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DEUTSCHE

NORM März 2017

DIN ISO 21940-11


D
ICS 21.120.40; 29.160.10 Ersatz für
DIN ISO 1940-1:2004-04 und
DIN ISO 1940-1
Berichtigung 1:2005-04

Mechanische Schwingungen –
Auswuchten von Rotoren –
Teil 11: Verfahren und Toleranzen für Rotoren mit starrem Verhalten
(ISO 21940-11:2016)
Mechanical vibration –
Rotor balancing –
Part 11: Procedures and tolerances for rotors with rigid behaviour (ISO 21940-11:2016)
Vibrations mécaniques –
Équilibrage des rotors –
Partie 11: Modes opératoires et tolérances pour rotors à comportement rigide
(ISO 21940-11:2016)
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Gesamtumfang 34 Seiten

DIN/VDI-Normenausschuss Akustik, Lärmminderung und Schwingungstechnik (NALS)

© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. · Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, Preisgruppe 15
nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet.
Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
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www.beuth.de
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2612417
DIN ISO 21940-11:2017-03

Inhalt
Seite

Nationales Vorwort ................................................................................................................................................................ 4


Nationaler Anhang NA (informativ) Literaturhinweise .......................................................................................... 6
Einleitung .................................................................................................................................................................................. 7
1 Anwendungsbereich ............................................................................................................................................... 7
2 Normative Verweisungen ..................................................................................................................................... 7
3 Begriffe ........................................................................................................................................................................ 8
4 Wesentliche Gesichtspunkte des Auswuchtens............................................................................................ 8
4.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................... 8
4.2 Darstellung der Unwucht ...................................................................................................................................... 8
4.3 Unwuchtwirkungen .............................................................................................................................................. 10
4.4 Bezugsebenen für Unwuchttoleranzen ......................................................................................................... 10
4.5 Ausgleichsebenen .................................................................................................................................................. 10
4.5.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 10
4.5.2 Rotoren, die nur eine Ausgleichsebene benötigen .................................................................................... 10
4.5.3 Rotoren, die zwei Ausgleichsebenen benötigen ......................................................................................... 11
4.5.4 Rotoren mit mehr als zwei Ausgleichsebenen ............................................................................................ 11
4.6 Zulässige Restunwucht ........................................................................................................................................ 11
5 Ähnlichkeitsbetrachtungen ............................................................................................................................... 11
5.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 11
5.2 Zulässige Restunwucht und Rotormasse ...................................................................................................... 12
5.3 Zulässige spezifische Restunwucht und Betriebsdrehzahl .................................................................... 12
6 Festlegung der Unwuchttoleranzen ................................................................................................................ 13
6.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 13
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6.2 Ableitung der Unwuchttoleranzen .................................................................................................................. 13


6.3 Auswucht-Gütestufe G .......................................................................................................................................... 13
6.3.1 Klassifizierung ........................................................................................................................................................ 13
6.3.2 Sonderkonstruktionen ........................................................................................................................................ 16
6.3.3 Zulässige Restunwucht ........................................................................................................................................ 16
6.4 Experimentelle Ermittlung ................................................................................................................................ 16
6.5 Unwuchttoleranzen, die auf Lagerkräften oder Schwingungen gründen ......................................... 17
6.5.1 Lagerkräfte............................................................................................................................................................... 17
6.5.2 Schwingungen ......................................................................................................................................................... 17
6.6 Auf nachgewiesener Erfahrung gründende Verfahren............................................................................ 17
7 Zuordnung der zulässigen Restunwucht zu den Toleranzebenen ...................................................... 17
7.1 Eine Ebene ................................................................................................................................................................ 17
7.2 Zwei Ebenen............................................................................................................................................................. 17
7.2.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 17
7.2.2 Grenzen für Innenbord-Rotoren ...................................................................................................................... 18
7.2.3 Grenzwerte für Außenbord-Rotoren.............................................................................................................. 18
8 Zuordnung der Unwuchttoleranzen zu den Ausgleichsebenen............................................................ 19
8.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 19
8.2 Eine Ebene ................................................................................................................................................................ 20
8.3 Zwei Ebenen............................................................................................................................................................. 20

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DIN ISO 21940-11:2017-03

9 Zusammengebaute Rotoren .............................................................................................................................. 20


9.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 20
9.2 Auswuchten des Rotors als Zusammenbau ................................................................................................. 20
9.3 Auswuchten der einzelnen Bauteile ............................................................................................................... 20
10 Berücksichtigung von Abweichungen beim Nachweis von zulässigen Restunwuchten.............. 21
10.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 21
10.2 Unwuchttoleranz ................................................................................................................................................... 21
10.3 Gesamtabweichung von Unwuchtmessungen............................................................................................. 21
10.4 Nachweis der zulässigen Restunwucht.......................................................................................................... 22
10.4.1 Allgemeines ............................................................................................................................................................. 22
10.4.2 Unwuchtmesswerte innerhalb der Toleranz .............................................................................................. 22
10.4.3 Unwuchtmesswerte außerhalb der Toleranz ............................................................................................. 22
10.4.4 Bereich der Unsicherheit .................................................................................................................................... 22
Anhang A (informativ) Beispiel zum Festlegen der zulässigen Restunwucht, ausgehend von der
Auswucht-Gütestufe G, und ihre Verteilung auf die Toleranzebenen ................................................ 23
Anhang B (informativ) Festlegen der Unwuchttoleranzen, ausgehend von Grenzwerten für die
Lagerkräfte .............................................................................................................................................................. 27
Anhang C (informativ) Festlegen der Unwuchttoleranzen, ausgehend von nachgewiesener
Erfahrung.................................................................................................................................................................. 29
Anhang D (informativ) Regeln zur Zuordnung der Unwuchttoleranzen von den Toleranzebenen
zu den Ausgleichsebenen.................................................................................................................................... 31
Literaturhinweise................................................................................................................................................................. 34
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DIN ISO 21940-11:2017-03

Nationales Vorwort
Die Internationale Norm ISO 21940-11:2016 ist vom Technischen Komitee ISO/TC 108 „Mechanical
vibration, shock and condition monitoring“, Unterkomitee SC 2 „Measurement and evaluation of mechanical
vibration and shock as applied to machines, vehicles and structures“, dessen Sekretariat von DIN geführt
wird, unter deutscher Projektleitung erarbeitet worden. Die deutsche Mitarbeit erfolgte durch den
Arbeitsausschuss NA 001-03-06 AA (NALS/VDI C 6) „Auswuchten und Auswuchtmaschinen“ des DIN/VDI-
Normenausschusses Akustik, Lärmminderung und Schwingungstechnik (NALS).

Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Elemente dieses Dokuments Patentrechte berühren
können. DIN ist nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu identifizieren.

Für die in diesem Dokument zitierten Internationalen Normen wird im Folgenden auf die entsprechenden
Deutschen Normen hingewiesen:

ISO 19499 siehe DIN ISO 19499


Normen der Reihe ISO 21940 siehe Normen der Reihe DIN ISO 21940

Die Deutschen Normen sind im nationalen Anhang NA aufgeführt.

ISO 21940 mit dem Titel Mechanical vibration — Rotor balancing besteht aus folgenden Teilen:

 Part 1: Introduction 1*)

 Part 2: Vocabulary 2*)

 Part 11: Procedures and tolerances for rotors with rigid behaviour 3*)

 Part 12: Procedures and tolerances for rotors with flexible behaviour 4*)
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 Part 13: Criteria and safeguards for the in-situ balancing of medium and large rotors 5*)

 Part 14: Procedures for assessing balance errors 6*)

1*) Überarbeitung von ISO 19499:2007, Mechanical vibration — Balancing — Guidance on the use and application of
balancing standards, in Vorbereitung
2*) Überarbeitung von ISO 1925:2001, Mechanical vibration — Balancing — Vocabulary
3*) Überarbeitung von ISO 1940-1:2003 + Cor.1:2005, Mechanical vibration — Balance quality requirements for rotors in
a constant (rigid) state — Part 1: Specification and verification of balance tolerances
4*) Überarbeitung von ISO 11342:1998 + Cor.1:2000, Mechanical vibration — Methods and criteria for the mechanical
balancing of flexible rotors
5*) Überarbeitung von ISO 20806:2009, Mechanical vibration — Criteria and safeguards for the in-situ balancing of
medium and large rotors
6*) Überarbeitung von ISO 1940-2:1997, Mechanical vibration — Balance quality requirements of rigid rotors — Part 2:
Balance errors

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DIN ISO 21940-11:2017-03

 Part 21: Description and evaluation of balancing machines 7*)

 Part 23: Enclosures and other protective measures for the measuring station of balancing machines 8*)

 Part 31: Susceptibility and sensitivity of machines to unbalance 9*)

 Part 32: Shaft and fitment key convention 10*)

Änderungen

Gegenüber DIN ISO 1940-1:2004-04 und DIN ISO 1940-1 Berichtigung 1:2005-04 wurden folgende Änderun-
gen vorgenommen:

a) Berichtigung eingearbeitet und Norm überarbeitet, wobei die Erläuterung zur Anwendung von
zulässigen Restunwuchten in den Prozessen zum Auswuchten eines Rotors und zum Nachweis seiner
Restunwucht stärker betont wird;

b) Festlegung von Begriffen gestrichen;

c) Angaben zur Spezifikation von Unwuchttoleranzen auf der Grundlage von Schwingungsgrenzen
gestrichen;

d) den internationalen Gepflogenheiten folgend wurden die Formelzeichen und Indizes beibehalten und
nicht durch deutsche Abkürzungen ersetzt.

Frühere Ausgaben

DIN ISO 1940-1: 1993-12, 2004-04


DIN ISO 1940-1 Berichtigung 1: 2005-04
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7*) Überarbeitung von ISO 2953:1999, Mechanical vibration — Balancing machines — Description and evaluation
8*) Überarbeitung von ISO 7475:2002, Mechanical vibration — Balancing machines — Enclosures and other protective
measures for the measuring station
9*) Überarbeitung von ISO 10814:1996, Mechanical vibration — Susceptibility and sensitivity of machines to unbalance
10*) Überarbeitung von ISO 8821:1989, Mechanical vibration — Balancing — Shaft and fitment key convention

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DIN ISO 21940-11:2017-03

Nationaler Anhang NA
(informativ)

Literaturhinweise

DIN ISO 19499, Mechanische Schwingungen — Auswuchttechnik — Einführung und Leitfaden für die Auswahl
und Anwendung von Auswuchtnormen

DIN ISO 21940-2, Mechanische Schwingungen — Auswuchten von Rotoren — Teil 2: Begriffe 11*)

DIN ISO 21940-12, Mechanische Schwingungen — Auswuchten von Rotoren — Teil 12: Verfahren und
Toleranzen für Rotoren mit nachgiebigem Verhalten

DIN ISO 21940-12 Beiblatt 1, Mechanische Schwingungen — Auswuchten von Rotoren — Teil 12: Verfahren
und Toleranzen für Rotoren mit nachgiebigem Verhalten — Beiblatt 1: Verfahren zum Auswuchten bei
mehreren Drehzahlen

DIN ISO 21940-13, Mechanische Schwingungen — Auswuchten von Rotoren — Teil 13: Kriterien und Sicher-
heitshinweise für das Auswuchten von mittleren und großen Rotoren am Aufstellungsort

DIN ISO 21940-14, Mechanische Schwingungen — Auswuchten von Rotoren — Teil 14: Verfahren zur Ermitt-
lung von Abweichungen beim Auswuchten

DIN ISO 21940-21, Mechanische Schwingungen — Auswuchten von Rotoren — Teil 21: Beschreibung und
Bewertung von Auswuchtmaschinen

DIN ISO 21940-23, Mechanische Schwingungen — Auswuchten von Rotoren — Teil 23: Verkleidungen und
andere Schutzmaßnahmen für die Messstation von Auswuchtmaschinen

DIN ISO 21940-32, Mechanische Schwingungen — Auswuchten von Rotoren — Teil 32: Behandlung von Pass-
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federverbindungen

11*) Z. Z. Entwurf

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DIN ISO 21940-11:2017-03

Mechanische Schwingungen —
Auswuchten von Rotoren —
Teil 11: Verfahren und Toleranzen für Rotoren
mit starrem Verhalten

Einleitung
Auswuchten von Rotoren ist ein Verfahren, bei dem die Massenverteilung eines Rotors (oder Teils oder
Moduls) überprüft und, sofern erforderlich, korrigiert wird, um sicherzustellen, dass die Unwuchttoleranz
eingehalten wird. Dieses Dokument behandelt das Auswuchten von Rotoren mit starrem Verhalten. Ein
Rotor wird als starr bezeichnet, wenn seine Durchbiegung, die durch die Unwuchtverteilung erzeugt wird,
hinsichtlich der vereinbarten Unwuchttoleranz bei jeder Drehzahl bis zur höchsten Betriebsdrehzahl
vernachlässigt werden kann. Bei diesen Rotoren sind die resultierende Unwucht und häufig die
resultierende Momentenunwucht von Interesse; beide zusammengefasst geben die dynamische Unwucht
des Rotors an.

Die heutzutage verfügbaren Auswuchtmaschinen ermöglichen es, die Restunwuchten auf sehr niedrige
Werte zu reduzieren. Deshalb ist es notwendig, für eine Auswuchtaufgabe eine Anforderung an die
Auswuchtqualität festzulegen, da es in den meisten Fällen unwirtschaftlich wäre, die Unwucht auf die
Grenzwerte der Auswuchtmaschine zu reduzieren.

Zusätzlich zum Festlegen einer Unwuchttoleranz ist es außerdem erforderlich, die Abweichungen zu
berücksichtigen, die durch den Auswuchtprozess herbeigeführt werden. Dieses Dokument berücksichtigt
den Einfluss dieser Abweichungen, um eindeutig zwischen der spezifizierten zulässigen Restunwucht und
den reduzierten Werten der Restunwucht zu unterscheiden, die während des Auswuchtprozesses erreicht
werden müssen.

1 Anwendungsbereich
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Dieses Dokument legt Verfahren und Unwuchttoleranzen für das Auswuchten von Rotoren mit starrem
Verhalten fest. Es spezifiziert

a) die Größe der zulässigen Restunwucht;

b) die erforderliche Anzahl von Ausgleichsebenen;

c) die Zuordnung der zulässigen Restunwucht zu den Toleranzebenen;

d) den Umgang mit Abweichungen (Fehlern) beim Auswuchtprozess.

ANMERKUNG In ISO 21940-14 wird die Behandlung von Abweichungen beim Auswuchten ausführlich erörtert.
Grundlagen des Auswuchtens von Rotoren sind in ISO 19499 mit einer Einführung in das Auswuchten enthalten.

Dieses Dokument umfasst nicht das Auswuchten von Rotoren mit nachgiebigem Verhalten. Verfahren und
Toleranzen für Rotoren mit nachgiebigem Verhalten werden in ISO 21940-12 behandelt.

2 Normative Verweisungen
Es gibt keine normativen Verweisungen in diesem Dokument.

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DIN ISO 21940-11:2017-03

3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die Begriffe nach ISO 21940-2.

ISO und IEC stellen terminologische Datenbanken für die Verwendung in der Normung unter den folgenden
Adressen bereit:

 IEC Electropedia: unter http://www.electropedia.org/

 ISO Online browsing platform: unter http://www.iso.org/obp

4 Wesentliche Gesichtspunkte des Auswuchtens


4.1 Allgemeines

Auswuchten von Rotoren ist ein Vorgang, durch den die Massenverteilung eines Rotors untersucht und,
wenn nötig, korrigiert wird, um sicherzustellen, dass im Betriebszustand die Restunwucht oder die
Schwingungen innerhalb festgelegter Grenzen liegen. Es sollte beachtet werden, dass die Schwingungen
während des Betriebs auch andere Ursachen als Unwucht haben können.

Die Unwucht eines Rotors kann von der Konstruktion, dem Material, der Fertigung und dem Zusammenbau
verursacht werden. Jeder Rotor hat eine individuelle Unwuchtverteilung über die Rotorlänge, sogar bei
Serienfertigung.

4.2 Darstellung der Unwucht

Bei einem Rotor mit starrem Verhalten können zur Darstellung ein und desselben Unwuchtzustands
unterschiedliche vektorielle Größen verwendet werden, wie in Bild 1 gezeigt.

Die Bilder 1 a) bis c) zeigen verschiedene Darstellungen in Form der resultierenden Unwucht und des
resultierenden Unwuchtpaars, die Bilder 1 d) bis f) verschiedene Darstellungen in Form der dynamischen
Unwucht in zwei Ebenen.
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ANMERKUNG 1 Der resultierende Unwuchtvektor kann in jeder beliebigen Radialebene liegen (ohne die Größe und
den Winkel zu ändern), das zugehörige resultierende Unwuchtpaar ist jedoch von der Lage des resultierenden
Unwuchtvektors abhängig.

ANMERKUNG 2 Das Unwuchtzentrum ist jener Ort der resultierenden Unwucht auf der Schaftachse, für den das
resultierende Unwuchtpaar ein Minimum ist.

Wenn Ein-Ebenen-Auswuchten ausreichend ist (siehe 4.5.2) oder wenn Überlegungen in Form der
resultierenden Unwucht und des resultierenden Unwuchtpaars angestellt werden (siehe 4.5.4), ist die
Darstellung in den Bildern 1 a) bis c) zu bevorzugen.

Bei typischen Zwei-Ebenen-Überlegungen ist die Darstellung in den Bildern 1 d) bis f) vorteilhafter.

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DIN ISO 21940-11:2017-03

Unwucht in Grammmillimeter
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a) Vektor der resultierenden Unwucht b) Sonderfall von a): Vektor der resultierenden Unwucht im c) Sonderfall von a): Vektor der resultierenden Unwucht im
mit einem zugehörigen Unwuchtpaar Massenmittelpunkt CM (statische Unwucht) mit einem Unwuchtzentrum CU
in den Endebenen zugehörigen Unwuchtpaar in den Endebenen

d) Ein Unwuchtvektor in jeder Endebene e) Zwei 90°-Unwuchtkomponenten in jeder Endebene f) Je ein Unwuchtvektor in zwei beliebigen anderen Ebenen
Legende
CM Massenmittelpunkt CU Unwuchtzentrum l Rotorlänge
ANMERKUNG Zu Bild 1 c): Das zugehörige Unwuchtpaar ist ein Minimum und liegt in einer Ebene senkrecht zum Vektor der resultierenden Unwucht.
Bild 1 — Unterschiedliche Darstellung ein und desselben Unwuchtzustands eines Rotors mit starrem Verhalten

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DIN ISO 21940-11:2017-03

4.3 Unwuchtwirkungen

Die resultierende Unwucht und die resultierende Momentenunwucht (letztere kann auch als resultierendes
Unwuchtpaar ausgedrückt werden) haben unterschiedliche Wirkungen auf die Lagerkräfte und auf die
Maschinenschwingungen. Daher werden diese beiden Unwuchtarten in der Praxis häufig separat betrachtet.
Auch wenn die Unwucht als dynamische Unwucht in zwei Ebenen angegeben wird, sollte beachtet werden,
dass in den meisten Fällen die Wirkungen unterschiedlich sind, je nachdem ob die Unwucht vornehmlich
eine resultierende Unwucht oder eine resultierende Momentenunwucht darstellt.

4.4 Bezugsebenen für Unwuchttoleranzen

Es wird empfohlen, zur Angabe der Unwuchttoleranzen Bezugsebenen zu verwenden. Für diese Ebenen
muss nur der Betrag jeder Restunwucht innerhalb der jeweiligen Unwuchttoleranz bleiben, wie auch immer
die Winkellage sein mag.

Das Ziel des Auswuchtens ist in der Regel, die über die Lager in die Umgebung übertragenen Schwingungen
und Kräfte zu verringern. Zu diesem Zweck werden in diesem Dokument die Lagerebenen als Bezugsebenen
für die Unwuchttoleranzen verwendet. Jedoch ist die Verwendung der Lagerebenen nicht immer möglich.

ANMERKUNG Bei einem Bauteil ohne Welle (z. B. einem scheibenförmigen Bauteil), bei dem aber die endgültige
Lageranordnung bekannt ist (oder abgeschätzt werden kann), können diese Ebenen verwendet werden.

4.5 Ausgleichsebenen

4.5.1 Allgemeines

Rotoren, deren Unwucht außerhalb der Toleranzen liegt, erfordern einen Ausgleich. Dieser Unwucht-
ausgleich kann oft nicht in den Ebenen erfolgen, für die Unwuchttoleranzen angegeben wurden, sondern
muss dort durchgeführt werden, wo Material hinzugefügt, entfernt oder verlagert werden kann.

Die Anzahl der notwendigen Ausgleichsebenen hängt sowohl von der Größe und Verteilung der Urunwucht
als auch von der Konstruktion des Rotors ab, beispielsweise von der Gestaltung der Ausgleichsebenen und
ihrer Lage zu den Toleranzebenen.
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4.5.2 Rotoren, die nur eine Ausgleichsebene benötigen

Bei manchen Rotoren ist lediglich die resultierende Unwucht außerhalb der Toleranz, während die
resultierende Momentenunwucht innerhalb der Toleranz ist. Das ist typisch für Rotoren mit einer einzelnen
Scheibe, vorausgesetzt, dass

a) der Lagerabstand ausreichend groß ist,

b) die Scheibe eine hinreichend geringe Planlaufabweichung aufweist und

c) die Ausgleichsebene für die resultierende Unwucht richtig gewählt wurde.

Nachdem das Auswuchten in einer Ebene an einer ausreichenden Anzahl von Rotoren durchgeführt worden
ist, wird die größte verbleibende Momentenunwucht ermittelt und durch den Lagerabstand dividiert, sodass
sich ein Unwuchtpaar ergibt.

Ist das derart ermittelte Unwuchtpaar selbst im ungünstigsten Fall zulässig, kann erwartet werden, dass Ein-
Ebenen-Auswuchten ausreichend ist.

Beim Ein-Ebenen-Auswuchten braucht der Rotor nicht zu rotieren, doch werden aus Gründen der Empfind-
lichkeit und Genauigkeit meistens fliehkraftnutzende Auswuchtmaschinen verwendet.

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DIN ISO 21940-11:2017-03

4.5.3 Rotoren, die zwei Ausgleichsebenen benötigen

Wenn ein Rotor mit starrem Verhalten die Bedingungen von 4.5.2 nicht erfüllt, muss auch die Momenten-
unwucht reduziert werden. Meistens werden die resultierende Unwucht und die resultierende Momenten-
unwucht zu einer dynamischen Unwucht zusammengefasst: zwei Unwuchtvektoren in zwei Ebenen, siehe
Bild 1 d). N1)

Beim Zwei-Ebenen-Auswuchten muss der Rotor rotieren, da sonst die Momentenunwucht unbemerkt
bleiben würde.

4.5.4 Rotoren mit mehr als zwei Ausgleichsebenen

Obwohl theoretisch alle Rotoren mit starrem Verhalten in zwei Ebenen ausgewuchtet werden können,
werden manchmal mehr als zwei Ausgleichsebenen verwendet, beispielsweise

a) wenn die resultierende Unwucht und das resultierende Unwuchtpaar unabhängig voneinander
ausgeglichen werden und der Ausgleich der resultierenden Unwucht nicht in einer der (oder beiden)
Ebenen des Unwuchtpaares erfolgt,

b) wenn der Ausgleich über die Rotorlänge verteilt wird.

In Sonderfällen kann die Verteilung des Ausgleichs über die Rotorlänge wegen Einschränkungen in den
Ausgleichsebenen notwendig sein (z. B. bei Kurbelwellen, bei denen der Ausgleich durch Bohrungen in den
Gegengewichten erfolgt) oder aber ratsam sein, um die Funktion und die Festigkeit des Bauteils zu erhalten.

4.6 Zulässige Restunwucht

Im einfachen Fall eines Innenbord-Rotors, bei dem das Unwuchtpaar vernachlässigt werden darf (siehe
4.5.2), kann der Unwuchtzustand durch eine einzige vektorielle Größe, die Unwucht U, beschrieben werden.

Damit der Rotor zufriedenstellend läuft, darf der Betrag dieser Unwucht, d. h. die Restunwucht Ures, nicht
größer als ein zulässiger Wert Uper sein:

Ures ≤ Uper (1)


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Generell gilt das für jeden Rotortyp mit starrem Verhalten, doch dann umfasst Uper die resultierende
Unwucht und die resultierende Momentenunwucht (siehe auch 5.2).

ANMERKUNG Die SI-Einheit von Uper ist kg⋅m (Kilogrammmeter), aber beim Auswuchten sind die Einheiten g⋅mm
(Grammmillimeter), kg⋅mm (Kilogrammmillimeter) oder mg⋅mm (Milligrammmillimeter) praktischer.

Definiert ist Uper als die gesamte Toleranz in der Ebene des Massenmittelpunkts. Beim Zwei-Ebenen-
Auswuchten muss diese Toleranz auf die Toleranzebenen aufgeteilt werden (siehe Abschnitt 7).

5 Ähnlichkeitsbetrachtungen
5.1 Allgemeines

Einige Ähnlichkeitsbetrachtungen können zum Verständnis beitragen und bei der Berechnung des Einflusses
der Rotormasse und der Betriebsdrehzahl auf die zulässige Restunwucht helfen.

N1) Nationale Fußnote: Bild 1 d) ist nur ein Beispiel für zwei Unwuchtvektoren in zwei Ebenen.

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DIN ISO 21940-11:2017-03

5.2 Zulässige Restunwucht und Rotormasse

Im Allgemeinen ist die zulässige Restunwucht Uper für Rotoren des gleichen Typs proportional zur Rotor-
masse m, wie in Gleichung (2) angegeben:

Uper ∼ m (2)

Das Verhältnis der zulässigen Restunwucht Uper zu der Rotormasse m ist die zulässige spezifische Rest-
unwucht eper, wie in Gleichung (3) angegeben:

eper = Uper /m (3)

ANMERKUNG 1 Die SI-Einheit von Uper /m ist kg⋅m/kg (Kilogrammmeter durch Kilogramm) oder m (Meter), aber
praktischer ist die Einheit g⋅mm/kg (Grammmillimeter durch Kilogramm), die µm (Mikrometer) entspricht, da viele
zulässige spezifische Restunwuchten zwischen 0,1 µm und 10 µm liegen.

ANMERKUNG 2 Die Größe eper ist besonders dann nützlich, wenn geometrische Toleranzen (Laufabweichungen, Spiel)
mit Unwuchttoleranzen in Verbindung gebracht werden.

ANMERKUNG 3 Bei Rotoren, die lediglich eine resultierende Unwucht haben (siehe 4.5.2), ist eper der Abstand des
Massenmittelpunkts von der Schaftachse. Bei einem allgemeinen Rotor mit sowohl einer resultierenden Unwucht als
auch einer resultierenden Momentenunwucht ist eper jedoch eine künstliche Größe, die die Wirkungen sowohl der
resultierenden Unwucht als auch der resultierenden Momentenunwucht enthält.

ANMERKUNG 4 Je nach den Einrichtbedingungen der Auswuchtmaschine, z. B. Zentrierung, Lagerung und Antrieb,
bestehen Grenzen für die erreichbare spezifische Restunwucht eper.

ANMERKUNG 5 Kleine Werte von eper können in der Praxis nur dann erreicht werden, wenn die Maßhaltigkeit der
Lagerzapfen (Rundheit, Geradheit usw.) entsprechend hoch ist. In einigen Fällen kann es notwendig sein, den Rotor in
seinen Betriebslagern auszuwuchten und dabei Band-, Luft- oder Eigenantrieb zu benutzen. In anderen Fällen ist es
notwendig, dass der Rotor zum Auswuchten vollständig zusammengebaut in seinem Gehäuse mit Betriebslagern und
Eigenantrieb unter Betriebsbedingungen und bei Betriebstemperatur läuft.
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5.3 Zulässige spezifische Restunwucht und Betriebsdrehzahl

Die Erfahrung zeigt, dass sich bei Rotoren des gleichen Typs der Wert der zulässigen spezifischen Rest-
unwucht eper im Allgemeinen umgekehrt proportional zur Betriebsdrehzahl n des Rotors verhält:

eper ∼ 1/n (4)

Anders ausgedrückt, lässt sich diese Abhängigkeit wie in Gleichung (5) angeben:

eper Ω = c (5)

Dabei ist

Ω die Winkelgeschwindigkeit des Rotors bei Betriebsdrehzahl in rad/s (Radiant durch Sekunde).
Dabei ist Ω = 2π n/(60 s/min) mit der Betriebsdrehzahl n in min–1 (Minute hoch minus eins);

c eine Konstante.

Diese Abhängigkeit ergibt sich auch aus der Tatsache, dass bei geometrisch ähnlichen Rotoren mit gleicher
Umfangsgeschwindigkeit die Spannungen im Rotor und die spezifischen Lagerkräfte (aufgrund der Flieh-
kräfte) gleich sind. Die Auswucht-Gütestufe G (siehe 6.3) ist auf dieser Abhängigkeit aufgebaut.

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DIN ISO 21940-11:2017-03

6 Festlegung der Unwuchttoleranzen


6.1 Allgemeines

Der erste Schritt im Auswuchtprozess ist die Festlegung der Größe der zulässigen Restunwucht des Rotors
und die Zuordnung zu der/den Toleranzebene(n). Um diese Unwuchttoleranzen zuverlässig zu erreichen,
müssen reduzierte Toleranzen für die Restunwucht Abweichungen berücksichtigen, wie in Abschnitt 10
erläutert.

ANMERKUNG 1 Der ideale Sollwert der Unwucht ist üblicherweise null, d. h. in einem Vektordiagramm ist die
Unwuchttoleranz der Radius des kreisförmigen Toleranzbereichs um den Ursprung.

ANMERKUNG 2 Manchmal hat der Sollwert der Unwucht eine festgelegte Größe, angegeben durch Betrag und Winkel
(z. B. weggelassene Passfedern, asymmetrische Kurbelwellen, Ausgleichswellen oder Rotations-Schwingungserreger). In
diesen Fällen ist die Unwuchttoleranz der Radius eines Kreises um den festgelegten Unwuchtsollwert-Vektor.

6.2 Ableitung der Unwuchttoleranzen

Die Größe der zulässigen Restunwucht kann nach fünf verschiedenen Verfahren festgelegt werden. Diese
Verfahren fußen auf:

a) Auswucht-Gütestufen, die aus der langjährigen praktischen Erfahrung mit einer großen Anzahl ver-
schiedener Rotoren abgeleitet wurden (siehe 6.3);

b) experimenteller Ermittlung der zulässigen Restunwuchten (siehe 6.4);

c) Grenzwerten für die von der Unwucht hervorgerufenen Lagerkräfte (siehe 6.5.1);

d) Grenzwerten für die von der Unwucht hervorgerufenen Schwingungen (siehe 6.5.2);

e) nachgewiesener Erfahrung mit Unwuchttoleranzen (siehe 6.6).

Es wird empfohlen, sowohl die Wahl des Verfahrens als auch die zulässige Unwuchttoleranz zwischen
Hersteller und Abnehmer zu vereinbaren.
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6.3 Auswucht-Gütestufe G

6.3.1 Klassifizierung

Auf der Basis von weltweiter Erfahrung und Ähnlichkeitsbetrachtungen (siehe Abschnitt 5) sind Auswucht-
Gütestufen G festgelegt worden, die für gängige Maschinentypen eine Klassifizierung in die erforderliche
Auswuchtgüte ermöglichen (siehe Tabelle 1). Diese Auswucht-Gütestufen erlauben die Berechnung von
zulässigen Restunwuchten (siehe 6.3.3), die erfahrungsgemäß im Allgemeinen zu einer zufriedenstellenden
Funktionsweise des Rotors im Betrieb führen.

Die Auswucht-Gütestufe G wird entsprechend dem Betrag des Produkts eperΩ bezeichnet, angegeben in
mm/s (Millimeter durch Sekunde).

BEISPIEL Wenn eperΩ = 6,3 mm/s ist, wird die Auswucht-Gütestufe als G 6,3 bezeichnet.

Die Auswucht-Gütestufen sind mit einem Faktor von 2,5 abgestuft. In manchen Fällen kann eine feinere
Unterteilung erforderlich sein, insbesondere wenn eine hohe Auswuchtgüte verlangt wird; die Unterteilung
sollte jedoch nicht feiner als mit einem Faktor von 1,6 abgestuft werden.

Die Werte von eper (gleich Uper/m) sind über der höchsten Betriebsdrehzahl n in Bild 2 aufgetragen, das
außerdem Angaben zum üblicherweise vorkommenden Bereich von Drehzahl und Auswucht-Gütestufe G
enthält.

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DIN ISO 21940-11:2017-03

Tabelle 1 — Richtwerte für die Auswucht-Gütestufe von Rotoren mit starrem Verhalten
Auswucht- Betrag von
Maschinentyp: Allgemeine Beispiele Gütestufe eper Ω
G mm/s
Kurbeltriebe für große langsamlaufende Schiffsdiesel ohne Massenausgleich
(Kolbengeschwindigkeit unter 9 m/s) G 4000 4 000
Kurbeltriebe für große langsamlaufende Schiffsdiesel mit Massenausgleich
(Kolbengeschwindigkeit unter 9 m/s) G 1600 1 600
Kurbeltriebe ohne Massenausgleich bei elastischer Aufstellung G 630 630
Kurbeltriebe ohne Massenausgleich bei starrer Aufstellung G 250 250
Vollständige Kolbenmotoren von Pkw, Lkw und Lokomotiven G 100 100
Kurbeltriebe mit Massenausgleich bei elastischer Aufstellung
G 40 40
Pkw: Räder, Felgen, Radsätze, Antriebswellen
Antriebswellen (Gelenkwellen, Propellerwellen)
Kurbeltriebe mit Massenausgleich bei starrer Aufstellung
G 16 16
Maschinen der Landwirtschaft
Zerkleinerungsmaschinen
Elektromotoren mit einer Wellenhöhe unter 80 mm
Elektromotoren und Generatoren (mit mindestens 80 mm Wellenhöhe)
mit höchster Nenndrehzahl bis 950 min–1
Gebläse
Getriebe
Maschinen der Verfahrenstechnik
Maschinen des allgemeinen Maschinenbaus
G 6,3 6,3
Papiermaschinen
Pumpen
Strahltriebwerke für Flugzeuge
Turbolader
Wasserturbinen
Werkzeugmaschinen
Zentrifugen (Separatoren, Dekanter)
Computerlaufwerke
Elektromotoren und Generatoren (mit mindestens 80 mm Wellenhöhe)
mit einer Nenndrehzahl über 950 min–1
Gasturbinen und Dampfturbinen G 2,5 2,5
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Kompressoren
Textilmaschinen
Werkzeugmaschinen-Antriebe
Antriebe von Audio- und Videogeräten
G1 1
Schleifmaschinen-Antriebe
Kreisel
G 0,4 0,4
Spindeln und Antriebe von Präzisionsmaschinen
ANMERKUNG 1 Hier sind typischerweise vollständig zusammengebaute Rotoren klassifiziert. Abhängig vom jeweiligen
Anwendungsfall darf jedoch die nächsthöhere oder -niedrigere Stufe verwendet werden. Für Bauteile siehe Abschnitt 9.
ANMERKUNG 2 Alle aufgeführten Maschinen haben nur rotierende Teile, soweit nicht anderslautend (Kolbenmotor) oder
offenkundig (z. B. Kurbeltriebe).
ANMERKUNG 3 Darüber hinausgehende Angaben zur gewählten Auswucht-Gütestufe siehe Bild 2, das den meistens ver-
wendeten Bereich (Betriebsdrehzahl und Auswucht-Gütestufe G) enthält, der auf allgemeiner Erfahrung beruht.
ANMERKUNG 4 Es gibt einige maschinenspezifische Internationale Normen, die Unwuchttoleranzen angeben.
ANMERKUNG 5 Die Auswahl einer Auswucht-Gütestufe G für einen Maschinentyp erfordert eine sorgfältige Beachtung des
erwarteten Einsatzes des Rotors im Betriebszustand, was üblicherweise die Gütestufe auf eine niedrigere Stufe reduziert,
wenn niedrigere Schwingungswerte im Betrieb erforderlich sind.
ANMERKUNG 6 Die Wellenhöhe einer Maschine ohne Füße oder einer Maschine mit erhöhten Füßen oder einer vertikalen
Maschine ist als Wellenhöhe einer Maschine in demselben Grundrahmen anzunehmen, jedoch bei horizontaler Einbaulage
der Welle. Ist der Rahmen nicht bekannt, sollte die Hälfte des Maschinendurchmessers verwendet werden.

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DIN ISO 21940-11:2017-03
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Legende
eper zulässige spezifische Restunwucht in g⋅mm/kg
n Betriebsdrehzahl in min–1
ANMERKUNG Der weiße Bereich ist der üblicherweise vorkommende Bereich.

Bild 2 — Zulässige spezifische Restunwucht als Funktion der Auswucht-Gütestufe G und der
Betriebsdrehzahl n (siehe 6.3)

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DIN ISO 21940-11:2017-03

6.3.2 Sonderkonstruktionen

Die Auswucht-Gütestufen beruhen auf typischen Maschinenkonstruktionen, bei denen die Rotormasse ein
gewisser Teil der gesamten Maschinenmasse ist. In Sonderfällen sind Anpassungen notwendig.

BEISPIEL Elektromotoren mit einer Wellenhöhe unter 80 mm haben die Gütestufe G 6,3, woraus sich die
zulässige Restunwucht ergibt (siehe 6.3.3). Dieser Wert der zulässigen Restunwucht ist richtig, solange die Rotormasse
einen typischen Prozentsatz der Maschinenmasse darstellt, beispielsweise 30 %. Jedoch gilt:
a) Bei leichten Rotoren (z. B. eisenlosen Ankern) kann die Rotormasse nur 10 % der Gesamtmasse ausmachen.
Deshalb darf die 3-fache zulässige Restunwucht zugelassen werden.
b) Wenn im Gegensatz dazu die Rotormasse extrem groß ist (z. B. bei Außenläufer-Motoren), kann sie über 90 % der
Gesamtmasse betragen. In solchen Fällen kann es notwendig sein, die zulässige Restunwucht auf ein Drittel zu
reduzieren.

6.3.3 Zulässige Restunwucht

Die zulässige Restunwucht Uper, angegeben in g⋅mm (Grammmillimeter), kann auf der Basis einer gewählten
Auswucht-Gütestufe G in mm/s (Millimeter durch Sekunde) gewonnen werden ausgehend von Ω über Glei-
chung (6) oder ausgehend von n über Gleichung (7):

Uper = 1 000 G m/Ω (6)

oder

Uper = 9 549 G m/n (7)

Dabei ist

m die Rotormasse in kg (Kilogramm);

n die Betriebsdrehzahl in min–1 (Minute hoch minus eins);

Ω = 2π n/(60 s/min) die Winkelgeschwindigkeit bei Betriebsdrehzahl in rad/s (Radiant durch


Sekunde).
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Alternativ darf Bild 2 verwendet werden, um Uper zu ermitteln, dann ist:

Uper = eper m (8)

Für die zulässige Restunwucht Uper, die Auswucht-Gütestufe eperΩ und die zulässige spezifische
Restunwucht eper werden hier die SI-Einheiten mit Vorsätzen benutzt, deshalb ist bei der Anwendung der
Gleichungen (6), (7) und (8) besondere Sorgfalt angebracht. Ein Berechnungsbeispiel ist in Anhang A
angegeben.

Uper ist die gesamte Toleranz in der Ebene des Massenmittelpunkts. Beim Zwei-Ebenen-Auswuchten muss
diese Toleranz den Toleranzebenen zugeordnet werden (siehe Abschnitt 7).

ANMERKUNG Andere Systeme nennen zulässige Restunwuchten in Form des Ausdrucks W/N, dabei ist W die
Rotormasse und N die höchste Betriebsdrehzahl.

6.4 Experimentelle Ermittlung


Eine experimentelle Ermittlung der Toleranzen für die Auswuchtgüte erfolgt häufig in der Serienfertigung.
Die Untersuchungen werden üblicherweise unter Aufstellungsbedingungen durchgeführt. Dabei erfolgt die
Festlegung der zulässigen Restunwucht, indem nacheinander in jeder Ausgleichsebene verschiedene Prüf-
unwuchten gesetzt werden und das repräsentativste Kriterium ausgewertet wird (z. B. Schwingungen,
Kräfte, Geräusche, die durch Unwucht verursacht werden).

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DIN ISO 21940-11:2017-03

Beim Zwei-Ebenen-Auswuchten muss die unterschiedliche Wirkung von Unwuchten mit gleicher Winkellage
und von solchen mit um 180° versetzter Winkellage berücksichtigt werden.

6.5 Unwuchttoleranzen, die auf Lagerkräften oder Schwingungen gründen


6.5.1 Lagerkräfte

In diesem Fall besteht das hauptsächliche Ziel darin, die von der Unwucht hervorgerufenen Lagerkräfte zu
begrenzen. Die Grenzen werden zunächst als Lagerkräfte festgelegt, müssen aber dann in Unwuchten
umgerechnet werden. Bei einem hinreichend ruhenden (nicht mitschwingenden) Lagergehäuse verwendet
diese Umrechnung einfach die für die Fliehkraft gültige Gleichung (siehe Anhang B).

In allen anderen Fällen muss das dynamische Verhalten der Struktur unter Betriebsbedingungen
berücksichtigt werden. Für diese Fälle gibt es keine einfachen Regeln.

6.5.2 Schwingungen

In diesem Fall besteht das hauptsächliche Ziel darin, die Schwingungen in bestimmten Ebenen zu begrenzen.
Aus diesen Grenzwerten können die Toleranzen für die Auswuchtgüte abgeleitet werden.

6.6 Auf nachgewiesener Erfahrung gründende Verfahren

Wenn eine Firma ausreichend nachgewiesene Erfahrung gesammelt hat, um die Toleranzen für die Aus-
wuchtgüte ihrer Produkte in systematischer Weise zu beurteilen, darf sie dies in vollem Umfang nutzen.
Anhang C gibt dazu Hinweise.

7 Zuordnung der zulässigen Restunwucht zu den Toleranzebenen


7.1 Eine Ebene

Wenn in nur einer Ebene ausgeglichen wird (siehe 4.5.2), gilt der ganze Wert von Uper für diese Ebene. In
allen anderen Fällen muss Uper auf die beiden Toleranzebenen aufgeteilt werden.

7.2 Zwei Ebenen


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7.2.1 Allgemeines

Die zulässige Restunwucht Uper wird proportional zu den Abständen des Massenmittelpunkts zur gegen-
überliegenden Toleranzebene aufgeteilt (siehe Bilder 3 und 4). Wenn die Toleranzebenen die Lagerebenen A
und B sind, gelten die Gleichungen (9a) und (9b) N2):

𝐿B
Uper A = Uper (9a)
𝐿
𝐿A
Uper B = Uper (9b)
𝐿

Dabei ist
Uper A die zulässige Restunwucht in der Lagerebene A;
Uper B die zulässige Restunwucht in der Lagerebene B;
Uper die (gesamte) zulässige Restunwucht (in der Ebene des Massenmittelpunkts);

N2) Nationale Fußnote: In ISO 21940-11:2016 heißt es fälschlicherweise (8) und (9), obwohl (8) bereits existiert.

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DIN ISO 21940-11:2017-03

LA der Abstand vom Massenmittelpunkt zur Lagerebene A;


LB der Abstand vom Massenmittelpunkt zur Lagerebene B;
L der Lagerabstand.

7.2.2 Grenzen für Innenbord-Rotoren

Bild 3 zeigt eine allgemeine Darstellung. Wenn sich der Massenmittelpunkt in der Nähe eines Lagers
befindet, wird die für dieses Lager errechnete Toleranz sehr groß, nahe dem Wert von Uper, und der Wert für
das entfernte Lager wird dagegen sehr klein, nahe null. Um extreme Toleranzverteilungen zu vermeiden,
wird festgelegt, dass:

a) der größere Wert nicht größer als 0,7 Uper sein darf und

b) der kleinere Wert nicht kleiner als 0,3 Uper sein darf.
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Legende
1 Toleranzebenen (= Lagerebenen) L Lagerabstand
A, B Lager LA Abstand vom Massenmittelpunkt zur Lagerebene A
CM Massenmittelpunkt LB Abstand vom Massenmittelpunkt zur Lagerebene B

Bild 3 — Innenbord-Rotor mit unsymmetrischer Lage des Massenmittelpunkts

7.2.3 Grenzwerte für Außenbord-Rotoren

Bild 4 zeigt eine allgemeine Darstellung. Die Toleranzen für die zulässige Restunwucht werden entsprechend
den Gleichungen (9a) und (9b) N2) berechnet. Um jedoch extreme Toleranzbedingungen zu vermeiden, wird
festgelegt, dass:

a) der größere Wert nicht größer als 1,3 Uper sein darf;

b) der kleinere Wert nicht kleiner als 0,3 Uper sein darf.

N2) Nationale Fußnote: In ISO 21940-11:2016 heißt es fälschlicherweise (8) und (9).

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DIN ISO 21940-11:2017-03

Der obere Unwuchtgrenzwert unterscheidet sich von demjenigen für den Innenbord-Rotor, weil
angenommen wird, dass das Lager B und die tragende Struktur so ausgelegt sind, dass sie die durch die
fliegende Masse ausgeübte statische Belastung aufnehmen können. Dementsprechend tragen sie auch eine
proportional höhere unwuchtbedingte Last. Wenn das nicht zutrifft, sind die Grenzwerte für Innenbord-
Rotoren zu verwenden.

Legende
1 Toleranzebenen (= Lagerebenen) L Lagerabstand
A, B Lager LA Abstand vom Massenmittelpunkt zur Lagerebene A
CM Massenmittelpunkt LB Abstand vom Massenmittelpunkt zur Lagerebene B

Bild 4 — Außenbord-Rotor mit Massenmittelpunkt im Wellenüberhang

8 Zuordnung der Unwuchttoleranzen zu den Ausgleichsebenen


8.1 Allgemeines

Entgegen den Angaben in 4.4 verwenden viele Auswuchtprozesse auch heute noch Unwuchttoleranzen in
den Ausgleichsebenen.
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Da Ausgleichsebenen entsprechend dem Ausgleichsvorgang gewählt werden, sind sie möglicherweise für die
Unwuchttoleranzen nicht ideal (siehe 4.4). Wenn die Toleranzen trotzdem den Ausgleichsebenen zugeordnet
werden sollen, sind die folgenden beiden Punkte zu beachten:

a) Auf den Unwuchtzustand haben sowohl der Betrag der Restunwuchten als auch ihre Winkellage
zueinander einen Einfluss. Dennoch werden auch in diesen Fällen die Toleranzen üblicherweise nur als
Betrag festgelegt, nicht als Winkelverhältnis.

b) Jede Zuordnungsregel ist daher ein Kompromiss. Eine solche Regel muss den ungünstigsten Fall des
Winkelverhältnisses der Restunwuchten in den beiden Ausgleichsebenen zugrunde legen. Unter allen
anderen Bedingungen rufen dieselben Restunwuchten geringere Wirkungen am Rotor hervor.

Dadurch, dass Unwuchttoleranzen in den Ausgleichsebenen verwendet werden, werden viele Rotoren auf
kleinere Unwuchtwerte ausgewuchtet als notwendig.

Die Unwuchttoleranzen können nach den in Abschnitt 6 beschriebenen Verfahren unter Beachtung des
Folgenden abgeleitet werden:

 Bei der experimentellen Festlegung (siehe 6.4) wird die zulässige Restunwucht meistens für jede
Ausgleichsebene ermittelt: es ist keine weitere Zuordnung notwendig.

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DIN ISO 21940-11:2017-03

 Wenn jedoch Toleranzebenen verwendet werden, beispielsweise ausgehend von Auswucht-Gütestufen


(siehe 6.3), von besonderer Zielsetzung im Hinblick auf Kräfte oder Schwingungen (siehe 6.5) oder von
nachgewiesener Erfahrung (siehe 6.6), kann eine anschließende Zuordnung zu den Ausgleichsebenen
notwendig werden.

8.2 Eine Ebene

Bei Rotoren, die nur eine einzige Ausgleichsebene benötigen, ist die zulässige Restunwucht Uper in dieser
Ebene gleich der spezifizierten gesamten Unwuchttoleranz.

ANMERKUNG Bei Ermittlung von Uper aus den Auswucht-Gütestufen (siehe 6.3) entfällt die Aufteilung auf zwei
Toleranzebenen (siehe Abschnitt 7).

8.3 Zwei Ebenen

Wenn die Ausgleichsebenen I und II in der Nähe der Toleranzebenen A und B liegen, dürfen die Toleranzen
mit dem Korrekturfaktor 1 übertragen werden, d. h. der Toleranzwert der benachbarten Toleranzebene
wird verwendet. Zu weiteren Einzelheiten und anderen Randbedingungen siehe Anhang D.

9 Zusammengebaute Rotoren
9.1 Allgemeines
Zusammengebaute Rotoren dürfen als Zusammenbau oder als einzelne Komponenten ausgewuchtet werden.
Für jeden Zusammenbau überlagern sich die Unwuchten der einzelnen Teile, und Montagefehler erzeugen
zusätzliche Unwuchten, z. B. durch Rund- und Planlaufabweichungen sowie Spiel (Einzelheiten siehe
ISO 21940-14).

ANMERKUNG Wenn Montagefehler nicht signifikant sind, kann die Entscheidung über den Auswuchtprozess in
Abhängigkeit von den zur Verfügung stehenden Auswuchtmaschinen getroffen werden.

9.2 Auswuchten des Rotors als Zusammenbau


Um alle Unwuchten im Rotor und alle Montagefehler in einem Schritt zu erfassen, ist es das Beste, den Rotor
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als vollständig zusammengebautes Ganzes auszuwuchten.

Wenn ein Rotor als Zusammenbau ausgewuchtet wurde, anschließend aber auseinandergenommen werden
muss (um ihn z. B. in das Gehäuse einzusetzen), empfiehlt es sich, die Winkellage jedes Bauteils zu kenn-
zeichnen, um beim Wiederzusammenbau dieselben Winkelpositionen sicherzustellen.

ANMERKUNG Selbst mit diesen Maßnahmen beim Auseinandernehmen und Wiederzusammenbau können Probleme
mit Laufabweichungen sowie Spiel (siehe 9.1) weiterhin bestehen.

9.3 Auswuchten der einzelnen Bauteile


Wenn die einzelnen Bauteile separat ausgewuchtet werden, sind folgende Gesichtspunkte von Bedeutung:

a) Wenn Gesamtabweichungen (siehe ISO 21940-14) vernachlässigt werden können, müssen die spezifi-
schen Restunwuchten der Bauteile jeweils gleich der spezifischen Restunwucht des gesamten Rotors
sein.

b) Wenn Gesamtabweichungen (hauptsächlich Montagefehler, siehe ISO 21940-14) nicht vernachlässigt


werden können, müssen die spezifischen Restunwuchten der Bauteile jeweils kleiner als die spezifische
Restunwucht des gesamten Rotors sein.
Wenn das problematisch ist (z. B. bei einem leichten Lüfterrad oder einer leichten Riemenscheibe auf
einem schweren Rotor), dann darf die Unwucht beliebig aufgeteilt werden, solange die Gesamtunwucht
der Baugruppe innerhalb der Toleranz bleibt.

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DIN ISO 21940-11:2017-03

c) Wenn Verbindungselemente zwischen Rotorbauteilen erforderlich sind (z. B. Passfedern, siehe


ISO 21940-32), muss ihr Einfluss auf die Auswuchtung berücksichtigt werden.

Wenn die Einhaltung der Unwuchttoleranz für einen Zusammenbau durch das separate Auswuchten der
einzelnen Bauteile nicht erreicht werden kann, muss der Zusammenbau als Ganzes ausgewuchtet werden. Es
wird empfohlen, in solchen Fällen das separate Auswuchten der einzelnen Bauteile zu überdenken. Wenn
jedoch die Urunwucht der einzelnen Bauteile hoch ist oder der Unwuchtausgleich am Bauteil einfacher ist,
kann selbst bei einer Auswuchtung des endgültigen Zusammenbaus das vorausgehende Auswuchten der
Bauteile empfohlen werden. In diesem Fall dürfen die spezifischen Restunwuchten der Bauteile größer als
die spezifische Restunwucht des gesamten Rotors sein.

10 Berücksichtigung von Abweichungen beim Nachweis von zulässigen


Restunwuchten
10.1 Allgemeines
Der Auswuchtprozess erfordert die Messung der Größe „Unwucht“, die den Betrag und den Winkel des
Unwuchtvektors enthält. Wie bei allen anderen Messwerten müssen Betrag und Winkel durch eine Angabe
der Messabweichungen ergänzt werden, siehe ISO 21940-14.

Aufgrund von Prozessanforderungen oder Limitierungen der verfügbaren Auswuchtsysteme muss zusätzlich
evtl. von der Konfiguration des Rotors abgewichen werden, für den die zulässige Restunwucht festgelegt
wurde, z. B. demontierte Lager, Lüfter, Kupplungen oder Schaufeln. Die durch diese Abweichungen
hervorgerufene Unsicherheit der Unwucht muss zur Messabweichung hinzugerechnet werden. Der Begriff
„Gesamtabweichung“ aus ISO 21940-14 ist hier so erweitert, dass er diese Abweichungen umfasst.

10.2 Unwuchttoleranz
Zum Auswuchten eines Rotors ist eine zulässige Restunwucht Uper festzulegen, wie in Abschnitt 6 festgelegt.
Dieser Wert wird den Toleranzebenen A und B zugeordnet, wie in Abschnitt 7 beschrieben.

Die Werte, die für die Prozesse des Auswuchtens eines Rotors und den Nachweis seiner Restunwucht
verwendet werden, müssen außerdem die entsprechenden Gesamtabweichungen berücksichtigen.
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10.3 Gesamtabweichung von Unwuchtmessungen


Nachdem die systematischen Abweichungen der Messwerte der Unwucht korrigiert wurden, ist ∆U die
verbleibende Gesamtabweichung (siehe 10.1), die den Toleranzebenen A und B zuzuordnen ist, was
Folgendes ergibt:

a) die Gesamtabweichung in Ebene A: ∆UA und

b) die Gesamtabweichung in Ebene B: ∆UB.

Wenn ∆UA jedoch weniger als 10 % von Uper A oder ∆UB weniger als 10 % von Uper B beträgt, darf die
Abweichung vernachlässigt werden.

Der Betrag der Gesamtabweichung ∆U (und deswegen auch ∆UA und ∆UB) ist auf verschiedenen Auswucht-
maschinen üblicherweise unterschiedlich. Jedoch ist die Gesamtabweichung auch auf derselben Auswucht-
maschine davon abhängig, wie sie eingerichtet ist.

ANMERKUNG Typische Ursachen von Gesamtabweichungen sind die Genauigkeit und Einstellung der Auswucht-
maschine, Hilfseinrichtungen, Gelenkwellen, das Auswuchten auf Umschlag, Prozess-Wiederhol- und Vergleichpräzision.

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DIN ISO 21940-11:2017-03

10.4 Nachweis der zulässigen Restunwucht

10.4.1 Allgemeines

Als letzter Schritt des Auswuchtens oder als vereinbarter Teil des Liefervorgangs ist nachzuweisen, dass der
Rotor die Unwuchttoleranz einhält. Bei der Überprüfung der Unwuchtmesswerte Ureading A in Ebene A und
Ureading B in Ebene B im Vergleich zu den festgelegten Toleranzen Uper A und Uper B muss die Gesamt-
abweichung der Unwuchtmessung berücksichtigt werden.

10.4.2 Unwuchtmesswerte innerhalb der Toleranz

Die Unwucht ist eindeutig innerhalb der Toleranz, d. h. überschreitet nicht die festgelegte Toleranz Uper,
wenn für die Unwuchtmesswerte Ureading A und Ureading B die beiden Gleichungen (10) und (11) erfüllt sind:

Ureading A ≤ Uper A − ∆UA (10)

Ureading B ≤ Uper B − ∆UB (11)

Aus diesen Beziehungen ist klar ersichtlich, dass die Größe von ∆U begrenzt sein muss. Der Aus-
wuchtprozess und die verwendete Einrichtung sind dementsprechend auszuwählen, anderenfalls würden
Uper A − ∆UA und Uper B − ∆UB sehr klein oder sogar negativ werden.

10.4.3 Unwuchtmesswerte außerhalb der Toleranz

Andererseits ist die Restunwucht eindeutig außerhalb der Toleranz, wenn für die Unwuchtmesswerte
Ureading A in Ebene A und Ureading B in Ebene B mindestens eine der Gleichungen (12) oder (13) erfüllt ist:

Ureading A > Uper A + ΔUA (12)

Ureading B > Uper B + ΔUB (13)

10.4.4 Bereich der Unsicherheit


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Das Feld zwischen innerhalb der Toleranz und außerhalb der Toleranz ist der Bereich der Unsicherheit.

Um die verbleibenden Bereiche der Unsicherheit, wie in den Gleichungen (14) und (15) angegeben:

Uper A − ΔUA < Ureading A ≤ Uper A + ΔUA (14)

Uper B − ΔUB < Ureading B ≤ Uper B + ΔUB (15)

zu minimieren, müssen die Gesamtabweichungen ΔUA und ΔUB innerhalb enger Grenzen liegen. Das
erfordert geeignete Messeinrichtungen (siehe ISO 21940-21) mit sorgfältiger Kalibrierung sowie gut
geschultes Personal.

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DIN ISO 21940-11:2017-03

Anhang A
(informativ)

Beispiel zum Festlegen der zulässigen Restunwucht, ausgehend von der


Auswucht-Gütestufe G, und ihre Verteilung auf die Toleranzebenen

A.1 Angaben zum Rotor


Angenommen, ein Turbinenläufer hat folgende Daten (siehe Bild A.1):

Rotormasse: m = 3 600 kg

Betriebsdrehzahl: n = 3 000 min–1

Maße: LA = 1 500 mm
LB = 900 mm
L = 2 400 mm
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Legende
1 Toleranzebenen (= Lagerebenen)
A, B Lager
CM Massenmittelpunkt
L Lagerabstand
LA Abstand von der Ebene des Massenmittelpunkts zur Lagerebene A
LB Abstand von der Ebene des Massenmittelpunkts zur Lagerebene B

Bild A.1 — Rotormaße

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Wähle die Auswucht-Gütestufe G nach Tabelle 1 für den Maschinentyp „Gasturbinen und Dampfturbinen“:
G 2,5.

Berechne für die Betriebsdrehzahl n die Winkelgeschwindigkeit Ω in rad/s (Radiant durch Sekunde):

Ω = 2π n/60 = 3 000 π/30 = 314,2 rad/s (A.1)

A.2 Festlegen von Uper nach Gleichung (6)


Nach Gleichung (6) ergibt sich die zulässige Restunwucht Uper ausgedrückt in g⋅mm (Grammmillimeter), wie
in Gleichung (A.2) angegeben:

Uper = 1 000 G m/Ω = 1 000 × 2,5 × 3 600/314,2 = 28,6 × 103 g·mm (A.2)

Dabei ist

G die gewählte Auswucht-Gütestufe;

m die Rotormasse in kg (Kilogramm);

Ω die berechnete Winkelgeschwindigkeit bei Betriebsdrehzahl in rad/s (Radiant durch Sekunde).

A.3 Festlegen von Uper nach Bild 2

Für die gegebene Betriebsdrehzahl n = 3 000 min–1 und die gewählte Auswucht-Gütestufe G = 2,5 ergibt
sich eper aus Bild A.2 zu etwa:

eper ≈ 8 g⋅mm/kg (A.3)

Multipliziert mit der Rotormasse m, ist die zulässige Restunwucht Uper entsprechend Gleichung (7):

Uper ≈ 8 × 3 600 = 28,8 × 103 g⋅mm (A.4)


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Legende
eper zulässige spezifische Restunwucht in g⋅mm/kg
n Betriebsdrehzahl in min–1

Bild A.2 — Beispiel zur Ermittlung von eper aus Bild 2

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DIN ISO 21940-11:2017-03

A.4 Zuordnung zu den Toleranzebenen (Lagerebenen)


Nach 7.2 kann die nach A.2 errechnete (oder nach A.3 abgeschätzte) zulässige Restunwucht folgendermaßen
auf die Lagerebenen A und B aufgeteilt werden:

𝐿B 900
Uper A = Uper = 28,6 × 103 = 10,7 × 103 g⋅mm (A.5)
𝐿 2 400
𝐿A 1 500
Uper B = Uper = 28,6 × 103 = 17,9 × 103 g⋅mm (A.6)
𝐿 2 400

A.5 Überprüfung der Grenzwerte für Innenbord-Rotoren nach 7.2.2

Der größere Wert von Uper A und Uper B darf nicht größer als 0,7 Uper sein, d. h. Uper B ≤ 20,0 × 103 g⋅mm.

Der kleinere Wert von Uper A und Uper B darf nicht kleiner als 0,3 Uper sein, d. h. Uper A ≥ 8,6 × 103 g⋅mm.

Für dieses Beispiel erfüllen die Toleranzebenen die Kriterien zur Vermeidung extremer Toleranz-
bedingungen.

A.6 Ergebnis

In diesem Beispiel muss die Restunwucht in Ebene A gleich oder geringer als Uper A = 10,7 × 103 g⋅mm sein
und die Restunwucht in Ebene B gleich oder geringer als Uper B = 17,9 × 103 g⋅mm sein, um die gewählte
Gütestufe G zu erfüllen.

Wenn beurteilt wird, ob die Toleranzen für die zulässige Restunwucht eingehalten werden, müssen
Abweichungen berücksichtigt werden, wie in Abschnitt 10 beschrieben.
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Anhang B
(informativ)

Festlegen der Unwuchttoleranzen, ausgehend von Grenzwerten


für die Lagerkräfte

B.1 Allgemeines
Ein wesentliches Ziel des Auswuchtens kann darin bestehen, die Lagerkräfte zu begrenzen (siehe 6.5.1).
Wenn Grenzen dieser Lagerkräfte vorgegeben sind, müssen sie erst in Unwuchten umgeformt werden.
Jedoch nur bei einer ausreichend starren Lagerabstützung beruht diese Umrechnung auf der Fliehkraft-
Gleichung, wie in den Gleichungen (B.1) und (B.2) angegeben:

Uper A = Fper A/Ω 2 (B.1)

Uper B = Fper B/Ω 2 (B.2)

Dabei ist

Uper A die zulässige Restunwucht in der Lagerebene A;

Uper B die zulässige Restunwucht in der Lagerebene B;

Fper A die zulässige unwuchtbedingte Lagerkraft am Lager A;

Fper B die zulässige unwuchtbedingte Lagerkraft am Lager B;

Ω = 2π n/(60 s/min) die Winkelgeschwindigkeit bei der höchsten Betriebsdrehzahl n.


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Die Gleichungen (B.1) und (B.2) beruhen auf SI-Einheiten. Die Einheiten der zulässigen Restunwucht tragen
meistens Vorsätze (siehe 4.6), das erfordert besondere Vorsicht bei der Anwendung dieser Gleichungen.

Wenn beurteilt wird, ob die Toleranzen für die zulässige Restunwucht eingehalten werden, müssen
Abweichungen berücksichtigt werden, wie in Abschnitt 10 beschrieben.

B.2 Beispiel
B.2.1 Annahme

Für den in Anhang A beschriebenen Rotor sind die maximalen zulässigen unwuchtbedingten Lagerkräfte
folgendermaßen festgelegt:

Fper A = 1 200 N zulässige Kraft am Lager A;

Fper B = 2 000 N zulässige Kraft am Lager B.

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DIN ISO 21940-11:2017-03

B.2.2 Berechnung

Die zulässigen Restunwuchten in den Lagerebenen A und B betragen:

𝐹A 1 200
Uper A = = = 12,2 × 103 g⋅mm (B.3)
𝛺2 314,22

𝐹B 2 000
Uper B = = = 20,3 × 103 g⋅mm (B.4)
𝛺2 314,22
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DIN ISO 21940-11:2017-03

Anhang C
(informativ)

Festlegen der Unwuchttoleranzen, ausgehend von


nachgewiesener Erfahrung

C.1 Allgemeines
Wenn eine Firma ausreichend dokumentierte Erfahrung zur Beurteilung der Auswuchtgüte ihrer Produkte
gesammelt hat, darf sie sich diese Erfahrung in vollem Umfang zunutze machen. Angenommen das
grundsätzliche Ziel ist weiterhin dasselbe, kann die neue Unwuchttoleranz aus der Erfahrung mit anderen
Rotoren abgeleitet werden.

ANMERKUNG Wenn beurteilt wird, ob die Restunwuchten die zulässigen Unwuchttoleranzen eingehalten haben,
müssen Abweichungen berücksichtigt werden, wie in Abschnitt 10 beschrieben.

C.2 Ähnliche Rotoren


C.2.1 Allgemeines

Für einen neuen Rotor, der anderen Rotoren ähnlich ist, die bereits erfolgreich ausgewuchtet wurden,
können die Unwuchttoleranzen auf verschiedene Weise abgeleitet werden, wie in C.2.2 und C.2.3 angegeben.

Bei identischen Rotoren mit identischen Anwendungsgebieten können dieselben Unwuchttoleranzen an-
gewendet werden.

C.2.2 Extrapolation von bekannten Rotoren

Die Abhängigkeit der Unwuchttoleranz von der Rotorgröße (Durchmesser, Masse, Leistung) bekannter
Rotoren kann graphisch dargestellt werden. Die für eine neue Rotorgröße erforderliche Unwuchttoleranz
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kann aus einem solchen Diagramm abgeleitet werden. Für unterschiedliche Rotortypen können unter-
schiedliche Diagramme notwendig sein.

Verwende derartig graphisch angepasste Unwuchttoleranzen für ähnlich gelegene Toleranzebenen.

C.2.3 Berechnung

Für eine Reihe von Rotoren desselben Typs gelten bezüglich Rotormasse und Rotordrehzahl die Ähnlich-
keitsregeln nach Abschnitt 5. Die zulässige Restunwucht Uper ist proportional zur Rotormasse m und um-
gekehrt proportional zur Betriebsdrehzahl n.

Zur Berechnung der zulässigen Restunwucht für eine neue (en: new) Rotorgröße, ausgehend von einer
bereits bekannten (en: known), darf Gleichung (C.1) verwendet werden:

𝑚new 𝑛known
Uper new = Uper known   (C.1)
𝑚known 𝑛new

Falls für den einen Rotor die zulässigen Restunwuchten in den Toleranzebenen bekannt sind, darf Glei-
chung (C.1) zur Berechnung der zulässigen Restunwuchten in den Toleranzebenen eines ähnlichen Rotors
mit unterschiedlicher Größe verwendet werden.

Verwende umgerechnete Unwuchttoleranzen in ähnlich gelegenen Toleranzebenen.

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DIN ISO 21940-11:2017-03

C.3 Unterschiedliche Rotoren


Für unterschiedliche Rotortypen und unterschiedliche Anwendungsgebiete können keine allgemein gültigen
Regeln angegeben werden.
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DIN ISO 21940-11:2017-03

Anhang D
(informativ)

Regeln zur Zuordnung der Unwuchttoleranzen von den Toleranzebenen


zu den Ausgleichsebenen

D.1 Allgemeines
Wie in 4.4 und 8.1 erläutert, wird empfohlen, die Toleranzebenen (oft mit den Lagerebenen identisch) und
nicht die Ausgleichsebenen zu verwenden, um Unwuchttoleranzen anzugeben. Für den Fall, dass der
Auswuchtprozess immer noch die Unwuchttoleranzen in den Ausgleichsebenen benötigt, werden in D.2 bis
D.4 einige grundlegende Regeln genannt.

D.2 Ausgleichsebenen zwischen den Toleranzebenen


Für den in Bild D.1 dargestellten Fall lautet die Lösung nach 8.3 wie folgt: Verwende die Unwuchttoleranz
der benachbarten Toleranzebene:

Uper I = Uper A (D.1)

Uper II = Uper B (D.2)

Dabei ist

Uper I die zulässige Restunwucht in der Ausgleichsebene I;

Uper II die zulässige Restunwucht in der Ausgleichsebene II;

Uper A die zulässige Restunwucht in der Toleranzebene (Lagerebene) A;


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Uper B die zulässige Restunwucht in der Toleranzebene (Lagerebene) B.

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DIN ISO 21940-11:2017-03

Legende
A, B Lager, Lagerebenen (= Toleranzebenen)
I, II Ausgleichsebenen

Bild D.1 — Zuordnung zu Ausgleichsebenen zwischen den Toleranzebenen

D.3 Ausgleichsebenen außerhalb der Toleranzebenen


Für den in Bild D.2 dargestellten Fall wird Folgendes empfohlen: Reduziere die Unwuchttoleranz proportio-
nal dem Verhältnis des Lagerabstandes zum Abstand der Ausgleichsebenen:

𝐿
Uper I = Uper A (D.3)
𝐿I−II

𝐿
Uper II = Uper B (D.4)
𝐿I−II
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Dabei ist

Uper I die zulässige Restunwucht in der Ausgleichsebene I;

Uper II die zulässige Restunwucht in der Ausgleichsebene II;

Uper A die zulässige Restunwucht in der Toleranzebene (Lagerebene) A;

Uper B die zulässige Restunwucht in der Toleranzebene (Lagerebene) B;

L der Lagerabstand;

LI–II der Abstand zwischen den Ausgleichsebenen I und II.

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DIN ISO 21940-11:2017-03

Legende
A, B Lager, Lagerebenen (= Toleranzebenen)
I, II Ausgleichsebenen
L Lagerabstand
LI–II Abstand zwischen den Ausgleichsebenen I und II

Bild D.2 — Zuordnung zu Ausgleichsebenen außerhalb der Toleranzebenen

D.4 Komplexere Geometrie


Für Rotoren mit komplexerer Geometrie können keine einfachen Zuordnungsregeln angegeben werden. Es
wird empfohlen, dass bei solchen Rotoren die zulässigen Restunwuchten für die Lagerebenen angegeben
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werden (siehe 4.4).

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DIN ISO 21940-11:2017-03

Literaturhinweise

[1] ISO 14694, Industrial fans — Specifications for balance quality and vibration levels

[2] ISO 19499, Mechanical vibration — Balancing — Guidance on the use and application of balancing
standards 1)

[3] ISO 21940-2, Mechanical vibration — Rotor balancing — Part 2: Vocabulary 2)

[4] ISO 21940-12, Mechanical vibration — Rotor balancing — Part 12: Procedures and tolerances for
rotors with flexible behaviour

[5] ISO 21940-14, Mechanical vibration — Rotor balancing — Part 14: Procedures for assessing balance
errors

[6] ISO 21940-21, Mechanical vibration — Rotor balancing — Part 21: Description and evaluation of
balancing machines

[7] ISO 21940-32, Mechanical vibration — Rotor balancing — Part 32: Shaft and fitment key convention
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1) Die neue Nummer nach der Überarbeitung ist ISO 21940-1.


2) In Vorbereitung, derzeit Entwurf ISO/DIS 21940-2:2016.

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