemie in den Griff zu bekommen. Mag
der im Frühjahr 2020 verhängte Lockdown
unmittelbar nach Ausbruch der Pandemie
verständlich sein, so muss ein Jahr danach –
nach all den gemachten Erfahrungen – die
Frage erlaubt sein, ob zeitweise abwech-
selnde Lockdowns oder die Einrichtung
von Sperrzonen wirklich noch zielführend
sind“, fährt Bezirksmjr. Hannes Holzner
fort. „Ja, es reicht jetzt! Nicht nur das
Virus beeinträchtigt das Leben der Bürger
gesundheitlich, sondern es sind vor allem
auch die auferlegten Einschränkungen der
Freiheitsrechte, welche viele Menschen
gesundheitlich, aber auch seelisch kaputt
machen und in Depressionen stürzen.
Das sind keine Kollateralschäden mehr,
sondern eine sich ausbreitende Pandemie
ohne Virus. Der Bevölkerung zu verbieten
zu arbeiten und damit ihren Lebensunter- bleibenden, psychischen Erkrankungen sollten individuelle Hygienekonzepte für
halt zu verdienen, sind schwer zu verant- werden sie davontragen, wenn sie auf Dauer Handwerksbetriebe, Geschäfte, Hotels und
wortende Maßnahmen, besonders wenn nicht mehr mit Gleichaltrigen spielen oder Gastronomie sowie Kultur die Ansteckun-
man bedenkt, dass bei der Mehrheit der sich austauschen können?“, meint Bezirks- gen eindämmen und eine Rückverfolgbar-
Wirtschaftstreibenden und Erwerbstätigen mjr. Hannes Holzner. „Der Schützenbezirk keit der Infektionen erleichtern. Dies so
diese Pandemie niemals zu einem schweren Burggrafenamt/Passeier spricht sich daher lange, bis eine Herdenimmunität erreicht
Verlauf der Erkrankung führen wird. Aber dafür aus, Arbeit und soziales Miteinan- wird. Die Menschen müssen lernen, mit
diese Arbeitsverbote werden bisher gesunde der für alle wieder zuzulassen und in der dem Virus zu leben. Sie sollten jedoch nicht
Betriebe in eine wirtschaftliche Schieflage Pandemiebekämpfung die Mitbürger nicht durch das Virus und seine Eindämmungs-
bringen, die für viele existenzbedrohend ist mehr zu bevormunden, sondern ihre Eigen- maßnahmen zu großen Schaden erleiden“,
und auch viele Arbeitsplätze kosten wird. verantwortung zu stärken, dass sie folglich meint abschließend der Bezirksmjr. Hannes
Und was passiert mit den Kindern, die für ihre eigene Gesundheit auch selbst das Holzner. n
nicht in den Kindergarten und nicht in die Notwendige beitragen müssen. Neben einer
Schule gehen dürfen bzw. durften? Welche freiwilligen Impfung der Risikogruppen
N° 2 | April 2021

24 Wir gratulieren …
Steinhaus

3-fach Andreas Hofer


Die Andreas-Hofer-Gedenkfeier in Stein-
haus war in diesem Jahr nicht nur aufgrund
der aktuellen Situation etwas Besonderes.
Die SK Steinhaus konnte nach der Messe
samt Heldengedenken ein Ereignis feiern,
welches in dieser Form sicherlich noch nicht
oft vorgekommen ist. Und zwar konnte die
SK Steinhaus am Andreas-Hofer-Tag dem
Kompanie-Mitglied Andreas Hofer die
Andreas-Hofer-Langjährigkeitsmedaille für
40-jährige treue Mitgliedschaft verleihen. Die
Kameraden wünschen ihm auf diesem Wege
alles Gute und sprechen nochmals den Dank
für die langjährige Mitgliedschaft aus. n Foto: Marion Wasserer, SK Steinhaus

Mühlwald

Fahnenpatin Agnes Großgasteiger – 80


Am 15. Jänner 2021 vollendete Fahnenpatin Agnes Großgasteiger vom
„Öbogossa“ ihr 80. Lebensjahr. Obwohl es bei „Schützengeburtsta-
gen“ so der Brauch ist, mit einigen Schwegeleinlagen und in größerer
Formation zu gratulieren, konnte man auch diese Aktion nicht in die
Tat umsetzen. Und so überbrachten Hptm. Roland Oberhollenzer und
sein Stellvertreter Günther Reichegger an besagtem Tag die besten
Glückwünsche der gesamten Kompanie und überreichten Agnes ein
Geburtstagsgeschenk. Ein Erinnerungsfoto zum Schluss durfte natür-
lich nicht fehlen. Die SK Mühlwald wünscht der „Öbogossa Agnes“
noch viele gesunde und zufriedene Jahre im Kreise ihrer Familie! n
V.l.: Hptm. Roland Oberhollenzer, Agnes Großgasteiger
und Günther Reichegger

KOPFSALAT MIT HERZ – Eine spirituelle Entdeckungsreise durch den Garten | Elisabeth Rathgeb

112 Seiten, 22 farbige Abb., 12,5 x 20,5 cm, gebunden


Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2021, ISBN 978-3-7022-3925-1
15,95 Euro

Jede Pflanze hat ihre Botschaft


22 lebensnahe, meditative und inspirierende Gartenimpressionen
Der Garten ist für viele Menschen ein Erholungsraum in einer oft lauten und hektischen Welt – auch
für Autorin Elisabeth Rathgeb. Die begeisterte Hobby-Gärtnerin schätzt nicht nur die schönen Blu-
men und das frisch geerntete Gemüse ihres Refugiums, sondern spürt als Theologin im Kreislauf der
Jahreszeiten auch den Rhythmus des Lebens: säen, keimen, wachsen, reifen, ernten, sterben, ruhen.
Der Garten wird für sie zur Schnittstelle für eine höhere, tiefere und weitere Dimension – ein Ort,
wo sich Himmel und Erde begegnen, wo man darüber sinnieren kann, warum die robusten Tomaten
auch einmal Stütze nötig haben, die Narzissen das Osterfest einläuten oder der Gartensalat erst mit
Kopf und Herz so richtig perfekt ist. Anhand von 22 Blumen, Kräutern, Früchten und Gemüsepflan-
zen nimmt die erfahrene Seelsorgerin Leserinnen und Leser mit auf kleine, sehr persönliche spiritu-
elle Entdeckungsreisen, die zeigen, dass „Gott in allen Dingen zu finden ist“, wie schon der heilige
Ignatius von Loyola überzeugt war.

Die Autorin:
ELISABETH RATHGEB, geb. 1966, hat in Innsbruck Theologie und Geschichte studiert. Die Religionslehre-
rin und Pastoralassistentin führte von 1996 bis 2004 das Bildungshaus St. Michael in Matrei am Brenner, war anschlie-
ßend fünfzehn Jahre lang Seelsorgeamtsleiterin der Diözese Innsbruck und ist seit September 2020 stellvertretende Caritas-Direktorin
der Diözese Innsbruck. Die Autorin verfasst seit vielen Jahren Kurzbeiträge für die ORF-Morgengedanken und schreibt regelmäßig
Kolumnen zum Sonntagsevangelium in der Tiroler Tageszeitung.
N° 2 | April 2021

Aus den KOMPANIEN … 25


Cortina
von Alvise Menardi

Willkommene Probleme
mit der Beleuchtung
In Cortina gab es bei den Ski-Weltmeisterschaften Probleme
mit der Projektion der Staatsfahne. Irgendwann fiel das grüne
Licht aus. Und über Cortina erstrahlte endlich wieder die Tiroler
Landesfahne. n

Fleimstal
von Hildegard Flor

Sebastianifeier im Fleimstal -
Schützen backen und verteilen Kekse
Die Pandemie macht auch vor gelebtem
Brauchtum nicht halt, und so mussten die
heurigen Sebastianifeiern anders verlaufen.
Nun ist der heilige Sebastian nicht nur der
Patron der Schützen, sondern auch der
Patron des Fleimser Hauptortes. Ihm ist
die zinnengekrönte St. Sebastianskirche
geweiht, die auch die Kirche der Generalge-
meinde ist und neben deren Palast steht. Da
hatte der neue Hauptmann der Kompanie
Fleims, Rodolfo Weber, eine Idee: Er und
sein Kamerad Alessandro Demattio zogen
sich Schürze und Handschuhe an und
machten sich ans Backen. In Anlehnung
an die St. Georgskekse – St. Georg ist der
Patron der Nachbarpfarre Castello – wur-
den nach Abänderung des Rezepts eine
Unmenge von Keksen gebacken und hygie-
nisch verpackt. Verteilt wurden sie nach der Fahnenleutnant Alessandro Demattio übergibt Kekse an einen Freiwilligen.
Messe vor der Kirche von zwei Mitgliedern
der Kompanie, und die Aktion wurde am kräfte und an die zahlreichen Freiwilli- Verarbeitung von Lebensmitteln sind. Er
darauffolgenden Sonntag wiederholt. Sie gen, welche in der Pandemie im Einsatz wünscht sich, dass die Aktion auch bei
ist es auch in anderen Welschtiroler Orten sind. Der Kommandant legt Wert auf die anderen Kompanien Nachahmung finden
Brauch. Ausgegeben wurden die Backwaren Feststellung, dass er und sein Stellvertreter möge. Das Rezept ist auf der Internetseite
auch an die Geistlichkeit, an die Ordnungs- im Besitz der HACCP-Ermächtigung zur www.skfleimstal.it abrufbar. n
N° 2 | April 2021

26 Aus den KOMPANIEN …


Kartitsch
von Georg Klammer

Ortspfarrer Cons. Anton Kofler verstorben


Am 17. November 2020 ereilte uns die
traurige Nachricht vom Ableben des
Ortspfarrers Cons. Anton Kofler. Pfarrer
Kofler betreute von 1993 an bis zuletzt
aufopfernd die Pfarren Kartitsch und
Hollbruck. Im Jahre 2012 wurde ihm für
seinen Einsatz in Kirche und Gemeinde
die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde
Kartitsch verliehen. Da Pfarrer Kofler
auch Freund und Gönner der SK Kartitsch
war, wurde ihm 2015 der Ehrenkranz der
Schützenkompanie verliehen. Durch die
Covid-19-Situation konnte das Begräbnis
leider nur in eingeschränkter Weise durch-
geführt werden. Die Vereine haben sich
mit dem letzten Fahnengruß von unserem
langjährigen Seelsorger verabschiedet.
Als Ehrenkranzträger war es für die SK
Kartitsch selbstverständlich, ihn durch
Mitglieder der SK Kartitsch zu Grabe zu zwei weitere altgediente Kameraden – Josef begleitet werden. Wir erhalten ihnen ein
tragen. Weiters mussten im Jahre 2020 Außerlechner und Josef Ebner – zu Grabe ewiges Andenken! n

Proveis
von Klaus Mairhofer

Schützenkompanie ehrt verdiente Mitglieder


bei der Vollversammlung
Am Sebastianisonntag, dem 17. Jänner 2021
hielt die SK Kanonikus Michael Gamper
Proveis ihre Vollversammlung ab. Heuer
organisierte die SK Proveis diese Voll-
versammlung aufgrund der bestehenden
Corona-Richtlinien als Videokonferenz. Es
wurde Rückblick auf das abgelaufene Jahr
gehalten und auch eine Vorschau auf das
beginnende 2021. Erfreut konnte man Alex
Kerschbamer offiziell als neues Mitglied in
die Kompanie aufnehmen. Der Höhepunkt
der Versammlung war die Verleihung der
Ehrenurkunden für die 15-jährige Mitglied-
schaft in der Kompanie durch den Kom-
mandanten des Schützenbataillons Ulten,
Thomas Kuppelwieser. Diese hohe Aus-
zeichnung erhielten 12 Mitglieder der SK
Kanonikus Michael Gamper Proveis. Die
SK Proveis freut sich, dass so viele Grün-
dungsmitglieder all die Jahre der Kompanie
treu geblieben sind. Mit ihnen konnten gar Überreichung der Ehrenurkunden: im Bild Oj. Johann Nairz, Lt. Arnold Ungerer und
einige Projekte umgesetzt werden, so die Hptm. Theodor Mairhofer
Errichtung des Kreuzes am Themenweg
bei den Talhöfen, die Wiedererrichtung der beiden Weltkriege und der verstorbenen Auszeichnung als Ansporn dient und dass
des Kalkofens oder auch die Restauration Kameraden gedacht wurde. Im Anschluss alle Mitglieder auch weiterhin tatkräftig die
der Anna-Kapelle. Die Schützenkompanie konnten man die verliehenen Ehrungen Schützenkompanie unterstützen. n
gestaltete am Andreas-Hofer-Sonntag auch auch effektiv den verdienten Mitgliedern
die hl. Messe mit, bei der der Gefallenen überreichen – in der Hoffnung, dass die
N° 2 | April 2021

Aus den KOMPANIEN … 27


Telfs
von Markus Waldhart

Neuwahlen und neuer Vorstand unter Beachtung


aller Covid-19-Maßnahmen
Mit Jänner 2021 endete die Periode des Vorstandes der SK Telfs. Aufgrund der gegebenen Umstände fanden die Neuwahlen
erstmalig in Briefform statt. Diese Art der Wahlen wurde jedoch gut angenommen, was die Wahlbeteiligung von 97% zeigte.
Die Auszählung erfolgte am 22. Jänner unter strenger Einhaltung der COVID-19-Schutzmaßnahmen und brachte einige Ände-
rungen mit sich.

So wurden die bis dato in einer Person


vereinten Funktionen des Hauptmannes
und des geschäftsführenden Obmannes
geteilt. Die Agenden des Obmannes werden
zukünftig durch Olt. Otto Neuner wahr-
genommen, wodurch sich der Hauptmann
auf die militärische Führung der Kompanie
konzentrieren kann. Aufgrund ihres langjäh-
rigen Einsatzes wurden Franz Grillhösl zum
Ehrenhauptmann und Karl Willard zum
Ehrenleutnant gewählt.
Als neuer Hauptmann beerbt Pius Trost-
berger seinen Vorgänger Franz Grillhösl,
welcher über sieben Perioden (entspricht 21
Jahren!) die Kompanie unter großem per- Hauptmann Pius Trostberger Ehrenhauptmann Franz Grillhösl
sönlichen Einsatz in Doppelfunktion geführt
hat. Pius Trostberger tritt in die Fußstapfen
seines Großvaters und Urgroßvaters, welche
ebenfalls Hauptmänner der SK Telfs waren.
Einen neuen Leutnant stellt die Kompanie
mit Rainer Widauer, welcher bisher als
Schriftführer kooptiert war und nun offiziell
gewählt wurde.
Johanna Tabelander übernimmt die Position
als Marketenderinnenvertreterin im Vor-
stand sowie die Jungschützenbetreuung.
Um die Medien- und Pressearbeit kümmert
sich künftig Markus Waldhart. n

Zirl
von Philipp Kollmer

Überreichung des Schützenkalenders des


Bundes der Tiroler Schützen an die Gemeinde Zirl
Die SK Zirl mit Obmann Philipp Kollmer
und Kassier Thomas Kirschner durften –
unter Einhaltung der Covid-19-Maßnah-
men – dem Zirler Bürgermeister Mag.
Thomas Öfner, der 1. Vizebürgermeisterin
Iris Zangerl-Walser und der 2. Vizebür-
germeisterin Victoria Rausch den Schüt-
zenkalender 2021 des Bundes der Tiroler
Schützen überreichen.
Diese Übergabe findet normalerweise bei
der Jahreshauptversammlung der Kompa-
nie im Jänner statt, die aber heuer Corona-
bedingt ausgefallen ist. n
N° 2 | April 2021

28 Unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN


Kaltern
von Stephanie Winkler

Spendenübergabe an Kinderkrebshilfe „Peter Pan“


Auch in diesem Jahr haben die Jungschüt-
zen der SK Kaltern eine Weihnachtsaktion
gestartet. Die Jungschützen haben in der
Adventszeit Weihnachtskärtchen, Engel
und vieles mehr gebastelt. Das Selbstgebas-
telte wurde dann im Laubencafé und im
Restaurant Ritterhof in Kaltern verkauft, da
der alljährliche Christkindlmarkt aufgrund
der Corona-Pandemie nicht stattfinden
konnte. An dieser Stelle möchte sich die SK
Kaltern bei allen für die Unterstützung und
für die großzügigen Spenden bedanken.
Ein großes Dankeschön geht auch an die
Jungschützenbetreuerin Sara Piccolruaz
und an alle anderen, die geholfen haben,
allen voran natürlich den fleißigen Jung-
schützen. Der Erlös kommt der Kinder- Scheck von 1.810 Euro übergeben werden. heuer wieder Kinder und deren Familien
krebshilfe „Peter Pan“ zugute. Es konnte ein Die Kalterer Jungschützen freuen sich, auch unterstützen zu können. n

Kematen
von Franziska Jenewein

Hilfe wird benötigt!


Es gibt nichts Schlimmeres, als alles an Hab und Gut zu verlieren, und das auch noch kurz vor dem Einzug
in ein neu fertig gestelltes Heim. Was nun?

Die Jungfamilie wurde am 4. Februar Unter dem Motto „Haben wir ein Herz“ ist sere Spender ein großes DANKESCHÖN!
2021 von einem Feuer überrascht und das es auch vielen Kompanien gelungen, große Ihr seid spitze!“ Wir möchten uns bei
Wohnhaus wurde im Vollbrand gänzlich und wertvolle Spenden an die betroffene allen Schützen und Marketenderinnen im
zerstört. Personen wurden zum Glück nicht Familie zu senden. Erwähnt werden darf BTSK für die Großzügigkeit bedanken und
verletzt. Jedoch ist der finanzielle Schaden v.a. die Speckbacher Schützenkompanie hoffen, dass durch dieses Herz-Zeichen eine
der Familie sehr groß. Alter Schießstand. „Es war uns in einer ge- kleine Perspektive für die Familie geschaf-
Zusammen und mit solidarischer Unter- meinsamen Absprache der Kommandant- fen werden konnte.
stützung aller Marketenderinnen aus dem schaft der Kompanie ein großes Anliegen, Bleiben wir auch in diesen besonderen Zei-
Bund der Tiroler Schützenkompanien ist es die Marketenderin und ihre Familie in ten solidarisch, halten wir zusammen und
möglich geworden, durch den Beitrag aller dieser Notlage finanziell zu unterstützen“, setzen wir gemeinsame Zeichen, für eine
der Jungfamilie eine Hoffnung zu geben. so Hptm. Alexander Mitterer. „An alle un- Marketenderin und ihre Familie. n

Bundesmarketenderin im Viertelmarketenderin Viertelmarketenderin Viertelmarketenderin Viertelmarketenderin


BTSK Franziska Jenewein Oberland Magdalena Tirol Mitte Nicole Kapferer Unterland Bianca Keiler Osttirol Silvia Unterer
Klingenschmid
N° 2 | April 2021

29
PETRUS CANISIUS – Wanderer zwischen den Welten | Mathias Moosbrugger

ca. 250 Seiten, ca. 50 sw. und farb. Abb., 15 x 22,5 cm, gebunden
Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2021, ISBN 978-3-7022-3929-9
ca. 27,95 Euro, erschienen im März 2021
Auch als E-Book erhältlich: ISBN 978-3-7022-3931-2

Der vielschichtige Protagonist der katholischen Reform – Die neue Biographie zum 500. Geburtstag
Petrus Canisius (1521–1597) oder Peter de Hondt (lat. canis) ist nichts weniger als eine Schlüsselfi-
gur des dramatischen 16. Jahrhunderts. In ihm verkörperte sich das Ringen der katholischen Kirche,
sich angesichts der Reformation neu zu erfinden. Beweglichkeit und überschäumender Tatendrang
kennzeichnete den ersten „deutschen“ Jesuiten, er gründete Kollegien und Schulen. Köln, Mainz,
Ingolstadt und Augsburg, das Konzil von Trient, Wien und Prag, Innsbruck und Freiburg (CH) sind
nur einige seiner Stationen. Er wurde 1864 selig- und 1925 von Pius XI. heiliggesprochen, der ihn auch
zum Kirchenlehrer ernannte.
Dieses biographische Porträt beleuchtet die kampfeslustige intellektuelle Beschäftigung des Petrus
Canisius mit den Kirchenvätern und seine Rolle als Autor des ersten katholischen Katechismus, des
erfolgreichsten Religionsbuches aller Zeiten, thematisiert aber auch seine gravierenden Fehlleistun-
gen, etwa im Bereich der Hexenverfolgungen. Dem Historiker und Theologen Mathias Moosbrugger
gelingt es – basierend auf den neuesten Forschungen und doch spannend erzählt – einem breiten
Publikum die Persönlichkeit des Canisius zu erschließen und nicht einfach nur sein Leben nachzuer-
zählen.

Der Autor:
MATHIAS MOOSBRUGGER, geb. 1982 in Au im Bregenzerwald (Vorarlberg); Studium der Geschichte und der Theologie in Innsbruck;
Promotion in Geschichte unter den Auspizien des Bundespräsidenten 2009; Promotion in Theologie wiederum unter den Auspizien
des Bundespräsidenten 2014; seit November 2017 Universitätsassistent am Institut für Bibelwissenschaften und Historische Theologie
der Universität Innsbruck.

ICH BLEIBE BEI EUCH – Begegnungen mit dem Auferstandenen


Annemarie Regensburger / Siegfried Krismer

32 Seiten, 12 farb. Abb., 17 x 17 cm, gebunden mit Titelprägung


ISBN 978-3-7022-3947-3
14,95 Euro

Jesus lebt! – Der Weg des Auferstandenen in die Mitte der Menschen
In den biblischen Berichten von der Entdeckung des leeren Grabes durch Maria Magdalena
bis zum Pfingstereignis verdichten sich zentrale Inhalte des Christentums: die Botschaft,
dass der Tod nicht das Ende ist; die zentrale Rolle der Frauen als Botschafterinnen der Aufer-
stehung; der Zweifel des Thomas und das Vertrauen auf Jesu Wort gegen alle Vernunft beim
Fischgang – und über allem die Erfahrung seiner Jüngerinnen und Jünger: Jesus lebt, er ist
mitten unter uns, er begleitet und stärkt uns mit seinem Geist.
Die Holzschnitte von Siegfried Krismer vermitteln in wenigen, reduzierten Strichen und
Flächen tiefes Geschehen und lenken den Blick der Betrachtenden auf das Wesentliche, das
Nicht-Darstellbare dieser zwölf Stationen des Auferstandenen. Die prägnanten, schlichten
Texte der Lyrikerin Annemarie Regensburger sind verbunden durch das Kreisen um eine
Mitte, die neue Anfänge eröffnet, und holen die bleibende Botschaft dieser Begegnungen
ins heute, „mitten ins Ungewisse“, „mitten ins Trauern“, „mitten ins Hoffen“, wie sie formuliert.
Mit diesem Werk leisten die Dichterin und der Künstler einen wichtigen Beitrag, um die Aufmerksamkeit mehr auf die Botschaft
der Auferstehung zu lenken, nachdem über Jahrhunderte der Kreuzweg mit seinen 14 Stationen im Zentrum stand.

Die Autorin:
ANNEMARIE REGENSBURGER, geb. 1948 in Stams (Tirol), schreibt seit 1980 Lyrik und Prosa; zahlreiche Veröffentlichungen, darunter der
autobiographische Roman „Gewachsen im Schatten“ und zuletzt die literarische Biographie „Angela Autsch – Der Engel von Ausch-
witz“. Für ihr Werk wurde sie mehrfach ausgezeichnet; zuletzt erhielt sie 2020 den Otto-Grünmandl-Preis des Landes Tirol für ihr
literarisches Lebenswerk.

Der Künstler:
SIEGFRIED KRISMER, geb. 1944 in Fiss (Tirol), Ausbildung in Holz- und Steinbildhauerei an der HTL Innsbruck bei den Professoren Kuen,
Baumann, Zelger, Knapp u. a., ist als freischaffender Künstler tätig. Seit 1969 Beteiligungen, seit 1983 eigene Ausstellungen.

2002 erschien von den beiden Künstlern das in gleicher Weise gestaltete Werk „Durchkreuzte Wege.
Erfahrungen mit Leid und Passion“.
N° 2 | April 2021

30 Wir gedenken …

Konrad Reichhalter dung dabei. Seine Kompanie halle, bei denen sie von früh Ehrenurkunde verliehen. Die
† 9. APRIL 2020 – AFING feuerte für ihn eine Ehrensalve bis spät im Dienst der Schüt- SK Fulpmes wird Hermann
Die SK Afing trauert um ihren ab und die Fahnen senkten sich zen gestanden ist. Auch bei für immer in guter Erinnerung
Kameraden Konrad Reichhal- für ein letztes Donkschean. vielen anderen Festivitäten und behalten und dankt ihm für
ter, der im Alter von 66 Jahren Veranstaltungen konnte die seinen unermüdlichen Einsatz.
allzu früh und unerwartet ver- Kompanie immer mit ihrer Hil-
storben ist. Er war Gründungs- EFhr. Hans Thoman fe rechnen. Jahrelang hat sie an
mitglied der Kompanie und † 30. DEZEMBER 2020 der Chronik gearbeitet, wofür EFhr. Karl Schonger
bei Ausrückungen von Beginn MUTTERS ihr größter Dank gebührt. Ihr † 18. JÄNNER 2021 – LERMOOS
an immer mit Herzblut dabei. Hans Thoman ist im Jahre herzhaftes Lachen und ihre wit- Im Jänner 2021 verstarb im 81.
Stets war er engagiert und half 1969 als aktives Mitglied in die zigen Wortmeldungen in unse- Lebensjahr Karl Schonger, Eh-
dem Verein, wo er konnte. Die SK Mutters-Kreith eingetreten rem Schützenheim, welches sie renfähnrich der SK Lermoos.
SK Afing wird Konrad als ge- und wurde 1994 zum Fähn- bis zuletzt besucht hat, werden Er ist im Jahre 1978 in die SK
selligen Menschen in dankba- rich gewählt. 2018 stellte er uns sehr fehlen. Bei ihrer Verab- Lermoos eingetreten und war
rer Erinnerung behalten. sich nicht mehr der Wahl, und schiedung in der Kirche Pius X. bis zum Jahre 2018 aktives
wurde bei der Vollversamm- senkte sich die Fahne ein letztes Mitglied der Kompanie. Bei
lung aufgrund seiner großen Mal für sie – vergessen aber der Fahnenweihe der Batail-
Verdienste einstimmig zum werden wir sie nie. lonsstandarte am 5. August
Ehrenfähnrich ernannt. Im 1979 wurde Karl Schonger zum
Jahr 2018 wurde Hans Thoman Bataillonsfähnrich bestellt.
vom Bund der Tiroler Schüt- Er war ein äußerst zuverläs-
zenkompanien die Andreas- siger Fähnrich und sorgte
Hofer-Medaille mit Kranz für stets dafür, dass die Standarte
50 Jahre Mitgliedschaft zur immer in einem einwandfreien
SK Mutters-Kreith verliehen. Zustand war. In den 40 Jahren
Mit ihm hat unsere Kompanie seiner Mitgliedschaft bei der
nicht nur einen treuen Ka- SK Lermoos konnte man
meraden, sondern auch einen sich stets auf Karl Schonger
guten Freund verloren. verlassen. 2003 erhielt er für
Ruhe in Frieden, Kamerad! 25-jährige Mitgliedschaft
Markus Albrecht die Speckbacher-Medaille
† 20. NOVEMBER 2020 – TAUFERS und beim Regimentsfest
Unerwartet aus unserer Mitte 2018 in Steeg wurde er mit
gerissen wurde unser Schüt- ELt. Hermann der Andreas-Hofer-Medaille
zenkamerad Markus „Mike“ Tanzer ausgezeichnet. Aufgrund seiner
Albrecht, der auch Mitglied der Verdienste um das Tiroler
FF Taufers und der Bauern- † 13. JÄNNER 2021 – FULPMES Schützenwesen wurde ihm im
jugend war. 2011 war er den Die SK Fulpmes trauert um Jahre 2008 bei der Bundesver-
Schützen beigetreten. Mar- ihren Ehrenleutnant Hermann sammlung in Innsbruck die
kus war immer fleißig und Tanzer. Hermann war seit Goldene Verdienstmedaille
motiviert, bis er im November der Wiedergründung 1947 des BTSK verliehen. Dies ist
er im Alter von nur 30 Jahren Mitglied der Kompanie und die höchste Auszeichnung der
einen Hirnschlag erlitt. Durch somit auch einer der Pionie- Tiroler Schützen. Durch seine
die Entscheidung der Familie, re zur Wiedergründung in schwere Erkrankung konnte
die Organe zu spenden, konnte dieser Zeit. 2015 wurde er zum Karl nach 32 Jahren seine Auf-
sechs Menschen geholfen wer- Ehrenkranzträgerin Ehrenleutnant ernannt. Zwei gabe als Fähnrich nicht mehr
den. Unzählige Abordnungen Marianne Jahre später wurde ihm für erfüllen, und so legte er diese
waren bei seiner Verabschie-
Haslwanter 70-jährige Mitgliedschaft die Funktion 2011 zurück. Infolge

† 1. JÄNNER 2021 – INNSBRUCK


Die Speckbacher SK Alter
Schießstand Innsbruck trauert
um ihre langjährige Ehren-
kranzträgerin Marianne
Haslwanter, die im 80. Lebens-
jahr friedlich entschlafen ist.
Marianne war 42 Jahre lang ein
wertvolles Schützenmitglied.
Gerne erinnern wir uns an die
legendären Schützenbälle mit
ihr in der alten Mehrzweck-
N° 2 | April 2021

Wir gedenken … 31
seiner großen Verdienste wur- ches Engagement wurde mit Beiden Schützenkameraden Zgf. Michael
de er von der Bataillonsver- unzähligen Auszeichnungen war das Schützenwesen immer Eppensteiner
sammlung zum Ehrenfähnrich von Vereinen, der Marktge- ein großes Anliegen und sie
bestellt. In großer Dankbarkeit meinde, dem Land und auch beteiligten sich beide gerne bei † 22.10.2020 – KITZBÜHEL
verabschiedeten sich die Fah- der Republik gewürdigt. den Ausrückungen, bis die Ge- Die SK Kitzbühel trauert um
nenabordnungen des Bataillons sundheit sie eines Tages kürzer ihren Kameraden, der im 100.
Ehrenberg und der Schützen- treten ließ. Bei den Beerdi- Lebensjahr von uns gegangen
kompanie Lermoos von EFhr. gungen durfte sie leider nicht ist. Michael war 60 Jahre bei
Karl Schonger. die gesamte SK Mühlwald auf der Schützenkompanie. Er war
ihrem letzten Weg begleiten. im Jahre 1980 beim Aufbau
Die Fahnenabordnung der des Schützenheims dank seines
Uj. Hubert Zauner Kompanie sowie Familie, handwerklichen Geschicks
† 21. JÄNNER 2021 – TELFS Freunde und Bekannte, Schüt- maßgeblich beteiligt, dass das
Wir trauern um unseren zenkameraden, Chorsänger Schützenheim heut ist was es
Kameraden Unterjäger Hubert und Jagdkollegen geleiteten ist. Neben seiner Familie war er
Zauner, welcher in seinem 66. Tondl und Hermann zu Grabe. immer ein fleißiger Ausrücker.
Lebensjahr von unserem Herrn Sicher waren auch viele Kame- Die Schützenkompanie wird
zu sich geholt worden ist. raden und Freunde, die nicht ihn immer in Ehren halten.
Hubert trat 1977 der SK Telfs dabei sein konnten, im Gedan-
bei. Aufgrund eines tragischen ken anwesend, um ihnen die
Beerdigung zweier Kameraden
Unfalles war es ihm schließlich letzte Ehre zu erweisen. Zu den
in Mühlwald
nicht mehr möglich, an den Klängen des „Guten Kamera-
Ausrückungen teilzunehmen. Anton Plaikner den“ senkte sich zum Gruß die
Dies hinderte ihn jedoch † 4. FEBRUAR 2021 – MÜHLWALD Fahne. Die SK Mühlwald dankt
nicht daran, sich weiterhin im den beiden Kameraden Tondl
Schießwesen für die Kompanie Hermann und Hermann für den Einsatz
zum Wohle der Kompanie
Niederbrunner
zu engagieren. Sein großer
Einsatz wurde sowohl mit der und des Schützenwesens. Die
Andreas-Hofer-Medaille als † 26. FEBRUAR 2021 – MÜHLWALD Schützen werden ihnen ein
auch mit der Verdienstmedail- Gleich zwei Schützen der SK ehrendes Gedenken behalten!
le der Marktgemeinde Telfs Mühlwald mussten innerhalb Mögen beide bei Gott die ewige
ausgezeichnet. eines Monats die Kameraden Heimat finden!
der SK Mühlwald verlassen,
nämlich Anton Plaickner und EOj. Jakob Filzer
Hermann Niederbrunner. Am † 30.10.2020 – KITZBÜHEL
4. Februar 2021 verließ Anton Jakob Filzer, Gründungsmit-
Plaickner im Alter von 75 Jah- glied der Schützenkompanie
ren die Kompanie. Der „Öbo- Kitzbühel, im Jahr 1959 ist nach
hausa Tondl“ trat 1988 der SK einem erfüllten und arbeits-
Mühlwald bei und war somit reichen Leben im Alter von 78
fast 33 Jahre Mitglied. Da- Jahren verstorben. Er war mit
von führte er 9 Jahre lang die Überzeugung und Einsatzbe-
Kompanie als Schützenober- reitschaft bei den Schützen.
haupt an. 2003 bekam Tondl Daher bekleidete er in der
die Bronzemedaille verliehen Kompanie einige Funktionen.
und 2013 die Silbermedaille. Anton Plaikner Mit ihm hat ein treuer Kame-
Tondl war auch ein begeisterter rad die SK Kitzbühel verlassen.
Chorsänger und Mitglied beim
EOlt. Isidor Hofer örtlichen Kirchenchor.
† 1. FEBRUAR 2021 – TELFS Hermann Niederbrunner ist
Die SK Telfs musste sich nach kurz vor seinem 79. Geburts-
63 Jahren Mitgliedschaft von tag, am 26. Februar 2021,
ihrem Ehrenoberleutnant entschlafen. Der „Woazgrui
Isidor Hofer verabschieden. Hermann“ trat 1996 der
Neben 45 Jahren im Vorstand Kompanie bei. 2011 bekam
der Kompanie war Isidor auch er die Bronzemedaille verlie-
in zahlreichen anderen Verei- hen. Heuer wären es 25 Jahre
nen tätig, darunter u.a. bei der geworden, die er der Kompanie
FF Telfs, dem Schafzuchtverein tatkräftig zur Seite stand. Eine
Telfs und dem Grauviehzucht- große Leidenschaft war für Hermann Niederbrunner
verein Telfs. Sein unermüdli- Hermann außerdem die Jagd.
N° 2 | April 2021

32 Für langjährige Treue WURDEN GEEHRT ...

15 Jahre
Fhr. Roland Gamper, Ulrich Gamper, Patrick Mairhofer, Hptm.
Termine 2021
Theodor Mairhofer, Walther Martinelli, Mark. Dolores Moser,
EHptm. Josef Moser, Oj. Johann Nairz, Kurt Perger, Heinrich 24. April Gedenkfeier zum 100. Todestag von Franz Innerhofer
Thaler, Lt. Arnold Ungerer und Mark. Renate Ungerer (Proveis); 2. Mai Patronatstag, Beuerberg
Elmar Gozzi und Martin Schgraffer (Salurn); Mark. Maria Wald- 13. Mai Christi Himmelfahrt
hart, Lt. Immanuel Steffan, Ptrf. Giulio Ingrisch, Julian Schlette- 15. Mai Landesjungschützenschießen Eppan und Kaltern:
rer und Raphael Schletterer (Telfs) VERSCHOBEN auf SEPTEMBER 2021
15. Mai Wallfahrt des Bezirks Brixen
25 Jahre 16. Mai Bataillonsfest Baon Schwaz:
Uj. Erwin Schmittner (Telfs) VERSCHOBEN auf 2022, Eben am Achensee
29. Mai 50 Jahre SK Vintl
40 Jahre Eröffnung Euregio-Museumsjahr mit Sonderschau
Pater Reinald Romaner (Bozen); Andreas Hofer (Steinhaus); „70 Jahre BTSK“, Zeughaus Innsbruck
Oj. Hubert Kobler, Uj. Peter Raffelsberger und 29.-30. Mai 4. Tiroler Marketenderinnentreffen,
Zugsf. Peter Pichler (Telfs) San Michele all’Adige / St. Michael an der Etsch
2. Juni Ehrenzeichenverleihung Innsbruck
50 Jahre 3. Juni Fronleichnam, Innsbruck
Robert Ogriseg (Bozen) 6. Juni Fronleichnam-Sonntag
11. Juni Herz-Jesu-Prozession, Weerberg
60 Jahre 225 Jahre Herz-Jesu-Gelöbnisfeier des Landes
mit Landesgelöbnisgottesdienst, Feldmesse, Stams
Thomas Ploner (Hopfgarten i. Def.)
12. Juni 60 Jahre Feuernacht – Gedenkfeier, Frangart
Herz-Jesu-Feier „Tag der Tradition“:
„Schützenmesse“, Jesuitenkirche Innsbruck
13. Juni Herz-Jesu-Sonntag

Die Durchführbarkeit verschiedener nächster Termine steht


aufgrund der aktuellen Situation noch nicht fest. Infos dazu
unter www.schuetzen.com bzw. www.tiroler-schuetzen.at

Impressum
Anschriften der Schriftleitungen:
Bayern: Hptm. Hans Baur, Schöttlkarstr. 7, D-82499 Wallgau,
Tel. 08825/9219560, Fax 08825/9219561 E-Mail: baur-wallgau@gmx.de
Nord-/Osttirol: Franziska Jenewein, Gschnitz 140, A-6150 Gschnitz,
Tel. 0664/88265867, E-Mail: zeitung@tiroler-schuetzen.at
Süd-Tirol: SSB, Innsbrucker Straße 29, I-39100 Bozen,
Tel. 0471/974078, E-Mail: presse@schuetzen.com
Redaktionsschluss ist der jeweils letzte Tag der Monate Februar, April,
Juni, August, Oktober und Dezember.
In der TSZ abgedruckte Bilder und Texte unterliegen dem Urheber-
recht und dürfen nur mit Zustimmung der Schriftleiter reproduziert
werden.
Die Beiträge müssen nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben.
Eigentümer und Herausgeber:
Bund der Tiroler Schützenkompanien, Brixner Straße 1, 6. Stock, Inns-
bruck, und Südtiroler Schützenbund, Innsbrucker Straße 29, Bozen
Eingetragen beim Landesgericht Bozen, Nr. 6/77. Verantwortlicher
Schriftleiter im Sinne des Pressegesetzes Hartmuth Staffler. Die Tiroler
Schützenzeitung versteht sich als Mitteilungsblatt des Südtiroler
Schützenbundes, des Welschtiroler Schützenbundes, des Bundes der
Tiroler Schützenkompanien und des Bundes der Bayerischen Gebirgs-
schützen-Kompanien. Schriftleiter SSB: Mjr. Renato des Dorides; BGSK:
Hptm. Hans Baur; BTSK: Franziska Jenewein, WTSB: Enzo Cestari
Druck: Karodruck, Frangart

Das könnte Ihnen auch gefallen