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Umweltchemie

SS 2021

Dr. Michael Schwidder

Chemisches Institut – Lehrstuhl für Technische Chemie


Gebäude 16, Raum 104
Tel.: 0391/67-52213
E-Mail: michael.schwidder@ovgu.de
Einleitung
Organisatorisches
Informationen zur Organisation der Online-Lehre im SS 2021 finden Sie im
entsprechenden Dokument im E-Learning-Kurs.
Solle im Laufe des Semester ein Präsenzbetrieb möglich werden, werden die
Veranstaltungstermine und –orte noch bekanntgegeben.

Lehrbücher:

C. Bliefert: Umweltchemie, Wiley, 3. Aufl.,


2010, 488 S., 65€
M. Radojevic, V. N. Bashkin: Practical
Environmental Analysis, Royal Society of
Chemistry, 2. Aufl., 2006, 457 S., 90€
Kapitel 1:

Einleitung
Einleitung
Was ist Umweltchemie?
Umwelt
Der Begriff „Umwelt“ wurde in der Wissenschaft erstmalig von
Jakob von Uexküll (deutscher Biologe, 1864-1944) im Jahr 1909
verwendet:
„Umwelt ist die Summe aller Faktoren, die ein Lebewesen
umgeben und auf die es reagiert.“
1924 gründete er in Hamburg das „Institut für Umweltforschung“.
Heute ist der Begriff „Umwelt“ oftmals nicht nur auf die Umgebung eines einzelnen
Lebewesens, sondern auf die Umgebung der Gesamtheit aller auf der Erde
existierenden Lebewesen, der „Biosphäre“ gerichtet. Diese umfasst:
• die Atmosphäre bis zu ca. 25 km Höhe,
• die Ozeane bis in ca. 10 km Tiefe und
• die Erdkruste bis in ca. 3 km Tiefe.
Die Biosphäre steht mit der abiotischen (unbelebten) Umwelt und mit sich selbst (der
biotischen (belebten) Umwelt) in Wechselwirkung. Diese Wechselwirkungen werden
auch als Umweltfaktoren oder ökologische Faktoren bezeichnet.
Einleitung
Was ist Umweltchemie?
Kompartimente und Ökosysteme
Aufgrund der Komplexität der Umwelt bzw. aller Umweltfaktoren ist es zweckmäßig,
abgrenzbare Ausschnitte des Gesamtsystems „Umwelt“ als funktionale Teilbereiche
zu betrachten, die miteinander in Wechselwirkung stehen. Solche Teilbereiche werden
auch als Kompartimente bezeichnet.
Wichtige Kompartimente sind z. B. die
Luft
Atmosphäre, der Boden und die Ozeane,
aber auch eine einzelne Zelle oder ein
Baum können als Kompartiment
aufgefasst werden. Menschen
Bei einer auf Lebewesen fokussierten Tiere
Betrachtungsweise werden Kompartimente Pflanzen
auch als Ökosysteme bezeichnet. Mikroorganismen
Wir wollen hier die unbelebte Umwelt in
die Kompartimente Luft, Wasser und Boden Wasser Boden
aufteilen, welche miteinander und mit der
Biosphäre in Wechselwirkung stehen.
Einleitung
Was ist Umweltchemie?
Umwelt und Mensch
Der Mensch ist Teil des Ökosystems Erde. Genau wie andere Lebewesen beeinflusst
der Mensch seine Umwelt und die Umwelt beeinflusst ihn.
Inzwischen ist der Mensch zur bestimmenden Größe in diesem Ökosystem geworden.
Er hat vor allem durch die Industrialisierung tief in den Naturhaushalt eingegriffen
und seine Umwelt stark verändert. Diese Einwirkungen auf die Umwelt werden auch
als anthropogene Umweltfaktoren bezeichnet.
Die Auswirkungen der anthropogenen Umweltfaktoren sind erst in letzter Zeit
zunehmend in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt, vermutlich weil die
Veränderungen der Umwelt (Umweltbelastung und -verschmutzung) durch die
industrielle Tätigkeit des Menschen erst jetzt zunehmend sicht- und spürbar werden.
Heute haben deshalb umweltbezogene Überlegungen einen höheren Stellenwert in
unserer Gesellschaft und auch in der Industrie eingenommen.
Die weitere Entwicklung der Umwelt – und damit der Erde – hängt u. a. davon ab,
wie gut der Mensch das Systemverhalten seiner Umwelt versteht und wie gut er sich
darauf einstellen kann. Die chemische Komponente dieses Systemverhaltens ist
Gegenstand der Umweltchemie.
Einleitung
Was ist Umweltchemie?
Umweltchemie
Unter Umweltchemie (engl.: Environmental Chemistry) soll derjenige Teilbereich der
Chemie verstanden werden, der sich mit den chemischen Aspekten der Prozesse
beschäftigt, die in der Umwelt ablaufen.
Umweltchemie befasst sich mit Quellen und Senken, dem Transport (den Kreisläufen)
und der Verteilung sowie mit Reaktionen und Wirkungen von Stoffen in Wasser,
Boden und Luft und deren Einwirkungen auf Lebewesen, also Menschen, Tiere,
Pflanzen und Mikroorganismen, sowie auf Gegenstände, z. B. Bauwerke oder
Werkstoffe.
Im Mittelpunkt der Umweltchemie stehen also die Eigenschaften von Stoffen, deren
Verhalten in der Umwelt und die Erkenntnisse über die komplexen Zusammenhänge
zwischen Ursachen und Wirkungen, die sich daraus ableiten lassen.
Synonym zum Begriff „Umweltchemie“ wird manchmal auch der Begriff
„Ökologische Chemie“ verwendet.
Von der Ökotoxikologie ist die Umweltchemie allerdings abzugrenzen, da sich erstere
mit der Verbreitung und der Wirkung von chemischen Substanzen in Organismen
beschäftigt.
Einleitung
Historie der anthropogenen Umweltbeeinflussung
Luftverunreinigungen
In der Vergangenheit waren Luftverunreinigungen vor
allem durch bei Verbrennungsprozessen entstehenden
Rauch verursacht. Hauptkomponenten dieser
Verunreinigung waren Ruß und Schwefeldioxid.
Bereits die Römer beklagten die Unsauberkeit ihrer
Stadtluft. Mit Beginn des Kohleabbaus und der
Verbrennung von Kohle zum Heizen im 13 Jhd. wurden
diese Probleme noch einmal gewichtiger. Im Jahr 1578
untersagte bspw. Queen Elisabeth I. das Verbrennen
von Kohle in London, solange das Parlament tagte.
Durch die zunehmende Industrialisierung wurde die
Belastung der Luft zunehmend verstärkt. Spätestens
seit der Mitte des letzten Jahrhunderts gehen von den
unzähligen Verbrennungsmotoren im Straßen- und
Luftverkehr neue Belastungen und Gefahren (z. B.
durch Stickstoffoxide und Feinstaub) aus.
Einleitung
Historie der anthropogenen Umweltbeeinflussung
Wasserverunreinigungen
Die meisten alten Städte entsorgten noch bis ins 19. Jhd. ihre Abfälle direkt oder
indirekt in Flüssen und Seen. Erst in dieser Zeit begegnet man den ersten Versuchen,
Abwasser zu reinigen.
Zentrale Wasserversorgungsanlagen sind dagegen bereits für das ausgehende 15. Jhd.
belegt. Das Wasser aus den Brunnen war Lebensquell für die Städte, bei Belagerungen
garantierten sie eine autarke Wasserversorgung. Die Verunreinigung von Brunnen
wurde streng bestraft, in einigen Städten sogar mit dem Tod. Verboten war u. a. die
Entsorgung von Abfällen und Exkrementen, das Waschen von Wäsche und das Tränken
von Pferden.
Für die Nutzung von Flüssen, Bächen oder Seen als Transportmedium für Abfälle
wurde früher z. B. Wollmanufakturen, Wäschereien, Schmieden, Färbereien und
Schlachthäusern ein Sonderrecht eingeräumt, ihre Abfälle nachts dort zu entsorgen.
Allerdings war man sich der Problematik dieser Vorgehensweise durchaus bewusst.
So achteten z. B. die Stadtplaner von Paris darauf, dass sich solche Betriebe außerhalb
der Stadtgrenzen und flussabwärts nießerließen, wo ihre Abwässer die eigene Stadt
nicht mehr belasten konnten.
Einleitung
Historie der anthropogenen Umweltbeeinflussung
Verunreinigungen durch die Landwirtschaft
Der Mensch begann vor ca. 8000 Jahren mit dem Ackerbau und bereits zu diesem
Zeitpunkt kam es zum Einsatz von Düngemitteln, vor allem Pestiziden.
Zahlreiche Chemikalien sind im Laufe der Geschichte gegen Schädlinge eingesetzt
worden. Die Verwendung von Öl, „brennendem Schwefel“ (SO2) und Arsenik (As2O3)
durch die Griechen und die Römer ist belegt.
Im Verlauf des 19. Jahrhunderts kamen neue anorganische Verbindungen hinzu, wie
bspw. „Pariser Grün“ (auch: „Schweinfurter Grün“), welches gegen Heuschrecken
wirksam war:
3 Cu(AsO2)2 · Cu(CH3COO)2
Pariser Grün

Schwefelverbindungen wurden gegen schädigende Pilze eingesetzt.


Schon vor 1900 wurden auch organische Pestizide synthetisiert.
Zu den ersten, welche auch heute noch vereinzelt verwendet
werden, zählten 4,6-Dinitro-o-kresol (1882) und
Phenylquecksilberchlorid (1915). 4,6-Dinitro-o-kresol
Einleitung
Historie der anthropogenen Umweltbeeinflussung
Freisetzung von Chemikalien durch die chemische Industrie
Die chemische Industrie im heutigen Sinne entstand um 1850; diese Zeit gilt auch als
Beginn der Industrialisierung. Erstmals wurden Chemikalien, vor allem Soda
(Natriumcarbonat) und andere Alkalien, im größeren Maßstab in der Textilindustrie
bei der Herstellung von Wolle und in der Glasindustrie eingesetzt.
Das älteste Verfahren zur Soda-Herstellung ist das Leblanc-Verfahren. Hierbei wird
Kochsalz zunächst mit Schwefelsäure zu Natriumsulfat umgesetzt:
2 NaCl + H2SO4 Na2SO4 + 2 HCl
Der hierbei anfallende Chlorwasserstoff wurde zuerst einfach in die Atmosphäre
gelassen. Als Folge starben Bäume und Pflanzen in der Umgebung der Fabriken.
Später wurde das gebildete HCl-Gas mit Kalk gebunden und es wurde ein neues
Verfahren zur Herstellung von Soda entwickelt (Solvay-Verfahren, 1861).
Das Soda wurde auch dafür verwendet, um Natronlauge herzustellen, welche
wiederum für die Herstellung von Seifen erforderlich war. Später wurde die
Natronlauge durch die Chlor-Alkali-Elektrolyse hergestellt, wobei auch hier zunächst
Abgase (Chlorgas) einfach in die Atmosphäre geleitet wurden.
Einleitung
Historie der anthropogenen Umweltbeeinflussung
Freisetzung von Chemikalien durch die chemische Industrie
Die industrielle Herstellung von Farbstoffen
(z. B. Indigo) begann 1857 mit der Produktion
von Anilin und verwandten Verbindungen, vor
allem in Deutschland (BASF = Badische Anilin-
und Soda-Fabrik).
Bei der Farbstoffproduktion wurde erstmals
ein Zusammenhang zwischen verwendeten BASF-Werk Ludwigshafen (1881)
Chemikalien und dem Auftreten von Krankheiten beobachtet: Arbeiter in den Fabriken
erkrankten vermehrt an einer besonderen Art des Blasenkrebs (Anilin-Krebs).
Später stellte sich heraus, dass nicht Anilin selbst hierfür verantwortlich war, sondern
das bei der Farbstoffproduktion als Zwischenprodukt entstehende 2-Naphthylamin.

Anilin 2-Naphthylamin Indigo


Einleitung
Umweltbewusstsein und zukünftige Entwicklung
Umweltbewusstsein der modernen Gesellschaft
Die Konsequenzen des anthropogenen Einflusses rücken erst seit der letzten Zeit
verstärkt in unser Bewusstsein. In der öffentlichen Diskussion spielen u. a. die
folgenden Themen eine wichtige Rolle:
Waldsterben Treibhauseffekt Saurer Regen
Ozonloch Gifte in Nahrungsmitteln
Bundespräsident Richard von Weizsäcker, 1989:
„ … Mit wachsender Härte zwingen uns die Probleme umzulernen. Noch immer
erscheint die Natur im Haushalt des Menschen nur als ein Rechnungsposten unter
vielen. In Wahrheit aber ist der Mensch selber nur ein Faktor unter anderen im
Haushalt der Natur. Er gehört der Natur an und muss lernen, das Ganze zu wahren,
dessen Teil er ist. Er muss die Natur um ihrer selbst willen schützen.
Damit beginnen wir auch, die Gefahren des Verteilungskampfes zwischen Gegenwart
und Zukunft besser zu begreifen. Wir schulden den späteren Generationen keinen
geringeren Schutz als den Lebenden. Umweltschutz wird zum Nachweltschutz. Auch
das Grundgesetz steht für solche Einsichten offen. …“
Einleitung
Umweltbewusstsein und zukünftige Entwicklung
Umweltbewusstsein der modernen Gesellschaft
Die Herausforderung, dieses neue Umweltbewusstsein in der Gesellschaft auch in
einen nachhaltigen Umweltschutz umzusetzen, ist auch vor dem Hintergrund der
„Bevölkerungsexplosion“ auf der Erde enorm.
Einleitung
Umweltbewusstsein und zukünftige Entwicklung
Umweltbewusstsein der modernen Gesellschaft
Aufgaben der Wissenschaft sind vor dem Hintergrund des nachhaltigen
Umweltschutzes:

• Die objektive Erfassung des (chemischen) Ist-Zustandes des Naturhaushaltes,


• die Aufklärung der Zusammenhänge zwischen anthropogenen Einflussfaktoren
und dem Zustand der Umwelt,
• die Entwicklung von Strategien zur Erhaltung bzw. Verbesserung des Zustandes
der Umwelt und
• die Erzeugung einer sachlichen Diskussion in der Öffentlichkeit, um einerseits
das Verhalten des Einzelnen zu beeinflussen und andererseits Verständnis für
umweltpolitische Maßnahmen zu erhöhen.
Einleitung
Vorlesungsinhalt

Grundlagen: Aufbau der Erde, Stoffe in der Umwelt, Umweltschutz, Umweltrecht,


Chemikaliengesetz, Gefahrstoffverordnung und Gefahrgutgesetz

Luft: Die Lufthülle der Erde, Kohlenstoffdioxid, Kohlenstoffmonooxid, Schwefel-


verbindungen, Oxide des Stickstoffs, flüchtige organische Verbindungen, Ozon in
der Stratosphäre, Aerosole, Immissionsschutzrecht

Wasser: Grundlagen, Wasserkreislauf und Wasserbelastungen, spezielle Wasser-


belastungen, Trinkwassergewinnung und Abwasserreinigung, Gewässerschutzrecht

Boden: Grundlagen, Belastungen, Schwermetalle, Altlasten, Bodenschutzrecht

Umweltanalytik: Grundbegriffe, Wasseranalytik

Abfall: Überblick, Hausmüll, Recycling, Sonderabfall


Kapitel 2:

Aufbau der Erde


Aufbau der Erde
Sphären der Erde
Die Biosphäre der Erde
Aufbau der Erde
Erdinneres und Erdkruste
Erdschichten

• besteht aus Silicaten

• besteht aus Oxiden von


Mg, Fe, Cr, Ca, Na, Ni
• Dichte: 3 – 6 g/cm3

• besteht vorwiegend aus Fe;


sonstige Bestandteile: Ni, Si
• Dichte: 9 – 13 g/cm3
• Schätzungen für den Erdmittelpunkt:
T = 2000 bis 10000°C
p = 3 Mio. bar
Aufbau der Erde
Erdinneres und Erdkruste
Chemische Elemente auf der Erde

Erde Erdkruste

Angaben in Ma.-%
Aufbau der Erde
Erdinneres und Erdkruste
Erdoberfläche
Gesamtoberfläche der Erde: 510 Mio. km2
Flächenanteil, %
Ozeane 70,8
Oberflächenwasser (Flüsse und Seen) 0,4
Festland 28,8
Wald 7,7
Wüsten, Halbwüsten 5,8
Grünland 4,6
Ackerland 2,5
Antarktis 2,3
bebaute Gebiete 2,1
Tundra 0,9
sonstige Gebiete 2,9
Aufbau der Erde
Hydrosphäre
Die Hydrosphäre
97% des Oberflächenwassers der Erde ist Salzwasser
Aufbau der Erde
Hydrosphäre
Die Hydrosphäre

PSU = practical salinity unit  ‰


Salzgehalt (Salinität): Ozeane: ca. 3,5 %
Ostsee: 0,8 %
Totes Meer: 27 %
Aufbau der Erde
Hydrosphäre
Hydrostatischer Druck

Pascal’sches Gesetz:

ph   ρ  g  h  p 0

ρ: Dichte (für Wasser: ρ ≈ 1.000 kg/m³)


g: Erdbeschleunigung (g ≈ 9,81 m/s²)
h: Höhe des Flüssigkeitsspiegels über
dem betrachteten Punkt
p0: Luftdruck auf Flüssigkeitsoberfläche
(p0 = 1 bar)

Nur gültig für


inkompressible Fluide!
Aufbau der Erde
Hydrosphäre
Hydrostatischer Druck

+ Temperatureinfluss auf die Dichte!


Aufbau der Erde
Hydrosphäre
Die Zonen der Ozeane
Das Pelagial ist der Lebensraum des freien Wassers. Das Pelagial ist bei Seen und dem
Meer der uferferne Freiwasserbereich oberhalb der Bodenzone (Benthal).
Epipelagial: bis 200 m; ausreichend Licht für höhere
Pflanzen, um Photosynthese zu betreiben
Mesopelagial: 200 bis 1000 m; nur noch wenig blaues Licht;
Pflanzenwuchs ist nicht mehr vorhanden; Druck in 1000 m:
ca. 100 bar
Bathypelagial: 1000 bis 4000 m; kein Sonnenlicht mehr
vorhanden; Druck in 4000 m: ca. 400 bar
Abyssopelagial: 4000 bis 6000 m; Temperatur nahe am
Gefrierpunkt; Druck in 6000 m: ca. 600 bar
Hadopelagial: 6000 bis 11000 m; Temperatur nahe am
Gefrierpunkt; Druck in 11000 m: ca. 1100 bar; auch hier
gibt es noch Leben!
Aufbau der Erde
Atmosphäre
Die Atmosphäre
Aufbau der Erde
Atmosphäre
Barometrische Höhenformel

Barometrische Höhenformel:

 h  h0 
Mg

ph   p 0  e RT

p0: Luftdruck auf der Erdoberfläche


(p0 = 1 bar)
M: mittlere molare Masse der Atmo-
sphärengase (M = 0,02896 kg·mol-1)
g: Erdbeschleunigung (g ≈ 9,81 m/s²)
R: universelle Gaskonstante
(R = 8,314 J·mol-1·K-1)
T: Temperatur
h: Höhe, in der der Luftdruck p(h) herrscht
h0: Höhe, in der der Luftdruck p0 herrscht
(h0 = 0 m)

Nur gültig für isotherme Atmosphäre!


Aufbau der Erde
Atmosphäre
Temperaturverlauf in der Atmosphäre
Aufbau der Erde
Atmosphäre
Latente Wärmespeicherung (Wasser)

Verdampfungswärme
2,26 MJ/kg
(40,657 kJ/mol)

latente Wärme

Schmelzwärme
333,5 kJ/kg
(6,01 kJ/mol)
Aufbau der Erde
Atmosphäre
Atmosphärischer Wärmegradient
Einstrahlende Sonnenenergie wird dazu genutzt, Oberflächenwasser zu verdampfen.
Die Energie wird dabei als latente Energie im gasförmigen Zustand gespeichert. In
höheren Bereichen der Atmosphäre kondensiert das Wasser aufgrund der
Umgebungstemperatur und gibt die gespeicherte Wärme an die Umgebung ab.
trockenadiabatischer feuchtadiabatischer
Wärmegradient Wärmegradient
Aufbau der Erde
Atmosphäre
Luftfeuchtigkeit
absolute Feuchte:
mW Masse Wasserdampf
f 
V Luftvolumen

Sättigungsmenge:
mW ,max mW (T )
f max  
V V
relative Feuchte:
f

f max

Wohlbefinden: ρ = [50%..60%]
ρ < 50%: Austrocknung von Haut und Schleimhäuten
ρ > 60%: Behinderung der Wärmeregulation durch Transpiration
Aufbau der Erde
Globale Stoffkreisläufe
Globaler Wasserkreislauf
Aufbau der Erde
Globale Stoffkreisläufe
Kohlenstoffkreislauf
Aufbau der Erde
Globale Stoffkreisläufe
Stoffkreisläufe im Ökosystem Erde
Aufbau der Erde
Globale Stoffkreisläufe
Quellen und Senken im Stoffkreislauf
Kompartimente mit Transportfunktion: Atmosphäre und Flüsse
Kompartimente mit Speicherfunktion: Boden und Ozeane

Bilanzierung:
AB > BA + BF
AO + FO > OA
 Anreicherung im Boden/Ozean
 Senken

AB < BA + BF
AO + FO < OA
 Abreicherung im Boden/Ozean
 Quellen
Aufbau der Erde
Globale Stoffkreisläufe
Quellen und Senken im Stoffkreislauf

Element AB BA BF = FO OA AO
O (in 1017 kg/a) 1,0 0,7 0,3 3,7 3,4
C (in 1014 kg/a) 1,2 1,27 < 0,01 0,10 0,10
S (in 1014 kg/a) 0,7 1,6 2,1 1,6 2,6
P (in 109 kg/a) 3,2 4,3 19 0,3 1,4
Pb (in 108 kg/a) 3,2 4,7 7,8 < 0,01 1,4
Cu (in 107 kg/a) 6,2 7,1 632 < 0,01 1,3

Transport einiger chemischer Elemente zwischen den vier Umweltkompartimenten


Atmosphäre (A), Boden (B), Ozeane (O) und Flüsse (F)
• Anreicherung von C in der Atmosphäre (CO2)
• Hauptsenke für P sind die Ozeane
• Pb und Cu werden über die Flüsse ins Meer getragen und dort in den
Sedimenten angereichert
Aufbau der Erde
Globale Stoffkreisläufe
Verweilzeit in den Kompartimenten
Aufbau der Erde
Globale Stoffkreisläufe
Wasservorratsspeicher
Vorratsspeicher Verweilzeit*
Polareis 9700 Jahre
Weltmeere 3150 Jahre
Gebirgsgletscher 1600 Jahre
Grundwasser, inaktiv 1400 Jahre
Grundwasser, aktiv 300 Jahre
Seen 17 Jahre
Moore, Sümpfe 5 Jahre
Bodenwasser 1 Jahr
Flüsse 16 Tage
*) Durchschnittliche Zeit, die vergeht, bis
Atmosphäre 9 Tage
jedes Wassermolekül des jeweiligen
Biosphäre 1 Tag
Speichers durch ein anderes ersetzt
Durchschnitt 2800 Jahre wurde.
Aufbau der Erde
Umweltbelastungen
Umweltbelastungen

Industrie-
Wärme
anlagen

Belastungen
landwirt- stoffliche physikalische
durch
schaftliche Belastungen Belastungen Lärm
Verbrauch von
Nutzung der Umwelt der Umwelt
Lebensraum
Verkehr,
Wohnen, Strahlung
Freizeit

Luft Wasser Boden

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