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Zu Bismarck Ebru Ünver Q1 2019/20

Kulturkampf

Konflikt zwischen Bismarck und Zentrumspartei (Katholiken; aus verschiedenen


Bevölkerungsschichten)

Weil:
- Schlecht zu kontrollieren -> Angst vor Machtverlust oder Revolution
- Papst hat Kontrolle über Katholiken -> Gefahr für Autorität des Kaisers

Auslöser:
- Dt. Staat ist moderner, Kirche (und Einmischung in Staatsgeschehen) wird infrage
gestellt => Papst ist gegen Modernismus, verabschiedet a) eine Liste mit
Auffassungen, die ihm bzw. der Kirche missfallen und b) das Unfehlbarkeitsdogma;
der Papst liegt immer richtig
- Bismarck bezeichnet die Zentrumspartei als Reichsfeind

Bismarck verabschiedet verschiedene Gesetze, um Macht der Katholiken zu minimieren:

1. Kanzelparagraph (1871): Pfarrer dürfen in Predigten keine staatlichen


Angelegenheiten behandeln
2. Schulaufsichtsgesetz (1872): Alle Schulen werden der staatl. Aufsicht unterstellt
3. Jesuitengesetz (1872): Verbietet den Jesuitenorden
4. Zivilehegesetz (1875): Man heiratet standesamtlich und nicht mehr kirchlich
5. Brotkorbgesetz (1875): Kirche bekommt kein Geld mehr vom Staat
Außerdem: Vorschriften zur Priesterausbildung

Bismarck verliert den Kulturkampf. Zentrumspartei wird sehr stark, meiste Gesetze mussten
zurückgezogen werden.
Zu Bismarck Ebru Ünver Q1 2019/20

Sozialistengesetz und Sozialgesetzgebung

Sozialdemokraten vertreten Arbeiter in Gewerkschaften & Parteien (SPD, 1875)

- Sozialdemokraten zahlenmäßig große Gruppe; wollen eine Revolution

Sozialistengesetze (1878-1890):

„Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokraten“

1. Versammlungsverbot
2. Verbot sozialdemokratischer Schriften
3. Verbot aller sozialdemokratischer Vereine und Gruppen (Wahlwerbung etc.)
Dürfen sich trotzdem in Parteitag wählen lassen und haben Gesetze z.B. im Ausland
umgangen

- 1863 Ferdinand Lassalle: Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein


- 1869 August Bebel & Wilhelm Liebknecht: Sozialistische Arbeiterpartei Deutschland –
heute SPD

- 11.05.1878 Attentatversuch auf Bismarck durch Max Hödel


- 02.06.1878 Attentatversuch auf Bismarck durch Dr. Karl Eduard Nobiling

Sozialgesetzgebung:

Gesetze zum Schutz der Arbeiter; mit Zuckerbrot und Peitsche

- Krankenversicherung (1883), Unfallversicherung (1884), Invalidenversicherung


(1889), Rentenversicherung (1891)
 Wollte Gunst der Arbeiter gewinnen und Sozialdemokraten ausstechen

Bismarck verliert … wieder. Sozialdemokraten wachsen.

1888 Dreikaiserjahr

- 09.03.1888 Tod Kaiser Wilhelm I


- 15.06.1888 Tod Kaiser Friedrich III
- Ab 15.06.1888 Kaiser Wilhelm III
o Konflikt mit Bismarck
o Ende Bismarcks Kanzlerschaft am 18.03.1890
Zu Bismarck Ebru Ünver Q1 2019/20

Meinungen versch. Historiker

CHRISTOPHER CLARK
A) KERNTHESE Bismarck als Machtmensch; Pragmatiker & Opportunist*
B) LEISTUNGEN/FEHLER (Wurde schnell wütend;) Sieht sich als Diener des Staates,
„ohne jemals Diener zu sein“ (Z.4) => handelt aus preußischer
Perspektive
C) VERHÄLTNIS ZUR Bedient sich moderner Mittel (öffentlicher Mittel); betreibt
MODERNEN „Post-romantische Politik“ (Z. 34)
GESELLSCHAFT
D) WIRKUNG
*Opportunist: pol. Ohne ideologische Bindung; ohne Rücksicht; unberechenbar

WILFRIED LOTH
A) KERNTHESE Guter Einfluss auf dt. Gesellschaft; „weißer Revolutionär“; (in
Einigungspolitik); später „Reaktionär“ -> Abwehr der liberalen
Wünsche
B) LEISTUNGEN/FEHLER Deutschland modernisiert; Verhinderung der
Parlamentarisierung und Demokratisierung
C) VERHÄLTNIS ZUR Bismarck überwand die alte Ordnung über seine Politik
MODERNEN
GESELLSCHAFT
D) WIRKUNG Deutsche Politik durch Bismarck nicht zwingend vorgezeichnet

ERNST ENGELBERT
A) KERNTHESE Bismarck als revolutionärer Vollstrecker des
„nationalstaatlichen Testaments der dt. Revolution von
1848/49“ (Z. 8f.)
B) LEISTUNGEN/FEHLER Warnung vor weltpolitischen Ambitionen des Reiches;
Feindschaft gegenüber allen demokratischen Kräften
C) VERHÄLTNIS ZUR Zog mit der nationalen Einigung Konsequenz aus der
MODERNEN Revolution
GESELLSCHAFT
D) WIRKUNG Erbe Bismarcks vertan; Bismarcks Tragik wurde zur Tragik der
dt. Nation

JOHANNES WILLMS (!)


A) KERNTHESE Bismarck sei der erste „Dämon“ in der jüngsten dt. Geschichte
B) LEISTUNGEN/FEHLER Machtpolitik die Bismarck verfolgt; zieht Folgen des Erfolgs
nicht in Betracht
C) VERHÄLTNIS ZUR Bismarck verstand die Dynamik der modernen Kapitalistischen
MODERNEN Gesellschaft nicht
GESELLSCHAFT
D) WIRKUNG Nicht unerhebliche Teilschuld an beiden Weltkriegen

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