Sie sind auf Seite 1von 5

Zellatmung

Katabole Stoffwechselwege und die ATP-Produktion

Zum Erhalt ihrer Funktionsfähigkeit muss eine Zelle das ATP, das sie verbraucht,
regenerieren. Der Abbau von Glucose und anderen organischen Brennstoffen ist ein
exergoner Prozess. Mit Glucose oder einer anderen organischen Verbindung als Startmaterial
liefert die aerobe Atmung unter O2-Verbrauch H2O, CO2 und Energie in Form von ATP und
Wärme. Der Begriff ”Zellatmung” umfasst sowohl die aerobe als auch die anaerobe Atmung.

Die Zelle gewinnt die in der Nahrung enthaltene Energie durch Readoxreaktionen. Im Verlauf
der Zellatmung wird Glucose (C6H12O6) zu Kohlenstoffdioxid (CO2) oxidiert, Sauerstoff (O2)
zu Wasser (H2O) reduziert und Energie wird frei. Die aus organischen Verbindungen
stammenden Elektronen werden NAD+ und FAD übertragen, die dadurch zu NADH und
FADH2 reduziert werden. Beide übertragen dann die Elektronen auf die
Elektronentransportkette, die sie schließlich an elementaren Sauerstoff abgibt. Dabei wird die
freiwerdende Energie in ein elektrochemisches Membranpotenzial umgewandelt, das der
Synthese von ATP dient.

Die Stadien der Zellatmung


Die Glycolyse und der Citratzyklus versorgen die Atmungskette über NADH und FADH2
mit Elektronen. Dadurch wird die oxidative Phosphorylierung angetrieben, die ATP
synthetisiert.

1. Die Glycolyse
Die Glycolyse oxidiert Glucose (eine C6-Verbindung) zu zwei Pyruvat-Molekülen (eine C3-
Verbindung), wobei Energie frei wird.
2. Der Citratzyklus
Der Citratzyklus vervollständigt die energie-liefernde Oxidation organischer Moleküle
In eukaryotischen Zellen verknüpft der Transport von Pyruvat in die Mitochondrien und seine
Umwandlung in Acetyl-CoA die Glycolyse mit dem Citratzyklus. In prokaryotischen Zellen
läuft der Citratzyklus im Cytosol ab.
3. Die oxidative Phosphorylierung

Ein chemiosmotischer Prozess koppelt den Elektronentransport an die ATP-Synthese.

NADH und FADH2 übertragen Elektronen auf die Atmungskette, welche die ATP-Synthese
mittels oxidativer Phosphorylierung antreibt.

An bestimmten Stellen entlang der Atmungskette pumpen Proteinkomplexe Ionen (meist


Protonen) von einer Seite der Membran (z.B. aus der mitochondrialen Matrix) auf die andere
Seite (z.B. in den Intermembranraum). Das dadurch erzeugte elektrochemische
Membranpotenzial wirkt sich in Form einer ionenmotorischen Kraft aus, die zur Verrichtung
von Arbeit genutzt werden kann. Die Protonen können nur durch den membranintegralen Teil
der ATP-Synthase zurückfließen. Dieser Fluss wird zunächst in eine mechanische Rotation
umgesetzt, die dann die Phosphorylierung von ADP durch Phosphat antreibt, und so ATP
synthetisiert.
Gärung und anaerobe Atmung

Die Glycolyse liefert zwei ATP durch Substratkettenphosphorylierung, unabhängig davon, ob


Sauerstoff zugegen ist oder nicht. Unter anaeroben Bedingungen können entweder eine
anaerobe Atmung oder eine Gärung stattfinden.

Bei der anaeroben Atmung ist eine Elektronentransportkette aktiv, deren terminaler
Elektronenakzeptor nicht elementarer Sauerstoff ist.

Bei der Gärung wird das NADH durch Pyruvat oder ein Derivat des Pyruvats zu NAD+
rückoxidiert. Diese Regeneration des NAD+ ist erforderlich, um weitere Glucose zu oxidieren
und die Glycolyse in Gang zu halten. Zwei verbreiterte Formen sind die alkoholische Gärung
und die Milchsäure-Gärung.

Das könnte Ihnen auch gefallen