Entdecken Sie eBooks
Kategorien
Entdecken Sie Hörbücher
Kategorien
Entdecken Sie Zeitschriften
Kategorien
Entdecken Sie Dokumente
Kategorien
Klasse 2
Inhaltsverzeichnis
Die Geschichte Göttingens
Zhao Siyuan................................................................................................................................3
Universität Göttingen
Zhou Yueyang...........................................................................................................................10
Gänseliesel
Xin Yuehu..................................................................................................................................15
Weender Tor
Zhang Renqun...........................................................................................................................17
Fachwerkhäuser
Li Dayin....................................................................................................................................18
1. Dorf Gutingi
Göttingen geht auf ein Dorf zurück, das sich archäologisch bis ins 7. Jahrhundert nachweisen
lässt. Dieses Dorf wurde 953 unter dem Namen Gutingi erstmals in einer Urkunde erwähnt.
Neuere archäologische Funde im Bereich des alten Dorfes weisen auf ein ausgebildetes
Handwerk hin und lassen auf weitreichende Handelsbeziehungen schließen. Durch das Dorf
floss ein kleiner Bach, die Gote, von der das Dorf seinen Namen bezog.
2. Stadtgründung
Unter welchen Umständen die eigentliche Stadt Göttingen entstand, ist nicht exakt zu
bestimmen. Man geht davon aus, dass Heinrich der Löwe die Stadtgründung initiierte, die in
der Zeit zwischen 1150 und 1180/1200 erfolgte. In der Zeit zwischen 1201 und 1208 erstmals
Göttinger Bürger erwähnt, was darauf schließen lässt, dass Göttingen bereits auf spezifisch
städtische Weise organisiert war. Namen von Ratsherren werden erstmals in einer Urkunde
aus dem Jahre 1247 genannt.
3. Dreißigjähriger Krieg
Im Jahre 1623 wurde Göttingen erstmals in den 1618 ausgebrochenen Dreißigjährigen Krieg
einbezogen. Göttingen litt sehr unter der Besatzung und den für die Stadt unerträglichen
Kontributionslasten, woraufhin ein großer Teil der Bevölkerung die Stadt verließ und bis zu
400 Häuser leer standen. Göttingen wurde im Herbst des Jahres 1632 zwar nochmals von
Pappenheimer Truppen bedroht, anschließend war die Stadt aber fest in der Hand
protestantischer Truppen. Dies bedeutete für die Stadt jedoch zunächst keine Besserung der
Verhältnisse, die Besatzung lastete weiterhin schwer auf der Zivilbevölkerung.
Schließlich war der Krieg für Göttingen zwar zu Ende, die Stadt hatte aber noch lange Jahre
die Last der Truppen und der Kriegskosten zu tragen.
Die Universität Göttingen ist eine international bedeutende Forschungsuniversität mit langer
Tradition. 1737 im Zeitalter der Aufklärung gegründet fühlt sie sich den Werten der
gesellschaftlichen Verantwortung von Wissenschaft, Demokratie, Toleranz und Gerechtigkeit
verpflichtet.
Göttingen erhielt in der Folgezeit in ganz Europa und in Übersee einen Ruf als Ort der
Wissenschaft, viele berühmte Gelehrte kamen in die Stadt und wirkten dort.
Die Industrialisierung setzte in Göttingen relativ spät ein. Erst ab der Jahrhundertwende kann
man von einem Vordringen der industrielen Produktionsweise in Göttingen sprechen. Bedingt
durch die Nähe zur Universität, die inzwischen zu einer weltweit geachteten Hochburg der
Naturwissenschaften aufgestiegen war, entwickelte sich in Göttingen die feinmechanische,
optische und elektrotechnische Industrie, die jetzt die Textilwirtschaft als wichtigsten
Göttinger Wirtschaftszweig ablöste.
Nach dem Krieg wurde die Stadt der britischen Besatzungszone zugeschlagen, die
amerikanischen Einheiten durch britische abgelöst. Göttingen lag nunmehr in einem
Zonendreieck: Das benachbarte Thüringen gehörte zur sowjetischen Besatzungszone, Kassel
im Süden zur amerikanischen. Durch diese Lage und da Göttingen weitgehend intakt den
Krieg überstanden hatte, wurde es Anlaufstelle für viele Interzonenwanderer und Flüchtlinge.
6. Seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland
Aufgrund der Kriegs- und Nachkriegswirren nahm die Bevölkerung der Stadt schlagartig zu.
Nicht wenige kamen über das Grenzdurchgangslager Friedland. Während 1939 in Göttingen
noch knapp 50.000 Einwohner gelebt hatten, waren es 1949 unter Wohnungsbeschlagnahmen
zur Einquartierung von Vertriebenen 80.000. Göttingen gehörte in dieser Zeit zu den am
dichtesten besiedelten Städten Deutschlands. Während des Industrialisierungsprozesses im 19.
Jahrhundert war die Stadt nicht schon wie andere Städte durch Eingemeindungen ausgeweitet
worden. In den ersten Nachkriegsjahren wurde vorrangig die Weststadt bebaut.
Das heutige Stadtbild Göttingens
Zhen Qian
Das Wappen der Stadt zeigt oben in Blau auf silbernem (weißen) Bogen drei silberne (weiße)
rotbedachte Türme, der mittlere mit goldenem (gelbem) Knauf und begleitet von vier
goldenen (gelben) Kugeln (2:2), die seitlichen vierfenstrig, mit goldener (gelber) Kreuzblume;
unten in Rot ein links hin schreitender blaubewehrter goldener (gelber) Löwe.
Das Wappen von Göttingen ist abgeleitet vom ältesten Siegel der Stadt aus dem Jahr 1278. Es
zeigt den Löwen der welfischen Herzöge. Es weist darauf hin, dass die Stadt früher zum
Herzogtum Braunschweig-Lüneburg gehörte. Der Bogen und die Türme symbolisieren die
Stadtbefestigung und zeigen an, dass Göttingen schon früh im Besitz der Stadtrechte war.1
2. Sehenswürdigkeiten
Gäste lernen die junge und lebendige Stadt (auf gut 120.000 Einwohner kommen ca. 31.000
Studierende) am besten bei einem Bummel durch die weitgehend erhaltene Altstadt mit ihren
zahlreichen Fachwerkhäusern kennen. Ein Besuch des Gänseliesels, ein Gang über die fast
vollständig erhaltenen Wallanlagen oder der Besuch einer der zahlreichen Forschungsstätten
sind weitere Attraktionen.
1
https://commons.m.wikimedia.org/wiki/File:DEU_Goettingen_COA.svg#mw-jump-to-license
Hier möchte ich drei bekannte Sehenswürdigkeiten vorstellen. Zuerst ist natürlich das
Gänseliesel. Auf dem Marktbrunnen vor dem Alten Rathaus steht seit 1901 das Gänseliesel.
Die zierliche Figur ist das Wahrzeichen Göttingens.
Das Gänseliesel ist eine Hommage an die Gänsemädchen, die damals zum Stadtbild gehörten.
Viele dieser Mädchen hießen Elisabeth, darum wurde die Koseform "Liesel" zu Ihrer
Berufsbezeichnung.
Seit langer Zeit ist es eine feste Tradition, dass die frisch gebackenen Doktoren und
Doktorinnen der Georg-August-Universität dem Gänseliesel einen Besuch abstatten. Nach der
mündlichen Prüfung, ausgestattet mit einem Doktorhut, werden sie in einem geschmückten
Bollerwagen zum Markt gefahren.
Hier gilt es, mit sportlichem Einsatz den Brunnen zu erklettern und dem Gänseliesel einen
Kuss aufzudrücken. Dafür erhält es als Dankeschön einen Blumenstrauß. Dieser Brauch
macht das Gänseliesel zum meistgeküssten Mädchen der Stadt – obwohl es niemals zurück
küsst.2
Dann möchte ich das im Text genannte Städtische Museum in Göttingen vorstellen. Das
Städtische Museum in Göttingen entstand auf Betreiben des Professors für Germanistik Moriz
Heyne. Ehe dieser 1883 an die hiesige Universität berufen wurde, wirkte er in Basel und
leitete auch die dortige historische Sammlung. In Göttingen vermisste er eine ähnliche
Einrichtung und verhandelte daher schon bald mit dem Magistrat über die Möglichkeit, auch
hier eine Altertumssammlung ins Leben zu rufen. Vor allem der damalige Oberbürgermeister
Georg Merkel unterstützte Heynes Anliegen und ließ Pläne für einen Museumsneubau
erstellen.
Aber die Neubaupläne konnten aus Kostengründen nicht realisiert werden. Danach wurde die
Sammlung am 1. Oktober 1889 in sechs Räumen des Grätzelschen Hauses in der jetzigen
Goetheallee eröffnet. Um das Fremdwort „Museum“ zu vermeiden, wurde die Bezeichnung
„Städtische Alterthümersammlung“ gewählt.
2
https://www.goettingen-tourismus.de/erleben/sehenswuerdigkeiten/gaenseliesel-brunnen
Weil das Haus Velguth für den Bau der Friedrichstraße abgebrochen wurde, zog die
Altertumssammlung 1897 in den 1592 erbauten „Hardenberger Hof“ am Ritterplan um, wo
zunächst 24 Räume zur Verfügung standen. Gleichzeitig mit dem Museum war auch das
Stadtarchiv im Hardenberger Hof untergebracht. Als es 1902 umzog, wurden auch die
bisherigen Archivräume vom Museum genutzt.
Ab 1912 wurden dann die Räume der benachbarten „Alten Post“ nach und nach dem
Museumsbereich angegliedert. In den folgenden Jahrzehnten waren alle Museumsleiter
bestrebt, die Ausstellungs- und Magazinflächen zu vergrößern und dem Museum ein
besucherfreundliches Aussehen zu verschaffen. Doch die Raumenge blieb bestehen und so
mussten große Teile der Sammlung in die Magazine verlagert werden. Trotzdem übernahm
das Museum mit der Veranstaltung von Sonderausstellungen eine neue wesentliche Aufgabe.
1979 wurde auch das ehemalige Haus des Postverwalters, Jüdenstraße 38, in den
Museumsbereich einbezogen. Diese Erweiterung war Anlass zur völligen Neugestaltung der
Dauerausstellungen. 1983 wurde dem Museum die Betreuung eines „Museumspädagogischen
Modellversuches“ anvertraut. Seine Aufgabe war es, die regionalen Heimatmuseen neu zu
gestalten und zu modernisieren. Hieraus erwuchs der Museumsverbund Südniedersachsen.
Ich glaube, dass dieses Museum mit so vielen Umzügen nach wie vor bestehend bleiben und
der Museumsverbund Südniedersachsen erwachsen kann, muss es einen Besuch lohnen.
Die dritte ist die Leine. Sie ist ein 280 km langer, südlicher und durchfließt Thüringen und
Niedersachsen; der niedersächsische Abschnitt des Flusses ist 239,9 km lang. Das
Einzugsgebiet der Leine von 6517,35 km² umfasst 42 % des Flussgebiets der Aller. Der Fluss
ist Namenspate des Leineberglands, zu dem weite Teile des Niedersächsischen Berglands
gehören.3
3. Studieren in Göttingen
Die Studentenschaft wurde mit der Gründung der Universität 1737/39 auf die Bürgerschaft
auferlegt, darum sind viele universitäre Gebäude in der Innenstadt und rund um sie herum
verteilt.
3
https://museum.goettingen.de/ueber-das-museum/geschichte/
Der Göttinger Campus ist ein Zusammenschluss der Georg-August-Universität Göttingen und
der acht außeruniversitären Einrichtungen, darunter fünf Max-Planck-Institute, die Akademie
der Wissenschaften zu Göttingen, das Deutsche Primatenzentrum und das Deutsche Zentrum
für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Die Studienlandschaft wird ferner durch klassische und einzigartige Studiengänge im Bereich
Management, Psychologie, Healthcare Technologie, Ingenieurwesen an der Private
Hochschule Göttingen (PFH), der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
(HAWK) und der Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie und Berufsakademie (VWA)
bereichert.
Die Technische Universität Clausthal (TUC) ergänzt das regionale Angebot an Studiengängen
im technischen Bereich.4
Es gibt viele Gründe dafür, in Göttingen zu studieren. Zuerst ermöglicht die Lage im
Mittelpunkt Deutschlands exzellente Verkehrsanbindungen. Mit dem ICE ist Kassel in 20,
Hannover in 30 Minuten, Hamburg und Frankfurt in zwei, Berlin in drei Stunden erreichbar.
Kurze Wege in Innenstadt sind auch zeitsparend, am schnellsten erreicht man alles per
Fahrrad, vom Bahnhof bis zum Nordcampus führt ein neuer eRadschnellweg sicher ans Ziel.
Zudem haben Studierende mit dem Kulturticket zusätzlich einen vergünstigten Eintritt zu
allen kulturellen Veranstaltungen. Das Kulturangebot in der Stadt ist umfangreich: In drei
Theater gehen spannende Produktionen über die Bühne, zahlreiche Konzerte verzaubern das
Publikum in der Stadthalle.
Obwohl die Zahl des Wohnraums nur etwa 4500 beträgt, ist es so bequem in Göttingen, mit
älteren Menschen oder Familien zusammenleben. Denn hier herrscht eine Campus
Atmosphäre überall.
4
https://unicheck.unicum.de/studieren-in-goettingen
Universität Göttingen
Zhou Yueyang
Georg II., König von Großbritannien und als Georg August zugleich Kurfürst von Hannover,
gründete die Universität Göttingen im Jahr 1737 und gab der Georgia Augusta ihren Namen.
Dem Geist der Aufklärung verbunden, entstand in der südhannoverschen Kleinstadt eine der
ersten Hochschulen Deutschlands, die eine Gleichberechtigung der Fakultäten einführten und
das Primat der Theologie abschafften.
Im Jahr 1837 hatte die Georgia Augusta allerdings einen schweren Verlust ihrer
wissenschaftlichen Qualität durch die Entlassung der so genannten „Göttinger Sieben“
hinnehmen müssen. Damals protestierten sieben Göttinger Professoren, darunter Friedrich
Christoph Dahlmann sowie Jacob und Wilhelm Grimm, gegen die Aufhebung des
hannoverschen Staatsgrundgesetzes durch König Ernst August, Herzog von Cumberland.
Noch mehr als dieser Verfassungskonflikt zwischen dem König und dem liberal gesinnten
Professorentum markierte jedoch die Machtübernahme der Nationalsozialisten das
schwärzeste Kapitel in der Universitätsgeschichte: Über 50 Dozenten und Professoren
mussten nach 1933 die Universität verlassen, darunter die Nobelpreisträger Max Born und
James Franck. Der Weltrang, den die Göttinger Mathematik und die Naturwissenschaften bis
dahin besessen hatten und der den Begriff vom „Göttinger Nobelpreiswunder“ prägte, ging
mit ihnen für Göttingen verloren.
Bis heute gelingt es der Georgia Augusta jedoch immer wieder, namhafte Wissenschaftler
anzuziehen. So sind die Lebensläufe von über 40 Nobelpreisträgern mit Göttingen verbunden,
zuletzt der von Herbert Kroemer (Physik 2000), der in den 1950er Jahren in Göttingen
promoviert wurde. Zur Zeit arbeiten die Preisträger Manfred Eigen (Nobelpreis für Chemie
1967) und Erwin Neher (Nobelpreis für Medizin 1991) im Göttinger Max-Planck-Institut für
Biophysikalische Chemie.
Nach dem Krieg nahm die Georgia Augusta als erste deutsche Universität 1945 den
Lehrbetrieb mit einer Rekordzahl von 5000 Studierenden wieder auf. Die folgenden
Jahrzehnte sind durch dramatisch steigende Studentenzahlen, den Ausbau der
Institutskapazitäten und den Bau moderner Campuseinheiten im Innenstadt- und Nordbereich
der Stadt sowie die Einrichtung eines Großklinikums gekennzeichnet. Aus den vier
Gründungsfakultäten für Theologie, Rechtswissenschaften, Medizin und Philosophie
entwickelten sich 13 Fakultäten mit heute über 130 Studienangeboten. Das moderne Profil der
traditionsreichen Georgia Augusta ist geprägt durch ein international anerkanntes Niveau in
der Forschung und einen starken Akzent in der forschungsbasierten Lehre. Den
Herausforderungen in Gegenwart und Zukunft stellt sich die Universität mit Reformprojekten
in Studium, Forschung und Verwaltung. Bewahrt werden die wissenschaftlichen Ideale der
Georgia Augusta: Wissenschaftsfreiheit und die Verpflichtung zu Exzellenz in Forschung und
Lehre.
Bibliothek: Mit der 1734 gegründeten SUB Göttingen wurde erstmals das Konzept einer
modernen Forschungsbibliothek verwirklicht. Bereits im 18. Jahrhundert baute sie Bestände
von nationalem wie internationalem Rang auf, die auch im weiteren Verlauf ihrer Geschichte
kontinuierlich gepflegt wurden. Daraus sind der Bibliothek vielfältige Aufgaben auf lokaler,
regionaler, nationaler und internationaler Ebene erwachsen.
Mit einem heutigen Bestand von rund 9 Millionen Medieneinheiten zählt die SUB Göttingen
zu den größten Bibliotheken Deutschlands. Rund 5.500 Besucherinnen und Besucher
kommen täglich allein in die 1993 eröffnete Zentralbibliothek am Platz der Göttinger Sieben.
In verschiedenen Gebäuden bietet die SUB Göttingen ein differenziertes Angebot an Studien-
und Forschungsmöglichkeiten. Als weltweit anerkanntes Kompetenzzentrum für die Digitale
Bibliothek stellt sie ihren Nutzerinnen und Nutzern auch weit über Göttingen hinaus
vielfältige innovative Services zur Verfügung. Für ihre Leistungen hat sie zahlreiche
Auszeichnungen erhalten.
Persönlichkeiten von Göttingen und ihre Denkmale
Ke Yiwen und Su Su
Er wurde in Braunschweig geboren und studierte von 1795 an der Göttingen Universität und
promovierte im Jahre 1799 in Helmstedt. 1807 wurde Gauß Direktor der Sternwarte in
Göttingen und zugleich Professor an der Göttingen Universität. Am 23. Februar 1855 starb er
in Göttingen.
Er hat viele Beiträge in verschiedenen Bereichen geleistet. Mit 18 Jahren fand Gauß die
Methode der kleinsten Quadrate sowie das Gesetz der normalen Fehlerverteilung. Auf
mathematischem Gebiet beschäftigte er sich auch mit Problemen der Zahlentheorie und
Algebra sowie mit Fragen der numerischen Mathematik.
Gauß arbeitete noch mit dem Physiker Wilhelm Weber auf dem Gebiet der Elektromagnetik
zusammen. Sie haben die Lage der Magnetpole der Erde bestimmt und das
elektromagnetischen Telegrafen entwickelt.
Das Göttingen-Gauß-Weber-Denkmal wurde auf dem Rasen im Süden der Stadt errichtet. Die
Statue links ist Gauß und die Statue rechts ist Weber.
2. David Hilbert
David Hilbert war bedeutendsten Mathematiker. Er arbeitete fast 40 Jahre in Göttingen, dem
damaligen mathematischen Zentrum Deutschlands.
Hilbert beschäftigte sich mit vielen Teilgebieten der Mathematik, u. a. mit der axiomatischen
Grundlegung der Geometrie, Problemen der Zahlentheorie sowie mit Fragen der
Relativitätstheorie. Auf dem Internationalen Mathematikerkongress 1900 in Paris formulierte
er seine 23 berühmten mathematischen Probleme und einige dieser Probleme sind bis heute
noch ungelöst.
Es gibt auch ein Denkmal von Hilbert und das Bild rechts ist sein ehemaliger Wohnsitz in
Göttingen. Es wurde an der Weberstraße 29 von ihm selbst entworfen.
3. Friedrich Wöhler
Friedrich Wöhler war ein deutscher Professor für Chemie und Pharmazie, aber auch
promovierter Mediziner. An der Göttingen Universität lehrte und forschte er bis zu seinem
Tode 1882. Er war gleichzeitig Direktor des chemischen Labors der Medizinischen Fakultät
und Generalinspektor des Apothekenwesens im Königreich Hannover.
Seine bedeutendste Leistung ist die Herstellung von Harnstoff im Labor. Damit gelang es
ihm, die Lehre von der Lebenskraft „vis vitalis“ zu widerlegen.
In Göttingen gibt es nicht nur Denkmal für ihn, sondern auch ein Platz. Wenn man in
Göttingen berühmt genug ist, ist neben dem Denkmal, auch die Straße oder der Platz nach ihr
benannt.
4. Brüder Grimm
Brüder Grimm nannten sich die Sprachwissenschaftler und Volkskundler Jacob Grimm
(1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859) bei gemeinsamen Veröffentlichungen, wie
zum Beispiel der ihrer weltberühmten Kinder- und Hausmärchen und dem Deutschen
Wörterbuch, das sie begannen. Die Brüder gelten gemeinsam mit Karl Lachmann und Georg
Friedrich Benecke als „Gründungsväter“ der Germanistik.
Am 22. Dezember 1884 wurde in der Göttinger Zeitung erklärt, dass der rechte Ort für ein
Brüder-Grimm-Denkmal Göttingen sei, wo die Brüder in wissenschaftlicher, sozialer und
politischer Beziehung zu ihrer Berühmtheit gelangt sind. Dieser Gedanke wurde 50 Jahre
später wieder aufgenommen, doch zu einer Realisierung kam es erst, als auf der
Vorstandssitzung des Verschönerungsvereins 1958 beschlossen wurde, den Plan zur
Einrichtung des Denkmals weiter zu betreiben. Einer Initiative unter anderem des
Zeitungsverlegers Theo Wurm ist es zu verdanken, dass am 100. Todestag von Wilhelm
Grimm am 16. Dezember 1959 der Stadtverwaltung das Denkmal übergeben werden konnte.
5. Göttinger Sieben
Die 1,70 Meter hohe Skulptur für die Göttinger Sieben besteht aus rund fünf Zentimeter
breiten Stahlbändern, die den Buchstaben „G“ sowie die Ziffer „7“ darstellen. Die Skulptur
steht auf einem 1,20 Meter hohen mit einer Bronzeplatte versehenen Sockel aus Sandstein.
Die „Göttinger Sieben“ waren eine Gruppe von Göttinger Professoren, die 1837 gegen die
Aufhebung der Verfassung im Königreich Hannover durch König Ernst August I.
protestierten und deshalb entlassen bzw. sogar des Landes verwiesen wurden. Zu den
Göttinger Sieben gehörte der Jurist Wilhelm Eduard Albrecht, der Historiker Friedrich
Christoph Dahlmann, der Theologe und Orientalist Heinrich Ewald, der Literaturhistoriker
Georg Gottfried Gervinus, die Germanisten und Juristen Jacob Grimm und Wilhelm Grimm
und der Physiker Wilhelm Eduard Weber. Dass die „Göttinger Sieben“ ihren Eid auf die
Verfassung über die Treue zu ihrem König stellten und dafür erhebliche persönliche
Konsequenzen hinnehmen mussten, förderte in hohen Maßen die Entwicklung des
Liberalismus und Konstitutionalismus in Deutschland. Ihr Mut, ihre Standhaftigkeit und
Zivilcourage war eine wichtige Voraussetzung für die Revolution von 1848.
Inschrift auf der Bronzeplatte: „Wenn die unterthänigst Unterzeichneten sich nach ernster
Erwägung der Wichtigkeit des Falles nicht anders überzeugen können, als dass das
Staatsgesetz seiner Errichtung und seinem Inhalte nach gültig sei, so können sie auch, ohne
ihr Gewissen zu verletzen, es nicht stillschweigend geschehen lassen, dass dasselbe ohne
weitere Untersuchung und Vertheidigung von Seiten der Berechtigten, allein auf dem Wege
der Macht zu Grunde gehe. Ihre unabweisliche Pflicht vielmehr bleibt, wie sie hiermit thun,
offen zu erklären, dass sie sich durch ihren auf das Staatsgrundsatz geleisteten Eid
fortwährend verpflichtet halten müssen.“ Aus der Protestaktion der Göttinger Sieben vom 18.
November 1837.
Gänseliesel
Xin Yuehu
Das Gänseliesel befindet sich auf dem Göttinger Marktplatz vor dem Alten Rathaus und ist
als Brunnenschmuck seit 1901 das Wahrzeichen der Universitätsstadt Göttingen. Die
bronzene Statue ist 1,2 Meter hoch und stellt ein barfüßiges Mädchen in einfacher Kleidung
dar, das drei Gänse trägt. Sie wurde 1901 von dem Bildhauer Paul Nissen und (dem
Architekten) Heinrich Stöckhardt geschaffen.
Das bronzene Gänseliesel selbst ist 1,20 Meter hoch und steht unter einem mit Blüten
geschmückten Baldachin, der ebenfalls aus Bronze ist. Die Höhe der Gesamtkomposition
inklusive der Wetterspitze beträgt 7,10 Meter. Der Magistrat hatte sich nach langen
Diskussionen für die Marktmitte als Standort des Brunnens entschieden, wo das Gänseliesel
bis zur Neugestaltung des Marktplatzes 1968 stand. Bei Renovierungsarbeiten im Jahr 1990
wurde die Figur durch eine Nachbildung ersetzt. Das Original befindet sich nun im
Städtischen Museum.
Schon im 18. Jahrhundert gab es auf dem Marktplatz Göttingen einen Brunnen. Er war mit
einem Löwen geschmückt. 1801 wurde der veraltete (baufällig gewordene) Löwe entfernt.
Zur Neugestaltung des Marktbrunnen hatte der Magistrat der Stadt Göttingen einen
Wettbewerb ausgeschrieben.
Schließlich wurden 46 Entwürfe abgegeben. Das Gänseliesel erhielt den zweiten Preis. Denn
die Jury fand, dass das zierliche kleine Mädchen nicht zum "wuchtigen, ernsten" Rathaus
passe. Außerdem war der Brunnen, die vor dem Rathaus lag, nicht standesgemäß für ein
unbedeutendes Mädchen.
Aber die Bürger und Bürgerinnen waren anderer Meinung. Sie meinten, dass es in Göttingen
schon viele Denkmäler zur Erinnerung bedeutenden Leuten gaben. Und was sie jetzt auf dem
Marktplatz brauchten, war ein Werk, das mit jedermann sprechen kann. So galt das
volkstümliche „Gänseliesel“ am besten.
Um die Willen der Bürger und Bürgerinnen zu befriedigen stimmte der Stadtrat dem Bau von
der Statue „Gänseliesel“ zu. Die Statue wurde am 8. Juni 1901 aufgestellt.
Schon bald entstand die Sitte, dass jeder neu immatrikulierte Student auf den Brunnen
kletterte, um das Gänseliesel zu küssen. Diese Sitte galt fast als Aufnahmeritus in die
studentische Gesellschaft.
Da die Studentenzahl während der Weimarer Republik beständig zunahm und alle das Liesel
küssen wollten, erließ die Polizei 1926 ein Kussverbot. Obwohl versuchten manche
Studenten, gegen die neue Verordnung anzugehen, blieb diese Verordnung weiter bestehen.
Aber das Küssen wurde in der Folgezeit jedoch von der Polizei toleriert, solange es die Ruhe
nicht störte. Deswegen gilt das Gänseliesel den Göttingern als das meistgeküsste Mädchen der
Welt. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Gänseliesels, das heißt im Jahr 2001, hob
der Stadtrat das Kussverbot offiziell auf.
Der Brauch des Küssens hat sich bis heute ein bisschen abgewandelt. Heute küssen keine
Studenten des 1. Semesters das Gänseliesel, sondern eher Doktoranden und manchmal auch
Doktorandinnen nach erfolgreicher Prüfung.
Weender Tor
Zhang Renqun
Das Weender Tor war eines der Stadttore von Göttingen. Es lag im Norden der Stadt. Früher
galt es als wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Niedersachsen. Aber wegen dem gewaltigen
Bauboom im letzten Jahrhundert steht es heute nicht mehr da. Heinrich Heine hat in der
Harzreise das Weender Tor erwähnt. Gerade durch das Tor verließ er Göttingen.
Er schrieb:
Vor dem Weender Tor begegneten mir zwei eingebor’ne kleine Schulknaben, wovon der
eine zum andern sagte: »Mit dem Theodor will ich gar nicht mehr umgehen, er ist ein
Lumpenkerl, denn gestern wusste er nicht mal, wie der Genitiv von mensa heißt.« So
unbedeutend diese Worte klingen, so muss ich sie doch wiedererzählen, ja, ich möchte sie
als Stadtmotto gleich auf das Tor schreiben lassen; denn die Jungen piepen, wie die Alten
pfeifen, und jene Worte bezeichnen ganz den engen, trocknen Notizenstolz der
hochgelehrten Georgia Augusta.
Auf der Chaussee wehte frische Morgenluft, und die Vögel sangen gar freudig, und auch
mir wurde allmählich wieder frisch und freudig zumute. 5
Im Text übte Heine scharfe Kritik an den Studenten sowie Professoren in Göttingen. Nun
konnte er aber endlich diese „enge“ Stadt verlassen und in Freiheit leben.
5
Heine, Heinrich: Die Harzreise. In: Reisebilder: Vollständige Ausgabe. Nexx Verlag, 2016, S. 3f.
Fachwerkhäuser
Li Dayin
Der Begriff Fachwerk leitet sich vermutlich von mittelhochdeutsch „vach“ für „Flechtwerk“
ab.
Weil Fach etymologisch auch mit fügen, Fuge verwandt ist und „Fuge, Nute, Furche,
Einschnitt und Falz“ aus der Tätigkeit des Zimmermanns stammen, der fügt, also zwei Teile
zusammenmacht, ist auch diese Urbedeutung denkbar.
Die vertikalen Hölzer werden als Pfosten, Stiel, Stütze, Stab oder Ständer, die leicht schräg
stehenden als Strebe oder Schwertung bezeichnet, die horizontalen als Schwelle, Rähm,
Riegel oder Pfette. Im Winkel von meist 45 Grad verlaufende Hölzer zur Querstabilisierung
nennt man Bänder oder Bug, sie verbinden die senkrecht aufeinanderstehenden Teile. Streben
sind oft symmetrisch angeordnet und sollten nach oben außen zeigen, damit seitlich
auftretende Windkräfte besser abgefangen werden können. Als Holzarten werden zumeist
Stieleiche oder Traubeneiche, in nadelholzreichen Gebieten Tanne verwendet, da sie
witterungsbeständig sind und Fäulnis widerstehen.
Das Holzgeflecht ist aus festen Hölzern (Lehmstaken), zusätzlich auch aus biegsamen Ruten
(Fachgerten) beispielsweise aus Weidenholz.
Die künstlerische Ausgestaltung von Fachwerkhäusern ist je nach Region und Erbauungszeit
unterschiedlich stark ausgeprägt.
Heute nimmt man an, dass viele der ehemals verwendeten Schmuckformen in direkter
Beziehung zum Erbauer standen. Einige der verwendeten Schmuckelemente durften nur von
alten Handwerksmeistern ausgeführt und errichtet werden.
Der römische Architekt Vitruv erwähnt um 33 vor Christus in seinem Werk De Architectura
die Fachwerkbauweise. In der im Jahre 79 vom Vesuv verschütteten antiken römischen Stadt
Herculaneum ist ein Gebäude erhalten, welches teilweise in Fachwerkbauweise (lateinisch:
Opus Craticium) errichtet wurde. Auch das sogenannte römische Streifenhaus des 1.
Jahrhunderts wurde bereits in Fachwerktechnik errichtet. Bis zum Frühmittelalter war in
Europa jedoch die Pfostenhaustechnik vorherrschend. Die geläufige Fachwerktechnik im
Hausbau ist in Mitteleuropa erst seit der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts fassbar, und seit
dem hohen Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert war der auf Schwellbalken errichtete
Fachwerkbau die am weitesten verbreitete Bauweise für Hochbauten nördlich der Alpen in
Deutschland, Teilen von Frankreich, England und Skandinavien.
Deutschland
Schweiz
Österreich
Das Wirtshaus zur Rose, erbaut 1735 von Johannes Lutz im Typus eines stattlichen Thurgauer
Fachwerkbaus in Gaißau, Vorarlberg: Klassisches Fachwerk kommt in Österreich fast nicht
vor (ähnlich wie in Südbayern). Es gibt nur einzelne Bauten in Vorarlberg. Häufiger ist das
sogenannte Bundwerk.
Frankreich
Haus in Ducey: Obwohl es in Frankreich einige deutsche Fachwerkgebiete gibt, gibt es in der
Normandie und in der Champagne immer noch eine große Anzahl typischer französischer
Fachwerkhäuser. Die vertikalen Stände französischer Fachwerkhäuser sind normalerweise
dünn, und die Hauptstände stehen nahe beieinander.
Spain
Doppelhaus mit Reetdach aus dem 18. Jahrhundert im Freilichtmuseum Fourneau Saint
Michel in St. Hubert, Belgien: In Belgien kommen Fachwerkhäuser hauptsächlich in den
Provinzen Lüttich, Limburg und Luxemburg vor. Im Vergleich zu den deutschen
Fachwerkhäusern sind die Fassaden schlicht und wenig dekoriert, abgesehen von einem Stein
mit dem Namen des Hauses. Das Holz ist selten bemalt. Auch in den Niederlanden kommen
Fachwerkhäuser hauptsächlich in der Provinz Limburg vor.
England
Crown Hotel, Nantwich, erbaut im späten 16. Jahrhundert, mit engstehenden Ständern: Auch
die mittelalterliche und frühneuzeitliche Wohnarchitektur Englands war stark vom
Fachwerkbau geprägt, der hinsichtlich seiner Fassadengestaltung oft deutliche Ähnlichkeit
mit dem französischen aufweist.
Italien
Tschechien
Kschiha: Auch in Teilen von Tschechien, namentlich in Böhmen, gibt es eine Vielzahl von
Fachwerkbauten. Sie lehnen sich in vieler Hinsicht an die regionalen Bauformen der
benachbarten Teile Deutschlands an.
Griechenland: Lefkada
Brasilien: Ivoti
USA: Fachwerkbauernhof in Emmet, Dodge County (Wisconsin), etwa 1850 errichtet für den
schlesischen Auswanderer Friedrich Kliese
Japan: Burg Himeji, eine japanische Burg, erbaut auf einem Trockenmauerwerk mit einem
Fachwerkaufbau
Türkei: Safranbolu
Das Schrödersche Haus und Junkernschänke
Wan Wenjia
Das Schrödersche Haus liegt in der Weender Straße, mitten in der Fußgängerzone. Es ist ein
Renaissance- Fachwerkhaus mit schönen Verzierungen, das durch bunte und vielfältige
Schnitzereien sofort ins Auge sticht.
Es wurde 1549 von dem Tuchmacher Jürgen Hovet. In der Mitte der Fassade findet ihr den
Namen des Erbauers Jürgen Hovet, der als reicher Tuchhändler sehr bekannt war. Die reich
verzierte Fassade bringt seinen Reichtum zum Ausdruck. Die Verzierungen und Schnitzereien
beinhalten zahlreiche Symbole: Medaillons, Wappen, mystische Fabelwesen, Könige,
Personen, Werkzeuge wie Kamm oder Schiffchen. Letztere weisen auf den Beruf des
Hausherren hin.
Heute ist in dem Haus ein Bücher-Ramsch-Laden. Wäre doch viel schöner, wenn dort ein
Geschäft mit edleren Artikeln untergebracht wäre.
„A. Schröder“ steht auf einem geschwungenen Band über dem Rundbogen. Aber Schröder hat
es gar nicht erbaut. Schlossermeister Schröder hat das Haus erst im Jahr 1883 gekauft.
Schröder war es, der die Fassade des prächtigen Renaissance-Baus, die damals für Jahre unter
einer dicken Schicht Putz verborgen war, wieder freilegte.
Damit hat er den Bau vermutlich gerettet. Denn: Unter der Putzschicht haben die
Eichenbalken massiv gelitten. „Wenn man es dicht macht, reichen zehn Jahre, um das Holz zu
zerstören. Die normale Witterung hingegen kann Eiche kaum etwas anhaben.
2.1 Bauzeit
Die Junkernschänke in der Innenstadt von Göttingen ist ein Fachwerkhaus aus dem 15.
Jahrhundert, in dem sich heute eine Gaststätte befindet. Sie ist eine der ältesten Weinstuben
Deutschlands und befindet sich in der Barfüßerstraße.
Die Junkernschänke wurde ursprünglich zu Beginn des 16. Jahrhunderts als spätgotisches
Haus erbaut. Die Wandständer erstreckten sich über zwei Geschosse und lediglich die
niedersächsische Schiffskehle war als Ornament vorhanden. Das Haus ist erst kürzlich
restauriert und modernisiert worden. Eine gelungene Mischung aus Tradition und Moderne.
2.2 Geschichte
Um 1446/1452 wurde der heutige Kern des Hauses auf dem Gelände eines abgebrannten
Gebäudes in der Göttinger Innenstadt errichtet.
Von 1499 bis 1531 war das Haus im Besitz des Bildschnitzers Bartold Kastrop. Dessen
Witwe verkaufte es an den Göttinger Bürgermeister Giselher Swanenvlogel, der es bis zu
seinem Tode im Jahre 1566 bewohnte.
1547 & 1549 hat der Bürgermeister Gyseler Swanenflogel das Haus gekauft und umgebaut.
1547/1548 erhielt das Haus durch das Anbringen von Schnitzereien sein heutiges Aussehen.
Der Renaissanceschmuck an der Fassade stellt biblische Szenen aus dem Alten und Neuen
Testament dar. Auch Planetengötter und andere Ornamente schmücken das Haus. Der
Ratsherr und Bürgermeister von Göttingen ließ die prachtvollen Renaissanceerker anfügen.
Am Eck-Erker ist ein Porträt des Gyseler Swanenflogel und seiner Frau Othilia zu sehen.
»Nach mehrfachem Besitzerwechsel über die Jahrhunderte hinweg verfiel das Haus nach und
nach und wurde in einem Stadtplan von 1702 sogar als wüste Stelle aufgeführt.
In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden umfangreiche Baumaßnahmen am Haus
durchgeführt, unter anderem wurden Teile des Innenhofs in das Haus integriert. 1797 wurde
das Gebäude von dem Kaufmann Friedrich Wilhelm Eggers erworben, welcher dort eine
Spezerei und einen Eisenwarenhandel betrieb.
Es folgen weitere Besitzerwechsel, bis Hermann Mütze 1883 in dem Haus mit der Eröffnung
der Altdeutschen Weinstube – bekannt als Die alte Mütze – einen Weinhandel gründete, der
von dessen Sohn Wilhelm Mütze später übernommen wurde.
2.3 Schnitzereien
Die Hausfront an der Barfüßerstrasse wird von geschnitzten Gestalten des Alten Testamentes
beherrscht: Delila, die dem Schlafenden Simson die Locken abschneidet, denen er seine Kraft
und Stärke verdankt. In der Hand hält der Schlafende noch den Eselskinnbacken, mit dem er
Tausende der Philister erschlug, von denen einer schon mit einem Speer bewaffnet bereit, um
den seiner Kraft beraubten Simson in die Gefangenschaft zu führen. Über der ganzen Szene
schwebt triumphierend der Liebesgott Amor.
Der Name der Barfüßerstraße stammt aus dem Volksmund. Da die Franziskaner keine Schuhe
trugen wurden sie „Barfüßer“ nannte. Die Straße führte zu einem kleinen Kloster, das auf dem
heutigen Wilhelmsplatz stand.
Der Name Jüdenstraße führt auf die Juden zurück, die im 13. Jahrhundert die Erlaubnis
erhielten sich in Göttingen anzusiedeln. Sie wohnten in der Nähe der St. Jacobi-Kirche in der
heutigen Jüdenstraße.
Webseite:
www.junkernschaenke.de
Göttingen als Kulturstadt
Xiu Na und Lu Chen
Das alte Rathaus in Göttingen wurde in mehreren Bauabschnitten ab 1270 errichtet und war
bis 1978 Sitz des Rates und der Verwaltung der Stadt Göttingen. Es steht an der Westseite des
Marktplatzes inmitten der Altstadt.
Der Grundstein des Erweiterungs- und Umbaues des Rathauses wurde 1369 gelegt. Der schon
bestehenden Halle wurden nach Westen eine „Dorntze“ und die Ratsküche mit Vorraum
angebaut. Die Dorntze diente dem Rat als Sitzungsraum.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Gebäude verwüstet, als die Stadt von schwedischen und
weimarischen Truppen unter Wilhelm von Weimar für die evangelische Seite zurückerobert
wurde.
Nach der Gründung der Göttinger Universität im 18. Jahrhundert wurde das Gebäude
renoviert und modernisiert. Bis 1907 wurde das Gebäude noch restauriert, danach ruhten die
Arbeiten für siebzig Jahre.
Nach dem Bau des neuen Rathauses südlich der Altstadt im Jahre 1978 zog die
Stadtverwaltung dorthin um. Das Gebäude dient als die Ehe Notariat und es finden dort
regelmäßig Ausstellungen statt. Teile des Gebäudes dienen dem Fremdenverkehrsamt.
Das Städtische Museum Göttingen ist eine Sammlung mit Bezug zur Geschichte und
Kulturgeschichte der Stadt und Region Göttingen.
Das Städtische Museum in Göttingen entstand auf Betreiben des Professors für Germanistik
Moriz Heyne. In Göttingen vermisste er eine ähnliche Einrichtung und verhandelte daher
schon bald mit dem Magistrat über die Möglichkeit, auch hier eine Altertumssammlung ins
Leben zu rufen.
Da die Neubaupläne aus Kostengründen nicht realisiert werden konnten, wurde die
Sammlung am 1. Oktober 1889 in sechs Räumen des Grätzelschen Hauses in der jetzigen
Goetheallee eröffnet. Um das Fremdwort „Museum“ zu vermeiden, wurde die Bezeichnung
„Städtische Alterthümersammlung“ gewählt.
Ab 1912 wurden dann die Räume der „Alten Post“ nach und nach dem Museumsbereich
angegliedert. In den folgenden Jahrzehnten waren alle Museumsleiter bestrebt, die
Ausstellungs- und Magazinflächen zu vergrößern und dem Museum ein besucherfreundliches
Aussehen zu verschaffen. 1989 feierte das Städtische Museum sein 100-jähriges Bestehen.
3. St.-Johannis-Kirche
Die St.-Johannis-Kirche in der Göttinger Altstadt ist eine dreischiffige gotische Hallenkirche
aus dem 14. Jahrhundert. Mit ihren weithin sichtbaren Türmen ist sie eines der Wahrzeichen
der Stadt. Ihr Patron ist Johannes der Täufer.
3.1 Geschichte
An der Stelle der Kirche stand einst eine romanische Basilika, deren Fundamente 1927
teilweise freigelegt wurden. Sie wird erstmals 1272 urkundlich erwähnt. Von ihr hat sich als
Einziges das Nordportal, ein Rundbogenportal mit Zisterzienser-Zackenbogen, erhalten. Es
wurde in den gotischen Neubau integriert. Vermutet wird, dass auch der untere Teil des
heutigen Westportals noch aus der Zeit der Romanik stammt.
Gegen 1300 wurde der gotischen Chor mit Fünfachtelschluss begonnen, der ursprünglich
höher war als heute. In der Folge wurden auch das Langhaus und die beiden Türme errichtet.
Vorbild des Innenraums, der als Staffelhalle mit acht oktogonalen Pfeilern gestaltet wurde,
war wohl die nahe Paulinerkirche.
2014 wurde mit einer Sanierung und Neugestaltung des Kirchenraumes begonnen. Dabei soll
der Kirchenraum heller und freundlicher erscheinen und der Parkettfußboden durch
Sandsteinplatten ersetzt werden. Die Bänke im Hauptschiff sollen einer Bestuhlung weichen.
Im Zuge dieser Renovierung erhielt die Kirche 2017 ein Fenster des Glaskünstlers Günter
Grohs, welches sich über dem romanischen Nordportal befindet. Auch die weiteren Fenster
des Kirchenschiffs sollen von Grohs neugestaltet werden. Darüber hinaus möchte die
Kirchengemeinde ihr Gotteshaus auch für profane Veranstaltungen, wie Theateraufführungen,
Jahresempfänge und Buffets öffnen. Daher sollten die neuen Ausstattungsstücke möglichst
mobil gestaltet werden, um sie für solche Veranstaltungen wegräumen zu können. Im Februar
2018 wurden die neuen vom Leipziger Künstlerduo Zink & Gensichen entworfenen
Ausstattungsstücke Altar mit Taufgelegenheit, Kanzel und Ambo eingeweiht. Hinzu soll eine
Installation aus Metallrohren kommen, die auf das zentrale Chorfenster, das eine historistische
Kreuzigungsgruppe zeigt, deuten soll. Ein ursprünglich geplanter Glaskubus, mit dem das
Südportal überbaut werden sollte, wurde im Verlauf der Sanierung aus finanziellen Gründen
und wegen Einwänden der Denkmalpflege aus den Planungen gestrichen.
Eine Besonderheit in der Kirche sind die vielen Pastorenporträts, die alle in St. Johannis
diensttuenden Pastoren von 1736 bis 1977 zeigen, unter anderem Theodor Berckelmann. In
neuerer Zeit wurde diese Tradition aufgegeben.
An der Johanniskirche spielt die Kirchenmusik eine wichtige Rolle, durch die seit 1930
bestehende Stadtkantorei und die Ott-Orgel von 1954/60. Außerdem spielt jeden Samstag ab
11:00 Uhr ein ehrenamtlicher Kirchenmusiker bis zum Glockenschlag 11:15 Uhr auf einem
Flügelhorn Choräle und andere Kirchenlieder.
Der historische Helm des Nordturms wurde am 23. Januar 2005 durch einen Brand zerstört,
dadurch entstand ein Schaden von mehreren Millionen Euro. Durch Löschwasser wurde auch
das Kirchenschiff beschädigt. Zunächst drohte die Turmspitze einzustürzen; die etwa 500
Kilogramm schwere Kupferkugel, auch Dokumentenkapsel genannt, die an der Spitze des
Turms angebracht war, musste deshalb entfernt werden. Mit Spezialkränen wurden die
gefährlichen Teile und die verkohlten Balken noch am Brandtag bis spät in den Abend
abgehoben und am Boden demontiert.
Bereits einen Tag nach dem Brand nahm die Polizei zwei mutmaßliche Brandstifter fest,
Jugendliche im Alter von 19 und 15 Jahren, die ein Geständnis ablegten. Ein Motiv konnte
allerdings nicht ermittelt werden. Die Jugendlichen waren über ein Baugerüst in den Turm
gelangt: Die Kirche war seit Längerem aufwendig renoviert worden, die
Renovierungsarbeiten standen bei Ausbruch des Brandes kurz vor der Fertigstellung.