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Ordinarius: Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil.

Gerhard Rigoll
Technische Universität München

Prüfung Signaldarstellung
Wintersemester 2017/18
Datum: 27.02.18, 1330 Uhr (90min) Nachname:

Raum: Vorname:

Platz-Nr.: Matr.-Nr.:

Wichtige Hinweise:
• Die Prüfung besteht aus 20 Seiten. Die letzte Seite ist für Nebenrechnungen freigelassen.
• Füllen Sie die oben stehenden Felder leserlich aus und schreiben Sie auch auf alle weiteren Zusatzblätter oben
Ihren Namen und Ihre Matrikelnummer. Blätter ohne diese Angaben können nicht gewertet werden.
• Bitte legen Sie Ihren Studentenausweis sowie einen Lichtbildausweis bereit.
• Zugelassen zur Prüfung sind außer Schreibutensilien lediglich eine unbeschriebene Klarsichtfolie, das beidseitig
bedruckte Originalmanuskript zur Vorlesung Signaldarstellung. Handschriftliche Ergänzungen auf
den Seiten des Manuskripts sind erlaubt. Weitere Hilfsmittel aller Art (wie z.B. Mobiltelefone, PDAs,
Taschenrechner, Konzeptpapier) sind nicht zugelassen.
• Alle Signale sind zeitnormiert dargestellt.
• Am Ende der Prüfung müssen Sie alle an Sie ausgeteilten Blätter abgeben.
• Teilaufgaben, zu deren Lösung Ergebnisse aus vorangegangenen Aufgaben nicht unbedingt erforderlich sind,
sind mit einem ⋆ gekennzeichnet.
• Lösungen werden nur gewertet, wenn sie eindeutig zugeordnet werden können und der Lösungsweg klar
erkennbar ist.
• Es muss ein dokumentenechter Stift, jedoch kein Rotstift, verwendet werden.
• Lösungen sind so weit wie möglich zu vereinfachen. Bei Skizzen müssen immer alle Achsen beschriftet werden.
• Punkte sind unverbindlich nach Schwierigkeit gekennzeichnet: (+) leicht, (ohne) normal, (-) schwer.

Hiermit bestätige ich, dass ich vor Prüfungsbeginn darüber in Kenntnis gesetzt wurde, dass ich im Falle einer
plötzlich während der Prüfung auftretenden Erkrankung das Aufsichtspersonal umgehend informieren muss. Dies
wird im Prüfungsprotokoll vermerkt. Danach muss unverzüglich ein Rücktritt von der Prüfung beim zuständigen
Prüfungsausschuss beantragt werden. Ein vertrauensärztliches Attest – ausgestellt am Prüfungstag – ist unver-
züglich nachzureichen. Wird die Prüfung hingegen in Kenntnis der gesundheitlichen Beeinträchtigung dennoch
regulär beendet, kann im Nachhinein kein Prüfungsrücktritt aufgrund von Krankheit beantragt werden. Wird
die Prüfung wegen Krankheit abgebrochen, wird die Klausur als nicht erschienen“ gemeldet und – unabhängig

von einem Rücktrittsantrag – nicht bewertet.

München, 27.02.2018
(Unterschrift)

Bewertung (vom Prüfer auszufüllen):


Aufgabe 1 2 3 4 5
Punktzahl
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1. Aufgabe (20 Punkte)


Es sei ein zeitkontinuierliches LTI-System gegeben:

x(t) ds(t) y(t)


h(t) =
dt

Für dieses System ist das Eingangsignal x(t) sowie die Sprungantwort s(t) gegeben:
x(t) s(t)
2 1

1 t
−1 1 2 3
−1
t
1 2 3 4
⋆a) Geben Sie alle Teilintervalle für die Faltung z(t) = x(t) ∗ s(t) an! /2+ Pkt

b) Berechnen Sie die Faltung z(t) = x(t) ∗ s(t) für alle Teilintervalle aus Aufgabe a) und verein-
∫∞
fachen Sie ihr Ergebnis so weit wie möglich! Verwenden Sie die Form z(t) = x(τ )s(t−τ ) dτ ,
−∞
d.h. s(t) soll gespiegelt werden.
Hinweis: Ein Ergebnis gilt als vollständig vereinfacht, wenn alle Integrale und Klammern
aufgelöst und alle Summanden zusammengefasst wurden! /12 Pkt
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⋆c) Geben Sie die Impulsantwort h(t) des LTI-Systems an und skizzieren Sie diese! /3 Pkt

⋆d) Wie kann y(t) = x(t) ∗ h(t) aus z(t) = x(t) ∗ s(t) im Zeitbereich berechnet werden, ohne
eine Faltung durchzuführen? /1- Pkt

Nun liegt das Signal x1 (t) = 2x(2t) am Eingang an.


⋆e) Kann y1 (t) = x1 (t) ∗ h(t) in Abhängigkeit von y(t) geschrieben werden? Falls ja, geben Sie
y1 (t) als Funktion von y(t) an! Andernfalls begründen Sie! /1- Pkt

Nun liegt das Signal x2 (t) = −2x(t + 2) am Eingang an.


⋆f) Kann y2 (t) = x2 (t) ∗ h(t) in Abhängigkeit von y(t) geschrieben werden? Falls ja, geben Sie
y2 (t) als Funktion von y(t) an! Andernfalls begründen Sie! /1- Pkt
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2. Aufgabe (30 Punkte)


Gegeben ist das folgende Signal x(t) im Zeitbereich:

2 sin (2πt)
x(t) =
πt
Dieses Signal x(t) durchläuft das folgende System:
x(t) ⊗ xm (t) y(t)
H(ω)

m(t) = 2 sin(3πt)

FT FT FT
⋆ a) Bestimmen Sie die Spektren X(ω) •−◦ x(t), M (ω) •−◦ m(t) und Xm (ω) •−◦ xm (t)! /4 Pkt
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b) Skizzieren Sie das Amplitudenspektrum |Xm (ω)| für ω ∈ [−6π; 6π]! /2+ Pkt

|Xm (ω)|

ω
−6π −4π −2π 2π 4π 6π

Das Signal xm (t) durchläuft nun das Filter H(ω) mit folgendem Frequenzgang:
H(ω)
1

ω
−3π −2π −π π 2π 3π
⋆ c) Um welche Art von Filter handelt es sich bei H(ω)? /1+ Pkt

Gegeben sei folgendes Spektrum F (ω): Λ(ω)


1

F (ω) = α1 Λ(β1 ω) + α2 Λ(β2 ω) mit


ω
−1 1
⋆ d) Geben Sie geeignete Werte für α1 , α2 , β1 , β2 ∈ R an, sodass F (ω) = H(ω)! /2 Pkt
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FT
e) Berechnen Sie die die Impulsantwort des Filters h(t) ◦−• H(ω)!
FT
Hinweis: Λ(ω) •−◦ 2π si2 ( 2t ) /2 Pkt

f) Kennzeichnen Sie das Amplitudenspektrum |Y (ω)| des gefilterten Signals y(t) = xm (t) ∗ h(t)
in Ihrer Lösung von b)! /1+ Pkt

g) Kann das Filter H(ω) so gewählt werden, dass y(t) = x(t) gilt? Begründung! /1- Pkt

h) Berechnen Sie die Energie des Ausgangssignals y(t)! /3 Pkt


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FT
Nach Filterung mit einem unbekannten Filter ergibt sich das folgende Spektrum Y2 (ω) •−◦ y2 (t):

Y2 (ω)

ω
−4π −3π −2π −π π 2π 3π 4π

⋆ i) Stellen Sie Y2 (ω) als Überlagerung von Sprungfunktionen dar! /2+ Pkt

FT
j) Berechnen Sie y2 (t) ◦−• Y2 (ω) mit Hilfe Ihres Ansatzes aus i) und vereinfachen Sie das Er-
gebnis so weit wie möglich! /2+ Pkt
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⋆ k) Stellen Sie Y2 (ω) nun als Faltung zweier Spektren dar!


Hinweis: Die triviale Zerlegung Y2 (ω) = Y2 (ω ± ω0 ) ∗ δ(ω ∓ ω0 ) wird nicht akzeptiert! /2- Pkt

FT
l) Berechnen Sie y2 (t) ◦−• Y2 (ω) mit Hilfe Ihres Ansatzes aus k) und vereinfachen Sie das Er-
gebnis so weit wie möglich! /2 Pkt
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m) Zeigen Sie nun die allgemeine Gültigkeit des folgenden Zusammenhangs:


2 sin(x) cos(y) = sin(x + y) + sin(x − y)
Gehen Sie für das folgende Spektrum Z(ω) so vor wie in Aufgaben i) bis l)! Setzen Sie
anschließend Ihre neuen Ergebnisse für j) und l) gleich!
Z(ω)

ω
−b − a −b −b + a b−a b b+a
/6- Pkt
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3. Aufgabe (10 Punkte)


Es sei das folgende zeitkontinuierliche Abtastsystem gegeben:

⊗ xs (t) r(t)
x(t) H(ω)


∞ ( )
s(t) = δ t − 23 n
n=−∞

⋆a) Mit welcher Abtastfrequenz ωs arbeitet das System? /1+ Pkt

FT
Die Grenzfrequenz des Signals X(ω) •−◦ x(t) sei bekannt als ωg = 2π.
FT
b) Argumentieren Sie mit Hilfe des Abtasttheorems, warum X(ω) aus Xs (ω) •−◦ xs (t) nicht
fehlerfrei rekonstruiert werden kann! /1+ Pkt
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FT
Nun sei das Spektrum X(ω) •−◦ x(t) wie folgt gegeben:
X(ω)
2

ω
−2π −π π 2π
c) Skizzieren Sie das Spektrum des abgetasteten Signals Xs (ω) für ω ∈ [−5π; 5π] und kenn-
zeichnen Sie die Bereiche, die von Alias betroffen sind! /4 Pkt
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Obwohl das Abtasttheorem verletzt ist, gibt es ein Rekonstruktionsfilter H(ω), so dass für das
Spektrum des Ausgangssignals Y (ω) = X(ω) gilt.
d) Skizzieren Sie H(ω)! /3- Pkt

⋆e) Warum kann das Signal x(t) rekonstruiert werden, obwohl das Abtasttheorem verletzt ist?
/1 Pkt
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4. Aufgabe (20 Punkte)


Ein kausales System habe die Übertragungsfunktion H1 (z):
1
H1 (z) =
1 − 23 z −1
⋆a) Ist das System H1 (z) rechts-, links- oder beidseitig? Begründen Sie! /1+ Pkt

⋆b) Skizzieren Sie das PN-Diagramm von H1 (z) und kennzeichnen Sie den Konvergenzbereich R!
/3+ Pkt

c) Bestimmen Sie alle z für welche |H1 (z)| = 1 gilt und skizzieren Sie diese Region in Ihrer
Skizze aus b)! /4 Pkt
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ZT
⋆d) Bestimmen Sie h1 [n] ◦−• H1 (z)! /1+ Pkt

Das System H1 (z) wird nun um einen weiteren Term erweitert:


( )
3 −1
H2 (z) = H1 (z) · 1 − z
2
⋆e) Skizzieren Sie das PN-Diagramm von H2 (z) und kennzeichnen Sie den Konvergenzbereich R!
/3 Pkt
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ZDFT ZT
f) Zeigen Sie, dass die ZDFT H2 (Ω) •−◦ h2 [n] ◦−• H2 (z) existiert und geben Sie diese an!
/2+ Pkt

g) Zeigen Sie, dass |H2 (Ω)| = konstant! /5- Pkt

⋆h) Um welche Art von Filter (Tiefpass, Hochpass, Bandpass, Bandsperre, Allpass) handelt es
sich bei H2 (z)? Begründen Sie kurz! /1 Pkt
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5. Aufgabe (20 Punkte + 4 Bonus)


Gegeben sei der folgende MATLAB-Plot:

Das Signal x(t)


3

1
x(t)

-1

-2

-3
-3 -2 -1 0 1 2 3
t
⋆a) Schreiben Sie MATLAB-Code, der den oben gezeigten Plot erzeugt! Verwenden Sie 100 Ab-
tastwerte pro Einheitsintervall und einen Zeitabschnit von t ∈ [−3, 3]. /6 Pkt
Bonus) Lösen Sie die Aufgabe mit dem Befehl tripuls()! /1 Pkt
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⋆b) Schreiben Sie MATLAB-Code, der die sign()-Funktion eines Vektors x elementweise be-
rechnet und im Vektor y speichert, ohne die sign()-Funktion zu verwenden! /3 Pkt
Bonus) Lösen Sie die Aufgabe ohne Schleifen! /1 Pkt

Hinweis: 

 für a > 0
 1
sign(a) = 0 für a = 0


−1 für a < 0

⋆c) Schreiben Sie MATLAB-Code, der die Energie Ex eines beliebigen Vektors x mit d Abtast-
werten pro Einheitsintervall berechnet! /2 Pkt
Bonus) Lösen Sie die Aufgabe ohne Schleifen! /1 Pkt

⋆d) Schreiben Sie MATLAB-Code, der einen beliebigen Vektor x so normiert, dass der normierte
Vektor xneu die Energie Exneu = 1 besitzt! /2 Pkt
Bonus) Lösen Sie die Aufgabe ohne Schleifen! /1 Pkt
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Im Folgenden sei die Funktion h(t) gegeben:


h(t) = −t2 e−2t u(−t − 3)
LT
⋆e) Schreiben Sie MATLAB-Code, der die bilaterale Laplace-Transformation H(S) •−◦ h(t)
berechnet!
Gehen Sie folgendermaßen vor:
1) Verschieben Sie h(t) im Zeitbereich in den Ursprung
2) Spiegeln Sie Ihr Ergebnis im Zeitbereich, um es rechtsseitig zu machen
3) Bestimmen Sie die unilaterale Laplace-Transformation
4) Spiegeln Sie Ihr Ergebnis im Laplace-Bereich wieder zurück (vgl. Skript S. 83)
5) Verschieben Sie Ihr Ergebnis im Laplace-Bereich wieder zurück (vgl. Skript S. 83) /7- Pkt
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Zusatzblatt

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