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Die verbale Sprache gilt als Standardsprache und wird daher im täglichen Gebrauch als
so genannte Umgangssprache benutzt.
Hinter dem Wort "nominal" versteckt sich das Wort "Nomen". Nominale Sachverhalte
oder Vorgänge werden folglich mit einem Nomen ausgedrückt. Dabei wird der
Sachverhalt immer mit einer Präposition-Nomen-Konstruktion formuliert. Diese
Konstruktionen gehören zum gehobeneren Sprachgebrauch, in denen die grammatischen
Strukturen erheblich schwieriger sind. In der Standardsprache findet der Nominalstil
somit kaum Anwendung. Der Nominalstil wird ausschließlich in der Schriftsprache
benutzt um komplizierte Aussagen und Sachverhalte insbesondere in politischen,
bürokratischen oder wissenschaftlichen Texten zu formulieren. Daher gilt es besonders für
Studienbewerber, sich mit den Umformungsübungen (Verbalisierung ↔
Nominalisierung) vertraut zu machen.
• fahren - die Fahrt
• arm sein - die Armut
• küssen - der Kuss
• studieren - das Studium
Wird ein Verb zu einem Nomen umgewandelt, spricht man von einer Nominalisierung.
Umgekehrt spricht man von einer Verbalisierung, wenn das Nomen zu einem Verb
umgewandelt wird. In der Praxis heißt das, dass Ergänzungssätze und Angabesätze
(temporal, kausal, ...) zu Präposition-Nomen-Konstruktionen umgewandelt werden und
umgekehrt.
Weitere Beispiele siehe: Nominalisierung kausaler Nebensätze, - finaler Nebensätze, -
konditionaler Nebensätze, - konsekutiver Nebensätze, - adversativer Nebensätze, -
modaler Nebensätze, - temporaler Nebensätze (in den jeweiligen Unterordnern)
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Nebensätze, die mit " weil " eingeleitet werden, können ausnahmsweise auch alleine
(ohne HS) stehen, wenn die Situation (= W-Frage) deutlich ist.
Die Konjunktion " da " ist gleichbedeutend mit "weil". "Da" wird aber häufiger benutzt,
wenn der NS vor dem HS steht. Oft ist dabei die Handlung, über die gesprochen wird,
bereits bekannt.
• Da das Wetter heute viel schlechter als vorhergesagt ist, grillen wir nicht.
• Da mein Auto kaputt ist, kann ich heute nicht in die Stadt fahren, um Getränke zu
kaufen.
• Da ich nächste Woche einen schwierigen Test schreibe, muss ich jetzt sehr viel
lernen.
- Nominalisierung
Eine kausale Angabe kann auch mit einer Präposition-Nomen-Konstruktionen formuliert
werden. Die passenden Präpositionen lauten: "wegen", "aufgrund", "aus" und "vor":
- Kausale Adverbien
Im Kapitel "Satzverbindende Adverbien" haben wir gelernt, dass auch Adverbien Sätze
verknüpfen können. Satzverbindende Adverbien verbinden einen Hauptsatz mit einem
Hauptsatz:
• Verbalstil = Hauptsatz + Nebensatz oder Nebensatz + Hauptsatz
• Nominalstil = Hauptsatz.
• Satzverbindendes Adverb = Hauptsatz + Hauptsatz.
Kausale Adverbien verlangen eine bestimmte Satzstellung:
o "Denn" steht immer auf Position 0. Zwischen den beiden Hauptsätzen steht
ein Komma. "Denn" gehört zu den nebenordnenden Konjunktionen.
o "Nämlich" steht immer auf Position 3. Zwischen den beiden Hauptsätzen steht
ein Punkt.
o "Deshalb, darum, deswegen" und "daher" stehen entweder auf Position 1
oder 3 und verlangen eine inverse Struktur der beiden Hauptsätze!!!
- Übersicht
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Ein konzessiver Nebensatz wird mit der Konjunktion " obwohl " oder " obgleich "
("obschon" = veraltet) eingeleitet.
- Nominalisierung
Eine konzessive Angabe kann auch mit einer Präposition-Nomen-Konstruktionen
formuliert werden. Die passenden Präpositionen lauten: "trotz" und "ungeachtet" (beide +
Genitiv):
- Konzessive Adverbien
Im Kapitel "Satzverbindende Adverbien" haben wir gelernt, dass auch Adverbien Sätze
verknüpfen können. Satzverbindende Adverbien verbinden einen Hauptsatz mit einem
Hauptsatz:
• Verbalstil = Hauptsatz + Nebensatz oder Nebensatz + Hauptsatz
• Nominalstil = Hauptsatz
• Satzverbindendes Adverb = Hauptsatz + Hauptsatz (inverse Struktur)
Konzessive Adverbien stehen entweder auf Position 1 oder 3. Die beiden
Hauptsätze werden mit einem Punkt voneinander getrennt:
o Die konzessiven Adverbien "trotzdem, dennoch" und "allerdings" verlangen
eine inverse Struktur der beiden Hauptsätze!!!
o "zwar ... aber" (keine inverse Struktur!!!) ist eine Doppelkonjunktion und stellt
ebenfalls eine Verbindung zwischen zwei Hauptsätzen her. Die
Konjunktionen "zwar" kann sowohl auf Position 1 als auch auf Position 3
stehen, die Konjunktionen "aber" auf Position O oder auf Position 3 (oder
Pos. 4, sofern andere Pronomen hinter dem Verb gestellt werden.) Gleiche
Satzglieder (Verb oder Subjekt) werden in der Regel weggelassen.
- Übersicht
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Nominalisierung bei Finalsätzen
Finalsätze geben eine Absicht, einen Zweck oder ein Ziel an. Die entsprechenden
Fragewörter lauten: Wozu?; Zu welchem Zweck?; Mit welcher Absicht?. Es gibt zwei
Möglichkeiten, Finalsätze auszudrücken:
• Infinitivkonstruktion
Ist das Subjekt im Beziehungssatz (=Hauptsatz) mit dem Nebensatz identisch,
wird die Konjunktion " um ... zu " benutzt. In der Infinitivkonstruktion entfällt das
Subjekt. Der Infinitiv steht oft am Ende des Satzes, kann aber auch im Mittelfeld
oder am Satzanfang stehen. " Um " leitet die Infinitivkonstruktion ein, " zu + Infinitiv
" schließt den Satz ab. Beide Sätze sollten mit einem Komma voneinander getrennt
werden.
Wozu braucht man Geld?
- Man kann sich etwas Schönes kaufen. - Man muss Rechnungen begleichen. -
Man möchte in ferne Länder verreisen. - Man möchte es an Hilfsbedürftige
verschenken.
Die beiden finalen Adverbien lauten "dazu" und "dafür". Sie stehen entweder auf Position
1 oder 3 und verlangen eine inverse Struktur der beiden Hauptsätze!!!
Die Modalverben "möchten", "sollen" und "wollen" haben eine finale Bedeutung und
können daher nicht in einem Finalsatz (Infinitivsatz oder NS + damit) stehen. Anders
verhält es sich, wenn ein satzverbindendes Adverb zwei Hauptsätze miteinander
verbindet. In diesen Fällen gilt diese Regel nicht.
- Übersicht
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Nominalisierung bei Konditionalsätzen
Konditionalsätze geben eine Bedingung an. Die entsprechenden Fragewörter lauten:
"Wann" und "Unter welcher Bedingung":
• Unter welcher Bedingung heiratest du mich? - Wenn du Millionär bist.
• Wann hilft Joachim Elke? - Wenn er Zeit hat.
Ein Bedingungssatz (= Konditionalsatz) ist ein Nebensatz, der mit "falls", "sofern", oder
"wenn" eingeleitet wird (Fragewort = "wann", Konjunktion = "wenn" / Vokalwechsel a - e
beachten!). Der Nebensatz formuliert die Bedingung, die erfüllt sein muss, damit die
Folge, die im Hauptsatz angegeben wird, realisiert werden kann. Bedingungssätze
können nicht in der Vergangenheit stehen!
Die Konjunktion "wenn" kann auch weggelassen werden. In diesem Fall steht das
konjugierte Verb auf Position 1:
- Nominalisierung
Eine konditionale Angabe kann auch mit einer Präposition-Nomen-Konstruktionen
formuliert werden. Die passenden Präpositionen lauten: "bei" (+Dativ), "mit" (+ Dativ),
"durch" (+ Akkusativ), "ohne" (+ Akkusativ), "im Falle" (+ Genitiv) sowie "im Falle von" (+
Dativ):
- Konditionale Adverbien
Im Kapitel "Satzverbindende Adverbien" haben wir gelernt, dass auch Adverbien Sätze
verknüpfen können. Satzverbindende Adverbien verbinden einen Hauptsatz mit einem
Hauptsatz:
• Verbalstil = Hauptsatz + Nebensatz / Nebensatz + Hauptsatz
• Nominalstil = Hauptsatz.
• Satzverbindendes Adverb = Hauptsatz + Hauptsatz.
Die beiden konditionalen Adverbien lauten "sonst" und "andernfalls". Sie stehen entweder
auf Position 1 oder 3. Besonderheit: Einer von beiden Sätzen wird negiert.
- Übersicht
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Nominalisierung bei Konsekutivsätzen
Konsekutivsätze geben eine Folge an, die sich aus einer vorangegangenen Handlung
ergibt. Daher muss der Hauptsatz, in dem die Aussage steht, immer zuerst stehen. Hinter
dem HS folgt der NS (=Konsekutivsatz). Die mögliche Konjunktion lautet: so dass*.
* (Laut der neuen Rechtschreibreform von 2006 sind beide Schreibweisen erlaubt: so dass
oder sodass)
Die Konjunktion "so dass" leitet einen NS ein. "So" kann aber auch vor einem Adjektiv im
HS stehen, dann genügt "dass" als Nebensatz einleitende Konjunktion.
- Nominalisierung
Eine konsekutive Angabe kann auch mit einer Präposition-Nomen-Konstruktionen
formuliert werden. Die passenden Präpositionen lauten: "infolge" (+ Genitiv) oder "infolge
von" (+ Dativ):
- Übersicht
Nominalisierung bei Adversativsätzen
Adversativsätze geben einen Gegensatz oder eine Einschränkung an. Die mögliche
Konjunktion lautet: während:
- Nominalisierung
Eine adversative Angabe kann auch mit einer Präposition-Nomen-Konstruktionen
formuliert werden. Die passenden Präpositionen lauten: "entgegen" (+ Dativ / Sachen)
oder "im Gegensatz zu" (+ Dativ / Personen):
- Übersicht
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Nominalisierung bei den Modalsätzen
Modalsätze geben Auskunft über die Art und Weise, wie / wodurch / auf welche Art oder
auf welche Weise etwas passiert. Die möglichen Konjunktionen lauten indem und
dadurch, dass...:
- Nominalisierung
Eine modale Angabe kann auch mit einer Präposition-Nomen-Konstruktionen
formuliert werden. Die passenden Präpositionen lauten: "durch" (+ Akkusativ), "unter" (+
Akkusativ), "mit" (+ Dativ) und "mittels" (+ Genitiv).
• Nominale Angaben können auf Position 1 oder im Mittelfeld stehen.
- Modale Adverbien
Im Kapitel "Satzverbindende Adverbien" haben wir gelernt, dass auch Adverbien Sätze
verknüpfen können. Satzverbindende Adverbien verbinden einen Hauptsatz mit einem
Hauptsatz:
• Verbalstil = Hauptsatz + Nebensatz
• Nominalstil = Hauptsatz.
• Satzverbindendes Adverb = Hauptsatz + Hauptsatz.
Die möglichen Adverbien lauten "dabei", "dadurch", "damit" und "so". Sie stehen
entweder auf Position 1 oder 3. Diese Adverbien fordern eine inverse Struktur.
- Übersicht
- Fehlende Begleitumstände
Modalsätze können einen fehlenden Begleitumstand zu einem vorgestellten
Aussagesatz angeben und können anstelle einer Negation benutzt werden.
• "ohne dass" (Nebensatz)
• "ohne ... zu" (Infinitivkonstruktionen: Infinitivkonstruktionen sind subjektlos.)
• "ohne" + Akkusativ (Präposition + Nomen)
• Der Trainer geht über Glasscherben. Er trägt keine Schuhe.
o Der Trainer geht ohne Schuhe über die Glasscherben.
o Der Trainer geht über Glasscherbe, ohne dass er Schuhe trägt.
o Der Trainer geht ohne Schuhe zu tragen über die Glasscherben.
• Der Dompteur geht in den Raubtierkäfig. Er zeigt dabei keine Angst.
o Ohne Angst geht der Dompteur in den Raubtierkäfig.
o Ohne dass der Dompteur Angst zeigt, geht er in den Raubtierkäfig.
o Ohne Angst zu zeigen, geht der Dompteur in den Raubtierkäfig.
- Übersicht
- Alternative Begleitumstände
Modalsätze können einen alternativen Begleitumstand zu einem vorgestellten
Aussagesatz angeben und zeigen eine Alternative oder eine andere Möglichkeit auf.
• "(an)statt dass" (Nebensatz)
• "(an)statt ... zu" (Infinitivkonstruktionen: Infinitivkonstruktionen sind subjektlos.)
• "stattdessen" (Adverb / Position 1 oder 3 / inverse Struktur / HS + HS)
• "(an)statt" + Genitiv (Präposition + Nomen)
o Die Hausfrau müsste eigentlich aufstehen. Sie zieht es aber vor, im Bett liegen
zu bleiben.
Die Hausfrau bleibt im Bett liegen, anstatt dass sie aufsteht.
Die Hausfrau bleibt im Bett liegen, statt aufzustehen.
Die Hausfrau müsste eigentlich aufstehen. Stattdessen bleibt sie im
Bett liegen.
o Heikes Freund sollte Wein kaufen. Er kaufte aber nur Zigaretten und Bier.
Anstatt dass Heikes Freund Wein kaufte, kaufte er nur Zigaretten und
Bier.
Anstatt Wein zu kaufen, kaufte er nur Zigaretten und Bier.
Heikes Freund sollte Wein kaufen. Stattdessen kaufte er nur
Zigaretten und Bier.
Statt Wein kaufte Heikes Freund nur Zigaretten und Bier.
- Übersicht
- Vergleichssätze
Modalsätze können zwei Personen, zwei Sachen oder zwei Aussagen miteinander
vergleichen. Ein Vergleichssatz kann ausdrücken:
• a) Gleichheit
• b) Ungleichheit
• c) Proportionales Verhältnis
o Gleichheit
Eine Gleichheit wird folgendermaßen ausgedrückt:
Martina ist genauso hübsch wie ihre ältere Schwester.
Du bist ebenso faul wie dein Vater.
Unser Chef ist (nicht) so reich wie Billi Gattes.
Morgen wird es genauso kalt wie heute.
Beide Aussagen stehen im gleichen Kasus.
o Ungleichheit
Eine Ungleichheit wird folgendermaßen ausgedrückt: